Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
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Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg Hauszeitung der Dienstgemeinschaft und für die Mitglieder des Fördervereins 22. Jahrgang · Februar 2011 Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, auch in diesem Jahr führen wir die Arbeit an der Verbesserung der Versorgungsqualität für unsere Patienten fort; die Differenzierung des Leistungsangebotes geht weiter. Wir freuen uns, nun ab 1. Januar über eine eigene Klinik für Pneumologie zu verfügen und begrüßen Herrn Prof. Pfeifer als Mitglied in unserer Chefarztkonferenz. Damit wird die bestehende Kooperation zwischen der Klinik Donaustauf und dem Universitätsklinikum Regensburg im Gebiet Lungenheilkunde weiter verstärkt. Diese Akzentuierung ist die folgerichtige Konsequenz für die langjährige und kontinuierliche Arbeit, die Chefarzt Prof. Gain und Oberarzt Dr. Kundel, zuletzt mit Oberarzt Dr. Lepiorz auf diesem Gebiet geleistet haben. Nicht unerwähnt soll bleiben, dass nunmehr durch die Festanstellung (statt Konsiliartätigkeit) von Frau Priv.-Doz. Dr. Ute Hoffmann auch das Fachgebiet Nephrologie nun im Leistungsspektrum der Medizinischen Klinik I fest verankert ist. Auch dies ist sowohl der guten Kooperation mit dem Kuratorium für Heimdialyse und der Praxis von Herrn Dr. Liebl und Herrn Dr. Leingärtner als auch der Bereitschaft der Medizinischen Klinik I zu verdanken, Entwicklungen integrativ aus der eigenen Abteilung heraus durchzuführen. Insbesondere in der Inneren Medizin wird es eine wesentliche Aufgabe sein, in der Zukunft bei all der nötigen fachlichen Differenzierung den gesamtheitlichen Blick auf die Patienten zu bewahren. Genauso freuen wir uns, ab 1. Februar Herrn Prof. Piso als neuen Chefarzt unserer Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie begrüßen zu dürfen. Die schnelle Nachbesetzung und die Liste von sehr qualifizierten Bewerbern zeigt, dass unser Krankenhaus durchaus attraktiv auch nach außen ist. In der Viszeralchirurgie werden wir unseren Schwerpunkt in der Tumorchirurgie weiter verstärken, dabei unser Leistungsangebot im Bereich Leistenhernien und Struma nicht vernachlässigen und Bereiche wie Proktologie und Adipositaschirurgie ausbauen. Blick auf den winterlichen Markt Laaber (Landkreis Regensburg) und die Burgruine. Nicht zu übersehen ist, dass der Umbau für unser Notfallzentrum begonnen hat und in der Zwischenzeit die derzeit beengten räumlichen Verhältnisse zu Einschränkungen für unsere Patienten und Mitarbeiter führen. Persönlich bin ich sehr beeindruckt, mit Peter Lenz, Geschäftsführer welchem Engagement und Motivation unsere Mitarbeiter sich bemühen, die Patienten trotzdem genauso gut wie bisher zu versorgen; dies natürlich in der Erwartung, spätestens im Herbst wirklich adäquate räumliche Bedingungen zu haben. Der Januar war für unser Krankenhaus auch entscheidend dadurch geprägt, dass Pater Generalrat Rudolf Knopp die Kanonische Visitation in unserem Haus durchgeführt hat. Neben weiterführenden Anregungen und Hinweisen durch Pater Generalrat sind wir auch dankbar für seine Anerkennnung für geleistete Arbeit in der Klinik St. Hedwig und der Prüfeninger Straße; bei all unseren vielfältigen Bemühungen steht auch für den Orden der Barmherzigen Brüder immer die Ausrichtung am Wohl unserer Patienten im Vordergrund. Herzlichst Ihr 2 intern 2/11 Inhalt Wir gratulieren und begrüßen 2 Wir gratulieren und begrüßen 3 Qualität hoch drei 4 Neuer Chefarzt Professor Dr. Pompiliu Piso 5 Neuer Chefarzt Professor Dr. Michael Pfeifer Januar 2011: 6 1.341 Tage KUNO-Kliniken 8 KUNO an der Klinik St. HedwigEin Rückblick Neue Mitarbeiter 9 10 Jahre Indische Schwestern in Regensburg 11 Krankenpflegeschüler spenden 12 Train the Trainer 14 Pilotprojekt „Kommunikation“ 16 MAV 18 Serie Krankenhausentwicklung Teil 18 19 Fratres beim Eisstockschießen – eine Kuriosität! 20 Wie Tarzan durch den Wildwald fliegen 22 Kurz informiert 24 Hinweis: Kunst im Krankenhaus Impressum: 22. Jahrgang Ausgabe: 2/11 Herausgegeben vom Krankenhaus Barmherzige Brüder GmbH Prüfeninger Str. 86, 93049 Regensburg Verantwortlich: Dr. Andreas Kestler, Geschäftsführer Redaktion: Svenja Uihlein (Pressesprecherin), Franziska Schiegl Sekretariat: Elisabeth Saller, Tel. 0941 / 369-5001 Bilder: altrofoto.de, S. Uihlein, J. Singhartinger, privat, Fr. M. Morhardt, Chr. Kleindorfer, A. Hubmann, M. Krippner, M. Haselbeck, R. Stegmaier, Dr. Chr. Stosiek, E. Saller, F. Schiegl, T. Peter, G. Kloth Titelbild: Svenja Uihlein Druck: Marquardt, Prinzenweg 11a, 93047 Regensburg Auflage: 2160 Erscheint zehn Mal jährlich Redaktionsschluss für die 03/11-Ausgabe: 1. Februar 2011. Redaktionsschluss ist immer der erste Wochentag des Monats vor Erscheinen der Ausgabe. Texte bitte an: [email protected] Die Redaktion behält sich vor, eingereichte Texte stilistisch zu überarbeiten und zu kürzen. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit der Texte wird auf die ausführliche Schreibweise "-er und -innen" verzichtet. Generell werden stattdessen die Begriffe stets in der kürzeren Schreibweise (z.B. Mitarbeiter) verwendet. Dies versteht sich als Synonym für alle männlichen und weiblichen Personen, die damit selbstverständlich gleichberechtigt angesprochen werden. In unserer Hauszeitung werden auch persönliche Daten von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern veröffentlicht, zum Beispiel anlässlich von Dienstjubiläen, Ein- und Austritten oder runden Geburtstagen. Wer eine solche Veröffentlichung nicht wünscht, sollte dies bitte rechtzeitig, das heißt in der Regel mindestens zwei Monate vor dem jeweiligen Ereignis, der Redaktion mitteilen. Vielen Dank. Ihre intern-Redaktion Albrandt Dimitri Artmann Manuel Bogner Nadja Dr. Burger Sarah Julia Dr. Dietl Otto operative Intensivbereiche (OWS), AA Physiotherapie, ZDL OP, Ges.+KrPfl. Klinik f. Neurologie, AÄ Klinik f Allgemein-/Visceralchir. Funkt., OA Dorfmeister Jakob Krankenhausapotheke, PTA Elmenthaler Ina Station 34, Ges.+KrPfl. Ermolaev Alexander Patiententransport, ZDL Frank Ramona NFZ, St. Hedwig, MFA Galler Michael Klinik f. Unfallchirurgie/Orthopädie, AA Grieb Sonja Krankenhausapotheke, PTA Harner Susanne Klinik f. Kinder- u. Jugendmedizin, AÄ Herdt Anna Physikalische Therapie, Mass/Badem. Hofmann Nadine IVO, Ges.+KrPfl. Hofmann Ramona IVK, Ges.+KrPfl. Horndasch Thomas Patiententransport, ZDL Lehner Stefanie Station 9, Ges.+KrPfl. Marchenko Inna Station 6, FSJ Mayer Jakob Patiententransport, ZDL Lienert Joachim Biomedizintechnik, MA Meier Bianca Station 10, FSJ Dr. Parsche Georg Klinik f. Kardiologie, AA Prof. Dr. Pfeifer Michael Klinik f. Pneumologie, ChA Rötzer Erich Schwarz Daniela Spießl Kathrin Sünkenberg Anita Schiegl Franziska Stingl Heike Thomm Markus Wacker Monika Winter Marco Wolf Alexander Wünsch Christian Zerelles Nina-Veronika Manuel Heike (J) Heinrich Waltraud Krinner Stefanie Berges Daniel Ehnes Hannah Jander Sybille Maguire Nadia Dr. Spieß Jochen Voith Katji Dr. Kocks Julia Schmidbauer Anja Station 3, Ges.+KrPfl. Station 34, Ges.+KrPfl. IVO, Ges.+KrPfl. Klinik f. Plastische Chirurgie, AÄ Presse / Öffentlichkeitsarbeit, MA Funktionsdienst OP, Fachkr.Schw. Institut f. Radiologie/Neurorad., AA Klinik f. Strahlentherapie, AÄ Station 34, Ges.+KrPfl. Institut f. Radiologie/Neurorad., AA Zentralarchiv, ZDL Klinik f. Innere Medizin I, AÄ Krankentransport, MA Station 15, Ges.+KP Station 9, Ges.+KP Wirtschaftsdienst, ZDL Klinik f. Anästhesie/op.IV, AÄ ZSVA, MA Klinik f. Onkologie/Hämatologie, AÄ Klinik f. Innere Medizin I, AA OP, Ges.+KP Klinik f. Kinder- u. Jugendmedizin, AÄ Finanzbuchhaltung, MA Zurück aus Elternzeit Daum Susanne, Klinik f. Onkologie/Hämatologie, AÄ Kaiser Jutta, Station 8, Ges.+KrPfl. Löffler Brigitte, Station 21, Ges.+KP Szafarz Agnes, Station K1, Ges.