Strategiepapier Singletrails

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Strategiepapier Singletrails
Strategische Zielsetzungen
für das MTB-Wegenetz
im Schwarzwald
Stand der Planung und Umsetzung
Meinrad Joos, Besprechung mit den UFB am 09.07.2013 in Stuttgart
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Gliederung
•
Einleitung
•
Zusammensetzung der Arbeitsgruppe
•
Studie Erholungskonflikte im Schwarzwald
(Auszug; Prof. Dr. Ulrich Schraml)
•
Strategiepapier Singletrails
•
Presseresonanz
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Einleitung
• Schwarzwald hat über 8.500 km einheitlich markierte MTB-Wege
• die Strecken verlaufen bis auf wenige Ausnahmen ( ca. 2 %) auf
Forstwegen mit mehr als 2 m Breite
• ambitionierte Mountainbiker bevorzugen allerdings Wege
unter 2 m
• daraus resultieren häufig Konflikte zwischen MTB Fahrer und
Wanderern
• Initiative der Schwarzwald Tourismus GmbH
• Studie der UNI Freiburg „Wanderer und Mountainbiker“
• Arbeitsgruppe erarbeitet Strategiepapier MTB-Fahren im
Schwarzwald
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Zusammensetzung der Arbeitsgruppe
• Schwarzwaldtourismus GmbH
(Geschäftsführer Christopher Krull und Sascha Hotz)
• UNI Freiburg, Institut für Forst- und Umweltpolitik
(Prof. Dr. Ulrich Schraml)
• Schwarzwaldverein
(Vizepräsident Hans-Martin Stübler)
• Naturpark Mitte-Nord
(Geschäftsführer Karl-Heinz Dunker)
• Naturpark Südschwarzwald
(Geschäftsführer Roland Schöttle)
• ForstBW
( Forstpräsident und Geschäftsführer Meinrad Joos)
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Auszug aus der Studie
Erholungskonflikte im Schwarzwald
Was ist ein Erholungskonflikt?
• Empfinden, dass ich als
Erholungssuchender
durch die Störung eines
anderen meine Ziele nicht
erreichen kann (Jacob,
Schreyer 1980).
• D.h. Erholungskonflikte
• sind subjektiv
• sind oft asymmetrisch
Bild: Schraml
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Was führt zum Erholungskonflikt?
Faktoren der Konfliktforschung
• Besondere Verbundenheit mit dem Raum („mein Weg“)
•
Grad der Spezialisierung („mein Hobby - mein Status“)
•
Erwartungshaltung („Waldeinsamkeit vs. Geselligkeit“)
•
Lebensstiltoleranz („wir sind wir“)
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Studie Erholungskonflikte im Schwarzwald
Zielsetzung
• Identifikation und Verstehen von Erholungskonflikten im
Schwarzwald
• Gewinnen von Erkenntnissen zu Motiven und zum Empfinden
von Wanderern und Mountainbikern beim Waldbesuch
Themenbereiche:
• Erwartungen an die Tour
• Zufriedenheit mit Tour
• Störungen während der Tour
(wer/wodurch)
• Störungen in der Vergangenheit
(wer/wodurch)
• Verbesserungsmöglichkeiten
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Untersuchungsdesign
 Befragung resp. Befragung
•
Kooperation AK Rad –Schwarzwald Tourismus - IFP
•
Einzelinterviews am Weg (930 Befragte)
 Standorte
•
Wege die <2m und für Radfahrer nicht erlaubt sind
> Westweg, Kandelhöhenweg
•
Wege die Gefällstrecken haben und für Radfahrer nicht erlaubt sind
> Westweg, Schauinsland
•
Wege die <2m und für Radfahrer erlaubt sind
> Kaltenbronn, Bike-Crossing/Glasmännlehütte
•
Wege >2m, mit hoher Frequenz (Siedlungs- /Parkplatznähe/ Ausflugsziel)
> St Valentin, Westweg bei Feldberg, Schluchsee/Aha-Unterkrummen.
