GEHEIMNISSE

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GEHEIMNISSE
DEZEMBER 2014
DEUTSCHLAND 3,95 €
ÖSTERREICH 4,50 €
SCHWEIZ 7,90 SFR
BENELUX 4,70 €
ITALIEN 4,50 €
TOPTHEMA
MITTELPUNKT
Kinder
brauchen Musik
24 Seiten extra
FAMILIENLEBEN
Alle genervt? Wie Sie die
Kommunikation verbessern
WINTERZI A L
MEDIEN-SPE
Die be st e n Filme,
und
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b
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me hr für Kinde r
REISE
Tief verschneites Engelberg:
Schweizer Wintersportmärchen
für die ganze Familie
SO WICHTIG SIND
GEHEIMNISSE
FÜR IHR KIND
TOMMI 2014
GESUNDHEIT
Clever naschen: So finden
Sie das richtige Maß
LERNEN
Frisch gekürt:
Die Sieger des Deutschen
Kindersoftwarepreises
Stress lass nach!
Wie die Schule wieder
richtig Spaß macht
AUS DER TION …
REDAK
Beim nächsten Mal alles
ganz anders?
FOTOS: MASTERFILE RF (2); FOTOLIA.COM/FOTO ZIHLMANN; KATJA DIEDRICH
Neulich habe ich mich gefragt, ob ich
meine Kinder, sie sind inzwischen erwachsen, heute anders erziehen würde
als damals. Noch liberaler – oder doch
eher etwas strenger? Um es gleich zu sagen: Auch nach längerem Nachdenken
bin ich zu keinem Ergebnis gekommen.
Wahrscheinlich deshalb, weil ich mir,
meinen Sohn und meine Tochter vor Augen, nicht vorstellen kann, dass sie heute
andere Menschen sein könnten als die,
die sie nun mal sind – nur weil wir Eltern sie anders erzogen hätten. Und ehrlich gesagt: Wir hatten uns damals auch
nicht sehr viele und tiefschürfende Ge-
danken um die Erziehung unserer Kinder
gemacht. Stattdessen hatten wir einfach
versucht, uns vorzustellen, welche Bedürfnisse sie haben und was ihnen gut
tun könnte. Und mit diesen Vorstellungen – das wissen wir heute sicher – lagen
wir oft richtig, natürlich aber auch hin
und wieder voll daneben. Rückblickend
haben wir also Fehler gemacht. Keine
unverzeihlichen, aber eben Fehler.
Manchmal reden wir heute mit unseren Kindern über ihre Erziehung.
Beeindruckt hat mich der Satz meiner
Tochter: „In der Erziehung gibt es kein
nächstes Mal.“ Das stimmt. In der Erziehung zählt das Jetzt. Der Augenblick.
Die Präsenz der Liebe der Eltern zu
ihrem Kind. Alles andere ist gesunder
Menschenverstand.
Herzlichst, Ihr
STEPHAN WESSOLEK, CHEFREDAKTION FAMILIE&CO,
RESSORTLEITER MITTELPUNKT
DEZEMBER 2014 familie&co 3
familie&inhalt
TOPTHEMA
MITTELPUNKT
88
Kinder
brauchen Musik
24 Seiten extra*
AN EINEM GUTEN KINDERFILM
HAT DIE GANZE FAMILIE SPASS
IM MITTELPUNKT:
Kinder und Musik
2
TOPTHEMA
SO ENTWICKELN KINDER INTENSIVES
INTERESSE AN DER MUSIK
62
Hört, hört!
4
Topthema
Das weiß jedes Kind: Gefühle lassen
68
sich am besten mit Musik ausdrücken
12 Psychotest
Wie wichtig ist Ihnen Musik?
Inhalt
IM DEZEMBER
O-Töne
100
HERRLICH WARM: WAS KINDER
IM WINTER BRAUCHEN
SCHNEEVERGNÜGEN OHNE ENDE: IN
ENGELBERG SIND FAMILIEN RICHTIG
SO PASST SÜSSES IN EINE
AUSGEWOGENE ERNÄHRUNG
14 Ratgeber Erziehung
Soll man Geschwister gleich erziehen?
16 Ratgeber Kindergarten
Bewegung und Sport im Kita-Alltag
18 Ratgeber Schule
Raus aus der Förderfalle!
ERZIEHUNG &
ENTWICKLUNG
20 Gut zu wissen
Berufserfolg: Wie die Eltern, so die Kinder
GESUNDHEIT &
ERNÄHRUNG
ZUHAUSE &
UNTERWEGS
SERVICE &
STANDARDS
62 SCHLUSS MIT KALTEN FÜSSEN
Jetzt wird’s draußen richtig frostig:
So machen Sie Ihr Kind „winterfest“
81 KOMM MAL WIEDER RUNTER!
Was wirklich hilft, wenn alle in der
Familie ziemlich genervt sind
68 CLEVER GENASCHT
Ohne Süßes geht es nicht: Wie
&MUFSOEBTSJDIUJHF.B•ýOEFO
88 MÄRCHEN UND MONSTER
Kinder verstehen Filmgeschichten oft
ganz anders. Worauf Sie achten sollten 58 KOLUMNE
59 RÄTSEL
94 GUT ZU WISSEN
22 Lernspiel des Monats
8 DA FREU’ ICH MICH DRAUF
Street Dance, Shows und mehr:
Das erwartet Familien im Dezember
10 BASTELN FÜR DIE VÖGEL
Mit diesen Futterherzen machen Sie
Piepmätzen im Winter eine Freude
12 DAS BESTE FÜR DEN ADVENT
Schöne Sachen, mit denen sich die
Vorweihnachtszeit genießen lässt
14 PRO & KONTRA
Vielen Familien ist der Sonntag
heilig. Aber muss es immer gleich
ein großes „Ausflugs-Event“ sein?
16 „ABER KEINEM VERRATEN!“
Geheimnisse schweißen zusammen
und wecken die kindliche Kreativität.
Wann sie besonders wichtig sind
und wie Eltern mit ihnen umgehen
24 GUT ZU WISSEN
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&OENVTTTFJOt'JUOFTTNBDIU
TDIMBVt#àDIFSCPYt8FCUJQQT
42
TOMMI 2014:
DIE GEWINNER
4 familie&co DEZEMBER 2014
Die Kinderjury hat
entschieden: Das ist die
beste Kindersoftware
des Jahres
Matchball – da wackeln die Wände!
24 Gaymanns Kinderkram
*Dieser Heftteil ist nur in der Kiosk- und
Aboauflage enthalten
KINDERGARTEN &
SCHULE
26 MACH MAL PAUSE!
Mit gezielter Erholung klappt das
Lernen deutlich besser
28 GUT ZU WISSEN
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&MUFSO5BYJTt#JMEVOHTQBSUOFSTDIBGU
32 STRATEGIEN GEGEN SCHULSTRESS
Kopfweh und Bauchschmerzen
sind oft die ersten Symptome: So
vermeiden Sie Leistungsdruck
TITELTHEMEN SIND ROT
TITELFOTO: FOTOLIA.COM/PRESSMASTER
6 MENSCHEN DES MONATS
Die gute Tat, die Leserfrage und das
Geburtstagskind des Monats
76 REZEPTE
Ob Müsli oder Knusperriegel: Viel
Energie, aber wenig Zucker
78 GUT ZU WISSEN
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#VDIUJQQTt/BDIIBMUJHFJOLBVGFO
98 AUSZEIT FÜR MICH!
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3 EDITORIAL
46 DIE MEDIENSEITEN
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4DIBGt57%PD.D4UVGýOTVWBN
110 IMPRESSUM, LESERSERVICE,
GEWINNSPIELINFO
112 KINDER, WIE DIE ZEIT VERGEHT!
Nachgefragt bei … Jessica „Jess“
Lange
100 SKISPASS AUF DEM GLETSCHER
114 VORSCHAU
Ob Ski oder Snowboard: In Engelberg
kommt jeder auf seine Kosten
106 GUT ZU WISSEN
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16
DURCH GEHEIMNISSE GRENZEN SICH
KINDER VON DEN ERWACHSENEN AB
76
Feine Naschereien mit wenig Zucker
im
ember
mich drauf
Street Dance, Shows und mehr: In
der Vorweihnachtszeit geht’s heiß
her – Spaß für Familien garantiert!
VON ROLF VON DER REITH
„UNTERM
STERNENZELT“
Kinderliedermacher Reinhard Horn geht mit seinem
Programm „Unterm Sternenzelt“ auf Tour. Alle Termine
für die Musik-Shows unter
www.reinhardhorn.de
6FKORVV/LFKWHQZDOGH
lockt noch bis zum 4. Januar
2015 mit der Sonderausstellung „Schloss der 1000
Schätze“. Blickfang sind
chinesische 3D-Gemälde, die
erst mit dem Besucher darin
komplett sind. Infos: www.
die-sehenswerten-drei.de
Street Dance und Artistik
zu knackigen Beats: Die
Urbanatix zeigen Bewegungskunst auf höchstem
Niveau. Vom 14.–23. November in der Jahrhunderthalle Bochum, Infos
auf: www.urbanatix.de
6ODP'XQNDie berühmtes-
0LWPDFKHQ
Selbst ist das Kind! Bei
der Mitmachausstellung
„Seifenblasen“ im Kinderund Jugendmuseum
München darf man ab
dem 29. November alles
Mögliche ausprobieren.
www.kindermuseummuenchen.de
ņ'LH=DXEHUĠùWHŃ
für junge Ohren
Das Rubin-Quartett
und die Schauspielerin
Julia Kiefer führen am
16. November in der
Abtei Brauweiler Mozarts
„Zauberflöte“ als SoloShow auf. Zauberhaft!
www.abtei-brauweiler.de
6 familie&co DEZEMBER 2014
2
SÄCHSISCHE
SCHÄTZE
Beweg dich!
HARLEM
GLOBETROTTERS
te Basketballmannschaft der
Welt macht ab März 2015
wieder deutsche Hallen mit
Slapstick und Ballakrobatik
unsicher. Infos: www.harlem
globetrotters-deutschland.de
Dez
ES WAR EINMAL …
Die 25. Berliner Märchentage stehen im Zeichen von
Geschichten und Sagen aus
Großbritannien. Von 6.–23.
November gibt es bei Lesungen und Aufführungen viele
märchenhafte Begegnungen.
www.maerchenland-ev.de
3
„Es hat sich viel getan“
Collien Ulmen-Fernandes und Christian
Ulmen haben in Äthiopien den Kampf der
UNICEF gegen Tetanus beoachtet
FOTOS: PAMPERS
Da freu’ ich
promotion
1
FOTOS: WWW.SCHLOESSERLAND-SACHSEN.DE; ROCKETCHRIS; PR; FREUNDESKREIS ABTEI BRAUWEILER E.V.; KINDERMUSEUM MÜNCHEN; BERLINER MÄRCHENTAGE
familie&termine
Wie haben Sie Ihre Reise
als Aktionsbotschafter
von Pampers für UNICEF
erlebt?
Collien Ulmen-Fernandes: Ich
hatte das Gefühl, dass die Menschen trotz der teilweise recht
widrigen Lebensumstände dem
Leben gegenüber eher positiv
eingestellt sind und sehr gewillt
waren, die Missstände anzupacken und etwas zu verändern.
Christian Ulmen: Es hatte dabei
so eine trügerische Idylle. Das
Land strahlt eine unglaubliche
Schönheit aus, aber man läuft
dann oft Gefahr zu vergessen,
welche Armut es da gibt.
Wie sieht denn die
medizinische Versorgung
vor Ort aus?
Ulmen: Die Ärzte sind hochgradig motiviert. Es ist ja auch unglaublich viel erreicht worden.
Es sind 14 Länder, in denen es
das Impfprogramm gibt, in de-
nen Tetanus komplett besiegt
wurde. Das wissen natürlich
auch die Ärzte und alle, die an
diesem Programm beteiligt sind,
und du spürst den Stolz darauf.
Ulmen-Fernandes: Die Ärzte
sind gut ausgebildet, aber es
fehlt einfach an Geld.
Was hat Sie auf der Reise
besonders berührt?
Ulmen: Das ganze Prozedere
mit dem Transport der Impfdosen. Eine hochkomplizierte Aktion – und es funktioniert. Dann
aber kommt man in ein Krankenhaus, das dort als eines der
moderneren gilt, wo aber die
einfachsten hygienischen Standards nicht zu finden waren.
Ulmen-Fernandes: Wir haben
im Krankenhaus Frühchen
gesehen, die als Drillinge zur
Welt gekommen sind. Eines war
gestorben, und der Arzt wirkte
nicht sehr zuversichtlich, dass
die anderen beiden überleben
würden. Ich kam selbst auch als
Frühchen zur Welt, im 7. Monat. Wenn ich an die Bilder denke, die es von mir im Brutkasten
gibt, und sie mit dem vergleiche,
was wir da vor Ort gesehen
haben liegen einfach Welten
dazwischen, obwohl meine Geburt ja nun auch schon ein paar
Jährchen zurückliegt.
Was nehmen Sie von der
Reise mit?
Ulmen: Das stärkere Bewusstsein, in was für glücklichen,
sehr glücklichen Umständen
wir hier leben.
4
1 Collien Ulmen-Fernandes
und Christian Ulmen mit einem
äthiopischen Baby 2 Straßenszene vor dem Gesundheitszentrum in Rophy im Süden
des Landes 3 Eine Kühlbox mit
Impfdosen wird verladen 4 Um
Tetanus auszurotten, müssen
die Mütter und die Neugeborenen geimpft werden. Hier erhält
ein Baby die Impfung
„1 Packung = 1 lebensrettende Impfdosis“
Seit 2006 unterstützt Pampers UNICEF mit der Aktion „1 Packung = 1 lebensrettende Impfdosis“ im Kampf gegen Tetanus bei
Neugeborenen. Gerade in den ärmsten Ländern der Welt ist Tetanus immer noch eine der Hauptursachen der Kindersterblichkeit.
Derzeit ist UNICEF in 22 Ländern mit dem Impfprogramm aktiv.
Mit jedem Kauf einer Packung Pampers mit UNICEF-Logo spendet Procter & Gamble den Gegenwert einer Impfdosis an UNICEF.
im
ember
familie&leute
Dez
des Monats
LESERFRAGE
DIE GUTE TAT DES MONATS
Unser Timo (7) ist leider ein
sehr schlechter Verlierer: Was
wir auch spielen, er rastet immer gleich total aus, wenn er
nicht den Sieg davonträgt.
Sollten wir ihn bei Memory,
Mensch ärgere dich nicht usw.
absichtlich gewinnen lassen,
damit er zufrieden ist?
Smoothie-Hersteller innocent ruft im vierten Jahr
dazu auf, Mützchen zu stricken und einzusenden.
Die Mützchen werden den Smoothies in den Kühlregalen aufgesetzt. Für jeden gekauften Smoothie
mit Mützchen spendet innocent 20 Cent an das
DRK, um älteren Menschen zu helfen.
Infos: www.dasgrossestricken.de
Beate Schröder aus
Wolfenbüttel fragt:
Diplom-Psychologe
Michael Thiel:
Natürlich möchte Timo wie
jedes Kind gern gewinnen
und verliert ungern. Nur
muss er jetzt etwas lernen,
was wir Psychologen „Frustrationstoleranz“ nennen:
Verlieren, ohne auszurasten.
Geburtstagskind
des Monats
Glückwunsch,
Dominik aus Sulzfeld
wird am 13. November
sieben Jahre alt.
Dominik ist ein begeisterter Sportler, er turnt
einmal wöchentlich
und spielt Fußball in
Ihr Kind als
der Abwehr des TSV
Geburtstagskind
Sulzfeld.
Natürlich ist er
des Monats:
auch
Fußballfan
– sein
Schicken Sie einfach ein Foto, das
größter
Star
ist
ThoGeburtsdatum im Februar/März und ein paar
Zeilen an [email protected], Stichwort mas Müller vom FC
Geburtstagskind, und mit etwas Glück landet Ihr Bayern. Jetzt wird
Jubelkind schon bald im Heft.
aber erst mal gefeiert!
Der Gewinner erhält einen Gutschein im
Happy
Birthday!
Wert von 100 Euro für einen Einkauf im
Online-Shop von Have a Nice Party.
8 familie&co DEZEMBER 2014
Erster Schritt: Stärken Sie Timos Stärken und damit sein
Selbstbewusstsein, indem Sie
ihn gezielt loben. Entdecken
und fördern Sie seine Talente, egal ob Sport, Musik oder
Handwerk. Zweiter Schritt:
Timo darf beim Verlieren einmal kurz auf das Spiel, auf die
Figuren schimpfen – aber nie
auf die Mitspieler. Schimpfen
Sie dabei gern in einer Art mit,
die dann in gemeinsames Lachen übergehen kann. Dritter
Schritt: Suchen Sie Spiele aus,
in denen alle miteinander und
nicht gegeneinander spielen.
Zum Beispiel wäre ein gemeinsames Riesenpuzzle gut. Anregungen können Sie sich u. a.
bei „Die 50 besten Spiele für
ein faires Miteinander“ von
Rosemarie Portmann (Don
Bosco, 5 Euro) holen. Schließlich: Lassen Sie Timo auf keinen Fall absichtlich gewinnen!
Er würde es sofort merken
und letztlich nie lernen, auch
Frustrationen aushalten zu
können.
Psychologe und
familie&co-Experte
Michael Thiel beantwortet Elternfragen
Sie haben eine Frage an unsere Experten? Schreiben Sie uns an redaktion@
familymedia.de, Stichwort Leserfrage
MEIN C4 PICA
SSO
UND ICH …
… DAS, WAS SIE DARAUS MACHEN! WIE VERVOLLSTÄNDIGEN SIE DEN SATZANFANG „FAMILIE IST …“?
Familie ist nicht immer nur die häusliche Einheit von zwei Generationen,
sondern auch Großfamilie: Für Jeanette Anfang aus Wonneberg ist Familie grenzenloser Zusammenhalt,
trotz Entfernung. Denn ihre Familie
ist verstreut auf Bayern, Sachsen und
Thüringen – und freut sich immer riesig auf Familientreffen! Vier knackige
Thesen fasst Edda Klos aus Nürnberg
so zusammen: Familie ist mitein-
Seber aus Heilbronn: Familie ist,
wo graue Haare wachsen, man
aufs Äußerste gefordert wird
und doch bedingungslose Liebe
herrscht und jeder für jeden alles
geben würde.
Was ist Familie für Sie? Senden Sie
einfach eine Mail an redaktion@
familymedia.de, Stichwort: „Familie ist“, und gewinnen Sie mit
etwas Glück ein Jahresabo von
familie&co! Die besten Sätze werden
von der Redaktion ausgewählt und an
dieser Stelle veröffentlicht.
„ “
ander leben, miteinander reden,
FOTOS: WWW.INNOCENTDRINKS.DE; ICETEAIMAGESF/FOTOLIA.COM; PRIVAT (2); PR
Menschen
promotion
füreinander da sein, voneinander
lernen. Turbulenter formuliert Anna
Familie ist wie eine Hängematte,
warm und gemütlich.
Aber manchmal schaukelt es …
IRIS BANZHAF, RAVENSBURG
GEWINNEN!
Smarties lädt alle Eltern ein, ihre
Kinder Fantasietiere malen, basteln
oder kneten zu lassen und die
Werke bis 31.12. einzusenden. Die
kreativsten Künstler gewinnen
einen Platz im Smarties Fantasietier-Musical-Workshop. Infos:
www.smarties.de. Zur Inspiration
verlosen wir 10 Kreativpakete (Kinderrucksack, Bastelmix, Smarties
Überraschung). Teilnahmeinfos: S. 110
Immer wieder
superpraktisch
Im Einsatz bei Familien:
Citroën C4 Picasso
Funktion plus Optik
Eines muss ein Familienauto für
mich unbedingt sein: praktisch!
Wenn das Wägelchen zusätzlich
noch cool aussieht, fein. Denn
wenn der Wagen im Familienalltag
nicht eins a funktioniert, helfen
auch hübsche Farben wenig. Die
Kombi aus beidem – wie bei unserem Picasso – ist natürlich optimal.
Schnell angepasst
Großer Pluspunkt unserer geliebten Familienkutsche ist die Variabilität in Sachen Raumangebot.
Viele Sitzplätze oder jede Menge
Stauraum – diese Frage stellt sich
eigentlich nicht, da wenige Handgriffe genügen, um das eine mit
dem anderen extrem funktionell zu
kombinieren.
Wie für mich gemacht
Und wenn mir noch viele kleine
Helferlein wie die 360-Grad-Rückfahrkamera oder eine AutomatikHandbremse das Leben einfach
machen, läuft mein turbulentes
Familienleben fast wie von selbst.
Merci, mein lieber Citroën!
Enna Kempf ist praktisch
veranlagt – der lässige
Citroën C4 Picasso somit
ein idealer Partner
Mehr Informationen unter www.citroen.de
im
ember
familie&do it yourself
Dez
Feine
Meisenknödel
Im Winter freuen sich kleine Piepmatze
über Futterherzen – und die
sind ruck, zuck selbst gemacht
Material:
Werkzeug:
tH,PLPTGFUU
t5PQG
t4JTBMTDIOVS DNMBOH
t'SJTDIIBMUFGPMJF
tH,ÚSOFSGVUUFSGàS7ÚHFM
t4QSJOHGPSN IFS[GÚSNJH t0SBOHFOPEFS.BOEBSJOFOOFU[
DBDNYDNVOEDNIPDI
So geht’s:
1. Die Springform mit der
Folie auskleiden und auf ein
Backblech stellen. Von dem
Netz ein ca. 15 cm auf 15 cm
großes Stück abschneiden.
Die Sisalschnur mittig zusammenlegen und die Enden miteinander verknoten.
2. Das Fett im Topf bei niedriger Temperatur erhitzen, bis
es flüssig wird. Den Topf vom
Herd nehmen und kurz abkühlen lassen. Das Fett sollte flüssig, aber nicht heiß sein. Jetzt
3. Eine ca. 15 mm dicke
4. Das Netz auf das Futter
5. Die Springform mit der
Schicht Futtermischung in
legen und dabei ein wenig
Futtermischung auffüllen.
die ausgekleidete Spring-
knüllen, teilweise in die Mi-
Danach das Blech für einige
form geben. Den Knoten der
schung schieben, teilweise
Stunden an einen kalten Ort
Sisalschnur in die Mitte der
überstehen lassen. Diese Ein-
stellen. Ist die Masse fest, die
Herzform legen, sodass die
lage verhindert, dass der Mei-
Springform öffnen, die Folie
Schnurschlaufe als Aufhänger
senknödel auseinanderbricht,
vom Herz abziehen und das
oben aus dem Herz heraus-
nachdem sich die Vögel das
Futterherz an einer vor Katzen
schaut.
erste Mal bedient haben.
geschützten Stelle aufhängen.
BUCHTIPP
ANGELA GABRIEL (HRSG.)
DIE HERZWERKSTATT
Mit Liebe gemacht: Dekorative
Geschenk- und Bastelideen.
KNAUR, 16,99 EURO
10 familie&co DEZEMBER 2014
FOTO: HELENE WEINOLD, KNAUR VERLAG
das Körnerfutter untermischen.
im
ember
familie&produkte
Dez
Das Beste
für den Advent
Brrr, draußen ist es kalt und dunkel.
Macht nichts! Wir genießen
daheim die Vorweihnachtszeit
WUNDERBARER KLASSIKER
Die bösen Schwestern, der gute Schimmel, der fe-
sche Prinz: Die tschechisch-deutsche Koproduktion
„Drei Nüsse für Aschenbrödel“ aus dem Jahre 1973
ist nicht nur dank der Filmmusik von Karel Svoboda
(„Biene Maja“) einfach bezaubernd! DVD ca. 6 Euro.
GEH MIT
DER ZEIT!
Wer braucht schon die
neue iWatch von Apple,
wenn es auch die Kidizoom Smart Watch gibt!
Unsere Testerin Freya (7)
ist jedenfalls begeistert von
dem zugegeben etwas klobigen, aber dennoch schicken Teil: „Am besten finde
ich, dass man damit Stimmen aufnehmen kann. Und
Fotos. Und die Spiele sind
auch nicht schlecht.“ Die
Bedienung von Kamera & Co. über das Touchdisplay ist intuitiv – und
die Zeit zeigt die Uhr
auch an …
Von VTech, in vier
Farben, ca. 50 Euro,
www.vtech.de
So werden selbst gemachte
Leckereien auch optisch zum
Genuss! Die CEWE Fotosticker
(4 bis 16 Stück ab 1,99 Euro)
verleihen der Gabe eine ganz
persönliche Note. Mehr Bastelideen auf www.cewe.de
Die Aufschrift dieser
hübschen Tüten (14 cm
x 28 cm) verrät (fast)
alles! Der Inhalt bleibt
natürlich trotzdem eine
Überraschung. Sechs
Stück ca. 5 Euro, www.
krima-isa.de
WINTERLICHES
BASTELN
O du fröhliche! Auf 24
Kalenderblättern kann
man eintragen, was man
seinen Liebsten wünscht.
DIN A5, ca. 10 Euro, www.
eine-der-guten.de
Wenn draußen der Frost klirrt,
macht das Basteln doppelt
Spaß, zum Beispiel diese
17 Anhänger (3–18 cm).
Der DIN-A3-Bogen kostet ca.
3,50 Euro, www.krima-isa.de
Die 24 kleinen
Gaben werden hier
in zauberhafte Wollmützen und Fäustlinge gesteckt.
Ca. 260 cm lang,
Beutel ca. 10 x
7 cm, etwa
70 Euro, www.
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BUCHTIPP
Von 1 bis 24 im romanWundervolle Weihnachtsgeschichtischen Skandinavienten vom alten Notenengel Eusebius
Look! Die kleinen Buttons
und vielen anderen. Ab 8 Jahren.
(Durchmesser ca. 3 cm)
Rudolf Herfurtner: Das kleine Weihkosten im Set etwa 11 Euro.
nachtstier. Gerstenberg, 12,95 Euro
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MIT LIEBE DEKORIERT
Ein Geschenk,
ein Geschenk …
Von mir
für dich!
Für hübsche
Päckchen
Mit unterschiedlichen Hintergrundbildern
(ca. 20 x 20 cm) und vielen Magneten können kleine Bäcker Szenen zwischen Blech
und Ofen nachspielen – nur der Keksduft
fehlt. „Weihnachtsbäckerei“ von HABA,
etwa 15 Euro im Spielwarenhandel.
EINMAL DIE 24,
BITTE!
Servieren Sie jeden Tag eine
kleine Überraschung! Das
Adventskalender-Set „Takeaway“ besteht aus 24 Aluminium-Schälchen (12 x 9,5 cm)
plus Deko, ca. 28 Euro, www.
kirsch-interior.de
FOTOS: ARND KRIEG; PR (10)
VON DER
REDAKTION
GETESTET
Xmas Magnetspiel
Wie von Oma
gestrickt
familie&entwicklung
6RQQWDJVDXVĠXJ
muss sein, oder etwa nicht?
„Ich bin froh, wenn ich am Sonntag
meine Ruhe habe“: Peter Fischer
(42) macht keinen Hehl daraus,
Vielen Familien ist der Sonntag heilig, es ist der Tag der
gemeinsamen Unternehmungen. Aber wie aufwendig
sollen oder müssen diese „Events“ sein?
dass er größere Familienaktionen
am Wochenende eher vermeidet.
„Diese Freiheit nehme ich mir.“
KONTRA
PLOLHQDWđUOLFKDXFK8QGGDVEH
GHXWHWGDVVDQMHGHP6RQQWDJHLQ
ņ(YHQWŃDQVWHKWņ,FKELQPLUVLFKHU
GDVVXQVHUH.LQGHUVHKUGDYRQSUR
ğWLHUHQŃVDJWGHU)DPLOLHQYDWHU
„Alles beginnt mit dem gemeinsamen
Planen und Vorbereiten“, so der Abteilungsleiter einer großen Baufirma, der
unter der Woche nur sehr wenig Zeit für
seine Familie hat. „Das heißt, wir überlegen uns immer schon am Sonntagabend zuvor, was wir eine Woche später
unternehmen können.“ Der Besuch von
Großveranstaltungen ist dabei eher die
Ausnahme: „Wir wandern gern, machen
Radtouren, sind im Winter mit Skiern
oder Schlitten unterwegs und machen
gern mal eine Tagestour mit dem Auto
in eine andere Gegend, auch mit Übernachtung“, sagt Stefan Wiener.
*HSODQWZLUGJHPHLQVDPMHGHU
GDUIPLWEHVWLPPHQ
Auch seine Frau Sabine (42) steht voll
hinter seinem seit Jahren praktizierten
Konzept „Aktiver Sonntag“, und die
Kinder Marc (11), Lara (9) und Benjamin (7) haben bei der Planung ein
gewichtiges Mitspracherecht: „Wir
14 familie&co DEZEMBER 2014
PRO
PSYCHOLOGIN ANGELIKA FAAS:
Tipps für Ihren Ausflug unter: www.familie.de/familienausfluege/
FOTOS: FOTOLIA.COM/MONKEY BUSINESS; PRIVAT
FOTO:
WDJ)DPLOLHQWDJŋXQGIđUVHLQH)D
unternehmen nichts gegen den ausdrücklichen Willen eines oder mehrerer
Familienmitglieder“, betont der unternehmungslustige Papa, der nichts
schlimmer findet, „als wenn einem zu
Hause die Decke
auf den Kopf
fällt“. Natürlich
wird jeder Ausflug auch dokumentiert und archiviert:
„Ich habe eine große Datei angelegt, da
kommt einiges zusammen. Für unsere
Kinder wird das später mal ein tolles
Dokument über die gemeinsamen Familienjahre sein“, sagt Stefan Wiener.
Hat er denn keine Angst, dass ihm und
seiner Familie irgendwann die Ideen
➼
ausgehen? „Auf keinen Fall“, meint der
45-Jährige. Man müsse ja auch nicht für
jedes Wochenende das Rad neu erfinden.
„Wir kennen Wanderwege, Spielwiesen,
Parks und Wälder, die wir immer wieder
Besuch kommen.“ Dann geben sich alle
gern besuchen.“ Man müsse sich nur
auch mal mit einer gepflegten Kaffeeimmer wieder neue Details ausdenken,
tafel zu Hause und einem anschließenwie Versteck- oder Bewegungsspiele,
den gemütlichen Spaziergang zufrieden.
oder einfach mal Abläufe und Strecken- „Aber nur, wenn wir den nächsten Sonnführungen abändern.
tag wieder unterwegs sind. Ich kenne da
Ausnahmen bestätigen aber auch bei
einen tollen Steinbruch …“
den Wieners die Regel: „Es gibt schon
hin und wieder einen faulen Sonntag,
Stefan Wiener lebt mit seiner Familie in der
zum Beispiel wenn Oma und Opa zu
Nähe von Ludwigshafen.
FOTO:
)đU6WHIDQ:LHQHU LVWGHU6RQQ
Viele Erwachsene erinnern
sich gern an die gute Stimmung beim Sonntagsausflug mit der Familie, ein
Hauch von Abenteuer lag
darüber. Andere denken
dabei eher an verkrampfte Spaziergänge und
Langeweile. Sobald diese Unternehmung nur
ein einmal festgelegtes, starres Ritual bedeutet, verleidet es allen die Lust an familiären
Gemeinsamkeiten. Auch als Ersatz für eine
fehlende gute Alltagskommunikation in der
Familie taugt ein wöchentlicher Ausflug nicht,
sei er auch noch so gut gemeint. Wenn es
aber auch unter der Woche einen lebendigen
Austausch gibt, verliert der Wochenendausflug seine zentrale Bedeutung für das Familienklima und kann von Fall zu Fall mit großer
Freude zusammen vorbereitet und gemeinsam genossen werden; als prägendes Erlebnis, an das man sich jederzeit gern erinnert..
„Als selbstständiger Handelsvertreter
bin ich unter der Woche bis zu 80
Stunden auf Achse, gelegentlich auch
am Samstag“, schildert Peter Fischer
seinen üblichen Wochenablauf. „Da
muss ich am Sonntag einfach mal
die Füße hochlegen.“ Interessiert
er sich denn gar nicht für die Bedürfnisse seiner Kinder? „Doch,
natürlich, daher nehme ich mir
sonntags auch ausdrücklich Zeit
für unsere achtjährigen Zwillinge Marie und Sophie“, betont
er. „Aber dafür muss ich nicht
immer gleich groß Halli-Galli
machen.“ Geschichten vorlesen,
gemeinsam kochen, ein Brettspiel spielen oder einen Familienfilm gucken, das seien ja schließlich
auch schöne Familienunternehmungen.
Oder auch einfach auf der Wohnzimmercouch liegen und sich erzählen
lassen, wie die Woche so war, sich von
seinen Töchtern toll gemalte Bilder oder
gut benotete Schularbeiten zeigen lassen – auch eher „passiv“ könne man am
Familienleben „aktiv“ teilnehmen, dies
sei in seinen Augen absolut kein Widerspruch. „Aber ich bin ganz ehrlich:
Zum Inlinern oder Radeln fehlt mir am
Sonntag meistens die Lust, das machen
die Mädels dann eher nur mit ihrer
Mama oder mit Freundinnen.“ An die
üblichen Sonntagsausflüge seiner Kindheit denkt Peter Fischer mit gemischten
Gefühlen zurück: „Das war der immergleiche Ablauf. Erst irgendwo im
Wald herumwandern, dann zu Kaffee
und Kuchen bei den Großeltern.“ Mitunter sei das für ihn und seine Brüder
sterbenslangweilig gewesen. „Da finde
ich unsere jetzigen Familiensonntage
viel abwechslungsreicher, gerade weil
niemand irgendwelche Vorgaben macht
oder eine Verpflichtung besteht, dieses
oder jenes zu unternehmen.“ Ohnehin
sei es in letzter Zeit immer öfter der Fall,
dass sich die Zwillinge selbstständig mit
Freundinnen verabreden oder sich einschließlich ihrer Mama Sonntagsausflügen einer befreundeten Familie anschließen. „Ich fühle mich dann ganz wohl
auf dem Sofa und schaue Formel 1.“
Auch eine Frage der Belastung unter
der Woche – und des Naturells
Mit dieser Art „Arbeitsteilung“ hat sich
offenbar auch Monika Fischer (41) arrangiert. „Er hat halt viel zu tun unter
der Woche. Und dann ist es wohl auch
eine Frage des Naturells, wie man den
Sonntag verbringt.“ Das kann Peter Fischer nur bestätigen: „Ich bin mehr der
Fels in der Brandung, strahle Ruhe und
Sicherheit aus. Und wenn es wirklich
drauf ankommt, bin ich da.“
Peter Fischer lebt mit seiner Familie in
Königs Wusterhausen bei Berlin.
DEZEMBER 2014 familie&co 15
familie&erziehung
„Aber niemandem VERRATEN...!“
Sie schweißen zusammen, wecken die Kreativität und sind einfach
spannend: Geheimnisse. In welchem Alter sie besonders wichtig sind
– und wie Eltern mit ihnen umgehen sollten
VON JULIA DONATH
„Geheimnis“ – das ist ein
wahres Zauberwort.
Alles, was mit „Geheim-“
beginnt, lässt Kinderaugen
glänzen. Und das können
ganz einfache Dinge sein:
Zwei beste Freunde erfinden
eine Geheimsprache und
schreiben in Geheimschrift.
Schon wird die Verabredung
zum Fußball richtig spannend! Oder sie finden ein
Geheimversteck auf dem
Dachboden, von dem sie
niemandem erzählen. Und
der klassische Schlusssatz
„… aber niemandem weitersagen, das ist unser Geheimnis!“ wertet vertrauliche Gespräche unter Freundinnen
enorm auf – und damit auch
die Freundschaft.
Geheimnisse sind die Schätze der Kindheit. Gerade im
Grundschulalter sind sie unglaublich wichtig. Erst mit
dem Ende der Pubertät verlieren Jugendliche allmählich
das Interesse daran, haben
die Wissenschaftlerinnen
Renate Valtin und Elisabeth
Flitner herausgefunden.
Das Geheimnis als
inneres Eigentum
Denn Geheimnisse dienen
dazu, sich von der Erwachsenenwelt abzugrenzen. „Das
ist ein wichtiger Schritt zur
eigenen Identität“, erklärt
Michael Schnabel, langjähriger Mitarbeiter des Staatsinstituts für Frühpädagogik
in München. „Mit etwa fünf
Jahren erfahren Kinder die
Grenze zwischen dem Ich
und den anderen bewusst
und erlangen das Wissen von
einer eigenen inneren Welt“,
ergänzt Prof. Renate Valtin,
Psychologin und Erziehungswissenschaftlerin aus Berlin.