+Ki.KrPfl. Jubilare 35 Jahre Danner Gertraud, Mitarbeiterin Wirtschaftsdienst 30 Jahre König Christa, Aufnahmestation St. Hedwig 25 Jahre Stündl Helga, Anästhesie Heldmann Angelika, Zentr.Funktionsdiagn 20 Jahre Fischer Karl Heinz, Anästhesie Cha Thomas Gain, Medizinische Klinik I Kellner Hannelore, Station 6 Werler Helga, Labor Schindlbeck Christine, Patientenverwaltung Zandarski Ursula, Labor 10 Jahre Zahlauer Marlen, Mitarbeiterin Wirtschaftsdienst Fuchs Marianne, Cafeteria Feifel Ralf, Strahlentherapie Februar 2011: Neue Mitarbeiter Berberich Veronika Bumke Marco Donauer Anna Dr. Fehle Andrea Habler Sabine Hebauer Maria Hecken Beate Huber Astrid Dr. Kostal Filip Klinik f. Onkologie/Hämatol., AÄ Physikalische Therapie, Mass./med.B Schmerzambulanz, Med. Schreibkr. Klinik f. Anästhesie/op.IV, FÄ Klinik f. Anästhesie/op.IV, AÄ Station 25, Ges.+Kr.Pfl. Station F2, Ges.+Kr.Pfl. MVZ Urologi,e MFA Klinik f. Innere Medizin I, AA Müller Berit Prof. Dr. Piso Pompiliu Sauerer Caroline Sohla Katja Schnabl Bianca Hübner Regine Koop Johanna Doblinger Veronika Seidl Stefanie Klinik f. Anästhesie/op.IV, AÄ Klinik f. Allgemein-/Visc.Chir, ChA Station 22, Ges.+Kr.Pfl. psychologischer Dienst, MA Finanzbuchhaltung, MA Institut f. Radiologie/Neuror., MA Sozialdienst, Prakt. Klinik f. Strahlentherapie, MA Physikalische Therapie, Krankengymn Zurück aus Elternzeit Reichart Sonja, Anästhesie St. Hedwig, FachKr.sr. Jubilare 35 Jahre Beer Helga, Zentraler Schreibdienst 20 Jahre Krämer Beate, Station 4 Duckarm Iboia, Labor 10 Jahre Gottschalk Katrin, Station 20 Senftinger Hildegard, Näherei Baumgärtner Melanie, Zentraler Schreibdienst Streubel Regina, Apotheke Brose-Gabler Waltraud, KDA-Codierung Schuierer Astrid, Schreibd. Onkologie Bielesch Tanja, Intensiv IVK Pernpaintner Franz, Physikalische Therapie Zäch Manuela, Mitarbeiterin Wirtschaftsdienst Hecht Ina, C 1, St. Hedwig Ertl Bahriye Nilgün, Zentralküche intern 2/11 3 Qualität hoch drei Unabhängige Prüfer zeichnen erneut die hohen Qualitätsstandards der Überregionalen Schlaganfall-Station, des Darmkrebszentrums sowie des gesamten Krankenhauses aus. Das Krankenhaus Barmherzige Brüder ist gleich dreimal für seine hohen Qualitätsstandards in der Patientenversorgung ausgezeichnet worden: Die internationale Qualitätsnorm DIN EN ISO wurde zum zweiten Mal dem gesamten Krankenhaus mit Klinik St. Hedwig bestätigt. In diesem Zusammenhang erlangte das Haus auch erneut den ethischchristlichen „Qualitäts-TÜV“ proCum Cert. Außerdem verlieh die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft der Spezialstation für Schlaganfallpatienten wieder ihr Gütesiegel „Überregionale Stroke Unit“. Und auch das Darmkrebszentrum absolvierte die Durchleuchtung ihrer Behandlungsabläufe durch die Deutsche Krebsgesellschaft mit Bravour. Patientensicherheit „Gleich dreimal bestätigten die unabhängigen Prüfungsgesellschaften unsere erfolgreichen Qualitätsbestrebungen im Haus – das ist wirklich Spitze!“, freut sich der Krankenhaus-Geschäftsführer Dr. Andreas Kestler. „Uns liegt die Sicherheit für unsere Patienten sehr am Herzen. Daher lassen wir unser Krankenhaus und unsere Behandlungszentren auch regelmäßig von externen Fachleuten auf Herz und Nieren überprüfen, denn für unsere Patienten möchten wir die bestmögliche und sichere Versorgung.“ Unter die Lupe genommen Vor genau einem Jahr wurde den beiden Standorten des Krankenhauses Barmherzige Brüder erstmalig die Zertifizierung DIN EN ISO / proCum Cert verliehen – als erst zweites Krankenhaus Deutschlands neben einer Dresdner Klinik. Wie auch vor zwölf Monaten haben die unabhängigen Fachleute sämtliche Kernprozesse des Krankenhauses auf das Gründlichste geprüft: Von der Krankenhaushygiene, dem sicheren OPManagement nach WHO-Standard und der Einbindung der Angehörigen bis hin zur Seelsorge und dem Psychologischen Dienst. „Wir fassen den kritischen Blick der externen Prüfer als Chance auf, un- Die Krankenhaus-Geschäftsführer Sabine Beiser (l.) und Dr. Andreas Kestler (r.) präsentieren stolz die drei Zertifizierungsurkunden. sere Krankenhausabläufe immer weiter zu optimieren und unsere wesentlichen Strukturen immer weiter zu verbessern“, erklärt Dr. Kestler. „Wir wollen sicher gehen, dass sich unsere Patienten stets bei uns in guten Händen befinden. Deswegen lassen wir das Krankenhaus Barmherzige Brüder einschließlich der Klinik St. Hedwig jedes Jahr von externen Fachleuten erneut überprüfen.“ Erweiterung Stroke Unit Stolz zeigte sich der Chefarzt der Klinik für Neurologie, Privatdozent Dr. Hendrik Pels, auch über die Rezertifizierung der Überregionalen Spezialstation für die Akutversorgung von Schlaganfallpatienten. „Die Zertifizierung ist das Gütesiegel in der Schlaganfallmedizin. Zusätzlich konnten wir unsere Schlaganfallstation auf sieben Betten erweitern und auch die Anzahl unserer Mitarbeiter, die besonders für die Behandlung und Betreuung von Schlaganfallpatienten ausgebildet sind, erhöhen.“ Da die Schlaganfallstation der Barmherzigen eine sogenannte Überregionale Stroke Unit ist, besteht eine 24-Stunden-Versorgung der betroffenen Patienten im ärztlichen und pflegerischen Bereich. Insbesondere stehen bei komplizierten und schweren Schlaganfällen auch alle modernen neuroradiologischen, gefäß- chirurgischen, neurochirurgischen und intensivmedizinischen Maßnahmen unmittelbar im Haus rund um die Uhr zur Verfügung. Dadurch sind die Voraussetzungen geschaffen, für den Patienten das bestmögliche Behandlungsergebnis zu erreichen. Eine in Regensburg einmalige Besonderheit ist die Integration der Stroke Unit in eine intensivmedizinische Überwachungseinheit, welche sowohl der neurologischen als auch der kardiologischen Klinik angehört. Dadurch können die häufig mit einem Schlaganfall verbundenen bedrohlichen Herz-Kreislauf-Probleme gleichzeitig kardiologisch mitdiagnostiziert und behandelt werden. Auch das Darmkrebszentrum, welches erstmals im Oktober 2008 mit dem Zertifikat „Darmzentrum mit Empfehlung der Deutschen Krebsgesellschaft e.V.“ ausgezeichnet wurde, hält sich streng an die von den medizinischen Fachgesellschaften in Deutschland vorgegebenen Behandlungsrichtlinien für Darmkrebs-Erkrankungen. In der jährlichen Zwischenprüfung durch die Deutsche Krebsgesellschaft wurde die Qualität der medizinisch erbrachten Leistungen erneut bestätigt. Svenja Uihlein 4 intern 2/11 Herzlich willkommen! Neuer Chefarzt Professor Dr. Pompiliu Piso nehmen wir uns vor, auch überregional, national und international im Rahmen verschiedener medizinischer Organisationen und Gremien mitzuwirken. Auch werden wir die Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Regensburg ausbauen, zum Beispiel im Rahmen von Dissertationen oder der erfolgreichen Ausbildung von Medizinstudenten. Redaktion „intern“: Herr Professor Piso, herzlich willkommen in unserem Haus und vielen Dank dafür, dass Sie sich die Zeit nehmen, um sich unseren Mitarbeitern persönlich in einem Interview vorzustellen. Zu unserer ersten Frage: Wo sehen Sie als neuer Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie Ihre künftigen Tätigkeitsschwerpunkte? Prof. Piso: Als neuer Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie sehe ich meinen Schwerpunkt zunächst in der Behandlung unserer Patienten. Wir wollen auf höchstem Niveau unsere Patientinnen und Patienten versorgen, ihnen das gesamte Spektrum der modernen Chirurgie anbieten, im Rahmen individuell und interdisziplinär abgestimmter Therapiekonzepte. Besonders möchten wir uns um den „Menschen“ und nicht allein um die „Erkrankung“ kümmern. Dafür werden wir uns auch ausreichend Zeit nehmen. Unsere Mannschaft ist gut aufgestellt und leistet exzellente Arbeit. Neue Akzente werden wir in der Tumorchirurgie und in der minimal-invasiven Chirurgie setzen. Hier werden wir moderne Verfahren zum Einsatz kommen lassen, die zum Teil erstmalig in diesem Hause durchgeführt werden. Wir wollen die Arbeit unserer Zentren unterstützen sowie im Rahmen verschiedener Forschungsprojekte unsere Tätigkeit kritisch bewerten und neue Therapieverfahren analysieren. Mit Hilfe hochkarätiger Behandlungspartner im Hause Redaktion „intern“: Wenn Sie Ihre berufliche Laufbahn kurz skizzieren möchten, was waren für Sie prägende Stationen? Prof. Piso: Ich wurde zum Chirurgen und Viszeralchirurgen an der Medizinischen Hochschule Hannover ausgebildet, wo ich noch unter Professor Pichlmayr gelernt habe. Diese renommierte Schule hat die Deutsche Chirurgie über Jahrzehnte geprägt. Nachdem ich zum Thema Magenkrebs promoviert habe, erforschte ich ein damals noch wenig bekanntes Gebiet: den Bauchfellkrebs. Hierzu führte ich klinische und experimentelle Studien durch und