Pflegeanleitung Lippen- / Labret- / Madonna- / Medusa

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Pflegeanleitung Lippen- / Labret- / Madonna- / Medusa
Pflegeanleitung Lippen- / Labret- / Madonna- / Medusa-Piercing
Anatomische Vorgaben:
Der Platzierung im Lippenbereich sind eigentlich keine Grenzen gesetzt. Als Labret
bezeichnet man die Meistverbreitetste Variante des Lippenschmucks das Piercing in
der Mitte der Unterlippe. Das Madonna Piercing wird im äusseren Bereich der
Oberlippe gestochen, etwa da wo der Popstar ihr Muttermal hat. Wird das Piercing in
der Mitte der Oberlippe gestochen nennt man es Medusa. Alle weiteren
Platzierungen werden als Lippenpiercing zusammengefasst.
Risiken und Komplikationen:
Die Bekannteste Komplikation ist der Schwund des Zahnfleisches durch Reibung des
Piercings. Die Entstehung des Problems ist abhängig vom Schmuck und vom
Zahnfleisch selbst. Mit der Korrekten Platzierung kann etwas vorgebeugt werden,
jedoch kann es auch bei einem ideal gestochenen Labret zum Rückgang des
Zahnfleisches kommen. Bei starkem Zahnfleischschwund muss der Schmuck
entfernt werden, meist erholt sich das Gewebe langsam wieder etwas. Nach dem
Entfernen des Schmuckes verengt sich der Stichkanal und Wächst dann zu. Es
bleiben kleine unscheinbare Narben zurück. Wenn zu kleiner Schmuck getragen
wird, gibt die weiche Mundschleimhaut schnell nach und der Schmuck versinkt in ihr.
Im Extremfall könnte der Schmuck einwachsen. Ein leichtes eindrücken des
Plättchens macht nichts und wirkt sogar schonend für das Zahnfleisch.
Pflege:
Lippenpiercings durch normale Gesichtshaut und durch Mundschleimhaut gestochen
werden müssen auch entsprechende Desinfektionsmittel verwendet werden.
Die Pflege muss 3x täglich durchgeführt werden.
Als oberstes Gebot gilt auch hier: Das Piercing darf während der Verheilungsphase
niemals mit ungewaschenen Händen berührt werden.
Die Pflege wird unterteilt in Reinigung und Desinfektion an der Gesichtshaut sowie
Desinfektion der Schleimhaut. Prontolind TP Piercing-Pflegespray verwendet man
zur Reinigung und Desinfektion der Gesichtshaut, Prontolind Mundspühl-Lösung
für die Schleimhaut.
Das Ziel der Reinigung ist die Entfernung von Inkrustierungen durch Blut, Lymphe
(gelbliches Wundsekret), oder im schlimmsten Fall Eiter. Auch Fremdsubstanzen wie
Staub, Textilfasern, etc. werden bei der Reinigung entfernt.
Das frische Piercing am Ein- und Ausstich mit dem Prontolind TP PiercingPflegespray besprühen und einwirken lassen bis die Kruste an Haut und Schmuck
gut aufgeweicht ist. Die gelöste Kruste kann nun mit einem fuselfreien Tuch (z.B.
Kleenex™) abgelöst werden. Wattestäbchen eignen sich nicht da sich Wattefasern
am Schmuck ablagern können und so in den Stichkanal gelang, und diesen irritieren
würden. Die Kruste sollte von der Haut nicht abgekratzt werden da dies die Haut
aufreissen könnte. Wird die Kruste nicht vollständig entfernt kann sie beim späteren
bewegen des Schmucks den Stichkanal aufreissen und sich im Stichkanal
festsetzten, was eine längere Heilungszeit und vielleicht eine Infektion mit sich
ziehen könnte.
Ist das Piercing gereinigt wird es desinfiziert. Alkohol eignet sich nicht zur
Desinfektion frischer Piercings und sollte nur zur Desinfektion von Schmuck vor dem
Wechseln verwendet werden.
Nochmals Prontolind TP Piercing-Pflegespray auf die frisch gereinigten Ein- und
Ausstiche des Piercings aufgetragen und danach den Schmuck ca. 6mal durch den
Stichkanal hin und her bewegen. Dadurch erreicht man dass das Desinfektionsmittel
auch in den Stichkanal gelangt und Ablagerungen aus dem Stichkanal transportiert
werden.
Zur Desinfektion der Schleimhaut verwendet man Prontolind TP MundspühlLösung, 2 – 3x täglich.
Nun nimmt man bei jeder Nahrungsaufnahme sowie durch Getränke auch immer
Keime mit auf. Um die Mundflora durch häufiges desinfizieren nicht zu schädigen,
empfiehlt sich Salzwasser als zusätzliche Mundspülung. Hierzu wird auf 0,5 Liter
Wasser 1,5 – 2 Teelöffel Salz gegeben. Diese Lösung kann z.B. in einer PET Flasche
bequem bei sich getragen werden, um dann immer nach dem etwas getrunken oder
gegessen wurde zu Spülen.
Ein weiteres Problem ist das Rauchen. Nach dem Piercen soll für ca.6 Stunden nicht
geraucht werden. In den nachfolgenden 3 Tagen so wenig wie möglich. Das beim
Rauchen aufgenommene Nikotin wirkt gefässverengend was sich negativ auf die
beginnende Wundheilung auswirkt.
Zur täglichen Gesichtsreinigung soll eine ph-neutrale und unparfümierte Seife
verwendet werden. Wir empfehlen Seba-Med™. Danach natürlich wieder
desinfizieren.
Es ist darauf zu achten das in der Heilungsphase keine Kosmetika oder Cremen in
den Stichkanal gelangen können.
Heilungszeiten:
Die Heilungszeit beträgt ca. 6 – 8 Wochen, ist aber von Körper zu Körper
unterschiedlich. Ein Piercing ist nicht einfach verheilt wenn es gut aussieht, bis der
ganze Stichkanal ausgeheilt ist braucht es seine Zeit.
Schmuck:
Als Schmuck werden sogenannte Labret-Studs (Stift mit Plättchen und Kugel zum
schrauben) in 1,6 mm oder 1,2 mm stärke verwendet. Im Unterlippenbereich können
auch Ringe verwendet werden. Der Ersteinsatzschmuck muss um einige Millimeter
«zu gross» sein, damit die Lippe genügend Spielraum zum Aufschwellen hat.
Besonders Madonna-Piercing und Einstiche nahe am Lippenrot können stark
anschwellen. Nach ca. 6 Wochen kann der Schmuck gewechselt werden. Ob der
Stichkanal wirklich genügend ausgeheilt ist um beim Wechseln nicht wider verletzt zu
werden liegt im ermessen des Piercers.
Die meisten Leute haben morgens ein etwas aufgedunsenes Gesicht, was sich auch
auf den Stichkanal auswirkt. Der Schmuck wird also besser 1mm zu lang gewählt als
das man plötzlich mit Problemen erwacht.
Allgemeines:
– 24 Stunden vor dem Termin kein Alkohol oder Drogen konsumieren
– Frisches Piercing nie mit ungewaschenen Händen berühren
– Heilungsunterstützend wirken Zinktabletten, gesundes Essen, wenig rauchen,
keine Drogen
– Schmuck erst nach vollständiger Verheilung auswechseln
– Bei Fragen oder Unklarheiten und Komplikationen bitte immer bei uns melden.

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