Salvador Dalí zum 100. Geburtstag

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Salvador Dalí zum 100. Geburtstag
1904
1912
1920
1922
1923
1925
1926
1929
1931
1938
1942
1948
1951
1958
1960
1964
1974
1977
1981
1982
1989
Am 11. Mai wird Salvador Felip Jacint Dalí
Doménech als zweiter Sohn von Salvador Dalí
i Cusí, Notar und Felipa Doménech geboren.
Es entstehen erste Bilder und Figurenstudien.
Dalí schreibt seinen ersten Roman mit dem Titel
‘Sommernachmittage’.
Beginn des Studiums in Madrid an der
Fachschule für Kunst, Bildhauerei und Graphik
(heute Fakultät der Schönen Künste von San
Fernando). Bekanntschaft mit Federico García
Lorca und Luis Buñuel.
Unter Anleitung von Juan Nuñez erlernt er die
Technik des Radierens.
Erste Einzelausstellung in der Galerie Dalman,
Barcelona.
Erster Aufenthalt in Paris, Besuch bei Picasso.
In der Abschlussprüfung an der Akademie lehnt
Dalí alle angebotenen Themen ab und erklärt
die Prüfungskommmission für unfähig.
Beteiligung an den Dreharbeiten zum Film ‘Ein
andalusischer Hund’. Dalí malt seine ersten surrealistischen Bilder. In Paris wird er endgültig in
die Gruppe der Surrealisten aufgenommen. Erste
Ausstellung in Paris. Freundschaft mit Gala.
Dalí veröffentlicht seinen Gedichtband ‘L’Amour
et la mémoire’ (Liebe und Gedächtnis) in den
Editions Surrealistes.
Besuch bei Sigmund Freud in London.
Dalís Autobiographie ‘The Secret Life of Salvador
Dalí’ wird von Dial Press in New York veröffentlicht. Die Illustrationen sind von Dalí selbst.
Rückkehr nach Europa. Bruch mit den
Surrealisten. Demonstratives Bekenntnis zur
katholischen Kirche.
Darstellung der neuen Seh- und Malweise im
‘Mystischen Manifest’. Vortragsreise in den USA
mit Lesungen über die ‘Nukleare Mystik’.
Für die Illustrationen zu ‘Pages choisies de Don
Quichotte de la Manche’ überreicht der kubanische Botschafter Héctor de Ayala während eines
‘atomar-paranoischen Feuer-Cocktails’ eine
Ehrenmedaille.
Joseph Forêt veröffentlicht die Buchausgabe
von Dante ‘Die Göttliche Komödie’ mit 100
Farbholzstichen.
Dalí erhält mit dem Großkreuz der Isabella
von Spanien eine der höchsten spanischen
Auszeichnungen.
Eröffnung des Teatro Museo Dalí in Figueras.
Berggruen veröffentlicht in Paris ‘Les Caprices
de Goya de Salvador Dalí’.
Das spanische Königspaar Juan Carlos und
Sofia besucht Dalí und verleiht ihm in Port Lligat
das Großkreuz Karls III.
Das Dalí-Museum in St. Petersburg (Florida)
wird eröffnet. Gala stirbt.
Dalí stirbt am 23. Januar an Herzversagen.
Jeder glaubt Dalí zu kennen. Das mag eine der Ursachen
dafür sein, dass uns seine Mustache, die Persönlichkeit
dahinter und in graduellem Abstand auch seine beliebten
Sujets durch das beinahe tägliche Leben begleiten.