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Charakterisierung der Gruppen
• Aktivität der Befragten 70 % Wandern, 30 % MTB
• Große Übereinstimmung bei Motiven für Waldbesuch
– Natur, Erholung, Bewegung sind wichtig
• Differenzierte Prioritäten
– Wanderer: Ruhe > Sport, Biker: Sport > Ruhe
• Heterogene Lebensstile
– Wanderer sind im ø älter als 50 Jahre,
– Mountainbiker sind im ø um die 35 Jahre
– Mountainbiker mit hohem Männeranteil von 65%
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Zufriedenheit bezogen auf die
Erwartungen an den Waldbesuch
• vergleichbare Werte bei Wanderern und Mountainbikern
• auf naturnahen Wegen unter 2m Breite ist die Zufriedenheit
bei Wanderern und Mountainbikern am höchsten
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Störempfinden der Wanderer durch
MTBer (Tag der Befragung/früher)
89% / 64% fühlten sich gar nicht oder etwas gestört
7% /12% fühlten sich ziemlich oder sehr gestört
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Störempfinden von Wanderern
Verhältnis Wanderer/MTBer von 90:10 bis 50:50
Anteile von MTBer auf „verbotenen“ Wegen 20 - 45 %
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Entwicklung Verhältnis Mountainbiker Wanderer
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Wahrnehmung der Fremdgruppe
• 20 % der Wanderer und 14 % der Mountainbiker halten die jeweils
andere Gruppe für freundlich und respektvoll,
• 10 % der Wanderer und 1% der Mountainbiker fühlen sich von der
jeweils anderen Gruppe geängstigt oder erschreckt,
• 2 % der Wanderer und 13 % der Mountainbiker fühlen sich von
der jeweils anderen Zielgruppe feindlich betrachtet.
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Bewertung von Maßnahmen
Aufforderung zu mehr Rücksichtnahme
• Wanderer: 1/3 das ist nicht notwendig, 2/3 notwendig
• Mountainbiker: 1/5 das ist nicht notwendig, 4/5 notwendig
Trennung der Wege
• Wanderer: 1/3 das nicht notwendig, 2/3 notwendig
• Mountainbiker: 1/2 das ist nicht notwendig, 1/2 notwendig
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Resümee (1)
• Zufriedenheit mit dem Waldaufenthalt ist im Schwarzwald sehr
hoch (v.a. auf schmalen Wegen)
• mehr verbindende als trennende Erwartungen der Gruppen
• differenzierte Beschreibung des Störempfindens (v.a. räumlich,
auch sozial: Lebensstilgruppen)
• tendenziell ´gefühlte´ Verbesserung
• übereinstimmend Bedarf an wechselseitiger Rücksichtnahme
betont, von Mountainbikern mehr
• Wanderer sehen eher die Vorteile getrennter Wege
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Resümee (2)
Managementkonzepte
• können am Status quo ansetzen
• sollten dynamisch und regional
differenziert sein
• mehrere Instrumente umfassen:
– räumliche Trennung der
Gruppen
– Sensibilisierung für erwartbare
Erholungssituation
– wechselseitigen Respekt
einfordern
Bild: Schraml
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Strategische Zielsetzungen Singletrails
Ziele der Initiative
• Stärkung der radtouristischen Attraktivität des Schwarzwaldes durch
•
•
•
•
•
Aufwertung des MTB-Netzes
Nicht mehr zeitgemäße bzw. ungeeignete Teile des bisherigen MTBWegenetzes werden herausgenommen
Öffnung von Wegen unter 2m Breite für die Nutzung als Singletrails für
Mountainbiker. Der Anteil soll bis zu 10% des MTB Wegenetzes im
Schwarzwald betragen
Umsetzung eines Akzeptanzmanagements zur Minimierung von
Konflikten und Störungen (u.a. Beschilderung, Verhalten, Aufklärung)
Integration der Mountainbiker in die Aufgaben der Wegepflege bzw.
Instandhaltung (z.B. über Schwarzwaldverein)
Imagegewinn der beteiligten Institutionen durch gezielte
Öffentlichkeitsarbeit
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Strategische Zielsetzungen Singletrails
Umsetzung
•
Träger und Entwickler der Maßnahme sind i.d.R Kommunen
•
Die Umsetzung erfolgt auf der Grundlage des Waldgesetzes mit
dem Instrument der Ausnahmeregelung
•
Die konkrete Wegstreckenführung wird jeweils vor Ort mit den
Beteiligten abgestimmt
•
Die Ausweisung der Singletrails erfolgt auf der Grundlage des in
Vorbereitung befindlichen MTB-Manuals (Prof. Dr. R. Roth,
Fertigstellung: Oktober 2013)
•
Pilotprojekte gehen ab 2014 in den Naturparken ggf. mit deren
Förderung in die Umsetzung
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Strategische Zielsetzungen Singletrails
Aufgaben der beteiligten Institutionen
• Tourismus: Unterstützung der gemeinden bei der Suche nach
geeigneten Wegen, Kommunikation, Werbung, Marketing
• Naturparke: Federführung bei der Aktualisierung des MTB-
Manuals, Steuerung, finanzielle Förderung
• Schwarzwaldverein: Mitarbeit in der Gesamtkonzeption und bei
der Planung vor Ort
• ForstBW: aktive Kommunikation sowie Unterstützung der
Waldbesitzer zur Umsetzung der Ausnahmeregelung gemäß
LWaldG. UFB wird auf Anfrage tätig.
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Presseecho
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Besten Dank für
Ihre Aufmerksamkeit !

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