verfasste meine Habilitationsschrift im Jahre 2002. Danach wechselte ich im Jahre 2004 zum Universitätsklinikum Regensburg. Hier wurde ich auf eine C3Universitätsprofessur für Chirurgische Onkologie berufen, und war dort bisher als leitender Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Chirurgie tätig. Redaktion „intern“: Welche Herausforderungen sehen Sie als neuer Chefarzt, welche Ziele haben Sie sich gesteckt? Prof. Piso: Unser Hauptziel ist, jedem Patienten eine maßgeschneiderte und komplikationsarme Therapie anzubieten. Um dies zu erreichen, wollen wir als Mannschaft zusammenwachsen und uns Stück für Stück weiterentwickeln. Dabei möchten wir uns als Teil eines exzellent funktionierenden Krankenhauses sehen. Dem Segen, diesen Beruf ausüben zu dürfen, wollen wir gerecht werden. Redaktion „intern“: Wie stellen Sie sich die Zusammenarbeit mit Ihren neuen Kollegen im Haus und mit den niedergelassenen Ärzten vor? Worauf legen Sie besonderen Wert? Prof. Piso: Die Zusammenarbeit mit den neuen Kollegen spielt für mich eine besondere Rolle. Heute ist die Behandlung vieler Erkrankungen nicht mehr durch eine einzige Disziplin zu bewältigen. Die beste Behandlungsoption muss oft intensiv diskutiert werden, um für den Einzelnen den optimalen Weg zu definieren. Besonderen Wert lege ich auf einen respektvollen Umgang und eine makellose Kommunikation sowie die Entwicklung einer Feedback-Kultur zum Wohle unserer Patienten. Das Vertrauensverhältnis zu den niedergelassenen Kollegen ist entscheidend, wir bekommen und übergeben die Patienten in deren Hände. Redaktion „intern“: Was möchten Sie uns über Ihr privates Umfeld verraten? Womit verbringen Sie gerne Ihre Freizeit? Prof. Piso: Meine Frau ist ebenfalls Ärztin, wir haben eine neunjährige Tochter. Meine Freizeit verbringe ich mit meiner Familie, ich höre sehr gerne Oper und klassische Konzerte, verreise gerne, um andere Kulturen und Menschen kennen zu lernen, lese Bücher und treibe Sport. Redaktion „intern“: Zum Abschluss unseres Interviews möchten wir noch folgendes gerne von Ihnen wissen: Was wollten Sie schon immer einmal gefragt werden? Prof. Piso: Vielleicht: „Wie lautet Ihr Motto?“ Mein Motto lautet: „Wege entstehen, indem man sie geht.“ Ich glaube, die ersten Schritte können manchmal schwierig sein, aber dann, wenn ein Schritt nach dem anderen folgt, kommt man seinem Ziel näher und näher. Redaktion „intern“: Herr Professor Piso, wir danken Ihnen herzlich für dieses Gespräch. Das Interview führte Franziska Schiegl am 19. Januar 2011. intern 2/11 5 Neuer Chefarzt Professor Dr. Michael Pfeifer Professor Pfeifer im Interview Redaktion „intern“: Grüß Gott Herr Professor Pfeifer und herzlich willkommen! Können Sie unseren Lesern kurz Ihre fachlichen Schwerpunkte und Spezialgebiete nennen? Prof. Pfeifer: Grundsätzlich behandeln wir alle Erkrankungen der Atmungsorgane, also Lunge und Bronchien, Rippenfell und Brustkorb. Das beinhaltet auch Tumore der Lunge oder der Bronchien. Die Schwerpunkte sind Diagnostik sowie die Therapie insbesondere der schweren Erkrankungsstadien. Meine persönlichen Schwerpunkte sind die Behandlung der schweren chronischen Bronchitis (COPD), von Asthma bronchiale und Lungenhochdruck, von chronischen Husten und die Erkrankungen des Lungengerüstes - also die Lungenfibrose – sowie die Intensivmedizin. Das Krankenhaus Barmherzige Brüder verfügt seit dem 1. Januar 2011 über eine neue Klinik für Lungenmedizin. Der Klinik sind aktuell im Haus 27 Betten zugeordnet. Die Stelle des Chefarztes trat Professor Dr. Michael Pfeifer an, ein ausgewiesener Experte für Lungenerkrankungen. Professor Pfeifer hat außerdem eine C3-Professur an der Universität Regensburg für dieses Fach und leitet nach wie vor diesen Bereich am Uniklinikum. Zudem ist er weiterhin Ärztlicher Direktor der Klinik Donaustauf, das mit 95 Betten die größte Einrichtung zur Behandlung aller Lungenerkrankungen in der Region ist. Professor Pfeifer, geboren 1958 in Obernburg am Main, studierte von 1978-1980 Medizin an der Technischen Universität München sowie von 19801985 an der Universität Würzburg. In den Jahren 1985 bis 1992 erfolgte seine Ausbildung zum Arzt für Innere Medizin am Caritas Krankenhaus Bad Mergentheim unter Professor Dr. H.D. Bundschuh und an der Medizinischen Klinik der Universität Würzburg unter Professor Dr. K. Kochsiek. Seit 1991 ist er Facharzt für Innere Medizin und seit 1992 für Lungen- und Bronchialheilkunde. 1991-2001 war er Oberarzt an der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II der Universitätsklinikums Regensburg bei Professor Dr. G. Riegger. Neben der Leitung des pneumologischen Bereiches war er lange Jahre verantwortlicher Oberarzt der Internistischen Intensivmedizin. 1998 habilitierte er über neue Erkenntnisse zur Pathophysiologie der pulmonalen Hypertonie. 2002 wurde er Medizi- Redaktion „intern“: Welche Ziele verfolgen Sie als neuer Chefarzt und wie möchten Sie das Fachgebiet weiter ausbauen? Prof. Pfeifer: Wir wollen gemeinsam dem Fachgebiet der Pneumologie im Krankenhaus Barmherzige Brüder ein eigenständiges Profil geben. Hier wird schon seit Jahren auf sehr hohem Niveau durch die Herren Dr. Kundel und Dr. Lepiorz in der Klinik von Herrn Prof. Dr. Gain pneumologisch behandelt - diese erfolgreiche Arbeit gilt es nach innen und außen darzustellen und weiter auszubauen. Dies erfordert auch eine Intensivierung der Weiterbildung von ärztlichen Kolleginnen und Kollegen, wie auch Mitarbeitern aus dem Pflegebereich und den Funktionsabteilungen. Zudem werden wir die Netzwerkstruktur der Pneumologie in der Region weiter ausbauen. Zum einen zwischen dem Krankenhaus Barmherzigen Brüder, dem Uniklinikum und der Klinik Donaustauf. Zum anderen mit der Thoraxchirurgie des Hauses sowie mit den niedergelassenen Fachärzten, mit denen jetzt schon eine sehr gute Zusammenarbeit besteht. Für den einzelnen Patienten bedeutet dies eine umfassende pneumologische Versorgung auf höchstem Niveau, weil die gesamte Expertise der Lungenheilkunde durch die enge Zusammenarbeit jederzeit abrufbar ist. Aus dieser Vernetzung, die neben der engen Zusammenarbeit im Alltag gemeinsame Konferenzen zu speziellen Krankheitsbildern, gemeinsame Fortbildungen und wissenschaftliche Studien beinhaltet, kann sich der Standort Regensburg/ Donaustauf weiter zu einem überregionalen Zentrum für Pneumologie entwickeln. Redaktion „intern“: Darf ich Sie noch bitten, dass Sie unseren Lesern auch etwas über den „Privatmann Professor Pfeifer“ erzählen? Prof. Pfeifer: Ja gerne - ich bin verheiratet und habe drei Kinder. Meine zwei Söhne sind 29 und 23 Jahre alt, und meine Tochter ist 26 Jahre alt. Meine Frau Barbara Pfeifer ist Diplom-Sozialpädagogin und arbeitet als Familientherapeutin. Ich treibe in meiner Freizeit Sport, insbesondere laufe ich gerne und fahre gerne Fahrrad. Außerdem lese ich viel und höre gerne klassische Musik. Redaktion „intern“: Vielen herzlichen Dank für das Gespräch, Herr Professor Pfeifer. Das Interview führte Svenja Uihlein am 20. Januar 2011. nischer Direktor des Krankenhauses Donaustauf und wurde zum Professor für Pneumologie an der Universität Regensburg berufen. Er ist Mitglied in nationalen und internationalen wissenschaftlichen Vereinigungen, er ist aktiv in verschiedenen Beratungsgremien. 