Durch Geheimnisse
grenzen Kinder sich von der
Erwachsenenwelt ab
16 familie&co DEZEMBER 2014
„Sie erkennen, dass andere Personen Standpunkte,
Wünsche, Absichten, Motive
und Informationen haben,
die sich von ihren eigenen
unterscheiden können“, präzisiert Valtin, die in einer Studie Fünf- und Sechsjährige
fragte, was sie unter einem
Geheimnis verstehen. Und
Antworten bekam wie: „Ein
Geheimnis ist etwas, das man
nicht verraten darf.“ Oder:
„… nicht verraten will.“
„Kleinere Kinder betrachten ein Geheimnis als ihr ➼
Eine eigene Sprache
für die schönsten
Geheimnisse
Für eine selbst konstruierte
Geheimsprache verlängern
Kinder Wörter, die sie sagen wollen, systematisch mit NonsensSilben – fertig ist ein Kauderwelsch, das für Dritte kaum zu
entschlüsseln ist. Wie der Satz
„Das Eis schmeckt“: An jede Silbe
hängen sie einen Reim auf „h“,
ein „le“ und einen Reim auf „f“.
„Das“ wird zu „Das-has-le-fas“,
„Eis“ zu „Eis-heis-le-feis“ und
„schmeckt“ zu „schmeckt-hecktle-feckt“. Gut-hut-le-fut, o-ho-lefo-der-her-le-fer?
DEZEMBER 2014 familie&co 17
familie&erziehung
inneres Eigentum. Einmal
mitgeteilt, ist es schon kein
Geheimnis mehr“, erklärt
die Psychologin. Erst im
Alter von etwa acht Jahren
bekommt ein Geheimnis
seine soziale Funktion, indem es zwei Freunde zusammenschweißt. Dann wird es
immer wichtiger: „Für Kinder ab etwa zehn Jahren nehmen das Teilen und Bewah-
DAS A UND O:
MITEINANDER REDEN
Keine Chance
für schlechte
Geheimnisse
Es gibt Geheimnisse, die
besser nicht in den Herzen der Kinder verschlossen bleiben: Erfahrungen
von Mobbing und Missbrauch zum Beispiel. Deshalb sollten Kinder von
klein auf lernen, gute von
schlechten Geheimnissen
zu unterscheiden. Wie das
geht? Zum einen können
Eltern ihren Kindern eine
Grundregel beibringen:
Ein Geheimnis, an das man
gerne denkt, ist ein gutes
Geheimnis, aber eines, bei
dem man sich doof fühlt, ist
schlecht. Und darüber darf
und muss man reden, ganz
egal, ob man etwas anderes
versprochen hat. Außerdem
sollten Eltern ihren Kindern
grundsätzlich dabei helfen,
Gefühle zu erkennen und
auszudrücken, etwa bei
einem allabendlichen Gespräch über schöne und
weniger schöne Erlebnisse
des Tages.
18 familie&co DEZEMBER 2014
ren von Geheimnissen einen
wichtigen Stellenwert in der
Freundschaft ein.“
Das schöne und das
schlimme Geheimnis
Für Vorschulkinder gibt es
zunächst nur schöne Geheimnisse. Zum Beispiel ein
Schokoladenversteck, ein
geheimer Weg gleich beim
Spielplatz, ein Spiel, das
das Kind für sich alleine
spielt. Renate Valtin erklärt
es damit, dass Kinder sich
dadurch leichter von ihren
Eltern abgrenzen können,
ohne ein schlechtes Gewissen
haben zu müssen. „Im Ge-
Das Teilen von
Geheimnissen nimmt
einen wichtigen Stellenwert
in der Freundschaft ein
gensatz zu einer verbotenen
Sache erweckt das schöne
Geheimnis keine Angst vor
Gefahr, kein Schutzbedürfnis, keine Schuldgefühle oder
Straferwartungen“, sagt die
Wissenschaftlerin.
Kinder im Vorschulalter
schätzen ohnehin Gefahren
oft größer ein, als sie tatsächlich sind. „Da kann es
schon sein, dass der kleine
Bruder den großen verpetzt,
wenn der aufs Garagendach
geklettert ist. Nicht, um ihn
anzuschwärzen und sich
selbst damit zu erhöhen, sondern weil er wirklich Angst
hat“, verdeutlicht Michael
Schnabel.
Das stellten auch die Psychologinnen Valtin und Flitner in
ihrer Untersuchung zur Funktion des Geheimnisses bei ➼
familie&erziehung
WIE REAGIEREN?
Kindern fest. Für die Studie
sahen die Kinder zunächst
einen kurzen Film: Zwei
zehnjährige Mädchen, Rosa
und Katja, sitzen zusammen
in Katjas Zimmer. Rosa gesteht Katja, dass sie geraucht
hat. Kurz darauf kommt
Katjas Mutter ins Zimmer
und sagt: „Na, Kinder, ihr
seht ja so merkwürdig aus.
Habt ihr was ausgefressen?“
Katja antwortet: „Rosa
hat geraucht!“, worauf die
Mutter sagt: „Aber Katja!“
Katja hat also „gepetzt“
und wurde deshalb von der
Mutter ermahnt. Doch die
Fünf- und Sechsjährigen
antworteten auf die Frage,
was sie an der Szene nicht
richtig fanden: „Dass Rosa
geraucht hat!“
Renate Valtin erklärt das
so: „Die Konzentration der
Kinder auf das Rauchen als
verbotene Handlung ist für
diese Altersstufe typisch.“
Den Belastungen durch ein
solch schlimmes Geheimnis
sind die Kinder noch nicht
gewachsen – deshalb würden
die befragten Kinder dasselbe tun wie Katja. Selbst diejenigen Kinder, die begriffen
hatten, dass sich die Mutter
Wenn Kinder
petzen
Hannah kokelt im Garten!
Torben hat die Schokolade weggenommen! Petzen
hat unterschiedliche
Intentionen und entsprechend unterschiedlich sollten Eltern darauf reagieren.
Manchmal verraten Kinder
andere aus Sorge: Hannah
könnte ein Feuer entfachen.
Hier ist das Petzen sinnvoll
und richtig. Soll ein anderer
angeschwärzt werden, ist
das gemein und sollte nicht
auch noch honoriert werden, indem der Verratene
vor den Augen der „Petze“
bestraft wird. Oft ist Petzen
aber auch Ausdruck von
mangelndem Selbstvertrauen. Da hilft es nur, das
Kind zu unterstützen, auf
andere Art Anerkennung
zu finden.
über das Petzen ihrer Tochter empört.
Viele Kinder verstanden das
„Aber Katja!“ der Mutter
allerdings erst gar nicht. Aus
ihrer Sicht hatte Rosa ihr
Geheimnis schließlich selbst
verraten. „Dass ein Geheimnis unter mehreren gewahrt
werden könnte, ziehen die
Dass ein Geheimnis unter
mehreren gewahrt wird,
ziehen jüngere Kinder
nicht in Betracht
20 familie&co DEZEMBER 2014
Kleinen noch nicht in Betracht“, sagt Renate Valtin.
Erwachsene Kontrolle
abschirmen
Dennoch versuchen auch
kleine Kinder, nach und
nach immer mehr für sich
zu behalten. „Sie beginnen,
sich gegen ihre Geständnisbereitschaft zu wehren. Ausplaudern oder ,petzen‘ bedeutet dann, nicht genügend
Kontrolle über sich selbst zu
haben“, erklärt die Psychologin.
Nach und nach entwickelt
sich diese Selbstkontrol-
le – was gerade bei älteren
Grundschulkindern immer
wichtiger wird, denn nun gilt
das eherne Gesetz: Gepetzt
wird nicht – sonst droht
„Freundschaftsentzug“!
„Freundschaft, Sanktionen der Gleichaltrigen und
Vertrauen schaffen einen
sozialen Raum, der sich vor
erwachsener Kontrolle abschirmen kann“, erklärt die
Erziehungswissenschaftlerin
Valtin. Das bedeutet aber
nicht, dass das Vertrauensverhältnis zu den Eltern
zerstört wäre und ihnen
kein „schlimmes Geheim-
nis“ mehr anvertraut würde.
Aber: Muss ein Kind mit
einer eher harten Strafe rechnen, wenn es zum Beispiel
etwas kaputt gemacht hat,
wird es solche Dinge künftig
lieber verschweigen.
„Die Straferwartung spielt
eine große Rolle dabei, ob
ein Kind sich seinen Eltern
anvertraut oder nicht“, erläutert Michael Schnabel.
Er empfiehlt, nicht zu streng
zu sein, wenn das Kind einen Fehler gesteht. „Hören
die Eltern generell gut zu
und sind geduldig, wird das
Kind auch über Geheimnisse
sprechen, die es bedrücken.“
Und das ist sehr wichtig,
zum Beispiel bei Mobbing
in der Schule oder wenn ein
„komischer Mann“ öfter auf
dem Spielplatz auftaucht.
Ansonsten sollten Eltern die
Geheimnisse ihrer Kinder
respektieren. Das gilt vor
allem für Dinge, denen Kinder eine große Bedeutung
beimessen. Also darf der
„Geheimschatz“ unterm Bett
bleiben, wenn er nicht gerade
hygienische Probleme bereitet. Genauso die verborgene
Zauberkieselsteine-Sammlung. „Geheimnisse haben ➼
familie&erziehung
mit Tiefendimension zu tun.
Sie erlauben es Kindern,
Symbol- und Sinnverständnis zu entwickeln. Sie lernen:
Hinter der Oberfläche der
Welt steckt ja viel mehr! Das
ist eine Voraussetzung, Texte
und Bilder zu verstehen“, so
Michael Schnabel.
ANTONIA WILL
KEINE PETZE SEIN
Am liebsten sind Kindern in
der Regel die schönen Geheimnisse – denn die können
sie mit der ganzen Familie
teilen. Etwa eine selbst erfundene Gute-Nacht-Geschichte,
die nur die Eltern und Kinder
kennen (weitere FamilienBeispiele rechts.)
Andererseits gibt es auch
Situationen in der Familie,
in denen nur ein Teil in ein
Geheimnis eingeweiht ist.
Haben zwei ältere Geschwister etwa ein Geheimnis, muss
der jüngere Bruder oder die
Schwester das aushalten.
„Schon kleine Kinder können lernen, dass andere
etwas für sich behalten wollen“, erklärt Michael Schnabel. Da sollten dann die Eltern auch nicht einschreiten
und fordern: „Jetzt sagt dem
Kleinen doch, worüber ihr
tuschelt.“
TIPPS UND IDEEN
Fantasiereise mit
der ganzen Familie
Geheimnisse sind auch Ausdruck von Einfallsreichtum.
„Wenn Kinder Geschichten
erfinden, darf man sie nicht
ausbremsen“, rät Michael
Schnabel. Gerade Kindergartenkinder haben eine
starke Fantasie – und lieben Geschichten, nicht nur
die vom Weihnachtsmann:
„Bestärken Sie Ihre Kinder
in diesem Einfallsreichtum,
das regt die Fantasie an.“
Und erzählen Sie ab und zu
ein selbst erfundenes Geheimnis! Denn das sorgt garantiert für noch mehr Zauber im Familienleben. ➼
Wenn Kinder Geschichten
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22 familie&co DEZEMBER 2014
Geheimnisse regen die
Kreativität an. So profitieren
Kinder und Eltern davon
t Gemeinsame Spaziergänge
Haben Sie schon einmal die Elfen im Wald besucht? Oder sind
einem Fabeltier auf einer Wiese
gefolgt? Bei Spaziergängen in
der Natur kommen kreative Ideen
ganz von allein. Sicher finden sich
dabei mysteriös geformte Äste
und bunt gesprenkelte Steine, die
geheime Kräfte haben …
ō*HVFKLFKWHQHU]ÃKOHQ
Die schönsten Märchen enden mit
„… und sie lebten glücklich bis an
ihr Lebensende“. Dabei könnten
noch so viele spannende Dinge passieren! Ihr Kind hat sicher
gleich eine Idee – die die ganze
Familie weiterspinnen kann.
ō*HKHLPHU$OOWDJ
Die Familienwohnung ist eigentlich ein verzaubertes Märchenschloss. Fantasieren Sie einfach
mal drauflos – oder legen Sie
gemeinsam einen Geheimpfad im
Garten an. Vielleicht findet sich
auch ein Ort für ein Geheimversteck oder ein neuer, abenteuerlicher Weg zum Spielplatz?
von Thomas Fuchs.
Arena, 4,95 Euro
Eine Mitschülerin wird
bestohlen und Antonia verdächtigt ihren
Freund Nils. Was soll
sie jetzt nur tun? Eine
Geschichte über einen
Gewissenskonflikt.
Für Kinder ab 8 Jahren.
PRINZESSIN
LILLIFEE HAT EIN
GEHEIMNIS
von Monika Finsterbusch. Coppenrath,
14,95 Euro
Sehr liebevoll gestaltetes Buch für Nachwuchs-Geheimniskrämer ab 4 Jahren.
FOTOS: STOCK 4B; FOTOLIA.COM/CONTRASTWERKSTATT; FOTOLIA.COM/SYDA PRODUCTIONS; BANANASTOCK
Geheimnisse sind
Einfallsreichtum
familie&entwicklung
T
U
G ssen
BUCHTIPP
JANE GLYNN:
MEINE SCHWESTER
MAG …
zu wi
Die kleine Schwester
beobachtet die große
Schwester. Ein anrührendes Bilderbuch für Kinder
ab 4 Jahren.
CARL AUER KIDS,
9,95 EURO
%
2
,
2
3
Ein Drittel aller Kinder unter
drei Jahren geht derzeit in die
Kita. Das sind 660 750 Kinder.
41,7 Prozent der Eltern mit Kindern in diesem Alter wünschen
sich jedoch eine Betreuung.
HIER KOMMT
DIE BÜCHERBOX
Ich bin jetzt …
Beim Rollenspiel machen Kinder wichtige Erfahrungen und
lernen eine Menge. Als Bärenmutter oder Monster nehmen
sie automatisch eine andere
Sichtweise ein und üben, die
Welt mit anderen Augen zu
sehen und sich in andere hineinzuversetzen.
Mit „Als ob“-Spielen
geht es los
Die frühesten Formen des
Rollenspiels können Eltern
schon bei ihren anderthalb bis
zwei Jahre alten Kindern be-
24 familie&co DEZEMBER 2014
obachten. Dann beginnen die
Kleinen mit den sogenannten „Als ob“-Spielen: Sie tun
dabei so, als ob die Banane
ein Telefon oder der Sand im
Förmchen echter Kuchen ist.
Mit der Zeit werden die
Spiele immer komplexer
So simpel es erscheint, es ist
ein komplexer Vorgang. Das
Kind spielt dabei mit einer Art
doppelten Buchführung. Die
Banane ist eine Banane. Und
die Banane ist ein Telefon.
Vorgestelltes und Wirkliches
müssen gleichzeitig verfolgt
und im Geiste koordiniert
werden. Das ist eine Fähigkeit,
zu der kein Tier imstande ist.
Körperliche Fitness
wirkt sich oft positiv
auf die Schulleistungen aus. Spanische
Wissenschaftler
erforschten: Besonders förderlich sind
dabei gute Koordination und Kondition – Muskelstärke
spielt dagegen keine Rolle.
Die Experten von „Librileo“
stellen jeden Monat BüKinder überlegen sich ganze
Handlungsstränge („Wir sind
Hunde und haben uns verlaufen“) und entwickeln ihre Rollen („Ich bin der Wilde und du
der Schlaue“). Dafür müssen
sie sich gut ausdrücken können und kooperieren.
Die Regie führt ganz
allein das Kind
So können Eltern Kinder beim
Rollenspielen unterstützen:
Stellen Sie eine Verkleidungskiste und einfache Requisiten
bereit. Wenn Sie mitspielen,
überlassen Sie Ihrem Kind die
Regie und lassen sich leiten:
„Bin ich ein lieber oder ein
wilder Kater?“
cherboxen zu Themen wie
Wald, Liebe oder Musik zusammen. Einfach Alter des
WEBTIPPS
Kindes angeben und dann
WWW.ANTON
SPIELT.DE
kommen ein bis drei passende Bücher ins Haus. Ab
16,95 Euro, www.librileo.de
Happy End!
Das Gute zählt!
Märchen, in denen
sich Ehrlichkeit bewährt, bewegen ein
Kind eher dazu, die
Wahrheit zu sagen,
als abschreckende Beispiele wie
etwa die Erzählung
„Pinocchio“, fanden
kanadische Kinderpsychologen heraus.
FOTOS: FOTOLIA.COM/FOTOWERK; THINKSTOCK; LIBRILEO; KINITTI
Ob Arzt oder Teddy:
Kinder schlüpfen
gerne in Rollen
SPORT
MACHT SCHLAU
Spaß offline: Lauter
schöne (analoge) Spielideen für Kinder von
4 bis 12 Jahren.
WWW.KINDER
SPIELE-WELT.DE
Draußen und drinnen,
im Dunkeln und mit den
Fingern – Spiele für jede
Gelegenheit.
GUT VERNÄHT!
OB SCHLÜSSELBAND ODER HÄKELMÜTZE:
AUF DER KINDERSEITE DER „INITIATIVE
FÜR HANDARBEIT“ GIBT’S TOLLE IDEEN
UND KNOW-HOW FÜR ALLE, DIE
STRICKEN, HÄKELN ODER NÄHEN
LERNEN WOLLEN – WWW.KINITTI.DE
„Die Arbeit läuft dir nicht davon,
wenn du deinem Kind den Regenbogen zeigst.
Aber der Regenbogen wartet nicht,
bis du mit der Arbeit fertig bist.“
CHINESISCHES SPRICHWORT
familie&schule
MACH MAL
PAUSE!
So klappt
das Lernen
viel besser
Kraft tanken ist keine
Kunst: Wie Sie gemeinsam
mit Ihrem Kind die Balance
zwischen Konzentration und
Entspannung finden
VON LISA SCHÖLZEL
Kinder brauchen Raum, um
ihrem Bewegungsdrang freien
Lauf zu lassen
26 familie&co DEZEMBER 2014
Die Schulglocke läutet, der Unterricht ist
für heute vorbei. Jetzt freut sich Mia (9)
auf zu Hause, auf das Mittagessen und
natürlich auf Mama: Essen und über den
Tag plaudern. Die gute Laune hält aber
nicht lange an, denn Hausaufgaben und
Lernen stehen auf dem Plan. Auf die Frage „Mama, darf ich raus zum Spielen?“
kommt die Antwort „Später, Mia, hast du
keine Hausaufgaben auf?“ – Nörgeln ist
hier programmiert. Trotzdem sind die Gedanken von Mias Mutter nachvollziehbar: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.
Dabei bringt gerade eine Unterbrechung zwischen der Schule und den
Hausaufgaben entscheidende Vorteile
für erfolgreiches Lernen – und das ist
wissenschaftlich belegt. „Eltern lassen
oft unbewusst zu wenig Pausen zu“,
weiß Fabian Grolimund, Psychologe
und Leiter der Akademie für Lerncoaching in Bern. Kleine Träumer, die lange
für Schulaufgaben brauchen, signalisierten ihren Eltern: Ich strenge mich nicht
richtig an. Da Eltern aber wüssten, dass
Hausis notwendige Pflicht sind, treiben
sie den Nachwuchs an. Verständlich,
doch nicht die richtige Strategie: „Kinder sehen so einen riesigen Berg vor sich
und reduzieren von Anfang an ihre Bereitschaft“, sagt Grolimund.
Ohne Pausen leidet die
Konzentration
Als wüssten die Kinder genau, was
sie brauchen, machen sie einfach versteckte Pausen: Mal müssen sie ganz
dringend aufs Klo, mal diskutieren sie
ein bisschen mit Mama, mal schauen
sie einfach aus dem Fenster. Dabei sind
gerade mehrfache und vor allem gezielte Unterbrechungen sinnvoll für den
Lernerfolg. Hinzu kommt, dass sich
jeder nur für eine gewisse Zeitspanne
konzentrieren kann. Experten haben
herausgefunden, dass Fünf- bis Siebenjährige ungefähr 15 Minuten, Acht- bis
Neunjährige 20 Minuten, Zehn- bis
Zwölfjährige 25 Minuten und Kinder
über zwölf Jahre höchstens 30 Minuten
am Stück bei der Sache bleiben können.
Aber Vorsicht: Diese Angaben sind als
Durchschnittswerte zu verstehen und
„Eltern wissen oft nicht, wie kurz die
Konzentrationsspanne bei Kindern ist,
und überfordern sie dadurch unbewusst“
FABIAN GROLIMUND, PSYCHOLOGE UND LERN-COACH
können nicht auf jedes Kind eins zu
eins übertragen werden. „Die Aufnahmefähigkeit des Gehirns ist von Kind
zu Kind verschieden“, so Diplom-Pädagoge und Schulberater Detlef Träbert.
Außerdem hat jeder Interesse und Spaß
an unterschiedlichen Themengebieten.
Mia ist zum Beispiel eine Meisterin,
wenn es darum geht, aus neu gelernten
Wörtern eine unendliche Geschichte zu
basteln. „Je interessanter Kinder den
Stoff finden, desto länger können sie
aufmerksam dabei sein“, erklärt Träbert. Und tatsächlich: Bei Aufgaben, die
keinen Spaß machen, sinkt der Blutdruck schneller als beim Bearbeiten interessanter Lektionen. Dadurch werden
wir hibbelig und verspüren den Drang
nach Bewegung.
Aber egal, wie viel Freude der Nachwuchs an einer Sache hat: Eltern sollten
Pausen auf keinen Fall hinauszögern,
bis gar nichts mehr geht. Unkonzentriertheit, Diskussionen und Träumereien
sind Alarmsignale dafür, dass eine ➼
PAUSEN GESTALTEN
Effektiv abschalten –
so gelingt’s!
1.
Regelmäßige kurze Pausen:
Einen Keks essen oder das Lieblingslied hören – das reicht Kindern oft aus, um sich zu sammeln. Setzen
Sie Ihr Kind zusätzlich auf einen Gymnastikball: Das ist gut für Haltung und Konzentration.
2.
Längere Pausen ab einer halben Stunde: Die brauchen Kinder nach besonders langen und
intensiven Aufgabenblöcken. Fußball spielen, Trampolin springen oder einfach nur
spazierengehen – alles, was mit frischer
Luft und Bewegung verbunden ist, steht
hier ganz oben auf der Liste.
3.
Frei planbare Pausen ohne
Strukturen: Regelmäßig nicht
nur das Fußballtraining, sondern
auch entspanntes Kicken mit Freunden unterstützen. Ohne Aufsichtsperson verhalten
sich Kinder oft unbekümmerter und können
die Anspannung noch leichter abschütteln.
DEZEMBER 2014 familie&co 27
familie&schule
Kinder immer wieder ein Erfolgserlebnis
und bleiben so länger am Ball.
Generell gilt: Schulleistungen und
Noten nicht überbewerten. „Das nimmt
den Druck aus dem Lernen“, ergänzt
Diplom-Pädagoge Träbert. Wird solch
ein Muster eine Weile angewendet, erkennen die Kinder schnell einen Rhythmus und wissen bald selber, wann eine
Pause sinnvoll ist. Das ist das Ziel.
Mia kommt gerade vom Spielplatz
um die Ecke. Sie und ihr bester Freund
Luis haben gewettet, wer höher
➼
Freunden
Kicken mit
Kopf frei
macht den
INTERVIEW
„Viel trinken!“
Diplom-Psychologe Michael
Thiel über Kopfschmerz
Unterbrechung schon lange notwendig
gewesen wäre. Und Sätze wie „Konzentrier dich, wenigstens noch zehn Minuten!“ machen den Hausaufgaben-Part
nicht nur für die Kinder immer frustrierender, sondern auch für die Eltern.
Fördern, aber nicht
überfordern
Denn: „Hinter Kindern mit Konzentrationsproblemen stehen meistens hilflose
Eltern, die sagen, dass Hausaufgaben
die Beziehung zu ihrem Kind kaputt
machen“, weiß Fabian Grolimund, der
regelmäßig Workshops und Seminare
für Eltern zum richtigen Lernen mit
Kindern anbietet. Dabei lässt sich dieser
Teufelskreis mit ein bisschen Übung auf
beiden Seiten durchbrechen.
Als Faustregel gilt: Etwa alle zehn
Minuten die Schulaufgaben für eine
Minute unterbrechen. Ein bisschen
strecken und recken oder einfach mal
bewusst aus dem Fenster schauen. Alles,
28 familie&co DEZEMBER 2014
was Kinder für einen Moment von der
Pflicht ablenkt, tut gut. Dabei sollten sie
nach Möglichkeit am Arbeitsplatz bleiben. Nach einer halben Stunde empfiehlt
sich eine Pause von fünf Minuten. Nach
einer Stunde sollten sie auf jeden Fall
eine längere Erholungspause einlegen.
„Wichtig ist, dass Eltern ihren Nachwuchs beim Abschalten unterstützen
und nicht über die Unterbrechung der
Hausaufgaben schimpfen“, sagt Detlef
Träbert.
Eltern sollten die Pausen nach und
nach an die Bedürfnisse ihrer Kinder anpassen und ihnen so eine Hilfestellung
zu selbstständigem Arbeiten geben. „So
ist das Kind auf Dauer motivierter bei
der Sache, da immer auch ein Ende in
Sicht ist“, sagt Grolimund.
Sehr effektiv ist es etwa, übersichtliche Lerneinheiten zu schaffen, die Hausaufgaben also in mehreren Häppchen
abzuarbeiten – zum Beispiel 15 Minuten mittags, danach eine längere
Spielpause, weitere 15 Minuten vor dem
Abendessen. Wechseln sich schwere mit
leichten Schulaufgaben ab, haben die
familie&co: Wieso leiden so viele
Kinder an Kopfschmerzen?
Stress, Leistungsdruck, muskuläre Verspannung – Kopfschmerzen können
tausend verschiedene Gründe haben.
Aktuelle Erhebungen zeigen: Etwa jedes
fünfte Kind im Vorschul- und Grundschulalter leidet darunter.
Wie können Eltern dem effektiv
vorbeugen?
Auf den Wechsel zwischen Anspannung
und Entspannung achten. Viel trinken ist
auch wichtig, vor allem Wasser. Und den
Arbeitsplatz regelmäßig unter die Lupe
nehmen: Ist das Kind vielleicht inzwischen zu groß für seinen Schreibtisch?
Stimmt die Beleuchtung?
Was können Eltern mit betroffenen Kindern tun?
Bei leichten Schmerzen hilft oft ein
bisschen Zuwendung, Bewegung oder
auch einfach mal früher ins Bett gehen.
Treten die Kopfschmerzen häufiger und
schlimmer auf, dann bitte einen Arzt aufsuchen. Ein Kopfschmerztagebuch hilft
ihm, schneller und gezielter Hilfe leisten
zu können.
Schaffen Schmerzmittel Abhilfe?
Geben Sie Ihrem Kind auf keinen Fall
einfach eine Aspirin! Je nach Kinderorganismus kann das gefährlich werden.
Bei Kopfschmerzen sollten die Ursachen
gesucht und nicht die Symptome bekämpft werden, damit dem Nachwuchs
dauerhaft geholfen ist.
familie&schule
BUCHTIPPS
Sabine Seyffert
Entspannte Kinder lernen besser
Einfach mal gemeinsa
m
hängen lassen
wird nicht konsequent durchgepowert.
Die Einheiten werden immer wieder
durch kleinere und größere Pausen aufgelockert. Teilt der Lehrer beispielsweise
Blätter aus, haben die Schüler eine kurze
Verschnaufpause, bevor wieder Konzentration angesagt ist.
Auch bei den Hausaufgaben bietet
die Schule Orientierung: Die Schulvorschrift in den meisten Bundesländern
FOTOS: MASTERFILE RF; FANCY; FOTOLIA.COM/PHOTOPHONIEA; PRIVAT
schaukeln und schneller rennen kann.
Jetzt scheint sie bereit für eine Runde
Mathe zu sein.
„Unverplante Pausen, die die Kinder
selber nach Lust und Laune gestalten
können, sind besonders wichtig. Auch
Freizeitstress kann eine Belastung sein“,
betont Fabian Grolimund.
Und oft nutzen die Kinder die freie
Zeit instinktiv richtig, nämlich für viel
Bewegung. Danach können sie sich wieder frisch an die Arbeit machen. Studien
zeigen nämlich, dass Kinder nach Bewegungspausen motivierter und aufmerksamer sind, da das Gehirn besser durchblutet wird.
In der Schule läuft es ähnlich: Eine
Stunde dauert zwar 45 Minuten, jedoch
promotion
Mit Brummel ist immer viel los
Brummel ist der Geschichtenbär für Kinder ab 3 Jahren.
Der niedliche Bär mit dem
beweglichen Schnäuzchen ist
der beste Kuschelfreund – auf
Reisen, für lange Autofahr-
ten und unter anderem als
Einschlafhilfe für zu Hause.
Die große, ständig wachsende
Geschichtenbibliothek auf
www.mein-brummel.com
bietet exklusiv viele Märchen,
Gutenacht- und Weihnachtsgeschichten, Lieder und aufregende Abenteuer mit Brummel und seinen Freunden.
Eltern können die lustigen
und wissenswerten Inhalte
nach dem Einkauf kinderleicht mit dem beiliegenden
USB-Kabel auf Brummel ziehen. Dann nur noch auf die
Brummel-Tatze drücken und
schon geht’s los!
Geschichten unter
www.mein-brummel.com
Geschichten
unter
kaufen ...
www.mein-brummel.com
kaufen …
... auf Brummel übertragen ...
… auf Brummel
übertragen …
Der kuschelweiche
Brummel bewegt beim
Erzählen und Singen
synchron sein süßes
Bärenschnäuzchen
... und schon wird Brummel
zum Geschichtenerzähler!
… und
schon wird Brummel
zum Geschichtenerzähler!
Die erfahrene Entspannungspädagogin zeigt
auf, wie man spielerisch
Ruheoasen schafft, um
müden und abgelenkten
Kindern im Schulalltag zu helfen.
HUMBOLDT, 9,95 EURO
besagt, dass Hausaufgaben in der 1. und
2. Klasse höchstens 30 Minuten in Anspruch nehmen sollten, in der 3. und 4.
Klasse höchstens eine Stunde. Reicht die
Zeit regelmäßig trotz Pausen nicht aus,
empfiehlt sich allerdings ein Gespräch
mit dem Lehrer: Er wird bei der Suche
nach einer Lösung helfen und weiß, ob
das Kind zusätzliche Förderung braucht.
Fabian Grolimund
Mit Kindern lernen: Konkrete
Strategien für Eltern
Der Autor erklärt, wie
man mit ein wenig Unterstützung sein Kind u. a.
zu mehr Selbstständigkeit
anleitet.
HUBER, 19,95 EURO
Prof. Dr. Gerald Hüther, Hirnforscher
und Autor von Elternratgebern, sagt:
„Kinder brauchen Gemeinschaften, in
denen sie sich geborgen fühlen, Aufgaben, an denen sie wachsen können, und
Vorbilder, an denen sie sich orientieren
können.“ Genau das sollte am Ende des
Tages das Ziel sein – auch wenn es um
Schulaufgaben geht.
Ingeborg Saval
Starke Kinder
Wie tankt mein Kind
Kraft? Die Psychotherapeutin und Pädagogin
erläutert fantasievolle und
gezielte Methoden für
Schule, Freizeit und Familie.
TRIAS, 17,99 EURO
Mia hat den Wechsel zwischen Lernen
und Relaxen inzwischen ganz gut raus:
Das Zahlenwirrwarr in den MatheHausaufgaben hat sie zumindest für
heute bezwungen und kann jetzt ganz in
Ruhe mit Mama ihren Lieblingskuchen
mit extra viel Schokolade backen. Abschalten par excellence und mit ganz
viel Genuss – mmmh! ➼
familie&schule
Wo mit Interesse
und Spaß gelernt
wird, hat Schulstress
keine Chance
M
ürrisch kommt
Alex nach
Hause, pfeffert
den Ranzen in eine Flurecke und flätzt sich wortlos
an den Küchentisch. „Denk
dran, dass du deine Hausaufgaben zügig erledigen
musst, damit du vor dem
Training noch genug Zeit
zum Klavierüben hast“,
empfängt ihn seine Mutter.
Die Miene des Zehnjährigen
verdüstert sich. Gerade hat
er sich halbwegs wegen der
Vier im Diktat abgeregt, da
macht seine Mutter schon
wieder Druck. „Ich habe
aber keine Lust auf Musik“,
antwortet er. „Keine Lust,
keine Lust!“ entgegnet die
Mutter. „Wer ein Instrument spielen will, muss auch
üben!“ Ohne etwas zu essen,
geht Alex in sein Zimmer.
Ihn beschäftigt nur eine Frage: „Hört dieser verdammte
Stress denn nie auf?“
Ein Drittel der Grundschüler leidet unter Stress
So wie Alex geht es vielen
Kindern. Laut einer Studie
des Deutschen KinderschutzVON STEPHAN WESSOLEK
STRATEGIEN
gegen Schulstress
32 familie&co DEZEMBER 2014
Jüngere Kinder leiden
KÃXğJXQWHUXQVSH]LğVFKHQ
6WUHVVV\PSWRPHQZLH%DXFK
VFKPHU]HQRGHU.RSIZHK
bundes leidet bereits ein
Drittel der Zweit- und Drittklässler unter Schulstress –
oft Vorwehen der nahenden
Wahl der weiterführenden
Schule. Auch die vor wenigen
Monaten publizierte DAKStudie zur Gesundheit von
Schülern und Lehrern ergab,
dass fast jeder dritte Schüler
über körperliche und/ oder
psychische Beschwerden
infolge hoher schulischer
Belastungen klagt.
Typische Symptome von
Schulstress sind nach Beobachtungen von Ärzten und
Psychologen Bauch- und
Kopfweh, Gereiztheit, Ag-
gressivität, Übelkeit, Niedergeschlagenheit, Schlafstörungen und Albträume,
Essstörungen und Appetitlosigkeit, Konzentrationsprobleme, sozialer Rückzug,
Schulangst bzw. -verweigerung, ein vermindertes
Selbstwertgefühl und das
kontinuierliche Absacken
der schulischen Leistungen.
Leistungsdruck ist
Ursache Nummer eins
Woher aber rührt der zunehmende Stress, unter dem
heute schon so viele Grundschulkinder leiden? Als
Hauptgrund nennen Ex- ➼
ENTSPANNTER ALLTAG
10 Tipps, damit der Stress
zu Hause außen vor bleibt
1b
2b
3b
Rechtzeitig wecken/aufstehen
. Das schafft
ein Zeitpolster für ungeplante Verz
ögerungen.
Gemeinsames Frühstück. Dam
it starten Sie
und Ihre Kinder entspannt in den
Tag.
Geregelter Alltag ohne Hek
4b
tik. Gut getaktet
verläuft der Tag für alle in ruhigeren
Bahnen.
Offene und vertrauensvolle
Atmosphäre.
Sie ist das A und O innerfamiliäre
r Kommunikation.
5b
b
7b
8b
9b
10
Regelmäßig Gespräche füh
ren. So vermeiden Sie, dass sich Probleme aufh
äufen.
Raum für spontane Unternehm
ungen. Sie
bringen Spaß und Abwechslung
in den Alltag.
Für Pausen und Entspannung
sorgen. So
werden Aufgaben mit neuem Sch
wung angegangen.
Leerlauf und Langeweile zula
ssen. Beides
schafft Freiraum für neue Ideen und
Kreativität.
Ausgleich zum Lernen und Stil
lsitzen. Sport
und Bewegung fördern die Konzent
ration.
Leistungsdruck abbauen. Mit
Spaß und
Freude an der Sache selbst lernt
es sich besser.
Die gemeinsam verbrachte Freizeit
sollte der Entspannung dienen –
und nichts mit Schule zu tun haben
familie&schule
BUCH TIPPS
perten wie der Hamburger
Erziehungswissenschaftler
Prof. Peter Struck und der
Hirnforscher Prof. Gerald
Hüther den wachsenden
Leistungsdruck, dem die
Kinder spätestens ab der
dritten Grundschulklasse
ausgesetzt sind.
