Brustkrebs: Akupunktur gegen Hitzewallungen

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Brustkrebs: Akupunktur gegen Hitzewallungen
THOMAS REIS
klassische chinesische medizin
dipl. akupunkteur SBO-TCM
wiesenstrasse 11• 8008 zürich
tel 076 463 3115
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www.qi-hai.ch
Brustkrebs: Akupunktur gegen Hitzewallungen
Akupunktur kann Frauen, die im Zuge einer Brustkrebs-Therapie unter Hitzewallungen leiden,
langfristige Erleichterung bringen. Das legt zumindest eine aktuelle US-amerikanische Studie
nahe.
„Viele Brustkrebs-Patientinnen, die mit Chemotherapeutika oder bestimmten antihormonellen Präparaten
behandelt werden, leiden unter massiven Hitzewallungen“, Nach Meinung von Eleanor Walker, Studienleiterin und Radio-Onkologin vom Henry Ford Hospital in Detroit. kann es die Akupunktur, mit gängigen
Medikamenten gegen die Wallungen mehr als aufnehmen.
Untersucht wurden die Effekte der Akupunktur bei 47 Mammakarzinom-Patientinnen. Die per Zufall ausgewählten Frauen unterzogen sich gerade einer Brustkrebs-Therapie und erhielten gängige Medikamente.
Die Probandinnen gaben an, mindestens 14 Mal pro Woche unter Hitzewallungen zu leiden. In der Folge
bekamen die Frauen zwölf Wochen lang entweder ein Medikament gegen die Wallungen (Effexor) oder sie
wurden zur Linderung dieser Beschwerden mittels Akupunktur behandelt.
Gute Wirksamkeit, geringe Nebenwirkungen
„Dabei zeigte sich, dass gezielte Akupunktur genauso wirksam gegen die Hitzewallungen half wie das Medikament, das wir den Frauen gaben“, berichtet Studienleiterin Walker. Und während viele der Frauen, die
das Medikament einnahmen, über Nebenwirkungen wie Mundtrockenheit, Kopfschmerzen, Schwindel oder
Schlafstörungen klagten, blieb das den Frauen aus der Akupunktur-Gruppe erspart. Die positive Wirkung
der Nadelbehandlung hielt zudem länger an.
„Jene Frauen, die das Medikament eingenommen hatten, litten zwei Wochen nach Absetzen der Medikation
wieder unter Hitzewallungen“, so die Studienleiterin. „Bei den Frauen aus der Akupunkturgruppe nahmen
die Hitzewallungen dagegen erst rund 14 Wochen nach der letzten Akupunktur wieder zu.“ Darüber hinaus hätten viele der Frauen auch über eine Verbesserung ihrer Befindlichkeit berichtet: Sie gaben an, durch
die Akupunktur mehr Energie, einen klaren Kopf, ein besseres Allgemeinbefinden und auch mehr sexuelle
Lust erfahren zu haben. Die Studie wurde Ende September beim Jahreskongress der US-amerikanischen
Gesellschaft für therapeutische Radiologie und Onkologie in Boston vorgestellt. (Mitteilung der PresseAgenturen)
Kommentar:
Wie gut die Akupunktur bei Hitzewallungen wirkt, ist seit Jahren ein Streitpunkt zwischen Schulmedizinern
und TCM-Therapeuten. Die Datenlage ist auch nicht so einfach und die Studienauswertung wird häufig von
Schulmedizinern gemacht, die von Akupunktur sehr wenig verstehen. Ich habe für einen Vortrag im März
2009 die neuen Studien aus den letzten 3 Jahren ausgewertet und komme zu folgendem Schluss:
Es gibt 3 methodisch sauber gemachte Studien. In zwei Studien (je 1 Studie aus Norwegen und USA)
Seite schnitt die Akupunktur signifikant besser als Plazebo ab oder gleich gut wie ein Medikament (Effexor) zur
Unterdrückung der Hitzewallungen. In einer anderen amerikanischen Studie waren die Ergebnisse nicht
eindeutig, d.h. es wurden keine statistisch signifikanten Unterschiede in der Akupunkturgruppe und in der
Plazebogruppe gefunden. Allerdings wurden in dieser Studie die wichtigsten Punkte gegen Hitzewallungen
gar nicht eingesetzt - weshalb ist mir unverständlich - und die Anzahl und Intensität der Akupunkturbehandlungen war klar tiefer als in den zwei positiven Studien. Alle erfolgreichen Studien zeigen, dass zur
Unterdrückung von Hitzewallungen über 8 oder 10 Wochen eine intensive Behandlung d.h. 12 – 15 Akupunktursitzungen notwendig sind.
Meine eigenen Erfahrungen sind bis jetzt sehr positiv. Zur Zeit empfehle ich eine intensive Phase mit zwei
Akupunktursitzungen pro Woche für 4 Wochen und anschliessend eine Behandlung pro Woche. Begleitend
setze ich zur Stabilisierung westliche Kräuter in Form von Tees oder Tinkturen ein. Ist die Patientin noch in
der Chemotherapie oder erhält Tamoxifen oder ein anderes Medikament zur Unterdrückung der weiblichen Hormone, so empfehle ich eine Fortführung der Akupunktursitzungen alle 2 oder 4 Wochen. Auf
diese Weise können die lästigen Symptome gut beherrscht werden.
Thomas Reis. Sept. 2009
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