2006 wurde er zum Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin gewählt. Zudem hat er wissenschaftliche Gutachtertätigkeiten für verschiedene nationale und internationale Fachzeitschriften. Svenja Uihlein 6 intern 2/11 1.341 Tage KUNO-Kliniken Vertreter der Regierung der Oberpfalz, der Stadt Regensburg, der Kliniken und des Ordens Barmherzige Brüder feierten den Abschluss der großen KUNO-Bauprojekte anlässlich der Segnung des neuen KUNO Kinder-Notfallzentrums an der Klinik St. Hedwig. Am 2. Dezember erfuhren die KUNOAktivitäten einen weiteren wichtigen Höhepunkt: Bei einem feierlichen Festakt in der Krankenhauskapelle der KUNO-Klinik St. Hedwig sprach der Barmherzige Bruder Pater Leodegar Klinger seinen Segen für das neue KUNO Kinder-Notfallzentrum aus. Im Anschluss an die Feierlichkeiten besuchte er außerdem noch das KUNO Kinder-Notfallzentrum und segnete die Räume des Notfallzentrums. Mit der baulichen Vollendung des KUNO Kinder-Notfallzentrums an der Klinik St. Hedwig konnten damit die großen KUNO-Bauvorhaben erfolgreich abgeschlossen werden. Für die KUNOStiftung beginnt jetzt eine neue Phase ihrer Aktivitäten. „KUNO isch guad“ Dr. Hubertus Grandel, Leitender Medizinaldirektor der Regierung der Oberpfalz, Bürgermeister Gerhard Weber, Dr. Hans Brockard, Vorsitzender der KUNO-Stiftung, Professor Dr. Günter Riegger, der Ärztliche Direktor des Uniklinikums, und Geschäftsführer Peter Lenz Die KUNO-Kooperationspartner: Im Bild unten v.l.n.r.: Prof. Dr. Günter Riegger (Ärztlicher Direktor, Universitätsklinikum Regensburg), Sabine Beiser (Geschäftsführerin, Krankenhaus Barmherzige Brüder / Klinik St. Hedwig), Professor Dr. Michael Melter (Direktor KinderUniKlinik Ostbayern). Im Bild mittig v.l.n.r.: Peter Lenz (Vorsitzender Geschäftsführer, Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg), Klaus Fischer (Kaufmännischer Direktor, Universitätsklinikum Regensburg), Dr. Hans Brockard (Vorsitzender KUNO-Stiftung). Im Bild hinten: Prior Frater Benedikt Hau (Orden Barmherzige Brüder Regensburg). brachten in ihren Ansprachen und Grußworten ihre große Wertschätzung gegen- Geschäftsführer Peter Lenz begrüßt die Festgäste in der Kapelle der Klinik St. Hedwig. über dem Projekt KUNO zum Ausdruck. Sabine Beiser, Geschäftsführerin des Standortes Klinik St. Hedwig, stellte die Bedeutung des KUNO-Projektes für Regensburg und das Umland in ihrer Ansprache sehr plastisch dar: „Was würde der Rabe KUNO sagen, wenn er mit gebrochenem Flügel, vermutlich nach einer rasanten Schlittenfahrt, heute über das schneebedeckte Regensburg fliegt? Er wäre stolz darauf, dass es nun möglich ist, ein medizinisches Angebot auf universitärem Niveau für Kinder und Jugendliche anzubieten, das weit über die Stadt und Landkreis Regensburg hinausreicht. Ein Angebot dass mit der klassischen Kinder und Jugendmedizin, der Kinderchirurgie, der Kinderurologie, der Kinderanästhesie und dem Perinatalzentrum Level 1 am Standort St. Hedwig bis zum zweitgrößten Lebertransplantationszentrum und der Kinderonkologie mit Knochenmarks- intern 2/11 7 transplantation an der Kinderklinik am Universitätsklinikum für die Versorgung für Kinder und Jugendliche vorbildlich ist.“ Sie schloss mit den Worten eines kleinen Jungen mit gebrochenem Arm, der erst kürzlich im KUNO KinderNotfallzentrum behandelt wurde: „Der KUNO, der isch guad!“ Grußworte des Ordens Frater Benedikt Hau, Prior des Ordens Barmherzige Brüder Regensburg, überbrachte die Grüße und die besten Wünsche des Pater Provinzial Frater Emerich Steigerwald, der am Tag des Festaktes auf einer Provinzialkonferenz in Wien weilte. Zudem sprach der Prior allen Beteiligten und den Mitarbeiter seine höchste Anerkennung und seinen Dank aus: „Ihnen allen, den Ärzten, Schwestern und Pflegern gilt mein Dank und Anerkennung, für Ihren Dienst und Einsatz hier im KUNO Kinder-Notfallzentrum. Für die Arbeit in einem Notfallzentrum ist es unumgänglich, den notleidenden Kindern, Eltern und Angehörigen ganzheitlich in ihrer Not zu begegnen und trotz der Hektik, die in Notsituationen entsteht, diesen Menschen Mitgefühl und Sicherheit zu schenken. Hierfür ein herzliches Vergelt´s Gott. Allen Beteiligten, die zur Umsetzung, Planung und Ausführung des neuen Notfallzentrums beigetragen haben, ein aufrichtiges und herzliches Danke und Vergelt´s Gott. Allen voran danke ich der KUNO-Stiftung mit ihrem Stiftungsvorstand Herrn Dr. Hans Brockard für die großzügige und Die Kinder des Kindergartens Burgmäuse führten auf dem Festakt ein selbstgedichtetes KUNO-Lied auf. Auf den Bildtafeln sind links Professor Melter (Kinder- und Jugendmedizin) und rechts Professor Reingruber (Kinderchirurgie) zu sehen. großherzige finanzielle Unterstützung des KUNO Kinder-Notfallzentrums. Ihnen, sehr verehrte Frau Geschäftsführerin Sabine Beiser, gilt mein Dank und hohe Anerkennung für die fachkompetente Begleitung des Bauprojektes und Leitungsverantwortung in unserer Klinik St. Hedwig. Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ebenfalls: Herzlichen Dank!“ 10 Millionen für Ostbayerns Kinder Des Weiteren zeigten alle Redner ihren großen Respekt gegenüber der ostbayerischen Bevölkerung, welche aus eigener Kraft mit KUNO eine der größ- ten Spendenaktionen Bayerns möglich machte. Unter dem Motto „Wir bauen uns unsere Kinder-Uniklinik selbst!“ gelang es der KUNO-Stiftung seit 2004 die unglaubliche Spenden-Summe von über 10 Millionen Euro zusammen zu tragen und die Kinderuniklinik Ostbayern an den beiden Standorten Universitätsklinikum Regensburg und Klinik St. Hedwig höchst erfolgreich zu realisieren. Mit dem Amtsbeginn von Professor Melter zum 1. April 2007 als Direktor und Chefarzt der standortübergreifenden Kinderuniklinik Ostbayern wurde das Projekt KUNO Wirklichkeit. Genau 1341 Tage sind seitdem bis zum Tag des Festaktes vergangen. Professor Dr. Michael Melter zeigte schon während der vorausgegangenen Pressekonferenz seine besondere Freude darüber, wie schnell sich die KUNOKliniken entwickelt haben: „Die Klinik St. Hedwig konnte ihre Qualität in der medizinischen Versorgung auf universitäres Niveau weiter ausbauen, der Neubau am Universitätsklinikum wurde nach modernstem medizinischen Standard erstellt: zusammen eine perfekte Kombination. Dank KUNO können wir nun unseren kleinen und großen Patienten anstrengende und weite Fahrten ersparen und ein hohes Maß an Service für Kinder, Jugendliche und Eltern anbieten.“ Pater Leodegar segnet die neuen bunten Kinderkreuze für das KUNO Kinder-Notfallzentrum. Svenja Uihlein 8 intern 2/11 KUNO an der Klinik St. Hedwig- Ein Rückblick Mit Professor Dr. Michael Melter kam im April 2007 ein Spezialist für pädiatrische Gastroenterologie, Hepatologie, Lebertransplantation und Sonographie nach Regensburg. Damit begann für die beiden KUNOKliniken eine Zeit des Auf-, Ausund Umbaus: Perinatalambulanz Im November 2007 konnte die Klinik St. Hedwig die Versorgung im Bereich Geburtshilfe und Neugeborenenmedizin auf universitäres Niveau ausbauen: In diesem Rahmen wurde eine neue Perinatalambulanz eingerichtet, welche Tür an Tür mit den Entbindungsräumen liegt. Sie ist ein zentraler Bestandteil des universitären Perinatalzentrums, in dem die Mütter und die jährlich rund 2.100 Neugeborenen der Hedwigsklinik vor, während und unmittelbar nach der Geburt nach höchstem medizinischen Standard versorgt werden. Fünf Prozent dieser Babys haben den problematischen Lebensstart als sogenannte Frühgeborene. Sie benötigen eine hochqualifizierte medizinische Betreuung, welche sie im Perinatalzentrum der Klinik St. Hedwig rund um die Uhr das ganze Jahr erfahren. nun über ein Spezialzentrum für Verdauungskrankheiten. Hier können Kinder und Jugendliche, die an verschiedensten kindlichen Erkrankungen des Magen- und Darm-Traktes, der Leber und der Bauchspeicheldrüse leiden, durch eine frühe und hoch qualifizierte Diagnosestellung eine schnelle und auf die spezifischen kindlichen Bedürfnisse abgestimmte Therapie erfahren. Neben der Hedwigsklinik gibt es bayernweit nur noch drei solcher Spezialzentren. Kinderonkologie Anfang Januar 2010 wurde der KUNONeubau am Universitätsklinikum Regensburg feierlich eröffnet. Im Neubau am Universitätsklinikum fand nunmehr neben einem Lebertransplantationszentrum eine Kinderonkologie mit erweitertem Behandlungsspektrum Platz. Nach 20 Jahren erfolgreicher Arbeit gibt es keine Kinderonkologie an der Klinik St. Hedwig mehr. An der Kinderonkologie am Uniklinikum sind neue und erweiterte diagnostische und therapeutische Optionen für Kinder und Jugendliche mit Blut-, Immunsystem- oder Krebserkrankung vorhanden. Schwerpunkt für Kinder und Jugendliche mit Atemwegserkrankungen und Allergien an. Dazu wird in Kooperation mit der Universität Regensburg 2011 auch eine neue Professur ausgeschrieben. KUNO Kinder-Notfallzentrum Im Herbst 2010 wurde das komplett umgebaute KUNO Kinder-Notfallzentrum an der Klinik St. Hedwig neu eröffnet. Im neuen KUNO Kinder-Notfallzentrum können Babys, Kinder und Jugendliche rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr notfallmäßig pädiatrisch und kinderchirurgisch auf höchstem Niveau versorgt werden. Eine weitere innovative Maßnahme der Klinik St. Hedwig ist die Etablierung sogenannter KUNOKoordinatoren am