Als weitere Faktoren kommen Versagensängste und
das verschärfte Konkurrenzdenken unter den Schülern
hinzu. Aber auch Mobbing,
die „falsche“, weil das Leistungsvermögen des Schülers
überfordernde Schule oder
eine schlechte Lehrer-KindBeziehung können Schulstress auslösen.
Natürlich sind Mütter und
Väter dazu aufgerufen, im
Rahmen ihrer Möglichkeiten zu einer Verringerung
der schulischen Belastung
beizutragen. Elternabende,
Lehrer-Eltern-Gespräche
oder Schulgremien bieten
Gelegenheit, sich inhaltlich
einzubringen. Angesichts
der hohen Anforderung im
Schulalltag sind die Mittel
allerdings begrenzt – und
so bleibt Eltern oft nur, wenigstens im häuslichen Umfeld für eine friedliche und
entspannte Atmosphäre zu
sorgen und ihren Kindern
genug Raum und Zeit für eigene Interessen und Bedürfnisse zu lassen – auch für
Muße und Langeweile sollte
dabei Platz sein.
Wichtig ist eine stabile
Eltern-Kind-Beziehung
Aber Eltern können noch
mehr tun. Zum Beispiel ihre
Kinder stark machen, damit
sie sich Noten oder Bewertungen nicht allzu sehr zu
Herzen nehmen und ihr
Selbstwertgefühl unter solchen Fremdeinschätzungen
nicht leidet. Gefragt sind
dabei eine enge, wertschätzende und vertrauensvolle
Eltern-Kind-Beziehung, ausreichend soziale Kontakte
sowie ein stabiles Umfeld.
So mancher Stress lässt sich
aber auch ganz einfach weg-
ENTSPANNTE
KINDER LERNEN
BESSER
von Sabine Seyffert.
humboldt, 9,95 Euro
Übungen und Tipps,
die Eltern helfen, ihre
Kinder vom Schulstress zu befreien.
34 familie&co DEZEMBER 2014
organisieren. Zum Beispiel,
indem Eltern und Kinder
gemeinsam Lernpläne entwickeln und die Arbeitsorganisation verbessern. Sinnvoll
ist, bestimmte Zeitfenster
fürs Lernen, Hausaufga-
SCHULSTRESS
BERATER
von Stephanie
Schneider.
Kösel, 8,99 Euro
Handfeste Tipps zu
Stressfaktoren wie
Hausaufgaben, Misserfolg sowie Förderung.
ben- und Pausenmachen
festzulegen. Auch Förderunterricht, Lerngruppen oder
Nachhilfe können hilfreich
sein, wenn sie Wissenslücken
und Verständnisprobleme
beseitigen und so dazu
➼
MEINE LIEBE
NERVENSÄGE
von Felicitas Römer.
Beltz, 14,95 Euro
Ein 10-Punkte-Plan
für gestresste Eltern
sorgt für Hilfe und
Entlastung im Erziehungsalltag.
promotion
vom anstrengenden Schulalltag zu erholen.
Freizeit darf keine
weitere Stressquelle sein
Hobbys sollten daher spielerisch und ohne Leistungsdruck betrieben werden,
meint auch Stefan Drewes,
Vorsitzender der Sektion
Schulpsychologie beim Berufsverband Deutscher Psy-
Schulbedingten Stress
erkennt man daran, dass er
am Wochenende und in
den Ferien nachlässt
chologinnen und Psychologen (BDP). „Also nicht auch
noch im Fußballverein darauf drängen, dass das eigene
Kind der Beste ist“, mahnt
Drewes überambitionierte
Eltern. Mütter und Väter
sollten grundsätzlich darauf
achten, dass die Freizeitaktivitäten ihrer Kinder keine
zusätzliche Quelle für Stress
und Termindruck werden.
Schulfreie Zeit schafft
oft sofort Entlastung
Um festzustellen, ob ein Kind
unter Schulstress leidet, sollte man beobachten, ob die
Symptome in den Ferien und
am Wochenende nachlassen
oder verschwinden. Dann, so
Prof. Renate Schepker vom
Zentrum für Psychiatrie Südwürttemberg in Weissenau,
handele es sich mit ziemlicher
Sicherheit um schulbedingten Stress. Haben Eltern das
Gefühl, ihrem Kind bei Schulproblemen nicht helfen zu
können, sollten sie professionelle Unterstützung bei Schulsozialarbeitern, Kinder- und
Jugendpsychiatern, Schulpsychologen oder Erziehungsberatungsstellen suchen.
Übrigens: Alex hat sein Problem in den Griff bekommen.
Seitdem er weniger Termine auf dem Zettel hat und
mehr Zeit mit Schmökern
verbringt, hat sich auch seine
Deutschnote verbessert. ➼
Mit
durch die Weihnachtszeit!
„Weihnachten unterm Sternenzelt“: So wird der
Advent gefeiert – hier und in aller Welt!
FOTOS: FANCY; THINKSTOCK
beitragen, dass das Kind
wieder Zutrauen in die eigene Leistungsfähigkeit fasst
und neues Selbstbewusstsein
gewinnt.
Dabei sollte nicht vergessen
werden: Auch Freizeitstress
kann die schulische Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. Gerade jüngere Kinder
brauchen ausreichend Freizeit und Leerlauf, um sich
Unterm Sternenzelt wird überall auf
der Welt Weihnachten gefeiert und
dazu gesungen. Auf Reinhard Horns
wunderbarer neuer Kinder-Weihnachts-CD sind viele der schönsten
internationalen Kinder-Weihnachtslieder zu hören: von Südamerika bis Afrika, von Skandinavien bis
Russland, aber natürlich auch eigene
Songs des beliebten Kinderliedermachers. Alle werden stimmungsvoll und
mit deutschsprachigen Texten von vielen Kindern zusammen mit Reinhard
Horn gesungen.
Einfühlsame Piano-Lieder wechseln
sich ab mit bewegten Latino- und Poprhythmen, und die Melodien, die sofort ins Ohr und ins Herz gehen, verbinden alle unterm Sternenzelt: beim
Mitsummen, Mitsingen, Zuhören
und Besinnen. Einfach nur schön!
Es finden sich auf dem Album auch
einige besondere Lieder, die Reinhard
Horn Kinder-Organisationen gewidmet hat:
❄ die Kinder-Hymne „Lichterkinder
bringen Licht“ für „World Vision“,
❄ „Kleines Licht aus Bethlehem“ für
die Aktion der Pfadfinder „Friedenslicht aus Bethlehem“ und
❄ die große Hymne „Ein Weihnachtsherz für Kinder“, die für „Ein Herz für
Kinder“ produziert wurde.
Reinhard Horn „Weihnachten
unterm Sternenzelt“
Empfohlen ab 4 Jahren t Spieldauer:
ca. 50 Minuten t Preis ca. 10 Euro t VÖ
31.10.14 als CD & Download t Universal
Music Family Entertainment/Karussell
Die insgesamt 16 Titel bilden einen
bewegenden Soundtrack für die ganz
besondere Zeit im Jahr, der die gesamte Familie musikalisch auf das Weihnachtsfest einstimmt. Alle Liedtexte sind
natürlich im CD-Booklet enthalten.
Live sind die bezaubernden Lieder des Albums auch auf Reinhard
Horns großer „Weihnachten unterm
Sternenzelt“-Tournee 2014 zu erleben.
Alle Konzerttermine und weitere Infos
auf www.reinhardhorn.de
Reinhard Horn, geboren 1955 in
Lippstadt, ist verheiratet und hat
zwei Kinder. Seit mehr als 30 Jahren
steht er bei rund 150 Konzerten pro
Jahr auf Bühnen im In- und Ausland. Er zählt mit über zwei Millionen verkauften Tonträgern und seiner Präsenz u. a. in KiKA, ZDF oder
Super RTL zu den bekanntesten
und erfolgreichsten Kinderliedermachern Deutschlands. Neben seiner Konzerttätigkeit ist er einer der
gefragtesten Referenten im frühkindlichen pädagogischen Bereich.
familie&schule
T
U
G ssen
zu wi
GU, 176 Seiten, 14,99 Euro
Sie finden, Erziehungsbücher gibt
es schon genug? Dann kennen Sie
noch nicht das neue Buch von JanUwe Rogge und seinem erprobten
Sidekick Angelika Bartram mit dem
provokativ-ironischen Titel „Warum
Raben die besseren Eltern sind“. Es
zeigt Müttern und Vätern, wie sie
ihrem Kind Sicherheit und trotzdem
den nötigen Freiraum geben können.
Sein Anliegen ist es, vermeintlichen
„Rabenmüttern“, die ihr Kind täglich
mehrere Stunden in fremde Obhut
geben, um einer Berufstätigkeit
nachgehen zu können, das schlechte
Gewissen zu nehmen. Und das mit
gutem Grund. Denn die Bindungsforschung zeigt immer wieder, dass
Kleinkinder bei einer qualitativ guten
Betreuung keinen Schaden nehmen.
Im Gegenteil: Sie entwickeln sich zu
selbstständigen Menschen – während
viele Kinder, die unter Überbehütung
und klammernden Eltern leiden, nicht
selten unselbstständige Nesthocker
werden. Gefragt ist also eine Balance
zwischen Haltgeben und Loslassen.
Und genau dabei hilft dieses Buch mit
Humor und guten Tipps.
Balance bringt’s
Bessere Noten
durch Training des
Gleichgewichts
Im Auftrag des Hessischen
Kultusministeriums gingen
Wissenschaftler der Frage
nach, wie sich Körpergefühl
und Gleichgewichtssinn auf
die schulischen Leistungen
85%
85 Prozent der Kinder in Deutschland
fühlen sich in der eigenen Familie wohl.
In der Schule fühlt sich nur knapp die
Hälfte der Kinder „sehr gut“ oder „gut“.
QUELLE: LBS KINDERBAROMETER
38 familie&co DEZEMBER 2014
auswirken. Die Studie belegt:
Es besteht ein Zusammenhang zwischen einem gut ausgeprägten Gleichgewichtssinn
und guten Schulnoten. Und:
Die kognitiven Leistungen
lassen sich durch ein gezieltes
Balance-Training verbessern.
Um dies herauszufinden,
wurden die Schülerinnen und
Schüler in zwei Gruppen eingeteilt: In der einen Gruppe
wurde der Gleichgewichtssinn gezielt trainiert, in der
anderen nicht.
Besser in Lesen, Schreiben
und Rechnen
Erwartungsgemäß wiesen die
Kinder aus der trainierten
Gruppe eine Verbesserung
des Gleichgewichtssinns auf.
Darüber hinaus hatten sie
allerdings auch ihre Leseund Rechtschreibfähigkeiten
deutlich gesteigert. Im Fach
Mathematik war jedes Kind
aus dieser Gruppe ebenfalls
messbar besser geworden.
Zudem berichteten die Lehrer
von erhöhter Lernfreude und
einem besseren Klassenklima.
Weitere Informationen: www.
bildung-schnecke.de
SPIELERISCH LERNEN MIT POSTERN
Das kleine 1 x 1 üben, die Uhr lernen oder sich mit
Geldscheinen und Münzen vertraut machen: Mit den
Lernpostern von mindmemo eignen sich Kinder ganz
nebenbei wertvolles Alltags- und Schulwissen an. Insgesamt sieben Poster zu sieben interessanten Themen
enthält das Postermagazin von familie&co. Auseinandergefaltet lassen sich die DIN A1, A2 und A3 großen
Plakate an der Kinderzimmerwand befestigen – wo sie
immer wieder zur Beschäftigung einladen. Das Heft ist
ab sofort zum Preis von 4,90 Euro im Handel erhältlich.
Auch bequem telefonisch zu bestellen: 07623-96 41 55.
FOTOS: FOTOLIA.COM/MICHAELA ROFELD;
BUC HVO RST ELL UNG
JAN-UWE ROGGE/
ANGELIKA
BARTRAM:
WARUM RABEN
DIE BESSEREN
ELTERN SIND.
familie&schule
TIMM ALBERS,
Professor für Inklusive
Pädagogik an der Universität Paderborn
WAS IST DER UNTERSCHIED
ZWISCHEN TRADITIONELLER
ELTERNARBEIT UND DER
BILDUNGSPARTNERSCHAFT?
Mit traditioneller Elternarbeit
verbindet man eher unangenehme
Gespräche in Kita oder Schule, bei
denen das Fehlverhalten des Kindes
im Vordergrund steht. Mit der Bildungspartnerschaft wird anerkannt,
dass die Familie der erste und
wichtigste Bildungsort ist.
WELCHE VORTEILE HAT DIE BILDUNGSPARTNERSCHAFT?
Eine erfolgreiche Kooperation auf
Augenhöhe führt zu einem besseren
gegenseitigen Verständnis über die
unterschiedlichen Erziehungsvorstellungen. Sind die Bemühungen von
Familie, Kita und Schule aufeinander
abgestimmt, sind dies ideale Voraussetzungen für die Bildungsprozesse
der Kinder.
WAS MUSS SICH ÄNDERN,
DAMIT DIE BILDUNGSPARTNERSCHAFT GELINGT?
Familien müssen als wichtige Ressource
für die Kinder verstanden werden. Häufig
ist das Verhältnis zwischen Eltern und
Fachkräften von Vorurteilen geprägt.
Gegenseitige Anerkennung ist die
Grundlage für eine gelingende Bildungspartnerschaft.
Die abenteuerliche Suche
BITTE KEINE
ELTERN-TAXIS!
Immer mehr Kinder werden von ihren Eltern mit
dem Auto zur Schule
chauffiert. Laut Berechnungen des Statistischen
Bundesamtes ist das nicht ungefährlich, denn 2012 wurden bundesweit rund 7800 Kinder zwischen sechs und neun Jahren im
Straßenverkehr verletzt. Gut 2500 von ihnen waren zu Fuß unterwegs; die Zahl der verletzten Kinder in Autos lag mit knapp 3000
deutlich höher. Ähnliches ergab eine Studie der Uni Wuppertal:
Je weniger Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule brachten,
desto geringer die Gefahr, auf dem Schulweg Opfer eines Unfalls
zu werden. Die Studienautoren fordern, Halteverbotszonen rund
um Schulen einzurichten und stattdessen weiter entfernte Elterntaxi-Haltestellen (Kiss+Ride-Parkplätze) anzubieten.
FOTOS: PRIVAT; FOTOLIA.COM/SOMENSKI; PR (3)
DREI FRAGEN AN ...
In der Vorleseund Erzählgeschichte „Waldo und seine
Freunde“ machen
sich die Wildkatze
Waldo, die Waldelfe
Elfi, das Wildschwein
Ebi und die Fledermaus Vladimir auf die Suche nach dem Förster
– denn der Wald liegt voller Müll! Dabei erleben sie ebenso spannende wie lehrreiche Abenteuer. Dass
das Thema Naturschutz nicht zu kurz kommt,
dafür haben die an der Broschüre beteiligten Umweltpädagogen der Bayerischen Forstverwaltung gesorgt – und darüber nicht die Spannung
und den Spaß vergessen! Kostenloser Download
unter www.stmelf.bayern.de (Auf „Service“ und
„Publikationen“ klicken, Suchwort: „Waldo“).
Ein milder Frühlingsabend. In der
Dämmerung sind seltsame Laute
EMPFIEHLT zu vernehmen, ein geheimnisvolles
Rufen und Flügelschlagen: Zwei
Schleiereulen umkreisen im Balzflug
den alten Kirchturm und trickreich
schafft es das Männchen, seine Auserwählte in die neue Wohnung zu locken. Die Folge? Fünf kleine Eulenküken … Das erzählende Sachbuch
bietet neben Infos über das Leben
der Eulen naturgetreue und doch
geradezu poetische Illustrationen in
gedämpften Farben – so ruhig wie
die Nacht und mit einem ganz besonderen Zauber. Ab ca. 5 Jahren.
Thomas Müller: Ein Jahr mit den Eulen.
Gerstenberg, 40 Seiten, 12,95 Euro,
familie&tommi 2014
Tommi
Rund 2600 Kinder hatten das letzte Wort
und ermittelten in über 20 Bibliotheken die
besten Spiele für Konsole und PC, die besten
Apps – und neu: Elektronisches Spielzeug
Die besten Spiele 2014
Die Gewinner in der Kategorie
PC-Spiele
ZDFtivi-Moderator Eric
Mayer überreicht einen
der insgesamt 13 Preise
powered by
„Die Kategorie Elektronisches
Spielzeug traf bei den Kindern einen Nerv“, erklärt CoInitiator Thomas Feibel: „Die
Kombination aus digitalem
und haptischem Erleben sorgt
für neue Spielerlebnisse.“ Mit
diesem Genre reagierten die
Initiatoren auf den Rückgang
von Kindersoftware für Konsolen und PCs. In diesem Jahr
unterstützte Google den Preis
mit Tablets.
„Bibliotheken sind ein unverzichtbarer Partner, wenn es
um die fachkundige Vermittlung von Lese- und Medienkompetenz geht – gerade auch
mit Computerspielen“, stellt
Co-Initiator Marko Petersen,
Geschäftsführer der Family
Media, fest. Näheres zu den
23 beteiligten Bibliotheken
und zur Fachjury online unter
www.kindersoftwarepreis.de
Mit Freude nahmen die Sieger ihren TOMMI entgegen
Spiele-Apps
PLATZ 1:
CHILD OF LIGHT (UBISOFT) UND
DREAM HILLS – GESTOHLENE MAGIE
(S.A.D.)
Das sagt die Kinderjury: „Child of Light“ und
VON THOMAS FEIBEL
„Kinder wachsen heute selbstverständlich mit digitalen
Medien auf und haben ihren
ganz eigenen Blick darauf,
welche Neuerscheinungen sie
interessieren“, sagt Manuela
Schwesig, Bundesministerin
für Familie, Senioren, Frauen
und Jugend und Schirmherrin
des Deutschen Kindersoftwarepreises. „Dass beim Deutschen Kindersoftwarepreis
TOMMI eine Kinderjury
das letzte Wort hat, ist genau
richtig. So haben Kinder und
Eltern die beste Orientierung,
was es an guter Kindersoftware auf dem Markt gibt.“
Die Gewinner in der Kategorie
„Dream Hills – Gestohlene Magie“ haben beide
die gleiche Punktzahl und gewinnen deswegen
beide Platz 1 beim TOMMI. „Child of Light“, weil
das Spielkonzept einfach alle anderen toppt,
auch wenn die Steuerung etwas kompliziert ist und wir uns erst die Bedeutung der Tasten
merken müssen. Aurora mit ihren tollen wehenden Haaren ist so wunderschön. Wir lieben die
märchenhafte Geschichte und die tolle Gestaltung – alles ist so unglaublich gut gezeichnet!
Auch das Glühwürmchen als Begleiter ist eine tolle Idee.
„Dream Hills – Gestohlene Magie“ zeigt, dass Wimmelbildspiele überhaupt nicht langweilig
sein müssen. Die Grafik könnte nicht besser sein und die Rätsel sind richtig knifflig. Wir
müssen sehr viel nachdenken, Sachen aufsammeln und sie woanders wieder einsetzen. Wir
können von der Märchengeschichte und ihrer Stimmung einfach nicht genug bekommen und
werden das Game sicher noch öfter spielen.
PLATZ 3:
GOODBYE DEPONIA (DAEDALIC)
Das sagt die Kinderjury: „Goodbye Deponia“ ist total witzig und hat
eine extrem abgedrehte Story. Die Steuerung ist einfach und reagiert sofort. Außerdem sind in diesem verrückten Adventure sehr viele böse Wörter und irrsinnig komische Sprüche versteckt. Vor allem mögen wir den
Spielhelden Rufus, der mit seinen Taten immer alles noch viel schlimmer
macht, als es sowieso schon ist. Ein tolles Denkspiel mit Dialogen wie in
einem Kinofilm. Das gefällt bestimmt auch unseren Eltern.
Sonderpreis
Kiga & Vorschule
APP FÜR iOS & ANDROID: SQUIRREL & BÄR (GOOD EVIL)
Das sagen Prof. Dr. Stefan Aufenanger von der JohannesGutenberg-Universität Mainz und seine Mitarbeiter am
Institut für Erziehungswissenschaft: Squirrel und Bär haben
die kleinen Spielerherzen im Sturm erobert. Viele Kinder reagierten
auf die direkte Ansprache der beiden Spielprotagonisten und eiferten
die englischen Wörter und Sätze nach, sodass das Englischlernen
ganz nebenbei lief. Die Lernspiele sind für die Altersgruppe angemessen und fördern das
Verstehen einer fremden Sprache auf leichte Weise, regen zudem zu logischem Denken an
und fördern die motorischen Fähigkeiten.
42 familie&co DEZEMBER 2014
PLATZ 1:
iOS & ANDROID:
OINK OINK – MEIN VERRÜCKTER BAUERNHOF
(RAVENSBURGER DIGITAL)
Das sagt die Kinderjury: „Oink Oink“ gewinnt
den 1. Platz, weil es die abwechslungsreichste und
komischste App ist. Wir sperren verschiedene Tiere in
ihr Gehege, indem wir Zäune ziehen. Je schneller uns
das gelingt, desto besser. Weil die Level so unterschiedlich knifflig sind, haben junge, aber auch ältere
Spieler ihre Freude daran. Durch die vielen Aufgaben
macht es Spaß und wird nicht langweilig.
PLATZ 2:
iOS & ANDROID:
PLAYMOBIL KNIGHTS
(GEOBRA BRANDSTÄTTER)
Das sagt die Kinderjury: „Playmobil Knights“ wird
Zweiter, weil es spannend ist, alles einzusammeln,
um durch das nächste Tor gehen zu können. Denn wir
müssen immer darauf achten, wann und von wo die
bösen Trolle kommen. In den Schatzkisten sind Münzen und Getränke mit Heilmitteln für unseren Ritter.
Uns gefällt die tolle Grafik, aber auch die einfache
Bedienung. Es gibt sehr viel Bewegungsfreiheit.
PLATZ 3:
iOS & ANDROID:
MEINE KLEINE WELT:
WERKSTATT
(OETINGER)
Das sagt die Kinderjury: „Meine kleine Welt:
Werkstatt“ gewinnt den 3. Platz, weil es so eine tolle
Werkstatt in Wirklichkeit nicht gibt. Wir dürfen die
Autos anmalen, Ersatzteile einbauen und vieles mehr.
Sogar verrückte Blumenkästen können wir auf den
Kofferraum setzen. Es macht Spaß, jedem Wagen
ein neues Design zu verpassen und dafür auch noch
Geld zu bekommen. Die Grafik und die Stimmung sind
einfach super.
DEZEMBER 2014 familie&co 43
familie&tommi 2014
Die Kinder durften ihre Urteile
selbst vortragen
Die Gewinner in der Kategorie
Elektronisches Spielzeug
PLATZ 1:
STORY
STARTER
(LEGO
EDUCATION)
Das sagt die Kinderjury:
„Story Starter“ gewinnt Platz 1, weil
wir selber etwas machen dürfen. Bei
anderen Spielen ist ja schon viel vorgegeben. Hier können wir sehr gut in unsere
Fantasie abtauchen und eine eigene
Geschichte nicht nur durch Schreiben,
sondern auch durch Bauen erzählen:
Wir fotografieren unsere Bauwerke und
bearbeiten sie mit einer App oder auf dem
Computer. Am Bildschirm bekommt unsere Geschichte durch Sprechblasen Leben
eingehaucht. Das ist endlich mal was
Neues und gefällt uns sehr gut – Respekt!
PLATZ 2:
TIPTOI: DER
MILLIONENCOUP
(RAVENSBURGER)
Das sagt die Kinderjury: „Der
Millionen-Coup“ wird Zweiter, weil es
eine sehr gute Mischung aus richtigem
Brettspiel und elektronischem Spielzeug
ist. Es macht auch ohne einen Bildschirm
richtig Spaß. Denn wenn der tiptoi-Stift
spricht, sehen wir in unseren Köpfen
alles so richtig gut vor uns: Die Bank, die
Szenen, die Charaktere. Außerdem ist es
cool, auch mal in die Rolle eines Bankräubers schlüpfen zu dürfen. Der Zeitdruck
steigert die Spannung. Das Spiel wird
auch nicht langweilig, weil die Alarmanlagen immer woanders sind.
Preisverleihung auf der
Frankfurter Buchmesse
PLATZ 3:
TABLET: KURIO
TABLET (KD
GERMANY)
Das sagt die Kinderjury: Das „KurioTablet“ gewinnt den 3. Platz, weil Tablets
eigentlich in jede Bibliothek gehören.
Damit können wir nicht nur witzige Videos
und Fotos machen, sondern auch auf
richtig viele Apps zugreifen. Es gibt jede
Menge Spiele für jeden Geschmack und
jedes Alter. Manche von uns finden die
Lernspiele blöd, weil wir ja schon ziemlich
groß sind. Aber es gibt auch sehr viele
coole Games, und die große Auswahl
gefällt uns am Besten. Das Menü ist
übersichtlich und die Erklärungen sind gut
verständlich.
Auf der Frankfurter Buchmesse überreichten
die Kinder persönlich die Preise an die glücklichen Gewinner. Durch die Verleihung führte
ZDFtivi-Moderator Eric Mayer auf muntere
und unterhaltsame Weise. Dank gebührt
auch den 23 Bibliotheken, die den TOMMI
tatkräftig gestemmt haben. Herausgeber des
TOMMI sind die Familienzeitschrift familie&co
aus dem Freiburger Verlag Family Media
und das Büro für Kindermedien FEIBEL.DE
in Berlin. Unterstützt wird die Auszeichnung
2014 vom Kinder- und Jugendprogramm des
ZDF, der Frankfurter Buchmesse, von Google
und vom Deutschen Bibliotheksverband e.V.
(dbv). Bundesfamilienministerin Manuela
Schwesig ist Schirmherrin des Preises.
In diesem Jahr
fand die Preisverleihung im
KinderbuchZentrum der
Frankfurter
Buchmesse
statt
Für gute Stimmung bei
der Preisverleihung sorgte
die Kinderjury
Die Gewinner in der Kategorie
Mehr unter:
www.kindersoftwarepreis.de
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kindersoftwarepreis
Konsolenspiele
PLATZ 1:
WII U: MARIO KART 8 (NINTENDO)
Das sagt die Kinderjury: „Mario Kart 8“ gewinnt Platz 1 beim TOMMI,
PLATZ 2:
WII U: SUPER MARIO 3D WORLD (NINTENDO)
Das sagt die Kinderjury: „Super Mario 3D World“ gewinnt Platz 2, weil wir
süße Katzen sein dürfen, die steile Wände hochklettern können. Wir finden die
Level ungeheuer cool und abwechslungsreich. Auch die Grafik, das Design und
die Geräusche sind erste Sahne. Wir müssen Münzen und Sterne einsammeln,
und das Jump’n’Run ist selbst an den schwierigsten Stellen nie zu schwer –
aber auch nie zu leicht. Am meisten Spaß haben wir im Teamplay, wenn wir
uns absprechen müssen, um weiterzukommen.
PLATZ 3:
WII: SKYLANDERS SWAP FORCE
Das sagt die Kinderjury: „Skylanders Swap Force“ wird Dritter,
weil das Spiel einfach der Burner ist. Wird das Land angegriffen,
müssen die Skylanders helfen – und das Kämpfen macht richtig
Spaß! Nicht nur, weil es so viele echt aussehende Spielfiguren mit so
vielen coolen Eigenschaften gibt, sondern auch, weil die sich jetzt neu zusammenstellen lassen und
so neue Wesen mit neuen Möglichkeiten entstehen. Um möglichst weit zu kommen, müssen wir alle
möglichen Kombinationen ausprobieren, um mit den Gegnern fertigzuwerden.
Was Mädchen sich wünschen …
promotion
Topthemen bei Ravensburger sind Schmuck und Pferde
„Diamonds are a girl’s
best friend“
Ehrung für
Thomas Feibel
Der Berliner Medienexperte und Mitherausgeber des TOMMI, Thomas Feibel,
ist mit der Karl-Preusker-Medaille
ausgezeichnet worden. Damit würdigt der
Dachverband der Bibliotheksverbände,
Bibliothek & Information Deutschland (BID), Feibels Engagement bei der
Leseförderung und der Vermittlung elektronischer Medien für Kinder und Jugendliche. Der undotierte Ehrenpreis erinnert
an den Bibliotheken-Pionier Karl Benjamin Preusker (1786–1871) und wurde
am 31. Oktober in Berlin überreicht.
Zu den vorherigen Preisträgern gehören
Altbundespräsident Horst Köhler, der
Schriftsteller Peter Härtling und der Moderator Ranga Yogeshwar.
ILLUSTRATION: MELANIE GARANIN; FOTOS: FAMILY MEDIA
weil es sehr viel Spaß macht und nie langweilig wird. Uns gefallen die vielen
abwechslungsreichen Strecken, dass wir auf Wänden und unter Wasser fahren
und sogar fliegen können. Wir ärgern andere und werden selber geärgert – du
kannst andere Fahrer schubsen, ohne dass jemand stirbt. „Mario Kart 8“ ist ein
super Gruppenspiel. Die tollen PowerUps bringen sehr viel Spannung ins Spiel.
Es ist das beste Videospiel der Welt für die ganze Familie.
Die Augen von siebenjährigen Mädchen funkeln, wenn sie mit Mamas
Ketten und Armbändern behängt
durchs Wohnzimmer stolzieren.
Jetzt können sie mit „So Styly – Die
kreative Schmuckwerkstatt“ von
Ravensburger ihre eigene fantasievolle Kollektion entwerfen.
Für kleine Pferdefreunde
Das tiptoi® Tier-Set Reiterhof
enthält alles, was kleine Pferdefreunde zwischen vier und sieben
Jahren zum Spielen brauchen: drei
tiptoi® Pferdefiguren, ein Stallgebäude mit Boxen, Koppel, Kutsche
und Zubehör für ein Turnier. Der
tiptoi® Stift spielt dazu authentische Geräusche, Geschichten,
Lieder und vermittelt spannendes
Sachwissen über Pferde und das
Reiten. Kinder helfen auf dem Hof
und tauchen mit kreativen Rollenspielen und Bewegungsaufgaben
in die Welt der Pferde ein.
Mit der Kreativwerkstatt lassen sich
Armbänder, Ketten, Anhänger und Ringe
in vielen Formen und Farben zaubern
und nach Herzenslust verzieren.
Die Werkstatt enthält u. a. Modelliermasse in trendigen Pastelfarben, verschiedene Modellierformen,
Acrylfarben, Glitter, Gummifaden und Werkzeug.
www.ravensburger.de
KINO
familie&medien
promotion
DVD
Das Buch für Bären-Freunde
In Bilderbuchform sind Paddingtons Abenteuer schon für die
Kleinsten ein Vergnügen.
5 Jahre
Paddington
So ein Bär aus Peru hat’s nicht leicht, sich in
London zurechtzufinden …
Die Filmemacher, die sich das ehrgeizige Projekt
vorgenommen hatten, „Paddington“ als Realfilm
zu produzieren, wussten von Anfang an eines ganz
genau: Zu niedlich dürfte ihre Hauptfigur auf keinen Fall ausfallen. Das pelzige peruanische Viech,
das es nach London verschlägt, sollte nicht wie ein
lebendiges Plüschtier (am besten noch mit AnimeKulleraugen) aussehen, sondern vor allem: bärig
wirken. Und so ist der computeranimierte Padding-
3 Jahre
MICHAEL BOND: PADDINGTON.
KNESEBECK, 12,95 EURO
ton auch ein wenig wilder ausgefallen als sein gezeichnetes Vorbild. Aber die Fans können beruhigt
sein: Der rote Hut und der blaue Mantel sind ihm
erhalten geblieben. Und der neue Plot, bei dem es
Paddington im wahrsten Sinne des Wortes beinahe
ans Fell geht, ist spannend, witzig und dramatisch.
3 Jahre
Mascha und
der Bär
KINOSTART: 4. DEZEMBER
7 Jahre
Nachts im Museum – Das
geheimnisvolle Grabmal
4 Jahre
Quatsch und die
Nasenbärbande
6 Jahre
Die Pinguine aus
Madagascar
Organisation Nordwind: Die Pinguine zeigen
hier ihr wahres Ich als Geheimagenten
Skipper, Kowalski, Rico und Private haben es in ihrem ersten eigenen Film mit einem achtarmigen Superschurken zu tun, der die Weltherrschaft an sich
reißen will. Gut, dass sie die Hilfe der supercoolen
und supergeheimen Agententruppe „Nordwind“
haben. Mit hohem Tempo und frechem Witz.
KINOSTART: 27. NOVEMBER
46 familie&co DEZEMBER 2014
DIE ALTERSANGABEN ENTSPRECHEN DEN
EMPFEHLUNGEN DER REDAKTION
Die Kita-Kinder von Bollersdorf
planen einen großen Coup: Sie
wollen ihre Omas und Opas, die
ins Heim gebracht wurden, nach
Hause zurückholen … Die jungen
Darsteller spielen mit viel Freude
in einer kunterbunten Komödie, die
gekonnt die Balance zwischen Alltagsgeschichte und Märchen hält.
KINOSTART: 6. NOVEMBER
Museumswärter Larry muss noch
einmal ran, weil die Magie, die die
Figuren im Museum zum Leben erweckt, verlorenzugehen droht. Die
Reise führt ihn unter anderem nach
London – und auch dort werden die
Exponate wild, wenn das altägyptische Amulett seine Wirkung tut …
Ein fröhlicher Ritt über den Globus
und durch die Epochen mit nicht
allzu viel Logik, aber viel wunderbar schrägem Humor – allein die
Szene, in der Larry mit Dschingis
Khan, Pocahontas und Präsident
Roosevelt in einem Londoner Bus
fährt, ist das Eintrittsgeld wert.
KINOSTART: 18. DEZEMBER
Auf der neuen DVD
„Mascha geht zum
Zirkus“ erinnert sich
der Bär an seine
Vergangenheit als
Star in der Manege
Der Bär hätt’s gern gemütlich.
Doch das ist mit der quirligen
Mascha nicht zu machen!
Kaum will der Bär mit seinem
Freund, dem Panda, chinesisch
kochen, da kommt das Mädchen
Mascha hereingeschneit. Und auch
als der Tiger zu Besuch kommt,
sorgt sie für nichts als Chaos!
Aber Bär und Mädchen haben
auch viel Spaß miteinander, etwa,
wenn Mascha ein geheimnisvolles
Ei im Wald findet oder wenn sie
Schluckauf hat und der Bär sie zu
kurieren versucht. Die russische
Trickserie bietet charmante, witzige Freundschaftsgeschichten für
kleine Fernseh-Anfänger.
EUROPA, CA. 8 EURO
DVD
familie&medien
promotion
3 Jahre
3 Jahre
TV-Serien Starter-Boxen
Shaun das Schaf
„Der falsche Hund“: neue Folgen der Kultserie
Bitzer fällt bei der Hundeschau durch – und nun
muss Shaun, als Pudel ausstaffiert, ran … Nicht
nur in der Titelepisode stellen die Schafe wieder
jede Menge Unsinn an. Shaun ist auch zur Stelle,
wenn es darum geht, diebischen Enten eins auszuwischen oder die Fernsehantenne des Bauern
zu reparieren, der das große Fußballspiel gucken
will. Wie immer viel Spaß für alle Altersstufen!
CONCORDE HOME ENTERTAINMENT, CA. 10 EURO
Ein Pokal für
Shaun: Die Serie
des britischen
Trickstudios
Aardman wurde
schon mehrfach
mit Preisen
ausgezeichnet
6 Jahre
Lenas Ranch
Spannende Abenteuer auf dem Pferderücken
Lena und ihre Freunde erleben auf einem Reiterhof
in der südfranzösischen Camargue, was es heißt,
füreinander da zu sein. Auf dem Rücken ihres
Pferdes Mistral kann die junge Pferdeflüsterin so
schnell nichts erschüttern. Viele Abenteuer in wunderschöner Landschaft warten auf Lena & Mistral.
JUSTBRIDGE ENTERTAINMENT, CA. 13 EURO
GEWINNEN!
Wir verlosen 5 Exemplare der neuen „Lenas Ranch“-DVD „Achtung
Abenteuer!“ In den fünf Episoden stellen Lena und ihre Freunde ihren
Mut und ihre Tatkraft unter Beweis, wenn sie ein von Wasser eingeschlossenes Pferd retten oder Umweltverbrecher überführen.
Alle Teilnahmeinfos finden Sie auf S. 110.
