Hour of Power vom 29.11.2015 Begrüßung (Bobby Schuller
Transcription
Hour of Power vom 29.11.2015 Begrüßung (Bobby Schuller
Hour of Power vom 29.11.2015 Hour of Power Deutschland Steinerne Furt 78 86167 Augsburg Telefon: 08 21 / 420 96 96 Telefax: 08 21 / 420 96 97 E-Mail: [email protected] www.hourofpower.de Baden-Württembergische Bank BLZ: 600 501 01 Konto: 28 94 829 IBAN: DE43600501010002894829 BIC: SOLADEST600 Begrüßung (Bobby Schuller) Herzlich Willkommen. Ich wünsche Ihnen eine Frohe Adventszeit! Sie fragen sich sicher: Warum fangen wir denn mit Weihnachten so früh an? Und die Antwort ist nicht so, wie Sie denken. Es hat nichts mit Hour of Power zu tun. In Disneyland haben sie letzte Woche schon angefangen und wir versuchen einfach Schritt zu halten. Darum geht es uns eigentlich. Wir freuen uns, dass Sie heute mit uns Gottesdienst feiern. Bitte begrüßen Sie Ihre Nachbarn ganz herzlich im Namen des Herrn und sagen Sie: Gott liebt Sie, und ich auch! Lassen Sie uns zusammen beten: Vater, wir sind so dankbar für Dich und dafür, was Du in unserem Leben tust. Gott, wir vertrauen Dir, inmitten unserer Zerbrochenheit und unserer Angst. Wir entscheiden uns heute zu lächeln und aufzuhören uns Sorgen zu machen. Wir entscheiden uns zu glauben, dass wir viel sicherer sind, als wir denken, weil Du unser Hirte bist. Jesus, wir lieben Dich! Wir folgen Dir. Wir vertrauen auf das, was Du uns gelehrt hast und auf das Kreuz und die Auferstehung. Wir sind so dankbar für Dich, Herr! In Deinem Namen beten wir. Amen. Bibellesung – Matthäus 5, 43 bis 48 – (Jim Kok): Zur Vorbereitung auf die heutige Predigt hören Sie diese Worte Jesu aus dem Matthäusevangelium: ‚Es heißt bei euch: 'Liebt eure Freunde und hasst eure Feinde!' Ich (also Jesus) sage aber: Liebt eure Feinde und betet für alle, die euch verfolgen! So erweist ihr euch als Söhne und Töchter eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne für Böse wie für Gute scheinen, und er lässt es regnen für Fromme und Gottlose. Wollt ihr etwa noch dafür belohnt werden, dass ihr die Menschen liebt, die euch auch lieben? Das tun sogar die Zolleinnehmer, die sonst nur auf ihren Vorteil aus sind. Wenn ihr nur euren Freunden liebevoll begegnet, ist das etwas Besonderes? Das tun auch die, die von Gott nichts wissen. Ihr aber sollt so vollkommen sein wie euer Vater im Himmel.’ Möge Gott die Lesung Seines Wortes segnen. Predigt “Advent - Liebe ohne Grenzen!“ (Bobby Schuller): Heute beschäftigen wir uns mit einem sehr schwierigen Thema: Liebe deine Feinde. Dieses Aufforderung steht in der Bergpredigt, in der Jesus uns sehr herausgefordert hat und zeigt wie wir leben sollen. Die Bergpredigt ist eine Art Zusammenfassung von allem, was Jesus seine Jünger gelehrt hat. 95 % davon finden Sie direkt hier in der Bergpredigt. Wir haben uns vor einiger Zeit mit der Bergpredigt beschäftigt und sind Schritt für Schritt durch die einzelnen Passagen der Bergpredigt gegangen. Wir haben viel über die kulturellen Hintergründe herausgefunden. Das ist ganz interessant. Ich habe in dem Rahmen auch eine Predigt darüber gehalten, die andere Wange hinzuhalten, auch noch seinen Mantel weg zu geben und die Extrameile zu gehen. Darüber zu geben und zu verleihen. Viele hatten sich daraufhin gemeldet. Keiner war wütend, aber es gab viele Fragen dazu. Darum ist das Erste, was ich dazu sagen möchte, wenn wir über Feindesliebe sprechen, dass wir nicht von einer neuen Art Gesetzlichkeit sprechen. Zum Beispiel glaube ich nicht, dass Jesus meint, dass man immer einfach die andere Wange hinhalten soll. Er meint eher, dass man sich kreative Wege ausdenken soll, um die Dinge mit den Menschen zu klären, die einen verletzen. Heute werden wir darüber sprechen. Die andere Sache, die ich immer wieder gehört habe ist, dass die Leute sagen: „Also eigentlich habe ich gar keine Feinde.“ Das stimmt bei manchen Menschen sogar. Ich glaube, dass meine Frau Hannah keine Feinde hat. Ich bin mir sogar ziemlich sicher. Es gibt Menschen, die keine echten Feinde haben. Natürlich hat jeder von uns schon einmal Feinde in seinem Leben gehabt. Aber wenn sie vielleicht schon Jahre in unserer Vergangenheit liegen und wir nicht gerade an einen von diesen Menschen denken müssen, dann scheinen sie fast keine Rolle mehr zu spielen. 1 Wenn Sie sich da angesprochen fühlen, dann möchte ich, dass Sie stattdessen an ihre Konkurrenten denken, wenn es darum geht Ihre Feinde zu lieben. Was Jesus meint ist: Lieben Sie alle Menschen, auch Ihre Feinde. Wenn Sie Ihre Feinde lieben sollen, dann bedeutet das auch, dass Sie Ihre Konkurrenten lieben sollen. Es bedeutet, dass Sie schwierige Menschen lieben sollen. Sie kennen sicher auch schwierige Menschen, ganz besonders, wenn Sie im Einzelhandel arbeiten. Es bedeutet auch, dass Sie sich selbst lieben sollen. Manchmal sind Sie selbst ihr Feind. Sehen Sie, das ist noch so eine Sache. Wenn Menschen sehr barsch und hart mit sich selbst umgehen, dann behandeln sie andere Menschen oft genauso. Wenn Jesus sagt: ‚Liebt eure Feinde.’, dann sagt Er eigentlich: Liebt alle Menschen und tut was Ihr nur könnt, um feindselige Haltungen anderer Menschen euch gegenüber auf kreative Weise zu lösen. Wenn Leute Sie schlecht behandeln. Wenn sie Ihnen nette Dinge ins Gesicht sagen, aber hinter Ihrem Rücken gemeine E-Mails schreiben. Ist es nicht eine Freude, wenn diese E-Mails oder Nachrichten an uns weitergeleitet werden? Es bedeutet Folgendes: Wenn Sie ein Geschäft haben, dann sollen Sie Ihre Konkurrenten lieben. Wenn Sie akademisch arbeiten, in der Musikbranche oder in einem Bereich, wo Ihre Konkurrenz Sie fallen sehen will, dann hoffen Sie, dass diese Menschen Erfolg haben – weil Sie sie lieben. Das ist das Schwierigste und das Christlichste an den Lehren Jesu. Und wie wir gleich sehen werden, ist es auch eines der wichtigsten Dinge, um uns von unserer weltlichen Kultur abzuheben. Übrigens: Inwiefern unterscheidet sich die Art und Weise, wie Sie mit Menschen umgehen, also wie Sie andere lieben, von dem Durchschnittsmensch auf der Straße? Wenn Ihnen dazu keine ehrliche Antwort einfällt, dann unterscheidet Sie vermutlich gar nichts. Und wenn Sie nichts von jemandem, der Jesus nicht kennt, unterscheidet, dann gibt es da vielleicht ein Problem. Etwas muss sich ändern und wir sind heute hier um das zu tun. Zuallererst: Seine Feinde zu lieben ist unmöglich, wenn wir nicht vorher verstanden haben, dass Gott uns schon geliebt hat, als wir noch Seine Feinde waren. Da haben Sie es. Sie waren ein Feind Gottes. Ich war ein Feind Gottes. Ich habe Sachen über Ihn gesagt, habe Ihn gehasst, Ihn abgelehnt oder versucht mich vor Ihm zu verstecken. Und doch hat Er mich geliebt. Ich habe andere Menschen verletzt. Ich habe Seinen Kindern etwas angetan. Ich habe gelogen und betrogen und doch hat Er mich geliebt und Seinen einzigen Sohn für mich gegeben. Wir werden gleich noch mehr darüber sprechen. Aber letztlich ist es so: Wenn wir davon sprechen die andere Wange hin zu halten, die Extra Meile zu gehen oder all diese Dinge, dann stellen Sie es sich wie geistliches Jujitsu vor. Ernsthaft! Na ja, nicht ganz so ernsthaft. Wir dürfen hier immer auch ein bisschen Spaß haben. Jujitsu – ich werde ein bisschen aus den Nähkästchen plaudern, okay? Sind Sie bereit? Jujitsu ist eine Kampfsportart, die die Kraft des Gegners gegen ihn verwendet. Jujitsu ist eine Kampfsportart, die mit Selbstdisziplin beginnt und echtes Training und fokussierte Gedanken erfordert. Wenn ein Typ auf Sie zustürmt, dann benutzen Sie Sein Gewicht und er wird dadurch zu Fall gebracht. Sie haben Jujitsu vielleicht schon einmal gesehen. Es sieht aus wie chinesisches oder japanisches Ringen. Kennen Sie „Karate Kid“? Mr. Miyagi. Ja, wir alle kennen die Szene, wo ein Gegner Mr. Miyagi schlagen will, er macht einfach einen Schritt zur Seite und der Typ haut mit seiner Hand durch eine Glasscheibe. So besiegt Mr. Miyagi, ein alter, gebrechlicher Mann, die bösen Coba Kai. Er benutzt Jujitsu. Und das ist es eigentlich, was es bedeutet, Seine Feinde zu lieben. Seine Feinde zu lieben heißt nicht, sich zu ducken und zu verstecken, oder zu tun, als wäre man nett. Es heißt aber auch nicht, dass man zurückschlagen oder den andern verletzen soll. Es bedeutet, dass man einen kreativen anderen Weg sucht, wo der andere anerkennen und darüber nachdenken muss, dass er Sie verletzt hat. Er muss nun damit klar kommen. Das ist es, was passiert, wenn man die andere Wange hinhält. Wenn jemand zum Beispiel bei einer Beleidigung die andere Wange hinhält. Das macht sonst niemand. Heute werden wir darüber reden. Der Grund dafür, warum wir so sein sollen ist, dass Jesus einen Plan für Ihr Leben hat. Sie sollen Salz und Licht für andere sein. Wenn Sie Ihre Feinde lieben, dann hat das einen unglaublichen Einfluss auf sie. Gewalt anzuwenden funktioniert vielleicht kurzzeitig, aber liefert niemals bleibende Resultate und genau das ist es, was wir wollen. In Matthäus Kapitel 5, dem Vers, den Jim Kok vorhin gelesen hat, spricht Jesus davon, seine Feinde zu lieben. Er endet mit dieser einen Aussage. Ich möchte mit dieser Schriftstelle heute anfangen. Die Stelle ist fast schon unverschämt, nicht wahr? Er sagt: „Ihr aber sollt so vollkommen sein wie euer Vater im Himmel.“ Jesus steht vor etwa 5.000 Menschen, die krank, wütend oder arm sind und die immer wieder Fehler machen. 2 Es sind Samariter, Aussätzige, Huren, Zöllner und Heiden darunter. Jesus blickt auf diese Menschen und sagt: Seid vollkommen wie Gott. Findet noch jemand diese Stelle ein bisschen unverschämt? Wenn wir vollkommen lesen, dann denken wir besonders in der westlichen Kultur, dass es bedeutet niemals zu sündigen. Aber darum geht es in dieser Stelle gar nicht. Jesus sagt nicht wirklich: „Sündigt niemals, so wie euer Vater niemals sündigt.“ Wir werden heute ein bisschen Griechisch lernen. Sind Sie bereit? Das Wort, was hier für „vollkommen“ steht, ist ‚telios’. Sagen Sie alle ‚telios’. Es gibt kein englisches Wort für das Wort ‚telios’. Die Übersetzer hatten gerade mit diesem Vers wirklich zu kämpfen. ‚Telios’ bedeutet soviel wie ganz gemacht zu werden oder vollständig. Das Wort ‚telios’ hat eine heilende Komponente in sich. Wenn ein Junge 14 Jahre ist, dann ist er nicht ‚telios’, bis er erwachsen ist. Wenn er erwachsen ist und in der Blüte seiner Jahre, dann wird er ‚telios’ oder vollkommen sein. Wenn ein Student seinen Abschluss macht und sein Diplom bekommt oder irgendeine Disziplin erlernt und sie meistert: Das ist ‚telios’. Sie haben ihre Studien vervollkommnet. ‚Telios’ kommt von dem ähnlichen Wort ‚telikos’, das ‚Ende’, ‚Bestimmung’ oder ‚Ziel’ bedeutet. Wenn man ‚telios’ ist, dann ist man vollkommen in dem aufgegangen, wofür man gemacht ist. Alles passt, wenn man ‚telios’ ist, weil dann alles ganz gemacht worden ist. Ich wollte einmal wirklich gut im Laufen werden, aber ich sage Ihnen nicht, warum. Okay, ich sag’s doch. Ich werde es bereuen. Nein, ich sag es nicht. Ist auch egal. Okay, ich sag es. Ich werde später von meiner Frau was zu hören bekommen. Es war ein Bauchmuskelwettbewerb. Sie haben richtig gehört. Mein Physiotherapeut veranstaltete einen Bauchmuskelwettbewerb. Jeder von uns steckte 50 Dollar in den Topf und wer am Schluss die besten Bauchmuskeln hatte, sollte den Topf gewinnen. Ich wünschte, ich hätte das nicht gesagt. Keiner hat genug gelacht, damit es das wenigsten wert gewesen wäre. Um für diesen Wettbewerb zu trainieren, wurde mir bewusst, dass ich anfangen musste zu laufen. Mein Freund Chris ist ein erfahrener Läufer. Er sagte: ‚Alles klar, du willst gut im Laufen werden. Wir werden jede Woche 10 Meilen laufen. Dafür brauchst du gute Schuhe.’ Ich sagte: ‚Ich habe gute Schuhe.’ Sie wissen schon, Reebok, glaube ich. Oder ich weiß nicht mehr, was es war. Er sagte: ‚Nein, nein, nein, du brauchst gute Schuhe! Du brauchst Schuhe, die passen!’ Ich meinte: ‚Und wie viel soll der Spaß kosten?’ Er sagte: ‚Etwa $150 Dollar“ „Wow, ich kann keine $150 für Schuhe ausgeben!“ Die Idee so viel Geld für Schuhe auszugeben erschien mir furchtbar, aber nur solange, bis ich die Schuhe bekam. Wir gingen in den Laden und der Mann dort sagte: ‚Okay, als erstes werden wir mal deine Füße in dieses Gel reinstecken.’ Also stecke ich meine Füße in das Gel hinein, weil jeder Schuh perfekt an den Fuß angepasst werden muss. Ich zog die Füße wieder heraus, und da war er, der perfekte Fußabdruck. Er nahm diesen Abdruck dann und hat ihn irgendwie in einen Computer eingelesen. Dann musste ich auf einem Laufband laufen und er hat meine Füße vermessen und wie ich mein Gewicht verlagere. Dann ging er und hat die Schuhe für mich angefertigt. Er kam zurück und brachte die Schuhe mit. Sie waren genau angepasst. Der rechte Schuh ist für den rechten Fuß, der linke Schuh ist für den linken Fuß. Als ich zum ersten Mal den Fuß hineinsteckte, war es einfach... (GERÄUSCH MIT DEM MUND) ... einfach perfekt. Man fühlt es, wenn man läuft. Die Schuhe sind wie eine Verlängerung meiner Füße. All diese peinlichen Sachen habe ich nur erzählt, um das hier zu verdeutlichen: Diese Schuhe waren ‚telios’. Vollkommen. Wir haben einmal ein Puzzle gespielt. Mag jemand von Ihnen Puzzles? Ich war bei einem Freund und es war ein riesiges Puzzle. Richtig groß. Es hat einen riesigen Tisch bedeckt. Wir waren fertig, aber dann merkten wir, dass ein Puzzleteil fehlte. Ein perfektes Zehntausend Teile Puzzle. Es hat uns Wochen gekostet, Stunden von verschwendeter Zeit. Wir haben überall nach dem letzten Teil gesucht. Letztlich haben wir es gefunden. Er sagte schließlich: ‚Ich hab es.“ Es war unter einem Bein des Tisches. Wir hatten wirklich lange gesucht. Es war sogar schon Staub drauf. Er wischte den Staub ab, sah mich an und sagt: ‚Hier Bobby, mach du es.’ Liebe Freunde, ich nahm dieses Puzzelteil. Kennen Sie das Geräusch, das das letzte Puzzelteil macht? Es macht dieses tolle Plopp-Geräusch, wenn es an die richtige Stelle gesetzt wird. Als diese Stelle noch leer war, war das Puzzlespiel nicht ‚telios’. Es war nicht vollkommen. Aber als das Puzzleteil an seinen Platz kam, war es wieder ganz. Es war vollkommen. Es war ein vollständiges Bild. Nichts fehlte mehr. Das ist es, was Jesus meint, wenn Er sagt: ‚Seid vollkommen, so wie mein Vater im Himmel.’ Jeder von uns hat dieses fehlende Puzzleteil. Der Schuh unseres Lebens scheint nicht zu passen. Irgendetwas ist falsch, etwas ist zerbrochen, etwas ist nicht an seinem Ort. Irgendwie bleiben wir immer zerrissen, verwundet und gebrochen. Jesus sagt: „Sei wieder ganz.“ Werden Sie wieder ein ganzheitlich vollkommener Mensch, so wie Ihr Vater im Himmel ganzheitlich vollkommen ist. Wer von Ihnen möchte solch ein Leben leben? Wer möchte so sein? Ich schon. Ich möchte ‚telios’ sein. 3 Möchten Sie wissen, wie man ‚telios’ wird? Er sagt es direkt davor: ‚Liebt eure Feinde.’ Oh, vielleicht will ich doch lieber nicht ‚telios’ sein. Sehen Sie, große Belohnung folgt auf ein großes Opfer und das ist der christliche Weg. Dass ist die Essenz davon, wer Jesus war und ist. Wenn man in der Bibel liest und da steht: ‚Sohn von irgendwas’ dann heißt das, dass man so ist. Zu Zeiten Jesu hörte man zum Beispiel Namen wie: ‚Johannes, Sohn des Friedens’. Wenn Johannes ‚Sohn des Friedens’ genannt wurde, dann bedeutete das, dass er ein sehr friedlicher Mensch war. Er ist so etwas wie die Essenz davon, was es bedeutet, friedfertig zu sein. Oder: Peter, Sohn der Kraft. Dann weiß man, dass Peter wohl ein sehr kräftiger Kerl war. Man sieht ‚Sohn von dies und das’ in der ganzen Bibel. Jesus sagt: ‚Liebt eure Feinde und betet für alle, die euch verfolgen! So erweist ihr euch als Söhne und Töchter eures Vaters im Himmel.’ Er sagt: Wenn Sie Ihre Feinde lieben, dann zeigen Sie damit der Welt, wie Gott ist. Wenn Sie Ihre Feinde lieben, dann offenbaren Sie durch Ihren Körper und dadurch, wie Sie Ihr Leben leben, was für ein Gott unser Herr ist. Das ist es, was Jesus getan hat. Das war die Bestimmung von Jesus. Jesus ist in diese Welt gekommen, um uns zu zeigen und zu offenbaren, wie Gott ist. Deswegen gab es eine Menge Verwirrung. Jesus kommt in diese Welt und Er liebt die Unliebsamen. Er berührt die Unberührbaren. Zur Zeit Jesu bedeutete mit jemandem zu Essen, ihn als einen Gleichgestellten anzusehen. Jesus aß mit Prostituierten, Zöllnern, Sündern, Heiden und römischen Soldaten. Die Leute sprachen Ihm ab ein Prophet zu sein, nur weil Er sich in deren Gegenwart aufhielt. Die Leute sagten: ‚Rabbi, Du isst mit dieser Frau. Weißt Du denn nicht, wer diese Frau ist?’ Es gibt diese Stelle in Johannes, wo eine Prostituierte zu Ihm kommt. Sie weint und bedeckt Seine Füße mit Ihren Tränen. Dann trocknet sie sie sogar mit Ihren Haaren. Stellen Sie sich das mal vor, okay? Stellen Sie sich eine Prostituierte vor. Sie lebt hier bei uns draußen auf der Straße, und wir alle wissen, was Sie da macht. Eines Tages kommt Sie mitten im Gottesdienst in diese Gemeinde gerannt und umarmt mich stürmisch. Mich, Pastor Bobby. Sie weint und umarmt meine Füße. Was würden die Leute wohl denken? ‚Was in aller Welt geht hier vor?’ Stimmt’s? Ich meine, ehrlich. Hier vor allen Leuten. Das ist, was passiert ist. Und alle versuchen Jesus in Verruf zu bringen. Wissen Sie, was ich als Pastor machen würde? Mein erster Impuls wäre: ‚Nein, weg von mir.’ Verstehen Sie? Da ist dieser böse Teil in mir, diese Schlechtigkeit. Ich will meinen Ruf schützen. Ich möchte, dass meine Gemeinde weiß, dass ihr Pastor sauber ist. Verstehen Sie? Das ist böse. Das ist nicht das Herz Gottes und das ist auch nicht das, was Jesus getan hat. Tatsächlich wendet Er sich an die Gemeinde und kritisiert sie. Ich bin hier her gekommen und ihr habt mir nicht die Füße gewaschen, ihr habt mich nicht willkommen geheißen und habt mich nicht auf die Wange geküsst. Sie hat diese Dinge voller Anbetung getan. Er ehrt sie, heißt sie willkommen und liebt sie vor allen Anwesenden. Jesus offenbart in Seinem Leben, wie Gott ist und das sind gute Nachrichten, denn letztlich sind wir alle, wie diese Frau. Wir alle sind zerbrochen und wir alle sind verwundet. Nur einige von uns sind besser darin, es zu verstecken. Denken Sie daran, wie Jesus gestorben ist. Wir alle wissen, dass Jesus für uns gestorben ist, aber denken Sie darüber nach, wie Er es getan hat. Sein Weg, die Art und Weise, wie Er es getan hat. Jederzeit hätte Er einen ganzen Mob von Anhängern zusammentrommeln können, um ganz Jerusalem niederzureißen. Denken Sie daran, Jesus hatte tausende und abertausende Männer hinter sich, die Ihm nachfolgten. Er hätte jederzeit nur ein Wort sagen müssen. Sie alle wollten, dass Er es tut. Sie baten Ihn immer wieder zu den Waffen greifen zu dürfen, um die Römer rauszuwerfen. Jederzeit hätte Er die Römer in Jerusalem überwinden können. Aber nein. Als Christen glauben wir auch daran, dass Er jederzeit Engel und Feuer und Donner vom Himmel hätte herab rufen können. Hat Er es getan? Nein. Als Er im Garten Gethsemane gebetet hat, da wusste Er, dass Er bald verhaftet und gekreuzigt werden würde. Er würde umkommen und zuvor ausgepeitscht und geschlagen werden, gehasst, nackt und vergessen. Sie würden Ihn aller möglichen furchtbaren Dinge beschuldigen, die Er nicht getan hatte. Er betet und bittet Seine besten Freunde mit Ihm zu wachen und zu beten. Sie alle schlafen ein und Er segnet Sie. Als Er gekreuzigt wird, als Er geschlagen wird, sagte Er: Vater vergib Ihnen, denn Sie wissen nicht, was Sie tun. Eine Sache, die man dazu wissen muss, ist, dass man so etwas nur bis zu einem bestimmten Punkt vortäuschen kann. Wenn man tatsächlich ausgepeitscht und geschlagen wird, blutet und im Sterben liegt, dann kann man nichts mehr vortäuschen. Jesus hat nichts vorgetäuscht. Er hat diese römischen Soldaten tatsächlich geliebt. Jesus liebte sogar die Pharisäer. Jesus liebte Seine Jünger, die Ihn im Moment der Wahrheit betrogen hatten, denn Jesus liebt Seine Feinde. Jesus zeigt uns damit, wie Gott ist. Jesus ist der Sohn Gottes. Und Jesus sagt: Auch Ihr sollt Söhne und Töchter Gottes werden. 4 Das bedeutet: Wenn Sie die Wege Jesu lernen, dann können Sie der Welt offenbaren, wie Gott ist. Er ist kein rachsüchtiger, zorniger, gemeiner Blitze schleudernder Zeus. Gott ist ein Schöpfer, der uns liebt und mit uns versöhnt sein möchte. Als wir Seine Feinde waren, hat Gott uns geliebt. Er hat uns verändert, sodass wir unsere Feinde lieben können, damit wir auch sie verändern können. Jesus sagt in der gleichen Stelle: ‚Wollt ihr etwa noch dafür belohnt werden, dass ihr die Menschen liebt, die euch auch lieben? Das tun sogar die Zöllner. Wenn ihr nur euren Freunden liebevoll begegnet, ist das etwas Besonderes? Das tun auch die, die von Gott nichts wissen.’ Ich könnte genauso gut sagen: Lieben Sie nur die, die Sie auch lieben? Machen das nicht auch Terroristen? Sehen Sie sich Ihre Haltung an, die Sie Ihrem Nachbarn gegenüber haben, der Sie hasst. Oder gegenüber Ihrem Konkurrenten, oder diesem einen schwierigen Menschen. Sie als gläubiger Mensch, der zeigen soll, wie Gott ist. Wie sticht im Moment der Wahrheit Ihre Haltung Ihrem Nächsten gegenüber hervor, sodass die Leute sagen: ‚Wow, Johannes ist anders. Wow, Sarah geht ganz anders mit den Menschen in Ihrer Umgebung um. Oder mit dem Typen, der vorher so furchtbare Sachen über sie gesagt hat. Oder an ihrer Schule, oder an ihrem Arbeitsplatz. Mit ihrem Vater oder ihrem Ehemann. Sie ist so anders in ihrer Reife und ihrer Nächstenliebe. Da ist etwas Göttliches in ihr oder ihm.’ Viele von uns sind jetzt ein bisschen verwirrt. Wir sind verwirrt, denn wenn wir das Wort ‚Liebe’ benutzen, dann denken wir besonders an die Gefühle, die dazu gehören, nicht wahr? Dieses warme und wonnige Gefühl. Ich kann keine warmen wonnigen Gefühle für meinen Feind haben. Nun, ich bin froh Ihnen sagen zu können: Auch wenn dadurch Gefühle entstehen, geht es nicht darum, bestimmte Gefühle für Ihren Nächsten zu haben oder zu produzieren. Wir haben bestimmt alle schon viele Predigten über die verschiedenen griechischen Wörter für Liebe gehört. Es gibt ‚storge’, das ist die familiäre Liebe, dann gibt es ‚theleo’, die brüderliche Liebe, oder ‚eros’, die romantische oder sinnliche Liebe. Jesus spricht nicht von diesen Arten der Liebe. Das Wort, das Er verwendet ist ‚agapo’ oder ‚agape’ wird normalerweise verwendet. Es geht um eine göttliche Form der Liebe. Eine Liebe, die niemals endet, die auch für Ihre Feinde ist und sie bedeutet Folgendes: sich um das Wohl der Menschen zu kümmern. Sie können jemanden tatsächlich nicht mögen und ihn doch lieben. Die Idee ist, dass Sie das Beste für diesen Menschen möchten, selbst wenn er Sie oder ihre Lieben verletzt. Ich erinnere mich an einen Pastor, der sehr schlecht über diese Thema gelehrt hat. Er sprach über den Grund, die andere Wange hinzuhalten und brachte folgendes Beispiel: Es gab jemanden, mit dem er sich prügeln wollte und sein Mentor sagte ihm: ‚Keine Sorge, der Kerl bekommt schon, was Ihm zusteht. Eines Tages bekommte er es.’ Dann erzählte er der Gemeinde voller Freude, dass er herausgefunden hatte, dass der Kerl zwei Monate später einen anderen Kampf angefangen hat und windelweich geprügelt wurde. Alle haben gelacht und applaudiert. Aber das ist nicht, wovon Jesus spricht. Jesus sagt: Auch wenn Sie Gerechtigkeit wollen, auch wenn Sie frustriert sind oder sogar wütend, erlauben Sie nicht, dass sich Bitterkeit, Rachsucht, und besonders nicht Abneigung und eine kühle Haltung Ihrem Nächsten gegenüber in Ihr Herz schleicht. Sie sollten nicht wollen, dass der andere nächsten Monat in eine Schlägerei gerät, damit Sie Ihre Rache haben können. Sie wollen, dass aus diesem Menschen ein guter Mensch wird. Sie sehen, wie sich Ihre eigenen Verletzungen, Ihr Zorn und Ihre Zerbrochenheit auch in dem wieder finden, der Sie beleidigt, oder über Sie lästert. Denken Sie daran, wie Gott auch Sie verändert und gerettet hat. Als Sie noch ein Feind Gottes waren, gab Er Seinen Sohn für Sie. Sie sehen dann den Anderen an und sagen: Ich möchte das auch für ihn. So sieht ein reifer Nachfolger Jesu aus. Wissen Sie, wenn Sie zulassen, dass sich Unvergebenheit und Bitterkeit gegenüber Ihren Feinden und Konkurrenten bei Ihnen einnistet, dann gewinnen Ihre Feinde. Liebe Freunde, dann gewinnen die anderen. Für diejenigen von Ihnen, die seit langem Feinde haben: Ich bin sicher, je älter Sie werden, desto mehr werden es. Diejenigen von Ihnen, die Feinde haben und Menschen, denen gegenüber Sie nur Hass in Ihrem Herzen spüren. Diese Menschen haben dadurch Macht über Sie. Selbst, wenn sie sterben, werden Sie noch immer Macht über Sie haben. Sie genießen Ihre Verletzungen. Sie feiern Ihren Schmerz. Wenn Sie aber vergeben und Ihre Feinde sogar lieben, dann sind Sie frei von dieser Macht. Wir sollen also unsere Feinde lieben, was bedeutet, dass wir uns um Ihr Wohl sorgen sollen. Das bedeutet, dass wir radikale Dinge tun sollen. Zum Beispiel: Wenn Sie schlechten Service bekommen, dann geben Sie extra Trinkgeld. Das fällt mir besonders schwer. Einmal war mein Kellner im Restaurant so furchtbar, dass ich einen einzigen Penny da ließ. Ich ließ genau einen Penny da, weil ich nicht wollte, dass er denkt, ich hätte das Trinkgeld nur vergessen. 5 Ich wollte, dass er wusste, dass sein Service gerade Mal einen Penny wert war. Sehen Sie? Dass ist Bobby Schuller. So ist Bobby Schuller. Und Bobby Schuller ist gestorben. Er wurde gekreuzigt und nun lebt nicht mehr Bobby Schuller, sondern Christus in ihm. Was tue ich also nun, wenn ich schlechten Service bekomme? Als erstes sollten wir es nicht so wichtig nehmen, guten Service zu bekommen. Wir sollten uns von diesem Anspruch einfach trennen. Und zweitens sollten wir ein großes Trinkgeld da lassen, also wirklich groß. Vierzig oder fünfzig Prozent vielleicht. Wir sind Christen, liebe Freunde. Wir sollten anders sein. Jemand sagt etwas Schlechtes zu Ihnen oder sie hören, dass jemand über Sie lästert. Suchen Sie nach der besten Eigenschaft in diesem Menschen und erzählen Sie allen Leuten, wie toll diese Sache an ihm ist. Wir sind Christen, liebe Freunde. Wir sollten anders sein. Wenn Sie Gerede darüber hören, was jemand über Sie gesagt haben soll, dann gehen Sie direkt zu dieser Person hin. Lästern Sie nicht hinter seinem Rücken zurück, oder so etwas. Wir sind Christen. Wir sollten anders sein. Lieben Sie Ihre Feinde. Beten Sie für Ihre Konkurrenten. Beten Sie für schwierige Menschen. Und nun, weil ich das gesagt habe, wird der Heilige Geist Sie herausfordern. Sowohl Sie zu hause an den Bildschirmen, als auch Sie hier in der Gemeinde. Diese Woche werden Sie herausgefordert werden. Ich möchte, dass Sie mir einen Satz nachsprechen. Das habe ich von John Ortberg. Sprechen Sie mir nach: „Das ist meine Gelegenheit!“ Folgendes wird passieren: Jemand wird etwas Unfreundliches zu Ihnen sagen, jemand wird Ihnen die Vorfahrt nehmen, jemand wird Sie im Restaurant schlecht bedienen, jemand wird bestimmte Grenzen bei Ihnen überschreiten oder Sie ärgern. Was sagen Sie dann? PUBLIKUM: DAS IST MEINE GELEGENHEIT. Oh, deutlich weniger Enthusiasmus, dieses Mal. Sie sagen dann: Das ist meine Gelegenheit! Meine Gelegenheit diesem Menschen zu zeigen, wie Gott ist. Ein Gott, der Seine Feinde liebt und darüber können wir uns freuen. Wir dürfen wissen, dass egal, was wir haben, was wir tun oder was die Leute über uns sagen, Gott uns liebt. Er will uns und Er glaubt an uns. Lassen Sie uns das auch unseren Nächsten weitergeben. Das bedeutet es, so wie Jesus zu sein. Das bedeutet es, seine Feinde zu lieben. Es bedeutet, Veränderung zu bringen; Salz und Licht für eine zerbrochene Welt zu sein. Ihr Feind braucht keinen Fluch. Er braucht niemanden, der etwas Schlechtes über ihn sagt. Er braucht jemanden, der ihn segnet, ihn liebt und ermutigt. Wenn wir die Welt nicht ändern, wird es auch niemand sonst tun. Es geht Schritt für Schritt, ein Mensch nach dem anderen, einen Segen nach dem anderen, eine Beziehung nach der anderen. Von Büro zu Büro, von Telefon zu Telefon und von E-Mail zu E-Mail. Sie haben heute die Gelegenheit und an jedem Tag dieser Woche. Die Gelegenheit zu zeigen, wie Gott wirklich ist. Gott liebt Seine Feinde. Preist den Herrn. Lassen Sie uns beten. Vater, wir vertrauen Dir und danken Dir dafür, dass Deine Lehren wahr und echt sind. Herr, wir sind Deine Schüler und wir lernen. Ich bitte dich, dass jetzt wo ich darüber gelehrt habe, niemand ein Gesetz daraus macht. Vieles kann falsch verstanden werden und deshalb bitte ich dich, Gott, dass Du jedem Klarheit schenkst, der nach geistlichem Wissen sucht. Ich bitte dich, dass Du in uns Herzen formst, in denen kein Platz für Zorn, Abneigung oder Rache ist. Dass wir lernen, was es in unserem Kulturkreis bedeutet, die andere Wange hinzuhalten und unseren Nächsten zu lieben. Herr, wir lieben Dich. Wir sind Dir so dankbar. Vater, ich bete im Namen von Jesus. Ich weiß, dass wir erst lernen müssen, was es bedeutet, Deine Liebe für uns zu empfangen. Wir kehren um von unserer Sünde. Vergib uns Gott. Herr, wir lieben Dich und wir loben Dich. Im Namen Jesu, Amen. Segen (Bobby Schuller): Und nun zum Segen: Sie sind nicht, was Sie tun. Sie sind nicht, was Sie haben. Sie sind nicht, was die Leute über Sie sagen. Sie sind ein geliebtes Kind Gottes und das ist alles, was zählt. Der Herr segne und behüte euch. Der Herr lasse Sein Angesicht leuchten über euch und sei euch gnädig. Der Herr erhebe Sein Antlitz über euch und gebe euch Frieden. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Alles Gute und eine gesegnete Adventszeit. 6 Hour of Power vom 29.11.2015 Hour of Power Deutschland Steinerne Furt 78 86167 Augsburg Telefon: 08 21 / 420 96 96 Telefax: 08 21 / 420 96 97 E-Mail: [email protected] www.hourofpower.de Baden-Württembergische Bank BLZ: 600 501 01 Konto: 28 94 829 IBAN: DE43600501010002894829 BIC: SOLADEST600 Begrüßung (Bobby Schuller) Herzlich Willkommen. Ich wünsche Ihnen eine Frohe Adventszeit! Sie fragen sich sicher: Warum fangen wir denn mit Weihnachten so früh an? Und die Antwort ist nicht so, wie Sie denken. Es hat nichts mit Hour of Power zu tun. In Disneyland haben sie letzte Woche schon angefangen und wir versuchen einfach Schritt zu halten. Darum geht es uns eigentlich. Wir freuen uns, dass Sie heute mit uns Gottesdienst feiern. Bitte begrüßen Sie Ihre Nachbarn ganz herzlich im Namen des Herrn und sagen Sie: Gott liebt Sie, und ich auch! Lassen Sie uns zusammen beten: Vater, wir sind so dankbar für Dich und dafür, was Du in unserem Leben tust. Gott, wir vertrauen Dir, inmitten unserer Zerbrochenheit und unserer Angst. Wir entscheiden uns heute zu lächeln und aufzuhören uns Sorgen zu machen. Wir entscheiden uns zu glauben, dass wir viel sicherer sind, als wir denken, weil Du unser Hirte bist. Jesus, wir lieben Dich! Wir folgen Dir. Wir vertrauen auf das, was Du uns gelehrt hast und auf das Kreuz und die Auferstehung. Wir sind so dankbar für Dich, Herr! In Deinem Namen beten wir. Amen. Bibellesung – Matthäus 5, 43 bis 48 – (Jim Kok): Zur Vorbereitung auf die heutige Predigt hören Sie diese Worte Jesu aus dem Matthäusevangelium: ‚Es heißt bei euch: 'Liebt eure Freunde und hasst eure Feinde!' Ich (also Jesus) sage aber: Liebt eure Feinde und betet für alle, die euch verfolgen! So erweist ihr euch als Söhne und Töchter eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne für Böse wie für Gute scheinen, und er lässt es regnen für Fromme und Gottlose. Wollt ihr etwa noch dafür belohnt werden, dass ihr die Menschen liebt, die euch auch lieben? Das tun sogar die Zolleinnehmer, die sonst nur auf ihren Vorteil aus sind. Wenn ihr nur euren Freunden liebevoll begegnet, ist das etwas Besonderes? Das tun auch die, die von Gott nichts wissen. Ihr aber sollt so vollkommen sein wie euer Vater im Himmel.’ Möge Gott die Lesung Seines Wortes segnen. Predigt “Advent - Liebe ohne Grenzen!“ (Bobby Schuller): Heute beschäftigen wir uns mit einem sehr schwierigen Thema: Liebe deine Feinde. Dieses Aufforderung steht in der Bergpredigt, in der Jesus uns sehr herausgefordert hat und zeigt wie wir leben sollen. Die Bergpredigt ist eine Art Zusammenfassung von allem, was Jesus seine Jünger gelehrt hat. 95 % davon finden Sie direkt hier in der Bergpredigt. Wir haben uns vor einiger Zeit mit der Bergpredigt beschäftigt und sind Schritt für Schritt durch die einzelnen Passagen der Bergpredigt gegangen. Wir haben viel über die kulturellen Hintergründe herausgefunden. Das ist ganz interessant. Ich habe in dem Rahmen auch eine Predigt darüber gehalten, die andere Wange hinzuhalten, auch noch seinen Mantel weg zu geben und die Extrameile zu gehen. Darüber zu geben und zu verleihen. Viele hatten sich daraufhin gemeldet. Keiner war wütend, aber es gab viele Fragen dazu. Darum ist das Erste, was ich dazu sagen möchte, wenn wir über Feindesliebe sprechen, dass wir nicht von einer neuen Art Gesetzlichkeit sprechen. Zum Beispiel glaube ich nicht, dass Jesus meint, dass man immer einfach die andere Wange hinhalten soll. Er meint eher, dass man sich kreative Wege ausdenken soll, um die Dinge mit den Menschen zu klären, die einen verletzen. Heute werden wir darüber sprechen. Die andere Sache, die ich immer wieder gehört habe ist, dass die Leute sagen: „Also eigentlich habe ich gar keine Feinde.