Notfallzentrum, die den Kindern und deren beunruhigten Eltern von Beginn an als Lotsen und Ansprechpartner dienen. Sie beurteilen außerdem unverzüglich die Schwere der Verletzung oder Erkrankung der Kinder und organisieren so entsprechend der Dringlichkeit die internen Abläufe zur Versorgung der kindlichen Patienten. Neuropädiatrie und Pädiatrische Pulmonologie KUNO-Psychologin Kernspintomograph Spezialzentrum Verdauungskrankheiten Die KUNO-Klinik St. Hedwig konnte 2010 ihre therapeutischen und diagnostischen Möglichkeiten weiter ausbauen. Darunter fällt zum einen die Therapie von neuromuskulären Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen, die sogenannte Neuropädiatrie. Zu diesen gehören auch die dem Laien als Muskelschwund bekannten Störungen. Die Neuropädiatrie der Klinik St. Hedwig ist Teil des südbayerischen Muskelzentrums, an welche die Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke ihr strenges Gütesiegel verliehen hat. In einem Modellprojekt finanzieren die KUNO-Stiftung und die KUNO-Klinik St. Hedwig ab 2011 zunächst für zwei Jahre eine speziell ausgebildete Psychologin im universitären Perinatalzentrum. Sie soll seelisch belastete Schwangere und Eltern von früh- und risikogeborenen Kindern auffangen. Dank der professionellen psychologischen Begleitung soll es den Eltern möglich sein, ihr Trauma möglichst gut verarbeiten zu können. Seit Anfang 2008 verfügt die Klinik St. Hedwig im Rahmen von KUNO Des Weiteren strebt die Klinik St. Hedwig einen neuen pulmonologischen sui Gleich neben dem Perinatalzentrum befindet sich seit Ende 2007 auch der neue Kernspintomograph, eine KUNO-Sachspende. Das Gerät wird vorwiegend für die Untersuchung von Kindern und Jugendlichen genutzt und erspart den Kindern lange Wartezeiten. intern 2/11 9 10 Jahre Indische Schwestern in Regensburg Seit 2001 setzen sich die Sisters of the Destitute im Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg für die Kranken und Sterbenden ein. Zwei strahlende Augen sitzen mir im Wintergarten der Palliativstation gegenüber. Die indische Ordensschwester Oberin Divya Thottungal hat allen Grund zur Freude: Sie feiert heute am 14. Januar ihren 50. Geburtstag. Und es gibt noch einen zweiten Grund für ihr Lachen: Die Regensburger Niederlassung der Sisters of the Destitute (übersetzt: „Schwestern der Notleidenden“) beging vor einigen Tagen ihr zehnjähriges Jubiliäum. Seit dem 11. Januar 2001 gibt es den Regensburger Konvent der Sisters of the Destitute. Pater Johannes von Avila Neuner segnete damals nach einem Gottesdienst in der Konventkapelle die Räume der Schwestern, welche im ehemaligen Kobel-Haus auf dem Parkgelände des Krankenhauses Barmherzige Brüder wohnen. Seitdem arbeiten die Ordensschwestern, welche von den Krankenhaus-Mitarbeitern auch liebevoll „die indischen Schwestern“ genannt werden, als Krankenschwestern im Haus. Die drei ersten 2001 kamen die ersten drei Sisters of the Destitute nach Regensburg. Schwester Tesslin ist auf dem Bild ganz rechts zu sehen. Ordensschwestern, Schwester Noble, Schwester Teresa Maria und Schwester Tesslin nahmen ihre Tätigkeit auf der Station 28 (Strahlentherapie/Neurologie) auf. Als dann einige Monate später die Pallliativstation im Haus St. Wolfgang eröffnet wurde, wechselten sie dorthin. Aktuell leben fünf Schwestern aus Indien in Regensburg unter ihrer Der Garten eines Altenheimes, welches die Sisters of the Destitute in Chunangamvely im Bundesland Kerala (Südindien) führen. Das Altenheim liegt nahe des Generalats des Ordens. Zu sehen sind Heimbewohner bei der Gartenarbeit. Führung als Oberin, wie mir Schwester Divya berichtet: Schwester Teena Maria und Schwester Gimitha arbeiten auf der Station 5 und Schwester Maryon Chacko gemeinsam mit ihr auf der Palliativstation. Schwester Ann Francis absolviert zurzeit eine Ausbildung an der Krankenpflegeschule. Schwester Tesslin war fast genau zehn Jahre in Regensburg. Sie arbeitete seit Anbeginn im Haus und ist im November 2010 für einige Wochen nach Indien zurückgerufen worden. Ab März 2011 wird sie auf der Palliativstation in München arbeiten. „Wir fühlen uns alle hier im Haus sehr gut aufgehoben“, betont Schwester Divya. „Wir bekommen große Unterstützung vom Orden der Barmherzigen Brüder, so dass wir uns mittlerweile hier wie zu Hause fühlen. Auch über die Zusammenarbeit mit den Kollegen auf den Stationen sind wir sehr glücklich, denn wir fühlen uns von ihnen angenommen. Einmal im Monat wird für uns sogar extra der Dienstplan geändert, damit wir alle gemeinsam an unserem Einkehrtag teilnehmen können. Dafür möchten wir den beiden Stationsleitungen Walli Meyer und Manfred Seitz danken.“ 10 intern 2/11 Die Heimbewohner des indischen Altenheimes beim Gemüseschneiden und Kochen. Warum Regensburg? Doch warum gibt es eigentlich den Konvent der Sisters of the Destitute in Regensburg? Manch jüngerer Mitarbeiter des Hauses oder auch manch Patient wundert sich sicherlich, wenn er zum ersten Mal den Schwestern auf dem Gang begegnet. Schwester Divya nickt, als ich ihr die Frage stelle. Und sie beginnt zu erzählen: Ihre Ordensgemeinschaft wurde 1927 von Pater Varghese Payapilly im südindischen Bundesstaat Kerala gegründet, mit dem Ziel sich um die Ärmsten und Notleidenden zu kümmern. Es war der erste Orden in Indien, der sich vorgenommen hatte, für Notleidende jeder Kaste, Weltanschauung und Religion zu sorgen. Mittlerweile umfasst der Orden 1.500 Ordensschwestern und setzt sich aus Ärztinnen, Lehrerinnen, Krankenschwestern, Anwältinnen und Sozialarbeiterinnen zusammen. Der Orden hat Niederlassungen in vielen Teilen der Welt – nicht nur in Asien und Europa, sondern auch in Afrika und den USA. immer, wie ich eigentlich dachte. Aber nach fünf Jahren hat mich die Generaloberin nach Regensburg geschickt. Meine Mitschwestern aus den deutschen Niederlassungen in Düsseldorf, München und Regensburg und ich leisten finanzielle Unterstützung für unseren Orden. Der größte Teil unseres Gehaltes geht nach Indien. In Indien unterhält der Orden für die Armen und Notleidenden viele Einrichtungen wie Kranken- und Pflegehäuser, Rehazentren für geistig und körperlich behinderte Kinder, Gesundheitszentren für AIDS- und Krebskranke, Tageszentren für Kinder und Jugendliche von arbeitenden Müttern, Büchereien, Arzneimittelausgaben für Arme sowie Altenheime und Schulen.“ Der Tag im Orden Alte und neue Heimat „Und Deutschland?“, frage ich Schwester Divya. „Seit wann gibt es die Sisters of the Destitute in Deutschland?“ „Seit 1964 besteht die Düsseldorfer Niederlassung. Hier habe ich auch meine Ausbildung zur Krankenschwester gemacht. Von 1986 bis 1999 war ich in Düsseldorf. Nach der Ausbildung habe ich viele Jahre dort gearbeitet. Dann kam ich wieder zurück nach Indien – für „Und die alte Heimat? Vermissen Sie die sehr?“ frage ich weiter. „Wenn ich ehrlich bin schon. Ich vermisse die Sonne, die vielen grünen Pflanzen, meine Eltern und Geschwister. Insbesondere habe ich auch Sehnsucht nach meiner Zwillingsschwester, welche auch dem Orden der Sisters of the Desititute angehört und in Indien lebt. In Indien haben die Ordensschwestern auch häufiger die Möglichkeit, an Exerzitien teilzunehmen als hier in Deutschland. Das vermisse ich auch. Was das Essen betrifft, so nehmen wir uns immer bestimmte Gewürze, die es hier in Deutschland nicht gibt, aus Indien mit. Meist kochen wir selbst. Auch das ist ein Stück Heimat für uns.“ Ich möchte von ihr wissen, wie oft denn sie und ihre Mitschwestern nach Hause fliegen dürfen und sie berichtet mir, dass die Generaloberin ihnen erlaubt habe, alle zwei Jahre nach Hause zu reisen. „Für sechs bis sieben Wochen sind wir dann in Indien. Dort kümmert sich unser Orden sehr um uns. Wir machen Fortbildungen, belegen Kurse, nehmen an Exerzitien teil und dürfen für ein paar Tage auch unsere Familien besuchen.“ „Und die Mitschwestern in Düsseldorf oder München? Wie oft können sie sich gegenseitig besuchen?“ Schwester Divya lacht: „Da gibt es keine festgelegten Regelungen. Die Münchner Schwestern sehen wir recht häufig. Gerade zum Wochenende besuchen wir uns öfter. Die Barmherzigen Brüder nehmen uns auch gerne im Auto mit, wenn sie nach München fahren. Und nach Düsseldorf fahren wir auch schon mal für ein paar Tage in der Urlaubszeit.