Neben der Malerei nehmen vor allem die Illustrationen
zu den großen Themen der Weltliteratur breiten Raum
im Gesamtwerk Dalís ein. Es handelt sich dabei nicht
um Illustrationen im herkömmlichen Sinn, sondern um
Interpretationen mit ‘paranoia-kritischer’ Neubewertung
prägnanter Texte der Literaturgeschichte. Diese ‘Behandlung’ macht auch keinen Halt vor den Einbänden,
denen der Meister oft skurrile Formen verlieh. Mit seinen
‘Buch-Objekten’ (‘livre-objets’) setzte Dalí neue
Maßstäbe in der Buchkunst des 20. Jahrhunderts in
Bezug auf Gestaltung und Ausstattung (zuweilen auch
bez. Größe und Gewicht). Im ‘Tagebuch eines Genies’
schreibt Dalí über sich selbst, dass er ‘zum Schriftsteller
geboren wurde’. Es sind von ihm weit über 200 größere
Schriften bekannt, kunsttheoretische und philosophische
Texte aber auch Filmdrehbücher und ein Roman (‘Hidden
Faces’, New York 1944). Ebenfalls während des Zweiten
Weltkrieges erschien in den USA die Autobiographie des damals Siebenunddreißigjährigen (‘The
Secret Life of Salvador Dalí’, New York 1942).
Die der Ausstellung zugrunde liegende Sammlung wurde
über mehr als vierzig Jahre hinweg nach strengen,
werkspezifischen Anforderungen aufgebaut. Vieles
stammt aus Dalís engstem Umkreis bzw. von ihm direkt.
Daher war es möglich, neben einer großen Zahl von
Handzeichnungen, Aquarellen und Gouachen auch alle
wichtigen illustrierten Werke der Buchkunst in Form von
Vorzugsausgaben zu erwerben, die oft auf aufwändig
präparierter Tierhaut (Pergament und Leder) herausgegeben wurden.
Richard H. Mayer
G A L E R I E
Die Ausstellung ist geöffnet
vom 2. April bis 27. Juni 2004
täglich (Mo-So) von 10 bis 18 Uhr
Info:
Telefon 089/21 71-268 27
Telefax 089/21 71-216 61
Internet: www.bayernlb.de/galerie
Galerie der Bayerischen Landesbank
Brienner Straße 20 80333 München
Katalog zur Ausstellung:
R. H. Mayer: Salvador Dalí. Das Goldene Zeitalter.
Illustrationen 1930-1980. Bamberg 2004.
Texte zur Ausstellung:
Marietta Piekenbrock, Sandra Buchta, Nina Felicitas Matt
Das Münchner Literaturhaus und das Instituto Cervantes
ehren den Künstler ebenfalls mit einem
Veranstaltungsprogramm.
Salvador Dalí zum 100. Geburtstag
Dalí in Port Lligat
1957
Im Atelier.
Seltenes Porträt, das Dalí
an seiner Staffelei zeigt.
Foto: Rosewe
© Kunstkontor Bamberg
Titelbild/Plakat:
‘Hornstoß und Tod’
1972
Radierung
39,6 x 31,8 cm (Platte)
Illustration zu Federico Garcia Lorca’s
Gedicht ‘La Cogida y la Muerte’.
Bilder und grafische Folgen zur Literatur
Sammlung R. H. Mayer, Bamberg
‘Bonne Fortune et Fortune’
Glücklicher Zufall und Schicksal
aus der Folge:
Tristan Corbière
‘Les Amours Jaunes’
Paris 1974
10 Radierungen
(Gravüre, Kaltnadel)
‘Porträt’
aus der Folge:
Ernest Hemingway
‘Der alte Mann und das Meer’
Stuttgart 1974
6 Radierungen
‘Geiz und Verschwendung’
Das Fegefeuer 20. Gesang
aus der Folge:
Dante Alighieri
‘La Divine Comédie’
Paris 1960
100 Xylographien
Vers 34ff. und 49ff.
‘La Fiancée du Roi de Garbe’
Die Verlobte des Königs der Algarve
aus der Folge:
Giovanni Boccaccio
‘Le Décaméron’
Paris 1972
10 Radierungen
‘Leise geht das Pferd durch die
Stadt der Wohlgerüche, Götter
haben seine Hufe umhüllt ...’
aus der Folge:
André Malraux
‘Roi, je t’attends à Babylone ...’
Genf 1973
14 Radierungen
davon 12 auf Pergament
‘La Famine’
Der Hunger
aus der Folge:
Sigmund Freud
‘Moïse et le Monothéisme’
Paris – Nizza 1974
10 Mixed Media
(Kaltnadelradierung über Lithographie)
1 Flachrelief

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