“ Das stimmt bei manchen Menschen sogar. Ich glaube, dass meine Frau Hannah keine Feinde hat. Ich bin mir sogar ziemlich sicher. Es gibt Menschen, die keine echten Feinde haben. Natürlich hat jeder von uns schon einmal Feinde in seinem Leben gehabt. Aber wenn sie vielleicht schon Jahre in unserer Vergangenheit liegen und wir nicht gerade an einen von diesen Menschen denken müssen, dann scheinen sie fast keine Rolle mehr zu spielen. 1 Wenn Sie sich da angesprochen fühlen, dann möchte ich, dass Sie stattdessen an ihre Konkurrenten denken, wenn es darum geht Ihre Feinde zu lieben. Was Jesus meint ist: Lieben Sie alle Menschen, auch Ihre Feinde. Wenn Sie Ihre Feinde lieben sollen, dann bedeutet das auch, dass Sie Ihre Konkurrenten lieben sollen. Es bedeutet, dass Sie schwierige Menschen lieben sollen. Sie kennen sicher auch schwierige Menschen, ganz besonders, wenn Sie im Einzelhandel arbeiten. Es bedeutet auch, dass Sie sich selbst lieben sollen. Manchmal sind Sie selbst ihr Feind. Sehen Sie, das ist noch so eine Sache. Wenn Menschen sehr barsch und hart mit sich selbst umgehen, dann behandeln sie andere Menschen oft genauso. Wenn Jesus sagt: ‚Liebt eure Feinde.’, dann sagt Er eigentlich: Liebt alle Menschen und tut was Ihr nur könnt, um feindselige Haltungen anderer Menschen euch gegenüber auf kreative Weise zu lösen. Wenn Leute Sie schlecht behandeln. Wenn sie Ihnen nette Dinge ins Gesicht sagen, aber hinter Ihrem Rücken gemeine E-Mails schreiben. Ist es nicht eine Freude, wenn diese E-Mails oder Nachrichten an uns weitergeleitet werden? Es bedeutet Folgendes: Wenn Sie ein Geschäft haben, dann sollen Sie Ihre Konkurrenten lieben. Wenn Sie akademisch arbeiten, in der Musikbranche oder in einem Bereich, wo Ihre Konkurrenz Sie fallen sehen will, dann hoffen Sie, dass diese Menschen Erfolg haben – weil Sie sie lieben. Das ist das Schwierigste und das Christlichste an den Lehren Jesu. Und wie wir gleich sehen werden, ist es auch eines der wichtigsten Dinge, um uns von unserer weltlichen Kultur abzuheben. Übrigens: Inwiefern unterscheidet sich die Art und Weise, wie Sie mit Menschen umgehen, also wie Sie andere lieben, von dem Durchschnittsmensch auf der Straße? Wenn Ihnen dazu keine ehrliche Antwort einfällt, dann unterscheidet Sie vermutlich gar nichts. Und wenn Sie nichts von jemandem, der Jesus nicht kennt, unterscheidet, dann gibt es da vielleicht ein Problem. Etwas muss sich ändern und wir sind heute hier um das zu tun. Zuallererst: Seine Feinde zu lieben ist unmöglich, wenn wir nicht vorher verstanden haben, dass Gott uns schon geliebt hat, als wir noch Seine Feinde waren. Da haben Sie es. Sie waren ein Feind Gottes. Ich war ein Feind Gottes. Ich habe Sachen über Ihn gesagt, habe Ihn gehasst, Ihn abgelehnt oder versucht mich vor Ihm zu verstecken. Und doch hat Er mich geliebt. Ich habe andere Menschen verletzt. Ich habe Seinen Kindern etwas angetan. Ich habe gelogen und betrogen und doch hat Er mich geliebt und Seinen einzigen Sohn für mich gegeben. Wir werden gleich noch mehr darüber sprechen. Aber letztlich ist es so: Wenn wir davon sprechen die andere Wange hin zu halten, die Extra Meile zu gehen oder all diese Dinge, dann stellen Sie es sich wie geistliches Jujitsu vor. Ernsthaft! Na ja, nicht ganz so ernsthaft. Wir dürfen hier immer auch ein bisschen Spaß haben. Jujitsu – ich werde ein bisschen aus den Nähkästchen plaudern, okay? Sind Sie bereit? Jujitsu ist eine Kampfsportart, die die Kraft des Gegners gegen ihn verwendet. Jujitsu ist eine Kampfsportart, die mit Selbstdisziplin beginnt und echtes Training und fokussierte Gedanken erfordert. Wenn ein Typ auf Sie zustürmt, dann benutzen Sie Sein Gewicht und er wird dadurch zu Fall gebracht. Sie haben Jujitsu vielleicht schon einmal gesehen. Es sieht aus wie chinesisches oder japanisches Ringen. Kennen Sie „Karate Kid“? Mr. Miyagi. Ja, wir alle kennen die Szene, wo ein Gegner Mr. Miyagi schlagen will, er macht einfach einen Schritt zur Seite und der Typ haut mit seiner Hand durch eine Glasscheibe. So besiegt Mr. Miyagi, ein alter, gebrechlicher Mann, die bösen Coba Kai. Er benutzt Jujitsu. Und das ist es eigentlich, was es bedeutet, Seine Feinde zu lieben. Seine Feinde zu lieben heißt nicht, sich zu ducken und zu verstecken, oder zu tun, als wäre man nett. Es heißt aber auch nicht, dass man zurückschlagen oder den andern verletzen soll. Es bedeutet, dass man einen kreativen anderen Weg sucht, wo der andere anerkennen und darüber nachdenken muss, dass er Sie verletzt hat. Er muss nun damit klar kommen. Das ist es, was passiert, wenn man die andere Wange hinhält. Wenn jemand zum Beispiel bei einer Beleidigung die andere Wange hinhält. Das macht sonst niemand. Heute werden wir darüber reden. Der Grund dafür, warum wir so sein sollen ist, dass Jesus einen Plan für Ihr Leben hat. Sie sollen Salz und Licht für andere sein. Wenn Sie Ihre Feinde lieben, dann hat das einen unglaublichen Einfluss auf sie. Gewalt anzuwenden funktioniert vielleicht kurzzeitig, aber liefert niemals bleibende Resultate und genau das ist es, was wir wollen. In Matthäus Kapitel 5, dem Vers, den Jim Kok vorhin gelesen hat, spricht Jesus davon, seine Feinde zu lieben. Er endet mit dieser einen Aussage. Ich möchte mit dieser Schriftstelle heute anfangen. Die Stelle ist fast schon unverschämt, nicht wahr? Er sagt: „Ihr aber sollt so vollkommen sein wie euer Vater im Himmel.“ Jesus steht vor etwa 5.000 Menschen, die krank, wütend oder arm sind und die immer wieder Fehler machen. 2 Es sind Samariter, Aussätzige, Huren, Zöllner und Heiden darunter. Jesus blickt auf diese Menschen und sagt: Seid vollkommen wie Gott. Findet noch jemand diese Stelle ein bisschen unverschämt? Wenn wir vollkommen lesen, dann denken wir besonders in der westlichen Kultur, dass es bedeutet niemals zu sündigen. Aber darum geht es in dieser Stelle gar nicht. Jesus sagt nicht wirklich: „Sündigt niemals, so wie euer Vater niemals sündigt.“ Wir werden heute ein bisschen Griechisch lernen. Sind Sie bereit? Das Wort, was hier für „vollkommen“ steht, ist ‚telios’. Sagen Sie alle ‚telios’. Es gibt kein englisches Wort für das Wort ‚telios’. Die Übersetzer hatten gerade mit diesem Vers wirklich zu kämpfen. ‚Telios’ bedeutet soviel wie ganz gemacht zu werden oder vollständig. Das Wort ‚telios’ hat eine heilende Komponente in sich. Wenn ein Junge 14 Jahre ist, dann ist er nicht ‚telios’, bis er erwachsen ist. Wenn er erwachsen ist und in der Blüte seiner Jahre, dann wird er ‚telios’ oder vollkommen sein. Wenn ein Student seinen Abschluss macht und sein Diplom bekommt oder irgendeine Disziplin erlernt und sie meistert: Das ist ‚telios’. Sie haben ihre Studien vervollkommnet. ‚Telios’ kommt von dem ähnlichen Wort ‚telikos’, das ‚Ende’, ‚Bestimmung’ oder ‚Ziel’ bedeutet. Wenn man ‚telios’ ist, dann ist man vollkommen in dem aufgegangen, wofür man gemacht ist. Alles passt, wenn man ‚telios’ ist, weil dann alles ganz gemacht worden ist. Ich wollte einmal wirklich gut im Laufen werden, aber ich sage Ihnen nicht, warum. Okay, ich sag’s doch. Ich werde es bereuen. Nein, ich sag es nicht. Ist auch egal. Okay, ich sag es. Ich werde später von meiner Frau was zu hören bekommen. Es war ein Bauchmuskelwettbewerb. Sie haben richtig gehört. Mein Physiotherapeut veranstaltete einen Bauchmuskelwettbewerb. Jeder von uns steckte 50 Dollar in den Topf und wer am Schluss die besten Bauchmuskeln hatte, sollte den Topf gewinnen. Ich wünschte, ich hätte das nicht gesagt. Keiner hat genug gelacht, damit es das wenigsten wert gewesen wäre. Um für diesen Wettbewerb zu trainieren, wurde mir bewusst, dass ich anfangen musste zu laufen. Mein Freund Chris ist ein erfahrener Läufer. Er sagte: ‚Alles klar, du willst gut im Laufen werden. Wir werden jede Woche 10 Meilen laufen. Dafür brauchst du gute Schuhe.’ Ich sagte: ‚Ich habe gute Schuhe.’ Sie wissen schon, Reebok, glaube ich. Oder ich weiß nicht mehr, was es war. Er sagte: ‚Nein, nein, nein, du brauchst gute Schuhe! Du brauchst Schuhe, die passen!’ Ich meinte: ‚Und wie viel soll der Spaß kosten?’ Er sagte: ‚Etwa $150 Dollar“ „Wow, ich kann keine $150 für Schuhe ausgeben!“ Die Idee so viel Geld für Schuhe auszugeben erschien mir furchtbar, aber nur solange, bis ich die Schuhe bekam. Wir gingen in den Laden und der Mann dort sagte: ‚Okay, als erstes werden wir mal deine Füße in dieses Gel reinstecken.’ Also stecke ich meine Füße in das Gel hinein, weil jeder Schuh perfekt an den Fuß angepasst werden muss. Ich zog die Füße wieder heraus, und da war er, der perfekte Fußabdruck. Er nahm diesen Abdruck dann und hat ihn irgendwie in einen Computer eingelesen. Dann musste ich auf einem Laufband laufen und er hat meine Füße vermessen und wie ich mein Gewicht verlagere. Dann ging er und hat die Schuhe für mich angefertigt. Er kam zurück und brachte die Schuhe mit. Sie waren genau angepasst. Der rechte Schuh ist für den rechten Fuß, der linke Schuh ist für den linken Fuß. Als ich zum ersten Mal den Fuß hineinsteckte, war es einfach... (GERÄUSCH MIT DEM MUND) ... einfach perfekt. Man fühlt es, wenn man läuft. Die Schuhe sind wie eine Verlängerung meiner Füße. All diese peinlichen Sachen habe ich nur erzählt, um das hier zu verdeutlichen: Diese Schuhe waren ‚telios’. Vollkommen. Wir haben einmal ein Puzzle gespielt. Mag jemand von Ihnen Puzzles? Ich war bei einem Freund und es war ein riesiges Puzzle. Richtig groß. Es hat einen riesigen Tisch bedeckt. Wir waren fertig, aber dann merkten wir, dass ein Puzzleteil fehlte. Ein perfektes Zehntausend Teile Puzzle. Es hat uns Wochen gekostet, Stunden von verschwendeter Zeit. Wir haben überall nach dem letzten Teil gesucht. Letztlich haben wir es gefunden. Er sagte schließlich: ‚Ich hab es.“ Es war unter einem Bein des Tisches. Wir hatten wirklich lange gesucht. Es war sogar schon Staub drauf. Er wischte den Staub ab, sah mich an und sagt: ‚Hier Bobby, mach du es.’ Liebe Freunde, ich nahm dieses Puzzelteil. Kennen Sie das Geräusch, das das letzte Puzzelteil macht? Es macht dieses tolle Plopp-Geräusch, wenn es an die richtige Stelle gesetzt wird. Als diese Stelle noch leer war, war das Puzzlespiel nicht ‚telios’. Es war nicht vollkommen. Aber als das Puzzleteil an seinen Platz kam, war es wieder ganz. Es war vollkommen. Es war ein vollständiges Bild. Nichts fehlte mehr. Das ist es, was Jesus meint, wenn Er sagt: ‚Seid vollkommen, so wie mein Vater im Himmel.’ Jeder von uns hat dieses fehlende Puzzleteil. Der Schuh unseres Lebens scheint nicht zu passen. Irgendetwas ist falsch, etwas ist zerbrochen, etwas ist nicht an seinem Ort. Irgendwie bleiben wir immer zerrissen, verwundet und gebrochen. Jesus sagt: „Sei wieder ganz.“ Werden Sie wieder ein ganzheitlich vollkommener Mensch, so wie Ihr Vater im Himmel ganzheitlich vollkommen ist. Wer von Ihnen möchte solch ein Leben leben? Wer möchte so sein? Ich schon. Ich möchte ‚telios’ sein. 3 Möchten Sie wissen, wie man ‚telios’ wird? Er sagt es direkt davor: ‚Liebt eure Feinde.’ Oh, vielleicht will ich doch lieber nicht ‚telios’ sein. Sehen Sie, große Belohnung folgt auf ein großes Opfer und das ist der christliche Weg. Dass ist die Essenz davon, wer Jesus war und ist. Wenn man in der Bibel liest und da steht: ‚Sohn von irgendwas’ dann heißt das, dass man so ist. Zu Zeiten Jesu hörte man zum Beispiel Namen wie: ‚Johannes, Sohn des Friedens’. Wenn Johannes ‚Sohn des Friedens’ genannt wurde, dann bedeutete das, dass er ein sehr friedlicher Mensch war. Er ist so etwas wie die Essenz davon, was es bedeutet, friedfertig zu sein. Oder: Peter, Sohn der Kraft. Dann weiß man, dass Peter wohl ein sehr kräftiger Kerl war. Man sieht ‚Sohn von dies und das’ in der ganzen Bibel. Jesus sagt: ‚Liebt eure Feinde und betet für alle, die euch verfolgen! So erweist ihr euch als Söhne und Töchter eures Vaters im Himmel.’ Er sagt: Wenn Sie Ihre Feinde lieben, dann zeigen Sie damit der Welt, wie Gott ist. Wenn Sie Ihre Feinde lieben, dann offenbaren Sie durch Ihren Körper und dadurch, wie Sie Ihr Leben leben, was für ein Gott unser Herr ist. Das ist es, was Jesus getan hat. Das war die Bestimmung von Jesus. Jesus ist in diese Welt gekommen, um uns zu zeigen und zu offenbaren, wie Gott ist. Deswegen gab es eine Menge Verwirrung. Jesus kommt in diese Welt und Er liebt die Unliebsamen. Er berührt die Unberührbaren. Zur Zeit Jesu bedeutete mit jemandem zu Essen, ihn als einen Gleichgestellten anzusehen. Jesus aß mit Prostituierten, Zöllnern, Sündern, Heiden und römischen Soldaten. Die Leute sprachen Ihm ab ein Prophet zu sein, nur weil Er sich in deren Gegenwart aufhielt. Die Leute sagten: ‚Rabbi, Du isst mit dieser Frau. Weißt Du denn nicht, wer diese Frau ist?’ Es gibt diese Stelle in Johannes, wo eine Prostituierte zu Ihm kommt. Sie weint und bedeckt Seine Füße mit Ihren Tränen. Dann trocknet sie sie sogar mit Ihren Haaren. Stellen Sie sich das mal vor, okay? Stellen Sie sich eine Prostituierte vor. Sie lebt hier bei uns draußen auf der Straße, und wir alle wissen, was Sie da macht. Eines Tages kommt Sie mitten im Gottesdienst in diese Gemeinde gerannt und umarmt mich stürmisch. Mich, Pastor Bobby. Sie weint und umarmt meine Füße. Was würden die Leute wohl denken? ‚Was in aller Welt geht hier vor?’ Stimmt’s? Ich meine, ehrlich. Hier vor allen Leuten. Das ist, was passiert ist. Und alle versuchen Jesus in Verruf zu bringen. Wissen Sie, was ich als Pastor machen würde? Mein erster Impuls wäre: ‚Nein, weg von mir.’ Verstehen Sie? Da ist dieser böse Teil in mir, diese Schlechtigkeit. Ich will meinen Ruf schützen. Ich möchte, dass meine Gemeinde weiß, dass ihr Pastor sauber ist. Verstehen Sie? Das ist böse. Das ist nicht das Herz Gottes und das ist auch nicht das, was Jesus getan hat. Tatsächlich wendet Er sich an die Gemeinde und kritisiert sie. Ich bin hier her gekommen und ihr habt mir nicht die Füße gewaschen, ihr habt mich nicht willkommen geheißen und habt mich nicht auf die Wange geküsst. Sie hat diese Dinge voller Anbetung getan. Er ehrt sie, heißt sie willkommen und liebt sie vor allen Anwesenden. Jesus offenbart in Seinem Leben, wie Gott ist und das sind gute Nachrichten, denn letztlich sind wir alle, wie diese Frau. Wir alle sind zerbrochen und wir alle sind verwundet. Nur einige von uns sind besser darin, es zu verstecken. Denken Sie daran, wie Jesus gestorben ist. Wir alle wissen, dass Jesus für uns gestorben ist, aber denken Sie darüber nach, wie Er es getan hat. Sein Weg, die Art und Weise, wie Er es getan hat. Jederzeit hätte Er einen ganzen Mob von Anhängern zusammentrommeln können, um ganz Jerusalem niederzureißen. Denken Sie daran, Jesus hatte tausende und abertausende Männer hinter sich, die Ihm nachfolgten. Er hätte jederzeit nur ein Wort sagen müssen. Sie alle wollten, dass Er es tut. Sie baten Ihn immer wieder zu den Waffen greifen zu dürfen, um die Römer rauszuwerfen. Jederzeit hätte Er die Römer in Jerusalem überwinden können. Aber nein. Als Christen glauben wir auch daran, dass Er jederzeit Engel und Feuer und Donner vom Himmel hätte herab rufen können. Hat Er es getan? Nein. Als Er im Garten Gethsemane gebetet hat, da wusste Er, dass Er bald verhaftet und gekreuzigt werden würde. Er würde umkommen und zuvor ausgepeitscht und geschlagen werden, gehasst, nackt und vergessen. Sie würden Ihn aller möglichen furchtbaren Dinge beschuldigen, die Er nicht getan hatte. Er betet und bittet Seine besten Freunde mit Ihm zu wachen und zu beten. Sie alle schlafen ein und Er segnet Sie. Als Er gekreuzigt wird, als Er geschlagen wird, sagte Er: Vater vergib Ihnen, denn Sie wissen nicht, was Sie tun. Eine Sache, die man dazu wissen muss, ist, dass man so etwas nur bis zu einem bestimmten Punkt vortäuschen kann. Wenn man tatsächlich ausgepeitscht und geschlagen wird, blutet und im Sterben liegt, dann kann man nichts mehr vortäuschen. Jesus hat nichts vorgetäuscht. Er hat diese römischen Soldaten tatsächlich geliebt. Jesus liebte sogar die Pharisäer. Jesus liebte Seine Jünger, die Ihn im Moment der Wahrheit betrogen hatten, denn Jesus liebt Seine Feinde. Jesus zeigt uns damit, wie Gott ist. Jesus ist der Sohn Gottes. Und Jesus sagt: Auch Ihr sollt Söhne und Töchter Gottes werden. 4 Das bedeutet: Wenn Sie die Wege Jesu lernen, dann können Sie der Welt offenbaren, wie Gott ist. Er ist kein rachsüchtiger, zorniger, gemeiner Blitze schleudernder Zeus. Gott ist ein Schöpfer, der uns liebt und mit uns versöhnt sein möchte. Als wir Seine Feinde waren, hat Gott uns geliebt. Er hat uns verändert, sodass wir unsere Feinde lieben können, damit wir auch sie verändern können. Jesus sagt in der gleichen Stelle: ‚Wollt ihr etwa noch dafür belohnt werden, dass ihr die Menschen liebt, die euch auch lieben? Das tun sogar die Zöllner. Wenn ihr nur euren Freunden liebevoll begegnet, ist das etwas Besonderes? Das tun auch die, die von Gott nichts wissen.’ Ich könnte genauso gut sagen: Lieben Sie nur die, die Sie auch lieben? Machen das nicht auch Terroristen? Sehen Sie sich Ihre Haltung an, die Sie Ihrem Nachbarn gegenüber haben, der Sie hasst. Oder gegenüber Ihrem Konkurrenten, oder diesem einen schwierigen Menschen. Sie als gläubiger Mensch, der zeigen soll, wie Gott ist. Wie sticht im Moment der Wahrheit Ihre Haltung Ihrem Nächsten gegenüber hervor, sodass die Leute sagen: ‚Wow, Johannes ist anders. Wow, Sarah geht ganz anders mit den Menschen in Ihrer Umgebung um. Oder mit dem Typen, der vorher so furchtbare Sachen über sie gesagt hat. Oder an ihrer Schule, oder an ihrem Arbeitsplatz. Mit ihrem Vater oder ihrem Ehemann. Sie ist so anders in ihrer Reife und ihrer Nächstenliebe. Da ist etwas Göttliches in ihr oder ihm.’ Viele von uns sind jetzt ein bisschen verwirrt. Wir sind verwirrt, denn wenn wir das Wort ‚Liebe’ benutzen, dann denken wir besonders an die Gefühle, die dazu gehören, nicht wahr? Dieses warme und wonnige Gefühl. Ich kann keine warmen wonnigen Gefühle für meinen Feind haben. Nun, ich bin froh Ihnen sagen zu können: Auch wenn dadurch Gefühle entstehen, geht es nicht darum, bestimmte Gefühle für Ihren Nächsten zu haben oder zu produzieren. Wir haben bestimmt alle schon viele Predigten über die verschiedenen griechischen Wörter für Liebe gehört. Es gibt ‚storge’, das ist die familiäre Liebe, dann gibt es ‚theleo’, die brüderliche Liebe, oder ‚eros’, die romantische oder sinnliche Liebe. Jesus spricht nicht von diesen Arten der Liebe. Das Wort, das Er verwendet ist ‚agapo’ oder ‚agape’ wird normalerweise verwendet. Es geht um eine göttliche Form der Liebe. Eine Liebe, die niemals endet, die auch für Ihre Feinde ist und sie bedeutet Folgendes: sich um das Wohl der Menschen zu kümmern. Sie können jemanden tatsächlich nicht mögen und ihn doch lieben. Die Idee ist, dass Sie das Beste für diesen Menschen möchten, selbst wenn er Sie oder ihre Lieben verletzt. Ich erinnere mich an einen Pastor, der sehr schlecht über diese Thema gelehrt hat. Er sprach über den Grund, die andere Wange hinzuhalten und brachte folgendes Beispiel: Es gab jemanden, mit dem er sich prügeln wollte und sein Mentor sagte ihm: ‚Keine Sorge, der Kerl bekommt schon, was Ihm zusteht. Eines Tages bekommte er es.’ Dann erzählte er der Gemeinde voller Freude, dass er herausgefunden hatte, dass der Kerl zwei Monate später einen anderen Kampf angefangen hat und windelweich geprügelt wurde. Alle haben gelacht und applaudiert. Aber das ist nicht, wovon Jesus spricht. Jesus sagt: Auch wenn Sie Gerechtigkeit wollen, auch wenn Sie frustriert sind oder sogar wütend, erlauben Sie nicht, dass sich Bitterkeit, Rachsucht, und besonders nicht Abneigung und eine kühle Haltung Ihrem Nächsten gegenüber in Ihr Herz schleicht. Sie sollten nicht wollen, dass der andere nächsten Monat in eine Schlägerei gerät, damit Sie Ihre Rache haben können. Sie wollen, dass aus diesem Menschen ein guter Mensch wird. Sie sehen, wie sich Ihre eigenen Verletzungen, Ihr Zorn und Ihre Zerbrochenheit auch in dem wieder finden, der Sie beleidigt, oder über Sie lästert. Denken Sie daran, wie Gott auch Sie verändert und gerettet hat. Als Sie noch ein Feind Gottes waren, gab Er Seinen Sohn für Sie. Sie sehen dann den Anderen an und sagen: Ich möchte das auch für ihn. So sieht ein reifer Nachfolger Jesu aus. Wissen Sie, wenn Sie zulassen, dass sich Unvergebenheit und Bitterkeit gegenüber Ihren Feinden und Konkurrenten bei Ihnen einnistet, dann gewinnen Ihre Feinde. Liebe Freunde, dann gewinnen die anderen. Für diejenigen von Ihnen, die seit langem Feinde haben: Ich bin sicher, je älter Sie werden, desto mehr werden es. Diejenigen von Ihnen, die Feinde haben und Menschen, denen gegenüber Sie nur Hass in Ihrem Herzen spüren. Diese Menschen haben dadurch Macht über Sie. Selbst, wenn sie sterben, werden Sie noch immer Macht über Sie haben. Sie genießen Ihre Verletzungen. Sie feiern Ihren Schmerz. Wenn Sie aber vergeben und Ihre Feinde sogar lieben, dann sind Sie frei von dieser Macht. Wir sollen also unsere Feinde lieben, was bedeutet, dass wir uns um Ihr Wohl sorgen sollen. Das bedeutet, dass wir radikale Dinge tun sollen. Zum Beispiel: Wenn Sie schlechten Service bekommen, dann geben Sie extra Trinkgeld. Das fällt mir besonders schwer. Einmal war mein Kellner im Restaurant so furchtbar, dass ich einen einzigen Penny da ließ. Ich ließ genau einen Penny da, weil ich nicht wollte, dass er denkt, ich hätte das Trinkgeld nur vergessen. 