“ Schwester Oberin Divya Thottungal an ihrem 50. Geburtstag. Ich wechsele das Thema und frage die Schwester Oberin nach dem Tagesablauf im Orden. Sie überlegt kurz, nickt, und sie berichtet dann, dass der Ablauf in Indien und der Ablauf in Regensburg nicht ganz der gleiche sei: „In Indien haben wir einen sehr festen Tagesablauf, was wir hier in Regensburg aufgrund unser Schichtdienste nicht so streng einhalten können. In Indien stehen wir um 4.45 Uhr auf und treffen uns um 5.15 Uhr in der Kapelle zur Messe und Medititation. Um 7.30 Uhr gehen wir zur Arbeit. Dort gibt es dann um 8 Uhr Frühstück und um intern 2/11 11 12.30 Uhr Mittagessen. Nach der Arbeit findet von 18 bis 20 Uhr die Schweigezeit statt, die wir zum Beispiel für Meditation nutzen können. Um 20 Uhr gibt es Abendessen und dann setzen wir uns alle bis 21.30 Uhr zusammen, erzählen uns vom Tag, was uns bedrückt oder was wir erlebt haben. Wir haben aber auch viel Spaß. Das ist ein wichtiger Teil des Tages. Um 22 Uhr gehen wir alle auf unsere Zimmer. In Regensburg stehen wir auch um 4.45 Uhr auf und beginnen auch den Tag mit Meditation und dem Laudes-Gebet. Um 6 Uhr beginnt dann die Arbeit hier im Krankenhaus. Um 14.30 Uhr gehen wir dann nach Hause und machen eine kurze Pause zur Erholung. Um 16 Uhr treffen wir uns zum Kaffeetrinken, um 17 Uhr zum Rosenkranzgebet. Um 18 Uhr besuchen wir die Messe in St. Pius. Von 19.15 bis 20 Uhr haben wir private Zeit. Um 20 Uhr schauen wir alle gemeinsam Nachrichten und essen traditionelles indisches Essen. Bis 22 Uhr sitzen wir zusammen und tauschen uns aus. Um 22 Uhr lesen wir gemeinsam im Evangelium und sprechen Meditationen sowie das Komplet-Gebet. Um 22.30 Uhr gehen wir schlafen.“ Gottes Stärke Schwester Divya fühlte sich schon als Kind berufen, in den Orden einzutreten. Sie hatte den Orden schon als kleines Kind kennengelernt, hatte gesehen, welch großartige Arbeit die Ordens- Der Schlafsaal des Altenheimes in Chunangamvely. schwestern leisten und hatte schon früh einen engen Kontakt zum Orden. „Ich habe nicht bereut, den Weg gegangen zu sein. Ich habe nie einen unglücklichen Tag im Orden erlebt“, betont sie mir gegenüber. „Die enge Verbindung zu Gott gibt mir viel Kraft. Daher sind wir so froh, dass wir hier in Regensburg regelmäßig an der Messe teilnehmen und meditieren können.“ Auch für ihre Arbeit auf der Palliativstation sei ihr Glaube wichtig. Er gebe ihr Halt. In Indien habe man außerdem einen anderen Blick auf das Leben als in Deutschland. Das Leben und das Sterben gehöre dort enger zusammen. Dort sei man jederzeit auf das Sterben vorbereitet. Daher können sie gut mit Sterbenden umgehen. „Ich nehme auch die Probleme und Sorgen aus der Arbeit normalerweise nicht mit nach Hause. Und falls doch: Wichtig ist für meine Mitschwestern und mich, dass wir uns abends austauschen können. Von der Situation erzählen können, die uns schwergefallen ist. Oder das Problem im Gebet auflösen können. Was mir jedoch immer noch schwer fällt: Wenn Kinder sterben und wenn die Eltern mich nach dem Warum fragen. Wir beten jedoch täglich für die Kranken, Sterbenden und die Toten. Das ist für uns auch eine Erleichterung.“ Ich verlasse Schwester Divya beeindruckt und mit großem Respekt vor ihrer Arbeit und der Arbeit ihrer Mitschwestern fernab ihrer indischen Heimat. Letztendlich habe ich den Eindruck gewonnen, dass Gott ihre wahre Heimat ist. Svenja Uihlein Krankenpflegeschüler spenden Am 3. Dezember fand in der Berufsschule für Gesundheits- und Krankenpflege eine Vorweihnachtsfeier der Klasse 3 statt. Schon im Vorfeld beschlossen die Krankenpflegeschüler, wie im Jahr zuvor für einen wohltätigen Zweck zu spenden. Die Wahl fiel auf einen kleinen Jungen namens Leon, den die Schülerin Andrea Luber im Rahmen der Feier vorstellte, und dem die Klasse aus der Klassenkasse ein finanzielles Weihnachtsgeschenk in Höhe von 200 Euro zukommen ließ. Leon ist das vierte Kind einer Familie aus dem Landkreis Regensburg und erlitt nach seiner Ge- burt einen hypoxischen Gehirnschaden. Der Junge lebt mit einer Behinderung zu Hause und wird von der Mutter mit Unterstützung eines Pflegedienstes betreut. Darüber hinaus kämpft Leons Familie mit Arbeits- und Wohnproblemen. Im Rahmen eines Hilfsprojekt der Musikband „Rotzlöffl“ wurde bereits eine ansehnliche Geldsumme gesammelt. Und auch die Krankenpflegeschüler trugen mit ihrer Spende dazu bei, Leon zu Weihnachten eine kleine Freude zu machen. Frater Magnus Morhardt 12 intern 2/11 Train the Trainer Klinik für Anästhesie und Kinderanästhesie der Klinik St. Hedwig organisiert Trainerlehrgang mit Schwerpunkten Reanimation, Fallpraxis und Teammanagement. Lebensbedrohliche Notfälle mit HerzKreislauf-Stillstand sind Gott sei Dank seltene Ereignisse. Sie erfordern jedoch ein sofortiges, komplexes und kompetentes Handeln, da bereits in den ersten Minuten die für den Patienten entscheidenden Weichen gestellt werden. Umso wichtiger ist es, dass jeder Krankenhausmitarbeiter in Sachen „Reanimation und Notfallversorgung“ fit ist beziehungsweise fit gemacht wird. Bereits das ganze letzte Jahr über sind Reanimationsschulungen von hausinternen „Trainern“ für ihre Kollegen mit viel Engagement und Motivation durchgeführt worden. Um die Verantwortlichen für die Durchführung der Reanimationsschulungen und für die Vermittlung der Inhalte an ihre Kollegen mit dem nötigen Handwerkszeug auszustatten, veranstaltete die Arbeitsgemeinschaft Notfallmedizin Fürth e.V. unter der Leitung von Klaus Meyer am 17. und 18. November 2010 in der Klinik St. Hedwig einen zweitägigen Lehrgang. Finanziell wurde das Seminar von der Krankenhauslei- Zwölf Mitarbeiter aus unterschiedlichen Fachbereichen ließen sich im November 2010 zum „Trainer für Reanimation, Fallpraxis und Teammanagement“ ausbilden. tung des Krankenhauses Barmherzige Brüder Regensburg getragen. Zwölf Mitarbeiter des Krankenhauses Barmherzige Brüder/ Klinik St. Hedwig aus den Fachbereichen Anästhesie, Pädiatrie, Kardiologie und Intensivmedizin ließen sich zum „Trainer für Reanimation, Fallpraxis und Teammanagement“ ausbilden. 1.TAG Grundlagen der modernen Erwachsenenbildung Nach einer kurzen Vorstellungsrunde wurde mit der ersten Übung begonnen. Die Frage an die Gruppe lautete: Welche Eigenschaften sollte der perfekte Trainer oder Referent Ihrer Meinung nach besitzen? Die gesammelten Antworten wurden den drei Kategorien • • • Höchste Konzentration! Bei einem Notfall ist jedes Teammitglied gleichermaßen gefordert. Fachkompetenz Methodenkompetenz Sozialkompetenz zugeordnet. Mit dieser Übung wurde zugleich eine Technik der Wissensvermittlung, nämlich die der Gruppendiskussion, praktisch angewandt. Mit Hilfe dieser Methode hat der Referent die Möglichkeit, Inhalte aktiv mit den Teilnehmern zu erarbeiten. Vorteil ist, dass der Lernerfolg einer gut geplanten Gruppenaktivität gegenüber dem klassischen Frontalvortrag größer ausfällt. Die Technik stellt aber auch einen höheren methodischen Anspruch an den Trainer. Im Folgenden führte Seminarleiter Klaus Meyer in die Grundlagen der Erwachsenenbildung ein und erläuterte Strategien, Erwachsenen das Lernen zu erleichtern und Motivation zu erzeugen. intern 2/11 13 Er stellte ein Lehrgangskonzept vor, das Dinge wie individuelle Vorbereitung, Lernerfolgskontrolle, Training von Grundfertigkeiten und Algorithmen sowie das Training invasiver Maßnahmen mit einbezog und das Prüfen theoretischer und praktischer Fähigkeiten aufzeigte. Nach dieser Einführung wurden in Kleingruppen Fallbeschreibungen möglicher Notfallszenarien erarbeitet, der Gruppe vorgestellt und besprochen. Praktisches Training im Team Der Mittwochnachmittag stand ganz im Zeichen der Praxis. Es wurde zunächst an Simulationspuppen erläutert, wie man als Instruktor Einzelfähigkeiten wie Herzdruckmassage, Beatmung mit Maske, Anlegen eines intraossären Zugangs oder den Umgang mit einem Defibrillator erklären und trainieren kann. Desweiteren wurden Änderungen in den neuen ERC–Leitlinien 2010 besprochen und erläutert, wie man mit Hilfe des ABCDE-Schemas, das immer den gleichen Ansatz verfolgt, strukturiert an Notfallsituationen herangeht. Anschließend wurde die Bedeutung des Teamleiters herausgearbeitet. Dessen Aufgabe ist es, alle Schritte der Reanimation zu leiten, Aufgaben zu verteilen, den korrekten Ablauf des Reanimationsalgorithmus zu gewährleisten, klare und eindeutige Anweisungen an die Teammitglieder zu erteilen und somit für einen optimalen Ablauf der Reanimation zu sorgen. Anhand realistischer Szenarien kann der Ernstfall am effektivsten trainiert werden. nal. Denn die Patientensicherheit stellt eine Herausforderung in allen Bereichen der Akutmedizin dar. 75 Prozent der kritischen Ereignisse basieren auf Fehlern im Bereich „Mensch“, wie mangelnde Erfahrung im Notfallmanagement, Ablenkung, Hektik, schlechte Kommunikation, Unterlassen einer Kontrolle und vieles mehr. Mittels Simulation und Crew-Ressource-Management können diese menschlichen Faktoren verbessert werden. Einige wichtige Leitsätze des Crew-Ressource-Managements sind zum Beispiel: • Die Methode „Grupppentraining anhand von Szenarien“ eignet sich besonders, um diese Fähigkeiten zu trainieren. Und so erarbeiteten die Teilnehmer in Dreiergruppen möglichst realistische Szenarien aus verschiedenen Bereichen der Akutmedizin. Das Üben der Szenarien an der Simulatorpuppe in realistischer Teamzusammenstellung wurde für den zweiten Tag geplant. 