Die Wilden Kerle für Einsteiger:
Hier gibt’s die ersten drei DVDs
der Fernsehserie in einer Box
„Alles ist gut, solange du wild bist!“
Das Motto der Kicker vom Teufelstopf hat so manche Jugendfußballmanschaft inspiriert – und
nun erscheinen die ersten Folgen
der erfolgreichen Trickserie in einer Sammelbox.
EDEL:KIDS, 3 DVDS, CA. 16 EURO
Pettersson und Findus –
die schönste Freundschaftsgeschichte weit und breit
Der kauzige Erfinder und sein
vorwitziger, sprechender Kater: In
dieses verrückte Duo haben sich
schon Generationen von Kindern
verliebt. Neue Fans wird die Serie
nach den Büchern von Sven Nordqvist auch durch
die Sammelbox zum günstigen Preis finden.
EDEL:KIDS, 3 DVDS, CA. 16 EURO
Die Abenteuer des Indianerjungen Yakari gelten völlig zurecht
als Zeichentrick-Klassiker
Yakari kann mit den Tieren reden
– das macht ihn zu deren bestem
Freund. Über ihn wacht Großer
Adler, unter ihm galoppiert sein
Pony Kleiner Donner. Die Storys
verraten etwas über die Mythen der Indianer – und
sind gleichzeitig allerbeste Abenteuergeschichten.
EDEL:KIDS, 3 DVDS, CA. 16 EURO
DIE ALTERSANGABEN ENTSPRECHEN DEN EMPFEHLUNGEN DER REDAKTION
familie&medien
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3 Jahre
DVD
Woozle
Goozle
3 Jahre
Ritter Rost
Schrottlands furchtloser Held ist wieder da!
Ritter Rost, von seinen Freunden Rösti genannt,
erlebt wieder unglaubliche Abenteuer. So schießt
er unversehens mit einem Lied auf seinem alten
Rostonium an die Spitze der Schrottland-Charts
– und dann muss er noch Burgfräulein Bö von einem allzu charmanten Geisterritter loseisen … Die
neuen Geschichten auf DVD und CD zeigen den
Ritter von der blechernen Gestalt in Hochform!
Die 2. Staffel des beliebten Wissenschafts-Duos
Beni Weber und das zottelige Beuteltier Woozle suchen in ihrem Wissensmagazin Antworten auf kleine und große Fragen: Warum kippen wir nicht um,
wenn wir Fahrrad fahren? Wie ist der Mond entstanden? Was ist eigentlich Zeit? Und kann man sie
überlisten? Eine Frage, die Woozle mit einer eigens
konstruierten Zeitmaschine zu beantworten versucht.
Während Beni sich um wissenschaftlich
fundierte Antworten bemüht, ist sein
Freund für kreative Lösungen zuständig.
EDEL:KIDS, JE CA. 10 EURO
EUROPA. DVD „SCHROTTLAND HEBT AB“ CA. 11 EURO,
CD „DER GEISTERRITTER“ CA. 12 EURO.
DVD ERHÄLTLICH AB 21. NOVEMBER
4 Jahre
Niklaas – Ein Junge
aus Flandern
6 Jahre
Hexe Lilli
Lillis neueste Geschichten auf 2 DVDs
Wenn Lilli hext, gerät sie immer wieder in spannende Abenteuer und ganz schön knifflige Situationen – ob als Prinzessin bei Hofe oder auf dem
Rücken eines Wildpferdes in der Mongolei. Auch
in ihren neuen Geschichten reist Lilli mit ihrem
Drachen Hektor durch die Zeit und findet viele
neue Freunde.
CONCORDE HOME ENTERTAINMENT, JE CA. 13 EURO
50 familie&co DEZEMBER 2014
Der Waisenjunge Niklaas, der
bei seinem Großvater in ärmlichen Verhältnissen lebt, hat
einen großen Traum: Er möchte Maler werden – ihm haben
es die Bilder von Rubens,
die in der Kathedrale von
Antwerpen hängen, angetan.
Doch den Malwettbewerb, an
dem er schließlich teilnimmt,
gewinnt ein anderer … Die
japanische Serie in 52 Folgen
entstand gleich nach „Heidi“ –
und ist mindestens so gut.
UNIVERSUM FILM. 4 DVDS,
CA. 20 EURO
6 Jahre
Perrine – Komplettbox
Die Zeichentrickserie aus
den 70er-Jahren hat nie den
Kultstatus der „Biene Maja“
oder von „Wickie“ erreicht
– vielleicht auch, weil die
Romanvorlage des französischen Autors Hector Malot
in Deutschland weitgehend
unbekannt geblieben ist.
Umso mehr lohnt es sich, die
Geschichte des Mädchens
Perrine, das nach dem Tod
der Eltern ein neues Leben
bei seinem Großvater beginnt,
jetzt neu zu entdecken.
UNIVERSUM FILM. 4 DVDS,
CA. 20 EURO
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TV
3 Jahre
Doc McStuffins,
Spielzeugärztin
Gesundheitstipps und gute Laune auf Rezept:
Doc McStuffins weiß, wie Kids fit und gesund
durch den Winter kommen
Ein Teddy, der ein neues Knopfauge bekommt,
ein durstiges Feuerwehrauto, das mehr trinken
muss, ein Dino, dem Zähneputzen gegen seinen
Mundgeruch hilft: Wenn die sechsjährige Dottie
„Doc“ McStuffins Kuscheltiere und Spielsachen zur
Sprechstunde empfängt, gibt die kleine Spielzeugärztin jede Menge wertvolle „Praxis“-Tipps. Sie
vermittelt kleinen Patienten vor dem Bildschirm
auch, dass ein Arztbesuch etwas ganz Alltägliches
ist, und nimmt ihnen so die Angst davor. Sobald
sie sich das Stethoskop umhängt, um sich etwa um
geplatzte Stofftier-Nähte und erschöpfte Rennautos
zu kümmern, erwachen die Spielzeuge zum Leben.
Stets an Doc McStuffins’ Seite sind Stoffdrache
Stuffy, das kuschelige Schaf Lammie, Nilpferd Hallie und der hypochondrische Schneemann Chilly.
Doc McStuffins nimmt nicht nur den Spielsachen
die Angst vorm Arztbesuch, sondern zeigt auch den
Zuschauern spielerisch, wie sie gesund bleiben.
„Doc McStuffins, Spielzeugärztin“ ist eines der
vielen Winter-Highlights
im Disney Channel. Auf
www.disneychannel.de
findet ein großes Gewinnspiel zur Serie statt – mit
vielen kindgerechten Tipps,
wie man gesund durch den
Winter kommt
© DISNEY
DISNEY CHANNEL. AB 10. NOVEMBER
TÄGLICH UM 6.50 UHR
52 familie&co DEZEMBER 2014
DIE ALTERSANGABEN ENTSPRECHEN DEN EMPFEHLUNGEN DER REDAKTION
HÖRBUCH
familie&medien
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3 Jahre
Pac-Man …
… und die Geisterabenteuer – die neue
Hörspielreihe beweist: Pac is back!
Pac-Man, der 1980 das Licht der Welt erblickte, darf schon lange auf Ü-30-Partys.
Aber der kleine Gelbe bleibt ewig jung
und gefräßig – und findet immer ein neues Publikum. Er hat sich aber auch weiterentwickelt: Inzwischen kommt er mit
3 Jahre
einem richtigen Gesichtsausdruck, Armen
und Beinen daher. Sein neuester Streich ist
die 26-teilige Animationsserie, in der er
und seine Freunde – wie schon vor 30 Jahren – gegen diverse Geister kämpfen. Jetzt
sind die ersten Original-Hörspiele zum
Fernseh-Spaß auf vier CDs erschienen.
EDEL:KIDS, JE CA. 8 EURO
herrH:
Endlich Winter!
Frische Musik für Kinder: Hier gibt‘s
Kitsch- und Klischeefreies auf die Ohren
Der Kindermusiker herrH alias Simon Horn
führt mit seinen 14 neuen modernen Songs
durch die gesamte Winterzeit. Sein ganz besonderer Sound ist unverkennbar und doch
vielseitiger als je zuvor. herrHs neues Album
ist eine Wundertüte, angefüllt mit GuteLaune-Songs wie „Kekse“, „Feuerwerk“ oder
„Der Baum ist schief“ und ruhigeren besinnlicheren Songs wie das Remake von „Ich geh
mit meiner Laterne“ oder die Winterballaden
„Heut’ Nacht hat’s geschneit“ und „Sterne
regnen“. „Endlich Winter!“, so erklärt herrH
es selber, ist der Versuch, den ganzen Winter
auf ein Album zu bringen – es ist ganz bewusst ein Winteralbum und kein Weihnachtsalbum. Passend zur kuscheligen und dunklen
Jahreszeit gibt es im Vergleich zu seinem
Debütalbum „herrH ist da!“ mehr ruhigere
Songs. „Endlich Winter!“ ist ein sympathischer und fröhlicher Begleiter für die ganze
Familie durch die aufregendste Zeit im Jahr.
EUROPA FAMILY MUSIC, CA. 12 EURO
promotion
3 Jahre
3 Jahre
6 Jahre
Zack & Quack
Plötzlich Topmodel!
In ihrem Pop-up-Buch erleben der Junge
Zack und der Enterich Quack tolle Abenteuer
Zacks & Quacks Abenteuer spielen sich innerhalb des tollsten Pop-up-Buches der Welt
ab, in dem mit jedem Weiterblättern und Weiterlesen neue Orte vor ihren Augen entstehen.
Jede Episode startet in Zacks Garten. Dort
schlagen die beiden das Buch auf, und mit
einem Mal steht ihr Pop-up-Baumhaus vor
ihnen. Aus diesem Baumhaus heraus stürzen
sich die beiden immer wieder in neue große
Abenteuer und erleben grandiose Überraschungen.
Das Abenteuer
geht weiter!
In Folge 3 der
Serie fliegt Pia
in die USA
In New York soll Pia
für einen berühmten
Designer das allererste Mal über den Laufsteg
schreiten. Eigentlich hatte ihr die Agentur
noch ein Lauftraining versprochen – aber
jetzt soll alles ganz schnell gehen. Schon am
nächsten Tag ist Pia auf der Fashionweek in
New York. Die erste Probe geht leider gründlich daneben. Und das Unfassbare geschieht:
Der Producer schmeißt Pia aus der Show. Alle
trösten sie – doch da meldet sich plötzlich der
Designer persönlich auf Pias Handy …
EDEL:KIDS. DVDS JE CA. 9 EURO, CDS JE CA. 8 EURO
EDEL:KIDS, CA. 8 EURO
54 familie&co DEZEMBER 2014
DIE ALTERSANGABEN ENTSPRECHEN DEN EMPFEHLUNGEN DER REDAKTION
Tanzalarm! Vol. 8
Zehn Jahre Tanzalarm! Das wird gefeiert
mit heißen Rhythmen und fetzigen Texten
Zum Jubiläum erscheinen 23 neue, bislang
unveröffentlichte Ohrwürmer aus der KiKAMusikserie, die wieder für reichlich Spaß und
Bewegung sorgen. Gastgeberin Singa Gätgens,
Moderator Alex Huth, die fröhlichen TanzalarmKids und Kinderdisco-König Volker Rosin machen diesmal an der Ostsee Alarm …
UNIVERSAL MUSIC/KARUSSELL, CA. 13 EURO
SICHERER TABLET-SPASS
FÜR DIE KLEINEN
Witzige Hits für tanzbegeisterte Kids: Das Booklet
zur CD enthält alle
Liedtexte zum Mitsingen
Bigben Interactive bringt im November,
passend zu Weihnachten, ein Tablet in den
Handel, das speziell für Kinder konzipiert
wurde und mit cleveren Funktionen
ausgestattet ist. Die Anwenderoberfläche
KIDO’Z verwandelt das 7-Zoll-Tablet
mit einer Berührung in eine sichere
Spielumgebung. Eltern entscheiden selber,
welche Seiten und Apps sichtbar sind.
Die Anwendung kombiniert die besten
Inhalte für Kinder wie Lern- und Unterhaltungsvideos, Webseiten und Spiele – die
Elternkontrolle WITIGO filtert dabei
unangemessene Webseiten heraus. Das
Tablet kommt im Bundle mit Tasche,
Schutzhülle, einer praktischen Halterung und vielen bunten Stickern
zum individuellen Verzieren des Tablets.
familie&medien
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HÖRBUCH
3 Jahre
3 Jahre
SpongeBob
TURBO FAST
Die neuen Abenteuer von Turbo, der
schnellsten Schnecke der Welt
Die Animationsserie setzt dort an, wo der Kinofilm aufgehört hat: Nach langer Siegestournee kommt Turbo nach Hause, wo Tito ihm
und den anderen Schnecken eine eigene Stadt
samt irrer Rennstrecke gebaut hat – dort gibt
es eine Buckelpiste, einen Looping und S-Kurven. Als ihn der fiese Sandlaufkäfer Hartschale zum Rennen herausfordert, muss Turbo
lernen, dass nicht nur Tempo zählt, sondern
auch Geschicklichkeit, Schläue und Mut.
Nachdem Turbo und seine Crew einen Angriff
der schlechten Verlierer mit vereinten Kräften
abgewehrt haben, entschließen sie sich, ihrer Crew einen neuen Namen zu geben: Das
Furchtlose Action Stunt Team, kurz FAST, ist
geboren. Mit seinen Freunden ist Turbo auf
der ganzen Welt unterwegs, bekämpft Bösewichte und lernt viele neue Stunts.
EDEL:KIDS, CA. 8 EURO
3 Jahre
Für Hund und Katz
ist auch noch Platz
Oscar-nominierter Familienspaß
von den „Grüffelo“-Machern
Die Hexe liebt es, mit ihrem Besen durch die
Lüfte zu sausen, stets von ihrer Katze begleitet.
Doch als Haarschleife, Hut und Zauberstab
der Hexe vom Wind erfasst und davongeweht
werden, kann sie von Glück sagen, dass ein
Hund, ein Vogel und ein Frosch ihr Hab und
Gut aufnehmen, um es der Hexe zurückzubringen. Sie alle bitten um einen Platz auf dem magischen Besen. Doch der bricht unter dem Gewicht entzwei, und so landet die ganze Gruppe
ausgerechnet in einem schaurigen Sumpf …
EDEL:KIDS, CA. 8 EURO
DIE ALTERSANGABEN ENTSPRECHEN DEN EMPFEHLUNGEN DER REDAKTION
Der Schwamm
präsentiert neue
Weihnachtshits
Weihnachtsstimmung ist mit diesen
Songs programmiert! SpongeBobs
Weihnachts-Hits sind eine tolle
Mischung aus coolen Chart-Hits
u. a. von Mark Forster, Revolverheld, George Ezra und Marit Larsen sowie aus Stücken von neuen
deutschen Kinderliedermachern wie
herrH, Donikkl und Charlie Glass.
Eine neue Fassung der „Weihnachtsbäckerei“ darf dabei ebensowenig fehlen wie die musikalische
Reise durchs „Winterwunderland“.
„Geschwind,
geschwind bläst
sie der Wind“: Die
Geschichte von
Julia Donaldson erzählt vom Wert der
Freundschaft und
davon, wie wichtig
es ist, (nicht nur
gegen Drachen)
zusammenzuhalten
EUROPA FAMILY MUSIC, CA. 12 EURO
%&;&.#&3t
familie&kolumne
Das große rosa Plastik-Sparschwein
meiner neunjährigen Tochter Merle
hat ein Loch, der Boden fehlt. Also das
verschließbare Teil, das man mit dem
Sparschweinschlüssel öffnen und herausnehmen kann. Der Schlüssel ist noch
da, aber das Schloss steckt im Boden
und der Boden ist weg. Und dort klafft
ein Loch im Schwein. Daher liegt es
immer auf dem Rücken, sonst würde ja
Merles gespartes Geld rauspurzeln. Ein
Schwein mit Loch ist aber keine Lösung.
Also muss man das Loch stopfen,
und dabei haben wir uns alle Mühe
gegeben. Ein fluoreszierender Flummi,
Dirk Müller
… freut sich schon
sehr auf die Vorweihnachtszeit. Mit Glitzerschnee und vielen,
vielen Münzen.
58 familie&co DEZEMBER 2014
ein hart gewordener Batzen zerkauter
Kaugummis, ein knautschiger Kuschelhamster wurden als Dichtungsmittel
ausprobiert. Luis schlug vor, es mit einem Paar seiner besterhaltenen Socken
zu probieren. Aber das wollte seine kleine Schwester nicht. Ein Lavendelsäckchen aus der Kommode hätte gepasst,
aber die Kombination von Schwein und
Lavendel erschien uns abwegig. In der
Not gingen wir nochmals auf die Suche
nach dem Originalboden, zum Beispiel
unter Merles Bett. Dort förderten wir
dann tatsächlich alles Mögliche zutage,
auch ein lange vermisstes Matheheft
und Merles einzige Barbiepuppe, die
richtige Arm- und Beingelenke hat. Der
Schweinsboden aber blieb verschollen.
Weitere Stopfmittel wollten auch
nicht halten, etwa mehrere zusammengetackerte Radiergummis, eine ansehnliche Zwiebel oder der kleine Küchenkaktus. Doch dann: Beim Stöbern in einer
INHALT
02 O-Töne
Hört, hört!
04 Kinder brauchen Musik!
Gefühle lassen sich am besten mit
Musik ausdrücken. Keiner weiß das
FOTO: SHUTTERSTOCK.COM
besser als unsere Kinder
12
Psychotest
Wie wichtig ist Ihnen Musik?
14
Ratgeber Erziehung
Soll man Geschwister gleich erziehen?
16
Ratgeber Kindergarten
Bewegung und Sport im Kita-Alltag
18
Ratgeber Schule
Raus aus der Förderfalle!
20 Gut zu wissen
Berufserfolg: Wie die Eltern, so die Kinder
22 Lernspiel des Monats
Matchball – da wackeln die Wände!
24 Gaymanns Kinderkram
TOPTHEMA
MITTELPUNKT
ILLUSTRATION: ANTJE DAMM FÜR FAMILIE&CO
Schwein gehabt!
vergessenen Schublade fand Merle diese
Glaskugel, eine alte Weihnachtsgabe. So
eine Kugel, die Glitzerschnee schneien
lässt, wenn man sie schüttelt. Sie passte
perfekt. Ins Loch. Des Schweins. Das
allerdings immer noch auf dem Rücken
lag, sonst wäre die Kugel rausgeplumpst.
Man könnte sie verkleben, aber dann
sähe sie nicht mehr so schön aus.
Merle nimmt das Sparschwein
manchmal aus dem Regal und schüttelt
es. Da klimpern die Münzen im Schweinebauch, und der Glitzerschnee wirbelt.
Mit ihrem Rütteln und Schütteln in der
ganzen Wohnung erhöht Merle wunderbar unser aller Weihnachtsvorfreude.
Und sie glitzert sehr schön, die Kugel.
Einmal aber schüttelte Merle allzu
arg, hielt dabei die Kugel nicht gut genug fest, die prompt aus der Schweinebauchöffnung sprang, auf den Boden
polterte und unter meinen Schreibtisch
im Wohnzimmereckchen kullerte. Hier
müsste auch mal wieder aufgeräumt
werden, stellten wir beide fest, Merle
und ich, und kramten nicht nur die
Schneekugel hervor, sondern auch den
Original-Sparschweinboden. Na so was,
dachte ich, und da fiel mir ein, dass ich
vor einiger Zeit kein Geld mehr hatte
und dachte, dann geh ich halt ein bisschen in Merles Kinderzimmer und leih
mir was aus ihrem Sparschwein.
Ich habe mich natürlich sofort entschuldet und entschuldigt. Und Mama
hat ein neues Schwein gekauft, aus Porzellan und ohne Möglichkeit, es zu öffnen. Natürlich war mir gleich klar, dass
diese Maßnahme gegen mich gemünzt
war, aber ich sagte nichts. Die Glitzerkugel aber haben wir auf dem Rücken
des neuen Schweins befestigt. Und so
nimmt diese Geschichte ein sehr schönes, vorweihnachtliches Ende. ➼
Kinder
brauchen Musik
24 Seiten extra
mittelpunkt
o-töne
HÖRT, HÖRT!
„Ich brauche sie nicht daran zu erinnern, wie wichtig die Musik ist, weil
sie die höchsten Gefühle, deren
der Mensch fähig ist, zu erzeugen
und zu unterstützen vermag.“
„Am Anfang hat
das Üben überhaupt
keinen Spaß gemacht,
viel lieber hätte ich
gleich Klavierspielen
gekonnt.“
JOHANN HEINRICH PESTALOZZI
(1746–1827), SCHWEIZER PÄDAGOGE
Seit es Rundfunk und
Speichermedien gibt,
gehört Musik zum Alltag
der Menschen – und
hat trotzdem ihren
einzigartigen Zauber
bewahrt. Ansichten und
Meinungen
TIES WALMENDINGER (11 JAHRE), SEIT DREI JAHREN MUSIKSCHÜLER
FOTOS: FOTOLIA.COM/LAGOM; PRIVAT; WIKIPEDIA (2)
„Die Beschäftigung mit Musik
ist in vieler Hinsicht ein
Segen: der Einzelne entfaltet
sein Potential, die Gesellschaft macht Erfahrungen der
Gemeinschaft und die Welt
wird erfahrbar als unendlicher
Klang der Einheit.“
DR. BERND MICHAEL SOMMER, MUSIKPÄDAGOGE
„ICH VERDANKE ALLES
DER MUSIK“
SLASH, BRITISCH-US-AMERIKANISCHER ROCKMUSIKER
2 familie&cotmittelpunkt DEZEMBER 2014
„Ich glaube, wenn Mozart heute
noch leben würde, würde er
sowas ähnliches machen wie ich.“
„Wo man singt,
da lass dich
ruhig nieder, böse
Menschen haben
keine Lieder“
JOHANN GOTTFRIED SEUME (1763–1810), DEUTSCHER DICHTER
„Ein gutes Tier ist das Klavier,
still, friedlich und bescheiden.
Und muss dabei doch vielerlei
erdulden und erleiden.“
DIETER BOHLEN, DEUTSCHER MUSIKER,
WILHEM BUSCH (1832–1908),
PRODUZENT UND SONGSCHREIBER
HUMORISTISCHER DICHTER UND ZEICHNERI
mittelpunkt
topthema
HIER SPIELT
DIE MUSIK!
Kinder werden in eine Welt der Stimmen, Töne,
Klänge und Geräusche hineingeboren – und
entwickeln nach und nach ein intensives Interesse
an Musik. Wie Eltern, Kita und Schule sie dabei
sinnvoll unterstützen können
4 familie&cotmittelpunkt DEZEMBER 2014
VON STEPHANIE STREIF
M
usik beruhigt, beglückt und berührt.
Ein Baby etwa lässt sich mit einer leise
gesummten Melodie eben mal so in
den Schlaf wiegen. Und kaum ertönt in der Kita
Getrommel, werden die Kindern zu Elefanten, die
im Takt laut lachend durch die Räume stampfen.
Und wenn gerade mal nicht gelacht wird, ist ein ohrenbetäubendes „Törööö, törööö!“ zu hören. Dazu
streckt jedes Kind eines seiner Ärmchen in die Luft
– Elefanten trompeten schließlich mit dem Rüssel.
Musik wirkt. Ein bisschen ist es, als würde sie
durch uns hindurchgehen und dabei freisetzen, was
wir empfinden. Die Welt sei Klang, meinte auch
der Musikjournalist und Jazz-Papst Joachim-Ernst
Berendt. In seinen Radiosendungen und Büchern
postulierte er bereits Anfang der achtziger Jahre,
die Welt nicht länger nur visuell wahrzunehmen,
sondern ihr endlich auch wieder zuzuhören. Wie
Babys, die noch ganz Ohr sein können und in ihrer
ureigenen Klangwelt leben. Visuelle Reize interessieren sie erst einmal nicht.
SINGEN UND MUSIZIEREN
GEHÖRTE FRÜHER ZUM ALLTAG
Musik ist überall. Und es gab sie zu allen Zeiten.
Nur war es früher sehr viel normaler, dass Eltern mit
ihren Kindern Musik machten. Beim Einschlafen, auf
Wanderungen oder in der Vorweihnachtszeit, wenn
man bei Kerzenschein und zur Blockflöte gemeinsam
Adventslieder trällerte. Doch wie die Gesellschaft
für Konsumforschung in einer Untersuchung im
Jahr 2012 herausgefunden hat, singen und musizieren immer weniger Eltern mit ihren Kindern. In
nur rund 18 Prozent der deutschen Haushalte wird
überhaupt noch ein Instrument aktiv gespielt – die
meisten verstauben in irgendeiner Zimmerecke.
Nach Ansicht von Eckart Altenmüller, Direktor
des Instituts für Musikphysiologie und Musikermedizin der Hochschule für Musik, Theater und
Medien Hannover, hat es in den 1970er-Jahren
einen Bruch gegeben. Die Nazis, so die Meinung
vieler Experten, hätten durch ihre überzogene Volkstümelei einer ganzen Generation das Singen und
Musizieren verleidet. Außerdem sei immer weniger Kindern überhaupt noch nach Musikmachen:
„Warum selber musizieren?“, will der neunjährige
Emil wissen. Dafür gebe es doch CDs. So hat auch
die Technisierung des Familienalltags dazu geführt,
dass wir kein Instrument mehr spielen und weniger
singen. Selbstgemacht klingt einfach nicht so gut.
Wie wichtig Musik für große und kleine Kinder
ist, hat die Forschung längst bewiesen. So fand der
Musikpädagoge Hans Günther Bastian in einer an
Berliner Grundschulen durchgeführten Langzeitstudie heraus, dass sich musikalische Früherziehung positiv auf die Entwicklung von Intelligenz,
Kreativität und Sprache auswirkt. Das war in den
90er-Jahren. Jetzt konnte ein Forschungsteam der
Northwestern University in Illinois sogar nachweisen, dass Kinder, die ein Musikinstrument lernen ➼
BUCHTIPP
Anne Diekmann/
Willi Gohl/Tomi
Ungerer: Das
große Liederbuch.
Diogenes, 240 Seiten, 34,90 Euro
Es ist der Klassiker
unter den Liederbüchern. Darin enthalten: 204 deutsche
Volks- und Kinderlieder sowie über
150 bunte Bilder
des französischen
Illustrators Tomi Ungerer. Ganz wichtig:
Singen nicht vergessen!
Kinder lieben Klänge.
Es ist meist ein positives Hörerlebnis,
das den Wunsch
aufkommen lässt,
ein Instrument
erlernen zu wollen
DEZEMBER 2014 familie&cotmittelpunkt 5
mittelpunkt
topthema
Kaum erklingt rhythmisches Getrommel,
bewegen sich die Kinder
im Takt, klatschen und
singen dazu
BUCHTIPP
Dorothée KreuschJacob: Kinder für
Musik begeistern.
Mit Beiträgen von
Giora Feidman,
Hélène Grimaud,
Peter Maffay u.a.
Knaur, 192 Seiten,
16,80 Euro
Das Buch ist ein
Allrounder: Es liefert sowohl wissenschaftliche Details
darüber, wie Menschen Musik erlernen, informiert aber
auch ganz praktisch,
wie Eltern den
richtigen Lehrer für
ihr Kind finden.
und ein paar Jahre spielen, noch in hohem Alter von
einer besseren Hirnleistung profitieren.
Das heißt aber auch: Vom Musikhören alleine
wird kein Kind klüger. Lange Zeit galt Musik von
Mozart als eine Art Wundermittel in der Frühförderung, mit dem sich der IQ bei Kindern messbar
erhöhen ließe – und das bereits beim ungeborenen
Kind. So die Theorie. Stimmt aber nicht. Alle Versuche, den sogenannten Mozart-Effekt nachzuweisen,
scheiterten bislang. Und wer wie der kleine Emil
partout kein Instrument lernen will, sollte vielleicht
öfter singen. Auch das tut gut. Denn Musikpädagogen der Uni Frankfurt haben nachgewiesen: Singen
stärkt das Immunsystem. Und: „Singen kann sehr
wohltuend für Menschen sein. Es kann glücklich
stimmen und dabei helfen, seelische Konflikte besser
zu verarbeiten“, so Wolfgang Bossinger, Leiter der
Akademie für Singen und Gesundheit. Singen und
Musizieren wirken wie Antidepressiva – und noch
darüber hinaus (siehe Kasten Seite 9).
MUSIK REGT DIE FANTASIE UND
KREATIVITÄT DER KINDER AN
Musik soll aber vor allem Spaß machen. Drei, vier
Takte reichen in der Regel, um das Interesse kleiner
Kinder zu wecken. Schon die Allerkleinsten reagieren,
wenn Mama Lieder singt und Rhythmen klatscht. Sie
quietschen mit, wollen mehr. „Kinder reagieren sehr
individuell auf Musik“, weiß Eva Biallas, musikalische Leiterin am Musikkindergarten Hamburg. Die
meisten seien mit großer Begeisterung dabei. Was viele
Eltern zwischen Bürostress, Supermarkt und Fitnessstudio nicht mehr hinbekommen, wird in der Kita
der Hamburger Stiftung Kindergärten Finkenau groß
geschrieben: Musik ist dort Alltag. Vor den Mahlzeiten und im Morgenkreis wird ganz selbstverständlich
gesungen. Und wenn die Kinder vor dem Rausgehen
in ihre Stiefel und Jacken schlüpfen, sitzen sie auf
ihren Garderobenbänken und trällern Liedchen wie
„Ich zieh’ mir jetzt meinen warmen Pulli an“. Des
6 familie&cotmittelpunkt DEZEMBER 2014
Ganz Ohr sein
Viele Eltern wissen nicht, wie sie Musik in
den Familienalltag integrieren können. Unter www.ganzohr.org finden sie zu diesem
Thema jede Menge Tipps und Informationen. Sie sind dem Alter der Kinder entsprechend aufbereitet. Los geht es mit Infos
für Paare, die gerade erst erfahren haben,
dass sie Eltern werden. Über verschiedene
Altersstufen hinweg finden sich dann im
letzten Kapitel Anregungen und Vorschläge
für schulreife Kinder. ganzohr.org ermöglicht einen Rundumblick, liefert praktisches
Alltagswissen, aber auch jede Menge theoretischen Hintergrund. Werdende Eltern erfahren dort zum Beispiel, warum die ersten
Schwangerschaftsmonate für das kindliche
Hörsystem so wichtig sind und dass Musik
nicht nur schön klingt, sondern auch gegen Stress hilft. Ebenso wird anschaulich
erklärt, warum Wiegenlieder seit Urzeiten
das beste Schlafmittel sind und wie man
mit Liedgeschichten Kinder im Kita-Alter
begeistern kann.
Weiteren gibt es einen Kita-Chor, Tanzgruppen und
Hauskonzerte mit kooperierenden Profimusikern aus
der Staatsoper oder der Philharmonie.
Aber nicht alles, was mit Musik zu tun hat, ist in
der Kita ritualisiert. In den hauseigenen Musikraum
kommen die Kinder auch, wenn es keine Angebote gibt. Dann lassen sie es so richtig krachen mit
Klanghölzern, Glöckchen, Trommeln – und ganz
ohne professionelle Anleitung. „Dabei entstehen oft
tolle Sachen“, erzählt Biallas. Weiß sie einen Trick,
wie man Kinder, die anscheinend überhaupt nichts
mit Musik anfangen können, für Klangerlebnisse
begeistern kann? „Die Kinder beobachten, ihre
Interessen identifizieren und selbst Spaß am Musizieren haben“, lautet die Antwort der Musikpädagogin. Wichtig beim Musikmachen mit Kindern
sei außerdem, nicht zu reglementieren, sondern die
Kinder einfach experimentieren zu lassen. Musik sei
zunächst einmal weder richtig noch falsch.
Kleine Kinder erleben Musik beim Singen, Tanzen,
Spielen, Malen und Kuscheln. All das sensibilisiert die
Sinne und regt die kindliche Fantasie und Kreativität an. So erfahren Kinder durch ihr schöpferisches
Tun, was sie alles bewegen können. Und das gibt ➼
mittelpunkt
BUCHTIPP
Wilfried Gruhn:
Anfänge des Musiklernens. Eine
lerntheoretische
und entwicklungspsychologische
Einführung.
Olms, 146 Seiten,
19,80 Euro
Ein Buch, das in die
Tiefe geht. Geschrieben wurde es für
alle, die sich für musikalisches Lernen
interessieren und
wissen wollen, wie
Kinder unterrichtet
werden sollten, damit sie auch noch
als Erwachsene mit
Freude musizieren.
topthema
Selbstvertrauen. Eva Biallas glaubt ohnehin, dass
jedes Kind musikalisch ist. Eine These, die auch der
Musikwissenschaftler Wilfried Gruhn vertritt: „Wir
können alle singen, wenn wir sprechen können“,
schreibt er in dem von der Konzertpianistin und
Musikpädagogin Dorothée Kreusch-Jacob herausgebrachten Buch „Kinder mit Musik begeistern“.
Evolutionsbiologisch betrachtet, basieren Singen
und Sprechen auf den gleichen Voraussetzungen: der
direkten Nervenverbindung zwischen den auditorischen und den motorischen Hirnbereichen, die es
möglich macht, Klänge nach dem Gehör zu lernen.
Kinder lernen Musik also wie eine Sprache: Sie hören zu, brabbeln nach und improvisieren drauflos,
wenn sie ausreichend Hörwissen erworben haben.
Klingt gut. Fragt sich nur, wie ein Kind heute
musikalische Vielfalt lernen soll, wenn in seiner Umgebung kaum noch Musik gemacht wird. Selbst in
der Grundschule wird der Musikunterricht zugunsten
von Mathe und Deutsch zusammengestrichen oder
Optimal ist es, wenn
Eltern ein Instrument
spielen. Dann greifen
auch die Kinder
gerne mal in die
Saiten
8 familie&cotmittelpunkt DEZEMBER 2014
findet, weil Lehrer fehlen, wochenlang gar nicht
statt. Kein Kind kann wissen, was ihm entgeht. Sein
musikalisches Potenzial bleibt unentdeckt – und
ehe es sichs versieht, ist es erwachsen und behauptet, überhaupt kein musikalisches Talent zu haben.
Eine Entwicklung, die die Kulturstiftung der
Länder aufhalten will, indem sie die ästhetische und
sinnliche Bildung zur Notwendigkeit erklärt und
Kindern ein Recht auf Musik einräumt. Auch die
Initiative „Jedem Kind ein Instrument“ (JeKi), die
es jedem Grundschüler ermöglichen will, ein Instrument seiner Wahl zu lernen, greift zu kurz. Zwar ist
JeKi in vielen Bundesländern gängige Praxis – rund
50 Prozent aller Grundschulkinder lernen ein Instrument – doch fast die Hälfte davon verliert bereits
während der Schulzeit wieder das Interesse daran.
Es geht aber auch anders: So hat die Bertelsmann
Stiftung in Zusammenarbeit mit den Kultusministerien ein Konzept aufgesetzt, mit dem Schulen
und Kitas endlich wieder zum Klingen gebracht ➼
Die heilsame Wirkung der Musik
Musik ist eine Kunstform, die hauptsächlich die Gefühle anspricht – und so
die Möglichkeit bietet, auch therapeutisch eingesetzt zu werden
Musik, die gefällt, kann viel bewirken – sowohl körperlich als auch psychisch. Darum
wird sie auch zu Therapiezwecken eingesetzt. Auf manchen Frühchenstationen zum
Beispiel leiten Musiktherapeuten die Mütter
an, für ihre Kinder zu singen und sie so in ihrer
Entwicklung zu unterstützen. Kinder, die
im Inkubator liegen, bekommen die Stimme
ihrer sprechenden und singenden Mutter vorgespielt. Das baut Stress ab und gibt den
Kleinen ein Gefühl der Geborgenheit. Auch
krebskranken Kindern hilft Musik. Die Krankheit heilen kann sie zwar nicht, aber Kinder
darin unterstützen, ihre Gefühle, Ängste und
Hoffnungen auszudrücken. „So können
sie ihr inneres Erleben spielerisch inszenieren,
kommunizieren und verarbeiten“, sagt der
Musikpädagoge Wolfgang Bossinger, der früher selbst mit krebskranken Kindern gearbeitet hat. „Diese Kinder müssen viel aushalten
und können sich so etwas Luft verschaffen.“
In Kinder- und Jugendpsychiatrien kommt
Musik ebenfalls zum Einsatz: Besonders wirksam scheint Musik bei Kindern mit Autismus
zu sein, die kaum über Sprache zu erreichen
sind, aber umso stärker auf Musik reagieren.