5 Ich wollte, dass er wusste, dass sein Service gerade Mal einen Penny wert war. Sehen Sie? Dass ist Bobby Schuller. So ist Bobby Schuller. Und Bobby Schuller ist gestorben. Er wurde gekreuzigt und nun lebt nicht mehr Bobby Schuller, sondern Christus in ihm. Was tue ich also nun, wenn ich schlechten Service bekomme? Als erstes sollten wir es nicht so wichtig nehmen, guten Service zu bekommen. Wir sollten uns von diesem Anspruch einfach trennen. Und zweitens sollten wir ein großes Trinkgeld da lassen, also wirklich groß. Vierzig oder fünfzig Prozent vielleicht. Wir sind Christen, liebe Freunde. Wir sollten anders sein. Jemand sagt etwas Schlechtes zu Ihnen oder sie hören, dass jemand über Sie lästert. Suchen Sie nach der besten Eigenschaft in diesem Menschen und erzählen Sie allen Leuten, wie toll diese Sache an ihm ist. Wir sind Christen, liebe Freunde. Wir sollten anders sein. Wenn Sie Gerede darüber hören, was jemand über Sie gesagt haben soll, dann gehen Sie direkt zu dieser Person hin. Lästern Sie nicht hinter seinem Rücken zurück, oder so etwas. Wir sind Christen. Wir sollten anders sein. Lieben Sie Ihre Feinde. Beten Sie für Ihre Konkurrenten. Beten Sie für schwierige Menschen. Und nun, weil ich das gesagt habe, wird der Heilige Geist Sie herausfordern. Sowohl Sie zu hause an den Bildschirmen, als auch Sie hier in der Gemeinde. Diese Woche werden Sie herausgefordert werden. Ich möchte, dass Sie mir einen Satz nachsprechen. Das habe ich von John Ortberg. Sprechen Sie mir nach: „Das ist meine Gelegenheit!“ Folgendes wird passieren: Jemand wird etwas Unfreundliches zu Ihnen sagen, jemand wird Ihnen die Vorfahrt nehmen, jemand wird Sie im Restaurant schlecht bedienen, jemand wird bestimmte Grenzen bei Ihnen überschreiten oder Sie ärgern. Was sagen Sie dann? PUBLIKUM: DAS IST MEINE GELEGENHEIT. Oh, deutlich weniger Enthusiasmus, dieses Mal. Sie sagen dann: Das ist meine Gelegenheit! Meine Gelegenheit diesem Menschen zu zeigen, wie Gott ist. Ein Gott, der Seine Feinde liebt und darüber können wir uns freuen. Wir dürfen wissen, dass egal, was wir haben, was wir tun oder was die Leute über uns sagen, Gott uns liebt. Er will uns und Er glaubt an uns. Lassen Sie uns das auch unseren Nächsten weitergeben. Das bedeutet es, so wie Jesus zu sein. Das bedeutet es, seine Feinde zu lieben. Es bedeutet, Veränderung zu bringen; Salz und Licht für eine zerbrochene Welt zu sein. Ihr Feind braucht keinen Fluch. Er braucht niemanden, der etwas Schlechtes über ihn sagt. Er braucht jemanden, der ihn segnet, ihn liebt und ermutigt. Wenn wir die Welt nicht ändern, wird es auch niemand sonst tun. Es geht Schritt für Schritt, ein Mensch nach dem anderen, einen Segen nach dem anderen, eine Beziehung nach der anderen. Von Büro zu Büro, von Telefon zu Telefon und von E-Mail zu E-Mail. Sie haben heute die Gelegenheit und an jedem Tag dieser Woche. Die Gelegenheit zu zeigen, wie Gott wirklich ist. Gott liebt Seine Feinde. Preist den Herrn. Lassen Sie uns beten. Vater, wir vertrauen Dir und danken Dir dafür, dass Deine Lehren wahr und echt sind. Herr, wir sind Deine Schüler und wir lernen. Ich bitte dich, dass jetzt wo ich darüber gelehrt habe, niemand ein Gesetz daraus macht. Vieles kann falsch verstanden werden und deshalb bitte ich dich, Gott, dass Du jedem Klarheit schenkst, der nach geistlichem Wissen sucht. Ich bitte dich, dass Du in uns Herzen formst, in denen kein Platz für Zorn, Abneigung oder Rache ist. Dass wir lernen, was es in unserem Kulturkreis bedeutet, die andere Wange hinzuhalten und unseren Nächsten zu lieben. Herr, wir lieben Dich. Wir sind Dir so dankbar. Vater, ich bete im Namen von Jesus. Ich weiß, dass wir erst lernen müssen, was es bedeutet, Deine Liebe für uns zu empfangen. Wir kehren um von unserer Sünde. Vergib uns Gott. Herr, wir lieben Dich und wir loben Dich. Im Namen Jesu, Amen. Segen (Bobby Schuller): Und nun zum Segen: Sie sind nicht, was Sie tun. Sie sind nicht, was Sie haben. Sie sind nicht, was die Leute über Sie sagen. Sie sind ein geliebtes Kind Gottes und das ist alles, was zählt. Der Herr segne und behüte euch. Der Herr lasse Sein Angesicht leuchten über euch und sei euch gnädig. Der Herr erhebe Sein Antlitz über euch und gebe euch Frieden. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Alles Gute und eine gesegnete Adventszeit. 6 Hour of Power vom 29.11.2015 Hour of Power Deutschland Steinerne Furt 78 86167 Augsburg Telefon: 08 21 / 420 96 96 Telefax: 08 21 / 420 96 97 E-Mail: [email protected] www.hourofpower.de Baden-Württembergische Bank BLZ: 600 501 01 Konto: 28 94 829 IBAN: DE43600501010002894829 BIC: SOLADEST600 Begrüßung (Bobby Schuller) Herzlich Willkommen. Ich wünsche Ihnen eine Frohe Adventszeit! Sie fragen sich sicher: Warum fangen wir denn mit Weihnachten so früh an? Und die Antwort ist nicht so, wie Sie denken. Es hat nichts mit Hour of Power zu tun. In Disneyland haben sie letzte Woche schon angefangen und wir versuchen einfach Schritt zu halten. Darum geht es uns eigentlich. Wir freuen uns, dass Sie heute mit uns Gottesdienst feiern. Bitte begrüßen Sie Ihre Nachbarn ganz herzlich im Namen des Herrn und sagen Sie: Gott liebt Sie, und ich auch! Lassen Sie uns zusammen beten: Vater, wir sind so dankbar für Dich und dafür, was Du in unserem Leben tust. Gott, wir vertrauen Dir, inmitten unserer Zerbrochenheit und unserer Angst. Wir entscheiden uns heute zu lächeln und aufzuhören uns Sorgen zu machen. Wir entscheiden uns zu glauben, dass wir viel sicherer sind, als wir denken, weil Du unser Hirte bist. Jesus, wir lieben Dich! Wir folgen Dir. Wir vertrauen auf das, was Du uns gelehrt hast und auf das Kreuz und die Auferstehung. Wir sind so dankbar für Dich, Herr! In Deinem Namen beten wir. Amen. Bibellesung – Matthäus 5, 43 bis 48 – (Jim Kok): Zur Vorbereitung auf die heutige Predigt hören Sie diese Worte Jesu aus dem Matthäusevangelium: ‚Es heißt bei euch: 'Liebt eure Freunde und hasst eure Feinde!' Ich (also Jesus) sage aber: Liebt eure Feinde und betet für alle, die euch verfolgen! So erweist ihr euch als Söhne und Töchter eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne für Böse wie für Gute scheinen, und er lässt es regnen für Fromme und Gottlose. Wollt ihr etwa noch dafür belohnt werden, dass ihr die Menschen liebt, die euch auch lieben? Das tun sogar die Zolleinnehmer, die sonst nur auf ihren Vorteil aus sind. Wenn ihr nur euren Freunden liebevoll begegnet, ist das etwas Besonderes? Das tun auch die, die von Gott nichts wissen. Ihr aber sollt so vollkommen sein wie euer Vater im Himmel.’ Möge Gott die Lesung Seines Wortes segnen. Predigt “Advent - Liebe ohne Grenzen!“ (Bobby Schuller): Heute beschäftigen wir uns mit einem sehr schwierigen Thema: Liebe deine Feinde. Dieses Aufforderung steht in der Bergpredigt, in der Jesus uns sehr herausgefordert hat und zeigt wie wir leben sollen. Die Bergpredigt ist eine Art Zusammenfassung von allem, was Jesus seine Jünger gelehrt hat. 95 % davon finden Sie direkt hier in der Bergpredigt. Wir haben uns vor einiger Zeit mit der Bergpredigt beschäftigt und sind Schritt für Schritt durch die einzelnen Passagen der Bergpredigt gegangen. Wir haben viel über die kulturellen Hintergründe herausgefunden. Das ist ganz interessant. Ich habe in dem Rahmen auch eine Predigt darüber gehalten, die andere Wange hinzuhalten, auch noch seinen Mantel weg zu geben und die Extrameile zu gehen. Darüber zu geben und zu verleihen. Viele hatten sich daraufhin gemeldet. Keiner war wütend, aber es gab viele Fragen dazu. Darum ist das Erste, was ich dazu sagen möchte, wenn wir über Feindesliebe sprechen, dass wir nicht von einer neuen Art Gesetzlichkeit sprechen. Zum Beispiel glaube ich nicht, dass Jesus meint, dass man immer einfach die andere Wange hinhalten soll. Er meint eher, dass man sich kreative Wege ausdenken soll, um die Dinge mit den Menschen zu klären, die einen verletzen. Heute werden wir darüber sprechen. Die andere Sache, die ich immer wieder gehört habe ist, dass die Leute sagen: „Also eigentlich habe ich gar keine Feinde.“ Das stimmt bei manchen Menschen sogar. Ich glaube, dass meine Frau Hannah keine Feinde hat. Ich bin mir sogar ziemlich sicher. Es gibt Menschen, die keine echten Feinde haben. Natürlich hat jeder von uns schon einmal Feinde in seinem Leben gehabt. Aber wenn sie vielleicht schon Jahre in unserer Vergangenheit liegen und wir nicht gerade an einen von diesen Menschen denken müssen, dann scheinen sie fast keine Rolle mehr zu spielen. 1 Wenn Sie sich da angesprochen fühlen, dann möchte ich, dass Sie stattdessen an ihre Konkurrenten denken, wenn es darum geht Ihre Feinde zu lieben. Was Jesus meint ist: Lieben Sie alle Menschen, auch Ihre Feinde. Wenn Sie Ihre Feinde lieben sollen, dann bedeutet das auch, dass Sie Ihre Konkurrenten lieben sollen. Es bedeutet, dass Sie schwierige Menschen lieben sollen. Sie kennen sicher auch schwierige Menschen, ganz besonders, wenn Sie im Einzelhandel arbeiten. Es bedeutet auch, dass Sie sich selbst lieben sollen. Manchmal sind Sie selbst ihr Feind. Sehen Sie, das ist noch so eine Sache. Wenn Menschen sehr barsch und hart mit sich selbst umgehen, dann behandeln sie andere Menschen oft genauso. Wenn Jesus sagt: ‚Liebt eure Feinde.’, dann sagt Er eigentlich: Liebt alle Menschen und tut was Ihr nur könnt, um feindselige Haltungen anderer Menschen euch gegenüber auf kreative Weise zu lösen. Wenn Leute Sie schlecht behandeln. Wenn sie Ihnen nette Dinge ins Gesicht sagen, aber hinter Ihrem Rücken gemeine E-Mails schreiben. Ist es nicht eine Freude, wenn diese E-Mails oder Nachrichten an uns weitergeleitet werden? Es bedeutet Folgendes: Wenn Sie ein Geschäft haben, dann sollen Sie Ihre Konkurrenten lieben. Wenn Sie akademisch arbeiten, in der Musikbranche oder in einem Bereich, wo Ihre Konkurrenz Sie fallen sehen will, dann hoffen Sie, dass diese Menschen Erfolg haben – weil Sie sie lieben. Das ist das Schwierigste und das Christlichste an den Lehren Jesu. Und wie wir gleich sehen werden, ist es auch eines der wichtigsten Dinge, um uns von unserer weltlichen Kultur abzuheben. Übrigens: Inwiefern unterscheidet sich die Art und Weise, wie Sie mit Menschen umgehen, also wie Sie andere lieben, von dem Durchschnittsmensch auf der Straße? Wenn Ihnen dazu keine ehrliche Antwort einfällt, dann unterscheidet Sie vermutlich gar nichts. Und wenn Sie nichts von jemandem, der Jesus nicht kennt, unterscheidet, dann gibt es da vielleicht ein Problem. Etwas muss sich ändern und wir sind heute hier um das zu tun. Zuallererst: Seine Feinde zu lieben ist unmöglich, wenn wir nicht vorher verstanden haben, dass Gott uns schon geliebt hat, als wir noch Seine Feinde waren. Da haben Sie es. Sie waren ein Feind Gottes. Ich war ein Feind Gottes. Ich habe Sachen über Ihn gesagt, habe Ihn gehasst, Ihn abgelehnt oder versucht mich vor Ihm zu verstecken. Und doch hat Er mich geliebt. Ich habe andere Menschen verletzt. Ich habe Seinen Kindern etwas angetan. Ich habe gelogen und betrogen und doch hat Er mich geliebt und Seinen einzigen Sohn für mich gegeben. Wir werden gleich noch mehr darüber sprechen. Aber letztlich ist es so: Wenn wir davon sprechen die andere Wange hin zu halten, die Extra Meile zu gehen oder all diese Dinge, dann stellen Sie es sich wie geistliches Jujitsu vor. Ernsthaft! Na ja, nicht ganz so ernsthaft. Wir dürfen hier immer auch ein bisschen Spaß haben. Jujitsu – ich werde ein bisschen aus den Nähkästchen plaudern, okay? Sind Sie bereit? Jujitsu ist eine Kampfsportart, die die Kraft des Gegners gegen ihn verwendet. Jujitsu ist eine Kampfsportart, die mit Selbstdisziplin beginnt und echtes Training und fokussierte