2. TAG Fehlermanagement und Grundlagen des Crew-Ressource-Managements Der zweite Tag begann mit einem Vortrag zum Thema Fehlermanagement und Grundlagen des Crew-Ressource-Managements. Crew-RessourceManagement und Simulationstraining entstammen ursprünglich der Luftfahrt, finden aber zunehmend Anwendung bei der Schulung von medizinischem Perso- • • • • • • Kenne deine Arbeitsumgebung (Technik und Organisation)! Antizipiere und plane voraus! Fordere Hilfe an (lieber früh als spät)! Übernimm die Führungsrolle oder sei ein Teammitglied! Verteile die Arbeitsbelastung! Kommuniziere sicher und effektiv! Mobilisiere alle verfügbaren Ressourcen (Personen und Technik)! Szenarientraining Nach einer kurzen Besprechung zum Ablauf der am Vortag in Gruppenarbeit vorbereiteten Szenarien wird mit vollem Einsatz den ganzen Nachmittag über trainiert. Eine Gruppe stellt ihr NotfallSzenarium vor, die andere Gruppe muss im Team an der Simulationspuppe die nötigen Notfallmaßnahmen, diagnostische Schritte und die notwendige Therapie einleiten. Jede Gruppe war inten- siv gefordert, jedes Szenario wurde im Anschluss besprochen und analysiert. Dabei wurde deutlich, dass in kritischen Situationen meist nicht der Mangel an Einzelfähigkeiten oder zu wenig Fachwissen die Ursachen für Zwischenfälle sind, sondern oft ein Kommunikationsbeziehungsweise ein Koordinationsproblem der vielen einzeln nebeneinander ablaufenden Schritte und Gedankengänge besteht. Feedback-Runde Am Ende der Veranstaltung konnte jeder Teilnehmer seine persönlichen Eindrücke zum Kursverlauf schildern. Alle Teilnehmer waren begeistert und voll des Lobes. Der Kurs bestand aus einer gesunden Mischung von Theorie und Praxis mit vielen medizinischen Anregungen und Tipps zur Vermittlung von Wissen. Die Inhalte wurden in angenehmer Weise dargeboten, das Ganze war niemals langweilig. Umsetzung läuft an Jetzt gilt es, das Gelernte in das zukünftige Reanimations-Training einzubinden, so dass alle Mitarbeiter profitieren. Den ersten Schritt in diese Richtung haben zwei Kursteilnehmer bereits getan, indem sie Mitte Dezember im Haus ein ganztägiges Simulationstraining mit Fallbeispielen durchführten. Christine Kleindorfer, Fachärztin, Klinik für Anästhesie und Kinderanästhesie 14 intern 2/11 Pilotprojekt „Kommunikation“ Schwierigkeiten und Chancen zwischenmenschlicher Kommunikation im Krankenhausalltag Als Psychologin im Krankenhausbereich habe ich immer wieder Gelegenheit, Ärzte, Fachpersonal und Patienten nach den Erfahrungen zu befragen, die sie miteinander machen. Das Hauptkriterium, an dem Patienten ihre Zufriedenheit während eines Krankenhausaufenthaltes messen, ist oftmals die persönliche Aufmerksamkeit und die menschliche Betreuung, die sie durch den behandelnden Arzt und das Fachpersonal erfahren haben. Dennoch wird der „guten“ Kommunikation weder im Rahmen der Fachausbildung noch im Alltag die Bedeutung zuerkannt, die sie hat. Der Klinikalltag, die zeitlich eng gesteckten Abläufe verhindern oftmals eine intensivere Kommunikation mit den Patienten. Hinzu kommt, dass weder im Studium noch in der Ausbildung im medizinischen Bereich bislang ein Augenmerk auf die Schulung spezifischer kommunikativer Fertigkeiten im Umgang mit Patienten gelegt wurde. Die Zunahme der Bedeutung des Fachbereiches Psychoonkologie führte jedoch in den letzten Jahren zu einem Umdenken in dieser Richtung hin zur Förderung der kommunikativen Kompetenzen von Ärzten und Fachpersonal. Zudem wurden auch Stimmen laut, insbesondere die der Patienten, die im Zuge der Dienstleistungsgesellschaft und Kundenorientierung gerade auch die kommunikativen Fähigkeiten des Arztes und des Fachpersonals forderten und immer mehr fordern. Zu diesem Zweck wurde in der Klinik St. Hedwig auf Initiative der dortigen Geschäftsführerin Sabine Beiser ein zweitägiges Kursprogramm als Pilotprojekt angeboten. Ziel war es, kommunikative Basisfertigkeiten und spezielle Gesprächssituationen im klinischen Alltag zu schulen sowie Achtsamkeit für sich selbst im Rahmen einer Burn-out-Prophylaxe zu fördern. Der Kurs wurde von mir inhaltlich erstellt und durchgeführt. Hierbei war Es wurden folgende Themen behandelt: • • • • • • • • • • Die Leiterin des Kurses, Diplompsychologin Astrid Hubmann. dem Haus das Augenmerk auf die Interdisziplinarität besonders wichtig, da Kommunikation kein berufsgruppenspezifisches, sondern ein übergreifendes Thema darstellt und durch die interdisziplinäre Zusammensetzung des Kurses auch die Kommunikation verschiedener Berufsgruppen untereinander gefördert werden sollte. Insgesamt nahmen zehn Personen (die Teilnehmerzahl war begrenzt) aus den Fachbereichen Ärzteschaft, Pflege und Physiotherapie teil. Der Kurs fand als interne Fortbildungsmaßnahme jeweils ganztägig von 9 Uhr bis 16.15 Uhr am Samstag, 30. Oktober 2010 und am Mittwoch, 24. November 2010 statt. Ziel des Kurses war es, die Arzt-Patienten-Kommunikation durch Training bestimmter Gesprächstechniken zu optimieren sowie die Kommunikation im interdisziplinären Team im Krankenhaus im Sinne der fachgebietsübergreifenden Zusammenarbeit zu fördern. Grundlagen der Kommunikation: verbale und nonverbale Kommunikation, Kommunikationsmodelle und deren Anwendung Techniken der Gesprächsführung Modelle der Arzt-Patienten-Beziehung Das Überbringen schlechter Nachrichten Der Umgang mit schwierigen Patienten Gespräche mit Angehörigen Interne Kommunikationsprozesse Grenzen des Handelns und professionelle Abgrenzung Burn-Out und Burn-Out-Prophylaxe Das Konzept der Achtsamkeit Die einzelnen Themengebiete wurden dabei zunächst in einen theoretischen Kontext (Grundlegende Gesetzmäßigkeiten der Kommunikation) gesetzt, dann wurde der Praxisbezug mit alltagsnahen Beispielen, die oft auch von den Teilnehmern kamen, hergestellt. Es wurden Methoden der Gesprächsführung vermittelt und per Rollenspiel eingeübt. Wichtig war hierbei, dass jeder Teilnehmer seine ganz individuelle Kommunikationsweise herausfinden und verbessern konnte, zum Beispiel durch eine verbesserte Fragetechnik, durch die Fokussierung auf die nonverbalen Zeichen der Kommunikation (Gestik, Mimik, Körperhaltung) oder das Ansprechen von konkreten Emotionen. Warum Rollenspiele? Zum einen wird die Theorie so am besten in die Praxis transferiert, zum anderen können so Ängste und Vorurteile abgebaut werden, wie beispielsweise „Wenn der Patient dann weint, bin ich ganz hilflos und weiß nicht, was ich machen soll…“ oder „Wenn ich den Patienten reden lasse, komme ich nicht mehr raus aus dem Zimmer…“. Durch intern 2/11 15 das Üben konkreter Situationen im Rollenspiel im „geschützten Kursrahmen“ konnten die Teilnehmer ausprobieren, „Was passiert, wenn?“, „Wie verhalte ich mich dann?“ und „Wie könnte ich mich alternativ verhalten?