Eingesetzt wird Musik auch viel im heilpädagogischen Bereich – bei behinderten oder
entwicklungsverzögerten Kindern etwa. Dazu
sagt Bossinger: „Musik wirkt. Sie fördert das
Gemeinschaftserleben, aber auch den Gefühlsausdruck und besonders die Erfahrung,
nicht ohnmächtig zu sein, sondern etwas bewirken zu können.“
topthema
werden sollen: In der „Musikalischen Grundschule“ etwa wird Musik nicht mehr länger nur in ein,
zwei Wochenstunden gepackt, sondern findet auch
im Matheunterricht, auf Elternabenden oder auf
dem Pausenhof statt – zum Beispiel wenn Kinder,
um Konflikte zu vermeiden, die Stoppregel ihrer
Schulgemeinschaft rappen. Umgesetzt wurde das
Konzept bereits in rund 350 Bildungseinrichtungen.
Auf schulisches Engagement allein sollten sich
Eltern aber nicht verlassen. Darum: Besser selber
machen (siehe Kasten S. 6). Zumal Musik auch die
Kraft hat, Beziehungen zu intensivieren und die
Gemeinschaft zu fördern – und so dem familiären
Miteinander einfach gut tut. Und wer keine Lust
hat, selbst zu Klanghölzern und Glockenspiel zu
greifen, kann seine Kinder zumindest aushäusig in
neue Klangwelten eintauchen lassen – zum Beispiel
im Musikgarten, in der musikalischen Früherziehung oder später in der Musikschule. Denn schon
Babys spüren: Musik ist Magie – und sie macht uns
➼
unendlich reich.
10 familie&cotmittelpunkt DEZEMBER 2014
mittelpunkt
INTERVIEW
MUSIKHÖREN UND MUSIZIEREN FÖRDERN DIE
KINDLICHE ENTWICKLUNG AUF VIELFÄLTIGE WEISE
Eckart Altenmüller ist Arzt und Musiker und
einer der führenden Forscher auf dem Gebiet der Neurophysiologie und Neuropsychologie von Musikern. Außerdem unterrichtet er
an der Musikhochschule Freiburg Querflöte
familie&co: In welchem Ausmaß beeinflusst Musik
Menschen positiv?
Musik wirkt sich in vielerlei Hinsicht positiv auf Menschen aus.
Kinder mit Sprachentwicklungsstörungen etwa können mit Hilfe von Musik ihre Defizite ausgleichen. Weiter fördert Musik die
emotionale Reifung. Ein Kind, das schon viele Klangerfahrungen
gesammelt hat, erkennt schnell, wie es seinem Gegenüber geht,
zum Beispiel, dass dessen Stimme traurig klingt. Ebenfalls ein
Ergebnis wissenschaftlicher Untersuchungen ist, dass das Musizieren schon kleine Kinder hilfsbereiter und kooperativer werden
lässt. Musik macht also auch sozialer.
Was löst Musik im Gehirn und Körper aus?
Das Ohr ist zwar das Organ mit den wenigsten Sinneszellen,
trotzdem verfügt der Hörsinn im Vergleich zu Auge, Nase, Zunge
und Haut über die größte Lernfähigkeit. Auf eine Sinneszelle des
Innenohres kommen etwa 14 Millionen Nervenzellen, die das Gehörte in den Hirnstamm weiterleiten und im Großhirn verarbeiten.
Bei jeder Umschaltstation werden die Informationen verfeinert –
und gelernt. Bei einem Kind, das ein Jahr lang einmal die Woche
Klavierunterricht hat und jeden Tag eine Viertelstunde übt, sind die
Hirnregionen für die Handsteuerung ausgeprägter als bei Kindern,
die nicht musizieren. Das lässt es feinmotorisch geschickter werden.
Wie lernen Kinder Musik?
Das Bedürfnis, Musik zu machen, bringen Kinder mit auf die Welt.
Nur ein geringer Prozentsatz ist von Natur aus unmusikalisch, wie
die an Amusie oder einer speziellen Form des Autismus leidenden
Menschen. Ab der 21. Schwangerschaftswoche ist das Gehör
von Babys so gut ausgebildet, dass sie Musik hören können und
diese auch bei ihnen im Gehirn ankommt. Die einzelnen Klänge
werden allerdings erst durch das Gedächtnis zusammengefügt.
Musik ist also auch eine Gedächtniskunst.
Wie sollten Eltern ihren Kindern Musik vermitteln?
Eltern, die mit ihren Kindern singen oder musizieren, schaffen
eine Atmosphäre der Geborgenheit. Kinder profitieren davon,
weil sie diese Art von Miteinander emotional stärkt. Leider singen viele Eltern heute nicht mehr mit ihren Kindern. Generell
gilt daher, dass Eltern ihren Kindern Angebote machen sollten.
Warum nicht einfach zusammen in ein Konzert gehen oder bei
einer Musikschule Instrumente ausprobieren?
FOTOS: FOTOLIA.COM/DAINIS EGLAVS; THINKSTOCK (2); SHUTTERSTOCK.COM; PRIVAT
mittelpunkt
titelthema
topthema
mittelpunkt
psychotest
WIE WICHTIG IST
IHNEN MUSIK?
PSYCHOTEST
IM MITTELPUNKT
„Die Musik drückt das aus, was nicht
gesagt werden kann und worüber zu
schweigen unmöglich ist.“ Können
Sie mit diesem Zitat von Victor Hugo
(1808–1885) etwas anfangen?
0 Eher weniger, denn als so kompliziertphilosophisch empfinde ich Musik nicht.
Ist Musik für Sie nur ein Hintergrundgeräusch
oder ziehen Sie eine tieferen Genuss aus ihr?
Und was bedeutet das? Machen Sie den Test!
2 Ja, das stimmt zumindest für einige
Musikstücke.
stimmt genau!
VON DIPLOM-PSYCHOLOGE MICHAEL THIEL
Sollen Ihre Kinder privat Musikunterricht bekommen?
Sie sind irgendwie traurig. Welche
Musik könnte Sie aufmuntern?
2 Das war doch der Pummlige mit Bart und
der Joe-Cocker-Stimme, oder?
0 Ich sehe mir diese Shows nicht an.
Gehen Sie mit Ihrem Partner öfter
in Konzerte?
2 Ja, ganz gezielt, wenn einer unserer
Lieblingsmusiker auftritt.
0 Eher selten: Das ist uns zu voll und zu
teuer.
4 Sehr gern – und dann genießen wir diese
Musik ganz intensiv zu zweit!
2 Ja, aber nur, wenn sie Spaß daran haben.
0 Vielleicht Singen? Aber nur moderne
jetzt genau richtig.
Musik, keine verstaubten Klassiker!
0 Musik macht mich nicht unbedingt fröh4 Ich habe für diese Fälle meinen iPod mit
von klein auf gesungen.
0 Ja – aber nicht wirklich gut und deswegen
Ihre zehnjährige Tochter möchte
unbedingt Geige lernen, weil sie den
Stargeiger David Garrett so toll
findet. Wie geht es Ihnen damit?
0 Schlecht, ausgerechnet Geige. Da kommen harte Zeiten auf mich zu!
4 Ich liebe Geige – und natürlich bekommt
sie meine volle Unterstützung.
2 Es geht so: Es soll ja auch schon elektrische Geigen geben, die nicht so viel Krach
machen …
nur für mich …
12 familie&cotmittelpunkt DEZEMBER 2014
Wo hören Sie am liebsten Musik?
2 Überall – das Radio ist ständig an!
0
Im Wohnzimmer, ganz gemütlich auf
meinem Sofa!
4
Am liebsten im Auto: Da kann man
wunderbar mitsingen.
Sie sitzen allein im Restaurant und
im Hintergrund dudelt irgendwelche
Musik. Ihre Reaktion?
4 Entweder richtig oder gar nicht: Ich frage
nach einer Musik, die ich mag!
0 Ich bitte den Ober, die Musik leiser zu
machen.
2 Das finde ich schön: Da fühle ich mich
Musik ist nicht das Wichtigste in Ihrem Leben. Natürlich hören
Sie ab und zu Radio und haben Ihre Lieblingsbands. Sie genießen aber auch ein Buch oder ein Essen
mit Freunden ohne Hintergrundgeräusche. Und wenn die
Musik aus dem Kinderzimmer zu laut wird, bitten Sie um Zimmerlautstärke. Doch manchmal findet man Sie auf dem Sofa wieder,
wenn Sie sich in entspannter Atmosphäre eine schöne CD anhören.
ABER VORSICHT: Die Musikwelt ist bunt und es kann sein, dass Sie
sich auf einige wenige Musikstücke oder Interpreten festlegen, weil
die für Sie „schöne“ Musik machen. Damit könnten Sie den Musikgeschmack Ihrer Kinder schnell vorverurteilen und sich und die Kids um
neue Musikerlebnisse bringen.
PSYCHOTIPP: Seien Sie experimentierfreudiger,
14–26 PUNKTE
lassen Sie sich von Ihren Kinder in neue
DER DAUERHÖRER
Musikstile einführen. Wer weiß, welche
FOTO: PRIVAT
4 Und wie! Ich habe auch mit den Kindern
0 Mit Musik kann ich gut entspannen.
DER GELEGENHEITSHÖRER
2 Ja – ich habe immer so einen Ohrwurm
zum Nachträllern!
2 Musik bringt Schwung in mein Leben!
0–12 PUNKTE
meinen Lieblingstanzstücken: Kopfhörer
auf und durch die Wohnung geschwoft!
Singen Sie gerne?
mir vorstellen kann, und versetzt mich
deshalb sofort in andere Gefühlswelten.
nicht so allein …
lich oder gar glücklich …
Stimme!
Diplom-Psychologe
Michael Thiel
ist familie&co-Experte
der ersten Stunde. Seit
über 20 Jahren berät
er Paare und Familien
und ist bekannt aus
Funk und Fernsehen
4 Na klar: Je früher, desto besser!
2 „Happy“ von Pharrell Williams wäre
4 Andreas Rückert – eine sensationelle
4 Sie drückt alle Emotionen aus, die ich
4 Und ob: Wie schön formuliert – und
ANKREUZEN UND PUNKTE ADDIEREN.
Wer hat 2013 die „The Voice of
Germany“-Staffel gewonnen?
Was mögen Sie am allerliebsten
an der Musik?
28–40 PUNKTE
DER MUSIKENTHUSIAST
Ein Leben ohne Musik?
Für Sie undenkbar! Dabei lassen Sie
sich nicht einfach von Radio & Co berieseln,
sondern Sie hören und analysieren Lieder ähnlich
wie ein Profimusiker: Schiefe Töne in Livekonzerten fallen
Ihnen sofort auf und Sie sind in der Lage, Lieder schnell wieder zu erkennen und nachzusingen. Vielleicht spielen Sie sogar
ein Instrument? Ganz sicher werden aber Ihre Kinder schon im
Mutterbauch mit der ganzen Musikpalette verwöhnt: Von Klassik
bis Pop hören Sie nämlich alles – Hauptsache es ist gut gemacht!
ABER VORSICHT: Wer beim Musikhören zuviel denkt und analysiert,
läuft Gefahr, Musik nicht nur genießen zu können. Das kann
Ihnen und Ihnen Kindern leicht den Spaß verderben …
PSYCHOTIPP: Tanzen, singen und freuen Sie sich
einfach, wenn Ihnen Musik gefällt. Bleiben Sie
Autoradio, Handy, Stereoanlage: Wo immer
Schätze Sie entdecken. Musik entneugierig und lassen Sie sich von Ihren KinSie sind, laufen diese Geräte, von früh bis spät.
wickelt sich – und das sollten
dern in deren Musikwelt entführen. Erst
Da wird auch mal zur Lieblingsmusik durch die WohSie gemeinsam mit Ihnach dem Gefühl können Sie Ihren
nung geschwoft. Gefällt Ihnen ein Stück besonders, können
ren Kindern auch
Verstand zu Worte kommen lasSie es auch 20-mal hintereinander hören – manchmal zum
tun!
sen, um ein Lied zu bewerLeidwesen Ihrer Liebsten! Stille ist für Sie irgendwie unangenehm.
ten. Spaß zuerst!
ABER VORSICHT: Musik als Dauerberieselung verkommt leicht
zum Hintergrundgeräusch. Das wäre schade, zumal Ihre Kinder dies
an Ihrem Vorbild womöglich lernen und so den tieferen Musikgenuss
gar nicht kennenlernen.
PSYCHOTIPP: Lernen Sie, auch einmal die Ruhe zu genießen. Versuchen Sie zusätzlich auch aktiv Musik zu machen: Singen Sie im
Chor, lernen Sie ein Instrument – vielleicht sogar mit Ihren Kindern
zusammen. Das würde Ihr Verständnis für Musik deutlich vertiefen.
mittelpunkt
ratgeber
Gleiches gleich
und Ungleiches
ungleich behandeln
– dieser alte
Rechtsgrundsatz
gilt auch und
gerade in der
Erziehung von
Geschwisterkindern
Kinder und Eltern nehmen einander
höchst unterschiedlich wahr. Was Eltern beispielsweise als ausreichend und
gerecht empfinden, beurteilen Kinder
oft ganz anders. So ist auch elterliche
Zuwendung aus Sicht der Kinder keine Frage der Quantität, des Zeitmaßes,
sondern eine der Qualität. Deshalb beobachten Kinder ganz genau, wie Vater
und Mutter mit dem kleinen Bruder
oder der jüngeren Schwester umgehen.
Und sie schauen darauf, ob die Eltern
bestrebt sind, Zuspruch und Zuwendung
gleichmäßig auf alle Kinder zu verteilen.
Dabei schätzen sie elterliches Handeln
höher ein als Worte.
Es interessiert sie nur unwesentlich,
dass die Eltern meist tatsächlich versuchen, all ihre Kinder stets gleich zu
lieben. Kinder sehen und bewerten das
Verhalten der Eltern im Alltag: dass der
größere Bruder länger aufbleiben darf,
14 familie&cotmittelpunkt DEZEMBER 2014
RATGEBER
ERZIEHUNG
dass die Mutter der kranken Schwester
mehr Aufmerksamkeit schenkt oder
dem langsameren Bruder länger bei den
Hausaufgaben hilft.
Eltern lieben ihre Kinder ohne Unterschied, verhalten sich ihnen gegenüber
aber ungleich. Und das ist ebenso normal wie lebensnotwendig: So braucht
das neugeborene Kind eine intensivere
Begleitung als das ältere Kind. Und das
Kind, das gerade in den Kindergarten
kommt, braucht mehr Nähe und Begleitung als die Schwester, die die Einrichtung schon lange kennt.
terscheiden sie. Konflikte sind daher
programmiert.
Man hat lange Zeit über die Bedeutung der Geschwisterposition für das
Leben eines Kindes nachgedacht. So
prägend sie auch sein mag, letztlich ist
doch der psychosoziale Rahmen bedeutsamer, in dem Geschwister aufwachsen:
Trennungs- und Scheidungserfahrungen,
Krankheit oder Tod in der Familie, Umzug, die Beziehung der Eltern oder die
Bedeutung der Großeltern. Nicht zu
vergessen die Eigenschaften, die Kinder
schon mit auf die Welt bringen. Sie sind
beschriebene Blätter – aber welches
Buch des Lebens daraus wird, bestimmt
letztlich die Erziehung.
FOTO: GETTYIMAGES; PRIVAT
GESCHWISTER
IM WETTBEWERB
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Geschwister wollen sich
voneinander abgrenzen
Gerade die Verschiedenheit der Situationen macht ein differenziertes Handeln
notwendig. Das wirkt aus der Sicht des
betroffenen Kindes nicht unbedingt gerecht. Klagen und Quengeln sind die
Folge. Man sollte bedenken: Selbst
wenn man es schafft, es allen Kindern
irgendwie recht zu machen, bleibt eine
Person übrig, der man nicht gerecht
wird – sich selbst! Geschwister wollen
sich voneinander abgrenzen. Ihr Alter,
ihr Geschlecht, ihr Temperament un-
Dr. Jan-Uwe Rogge
ist Familien- und Kommunikationsberater,
Autor von Bestsellern
wie „Kinder brauchen
Grenzen“ und „Ängste
machen Kinder stark“
DEZEMBER 2014 familie&cotmittelpunkt 15
mittelpunkt
ratgeber
RATGEBER
KITA
selbst zu lösen. Bildungspläne wie der
Bayerische fordern daher ausdrücklich
die Integration von Bewegungsanregungen in den Kita-Alltag: „Für Kinder
ist eine täglich herausfordernde Bewegung dringend notwendig. Dies stärkt
ihr positives Körperbewusstsein und
trägt entscheidend zu ihrer Gesundheit
und Leistungsfähigkeit bei.“
BILDUNG DURCH
BEWEGUNG
Ob drinnen oder draußen: Die meisten
Kinder bewegen sich für ihr Leben gern.
Das ist kein Kinderkram oder vertrödelte
Zeit, sondern ein wichtiger Teil ihres Entwicklungplans. Auch in der Kindheits-,
Bildungs- und Hirnforschung ist man
sich einig: Bewegung ist ein wesentlicher
Motor des Lernens. Damit das Gehirn
aus (körperlichen) Erfahrungen geistigen, sprachlichen, mathematischen oder
sozialen Gewinn ziehen kann, müssen
möglichst viele Sinne beteiligt sein.
Motorische Fähigkeiten
gezielt fördern
Bei Bewegungsmangel indes kann nicht
nur das Körpergewicht zum Problem
werden, sondern sogar die gesamte kindliche Entwicklung in Gefahr geraten.
Eltern sollten daher durchaus bei der
Auswahl der Kita nachfragen: Welche
16 familie&cotmittelpunkt DEZEMBER 2014
Räume, Ideen oder Projekte hat die
Einrichtung zu diesem Thema? Stehen
regelmäßig Wald- und Wiesentage auf
dem Programm? Ist Bewegung Teil des
pädagogischen Konzepts?
Das Team der städtischen Kita Felicitas-Füss-Straße in München würde alle
Fragen mit einem lauten Ja beantworten.
Das Außengelände dort wurde schon vor
Jahren in einen „Naturerlebnisraum“ umgestaltet, mit kleinen Hügeln, von denen
man herunterspringen kann, Sandmulden
und Ähnlichem, sodass die Stadtkinder
dort vielfältige Bewegungserfahrungen
machen können. Zwei Kindergruppen
gehen zudem täglich in ein nahe gelegenes Wäldchen – auch bei Regen oder
Schnee. Die Leiterin Edeltraud Prokop
erzählt Beeindruckendes: „Als wir das
Gartengelände umgestaltet hatten, veränderte sich das Spiel der Kinder völlig. Der
Lärmpegel sank und die Kinder dachten
sich mehr Rollenspiele aus.“
Bewegung bewirkt mehr als körperliche Ertüchtigung. Die Erziehungs- und
Bildungspläne betonen: Kinder, die regelmäßig vielfältige Bewegungsmöglichkeiten haben, sind selbstbewusster, können
sich besser konzentrieren und trauen
sich eher zu, Probleme oder Aufgaben
FOTOS: FOTOLIA.COM/PAVEL LOSEVSKY; PRIVAT
Viel Bewegung ist
für die gesunde
körperliche und
geistige Entwicklung
unserer Kinder
unerlässlich. Das
spiegelt sich auch
in immer mehr KitaKonzepten wider
Gut für Gleichgewicht
und Körperbewusstsein
Damit Eltern leichter Kitas erkennen
können, die sich um ausreichend Bewegung kümmern, vergeben einige Länder
Gütesiegel. In Niedersachsen etwa gibt
es das „Markenzeichen Bewegungskita“,
in Baden-Württemberg und NordrheinWestfalen das Zertifikat „Anerkannter
Bewegungskindergarten“.
Zu den ausgezeichneten Einrichtungen, die sich an diesen Richtlinien
orientieren, gehört die Bielefelder Bewegungskita Purzelbaum. Gruppenleiterin
Kristina Münch berichtet: „Wir sind
mit den Kindern so oft wie möglich
draußen, aber auch drinnen haben wir
viele Möglichkeiten geschaffen, damit
sich die Kinder zum Beispiel mit Rollbrettern durch die Flure und Räume
bewegen können.“ Das Motto der Kita:
„Bewegtes Miteinander“.
Ein weiterer Pluspunkt solcher Einrichtungen: Kinder, die oft in unwegsamem Gelände unterwegs sind, können
viel besser das Gleichgewicht halten,
Gefahren erkennen und ihre Kräfte einschätzen. Kann ich vom Baum springen?
Schaffe ich es, über die Straße zu rennen?
Kinder, die über ein ausgeprägtes Körperbewusstsein verfügen, verhalten sich
situationsangemessener und verletzen
sich weniger als solche, die über wenig
Bewegungserfahrung verfügen.
Und weil dies so ist, kann man nur
hoffen und wünschen, dass möglichst
viele Kitas in Bewegung geraten.
Sylvia Meise
ist Journalistin
und Autorin und
lebt mit ihrer
Familie in Frankfurt am Main
mittelpunkt
ratgeber
WEGE AUS DER
FÖRDERFALLE
„Komm, ich zeig dir noch mal, wie
man die Zahlen richtig untereinander
schreibt“, sagt die Lehrerin zu Maria,
die mit dem schriftlichen Subtrahieren
große Probleme hat. „Nein, danke“,
wehrt sich die Drittklässlerin, „das übe
ich zu Hause mit meiner Mama.“
Maria hat in fast allen Fächern Lernschwierigkeiten. Als zu früh Geborene
hat sie unter Entwicklungsverzögerungen
und Wahrnehmungsschwächen zu leiden,
die ihr weitgehend erhalten bleiben werden. Seit Maria nach langen, sorgenvollen
Wochen endlich aus der Frühchen-Klinik
nach Hause durfte, kümmert sich ihre
Mutter rührend und aufopferungsvoll
um das Mädchen. Keine Fördermaßnahme hat sie ausgelassen. Stunden um
Stunden übten sie seit der Einschulung
gemeinsam, Ziffern und Buchstaben
schön zu schreiben. Hausaufgaben, Le-
18 familie&cotmittelpunkt DEZEMBER 2014
ligen Klassenziele stets knapp erreicht.
Bei so viel Fleiß und häuslicher Unterstützung wird sie später wahrscheinlich
sogar einen mittleren Abschluss schaffen.
Doch Maria zahlt einen doppelten Preis
dafür: Weder kennt sie unbeschwertes
Herumtoben und die Ausgelassenheit
einer aufgedrehten Kinderschar, noch
hat sie Anstrengungsbereitschaft und
Lernen aus eigener Initiative entwickeln
können. Sie macht zu Hause alles mit
– verfügt aber über keine eigene Leistungsmotivation.
Ein leistungsmotivierter Mensch trägt
die feste Überzeugung in sich: „Wenn ich
mich anstrenge, dann schaffe ich das.“
Diese Überzeugung ist von klein auf
gewachsen. Eltern und andere Bezugspersonen haben schon dem Kleinkind
etwas zugetraut, haben es ermuntert,
seine Umgebung zu erforschen und später
beim Herumtollen mit anderen Kindern
alles Mögliche auszuprobieren.
Beim Hantieren, Spielen, Klettern,
Streiten und Sich-Vertragen machen
Kinder die Erfahrungen der Selbstwirksamkeit. Daraus erwächst Selbstbewusst-
RATGEBER
SCHULE
sein – die Überzeugung, über individuelle
Fähigkeiten zu verfügen. Eigenaktivität
vermittelt die Überzeugung, aus eigener
Anstrengung heraus immer mehr zu
können. Solche Erfahrungen führen zu
einem positiven Selbstwertgefühl und
einer hohen Leistungsmotivation.
Viele Eltern machen sich
unnötige Sorgen
Marias Mutter hat sich immer Sorgen
um ihre Kleine gemacht – anfangs um
ihr Überleben, dann um ihre gesundheitliche Entwicklung und später um
ihr Vorankommen in der Schule. Mit
dieser Sorge im Hintergrund hat sie
alles für Maria getan. Sie hat sich aufopferungsvoll gekümmert, und sie hat
vieles getan, was das Kind auch selber
hätte tun können – mit der Folge, dass
sich Marias Selbstbewusstsein und ihr
Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit
nur ungenügend entwickeln konnten.
Manche Eltern sorgen sich sogar
ohne jeden Grund. Einst hatte ich es mit
einer Mutter zu tun, die schon bei der
Einschulung überzeugt war, ihr Junge
würde nicht lesen lernen können – obwohl es keinerlei Anzeichen dafür gab.
FOTOS: FOTOLIA.COM/MARKUS MAINKA; PRIVAT
FOTO:
Alles für Erfolg, sen, Kopfrechnen – das Kind macht bis
Reichtum und heute alles willig mit. Zum Spielen mit
Karriere? Kluge Freundinnen, draußen auf dem Spielplatz,
Eltern wissen: kommt Maria allerdings nur selten.
Nur selber tun
Motivation durch
macht tüchtig – Eigenaktivität
und nur selber Das viele Helfen war nicht vergebens. Die
denken macht drohende Förderschule hat die Mutter
wirklich schlau abwenden können. Maria hat die jewei-
Sie übte und übte mit ihm – mit dem
Ergebnis, dass der Junge am Ende der
ersten Klasse tatsächlich förderbedürftig war. Ihre Ängste hatten sich auf das
Kind übertragen und ihm die Chance
unbeschwerten Lernens genommen.
Andere Eltern (über-)fördern ihr
Kind, weil sie nichts verpassen wollen.
Sie sind durch übermäßigen Ratgeberkonsum verunsichert oder lassen sich
schon in der Krabbelgruppe mit dem
Ehrgeiz-Virus infizieren. Auch gibt es
Eltern, die neben Statussymbolen wie
Haus und Auto ein „gelungenes“ Kind
als Ausweis eines erfolgreichen Lebens
betrachten. Schließlich nehmen manche Eltern die Interessen und Talente
ihres Kindes nicht wahr, weil sie nur
dessen Karriere im Blick haben und es
ohne Rücksicht auf seine individuellen
Begabungen und Bedürfnisse einseitig
unterstützen.
Fördern ja – aber bitte
mit Maß und Ziel
Alle diese Eltern handeln in bester Absicht; niemals wollen sie ihrem Kind
Schaden zufügen. Dass ihnen das den-
noch passiert, ist dem Missverständnis
geschuldet, heutzutage sei alles machund steuerbar – auch die Entwicklung
eines Kindes. Dabei ist das einzig Machbare die Gestaltung der Rahmenbedingungen, unter denen ein Kind aufwächst:
· Am allerwichtigsten ist Zeit für liebevolle Zuwendung, Liebkosungen, Spiele,
Unternehmungen, Vorlesen und miteinander Reden (auch schon, bevor das
Kind sprechen kann!). All das trägt zu
einer festen Eltern-Kind-Bindung bei und
schafft eine solide Basis für die Persönlichkeitsentwicklung des Kindes.
· Bewegung – von Fingerspielen bis zum
Ganzkörpereinsatz – fördert nicht nur
Fein- und Grobmotorik, sondern auch
das Selbstbewusstsein. Die ersten Erfolgserlebnisse kleiner Kinder resultieren aus
Greifen, Krabbeln, Laufen und Turnen!
· Spielen im Freien und vor allem in der
Natur ermöglicht Erfahrungen mit allen
Sinnen. Bewegungs- und Sinneserfahrungen sind die Voraussetzung für eine
möglichst ungehinderte und störungsfreie
Entwicklung der Gehirnfunktionen.
· Singen und Musizieren – auch wenn
man glaubt, man selbst sei eher unmu-
sikalisch – haben ein hohes Förderpotenzial. Authentisches Falschsingen ist
besser als die entmutigend perfekten
Musikdarbietungen einer CD.
· Und schließlich brauchen Kinder Raum
für Neugier und eigene Interessen. Statt
alle ihre Fragen zu beantworten, können
Eltern Situationen arrangieren, die die
Suche nach eigenen Antworten anspornen, zum Beispiel durch Ausflüge, Zoo-,
Museums- und Bibliotheksbesuche, später auch über das Internet.
Gelassene Eltern schaffen ein fruchtbares Förderklima in dem Bewusstsein:
Nur selber tun macht tüchtig, nur selber
denken macht schlau!
Detlef Träbert
ist Diplom-Pädagoge,
freier Schulberater
und Autor mehrerer
Elternratgeber
DEZEMBER 2014 familie&cotmittelpunkt 19
mittelpunkt
ratgeber
GUT ZU WISSEN
Das Elternhaus hat nach wie
vor starken Einfluss auf den
Berufserfolg der Kinder
Das ergab eine Langzeitstudie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung,
Berlin. Demnach hängen die unterschiedlichen Bildungserfolge der Deutschen zu mehr als 55 Prozent von ihrem
Elternhaus ab. Auch die Unterschiede
zwischen den Einkommen lassen sich zu
etwa 40 Prozent durch den familiären
Hintergrund erklären. Damit rangiert
Deutschland international am unteren
Ende der Skala für Chancengleichheit.
Anders Dänemark: Dort gehen maximal
20 Prozent der Ungleichheit der Arbeitseinkommen auf familiäre Einflüsse
zurück. Ursache dafür ist nach Ansicht
der Forscher ein mehr auf Ausgleich setzendes Bildungssystem.
STUDIE
Bewegung und Sport
fördern das Lernen
Laut einer finnischen Studie wirkt sich
körperliche Bewegung positiv auf die
erreichten Schulabschlüsse aus. So neigten Kinder, die weniger als 30 Stunden
in der Woche körperlich aktiv waren,
zu Problemen beim Rechnen, Schreiben
und Lesen. Kinder indes, die sich mehr
18 %
als 30 Stunden pro Woche bewegten,
hatten in den drei Fächern deutlich
weniger Schwierigkeiten. Die Forscher
erklären den Zusammenhang zwischen
Bildungserfolg und körperlicher Betätigung damit, dass sich Bewegung positiv
auf das reifende Gehirn auswirke. Auch
die Konzentrationsfähigkeit, das Selbstwertgefühl und die Gedächtnisleistung
würden steigen.
18 Prozent der Kinder und Jugendlichen in
Deutschland wachsen in Familien auf, in denen
großer Geldmangel das Alltagsleben prägt.
URTEILE
VERWALTUNGSRECHT
Freistellung von KitaBeiträgen ist rechtens
Die Satzung einer Kommune, nach
der Eltern für ihre Kinder, die städtische Kindertageseinrichtungen
besuchen, keine Beiträge zu zahlen
haben, sofern ihre Jahreseinkünfte
unter 30 000 Euro liegen, ist nicht zu
beanstanden. Auch die Bezugnahme
auf den steuerlichen Einkommensbegriff sei rechtens, so das Thüringer
Oberverwaltungsgericht. Ein u. a. von
Eltern dagegen eingereichter Kontrollantrag wurde zurückgewiesen.
(Thüringer OVG, 3 N 292/09)
TAGESMUTTER
Kinder alleine zu lassen,
ist nicht zulässig
Lässt eine Tagesmutter die ihr anvertrauten vier Kinder im Alter von ein
bis zwei Jahren für einen Zeitraum
von mindestens einer halben Stunde
allein in ihrer Wohnung zurück, um in
einer nahe gelegenen Physiotherapie-Praxis einen Termin zu vereinbaren, so ist ihr die Erlaubnis zur Kindertagespflege sofort zu entziehen.
Es habe sich um eine „gravierende
Verletzung der Aufsichtspflicht gehandelt“, so das Sächsische Oberverwaltungsgericht, da es zu einer
erheblichen Gefährdung der Kinder
gekommen sei. Denn die Kinder
wären nicht in der Lage gewesen,
sich in einer Notsituation selbst zu
helfen oder Hilfe herbeizuholen. Das
Verhalten der Tagesmutter vermittle
den Eindruck, dass sie ihre Aufgabe,
sich während der Betreuungszeit um
die Tagespflegekinder zu kümmern,
nicht ernst nehme und eigene Interessen über das Kindeswohl stelle.
(Sächsisches OVG, 4 B 48/14)
QUELLE: ARBEITSGEMEINSCHAFT FÜR KINDER- UND JUGENDHILFE/AGJ
20 familie&cotmittelpunkt DEZEMBER 2014
Wolfgang Büser ist Fachjournalist für Rechts- und
Verbraucherfragen und Autor
mehrerer Ratgeberbücher
FOTOS: THINKSTOCK; PRIVAT
Wie die Eltern,
so die Kinder
spiele
promotion
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MATCHBALL
Jetzt wird der Rummelplatz auf dem Wohnzimmertisch
aufgebaut! Bällewerfen als Geschicklichkeitsspiel für die
ganze Familie – ein Riesenspaß!
LOGIX 4x4
NUMERABIS
Alles Berechnung!
Zwei oder drei Kärtchen aufdecken,
rechnen, Aufgabe lösen – ein Memo-Spiel
im Mathe-Modus! Die großen Zahlen sind
von allen Seiten gut zu sehen, der
Aufgabenwürfel braucht anfangs einige
Erklärungen. Cleverer Rechenspaß!
Jens Sattler, Piatnik, www.piatnik.com,
2–5 Spieler, ab 8 Jahre, ca. 10 Euro
22 familie&co t mittelpunkt DEZEMBER 2014
Knack den Formen-Code!
Wie beim Sudoku wird ein Spielplan
ausgefüllt – hier mit den fehlenden
Formen. Aber aufgepasst, auch die Farbe
muss stimmen! Ansteigendes Aufgabenniveau für Einsteiger und Logik-Profis.
Intelligentes Kombinationsspiel.
IQ-Spiele, www.iq-spiele.de,
1 Spieler, ab 7 Jahre, ca. 19 Euro
Studien haben gezeigt, dass der
frühe Gebrauch von Computern
Sprachfähigkeiten, die soziale
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fördern kann. Doch das Internet
birgt Risiken. Daher ist es sehr
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schon früh einen verantwortungsbewussten und sicheren Umgang
mit dem Internet lernen.
Disneys Club Penguin unterstützt
dies mit seiner Online-Sicherheitskampagne „Es beginnt bei dir!“:
Ein umfassendes Programm an
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Sicherheit im Internet nachzudenken, und rüstet sie mit den Tools
aus, die sie dafür brauchen.
PUBLIKUMSPREIS FÜR DAS
LERNSPIEL DES JAHRES
Seit 2003 zeichnet
die Familienzeitschrift
familie&co zusammen
mit der Spielemesse
Stuttgart die Gewinner
des Deutschen Lernspielpreises aus.
In diesem Jahr gibt es eine Neuerung:
Zum ersten Mal wird das Lernspiel
des Jahres durch die Messebesucher
selbst ermittelt: Die Besucher testen
die zwölf von der familie&co-Redaktion
im Laufe des Jahres nominierten Lernspiele und vergeben anschließend Noten. Bewertet werden die Spiele in den
Kategorien Spielspaß, Lerneffekt und
Optik. Das Sieger-Spiel wird am letzten
Messetag, Sonntag, 23. November,
gekürt und der siegreiche Verlag erhält
die Auszeichnung für das Lernspiel
des Jahres in Form eines Pokals.
Neben dem Publikumspreis für das
Lernspiel des Jahres 2014 wird den
Besuchern der Spielemesse einiges
geboten. Genaueres zu Programm
und Terminen finden Sie online unter
www.messe-stuttgart.de/spiele
3
wichtige Regel
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zur Sicherheit
im Internet
Beha
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laut sage
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as siehst, womit du
nicht einverstanden
bist, erzähle es
direkt jemandem, dem
du vertraust.
Sage deinen Eltern
immer, was du
gerade machst.
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Behalte deine
persönlichen
Informatione
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ein
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einen
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Teile dein Passwort nur
deinen Eltern mit!
S e i sic h er.
Halte deinen Namen, dein Alter, deine
Adresse, deine Telefonnummer und
deine Schule geheim.
FOTOS: PR
Andrew und Jack Lawson
Ravensburger
www.ravensburger.de
2–6 Spieler
ab 8 Jahre
27 Euro
im Internet
Die bunte Kirmesbude ist schnell aufgebaut, die Spielschachtel dient als
Zielfeld. An ihrem Kopfende wird eine
große Pappe eingesetzt, von der der
Ball abprallen kann. Davor befinden sich
neun Löcher mit unterschiedlicher Punktzahl – da muss der Ball rein. Der Clou
dabei: Er muss mindestens einmal auf
einem Feld vor den Löchern auftreffen.
In welchem, das entscheidet der Würfel.
Matchball lässt sich als Wettkampf, ja
sogar als Turnier spielen, als Team- oder
Einzelwettbewerb. Aber immer braucht
es Zielsicherheit, Geschicklichkeit – und
ein sehr ruhiges Händchen! Matchball hat
einen hohen Wiederspielwert. Und: Spaß
ist garantiert!