Gedanken erfordert. Wenn ein Typ auf Sie zustürmt, dann benutzen Sie Sein Gewicht und er wird dadurch zu Fall gebracht. Sie haben Jujitsu vielleicht schon einmal gesehen. Es sieht aus wie chinesisches oder japanisches Ringen. Kennen Sie „Karate Kid“? Mr. Miyagi. Ja, wir alle kennen die Szene, wo ein Gegner Mr. Miyagi schlagen will, er macht einfach einen Schritt zur Seite und der Typ haut mit seiner Hand durch eine Glasscheibe. So besiegt Mr. Miyagi, ein alter, gebrechlicher Mann, die bösen Coba Kai. Er benutzt Jujitsu. Und das ist es eigentlich, was es bedeutet, Seine Feinde zu lieben. Seine Feinde zu lieben heißt nicht, sich zu ducken und zu verstecken, oder zu tun, als wäre man nett. Es heißt aber auch nicht, dass man zurückschlagen oder den andern verletzen soll. Es bedeutet, dass man einen kreativen anderen Weg sucht, wo der andere anerkennen und darüber nachdenken muss, dass er Sie verletzt hat. Er muss nun damit klar kommen. Das ist es, was passiert, wenn man die andere Wange hinhält. Wenn jemand zum Beispiel bei einer Beleidigung die andere Wange hinhält. Das macht sonst niemand. Heute werden wir darüber reden. Der Grund dafür, warum wir so sein sollen ist, dass Jesus einen Plan für Ihr Leben hat. Sie sollen Salz und Licht für andere sein. Wenn Sie Ihre Feinde lieben, dann hat das einen unglaublichen Einfluss auf sie. Gewalt anzuwenden funktioniert vielleicht kurzzeitig, aber liefert niemals bleibende Resultate und genau das ist es, was wir wollen. In Matthäus Kapitel 5, dem Vers, den Jim Kok vorhin gelesen hat, spricht Jesus davon, seine Feinde zu lieben. Er endet mit dieser einen Aussage. Ich möchte mit dieser Schriftstelle heute anfangen. Die Stelle ist fast schon unverschämt, nicht wahr? Er sagt: „Ihr aber sollt so vollkommen sein wie euer Vater im Himmel.“ Jesus steht vor etwa 5.000 Menschen, die krank, wütend oder arm sind und die immer wieder Fehler machen. 2 Es sind Samariter, Aussätzige, Huren, Zöllner und Heiden darunter. Jesus blickt auf diese Menschen und sagt: Seid vollkommen wie Gott. Findet noch jemand diese Stelle ein bisschen unverschämt? Wenn wir vollkommen lesen, dann denken wir besonders in der westlichen Kultur, dass es bedeutet niemals zu sündigen. Aber darum geht es in dieser Stelle gar nicht. Jesus sagt nicht wirklich: „Sündigt niemals, so wie euer Vater niemals sündigt.“ Wir werden heute ein bisschen Griechisch lernen. Sind Sie bereit? Das Wort, was hier für „vollkommen“ steht, ist ‚telios’. Sagen Sie alle ‚telios’. Es gibt kein englisches Wort für das Wort ‚telios’. Die Übersetzer hatten gerade mit diesem Vers wirklich zu kämpfen. ‚Telios’ bedeutet soviel wie ganz gemacht zu werden oder vollständig. Das Wort ‚telios’ hat eine heilende Komponente in sich. Wenn ein Junge 14 Jahre ist, dann ist er nicht ‚telios’, bis er erwachsen ist. Wenn er erwachsen ist und in der Blüte seiner Jahre, dann wird er ‚telios’ oder vollkommen sein. Wenn ein Student seinen Abschluss macht und sein Diplom bekommt oder irgendeine Disziplin erlernt und sie meistert: Das ist ‚telios’. Sie haben ihre Studien vervollkommnet. ‚Telios’ kommt von dem ähnlichen Wort ‚telikos’, das ‚Ende’, ‚Bestimmung’ oder ‚Ziel’ bedeutet. Wenn man ‚telios’ ist, dann ist man vollkommen in dem aufgegangen, wofür man gemacht ist. Alles passt, wenn man ‚telios’ ist, weil dann alles ganz gemacht worden ist. Ich wollte einmal wirklich gut im Laufen werden, aber ich sage Ihnen nicht, warum. Okay, ich sag’s doch. Ich werde es bereuen. Nein, ich sag es nicht. Ist auch egal. Okay, ich sag es. Ich werde später von meiner Frau was zu hören bekommen. Es war ein Bauchmuskelwettbewerb. Sie haben richtig gehört. Mein Physiotherapeut veranstaltete einen Bauchmuskelwettbewerb. Jeder von uns steckte 50 Dollar in den Topf und wer am Schluss die besten Bauchmuskeln hatte, sollte den Topf gewinnen. Ich wünschte, ich hätte das nicht gesagt. Keiner hat genug gelacht, damit es das wenigsten wert gewesen wäre. Um für diesen Wettbewerb zu trainieren, wurde mir bewusst, dass ich anfangen musste zu laufen. Mein Freund Chris ist ein erfahrener Läufer. Er sagte: ‚Alles klar, du willst gut im Laufen werden. Wir werden jede Woche 10 Meilen laufen. Dafür brauchst du gute Schuhe.’ Ich sagte: ‚Ich habe gute Schuhe.’ Sie wissen schon, Reebok, glaube ich. Oder ich weiß nicht mehr, was es war. Er sagte: ‚Nein, nein, nein, du brauchst gute Schuhe! Du brauchst Schuhe, die passen!’ Ich meinte: ‚Und wie viel soll der Spaß kosten?’ Er sagte: ‚Etwa $150 Dollar“ „Wow, ich kann keine $150 für Schuhe ausgeben!“ Die Idee so viel Geld für Schuhe auszugeben erschien mir furchtbar, aber nur solange, bis ich die Schuhe bekam. Wir gingen in den Laden und der Mann dort sagte: ‚Okay, als erstes werden wir mal deine Füße in dieses Gel reinstecken.’ Also stecke ich meine Füße in das Gel hinein, weil jeder Schuh perfekt an den Fuß angepasst werden muss. Ich zog die Füße wieder heraus, und da war er, der perfekte Fußabdruck. Er nahm diesen Abdruck dann und hat ihn irgendwie in einen Computer eingelesen. Dann musste ich auf einem Laufband laufen und er hat meine Füße vermessen und wie ich mein Gewicht verlagere. Dann ging er und hat die Schuhe für mich angefertigt. Er kam zurück und brachte die Schuhe mit. Sie waren genau angepasst. Der rechte Schuh ist für den rechten Fuß, der linke Schuh ist für den linken Fuß. Als ich zum ersten Mal den Fuß hineinsteckte, war es einfach... (GERÄUSCH MIT DEM MUND) ... einfach perfekt. Man fühlt es, wenn man läuft. Die Schuhe sind wie eine Verlängerung meiner Füße. All diese peinlichen Sachen habe ich nur erzählt, um das hier zu verdeutlichen: Diese Schuhe waren ‚telios’. Vollkommen. Wir haben einmal ein Puzzle gespielt. Mag jemand von Ihnen Puzzles? Ich war bei einem Freund und es war ein riesiges Puzzle. Richtig groß. Es hat einen riesigen Tisch bedeckt. Wir waren fertig, aber dann merkten wir, dass ein Puzzleteil fehlte. Ein perfektes Zehntausend Teile Puzzle. Es hat uns Wochen gekostet, Stunden von verschwendeter Zeit. Wir haben überall nach dem letzten Teil gesucht. Letztlich haben wir es gefunden. Er sagte schließlich: ‚Ich hab es.“ Es war unter einem Bein des Tisches. Wir hatten wirklich lange gesucht. Es war sogar schon Staub drauf. Er wischte den Staub ab, sah mich an und sagt: ‚Hier Bobby, mach du es.’ Liebe Freunde, ich nahm dieses Puzzelteil. Kennen Sie das Geräusch, das das letzte Puzzelteil macht? Es macht dieses tolle Plopp-Geräusch, wenn es an die richtige Stelle gesetzt wird. Als diese Stelle noch leer war, war das Puzzlespiel nicht ‚telios’. Es war nicht vollkommen. Aber als das Puzzleteil an seinen Platz kam, war es wieder ganz. Es war vollkommen. Es war ein vollständiges Bild. Nichts fehlte mehr. Das ist es, was Jesus meint, wenn Er sagt: ‚Seid vollkommen, so wie mein Vater im Himmel.’ Jeder von uns hat dieses fehlende Puzzleteil. Der Schuh unseres Lebens scheint nicht zu passen. Irgendetwas ist falsch, etwas ist zerbrochen, etwas ist nicht an seinem Ort. Irgendwie bleiben wir immer zerrissen, verwundet und gebrochen. Jesus sagt: „Sei wieder ganz.“ Werden Sie wieder ein ganzheitlich vollkommener Mensch, so wie Ihr Vater im Himmel ganzheitlich vollkommen ist. Wer von Ihnen möchte solch ein Leben leben? Wer möchte so sein? Ich schon. Ich möchte ‚telios’ sein. 3 Möchten Sie wissen, wie man ‚telios’ wird? Er sagt es direkt davor: ‚Liebt eure Feinde.’ Oh, vielleicht will ich doch lieber nicht ‚telios’ sein. Sehen Sie, große Belohnung folgt auf ein großes Opfer und das ist der christliche Weg. Dass ist die Essenz davon, wer Jesus war und ist. Wenn man in der Bibel liest und da steht: ‚Sohn von irgendwas’ dann heißt das, dass man so ist. Zu Zeiten Jesu hörte man zum Beispiel Namen wie: ‚Johannes, Sohn des Friedens’. Wenn Johannes ‚Sohn des Friedens’ genannt wurde, dann bedeutete das, dass er ein sehr friedlicher Mensch war. Er ist so etwas wie die Essenz davon, was es bedeutet, friedfertig zu sein. Oder: Peter, Sohn der Kraft. Dann weiß man, dass Peter wohl ein sehr kräftiger Kerl war. Man sieht ‚Sohn von dies und das’ in der ganzen Bibel. Jesus sagt: ‚Liebt eure Feinde und betet für alle, die euch verfolgen! So erweist ihr euch als Söhne und Töchter eures Vaters im Himmel.’ Er sagt: Wenn Sie Ihre Feinde lieben, dann zeigen Sie damit der Welt, wie Gott ist. Wenn Sie Ihre Feinde lieben, dann offenbaren Sie durch Ihren Körper und dadurch, wie Sie Ihr Leben leben, was für ein Gott unser Herr ist. Das ist es, was Jesus getan hat. Das war die Bestimmung von Jesus. Jesus ist in diese Welt gekommen, um uns zu zeigen und zu offenbaren, wie Gott ist. Deswegen gab es eine Menge Verwirrung. Jesus kommt in diese Welt und Er liebt die Unliebsamen. Er berührt die Unberührbaren. Zur Zeit Jesu bedeutete mit jemandem zu Essen, ihn als einen Gleichgestellten anzusehen. Jesus aß mit Prostituierten, Zöllnern, Sündern, Heiden und römischen Soldaten. Die Leute sprachen Ihm ab ein Prophet zu sein, nur weil Er sich in deren Gegenwart aufhielt. Die Leute sagten: ‚Rabbi, Du isst mit dieser Frau. Weißt Du denn nicht, wer diese Frau ist?’ Es gibt diese Stelle in Johannes, wo eine Prostituierte zu Ihm kommt. Sie weint und bedeckt Seine Füße mit Ihren Tränen. Dann trocknet sie sie sogar mit Ihren Haaren. Stellen Sie sich das mal vor, okay? Stellen Sie sich eine Prostituierte vor. Sie lebt hier bei uns draußen auf der Straße, und wir alle wissen, was Sie da macht. Eines Tages kommt Sie mitten im Gottesdienst in diese Gemeinde gerannt und umarmt mich stürmisch. Mich, Pastor Bobby. Sie weint und umarmt meine Füße. Was würden die Leute wohl denken? ‚Was in aller Welt geht hier vor?’ Stimmt’s? Ich meine, ehrlich. Hier vor allen Leuten. Das ist, was passiert ist. Und alle versuchen Jesus in Verruf zu bringen. Wissen Sie, was ich als Pastor machen würde? Mein erster Impuls wäre: ‚Nein, weg von mir.’ Verstehen Sie? Da ist dieser böse Teil in mir, diese Schlechtigkeit. Ich will meinen Ruf schützen. Ich möchte, dass meine Gemeinde weiß, dass ihr Pastor sauber ist. Verstehen Sie? Das ist böse. Das ist nicht das Herz Gottes und das ist auch nicht das, was Jesus getan hat. Tatsächlich wendet Er sich an die Gemeinde und kritisiert sie. Ich bin hier her gekommen und ihr habt mir nicht die Füße gewaschen, ihr habt mich nicht willkommen geheißen und habt mich nicht auf die Wange geküsst. Sie hat diese Dinge voller Anbetung getan. Er ehrt sie, heißt sie willkommen und liebt sie vor allen Anwesenden. Jesus offenbart in Seinem Leben, wie Gott ist und das sind gute Nachrichten, denn letztlich sind wir alle, wie diese Frau. Wir alle sind zerbrochen und wir alle sind verwundet. Nur einige von uns sind besser darin, es zu verstecken. Denken Sie daran, wie Jesus gestorben ist. Wir alle wissen, dass Jesus für uns gestorben ist, aber denken Sie darüber nach, wie Er es getan hat. Sein Weg, die Art und Weise, wie Er es getan hat. Jederzeit hätte Er einen ganzen Mob von Anhängern zusammentrommeln können, um ganz Jerusalem niederzureißen. Denken Sie daran, Jesus hatte tausende und abertausende Männer hinter sich, die Ihm nachfolgten. Er hätte jederzeit nur ein Wort sagen müssen. Sie alle wollten, dass Er es tut. Sie baten Ihn immer wieder zu den Waffen greifen zu dürfen, um die Römer rauszuwerfen. Jederzeit hätte Er die Römer in Jerusalem überwinden können. Aber nein. Als Christen glauben wir auch daran, dass Er jederzeit Engel und Feuer und Donner vom Himmel hätte herab rufen können. Hat Er es getan? Nein. Als Er im Garten Gethsemane gebetet hat, da wusste Er, dass Er bald verhaftet und gekreuzigt werden würde. Er würde umkommen und zuvor ausgepeitscht und geschlagen werden, gehasst, nackt und vergessen. Sie würden Ihn aller möglichen furchtbaren Dinge beschuldigen, die Er nicht getan hatte. Er betet und bittet Seine besten Freunde mit Ihm zu wachen und zu beten. Sie alle schlafen ein und Er segnet Sie. Als Er gekreuzigt wird, als Er geschlagen wird, sagte Er: Vater vergib Ihnen, denn Sie wissen nicht, was Sie tun. Eine Sache, die man dazu wissen muss, ist, dass man so etwas nur bis zu einem bestimmten Punkt vortäuschen kann. Wenn man tatsächlich ausgepeitscht und geschlagen wird, blutet und im Sterben liegt, dann kann man nichts mehr vortäuschen. Jesus hat nichts vorgetäuscht. Er hat diese römischen Soldaten tatsächlich geliebt. Jesus liebte sogar die Pharisäer. Jesus liebte Seine Jünger, die Ihn im Moment der Wahrheit betrogen hatten, denn Jesus liebt Seine Feinde. Jesus zeigt uns damit, wie Gott ist. Jesus ist der Sohn Gottes. Und Jesus sagt: Auch Ihr sollt Söhne und Töchter Gottes werden. 4 Das bedeutet: Wenn Sie die Wege Jesu lernen, dann können Sie der Welt offenbaren, wie Gott ist. Er ist kein rachsüchtiger, zorniger, gemeiner Blitze schleudernder Zeus. Gott ist ein Schöpfer, der uns liebt und mit uns versöhnt sein möchte. Als wir Seine Feinde waren, hat Gott uns geliebt. Er hat uns verändert, sodass wir unsere Feinde lieben können, damit wir auch sie verändern können. Jesus sagt in der gleichen Stelle: ‚Wollt ihr etwa noch dafür belohnt werden, dass ihr die Menschen liebt, die euch auch lieben? Das tun sogar die Zöllner. Wenn ihr nur euren Freunden liebevoll begegnet, ist das etwas Besonderes? Das tun auch die, die von Gott nichts wissen.’ Ich könnte genauso gut sagen: Lieben Sie nur die, die Sie auch lieben? Machen das nicht auch Terroristen? Sehen Sie sich Ihre Haltung an, die Sie Ihrem Nachbarn gegenüber haben, der Sie hasst. Oder gegenüber Ihrem Konkurrenten, oder diesem einen schwierigen Menschen. Sie als gläubiger Mensch, der zeigen soll, wie Gott ist. Wie sticht im Moment der Wahrheit Ihre Haltung Ihrem Nächsten gegenüber hervor, sodass die Leute sagen: ‚Wow, Johannes ist anders. Wow, Sarah geht ganz anders mit den Menschen in Ihrer Umgebung um. Oder mit dem Typen, der vorher so furchtbare Sachen über sie gesagt hat. Oder an ihrer Schule, oder an ihrem Arbeitsplatz. Mit ihrem Vater oder ihrem Ehemann. Sie ist so anders in ihrer Reife und ihrer Nächstenliebe. Da ist etwas Göttliches in ihr oder ihm.’ Viele von uns sind jetzt ein bisschen verwirrt. Wir sind verwirrt, denn wenn wir das Wort ‚Liebe’ benutzen, dann denken wir besonders an die Gefühle, die dazu gehören, nicht wahr? Dieses warme und wonnige Gefühl. Ich kann keine warmen wonnigen Gefühle für meinen Feind haben. Nun, ich bin froh Ihnen sagen zu können: Auch wenn dadurch Gefühle entstehen, geht es nicht darum, bestimmte Gefühle für Ihren Nächsten zu haben oder zu produzieren. Wir haben bestimmt alle schon viele Predigten über die verschiedenen griechischen Wörter für Liebe gehört. Es gibt ‚storge’, das ist die familiäre Liebe, dann gibt es ‚theleo’, die brüderliche Liebe, oder ‚eros’, die romantische oder sinnliche Liebe. Jesus spricht nicht von diesen Arten der Liebe. Das Wort, das Er verwendet ist ‚agapo’ oder ‚agape’ wird normalerweise verwendet. Es geht um eine göttliche Form der Liebe. Eine Liebe, die niemals endet, die auch für Ihre Feinde ist und sie bedeutet Folgendes: sich um das Wohl der Menschen zu kümmern. Sie können jemanden tatsächlich nicht mögen und ihn doch lieben. Die Idee ist, dass Sie das Beste für diesen Menschen möchten, selbst wenn er Sie oder ihre Lieben verletzt. Ich erinnere mich an einen Pastor, der sehr schlecht über diese Thema gelehrt hat. Er sprach über den Grund, die andere Wange hinzuhalten und brachte folgendes Beispiel: Es gab jemanden, mit dem er sich prügeln wollte und sein Mentor sagte ihm: ‚Keine Sorge, der Kerl bekommt schon, was Ihm zusteht. Eines Tages bekommte er es.’ Dann erzählte er der Gemeinde voller Freude, dass er herausgefunden hatte, dass der Kerl zwei Monate später einen anderen Kampf angefangen hat und windelweich geprügelt wurde. Alle haben gelacht und applaudiert. Aber das ist nicht, wovon Jesus spricht. Jesus sagt: Auch wenn Sie Gerechtigkeit wollen, auch wenn Sie frustriert sind oder sogar wütend, erlauben Sie nicht, dass sich Bitterkeit, Rachsucht, und besonders nicht Abneigung und eine kühle Haltung Ihrem Nächsten gegenüber in Ihr Herz schleicht. Sie sollten nicht wollen, dass der andere nächsten Monat in eine Schlägerei gerät, damit Sie Ihre Rache haben können. Sie wollen, dass aus diesem Menschen ein guter Mensch wird. Sie sehen, wie sich Ihre eigenen Verletzungen, Ihr Zorn und Ihre Zerbrochenheit auch in dem wieder finden, der Sie beleidigt, oder über Sie lästert. Denken Sie daran, wie Gott auch Sie verändert und gerettet hat. Als Sie noch ein Feind Gottes waren, gab Er Seinen Sohn für Sie. Sie sehen dann den Anderen an und sagen: Ich möchte das auch für ihn. So sieht ein reifer Nachfolger Jesu aus. Wissen Sie, wenn Sie zulassen, dass sich Unvergebenheit und Bitterkeit gegenüber Ihren Feinden und Konkurrenten bei Ihnen einnistet, dann gewinnen Ihre Feinde. Liebe Freunde, dann gewinnen die anderen. Für diejenigen von Ihnen, die seit langem Feinde haben: Ich bin sicher, je älter Sie werden, desto mehr werden es. Diejenigen von Ihnen, die Feinde haben und Menschen, denen gegenüber Sie nur Hass in Ihrem Herzen spüren. Diese Menschen haben dadurch Macht über Sie. Selbst, wenn sie sterben, werden Sie noch immer Macht über Sie haben. Sie genießen Ihre Verletzungen. Sie feiern Ihren Schmerz. Wenn Sie aber vergeben und Ihre Feinde sogar lieben, dann sind Sie frei von dieser Macht. Wir sollen also unsere Feinde lieben, was bedeutet, dass wir uns um Ihr Wohl sorgen sollen. Das bedeutet, dass wir radikale Dinge tun sollen. Zum Beispiel: Wenn Sie schlechten Service bekommen, dann geben Sie extra Trinkgeld. Das fällt mir besonders schwer. Einmal war mein Kellner im Restaurant so furchtbar, dass ich einen einzigen Penny da ließ. Ich ließ genau einen Penny da, weil ich nicht wollte, dass er denkt, ich hätte das Trinkgeld nur vergessen. 5 Ich wollte, dass er wusste, dass sein Service gerade Mal einen Penny wert war. Sehen Sie? Dass ist Bobby Schuller. So ist Bobby Schuller. Und Bobby Schuller ist gestorben. Er wurde gekreuzigt und nun lebt nicht mehr Bobby Schuller, sondern Christus in ihm. Was tue ich also nun, wenn ich schlechten Service bekomme? Als erstes sollten wir es nicht so wichtig nehmen, guten Service zu bekommen. Wir sollten uns von diesem Anspruch einfach trennen. Und zweitens sollten wir ein großes Trinkgeld da lassen, also wirklich groß. Vierzig oder fünfzig Prozent vielleicht. Wir sind Christen, liebe Freunde. Wir sollten anders sein. Jemand sagt etwas Schlechtes zu Ihnen oder sie hören, dass jemand über Sie lästert. Suchen Sie nach der besten Eigenschaft in diesem Menschen und erzählen Sie allen Leuten, wie toll diese Sache an ihm ist. Wir sind Christen, liebe Freunde. Wir sollten anders sein. Wenn Sie Gerede darüber hören, was jemand über Sie gesagt haben soll, dann gehen Sie direkt zu dieser Person hin. Lästern Sie nicht hinter seinem Rücken zurück, oder so etwas. Wir sind Christen. Wir sollten anders sein. Lieben Sie Ihre Feinde. Beten Sie für Ihre Konkurrenten. Beten Sie für schwierige Menschen. Und nun, weil ich das gesagt habe, wird der Heilige Geist Sie herausfordern. Sowohl Sie zu hause an den Bildschirmen, als auch Sie hier in der Gemeinde. Diese Woche werden Sie herausgefordert werden. Ich möchte, dass Sie mir einen Satz nachsprechen. Das habe ich von John Ortberg. Sprechen Sie mir nach: „Das ist meine Gelegenheit!“ Folgendes wird passieren: Jemand wird etwas Unfreundliches zu Ihnen sagen, jemand wird Ihnen die Vorfahrt nehmen, jemand wird Sie im Restaurant schlecht bedienen, jemand wird bestimmte Grenzen bei Ihnen überschreiten oder Sie ärgern. Was sagen Sie dann? PUBLIKUM: DAS IST MEINE GELEGENHEIT. Oh, deutlich weniger Enthusiasmus, dieses Mal. Sie sagen dann: Das ist meine Gelegenheit! Meine Gelegenheit diesem Menschen zu zeigen, wie Gott ist. Ein Gott, der Seine Feinde liebt und darüber können wir uns freuen. Wir dürfen wissen, dass egal, was wir haben, was wir tun oder was die Leute über uns sagen, Gott uns liebt. Er will uns und Er glaubt an uns. Lassen Sie uns das auch unseren Nächsten weitergeben. Das bedeutet es, so wie Jesus zu sein. Das bedeutet es, seine Feinde zu lieben. Es bedeutet, Veränderung zu bringen; Salz und Licht für eine zerbrochene Welt zu sein. Ihr Feind braucht keinen Fluch. Er braucht niemanden, der etwas Schlechtes über ihn sagt. Er braucht jemanden, der ihn segnet, ihn liebt und ermutigt. Wenn wir die Welt nicht ändern, wird es auch niemand sonst tun. Es geht Schritt für Schritt, ein Mensch nach dem anderen, einen Segen nach dem anderen, eine Beziehung nach der anderen. Von Büro zu Büro, von Telefon zu Telefon und von E-Mail zu E-Mail. Sie haben heute die Gelegenheit und an jedem Tag dieser Woche. Die Gelegenheit zu zeigen, wie Gott wirklich ist. Gott liebt Seine Feinde. Preist den Herrn. Lassen Sie uns beten. Vater, wir vertrauen Dir und danken Dir dafür, dass Deine Lehren wahr und echt sind. Herr, wir sind Deine Schüler und wir lernen. Ich bitte dich, dass jetzt wo ich darüber gelehrt habe, niemand ein Gesetz daraus macht. Vieles kann falsch verstanden werden und deshalb bitte ich dich, Gott, dass Du jedem Klarheit schenkst, der nach geistlichem Wissen sucht. Ich bitte dich, dass Du in uns Herzen formst, in denen kein Platz für Zorn, Abneigung oder Rache ist. Dass wir lernen, was es in unserem Kulturkreis bedeutet, die andere Wange hinzuhalten und unseren Nächsten zu lieben. Herr, wir lieben Dich. Wir sind Dir so dankbar. Vater, ich bete im Namen von Jesus. Ich weiß, dass wir erst lernen müssen, was es bedeutet, Deine Liebe für uns zu empfangen. Wir kehren um von unserer Sünde. Vergib uns Gott. Herr, wir lieben Dich und wir loben Dich. Im Namen Jesu, Amen. Segen (Bobby Schuller): Und nun zum Segen: Sie sind nicht, was Sie tun. Sie sind nicht, was Sie haben. Sie sind nicht, was die Leute über Sie sagen. Sie sind ein geliebtes Kind Gottes und das ist alles, was zählt. Der Herr segne und behüte euch. Der Herr lasse Sein Angesicht leuchten über euch und sei euch gnädig. Der Herr erhebe Sein Antlitz über euch und gebe euch Frieden. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Alles Gute und eine gesegnete Adventszeit. 6