Kurbelwellenfertigung XL - WFL Millturn Technologies
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Kurbelwellenfertigung XL - WFL Millturn Technologies
Fertigungsmaschinen und -verfahren Pumpenhersteller schließt die Prozesskette in der eigenen Fertigung Kurbelwellenfertigung XL Wenn es um Hochdruckpumpen für industrielle Anwendungen geht, ist das Traditionsunternehmen Uraca aus dem schwäbischen Bad Urach eine erste Adresse. Das Unternehmen hat über 125 Jahre Erfahrung in der Pumpenherstellung. Um auch bei den Großpumpen die Fertigung komplett inhouse machen zu können, investierte Uraca in den Maschinenpark und in neue Gebäude. Zur Fertigung der Großkurbelwellen bis 3000 mm Länge wurde eine M120 Millturn von WFL beschafft. Robert Zimmermann, Leiter Produktion und Prokurist: „Durch den Einsatz der WFL 120 M in unserer spanenden Fertigung benötigen wir zur Produktion unserer großen Kurbelwellen statt vier Maschinen nur noch eine. Außerdem hat sich die Durchlaufzeit der Kurbelwellen um mehrere Wochen verkürzt.“ Hohe Fertigungstiefe war für Uraca schon immer ein Bestandteil des Unternehmenserfolges. 56 Mitarbeiter allein in der spanenden Fertigung produzieren alle wichtigen Teile der Kolbenpumpen selber. Die Kurbelwellen allerdings hatte man traditionell extern fertigen lassen. Das sollte sich ab 2002 ändern. Damals fiel die Entscheidung, alle Kurbelwellen bis 600 mm Länge selber zu fertigen. Know-how wurde Schritt für Schritt aufgebaut Schritt für Schritt wurde das erforderliche Know-how in der spanenden Fertigung aufgebaut. Zunächst wurden die Kurbelwellen Auch der Maschinenbediener Bernd Blochinger ist mit der neuen M120 Millturn sehr zufrieden. Schön zu erkennen sind die Lünetten, die die Kurbewelle während der Bearbeitung abstützen mav November 2010 Die M120 Millturn fertigt sämtliche Großkurbelwellen bis 3000 mm Länge komplett Gemeinsam wurde das Projekt gestemmt: Gerd Werner, Leiter Arbeitsvorbereitung bei Uraca, Reinhold Wieland, der zuständige Regionale Verkaufsleiter von WFL, und Robert Zimmermann, Uraca-Prokurist (von links) nur gedreht, anschließend kam die Fräs- und Bohrbearbeitung hinzu. Gerd Werner, Leiter der Arbeitsvorbereitung, erinnert sich: „Nachdem wir 2005 auch noch das Schleifen der Kurbelwellen zurück in unsere eigene Fertigung geholt haben, waren wir endlich in der Lage, die Wellen vom Rohteil weg ohne Zulieferer fertigen zu können.“ Bei den größeren Kurbelwellen allerdings blieb vorerst alles beim Alten. Ein Zustand, den Robert Zimmermann, Prokurist bei Uraca, alles andere als zufriedenstellend fand: „Die externe Fertigung der Großkurbelwellen war mit einer ganzen Reihe von Nachteilen verbunden. Unsere Lieferanten hatten teilweise Lieferzeiten von 40 Wochen für eine Kurbelwelle. Dadurch wurde dieses Bauteil immer mehr zum Flaschenhals, wenn es um den Zuschlag für ein konkretes Projekt ging. Wir mussten unter Umständen schon die Kurbelwelle disponieren, obwohl der endgültige Zuschlag zum Projekt noch nicht erfolgt war. Auch preislich waren wir mit dem Lieferanten nicht zufrieden.“ Mindestens ebenso wichtig war aber für Gerd Werner, den Leiter der Arbeitsvorbereitung, dass es durch die Fremdvergabe der Großkurbelwellen, zu wenig Möglichkeiten gab, dieses Bauteil beständig weiter zu entwickeln: „Wir waren hier auf das Know-how der Lieferanten angewiesen, eine echte Weiterentwicklung fand nicht statt, und auch was die Qualität der gelieferten Kurbelwellen anging, waren wir dem Auftragsfertiger ausgeliefert. Eine Möglichkeit, die zugesicherten Eigenschaften der Welle zu kontrollieren, hatten wir nicht. Besonders ärgerlich war dies im Falle eines Bauteilversagens beim Kunden.“ Aus dieser Situation heraus begannen bei Uraca bereits 2006 erste Überlegungen, November 2010 mav Fertigungsmaschinen und -verfahren auch die Fertigung der Großkurbelwellen selber zu realisieren. 