Ralf Ruhl
© 2014 DISNEY
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Weitere Infos zur Kampagne unter:
www.clubpenguin.com/de/safety
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Jugendzimmer „Vicky“
mit Schreibtischstuhl!
24 familie&cotmittelpunkt DEZEMBER 2014
Lösungswort aus Heft November 2014: Herbststurm
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Das Jugendzimmer Vicky ist richtig schick – und enthält alles, was Heranwachsende brauchen: Schwebetürschrank,
Bücherregal, Bett und Schreibtisch (ohne Deko, Lattenrost
und Matratze). Dazu gibt es noch den Drehstuhl MAXX
Chairs Titan Junior in Schwarz! Mitmachen: siehe S. 110
Lösungswort:
DEZEMBER 2014 familie&co 59
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familie&gesundheit
Endlich Schluss mit
kalten Füßen
Sobald die ersten Flocken fallen, sind Kinder kaum zu bremsen.
Doch beim Schneemannbauen und Schlittenfahren wird’s schon
mal frostig. So machen Sie Ihren Nachwuchs „winterfest“
VON EVA NEUMANN
Ohne warme Socken kommen
Kinder im Winter nicht weit.
Drinnen sind dicke Strickstrümpfe
aus Wolle eine praktische
Alternative zu Hausschuhen
62 familie&co DEZEMBER 2014
Wenn die Temperaturen purzeln, muss der Körper reagieren. „Er versucht, alle für die
zentralen Körperfunktionen
notwendigen Organe gut mit
Wärme zu versorgen, indem er
sie intensiv durchblutet“, erläutert Klaus Rodens vom Berufsverband der Kinder- und
Jugendärzte. „Dafür werden
die Gefäße in anderen Körperbereichen, die vorübergehend
abschaltbar sind – in Füßen,
Händen oder auch der Nase
– eng gestellt, sodass diese
weniger durchblutet werden.“
Dieser gesunde Regulationsmechanismus funktioniert bei
Groß und Klein nach dem
gleichen Prinzip.
Ob kalte Füße die Anfälligkeit für Erkältungen erhöhen, darüber streitet sich die
Fachwelt. Fest steht jedoch:
In der Regel kühlen nicht nur
die Füße ab. Meist werden
zeitgleich auch das Gesicht,
die Ohren und die Nase käl-
ter. Und das vergrößert dann
die Infektionsgefahr. „Wenn
die Nasenschleimhäute weniger durchblutet sind, ist ihre
Reinigungs- und Schutzfunktion geschwächt und Bakterien haben leichtes Spiel“, sagt
Kinderarzt Rodens. Kalte
Füße sind also auf jeden Fall
ein Warnsignal.
Frieren ist nicht
gleich Frieren
Allerdings kommt es durchaus vor, dass Mama schon
lange mit den Zähnen klappert, während Papa gerade
mal den Schal hervorkramt
und Sohnemann sogar die
Handschuhe beiseite wirft,
um die Augenhöhlen des
Schneemanns besser formen
zu können. „Es gibt keinen
Startpunkt, keine bestimmte
Temperatur, ab der jedermann zwangsläufig friert“,
erklärt der Kinderarzt. „Frieren ist ein gradueller Prozess.
Außerdem reagiert jeder
Körper anders auf dieselbe
objektiv messbare Außentemperatur.“ Muskel- und
Körpermasse, Blutdruck und
subjektives Kälteempfinden
spielen dabei eine Rolle – und
natürlich die Kleidung.
Die Schwierigkeit für Eltern
besteht also darin, zu beurteilen: Wann sind die Füße
des Sprösslings so kalt, dass
sie dringend aufgewärmt
werden müssen? „Dazu gibt
es keine wissenschaftlichen
Daten“, sagt Klaus Rodens.
„Wenn ein Kind klagt, muss
man natürlich umgehend
reagieren.“ Babys und Kleinkinder sollten Eltern natürlich besonders sorgsam ➼
Vorbeugen nach Kneipp
fördert die Durchblutung
t+ÃXğJEDUIXćJHKHQDas
der Untergrund, umso
und härtet ab. Je unterschiedlicher
gestärkt und das
tur
besser. Nebenbei wird die Muskula
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Risiko von Fußschäden verr
Frühjahr lässt sich das
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gut praktizieren. Der
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morgens auf der Wiese im Gart
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Abhärtungseffekt des Barf
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len, feuchten Tau
die Alternative zum
tSchneetreten Im Winter ist das
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Wassertreten. Die weiß
r längere Kältezeiten
und weich sein. Starker Frost ode
scharfkantigen Harsch.
verwandeln die Schneefläche in
(weniger als 18 Grad)
tKalte Güsse Mit kaltem Wasser
Der Wasserstrahl wird
wird die Durchblutung angeregt.
r Schenkel gerichtet.
mit geringem Druck auf Knie ode
DEZEMBER 2014 familie&co 63
familie&gesundheit
Aufwärmen und
wohlfühlen
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beobachten und regelmäßig
mit den Händen die Temperatur im Nacken und an
den Füßen prüfen. Größere
Kinder können sich durchaus eine halbe bis eine ganze
Stunde am Stück an der kalten Winterluft aufhalten.
Perfekt: warme,
wasserdichte Schuhe
Wechselbäder mit
heißem und kaltem
Wasser trainieren das
Herz-Kreislauf-System,
stärken die Abwehrkräfte und machen
auch noch viel Spaß
Warmes Fußb
ad
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Was die Gro
ßen mögen,
genießen
auch die Kle
inen: Badezus
ätze aus ätherischen Ölen w
ie Rosmarin,
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fördern die Dur
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mehr. Die
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ärmenden Anw
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ist eine liebevo
lle Fußmassa
ge mit wärmendem Sesa
möl – eine Anw
endung mit
einer Ex tra-Po
rtion Zuwendu
ng.
64 familie&co DEZEMBER 2014
Dabei sollten sie allerdings angemessen gekleidet sein. Zwar
sind qualitativ hochwertige
Winterschuhe eine kräftige
Belastung für die Haushaltskasse, vor allem, wenn sie
jährlich neu angeschafft werden müssen. Doch die Investition lohnt sich.
„Für Kinder, die vor allem
getragen oder im Kinderwagen geschoben werden,
machen sich Double-FaceSchuhe mit atmungsaktivem
Leder außen und kuscheligem Fell innen besonders
gut“, sagt Claudia Schulz
vom Schuhinstitut in Offenbach. Sind jedoch ausgiebige
Rodelpartien oder Schneespiele angesagt, müssen die
Schuhe nicht nur warm halten, sondern auch vor Feuchte schützen. Nasse Füße
werden schneller kalt als trockene. „Modelle aus HighTech-Materialien mit eingearbeiteter Membran sind
wasser- und winddicht, sehr
robust und wenig pflegeintensiv“, so die Expertin. Sie
müssen immer ausreichend
mit für sie geeignetem Imprägniermittel behandelt werden. Aufwendige Nähte oder
andere Bruchstellen lassen
sich damit allerdings nicht
abdichten. Sie sind immer
Einfallstore für Nässe.
Genauso wichtig wie das
Obermaterial ist die Sohle.
„Eine stabile, möglichst dicke Sohle aus PU-Material
schützt vor Kälte und Nässe
von unten. Thermo-Einlagen
aus Lammfell oder dreilagige
Sohlen mit einer eingearbeiteten Isolierschicht aus
Alufolie können zusätzlich
puffern, sollten aber immer
mit dem Schuh zusammen
anprobiert werden“, sagt
Claudia Schulz. Denn Stiefel & Co. dürfen nicht zu eng
oder zu klein sein, sonst wird
die Durchblutung im Fuß
behindert. Außerdem isoliert
eine Luftschicht zwischen
Fuß und Schuhwerk zusätzlich. Und sie gibt den Zehen
Spielraum.
Damit ist der Weg frei für
eine der wichtigsten ErsteHilfe-Maßnahmen gegen kalte Füße: Zehenkreisen und
andere kleine gymnastische
Übungen. Schuh-Expertin
Schulz rät außerdem, immer
ein der Witterung angemessenes Paar Schuhe zum Wechseln bereit zu haben und
nassen oder durchschwitzten
Schuhen einen Tag Ruhepause zu gönnen. Dann haben
auch Schimmel und Fußpilz
keine Chance.
In dicken Stiefeln schwitzen
Kinderfüße leicht. Reine
Baumwollsocken werden
dann schnell nass und die
Füße darin entsprechend
schnell kalt. Besser geeignet sind daher Socken aus
Mischgewebe mit leichten,
schnell trocknenden Kunstfasern. Bewährte Begleiter bei
Winter-Ausflügen sind Ersatzsocken.
Die Durchblutung in
Schwung bringen
Neben warmem Schuhwerk
und Zubehör gehören die
Durchblutung fördernde
Maßnahmen zum Vorbeugeprogramm gegen kalte
Füße: Regelmäßige Bewegung an der frischen Luft,
ausreichend Flüssigkeitszufuhr, aber auch Wechselduschen und Wassertreten
bringen den Stoffwechsel
und den Kreislauf auf Trab,
kurbeln die Sauerstoffversorgung an, verbessern ➼
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tKuschelige Deck
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Igelball-Rollen
stimulieren die
Fußsohle, fördern
die Durchblutung
und die
Beweglichkeit
familie&gesundheit
66 familie&co DEZEMBER 2014
Hochwertige Winterschuhe
beugen kalten Füßen am
besten vor. Im Herbst tun
es auch mal Gummistiefel
mit warmen Socken
Auch die Sauna ist mit Kindern durchaus nicht tabu, so
Kneipp-Expertin Kersting.
Für den Anfang seien bis zu
fünf Minuten in der Kabine völlig ausreichend. Nach
und nach könne der Aufenthalt verlängert werden.
Unerschrockene Saunagänger
springen zur Abkühlung ins
Tauchbecken. Die Alternative
ist der kalte Wasserstrahl, der
langsam zum Herzen hin bewegt wird. Eine Mordsgaudi
ist es, sich anschließend draußen im Schnee zu wälzen.
Abtrocknen, bewegen
und aufwärmen
Trotz aller Vorbeugemaßnahmen lassen sich kalte
Füße nicht immer vermeiden.
Nach dem Reinkommen
werden nicht nur die Schuhe,
sondern auch feuchte Socken umgehend ausgezogen
und notfalls die Zehen-Zwischenräume trocken getupft.
Durch Anfassen lässt sich am
besten prüfen, wie umfangreich die Aufwärmaktion
ausfallen muss. Warme, trockene Socken sind dafür in
jedem Fall die beste Grundlage.
„Unsere Erfahrung ist, dass
die Kinder nach dem Reinkommen am liebsten eine
Runde toben wollen. Beim
Seilspringen oder schnellen
Laufen auf der Stelle wird
ihnen rasch wieder warm“,
BU C H TI PP
sagt Annette Kersting. Sind
die Füße gar zu sehr ausgekühlt, muss das Aufwärmprogramm umfangreicher
ausfallen. Dann können auch
wärmende Helfer zum Einsatz kommen (siehe Kasten
S. 65). Die Kneipp-Expertin
schwört auf warme und bei
Erkältungsgefahr auf ansteigende Fußbäder. „Anschließend sollten die Kinder
unbedingt ausruhen und
warm eingepackt ein Puzzle
machen oder eine Geschichte
vorgelesen bekommen.“ ➼
D
GESUNDE FÜSSE FÜR IHR KIN
von Christian Larsen, Bea
alter.
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der Spiraldynamik-Schule vor.
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die Thermoregulation und
stärken die Abwehrkräfte.
In den rund 360 zertifizierten Kneipp-Kitas sind
solche Maßnahmen Teil des
Konzeptes.
„Beispielsweise mit Fußbädern lassen wir die Kinder
selbst den Unterschied zwischen warm und kalt erfahren, damit sie ein eigenes
Körpergefühl entwickeln“,
sagt Annette Kersting, Bundesgeschäftsführerin des
Kneipp-Bundes. Zuerst
werden die Füße etwa zwei
bis drei Minuten in ein
Becken mit warmem Wasser getaucht, dann in eines
mit kaltem, dann wieder
mit warmem. „Die Kinder
bestimmen den Wechsel
selbst, so wie es ihnen angenehm ist. Im Laufe der
Zeit bleiben sie dann von
ganz alleine immer länger
im kalten Wasser, weil sie es
nicht mehr als unangenehm
empfinden. Der Körper trainiert dadurch, dass er die
Wiedererwärmung selbst
erzeugt.“
Wechselbäder und andere
Kneipp-Übungen wie diese
lassen sich mühelos auch zu
Hause umsetzen. Besonders
viel Spaß machen spielerisch
gestaltete Anwendungen. So
wird etwa beim Tau- oder
Schneelaufen auf der Wiese
mal leicht gehüpft wie ein
Vogel, mal kraftvoll gesprungen wie ein Hase.
familie&gesundheit
CLEVER
GENASCHT
Klar, Süßigkeiten sind ziemlich lecker
und einfach nicht wegzudenken.So
finden Eltern das richtige Maß, damit
die Naschereien in eine gesunde und
ausgewogene Kinderernährung passen
VON LISA SCHÖLZEL
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68 familie&co DEZEMBER 2014
anz unauffällig, wie
in einem Agentenfilm, schauen sich
Emma und Luis um – und
als sie sich für einen Moment
unbeobachtet fühlen, greifen sie zu. Ihre Beute: eine
Handvoll Knusperkekse und
zwei riesige Stücke Schokoladenkuchen. Ruck, zuck
verschwinden sie im Kinderzimmer, damit es keiner
spitz kriegt. Emma hat heute
Geburtstag und zur Feier
des Tages ist zum Kaffee die
ganze Verwandtschaft eingetrudelt.
Eins ist klar: Ob groß oder
klein – Naschereien kommen
in jeder Altersgruppe gut an.
Dabei hat jeder seine ganz
besonderen süßen oder auch
salzigen Vorlieben. Während
Eltern aber die Nachteile von
sogenanntem Junkfood in aller Regel kennen, fällt es Kindern oftmals schwer, nach ein
paar Schokokeksen die Finger von den Zuckerbomben
zu lassen. Aber ab wann ist
es genug? Und wie schaffen
Eltern bei ihren Kindern ein
Bewusstsein dafür?
Alter, Größe und körperliche
Aktivitäten des einzelnen
Kindes – davon hängt die
angemessene Menge an Süßigkeiten ab. Das US-amerikanische Institute of Medicine sagt: 25 Prozent der
täglichen Kalorien sind die
Obergrenze für zugesetzten
Zucker. „Diese Obergrenze
darf man aber nicht mit einem Ziel verwechseln, das
die Kinder erreichen sollten“,
erklärt der Arzt und Ernährungspsychologe Thomas
Ellrott von der Universität
Göttingen.
Auf die Menge
kommt es an
Nach einer Auswertung des
Forschungsinstituts für Kinderernährung in Dortmund
(FKE) essen die Kinder mit
dem gesündesten Ernährungsmuster in Deutschland
zwischen 14 und 17 Prozent
aller Kalorien in Form von
Zucker. Am besten wäre es
jedoch, wenn nur zehn Prozent der Kalorien aus Süßem
stammen. Konkret heißt das
Ein zwei bis drei Jahre altes
Mehr zum Thema unter: www.familie.de/suessigkeiten
r Machten Ihnen
Süßes anndSzeen
en komm
Die folgende
diese
vermeiden Sie
bekannt vor? So
rrat ist für jeden
Unser Naschvo
und wird mehrgut zugänglich –
tzt. Lösung:
mals täglich genu
hoch oben aufbeDie Süßigkeiten
n Augen,
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wahren. Nach de
nach
da
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müssen Kind
aus dem Sinn. So
ick.
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ßigfragen und Eltern
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Mein Kind ford
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Eine
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oder die Woche
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wie viel isst. Schn
selbst, wann es
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wird klar: Queng
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mehr gibt‘s nich
mein Kind daneBenimmt sich
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h – und viel meh
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ote lassen Nasch
einzusetzen. Verb
n.
ne
utung gewin
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r darf bei uns eine
Vorm Fernsehe
hPopcorn nicht fe
riesige Schüssel
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len. Lösung: Vo
ch! Führen Sie Nas
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gkeiten
n ein. Etwa: Süßi
zeiten und -regel
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achtisch, Lim
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so
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kleines Schälche
1.
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Kind hat einen Gesamttagesbedarf von etwa 950 Kalorien, sollte also nicht mehr als
95 Kalorien an Zucker essen.
Das sind gerade einmal dreieinhalb Butterkekse oder
20 Gramm Schokolade. Vierbis Sechsjährige brauchen ➼
DEZEMBER 2014 familie&co 69
familie&gesundheit
GESUNDER SNACK ZWISCHENDURCH:
OBST- UND GEMÜSESCHNITZE
INTERVIEW
„Gesünder geht“
täglich etwa 1250 Kalorien, Sieben- bis Neunjährige
1600 Kalorien.
Vor allem jetzt in der Vorweihnachtszeit und über
die Feiertage warten überall
süße Verlockungen: Ein Lebkuchen hier, selbst gebackene
Plätzchen da, zusätzlich ein
oder sogar mehrere Adventskalender. Und Oma und Opa
verwöhnen ihre Enkel mit
Schokoladennikoläusen in
allen Größen und Varianten.
Da kommt ganz schön was
zusammen. Jede Menge Zucker und Kalorien – und immer weniger Appetit auf die
wirklich wichtigen Mahlzeiten. Das vielleicht Tückischste daran: Zucker verstärkt
langfristig das Hungergefühl.
70 familie&co DEZEMBER 2014
Wer Süßes isst oder trinkt,
will schnell mehr davon.
Feste Regeln und
Naschzeiten
Was können Eltern also tun?
Zunächst sollte im Advent
in puncto Süßigkeiten auch
nichts anderes gelten als für
den Rest des Jahres. Damit
die Kinder sich also nicht
durch den Tag naschen, sind
feste Naschzeiten und -regeln wichtig. Zum Beispiel:
Morgens eine Kalendertür
öffnen und den Inhalt essen
ist okay – aber erst nach dem
Frühstück. Und gleich anschließend Zähne putzen, ist
doch klar.
Denn: Jedes Mal, wenn etwas Süßes gegessen oder ➼
Dagmar von Cramm
ist Ernährungswisse
nschaftlerin, Autorin
und selbst Mutter
familie&co: Clever
bzw. gesund nasch
en – ist
das überhaupt mö
glich?
Dagmar von Cram
m: Im Prinizip ist Na
schen überflüssig. Während starke
r Wachstumsphasen
und wenn viel
Sport getrieben wird,
schadet es aber wenig
er. Natürlich
macht es einen Unter
schied, was ich nasch
e. Gesünder
gibt’s tatsächlich.
Wie sieht das aus?
Natürliche Lebensmi
ttel wie Obststückche
n oder rohes
Knabbergemüse sin
d top. Auch Nüsse,
vor allem Mandeln,
scheinen schon durch
s Kauen satt zu mach
en. Außerdem
liefern diese Lebens
mittel jede Menge we
rtvolle Nährstoffe.
Gibt es doch mal etw
as Süßes, gilt die Ha
ndregel: Was in
die Fläche einer Kinde
rhand passt, ist in Or
dnung.
Wie können Elter
n das möglichst ko
nsequent
durchziehen?
Vorbild sein. Und lieb
er selber backen als
Süßes kaufen.
Ein Tipp: Apfelspalten
im Waffeleisen back
en – schmeckt
wie Bratapfel! Oder
Maroni im Backofen
rösten – macht
Stimmung und schme
ckt toll!
Obst statt Süßigk
eiten: Ist das wirk
lich so viel
besser?
Viel besser! Trotzdem
gilt auch hier: Alles in
Maßen, zwei
Portionen Obst am Tag
reichen. Zitrusfrüchte
und Äpfel sind
kalorienarm. Banane
n und Trockenfrüchte
hingegen hauen
richtig rein, da sie im
Vergleich sehr viel Zu
cker enthalten.
Thema Übergewi
cht: Wie ist die En
tw
icklung
bei Kindern?
Es sieht so aus, als
ob die Zunahme von
Übergewicht gebremst ist. Aber imme
r noch sind zu viele
Kinder zu dick.
Da muss noch viel pa
ssieren. Gerade in Ga
nztageseinrichtungen, aber auch im
Elternhaus.
familie&gesundheit
ZUCKER IST ERLAUBT –
ABER NICHT IN RAUEN MENGEN
getrunken wird, wird der
Zucker auch von den
Plaque-Bakterien auf unseren
Zähnen aufgenommen. Diese
scheiden danach eine Säure
aus, die Mineralien aus den
Zahnoberflächen herauslösen. So ein Angriff dauert
etwa 30 bis 60 Minuten. Erst
danach kann der Zahn die
verlorengegangenen Mineralien wieder aus dem Speichel
„einsammeln“ und erneut
in die Oberfläche einbauen.
Dieser Vorgang dauert einige
Stunden.
„So lange Demineralisierung und Remineralisierung im Gleichgewicht sind,
passiert den Kinderzähnen
nichts Schlimmes“, sagt Johanna Kant, Vorsitzende
des Bundesverbandes der
Kinderzahnärzte, und ergänzt: „Wird aber häufig
Zucker – und dazu zählt
auch Trauben- oder Fruchtzucker – gegessen, werden
mehr Mineralien ausgebaut
als eingebaut.“ Die Folge:
Karies.
Süßstoff ist keine
echte Alternative
Geht man aber von drei
Haupt- und zwei Zwischenmahlzeiten am Tag aus, haben die Zähne in der Regel
genügend Kapazitäten, sich
mithilfe der Mineralien aus
„Neun von zehn Leuten
mögen Schokolade.
Der Zehnte lügt“
JOHN TULLIUS, US-AMERIKANISCHER KÜNSTLER
dem Speichel zu regenerieren. „Eine Alternative, die
keine Zahnschäden verursacht, sind Süßigkeiten, die
mit Xylitol gesüßt werden“,
so Kant. Xylit wird von den
Bakterien genau wie Zucker
aufgenommen, sie können es
aber nicht verstoffwechseln.
Doch auch hier gilt: Alles in
Maßen. Denn der übermäßige Verzehr von Xylit kann
abführend wirken.
Gut also, wenn Eltern ihren
Kindern ein Vorbild sind und
zeigen, dass man Leckereien auch in kleinen Mengen
ganz bewusst genießen kann.
Lieber weniger – dafür aber
hochwertig, lautet hier das
Motto. Warum also nicht
all die Weihnachtsnaschereien sammeln und dann in
Wochenrationen einteilen?
Ein Schokoladenweihnachtsmann schmeckt nämlich ➼
familie&gesundheit
Vorsicht vor
verstecktem Zucker
Doch nicht nur Schokolade
oder Kekse, auch süße Getränke sind eine Zuckerfalle:
In einem Glas Cola zum Beispiel sind, je nach Hersteller,
etwa sieben Stück Würfelzucker enthalten. In einer zuckerarmen Kinderernährung
haben Spezi & Co. daher
keinen Platz. Gewöhnen Sie
Ihr Kind also von Anfang an
an Wasser, stark verdünnte
Fruchtsäfte oder ungesüßte
Tees als Durstlöscher. Damit
sind Sie auf der sicheren Seite. Das ist eine gute Investition in die Zukunft, denn gerade süße Softdrinks spielen
eine große Rolle bei Übergewicht: Sie sättigen nicht
und liefern immer zusätzlich
unnötige Kalorien.
Vorsicht ist auch bei sogenannten Kinderprodukten
geboten: Die Verbraucherorganisation foodwatch hat
insgesamt 1500 Kinderlebensmittel unter die Lupe genommen und festgestellt, dass
fast drei Viertel davon zu süß,
fett, aromatisiert und stark
verarbeitet sind.
Trotzdem: Süßigkeiten komplett zu verbieten, bringt
laut Ernährungsexperten
überhaupt nichts. „Verbote
machen Süßes besonders attraktiv. Sobald Kinder dann
dieser Lebensmittel habhaft
werden können, verzehren
sie diese in großen Mengen“,
WEBTIPPS
WWW.KINDERZAHNAERZTE.DE
Der Bundesverband der Kinderärzte
bietet Eltern Antworten rund um das
Thema Zahnschutz und eine Postleitzahlensuche nach Kinderzahnärzten.
WWW.KINDERGESUNDHEITINFO.DE
Das Portal der Bundeszentrale für
gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
bietet Infos, Empfehlungen für den
Alltag und Tipps für eine gesunde
Kindesentwicklung.
WWW.FOODWATCH.DE
74 familie&co DEZEMBER 2014
Die Verbraucherorganisation nimmt
seit 2002 Lebensmittel kritisch unter
die Lupe, darunter auch spezielle
„Kinderprodukte“ .
weiß Ernährungspsychologe
Thomas Ellrott.
Wie so oft gilt:
maßhalten
Eine Frage ist noch ungeklärt: Kann man eigentlich
gesund naschen? Wirklich
„gesunde“ Naschereien gibt
es wohl nicht, auch wenn die
Werbung es gerne anders darstellt, „gesünder“ aber geht
(siehe Interview S. 70). Bei der
Orientierung hilft folgende
Faustregel: Je weniger künstliche Zusatzstoffe, je weniger
Zutaten allgemein und je
mehr gesunde Bestandteile,
desto besser.
Solange es also nicht überhandnimmt, dürfen Emma
und ihr Bruder an Geburtstagen und auch an Weihnachten noch ein zweites oder
drittes Mal zugreifen – da
kann Mama ruhig ein Auge
zudrücken. Eben alles in Maßen. Aber das gilt ja auch für
große Schleckermäulchen.
BUCHTIPPS
THOMAS REINEHR U. A.:
ABNEHMEN MIT OBELDICKS
UND OPTIMIX
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Kinder mit praktischen Ratschlägen,
Übungen, Rezepten u. v. m.
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mehr, die natürlich süß sind – ohne
künstliche Süßstoffe.
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JESPER JUUL:
NEIN AUS LIEBE
Nein sagen ist eine Kunst. Juul zeigt,
wie das mit gutem Gewissen geht.
KÖSEL, 12,95 EURO
FOTOS: SHUTTERSTOCK.COM; MAURITIUS IMAGES (2); PRIVAT
wieder. Thomas Ellrott weiß:
„Die Vorliebe für Süßes ist
angeboren, da Muttermilch
süß schmeckt, Süßes lebensnotwendige Kalorien verheißt und süße Lebensmittel
nicht giftig sind.“ Und auch
die Ernährung während der
Schwangerschaft und der
Stillzeit hat einen gewissen
Einfluss, da Kinder die Lebensmittel in dieser Zeit mitschmecken und dabei Vorlieben entwickeln.
➼
auch noch an Silvester ziemlich gut.
Wir Eltern sollten die Vorbildfunktion für unsere Kinder nicht unterschätzen: Von
uns lernt der Nachwuchs
seine Essgewohnheiten –
und naschen wir häufig oder
unkontrolliert, wird dieses
Verhalten oft übernommen.
Dazu kommt: Knabbert
Papa zum Beispiel gerne
beim Fernsehen, fällt es
schwer, den Kindern dasselbe
zu verbieten.
Aber warum naschen wir
überhaupt und wieso kann
kaum einer die Finger von
Süßigkeiten lassen? Fakt ist,
dass Naschen ein Glücksgefühl auslöst – bei Erwachsenen genauso wie bei Kindern.
Denn unser Hirn schüttet dabei den Botenstoff Dopamin
aus, der für unser Wohlbefinden zuständig ist. Sei es als
Trostspender, als Belohnung
für erledigte Arbeiten oder
einfach als Nachtisch – der
Griff zu Süßem hat in den
meisten Fällen einen rein psychologischen Grund.
Bei Kindern gibt es aber
auch einen biologischen: Die
Wachstumsphase verlangt
dem Körper einiges an Energie ab. Und die bekommt
er am schnellsten und auf
direktem Wege über Zucker
familie&rezepte
Süßes, aber richtig!
DAZWISCHEN
Leckere
Müslitaler
Eine Schale Müsli zum Frühstück, ein Knusperriegel für unterwegs
und ein Fruchtjoghurtdrink als flüssige Portion Energie – mit diesen pfiffigen
Rezepten halten Sie den Zuckerkonsum im Rahmen
ZUTATEN
200 g Früchtemüsli ohne
Zuckerzusatz, 60 g Butter,
2 EL Honig
Optionale Toppings:
ALS DURSTLÖSCHER
Honig oder Marmelade
Fruchtiger Heidelbeermix
1. Müsli in einer Pfanne
ZUTATEN
leicht anrösten. Butter und
300 g Heidelbeeren (frisch oder TK), ¼ l Haferdrink, ein
Honig dazugeben und
Schuss Zitronensaft, 1 TL Honig, 6 EL Haferkleie
verrühren.
2. Auf einem mit Backpa-
1. Heidelbeeren verlesen und waschen bzw. auftauen. Mit
2. Je 3 EL Haferkleie in ein Glas geben und mit der Heidelbeermilch übergießen. Gut umrühren und gekühlt genießen.
FOTOS: KÖLLN; ALLE REZEPTE VON WWW.KOELLN.DE
dem Haferdrink und dem Zitronensaft im Mixer pürieren.
GUT VORBEREITET
Müsli-Vorratsmischung
pier belegten Brett mit Hilfe
ZUTATEN
eines Ausstechers oder ei-
100 g grobe Haferflocken
nes Serviettenringes (Ø ca.
und 100 g feine, 60 g Hasel-
6 cm) 1–2 EL Müslimasse
nüsse, 100 g Rosinen, 60 g
zu einem Taler formen.
3. Das Brett zusammen
Trockenpflaumen, 60 g Tro-
mit den Talern für 10 Min.
getrocknete Früchte nach
ins Tiefkühlfach oder für
Geschmack
längere Zeit in den Kühlschrank stellen.
4. Dann vorsichtig vom
Backpapier lösen und pur
ckenaprikosen oder andere
1. Haselnüsse hacken,
Früchte in gewünschte Form
schneiden.
oder mit verschiedenen
2. Alle Zutaten vermischen
Toppings genießen.
und in einer verschließbaren
Dose aufbewahren. Ergibt ca.
10 Portionen.
familie&gesundheit
Kinderarzt-Vorsorge
ist nicht nur bei
Kleinkindern wichtig
Mit fünf Jahren sind Kinder
aus dem Gröbsten raus?
Im Prinzip schon. Die U-Vorsorgeuntersuchungen werden
nun seltener, sind aber umso
wichtiger! Dies sollten Eltern
über die U 9 bis J 1 wissen:
U 9: Große Untersuchung
vor dem Schuleintritt
Mit der U 9 zwischen dem
60. und 64. Lebensmonat
untersucht der Kinderarzt
unter anderem das Seh- und
Hörvermögen, die grob- und
feinmotorische Entwicklung
sowie die Körperhaltung und
die Fußstellung. Er beurteilt
Sprachvermögen, Sozialverhalten und Intelligenz des
Kindes. Auf dieser Grundlage
gibt er eine Einschätzung zur
voraussichtlichen Schulreife.
Stellt er Entwicklungsverzö-
WENN KINDER HEISER SIND
Sind Kinder heiser, sollten sie nicht extra
laut sprechen, laut flüstern oder sich ständig
räuspern. „Viren oder Bakterien lösen bei einer
Erkältung oft Entzündungen im Kehlkopfbereich oder an den Stimmbändern aus, sodass
die Stimmbänder nicht mehr frei schwingen
können. Ohne entsprechende Ruhe bilden
sich Knötchen in den Stimmbändern, die zu
chronischer Heiserkeit führen“, warnt Kinderund Jugendärztin Dr. Monika Niehaus. Hält
die Heiserkeit mehr als eine Woche an, sollten
Eltern mit ihrem Kind zum Kinderarzt gehen.
78 familie&co DEZEMBER 2014
gerungen fest, empfiehlt er
entsprechende Therapien.
U 10: In der Schule
alles in Ordnung?
Jetzt ist das Kind sieben bis
acht Jahre alt und in aller
Regel in der Grundschule.
Der Kinderarzt prüft, ob
eine Lese-Rechtschreib- oder
Rechenstörung, eine motorische Verzögerung oder auch
Verhaltensprobleme wie ADS
oder ADHS vorliegen.
U 11: Medienkonsum,
Ernährung, Bewegung?
Diese Untersuchung ist für
Kinder im Alter von neun bis
zehn Jahren vorgesehen. Der
Arzt untersucht jetzt unter
anderem, ob das Medienverhalten als normal oder pro-
GEWINNEN!
Im Winter ist Baby- und
Kinderhautpflege besonders
wichtig! Die medizinische
Reinigungs- und Pflegeserie
EXCIPIAL Kids® bietet mit
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Kinderhaut. Wir verlosen 5
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zu wi
blematisch einzustufen ist,
ob das Kind sich genügend
bewegt und ausgeglichen
ernährt. Achtung: U10 und
U11 werden nicht von allen
Krankenkassen erstattet!
J 1: Der Kinderarzt
als Vertrauensperson
Sehr wichtig und mit zwölf
bis 14 Jahren fällig. Der Kinderarzt ist nun auch Vertrauensperson. Er beantwortet
Fragen zu körperlicher Entwicklung wie auch Sexualität
und sozialen Problemen.
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Kleinkindern ist Fencheltee Nr. 1, größere Kinder
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Familie in
Bewegung
Gutes Essen für kleine Sportler
Viel Bewegung ist ein Garant für eine gesunde Kindheit,
aber gute Ernährung spielt eine ebenso große Rolle!
„Ganz wichtig ist für kleine Sportler, immer genügend zu trinken“, sagt die DAK-Ernährungsexpertin Silke Willms. Mineralwasser, Fruchtschorlen und ungesüßter
Tee sind optimal, um die Flüssigkeitsspeicher nach Sport
und Action wieder aufzufüllen. Kinder, die im Verein Sport
treiben, sollten immer eine leicht zu öffnende und gut
verschließbare Trinkflasche mitbekommen, damit der
Durst nicht warten muss, bis der kleine Sportler wieder
zu Hause ist. Zuckrige Limonaden und Softgetränke
sind als Durstlöscher ungeeignet: „Sie spielen eine große Rolle bei der Entwicklung von Übergewicht“, sagt
Silke Willms. „Kleine Sportler müssen nach dem Sport
Energie tanken, am besten mit Kartoffeln, Nudeln und
Gemüse. Ein Apfel gibt durch den fruchteigenen Zucker
schnell Energie. Brot mit Frischkäse kann man mit gekochtem Gemüse oder Obst belegen.“ Auch wichtig: Gemeinsame Essenszeiten statt snacken vorm Fernseher!
Eine gemeinsame Aktion von
Gemeinsam sind wir unbesiegbar! Sport im Verein
macht selbstbewusst – wie
zum Beispiel Kampfsport
Verein? Hinein!
Familie in Bewegung, Teil 2: Was Kinder gewinnen, wenn
sie sich einem Verein anschließen. Wer von klein auf dabei
ist, hat bessere Chancen, ein Leben lang fit zu bleiben
amilie in Bewegung: Im zweiten
Teil der gleichnamigen Reihe von
familie&co und DAK-Gesundheit
geben wir Tipps und Anregungen zum
Schwerpunktthema „Sport im Verein“.
Denn Vereinssport bietet Familien viele
Vorteile für vergleichsweise wenig Geld!
Das fängt schon bei den Kleinsten an:
Für Babyschwimmen und erste MutterKind-Gymnastik gibt es praktisch keine
F
Untergrenze, und für Kinder im Alter von
drei bis vier Jahren bieten viele Vereine
bereits eigene Turnkurse an. Der Vorteil
liegt auf der Hand: „Wer früh an Bewegung und Sport herangeführt wird und
positive Bewegungserfahrungen machen
kann, dessen Chancen auf ein bewegtes Erwachsenenalter steigen“, erklärt
die DAK-Gesundheitswissenschaftlerin
Simone Rohkohl. Und: Mit dem Alter
des Kindes wächst oft auch die Vielfalt
der Kurse, die man belegen oder auch
mal wechseln kann. Für Eltern eine gute
Möglichkeit, ihr Kind zu motivieren, am
Ball zu bleiben – und Kinder erfahren,
wie wertvoll Regelmäßigkeit sein kann.