2006 lieferte das Unternehmen den Auftrag, sechs Pumpen für eine Kohleverflüssigungsanlage in China. Mit diesen Pumpen können Antriebsleistungen von bis zu 2600 kW bei 320 bar realisiert werden. Dies waren die leistungsstärksten Aggregate, die Uraca je gefertigt hatte. Und wieder kam es bei der externen Fertigung der gewaltigen Kurbelwellen mit 3000 mm Länge bei 660 mm Durchmesser und 4,3 Tonnen Gewicht zu Problemen. Dies gab endgültig den Ausschlag für die Entscheidung der Geschäftsleitung, eine Fertigung für sämtliche Kurbelwellen von 600 bis 3000 mm Länge aufzubauen. Diese Entscheidung für eine neue Fertigungshalle, ein Bearbeitungszentrum, eine Schleifmaschine und eben die Maschine für die Komplettbearbeitung der Kurbelwellen bedeutete eine Gesamtinvestitionssumme die in der Geschichte des Unternehmens einmalig war. Betreuung durch Anwendungstechniker gab den Ausschlag Für die Kurbelwellenbearbeitung waren zunächst zwei Maschinenanbieter im Rennen. Was gab letztlich den Ausschlag? Dazu Gerd Werner: „WFL konnte uns mehrere Referenzen nennen, die ebenfalls erfolgreich Kurbelwellen fertigen. Zudem war für uns wichtig, dass WFL für die Bearbeitung der Hublager erprobte Standardzyklen anbieten konnte. Dennoch hatten wir zunächst auch eine Maschine eines Wettbewerbers im Visier. Im Laufe der Gespräche und bei den Probebearbeitungen sind wir aber zu der Überzeugung gekommen, dass die Betreuung durch Anwendungstechniker bei WFL einfach besser ist.“ Eine Aussage, der sich der zuständige regionale Verkaufsleiter von WFL, Reinhold Wieland, gern anschließt: „Allein 12 Anwendungstechniker und 30 Technologen unterstützen unsere Kunden vor Ort, um den Prozess aufzusetzen und die Maschine für jeden Kunden ganz individuell auszustatten.“ Und so fiel die Auswahl am Ende auf eine WFL M120 Millturn mit 5000-mm-Verfahrweg in der Z-Achse. Um für die speziellen Anforderungen bei Uraca gerüstet zu sein, wurde die Maschine mit speziellen Lünetten ausgerüstet, die die schweren Kurbelwellen während der Bearbeitung abstützen. Außerdem wurden die Bohrungen von horizontal auf Schräg umgestellt, was mit der neuen Millturn möglich wurde. Aber auch ansonsten ist die Maschine ein wahrer Alleskönner, wie bereits ein Blick auf mav November 2010 Vorher – nachher: Die Wellen werden als massive walzenförmige Schmiederohlinge geliefert und verlassen die Maschine als fertige Kurbelwellen, lediglich eine Schleifoperation schließt sich noch an Klein und unauffällig, zerspanungstechnisch aber eine echte Herausforderung. Auch die Bohrungen der Kühlkanäle werden auf der M120 Millturn von WFL eingebracht. die temperaturstabilisierte Dreh-Bohr-Fräseinheit zeigt. Sie ermöglicht dank B-Achse sämtliche Bearbeitungen und Messoperationen in jedem Winkel zum Werkstück. Im Drehbetrieb wird der Werkzeugträger indexiert und hydraulisch geklemmt, so dass auch bei schweren Schnitten oder eventuellen Kollisionen die Spindellager vor Schäden geschützt werden. Durchlaufzeit verringert: statt vier Maschinen nur noch eine Eigenschaften, die sich auch bei Uraca bezahlt gemacht haben, wie der Vergleich zwischen der bisherigen Bearbeitung mit der Max Müller-Maschine eindrucksvoll belegt. Dazu Robert Zimmermann: „Wenn man von einer typischen Kurbelwelle ausgeht, waren bislang vier Maschinen für die Fertigung nötig. Die erste Maschine hat die Rohteile abgelängt und die Endenbearbeitung gemacht. Anschließend wurden auf der zweiten Maschine in insgesamt vier Aufspannungen die zentrischen Durchmesser und die Hübe gedreht. Danach wurden auf einem Bearbeitungszentrum in zwei Aufspannungen die achsparallelen Bohrungen gefertigt. Die vierte Maschine musste noch die Schmierbohrungen ansenken, dann war die Kurbelwelle fertig. Alle, wirklich alle genannten Bearbeitungen werden heute in zwei Aufspannungen auf der WFL gemacht. Das Rohteil wird aufgespannt, dann werden in der ersten Aufspannung 80 Prozent aller Bearbeitungen durchgeführt, in der zweiten Aufspannung die restlichen 20 Prozent. Und damit ist nicht nur der ganze Umspannaufwand entfallen, sondern es hat sich auch die Durchlaufzeit je Kurbelwelle um drei Wochen verkürzt.“ Lohnfertigung soll die Amortisationszeit verkürzen Aktuell werden nach und nach alle Großkurbelwellentypen programmiert und gefertigt, um in Zukunft im Bedarfsfall jederzeit jeden Typ auf Abruf fertigen zu können. Insgesamt 22 verschiedene Kurbelwellen mit Längen über 600 mm sind im Programm. Sobald diese Arbeit abgeschlossen ist, soll die WFL M120 Millturn auch mit Lohnfertigung ausgelastet werden. Dazu Robert Zimmermann: „Bei einer Investitionssumme von etwa 1,6 Millionen Euro hat die Geschäftsführung von vornherein das Ziel gesetzt, die Maschine mittelfristig dreischichtig auszulasten. Für uns heißt das, dass wir zum einen noch mehr Teile von unserer Max Müller-Maschine auf die WFL holen werden, um diese irgendwann komplett zu ersetzen. Es bedeutet aber auch, dass wir unsere Leistung in Zukunft auch anderen Unternehmen anbieten werden, die entsprechende Teile benötigen.“ (hr) Uraca Pumpenfabrik GmbH & Co. KG www.uraca.de WFL Millturn Technologies GmbH & Co. KG www.wfl.at