Vorteil Gemeinschaftserlebnis: Ein
ganz großes Plus des Vereinssports ist
das Wir-Gefühl. DAK-Expertin Rohkohl:
„Die Kinder lernen, wie sie sich in eine
Gruppe einfügen, und schließen neue
Freundschaften.“ Und dies in einem ganz
anderen Umfeld als etwa im Kindergarten
oder der Schule. Koordination, Motorik
und Körperwahrnehmung sind weitere
Fähigkeiten, die geschult werden, ebenso
FOTOS: FOTOLIA.COM/ANDREYFIRE; SHUTTERSTOCK.COM
und
das Selbstbewusstsein durch Erfolgserlebnisse, die Gesundheit und das körperliche und seelische Gleichgewicht.
Und wie funktioniert der erste Schritt?
Viele Vereine bieten unverbindliche
Schnupperstunden an. Vorher ist es natürlich sinnvoll, dass sich die Eltern schon
mal informieren, etwa auf der Website
des Vereins oder durch einen Anruf, und
anschließend bei ihrem Nachwuchs ungefähr ausloten, was interessant sein könnte.
Oft, aber beileibe nicht immer läuft es
bei den Jungs auf Fußball und bei den
Mädchen auf Reiten, Turnen oder Ballett
hinaus (siehe auch Kasten rechts). Andere
Ball- oder auch Kampfsportarten können
ebenfalls in Frage kommen. Oft sind es
auch die Kinder selbst, die plötzlich in
einen bestimmten Kurs gehen wollen –
zum Beispiel, weil der beste Freund, die
beste Freundin ebenfalls dort hingeht.
Auch Eltern können viel gewinnen:
Eltern bietet sich die Chance auf neue
Bekanntschaften, auf Vernetzung mit
anderen Eltern bis hin zu Fahrgemeinschaften, und sie haben ein schönes neues
Gesprächsthema mit ihrem Kind – vielleicht lassen sie sich sogar dafür begeistern, selbst im Verein aktiv zu werden.
aktion
FÜR DRAUSSEN – AUCH BEI REGEN!
Fünf-Minuten-Fit-Tipps
Ein feuchter Herbsttag? Dann nichts wie raus und
losgespielt! Zum Beispiel Wald-Mikado: Alle
sammeln möglichst gerade Zweige und ordnen
sie auf einem großen glatten Baumstumpf an.
Schon geht’s los! Oder Pfützenhüpfen: Wer die
tiefsten Pfützen entdeckt, mit Karacho reinspringt
und am höchsten spritzt, hat gewonnen – Regenkleidung und Gummistiefel nicht vergessen! Oder
das Sammelspiel: Wer findet tolle Kastanien,
Eicheln, Kiefernzapfen? Oder Pfützenwasser
schöpfen: Jeder bekommt einen Joghurtbecher
und einen Eimer. Wessen Eimer ist zuerst voll?
Regenwetter ist kein
Grund, drinnen zu bleiben: Wetterfest angezogen, haben Kinder
an Pfützen und Matsch
die reine Freude – und
sind fit und aktiv dabei
AKTUELLE UMFRAGE DER DAK-GESUNDHEIT
Fußball und Schwimmen top
Welche Vereine bevorzugen Kinder? Jungs spielen meist
Fußball, die Interessen der Mädchen sind breiter gefächert
Bei Jungs, die mindestens einmal wöchentlich Sport treiben, ist der Fußball mit Abstand die Nummer eins: 43 Prozent jagen am liebsten dem runden
Leder nach. Das ergab eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag der DAKGesundheit. Befragt wurden mehr als 1000 Eltern von Kindern im Alter von
6 bis 14 Jahren. Auf den weiteren Plätzen folgen bei den Jungs Schwimmen
(10 Prozent), Kampfsport, eine andere Ballsportart (jeweils 8 Prozent), Tennis
(4 Prozent), Turnen und Leichtathletik (jeweils 3 Prozent). Weitere 10 Prozent
bevorzugen eine andere Sportart.
Bei den Mädchen steht beim Vereinssport Schwimmen an erster Stelle,
und zwar mit 13 Prozent, dicht gefolgt von Reiten und Turnen (jeweils 12 Prozent). Dahinter folgen Ballett, Leichtathletik und eine andere Ballsportart als
Fußball (je 7 Prozent) sowie Fußball (6 Prozent), Kampfsport (5 Prozent) und
Tennis (2 Prozent). Eine andere Sportart üben 17 Prozent der Mädchen aus.
familie&zuhause
GEHÖRT
EIN WENIG REIBUNG
G
ZUM FAMILIENALLTA
VON SILKE UMBACH
Gb
KOMM MAL
WIEDER RUNTER!
So geht der Nerv-Stopp
82 familie&co DEZEMBER 2014
emeinsam am
Tisch. Ein ganz
normaler Donnerstagabend. Mama und Papa
erzählen sich was, Micha,
acht Jahre, kommentiert es
oder hat selbst etwas Passendes erlebt. Hannah, drei, sortiert Mandarinen nach Größe. Der siebenjährige Jonas
blubbert hinter einer Nebelwand. Der Nebel besteht aus
fliegenden Krümeln und aus
der Kakaotasse aufsteigenden
Bläschen, die von kräftigem
Strohhalm-Pusten angetrieben werden. Ist das jetzt böse
gemeint? Soll es provozieren?
Vermutlich nicht. Womöglich
ist Jonas müde, irgendwie
abwesend oder schlicht gelangweilt.
Alles ganz harmlos. Eigentlich! Aber doch Stoff für
großen Zoff. Drei mütterliche „Hör endlich damit
auf!“ haben nichts bewirkt,
aber Papa beim Erzählen
verwirrt. Ihm war der Krümelregen ganz entgangen.
Die beiden anderen Kinder
hatten schon so eine Ahnung, dass das nicht gut
gehen kann. Sie wissen ja:
Jetzt ist Gemeinschaftszeit,
also gibt es Spielregeln,
Tischsitten für alle. Zu denen gehört, dass es an der
modernen Familientafel
keine Herrscher gibt, die
über schweigende, stocksteif
sitzende Kinder präsidieren.
Umgekehrt gilt für uns Eltern auch: Geduldsakrobaten, die ihren Kindern täglich beweisen, wie ungerührt
sie sich auf dem Nervenkostüm herumkratzen lassen,
wollen wir ebenso wenig
sein. Katharina, die Mama
am Tisch, braucht jetzt einen Nerv-Stopp. Darüber
muss die Familie reden.
Krisenmomente
meistern
Aber wie geht sie, die gelingende Kommunikation
für kleine und größere Krisenmomente? Wie sie nicht
geht, wissen alle. Jeder hat
es erlebt: Laut werden, die
Fassung verlieren, Flucht ins
Kinderzimmer, traurige oder
zornige Tränen, der schöne
Moment des Sich-Vertragens. Die Liebe hält, doch
das Problem kommt wieder.
Streiten wird leicht selbst
zum Ritual.
Wenn wir die Krümelwolken-Szene einfrieren und
uns unsichtbar mit an den
Familientisch setzen, sehen wir eine entscheidende
Regel für alle Elternpaare:
Unsere Rollen müssen klar
sein, die Ziele zueinander
passen. Sonst droht, dass die
Erwachsenen sich untereinander balgen, statt den Konflikt durch gute Kommunikation zu lösen. Papa wollte
weitererzählen, vielleicht findet er Krümel und Tropfen
ganz unwichtig: Die „Warum regst du dich eigentlich
so auf“-Falle schnappt zu.
Schon gibt es zwei Konfliktlinien am Tisch.
Ein Nerv-Stopp aber greift
nur, wenn wir Großen unsere
Grundsätze nicht vor dem
kindlichen Publikum immer
neu aushandeln. Auch weil
Eltern einst selbst als Kinder
unterschiedliche Familiengeschichten erlebt haben und
viele Einflüsse daraus mitbringen.
Die Psychologin Dr. Brigitte Gemeinhardt hat das
eingehend erforscht (siehe
Interview S. 85). Sie rät Eltern dazu, sich immer wieder einmal eine Insel für
das Gespräch untereinander
zu reservieren, in dem sie
überdenken, wie es um das
Erziehungs-Teamwork steht.
Obendrein kann es ➼
Echte Erziehungskunst
ist es, Gespräche altersgerecht
hinzubekommen
DEZEMBER 2014 familie&co 83
81%
n
derhole
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gen,
Eltern
r
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81 % saF
ih
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die eh
QUELLE: STUDIE DER GESELLSCHAFT FÜR KONSUMFORSCHUNG (GFK)
EN:
AUCH AN CHAOSTAG
HEN KLUG
KOMPROMISSE MAC
besonders hilfreich sein,
wenn einmal jemand von
außen auf das schaut, was
uns im Alltag immer wieder
nervt: Neutrale Augen sehen
oft mehr.
Stress und Zeitnot
spielen eine große Rolle
Katharina hat Maike Scheller gefragt. Die Hamburger
Erziehungsberaterin hilft
Eltern bei allen Fragen, die
sie plagen. Sie erkannte:
Es gab noch einen sechsten Tischgenossen, der den
Abendkonflikt regelmäßig
provozierte. Das war der
Donnerstag, der Tag, an
dem alle am meisten zu tun
und erlebt hatten. An anderen Wochentagen waren
Ärger und Nerverei viel seltener und ließen sich auch
friedvoller lösen.
Also spielt oft Stress oder
Zeitnot eine Rolle. Da sich
beides aber nie vollständig
verbannen lässt, kommt es
darauf an, Kommunikationsregeln gerade dort zu kennen, wo Stress lauert. Die
Krümelszene, die wir eben
eingefroren hatten, würde
nach den Erkenntnissen der
Psychologie etwa folgendermaßen eskalieren:
r,SJUJLLPNNUBMT7PSXVSG
rüber: „Immer musst du krümeln, obwohl ich dich doch
schon tausendmal gebeten
hatte …“
r%FS7PSXVSGXJSEOJDIU
anerkannt oder ignoriert:
„Stimmt doch gar nicht, und
außerdem macht Micha immer dieses oder jenes …“
r"MMFTDIBMUFOBVG"CXFIS
VOE7PSIBMUVOHFOVN
rUnd schließlich werden sie
durch Zorn, Augenrollen oder
Ähnliches verächtlich.
„Dann“, sagt Maike Scheller,
„ist die Situation nicht mehr
zu retten.“ Für diesen Tag
hat der Nerv-Stopp versagt.
7JFMFWFSTVDIFO TJDI[XBOHhaft wieder zu vertragen und
die Lage einzufangen, aber
die Kommunikation ist entgleist. Deswegen hat Scheller
zunächst geraten, Donnerstags zum Beispiel einmal woanders zu essen. Katharina
überlegte, am Hektik-Tag
überhaupt nicht gemeinsam
zu tafeln, doch dann hat die
Familie eine bessere Lösung
gefunden. Durch Kommunikation.
Als alle richtig entspannt
waren, an einem ruhigen Wochenende, wurde Familienrat
gehalten. Jeder durfte alles
sagen, was ihn stört. Und jeder durfte an jeden anderen
genau einen Veränderungswunsch richten: „Krümelwolke weg“ war Katharinas
Wunsch an Jonas. Die kleine
Hannah fand Schimpfen
okay, wenn es mal sein musste, aber die Lautstärke, die
müssten die Eltern dann doch
besser kontrollieren. Micha
wollte wochentags jetzt immer von Papa geweckt werden, und zwar 20 Minuten
früher, damit der Tag nicht
wie eine Hetzjagd beginnt.
Und alles wurde auf einer Tafel aufgeschrieben. Mit einem
Fingerzeig kann jeder jeden
an das erinnern, was sie einander versprochen haben,
um wieder runterzukommen,
wenn es nervt.
Die fünf hatten ihr Treffen
nicht „Familienkonferenz“
genannt. Es war aber eine –
viel Zeit und wenig Stress,
und jeder kommt zu Wort:
Schon die Kommunikation selbst braucht eine Geschäftsordnung, damit sie
kluge Regeln finden kann.
Etwa, dass jeder zu Wort
kommt, egal, ob drei oder
43 Jahre alt. Und dass alle
anderen auch eine aktive
Rolle haben, weil sie genau
zuhören. Brigitte Gemeinhardt, die Psychologin, unterstreicht auch aus dem
Blickwinkel der Wissenschaft
den Wert solcher geregelter
und fairer „Parlamente“ in
der Familie. Manche Familien beginnen sie mit der Hilfe
eines erfahrenen Erziehungsberaters, der sich ihre Kommunikation einmal ganz ➼
INTERVIEW
Familien-Traditionen
Psychotherapeutin Dr. Brigitte Gemeinhardt
forscht über hartnäckige Verhaltensmuster
familie&co: Eine Mehrheit der Eltern sagt:
„Huch, ich erziehe ja genau wie meine Eltern“ –
ist das so?
Forschungen sprechen für diese Wahrnehmung. Woher
weiß ein Vater eigentlich, wie ein Vater ist? Er hat selbst
einen – und damit ein Rollenmuster vor Augen.
Wenn es Reibungen gibt, spüren wir: „O je, jetzt
rede ich so, wie ich es damals nie gemocht habe!“
Das stimmt, wobei ein Konflikt kein guter Moment ist, um
über sich nachzudenken. Wenn Sie sich so richtig vornehmen, immer alles anders zu machen, geht es schief. Es ist
besser, sich in Ruhe zu fragen, wie es bei unseren Eltern zuging – und auch, ob vielleicht manches gut war, wie es war.
Haben nicht außerdem Mama und Papa ihre
Kindheit ganz unterschiedlich erlebt?
Natürlich. Sehr ungünstig ist es dann, vor dem Kind zu
zanken, wie wir es denn nun erziehen sollten. Kinder bemerken sehr gut, ob wir Eltern wertschätzend miteinander
umgehen, also Vorbild sind. Und Wertschätzung brauchen
Kinder auch für sich. Wir sollten uns also unserer eigenen
Geschichte bewusst sein, aber vor allem fragen: „Wie ist eigentlich dieses Kind genau? Was braucht es wirklich?“
ENTWICKLUNG
Kommunikation & Co.:
Was können Kinder wann?
Die wichtigste Zutat für Konflikt-Kompetenz ist die
Empathie: Die Kleinsten können noch nicht vom
Standpunkt eines anderen aus schauen. Das Sichhinein-Versetzen gelingt zwischen vier und sieben
Jahren immer besser: Kinder sprechen immer weniger
ich-zentriert. Zunehmend begreifen sie die Interessen
anderer. Gerechtigkeitsgefühl zeigen Kinder früh,
empfinden es aber zunächst vor allem zu ihren Gunsten. Ab etwa acht Jahren können sie deutlich besser
moralische Fragen abwägen. Zuvor sollten wir
faire Regeln setzen, danach werden sie zunehmend
besser aushandelbar. Das Argumentieren kann auf
dem Weg in die Pubertät anstrengend werden, bildet
aber den Charakter und macht Regeln verbindlicher.
neutral anschaut und seine
Beobachtungen teilt. Ein
sehr häufiges Hindernis für
gute Kommunikation ist das
„Gedankenlesen“: Wir sehen
das Krümelmonster an der
anderen Seite des Tisches zu
egozentrisch und bilden uns
ein, die Nebelwolke könne
nur Absicht sein, ein provokanter Wille am Werk.
Im Gespräch mit den Kindern kommt es aber darauf
an, nicht besser wissen zu
wollen, was sie denken und
warum sie handeln. Sondern
sie zu ermutigen, es selbst zu
beschreiben und um unser
Verständnis zu werben. So
lernen sie aus Fehlern. In Katharinas Familie hat es sich
so gut bewährt, dass sich alle
schließlich sogar eine richtige
„Verfassung“ geben wollten.
Sie enthält wichtige Grundregeln wie „Wir tun einander
niemals weh.“
In Momenten akuter Reibung
gilt es, „Gespräch statt Generve“ altersgerecht hinzubekommen. Die De-Eskalation
ist dabei Erwachsenen-Sache.
Wir haben es leichter, uns
bewusst zu verhalten und
einzusehen, dass es sinnvoll
sein kann, diplomatisch zu
sein, auch wenn man absolut
recht hat. Oder es nötig ist,
eine verfahrene Situation einfach zu verlassen: „Ich gehe
jetzt einmal ein Viertelstunde
nachdenken, wie wir das lö-
FOTOS: PIXLAND; GETTYIMAGES/IMAGE SOURCE; MASTERFILE RF; PRIVAT
familie&zuhause
SEN,
DER ZOFF IST VERGES
DEN
ER
W
ES DARF GELACHT
sen können.“ Und wir müssen
lernen zu sagen: „Ich will ja
mit dir reden, aber ich will so
nicht mit dir reden.“
Katharina und ihre Familie
haben sich gut organisiert:
Sie haben neue Regeln und
eine Tafel, auf die man deuten kann, wenn die ganz entscheidenden Werte verletzt
werden. Aber auf die haben
sie sich auch beschränkt.
Denn manches, was im Alltag nervt, hatte gar nicht das
Gewicht, das im Moment so
drückend erschien. Alle wissen jetzt, was wichtig ist, und
alle bleiben im Gespräch.
Dabei wachsen sie, und manche Nerverei hat sich schlicht
verkrümelt. ➼
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Für kleine Hundefans
Pipi-Max, der neue Star am Hundehimmel, kann bellen, laufen,
trinken und Pipi machen! Der
freche Beagle liebt es, wie ein richtiger Hund gestreichelt und an der
Leine Gassi geführt zu werden. Der
niedliche Plüschhund mit der inter-
national patentierten, innovativen
Technik gewinnt im Nu die Herzen
kleiner Hundefans ab drei Jahren und bekommt in der Familie
schnell einen Platz im Hundekörbchen. So lernen Kinder ganz spielerisch eine Menge über Verantwortung und Tierpflege. Pipi-Max hat
noch mehr zu bieten: Trinknapf,
Halstuch und die typische rote
Pipi-Max-Hundeleine mit Fernbe-
dienung sind im Set dabei. Ein ideales Geschenk: Die Verpackung ist
einer klassischen Hundehütte nachempfunden und hat einen praktischen Tragegriff für kleine Hundefans. Mehr Infos unter
www.pipimax.com
familie&zuhause
MÄRCHEN,
MONSTER,
Mutmachgeschichten
Wer hat Angst vorm blauen Elefanten? Niemand! Kinder
sind fasziniert von Filmgeschichten. Oft verstehen sie die
aber ganz anders, als wir Erwachsenen denken …
VON SILVIA MEISE
E
ine Mutter, die sich in
ein Biest verwandelt,
ein Kind, das zu den
wilden Kerlen geht, ein Mann,
der sein Herz verliert … Es
gibt Kinderfilme, bei denen Eltern regelrecht zusammenzucken: Das soll gut für Kinder
sein? Gerade Geschichten, die
sich mit dem ganz normalen
Alltag auseinandersetzen, sind
nicht immer nett, freundlich,
kindgerecht. Und doch erleben
Kinder sie oft gar nicht so, wie
wir es erwarten. Sie fürchten
sich, wenn wir nicht damit
rechnen, und lachen sich kringelig, wo wir schon zum Trösten bereit waren.
Woher kommt diese unterschiedliche Wahrnehmung?
Zum einen schlicht daher,
dass jeder Mensch Geschich-
88 familie&co DEZEMBER 2014
ten mit seinen Erfahrungen
verbindet. Vor allem für jüngere Kinder gilt, dass sie bevorzugt wahrnehmen, was sie
bereits kennen. Zum anderen
zeigen entwicklungspsychologische Studien, dass Kinder
erst lernen müssen, Geschichten zu verstehen und ihre
Dramaturgie zu entschlüsseln.
Am Anfang müssen die
Geschichten einfach sein
Damit beginnen Kinder aber
schon ab etwa zwei oder
drei Jahren – schließlich sind
Geschichten das Mittel, mit
dem wir Menschen seit Jahrtausenden unsere Vorstellungen und Erfahrungen, unsere
Kultur weitergeben. Anfangs
verstehen sie nur ganz einfache, typische Rituale und
Geschichten, in denen alles
nacheinander passiert. Beispiel Kindergeburtstag: Gäste
werden eingeladen, es gibt
Kuchen, Geschenke werden
ausgepackt … Komplikationen und Abweichungen unerwünscht! Wer zu früh Überraschungen einbaut, wird eher
Stress als Freude haben.
Ab etwa drei Jahren können
sich Kinder dann langsam in
andere, auch in Filmfiguren,
hineinversetzen und deren
möglichen Gedankengang
nachvollziehen. Für Erstklässler also kann die Überraschungsparty kommen. Sie
sind für Abwandlungen des
vertrauten Schemas empfänglich, haben Spaß an Verwicklungen und können verstehen,
dass eine Figur ein bestimmtes Ziel erreichen will.
Dass das Geschichtenverstehen in solchen Schritten erlernt wird, heißt aber nicht, ➼
DEZEMBER 2014 familie&co 89
familie&zuhause
dass Kindergartenkinder nur
idyllische und unaufgeregte Geschichten sehen oder
hören sollten. Im Gegenteil,
sie brauchen fabulierlustige
Erzähler, die ihnen helfen,
Dampf abzulassen, oder
die ihre Ängste thematisieren. Typische Probleme von
Vorschulkindern sind etwa
Kleinsein und Großwerden,
Gerechtigkeit und Moral und
die Loslösung von den Eltern.
Kinder lieben Filme aus
ihrer eigenen Lebenswelt
Je älter Kinder werden, desto komplexer die Themen.
Andrea Holler vom Internationalen Zentralinstitut des
Jugend- und Bildungsfernsehens (IZI) in München weist
darauf hin, dass Kinder (wie
Erwachsene) sich immer diejenigen Geschichten oder Filme
aus dem Angebot herauspicken, die am meisten mit ihrer
Lebenswelt zu tun haben oder
mit den Punkten, die sie gerade beschäftigen (siehe auch
Interview S. 87).
Um mehr darüber zu erfahren, wie sie Geschichten
verstehen, hat die Medienpädagogin 50 Kinder zu „Der
Kleine und das Biest“ befragt.
In diesem liebevoll gezeichneten Kurzfilm ab vier Jahren
verwandelt sich eine Mutter
aus ihrem Trennungsschmerz
Gemeinsam gucken,
gemeinsam darüber
reden: So lernen
Kinder am besten,
Filme zu verstehen
90 familie&co DEZEMBER 2014
heraus in ein Monster. Es
fletscht die Zähne, schnaubt
und knurrt – und ist mit
seinen Gedanken ständig
woanders. „Gar nicht so einfach, ein Biest als Mutter zu
haben“, findet ihr Sohn, der
Kleine. Er fürchtet sich jedoch
nicht, sondern ergreift eine
ihrer Pranken, übernimmt,
wo nötig, die Führung – und
erklärt, was man am besten
tun sollte, wenn Mama sich
so „verbiestert“. In sechseinhalb Minuten geht es um das
Thema Scheidung, ohne dass
dieses Wort fällt.
Bei Filmfestivals hat der Film
viele Preise abgeräumt –
doch wie kommt er bei den
Kindern an? Eben das wollte
die Medienpädagogin Andrea Holler von Drei- bis Elfjährigen wissen. Überrascht
war sie dann vor allem davon, dass jedes Kind die Geschichte auf eigene Weise gesehen und interpretiert hatte.
„Eine Fünfjährige etwa, deren Eltern sich vor kurzem
haben scheiden lassen, hat
zwar verstanden, dass sich
die Eltern in Monster verwandelt haben, aber warum,
„Jetzt ist alles wieder
gut! Das war echt ein
schöner Film …“
war ihr schleierhaft – für
sie war es ganz wichtig,
dass sich das Monster zum
Schluss wieder in eine nette Mutter verwandelt. Ein
Siebenjähriger hingegen,
der keine Scheidung kannte, mochte den Film, weil er
zeigte, wie lustig es ist, wenn
Erwachsene mit ihren Gedanken ganz woanders sind.
Am besten gefiel ihm die
Szene, in der die Mutter mit
dem Einkaufswagen fast einen Stapel Dosen rammt …“,
erzählt Andrea Holler.
Auch das Frankfurter Kinderfilmfestival „Lucas“ hatte den
Film im Programm. Hier werden immer viele neue Filme
gezeigt, dieses Jahr unter anderem „Das kalte Herz“. Das
Märchen von Wilhelm Hauff
hat wie alle Volksmärchen ➼
DAS KALTE HERZ
Spielfilm (83 Min.)
Nach der Vorlage des
Märchens von Wilhelm
Hauff. Regie: MarcAndreas Bochert. ZDF
2014, ab 10 Jahren.
Voraussichtlich an
Weihnachten im ZDF.
DER KLEINE
UND DAS BIEST
Computeranimierter
Kurzfilm (ca. 7 Min.)
Regie: Johannes Weiland, Uwe Heidschötter.
2009, ab 4 Jahren.
2012 schrieb Drehbuchautor Marcus
Sauermann dazu ein
Kinderbuch (Klett,
13,90 Euro). Den Film
kann man sich online
anschauen: www.tivi.
de/tiviVideos/beitrag/
Der+Kleine+und+das+
Biest/1045530
RICO, OSCAR UND
DIE TIEFERSCHATTEN
Spielfilm (96 min.)
Nach dem gleichnamigen Buch von Andreas
Steinhöfel, Regie:
Neele Leana Vollmar.
2014, ab 8 Jahren.
www.schau-hin.info/
medien/tv-film/film
tipps/rico-oskar-unddie-tieferschatten.html
„Angst erkennt man“
senenfilme wichtig ist.“ Ihre
Botschaft an Eltern: „Traut
Kindern mehr zu!“
Je älter das Kind, desto komplexer
darf die Handlung sein. Doch wie
es einen Film aufnimmt, hängt
auch von seinen Erfahrungen ab
Wichtig: Sich über das
Gesehene austauschen
Neben den ungewöhnlichen
Filmen ist natürlich das Beste
bei einem solchen Festival,
dass man Regisseure und
Hauptdarsteller ausfragen
kann: Wie haben Sie sich
als Peter gefühlt? War die
Schlange echt? Wurde das
Glasmännlein künstlich verkleinert? Mit den Antworten
wächst die Fähigkeit, Filme
zu verstehen, denn Licht,
Musik oder Kameraführung
tragen alle zur Filmgeschichte bei. Filmemacher bedienen
sich medialer Zeichen, die
Kinder ebenso erlernen müssen wie das Lesen und Schreiben von Buchstaben.
Zu Hause geht das natürlich ganz wunderbar: Vorher
Popcorn machen und hinterher Vorstellungen und Beobachtungen austauschen. Vielleicht sogar mit Freunden:
Was meinst du, wie hat sich
das wohl angefühlt, als er
wieder seine richtige Mutter
hatte? Oder, beim Märchenfilm, sein richtiges Herz? ➼
WEBTIPPS
ALLES ÜBER KINDERFILME
UND -SENDUNGEN
www.kinderfilmwelt.de
www.tivi.de unter „Videos“
www.checkeins.de/videos
www.kika.de/fernsehen
www.flimmo.de
www.schau-hin.info
www.br-online.de/jugend/izi/
deutsch/home.htm
Andrea Holler ist
Medienpädagogin
am Münchner Internationalen Zentralinstitut für das
Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI)
und erforscht, wie
Kinder die Angebote
des Kinderfernsehens nutzen.
FOTOS: THINKSTOCK; FOTOLIA.COM/MONKEY BUSINESS; PRIVAT
FILMTIPPS
wunderbare, aber auch gruselige Stellen. Die Viertklässler
Jonas und Tim ließen sich jedenfalls tief in die Kinosessel
sinken, als Hauptfigur Peter
Munch dem bösen Waldgeist
sein Herz überließ. „Das
kann er doch nicht machen!“,
schnappte Jonas entsetzt.
„Was hat er denn für eine
Wahl?“, versetzte sein Freund.
Und als der Märchen-Peter
mit steinernem Herzen gar
sein Frau erschlug, tauchten sie kurz ganz tief ab und
protestierten: „Das soll für
Viertklässler sein?“ Am Ende
aber war alles gut, Peters Frau
Lisbeth dank Märchenzauber
wieder auf den Beinen – und
die Jungs strahlten: „Ein
schöner Film.“
Festivalleiterin Petra Kappler
ist immer wieder erstaunt,
wie genau und kritisch die
Kinder hinschauen und wie
engagiert sie sich auf die
Filme einlassen: „Lehrer
sagen uns Dinge wie ,Ich
habe meine Schüler gar nicht
wiedererkannt, was die für
tolle Fragen gestellt haben.‘“
Nach welchen Kriterien sie
Filme auswählt? „Sie müssen auf Augenhöhe sein – ich
kann Kindern keine Filme
zeigen, die auf sie draufgucken oder Kinder nur als
Staffage benutzen. Wichtige
Fragen sind für uns: Ist die
Perspektive nachvollziehbar
für Kinder? Ist das schon in
der Kameraführung angelegt? Gibt es eine gute Figurenentwicklung, eine stimmige Geschichte – eigentlich all
das, was auch für Erwach-
Verstehen Kinder Filmgeschichten anders als
Erwachsene?
Auf jeden Fall. Denn wie wir
Geschichten wahrnehmen,
hängt immer davon ab, welche Lebenserfahrung wir haben. Deswegen nehmen auch
zwei Kinder, die sich dieselbe
Sendung anschauen, nicht das
Gleiche auf. Um komplexere Geschichten zu verstehen,
braucht man zudem Fähigkeiten, die sich erst im Lauf der
kindlichen Entwicklung herausbilden.
Welche Fähigkeiten sind das?
Vor allem das Verständnis von
Zeit und das Vermögen, sich
in andere, auch Filmfiguren,
hineinzuversetzen. Unter Vierjährige können das noch nicht,
sie können nicht gedanklich
in einer Geschichte hin und
her springen oder komplexe
Erzählungen verfolgen mit
Haupt- und Nebenhandlung,
Zeit und Ortsprüngen. Sie
brauchen eine einfache Dramaturgie und sind noch nicht
in der Lage, einen Spielfilm
aufzunehmen. Ab sechs Jahren kommt dann langsam die
Fähigkeit, dem gewundenen
Erzählstrang einer Geschichte
zu folgen.
Für Jüngere sind also kurze
Filme besser geeignet?
Ja, die Empfehlung lautet: maximal 20 bis 30 Minuten. Am
besten sind kurze, in sich abgeschlossene Geschichten wie in
der Sendung mit dem Elefanten, die für Fernsehanfänger
gemacht sind.
Woran merken Eltern,
wenn Kinder von einem Film
überfordert sind?
Wenn sie Angst haben, erkennt
man das oft direkt: Sie sind angespannt, suchen Nähe, halten
sich Augen und Ohren zu oder
nehmen sich ein Kissen und
rücken vom Fernseher weg …
Es gibt aber auch Kinder, die
ihre Gefühle nicht so direkt
zeigen, sie haben dann vielleicht einen schlechten Traum
oder reden erst später darüber.
In jedem Fall sollte man über
den Film reden – dann kann
man Ängste vielleicht sogar
spielerisch auffangen. Eine
Kollegin etwa hat mit ihrer
Tochter mal ausgemacht, dass
die böse Figur aus dem Film
unterm Sofa bleiben muss.
Eine schöne Idee. Sie haben
dann sogar Kekse hingelegt,
um Freundschaft zu schließen.
Mehr zur Studie: www.br-online.
de/jugend/izi/deutsch/publika
tion/televizion/25_2012_2.htm
familie&zuhause
T
U
G ssen
zu wi
Aus zwei
mach eins
Partner bringen
unterschiedliche
Traditionen mit –
wie klappt das?
Wenn ein Paar eine Familie gründet, ist das ein
bisschen wie bei der Fusion zweier großer Firmen:
Beide Seiten bringen unterschiedliche Werte und
Gewohnheiten mit, die
nun zu einer gemeinsamen
„Firmenkultur“ zusammenwachsen sollen. Diese
drei Ideen helfen, die Feiertage so zu organisieren,
dass von Baby bis Omi alle
glücklich sind und zu ihrem
Recht kommen.
1. Bestand aufnehmen
Wichtigste Grundvoraussetzung: Machen Sie sich klar,
dass es bei diesem Thema
kein Richtig oder Falsch
gibt. Jede Tradition hat ihre
Berechtigung, wenn sie Ihrem Partner etwas bedeutet.
Es ist schließlich ein Teil
seiner Vergangenheit, der
zu ihm gehört.
2. Gemeinsam abwägen
Wägen Sie gemeinsam ab,
welche Rituale Ihnen jeweils so wichtig sind, dass
Sie sie weiterhin zelebrieren
BUCHTIPP
LARS UND SVENJA
LILIENTHAL: IN 50 WOCHEN
UM DIE WELT
Eine Familie nimmt sich eine Auszeit
von ihrem geregelten Leben in
Leverkusen und geht auf Weltreise.
Ein Plädoyer, trotz widriger Umstände etwas zu wagen und auszuprobieren. KÖSEL, 17,99 EURO
94 familie&co DEZEMBER 2014
und an Ihre Kinder weitergeben möchten. Für den
einen ist das vielleicht die
Krippe unter dem Christbaum oder der Besuch der
Mette, für den anderen
kommt die Weihnachtsstimmung erst auf, wenn
es ein ganz bestimmtes Gericht gibt. Erzählen Sie einander, was Ihnen bestimmte
Unternehmungen bedeuten.
(LJHQHQ6WLOğQGHQ
Seien Sie kreativ. Probieren
Sie spielerisch aus, was zu
Ihrer Familie passt – und
entwickeln Sie nach und
nach eigene Rituale.
Ich back’ mir
ein iPhone!
Dieser Keksausstecher
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sich (vergeblich) ein
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Georg kümmert. Er hält ihre Ställe sauber, bringt ihnen das
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ZUM VERSCHICKEN
„Eine Familie ist eine kleine
wirtschaftliche Einheit. Wo,
wenn nicht dort, können
Kinder lernen, mit Geld
umzugehen?“, sagt Barbara Kettl-Römer, DiplomKauffrau und Autorin des
Buches: „So erziehen Sie
Ihre Kinder im Umgang mit
Geld“ (Finanzbuch Verlag).
Eine witzige Spartüte ist
dieses „Papierschwein“:
etwa 4,50 Euro bei www.
designimdorf.de
Der Grüffelo ist los! Welches Kind kennt es nicht, das
Fabeltier aus Bilderbuch und Film, das schon als ein
moderner Klassiker gilt. Wir verlosen tolle GrüffeloUtensilien im Wert von insgesamt mehr als 300 Euro,
und zwar 5 x ein Grüffelo-Paket, bestehend aus jeweils
einem Grüffelo Rucksack im Wert von ca. 35 Euro,
einem Grüffelokind „Plüschtier + Pappbilderbuch“ im
Wert von ca. 18 Euro sowie der Grüffelo Messelatte im
Wert von rund 10 Euro. Viel Glück!
Alle Teilnahmeinfos finden Sie auf S. 110.
Was Jungen sich wünschen …
Experimentieren, spielen, lernen –
Ravensburger weiß, was Jungs interessiert
„Papa, wie funktioniert
ein Elektroauto?“
Das zu erklären, noch dazu kindgerecht, ist nicht einfach. Ravensburger macht das Zukunftsthema
Elektromobilität mit einem Experimentierkasten für Kinder aktiv
erlebbar – mit Solartankstelle,
Superkondensator und einem Spielzeugmodell der Mercedes-Benz
B-Klasse Electric Drive zum Zusammenbauen. So lernen Kinder ab acht
Jahren unter anderem, wie ein Elektromotor funktioniert und Energie
schnell gespeichert werden kann.
tiptoi® erweckt Dinos
(fast) wieder zum Leben
Sie können beeindruckend brüllen
und vermitteln Kindern Wissen
und Spielspaß: tiptoi® Spielfiguren
Dinosaurier. Die 13 Exemplare
verschiedener Gattungen und Größen werden mit dem tiptoi® Stift
lebendig und laden Kinder von vier
bis sieben Jahren zum Staunen,
Zuhören, Spielen und Lernen ein.
Auch der Euoplocephalus ist
seinem Vorbild aus der Urzeit
naturgetreu nachgebildet
www.ravensburger.de
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Mit Woozle Goozle durch
die Weihnachtszeit
Adventskalender
Mit Benni und Woozle erleben Kinder
ab sechs Jahren eine spannende
Weihnachtsgeschichte in 24 Kapiteln.
Experimentierkasten
„Mineralien und Edelsteine“
Anhand von fünf Experimenten
entdecken Kinder ab sechs
Jahren die faszinierende Welt
der Mineralien und Edelsteine.
Experimentierkasten
„Optische Täuschungen“
Der Kasten enthält u. a. Illusionsscheiben, ein 3D-Bild
sowie ein Anleitungsheft.
fürich
m
familie&auszeit
Vitamine
im Winter
Fit für die Partyzeit:
Neue Namen merken
„Hallo, äh …“ – wie dumm, gerade
hat die Frau sich doch vorgestellt.
Was sagte sie nur, wie sie heißt?
Das Wichtigste beim Kennenlernen neuer Leute ist: Konzentration,
wenn der andere seinen Namen
nennt. Und nachfragen, wenn
man ihn nicht richtig verstanden
hat. Dann den Namen bei der
Begrüßung, beim Abschied und
möglichst noch ein paar Mal zwischendurch ins Gespräch einbauen. So setzt er sich im Gedächtnis
fest. Oder, alter Spickzettel-Trick:
Heimlich aufschreiben! Notizen
prägen sich besser ein.
Studien zeigen:
Spannende Filme
machen dick. Ganz
nebenbei naschen
wir ruck, zuck die
Chips- oder Gummibärchentüte leer
und nehmen dabei
reichlich Kalorien auf. Unser
Sättigungsgefühl
ist beim Fernsehen
nämlich ebenso
abgelenkt wie unser
Geschmackssinn.
Niederländische
Forscher wiesen
jetzt nach: Egal,
ob süß oder
salzig – je spannender die Handlung, desto weniger
schmecken wir.
Warum also zu
ungesunden Dickmachern greifen,
wenn Gurken oder
Mohrrüben unser
Knabberbedürfnis
vor dem Bildschirm
ebenso gut stillen?
Perfekt sein? Nein, danke!
Eigentlich kriegen
wir doch alles ganz
gut hin …
Gelassen bleiben statt
Stress verbreiten
Kinder, Haushalt und Beruf:
Toll, wenn wir das ziemlich gut geregelt kriegen.
Doch gerade Frauen setzen
sich mit dem Wunsch nach
Perfektion oft selbst unter
Druck: Geht’s nicht noch
einen Tick besser? Dieser
Weihnachtsmusik zum Dahinschmelzen.
Klassic und Jazz-Hits von José Carreras,
Till Brönner und anderen großen Künstlern: Enjoy Christmas. Universal Music,
Doppel-CD, ca. 22 Euro
98 familie&co DEZEMBER 2014
Anspruch nützt allerdings
keinem, am wenigsten uns
selbst. Es bringt uns nur um
die gute Laune – und um den
Schlaf noch dazu.r
So ist es gut genug,
so reicht es absolut
Natürlich ist es wichtig, sich
Mühe zu geben. Aber man
sollte realistisch sein: Wer
das unangenehme Gefühl
hat, gerade übermäßig viel
Zeit, Arbeit oder Geld zu
investieren, sich im Kreis zu
drehen und zu überfordern
– der muss zum Punkt kommen. Und die E-Mail abschicken, anstatt sie zum fünften
Mal umzuformulieren. Oder
Plätzchen für den Adventskaffee kaufen, anstatt noch
mehr zu backen. Anstatt
sich durch zu hohe Ansprüche lähmen oder stressen zu
lassen.
Der letzte Rest macht
am meisten Mühe
Die 80:20-Regel („ParetoPrinzip“) ist ein statistisches
Phänomen und besagt: Mit
nur 20 Prozent an Einsatz
werden sagenhafte 80 Prozent des Ergebnisses erzielt.
Danach dreht sich der Spieß
um: Für das fehlende Fünftel
bis zum perfekten Ergebnis
muss man unverhältnismäßig viel ackern und rackern.
Klar, manchmal ist es die
Sache wert. Aber meist ist
es klüger, einfach zufrieden
„gut so“ zu sagen.
FOTOS: FOTOLIA.COM/CONTRASTWERKSTATT; FOTOLIA.COM/OLIVER BOEHMER; FOTOLIA.COM/VLLOREJO; PR (4)
Naschen
vorm TV
In der kalten Jahreszeit ist die
Auswahl an frischem Obst und
Gemüse nicht allzu riesig. Macht
nichts: Wer die Abwechslung
vermisst, kann zu Dosenobst
greifen. Studien zeigen: Es
enthält ebenso viele Vitamine
und Antioxydantien wie frische
Früchte. Auch tiefgefrorenes Obst und Gemüse
sind so gut wie frisch geerntet.
„Charme und Perfektion vertragen
sich schlecht miteinander“
CATHERINE DENEUVE, FRANZÖSISCHE SCHAUSPIELERIN
KUSCHELKERL
Wann ist endlich Weihnachten?
Der Lebkuchenmann mit den perfekten Kuschelkissen-Maßen (30 x
9 x 31 cm) kann es kaum noch
erwarten! Aus weichem Plüsch.
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Die knallgelbe Küchenuhr
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Kuchen & Co. gibt’s den
praktischen Kurzzeitwecker
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NSTER
Saugnäpfe draußen an
die Glasscheibe drücken – sch
on lassen
sich Spatzen, Meisen
und andere
hungrige Piepmätze aus
nächster
Nähe beim Fut tern beo
bachten.
Ca. 10 Euro, ww w.cool
stuff.de
Nur noch zehn Prozent der deutschen
Autofahrer kämpfen sich ohne elektronische Unterstützung durch den
Straßenverkehr. Die meisten anderen
verlassen sich auf eingebaute oder
mobile Navis und zunehmend auch auf
Smartphone-Apps. Hauptgründe sind
das Gefühl von Sicherheit und die Erwartung, sich seltener zu verfahren
und das Ziel schneller zu erreichen.
Dennoch: Die gute alte Straßenkarte
hat noch nicht völlig ausgedient.
(Studie: AutoScout24)
DEZEMBER 2014 familie&co 99
1.
Ski- und SnowboardKurse finden immer in
Dorfnähe statt
2. Herr liche Aussicht auf
schnee bede ckte Gipfel
familie&reise
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ENGE m Gletscher
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82 Kilom as Auge re ic ht
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100 familie&co DEZEMBER 2014
ch will euch zeigen, was ich gelernt
habe. Wir müssen unbedingt noch
einmal zum Trübsee“, platzt es aus
unserem Sohn Mirko-Jan (12) heraus, als
wir ihn rotbackig und gut gelaunt vom
Snowboard-Kurs abholen. Wenige Minuten später schweben wir mit der Gondel
auf 1800 Meter Höhe, dorthin, wo unser
Junior seinen ersten Kurstag verbracht
hat. Nach Jahren auf Skiern will er aufs
Board umsteigen – das ist cooler, sagt er.
Dazu haben wir das Skigebiet Engelberg
in der Zentralschweiz mit dem TitlisGletscher gewählt. Es gilt als sonnenund schneesicher und bietet ein abwechslungsreiches Skigebiet für jedes Niveau.
Am Trübsee angekommen, der seinem Namen alle Ehre macht, lassen wir
uns mit dem Schlepplift ein paar Hundert Meter den Übungshang hinaufziehen. Jan zeigt uns, wie schwierig das mit
einem Fuß auf dem Snowboard ist, zeigt
uns die Stelle, an der die meisten Kinder
herausgekippt sind, und meint: „Ich bin
ein Goofy!“ Meinen fragenden Blick
Engelberg-Titlis
beantwortet er mit dem Zusatz: „Na ja,
ein Snowboarder, der den rechten Fuß
vorne auf dem Board hat.“
Der erste Tag gilt der Brettgewöhnung und Mirko-Jan zeigt uns Balancierübungen wie „Tretroller fahren“. Nur
bei der Kurve landet er immer wieder im
Schnee und beteuert: „So weit sind wir
noch nicht.“ So geht es bergauf, bergab
und wir begleiten ihn auf Skiern, bis der
Schlepper am Abend stehenbleibt. Dann
fragt Mirko-Jan: „Und was habt ihr den
ganzen Tag so gemacht?“
Größtes Skigebiet der Zentralschweiz
mit 82 km Skipisten für jedes Niveau und
Auszeichnung mit dem Familiengütesiegel des Schweiz Tourismus.
t Saison Dank des in über 3000 Metern Höhe gelegenen Titlis-Gletschers
schneesicher von Mitte Oktober bis Mai.
t Außer Pisten Fünf Langlaufloipen,
eine 3,5 km lange Rodelbahn, Schneeschuhtrails, eine Snowtube-Rutschbahn.
t Infos Engelberg-Titlis Tourismus AG:
www.engelberg.ch; Schweiz Tourismus:
www.myswitzerland.com.
Der Sonne entgegen
Wir haben eine lange Gondelfahrt unternommen und sind so mit einem kleinen Trick der Nebelsuppe im Tal entronnen. In wenigen Minuten waren wir auf
2428 Metern Höhe an der Bergstation
Stand. Von dort ging es mit der weltweit
ersten drehbaren Gondel, der Rotair,
zum Klein Titlis auf 3020 Metern. Oben
angekommen, strahlen die 3000er mit
ihren weißen Hauben in tiefem Blau ➼
DEZEMBER 2014 familie&co 101
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CEWE KALENDER
PREISBEISPIELE
Was kostet was?
als kreatives und persönliches Weihnachtsgeschenk
t Skipass 5-Tages-Pass Engelberg-Titlis: Erw. 247 SFr., Kinder 6–15 Jahre 99 SFr.; Tagespass Brunni & Klostermatte:
Erw. 42 SFr., Kinder 6–15 Jahre
21 SFr.; Tageskarte Trübsee
ohne Gletscher: Erw. 35 SFr.,
Kinder 14 SFr. – www.titlis.ch
4.
Gestalten Sie
Ihren individuellen
CEWE KALENDER
mit Ihren ganz persönlichen Fotos
t Kurse 5-Tages-Kurs Ski oder
Snowboard 295 SFr.; Kinderbetreuung ab 2 Jahren an der Titlis
Talstation tägl. 8.45–17 Uhr, ganzer Tag 50 SFr., 1 Stunde 15 SFr.
– www.skischule-engelberg.ch
t Verleih Ski oder Snowboard
ab 175 SFr./5 Tage, bis 15 Jahre
67,50 SFr./5 Tage, bis 9 Jahre
33,75 SFr./5 Tage (jeweils plus
Schuhe); – www.titlis-sport.ch
t Wohnen Hotel Edelweiss mit
Familienzertifizierung im Herzen
Engelbergs: Familienappartment
ab 320 SFr./Nacht; Pauschale
für DZ/Frühstück, (2 Erw., 1 Kind)
mit 4-Tages-Skipass für 2 Erwachsene ab 1000 SFr. Kostenloser Lift-Shuttle. www.edelweiss
engelberg.ch.
3.
Lift fahren ist für Kinder
mit Eltern gratis
4. Ein waschechter „Goofy“
5. Snowtubing – ein Spaß
nebe n der Skipiste
Gerade zu Weihnachten lässt sich ein
Fotokalender wunderbar individuell und
kreativ gestalten. Als persönliches, unverwechselbares und einzigartiges Geschenk
bereitet er Familienangehörigen, Freunden und Bekannten große Freude und
erinnert an die schönsten Momente und
Ereignisse des Jahres. Auf jeder Seite der
zwölf Monatsblätter haben Sie die Möglichkeit, ein persönliches Foto einzufügen
und dieses mit verschiedenen Hintergrün-
den und kleinen Sprüchen oder Texten zu
ergänzen. Auch im Hinblick auf Format,
Material, Oberflächenbeschaffenheit
und sonstige Gestaltungsmöglichkeiten
bleiben garantiert keine Wünsche offen
– sie sind individuell wähl- und kombinierbar. Also: Bereiten Sie Ihren Liebsten zu
Weihnachten eine unvergessliche Freude
und gestalten Sie mit Liebe und Fantasie
Ihren ganz persönlichen Kalender. Ein Geschenk, so einzigartig wie Sie selbst.
5.
um die Wette. Die Sonne wärmt und der
frische Pulverschnee glitzert wie Sternenstaub. Über wenig befahrene, breite,
rote Pisten ziehen wir unsere Schwünge bis zum Gletscherlift. Doch nicht
nur auf der Piste, auch im unberührten
Pulver stauben bunte Punkte talwärts:
Engelberg ist ein Freeride-Eldorado von
Weltruhm, denn dank der nordseitigen Lage bleibt das weiße Gold leicht
und pulvrig und die meisten Abfahrten
sind bequem mit dem Lift zu erreichen.
Nicht selten fliegen Schweden über das
Wochenende ein, um sich der Powderdroge hinzugeben und durch das legendäre Freeride-Gebiet Laub zu stauben.
Freeriden für Anfänger
3.
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Das ist jedoch den Könnern vorbehalten. Ich möchte als Freeride-Greenhorn
eine neue Spur direkt neben der Piste
ziehen – und meistere meine erste Abfahrt ohne Sturz! Darauf bin ich mindestens so stolz wie mein Sohn auf seine
ersten Snowboard-Versuche.
Für Mirko-Jan stehen in den nächsten
Tagen Rutschen auf der Fersenkante,
Stoppen, Gleiten und erste Schwünge im Skigebiet Klostermatte auf dem
Programm. Wir erkunden derweil die
großzügigen Pisten des Skigebiets und
küren die gelbe, naturbelassene Piste am
Gletscherlift zu unserer absoluten Lieblingsabfahrt.
Am Ende des zweiten Kurstages
drängt unser Snowboarder wieder ganz
aufgeregt Richtung Trübsee: „Papa, da
können wir mit dem Motorrad durch
den Schnee brettern.“ Und eh ich michs
versehe, sitzen mein großer und mein
kleiner Mann wie echte Motorradfahrer
auf einem elektrobetriebenen Snowmobil. Im dafür angelegten Snowpark ➼
Inspirationen für Ihren CEWE KALENDER:
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6.
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Das 1. klimaneutrale Familienhotel Deutschlands auf 1300 Metern Höhe ist der Feldberger Hof.
Hier werden große und kleine Gäste mit vielseitigen Sport- und Freizeitangeboten begeistert
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t 60 Wochenstunden Betreuung für Kinder
von 3–11 Jahren inkl. Animationsprogramm
t Baby- & Kleinkindbetreuung ab 6 Monaten,
mindestens 20 Std. die Woche
t All-inclusive-Verpflegung „alkoholfrei“
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Klein auf dem Snowmobil
7. In der Schaukäsere i wird
der Käse vor den Augen der
Besucher gerührt
8. Ernst Odermatt, der Gründer
der Schaukäsere i, ist mit Liebe
bei der Arbeit
können Vater und Sohn auf diesen Action-Tools gefahrlos durch den Schnee
düsen und driften, denn die Fahrzeuge
sind mit zwei Geschwindigkeitsstufen
fahrbar und können so gut wie gar
nicht umkippen. Der Adrenalin-Kick
von wenigen Minuten bringt die Augen
meiner Männer sogar hinter der Schneebrille zum Leuchten, obwohl sie gerade
einmal mit 35 Stundenkilometern unterwegs waren – und das Driften auch
noch nicht ganz geklappt hat …
Schaukäserei mit Tradition
Weit weniger rasant geht es in der Schaukäserei im Kloster Engelberg zu. Hier
wird die Milch der Bergbauern verarbeitet. Schon im Mittelalter spielte der
Handel mit Käse eine große Rolle. In vier
Wannen rührt und schneidet der Käser
und wir können den Prozess von der
Milch zum Käse hinter Glas verfolgen.
104 familie&co DEZEMBER 2014
Hartkäse, Weichkäse und Frischkäse entstehen in der Obhut von Ernst Odermatt,
dem Gründer der Schaukäserei. Seinen
Chili-Bergkäse probieren wie gleich vor
Ort im angeschlossenen Restaurant. Mirko-Jans Urteil: „Der ist ja gar nicht sooo
scharf.“ Und Ernst Odermatt meint:
„Käse ist mein Leben“, bevor er zwinkernd hinzufügt: „Besser als wenn das
Leben Käse ist.“
Der letzte Tag ist nochmals ganz dem
Schnee gewidmet und Mirko-Jan wagt
sich mit uns auf den 2564 Meter hohen
Jochstock. Mutig schwingt und rutscht er
zu Tal, meistert seine erste rote Abfahrt
und staunt über meine Freeride-Künste.
Nach fünf Tagen Snowboard-Kurs hat er
das Level „blue prince“ erreicht. Für uns
ist klar: Im nächsten Skiurlaub wird Mirko-Jan wieder gemeinsam mit uns über
die Pisten fegen und versuchen, ein „blue
king“ zu werden. ➼
Aktivitäten
für Familien
t Käserei Die Schaukäserei mit
Restaurant und Laden liegt im
Dorfzentrum neben dem Kloster,
tägl. von 9–17 Uhr geöffnet. www.
schaukaeserei-engelberg.ch
t Snowtubing Kostenloser Verleih von Snowtubes, Zipfelbob
und Balance im Rutschpark beim
Berghotel Trübsee: www.titlis.ch
t Snowmobil Im Snowxpark am
Trübsee können Kinder ab zwölf
Jahren Elektro-Snowmobils auf
abgesperrten Trails fahren, jüngere Kinder mit einem Erwachsenen. Startpreis 5 SFr., pro Fahrminute 2 SFr., www.snowxpark.ch
FOTOS: MONIKA NEIHEISSER; ILLUSTRATION: ENGELBERG-TITLIS TOURISMUS
6.
t Badeparadies mit Hallenbad, Sauna,
Planschbecken & Riesenrutsche
t Moderne Familien-3 Raum-Appartements
mit Küchenzeile
t Div. Familien-Restaurants & Hotelbar
t Wellness-Insel & betreutes Fitness-Studio
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Tel. 038293-84 80
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Tel. 038203-77 40 76 76
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SCHLESWIG-HOLSTEIN
s Dithmarschen Tourismuszentrale
Tel. 0481-212 25 55
s Damp Touristik
Tel. 04352-806 66
s Tourismus Service Fehmarn
Tel. 04371-50 63 00
s Urlaub auf dem Bauernhof SH
Tel. 04331-945 35 82
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NIEDERSACHSEN
s Tourist-Info Bad Bederkesa
Tel. 04745-943 35
s Wangerland Dorf
Tel. 04463-80 97 91 16
NORDRHEIN-WESTFALEN
s Schmallenberger Sauerland
Tel. 0800-011 41 30
HESSEN
s Kur-und Touristikservice Willingen
Tel. 05632-40 11 80
s Familotel Ottonenhof
Tel. 05633-99 16 66
s Hotel Berghof
Tel. 05632-94 98 98
SACHSEN
s Tourismus Marketing Ges. Sachsen mbH
Tel. 0351-49 17 00
s Trixi Park GmbH
Tel. 035841-63 10
BADEN-WÜRTTEMBERG
s Die familienfreundlichen Orte in BW
Tel. 07722-964 81 19
s Kurverwaltung Sasbachwalden
Tel. 07841-10 35
s Tourismus Dreisamtal
Tel. 07661-90 97 80
BAYERN
s Tourist-Info Lam
Tel. 09943-777
s TV Rinchnach
Tel. 09921-58 78
s Hörnerdörfer Allgäu
Tel. 0800-255 42 38
s Feriendorf Lechbruck am See
Tel. 08862-77 11
ÖSTERREICH UND LIECHTENSTEIN
s Family Tirol Dörfer und Family Tirol Hotels
Tel. 0043-512-72 72-0
s Playarena im Zillertal
Tel. 0043-5287-876 46
s fam – Die Familienhotels in Österreich
und Liechtenstein
Tel. 00423-233-20 23
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Tel. 0041-31-329 66 99
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Gefahrlose Ferien
So checken Eltern
die Ferienwohnung auf
mögliche Risiken
Ferienwohnung ist nicht gleich
eigene Wohnung – aber Gefahren …?
Tatsächlich sollten gerade Eltern kleinerer Kinder bei einem Urlaub in einer
noch unbekannten Ferienwohnung
oder einem Ferienhaus immer mit Gefahrenquellen rechnen – offensichtlichen, aber auch versteckten.
Welche Risiken kann man bereits
im Vorfeld klären?
Schon vor der Buchung, also bei der
Beratung im Reisebüro oder der VorabRecherche im Internet, kann man einige Fragen klären: Liegt das Domizil an
einer stark befahrenen Straße? Gibt es
in der Nähe ungesicherte Teiche oder
Bäche? Sind Steckdosensicherungen
und Treppenabsperrungen vorhanden?
Viele Anbieter stellen Ansichten der Innenräume ins Netz, was oft auf weitere
mögliche Gefahren schließen lässt.
Möbel, Elektrogeräte, Schrankinhalte
und mehr können Risiken bergen
Bei der Ankunft sollten Eltern auf
wackelige oder scharfkantige Möbel
achten: Regale müssen fest montiert,
Hochstühle gut abgesichert und Kinderstühle standfest sein. Achtung bei
Kisten und Truhen mit Deckeln: Kinder
könnten sich die Finger einklemmen
oder gar hineinklettern – dann besteht
Erstickungsgefahr. Checken Sie auch
Kabel und Stecker elektrischer Geräte
wie Kaffeemaschinen und Wasserkocher. Nach Gebrauch sicherheitshalber
den Stecker ziehen! Auch der Inhalt
aller Schränke sollte inspiziert werden,
ebenso eventuell rutschende Teppiche,
Zimmerpflanzen und Kinderspielgeräte.
Sonne und Natur sind
den Deutschen am
wichtigsten, um sich im
Urlaub zu erholen. Laut
einer DAK/Forsa-Umfrage legen 79 Prozent
Wert darauf. Zeit für
sich selbst ist 68 Prozent wichtig, Zeit für die
Familie 64 Prozent.
BUCHTIPP
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A. VON KNORRE:
WIE DU DIE
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knüpfen, die eigene
Landkarte erstellen,
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bauen und viel, viel
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Abenteurer draußen
immer gut beraten!
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TIPPS FÜR FRÜHBUCHER
Schon jetzt locken Reiseveranstalter
mit Frühbucherrabatten für Sommer
2015. Vor einer Buchung sollte man
aber im Reisebüro gezielt nach dem
günstigsten Angebot fragen, rät die
Verbraucherzentrale NRW. Stellen Sie
auch sicher, dass nicht noch Extrakosten (Flughafentransfer, All-inclusive
etc.) fällig werden. Ebenfalls ratsam
ist eine Reiserücktrittsversicherung.
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IM FICHTELGEBIRGE
Mit Vogelmiere, Wegerich und Gundermann auf
du und du: Elke Dietzinger, Gastgeberin im Familotel „FamilienKlub Krug“ im Fichtelgebirge und
ausgebildete Kräuterpädagogin, bietet großen
und kleinen Gästen geführte Kräutertouren an. Ihr
Wissen fließt auch in die Küche ein: Dort zaubert
ihr Mann Jürgen Dietzinger viele – auch vegane –
Kräutergerichte. Infos: www.hotel-krug.de
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NÜRNBERG
TIPPS ZUM ERKUNDEN
1 Kaiserburg: Mittelalterliche Kinderführungen
2 Christkindlesmarkt: Mit eigenem Kinderweihnachtsmarkt
3 Spielzeugmuseum: Von der Antike bis zur Gegenwart
4 Playmobil FunPark: Spaß auf 90 000 Quadratmetern
5 Kindermuseum: Mitmachen und Anfassen erwünscht!
6 Tiergarten: Mit Delfinlagune und Streichelzoo
7 Straße der Kinderrechte: Kinder-Plakate und Skulpturen
8 Schöner Brunnen: Der goldene Ring soll Glück bringen
9 Staatstheater: Mit großem Kinder-Theaterprogramm
10 Planetarium: Virtuelle Reisen durch das Weltall
Ski- und Schneeabenteuer im Südosten Bayerns
bieten die Familien-Jugendherbergen Neuschönau und Haidmühle. Beide Häuser haben Skilifte
direkt vor der Tür, einen Wintersportverleih – und
drumherum die herrliche Landschaft des Bayerischen Waldes. Mehr Infos: www.winter-bergeschnee.de und www.bayern-jugendherberge.de
FOTOS: THINKSTOCK; FOTOLIA.COM/STAUKE; STADT NÜRNBERG/UWE NIKLAS;
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Sardisches Glamping!
Familienurlaub auf Camping
Centro Vacanze Isuledda
Sardinien – mediterrane Trauminsel, abwechslungsreiches Wassersportparadies und Wohlfühloase für erholungssuchende Familien. Waren Sie schon dort?
FOTOS: VACANCESELECT REISEN GMBH
Kinderspaßig: Besonders Kinder sind auf
Camping CV Isuledda herzlich willkommen.
Hier gibt es viel Platz zum Toben. Der Miniclub unterstützt Ihren Nachwuchs bei der
kreativen Entfaltung, der Kinderspielplatz
begeistert die Bewegungsfreudigen und auf
der Animationsbühne werden Ihre kleinen
Abenteurer fantasievoll gefordert. Das macht
so richtig viel Spaß!
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Elternentspannend: Das smaragdfarbene
Wasser der Costa Smeralda ist ideal zum Tauchen, Segeln oder Windsurfen. Suchen Sie im
Urlaub körperliche und geistige Entspannung,
besuchen Sie die Wellness-Insel der Anlage.
Bei wohlriechenden Duftölmassagen und einfühlsamen Gesichtsbehandlungen werden Sie
den beruflichen Alltag ganz schnell vergessen.
Am Abend genießen Sie im Restaurant bei
einem herrlichen Ausblick über die Küste
ein gemeinsames Familienessen. Lassen Sie
sich sardisch verwöhnen!
Familienkomfortabel: Um Sardinien stilvoll
zu entdecken, nutzen Sie unser stabiles und
geräumiges Lodgezelt als Ausgangsbasis. Diese Glamping-Unterkunft ist fertig aufgestellt,
hat einen festen Boden, besitzt eine komplett
ausgestattete Küche und ein komfortables
Badezimmer (Dusche/WC). Außerdem sorgen
die bequemen Betten der zwei Schlafzimmer
für gute Erholung. Auf nach Sardinien! Auf
zum sardischen Glamping!
Leserreise: Exklusiv
für familie&co-Leser
1 Woche im Lodgezelt mit Dusche und WC
für 2 Erwachsene und bis zu 3 Kinder zu
Pfingsten (23.5.–30.5.15 oder 30.5.–6.6.15)
für nur 428 Euro.
1 Woche im Lodgezelt mit Dusche und WC
für 2 Erwachsene und bis zu 3 Kinder im Juli
vom 4.7.–11.7.15 für nur 1069 Euro oder im
August vom 22.8.–29.8.15 für nur 801 Euro.
Inklusive Gas, Wasser, Strom – exklusive
Endreinigung, Kurtaxe und Kaution.
Sie sparen mindestens 10 % gegenüber dem Normalpreis und
erhalten zusätzlich noch ein besonderes Extra:
Geben Sie bei der Buchung an, dass Sie
familie&co-Leser sind! Für sardinienbegeisterte Familien gibt’s gratis noch einen
Reiseführer Sardinien dazu.
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Familienangebote und Newsletteranmeldung unter www.vacanceselect.com
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1 Unser Lodgezelt: Ihr komfortabler Platz unter der Sonne Sardiniens
2 Bequem: Zelt mit eigenem Badezimmer (Dusche/WC) 3 Fantasievoll: die unterhaltsame Kinderanimation 4 Genussvoll: das sardische Essen und der Ausblick
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IMPRESSUM
REDAKTIONSANSCHRIFT: familie&co, Postfach 5528, 79022 Freiburg
FON: 0761-70 57 85 59 FAX: 0761-70 57 86 56, ABO-HOTLINE: 01805-00 77 24*
INTERNET: www.familieundco.de, www.familie.de E-MAIL: [email protected]
CHEFREDAKTEUR FAMILY MEDIA
Hauke Johannsen
[email protected]
CHEFREDAKTION
Dirk Müller
Ressortleitung Mantel
[email protected]
Birgit Oesterle
Ressortleitung Kinderzeitschriften
[email protected]
Stephan Wessolek
Ressortleitung Mittelpunkt
[email protected]
ART DIRECTOR
Lorenzo Mendoza
[email protected]
TEXTMANAGEMENT
Mike Dütschke
Ressortleitung Content und Produktion
[email protected]
BILDREDAKTION
Arnd Krieg
Ressortleitung Bild
[email protected]
Katja Diedrich, Heidemarie
Wohlgeboren (freie Mitarbeit)
GRAFIK
Regula Hirsch, Andrea Kuntze,
Marleen Rutgers
REDAKTIONSASSISTENZ
Petra Schömmel (Leitung)
[email protected]
FREIE MITARBEIT
Anja Bochtler, Meike Bruhns,
Thomas Feibel, Felix Krohmer,
Ingrid Leifgen, Christine Plaß,
Ralf Ruhl, Stefanie Schädlich,
Almut Siegert, Stephanie Streif,
Eva Tenzer, Silke Theune,
Rolf von der Reith, Almut Wenge
SERVICE
Bestellungen, Wünsche und Fragen
zum regelmäßigen Bezug richten Sie
bitte an den Kundenservice
familie&co,
Heuriedweg 19, 88131 Lindau,
Telefon 01805-007724*.
Sie erreichen uns Montag bis
Donnerstag von 8 bis 18 Uhr und
Freitag von 8 bis 16 Uhr
und jederzeit per Fax und E-Mail:
Fax: 01805-007725*,
E-Mail: [email protected]
sowie online: www.familie.de/aboshop/
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Tel. 07623-964155, Fax 07623-964255,
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Schnewlinstraße 6, 79098 Freiburg
GESCHÄFTSFÜHRER
Marko Petersen
VERMARKTUNG
Brand Media GmbH
Marit Böhmer
Verantwortlich für Anzeigen
[email protected]
HERSTELLUNG
Sabine Abel
[email protected]
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BPV Medien Vertrieb GmbH & Co. KG
79618 Rheinfelden
Bernd Mantay (Leitung)
[email protected]
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RTK & SRS mediagroup GmbH
DRUCK
Gotha Druck
99869 Günthersleben-Wechmar
Printed in Germany
Zurzeit gilt die Anzeigen-Preisliste
Nr. 19 vom 1. Januar 2014.
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Verschulden des Verlages oder infolge von
Störungen des Arbeitsfriedens bestehen keine
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familie&co enthält im regelmäßigen Bezug
in jeder Ausgabe wahlweise die Beilage
„mini“ (bis 3 Jahre), „spiel mit“ (bis 6 Jahre)
oder „mach mit“ (bis 9 Jahre).
familie&co wird als Zeitschrift und digital
vertrieben und ist im Internet recherchierbar.
familie&co darf in Lesezirkeln nur mit vorherigem, jederzeit widerruflichem Einverständnis des Verlages geführt werden.
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Teilnahme ab 18 Jahren. Geben Sie bitte Ihre Adresse, Alter und Name Ihrer Kinder und ggf. Ihren
Wunschgewinn sowie das Lösungswort des Kreuzworträtsels an. Die Gewinner werden per E-Mail
benachrichtigt. Eine Barauszahlung der Preise ist
nicht möglich. Die Prüfung der Möglichkeit einer
Weitergabe an Dritte obliegt dem Veranstalter/Kooperationspartner. Mitarbeiter der beteiligten Firmen
und der Family Media GmbH & Co. KG dürfen nicht
teilnehmen.
Bitte geben Sie mit an, ob Sie damit einverstanden
sind, dass Family Media GmbH & Co. KG und verbundene Unternehmen Sie schriftlich, telefonisch
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freiwillig und kann jederzeit widerrufen werden (z. B.
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familie&damals
Eine freche Maus
entdeckt die Welt
Kinder, wie die
Zeit vergeht …
nachgefragt bei Jessica „Jess“ Lange
Der verschmitzte Leo Lausemaus meistert die täglichen
Herausforderungen eines Kindergartenkindes mit viel Spaß und
Neugier – und begeistert Kinder und Eltern gleichermaßen
Welchen Spruch hast du von
GHLQHQ(OWHUQDPKÃXğJVWHQ]X
hören bekommen?
… ich meine Brille abgesetzt habe, sobald
ich aus der Tür gegangen bin, weil ich
zu eitel war. Und dass ich Süßigkeiten
geklaut habe.
Deine erste, dicke Freundschaft:
Kindheit vermisst du in deinem
Was hat sie dir bedeutet und was
heutigen Leben?
ist daraus geworden?
Sich keine Sorgen machen zu müssen
und einfach den ganzen Tag mit Freunden draußen zu spielen.
Die Freundschaft mit meiner Schwester:
Wir sind wie Zwillinge aufgewachsen
und haben alles geteilt. Unsere Leben
haben sich zwar in verschiedene Richtungen entwickelt, aber das enge Band
besteht immer noch.
Als du Kind warst: Was,
dachtest du, sei das Beste am
Erwachsensein?
Dass man jeden Tag Post bekommt, sein
eigenes Geld verdient, Auto fahren kann
und tun und lassen kann, was man will.
Was war die erste größere
Anschaffung von deinem eigenen
Geld (mehr als 5 Mark)?
Klamotten.
Stell dir vor, du bist heute zehn
Jahre alt und darfst dir ein Spielzeug aussuchen. Welches wäre das?
Ein Trampolin.
KiKA LIVE mit Jess und Ben
Die Sendung kommt montags bis donnerstags,
immer um 20 Uhr.
Die Sondersendung „Kinderrechte“ und begleitendes Material für Eltern und Pädagogen sind
im Internet abrufbar:
http://www.kika.de/scripts4/projects/kika/
themenschwerpunkt/
Das Glück deiner Kindheit in
einem Satz:
Ich nehme einfach mal Stichwörter,
die mir spontan dazu einfallen: Liebe,
Unbeschwertheit, Glück, Geborgenheit.
Zeigst du uns ein Kinderfoto
von dir?
Klar!
112 familie&co DEZEMBER 2014
ZU R PE RS ON
Die meisten kennen Jessica Lange als Jess. Geboren wurde sie 1988 in
Stuttgart. Als Kind wollte
sie Tänzerin werden und
fing mit vier Jahren an zu
tanzen. Ihren ersten Fernsehauf tritt hat te sie mit
sieben Jahren in der Mini-Playback-Show. Nach
dem Abitur machte sie
bei dem Fernsehsender
Saar TV eine Ausbildung
zur Mediengestalterin.
Seit 2010 ist sie regelmäßig im TV zu sehen: Jess
moderier t zusammen mit
Ben die Sendung KiK A
LIVE. Nach wie vor tanzt
sie gern und unterrichtet
eine eigene Tanzgruppe.
Ihre größte Leidenschaf t
ist ihre Familie: ihre vier
Geschwister und ihre
Nichten und Neffen.
„Teddy“, dem Leo immer wieder all seine Geheimnisse und Ideen anvertraut.
Fördert Sozialkompetenz
Kleine Zuschauer werden eingeladen,
mit Leo und seinen Freunden die Welt
zu entdecken und den Alltag eines Vorschulkindes zu meistern. Leo Lausemaus
vermittelt spielerisch Sozialkompetenzen
und fördert die positive Eltern-Kind-Beziehung sowie die Persönlichkeitsbildung.
LEO LAUSEMAUS
Infos für Eltern
tMontags bis freitags um
7:30 Uhr bei
tSFBMJUÊUTOBIF"MMUBHTBCFOUFVFS
Leo und seine Mama sind ein gutes Team
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UFO[FO
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CJMEVOHEFS,JOEFS
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FOTOS: KIKA/CARLO BANSINI; PRIVAT
Auf keinen Fall durften deine
Eltern jemals erfahren, dass …
Welche Erlebnisse deiner
Leo Lausemaus, ein vierjähriger Mäuserich, lebt mit seiner Familie und seinen
vielen Freunden in einem kleinen Dorf
mitten im Wald und besucht hier den
Kindergarten.
Der lustige Leo zeichnet sich durch seine
lebhafte, neugierige und manchmal auch
etwas eigensinnige Art aus. Wie die meisten Kinder in seinem Alter spielt er gerne
mit Spielzeugautos und Dinos. Sein ständiger Begleiter ist ein Stofftier namens
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Sei bitte vorsichtig!
© 2014 M4E – BOZZETTO – GIUNTI EDITORE – CAMPEDELLI – RAI. ALL RIGHTS RESERVED. LIZENZ DURCH SUPER RTL.
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Leo genießt die alltäglichen Abenteuer
Gewinnspiel
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Es ist ganz einfach: Für eine
glückliche Kindheit braucht es eine
glückliche Familie. Wie das gelingt
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Ohne Vorgaben spielen zu
dürfen, trainiert viel mehr
als nur die Fantasie. Wie Kitas
das in den Alltag einbauen
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Wie Judo & Co. das Selbstbewusstsein fördern – und
die sozialen Kompetenzen
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In der Milch steckt
viel Gutes. Was Eltern
darüber wissen und
wie viel Kinder davon
trinken sollten
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114 familie&co DEZEMBER 2014
Paddington kommt
ins Kino – und wir haben
die Sticker dazu!
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