“ Hierbei konnten die Teilnehmer zum einen ihre eigenen kommunikativen Kompetenzen testen, zum anderen neue Methoden der Gesprächsführung ausprobieren, um sie dann in den eigenen Arbeitsalltag zu integrieren. Zu den Themen Burn-Out-Prophylaxe und Achtsamkeitsschulung fand im Rahmen der Fortbildung als „Schmankerl“ eine tanztherapeutische Praxiseinheit, durchgeführt von Gabriela Gess, Tanztherapeutin aus Regensburg, statt. Die Teilnehmer des Kurses. Abschließend fünf Tipps als Basis für eine „gute“ Kommunikation: Tipp 1: Versetzen Sie sich in die Situation des Patienten. Waren Sie selbst schon einmal Patient? Erinnern Sie sich daran, wie es Ihnen damals ergangen ist. Welche Ängste hatten Sie, welche Gefühle und Bedürfnisse? Falls Sie noch nie Patient waren, erinnern Sie sich an Situationen, in denen es Ihnen körperlich nicht gut ging. Versuchen Sie ein Gefühl für die „Welt des Patienten” zu entwickeln, um somit eine positive Einstellung ihm gegenüber zu bekommen oder zu wahren. Tipp 2: Schaffen Sie einen Rapport zu Ihrem Patienten. Rapport ist der Hauptbestandteil jeder effektiven Kommunikation. Rapport bedeutet, eine wertschätzende und freundliche Beziehung zum anderen zu haben, die durch gegenseitige Achtung und Vertrauen gekennzeichnet ist. Rapport stellen wir her, indem wir Gemeinsamkeiten schaffen oder zu erkennen geben, dass wir und der andere die gleichen Gefühle erleben oder der gleichen Meinung sind: „Ich bin so wie Du. Du brauchst keine Angst vor mir zu haben.” Das können Sie erreichen, indem Sie seine Körpersprache ein wenig spiegeln, sich ähnlich hinsetzen, sich dem Tonfall seiner Stimme angleichen oder zum Beispiel ähnliche Worte benutzen (nicht zu viel Fachsprache). Tipp 3: Nehmen Sie den Patienten ganzheitlich wahr. Achten Sie neben seinen Worten auf seine Mimik, Körpersprache, den Tonfall seiner Stimme. Stimmen die Worte, die er sagt, mit seiner Körpersprache überein? Oder versucht er vielleicht, „stärker” zu wirken, als er sich in Wahrheit wirklich fühlt? Haken Sie nach, wenn Sie das Gefühl haben, „nicht die ganze Information” bekommen zu haben. „Ich habe das Gefühl, dass Sie eventuell noch offene Fragen oder vielleicht auch ein wenig Angst vor dem bevorstehenden Eingriff haben, was absolut verständlich wäre”. Laden Sie ihn zum Sprechen ein und schaffen Sie einen „sicheren” Rahmen. Tipp 4: Achten Sie auf Ihre eigene Körpersprache, Ihre Mimik und den Tonfall Ihrer Stimme. Stimmen diese mit Ihren Worten überein oder gibt es da Abweichungen? Kommunikation ist mehr als Worte. Eine Botschaft wird nur zu circa sieben Prozent über Worte vermittelt und zu 38 Prozent über Tonfall und 55 Prozent über Körpersprache. Das Unterbewusstsein Ihres Gegenübers konzentriert sich primär auf die 93 Prozent der Botschaft, die nicht aus Worten besteht. Tipp 5: Hören Sie aktiv zu! Das erfordert, dass Sie Ihre Gedanken und Gefühle erst einmal zurückdrängen, dass Sie Ihre Sicht der Dinge soweit wie möglich ausblenden, um die persönlichen Gedanken und Gefühle Ihres Gegenübers in ihrer Unverwechselbarkeit wirklich verstehen können. Aktives Zuhören heißt für den Zuhörenden, mit dem Redenden zu empfinden, sich vorübergehend mit ihm zu identifizieren, sich auf „seine Wirklichkeit” einzulassen. Aktives Zuhören besteht nicht nur aus Hören, sondern auch aus dem Hinterfragen von gegebenen Informationen. „Ich kann nicht mehr!”, „Was können Sie nicht mehr?“, „Woher wissen Sie, dass Sie nicht mehr können?” Nur durch das Abfragen von fehlenden Informationen können Sie sicher einschätzen, wie es Ihrem Patienten wirklich geht und was er wirklich braucht. Fassen Sie zusammen, was Sie glauben verstanden zu haben, um somit dem Patienten die Möglichkeit zu geben, falsch Verstandenes zu korrigieren, damit Sie beide auf dem gleichen „Wissensstand” sind. Was Sie auf jeden Fall bedenken sollten: Die Optimierung Ihrer eigenen Kommunikationsfähigkeiten wird auf jeden Fall zur Zufriedenheit Ihrer Patienten und letztendlich auch zu Ihrer eigenen Zufriedenheit beitragen. Astrid Hubmann, Dipl.-Psych., Psychoonkologin (DKG), Psychologischer Dienst, Schwerpunkt Onkologie 16 intern 2/11 Tarifneuerungen 2010/11 Teil 1: Änderungen für die Pflege und die Mitarbeiter allgemein Der Beschluss der Bundeskommission vom 21. Oktober 2010 wurde von der Regionalkommission Bayern am 28. Oktober 2010 übernommen und somit die längst überfällige Erhöhung der Vergütung sowie neue Tarifstrukturen beschlossen. Inhaltlich und strukturell wurden weitgehend die Regelungen des TvöD/ VKA übernommen. Nachstehend eine kurze Zusammenfassung der wich- Veränderungen für alle Mitarbeiter welche nicht der Pflege (Kr-Bereich) und nicht dem ärztlichen Dienst angehören • Entgelterhöhung – um 1,2 % für das Jahr 2010 – Abgeltung in Form einer Einmalzahlung von 15,33% des Dezembergehalts im April 2011 – weitere Erhöhung um 0,6% vom 1.1. – 31.7.2011 – weitere Erhöhung um 0,5% ab 1.8.2011 • Einmalzahlung von 240 Euro im Januar 2011 – Teilzeitkräfte erhalten die Zahlung anteilmäßig – Auszubildende erhalten 50 Euro • • • • – Die Entgeltgruppen umfassen sechs Stufen, sog. Entwicklungsstufen – Stufe 2 nach einem Jahr in Stufe 1 – Stufe 3 nach zwei Jahren in Stufe 2 – Stufe 4 nach drei Jahren in Stufe 3 – Stufe 5 nach vier Jahren in Stufe 4 – Stufe 6 nach fünf Jahren in Stufe 5 mav • AZV-Tag bleibt erhalten Arbeitszeit weiterhin 39 Stunden Weihnachtsgeld nimmt wieder an den prozentualen Erhöhungen teil Urlaubsgeld bleibt erhalten Veränderungen für Mitarbeiter in der Pflege (Kr-Bereich) Einfügung der neuen Anlage 31 in die AVR • Entgelterhöhung – um 1,2 % für das Jahr 2010 – Abgeltung in Form einer Einmalzahlung von 15,33% des Dezembergehalts im April 2011 (die Zahlung erhalten alle Mitarbeiter, welche im April 2011 Anspruch auf Dienstbezüge haben) – weitere Erhöhung um 0,6% vom 1.1. – 31.7.2011 – weitere Erhöhung um 0,5% ab 1.8.2011 • Einmalzahlung von 240 Euro im Januar 2011 – Teilzeitkräfte erhalten die Zahlung anteilmäßig – Auszubildende erhalten 50 Euro • Übernahme der Vergütungstabellen und der Eingruppierungsregelungen des ÖD Eingruppierung in – Entgeltgruppen 2 – 15 – Überleitung erfolgt durch Zuordnung in der KrAnwendungstabelle • tigsten Veränderungen für die Pflege und die Mitarbeiter, die nicht der Pflege oder dem ärztlichen Dienst angehören. Die tariflichen Veränderungen für die Ärzte folgen in der März-Ausgabe der „intern“. Übernahme der Arbeitszeitregelungen des ÖD – Wöchentliche Arbeitszeit 38,5 Stunden – Nachtarbeit zwischen 21.00 Uhr (bisher 20.00 Uhr) und 6.00 Uhr – Ausgleich für Nachtarbeit 20 v.H. – Freistellung am 24. und 31. Dezember sofern sie auf einen Werktag fallen (Verminderung der Arbeitszeit um die dienstplanmäßig ausgefallenen Stunden) – Sollstundenreduzierung um ein Fünftel der arbeitsvertraglichen wöchentlichen Arbeitszeit an gesetzlichem Feiertag, der auf einen Werktag fällt – Ein Tag Zusatzurlaub bei ständiger Wechselschichtarbeit für je 2 zusammenhängende Monate und bei ständiger Schichtarbeit für je 4 zusammenhängende Monate – Bei nicht ständiger Wechselschicht oder Schichtarbeit erfolgt die Berechnung für den Zusatzurlaub wie bisher nach geleisteten Nachtarbeitsstunden – Der Anspruch entsteht im laufenden Jahr, sobald die Voraussetzungen erfüllt sind – Wegfall des AZV Tages Wir. Für Sie. • Bereitschaftsdienst – Einteilung in 3 Stufen – bisher Einteilung in A, B, C und D Arbeitsleistung Arbeitszeit Stufe I: bis zu 25% 60 v.H. Stufe II: mehr als 25% bis zu 40% 75 v.H. Stufe III: mehr als 40% bis zu 49% 90 v.H. – Die Zuweisung zu den Bereitschaftsdienststufen erfolgt durch die Geschäftsführung und die MAV intern 2/11 17 – Leistungsentgelt ° 1,5% und monatliche Ausschüttung im Jahr 2011 ° Ab dem Jahr 2012 strebt die arbeitsrechtliche Kommission an, den Prozentsatz des TVöD zu übernehmen – Jahresssonderzahlung ° Dafür Wegfall von Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld ° Für die Entgeltgruppen 1 bis 8 90% v.H. ° Für die Entgeltgruppen 9 bis 12 80% v.H. ° Für die Entgeltgruppen 12 bis 15 60% v.H. ° Auszahlung erfolgt mit dem Novembergehalt. Voraussetzung ist ein bestehendes Dienstverhältnis am 1. Dezember. Keine Rückzahlungsregelung. – Entgeltberechnung nach Stundenentgelt gemäß Anhang C. • • Rufdienst – Bezahlung einer täglichen Pauschale je Entgeltgruppe – Bei Rufdienst von mind. 12 Stunden: ° Mo –Fr das 2-fache des Stundenentgelts ° Sa, So, Feiertag das 4-fache des Stundengehalts ° Bei Rufdienst unter 12 Stunden: 12,5% des Stundenentgelts für jede Stunde der Rufbereitschaft – Hinsichtlich der Arbeitsleistung entfällt die bisherige Stundengarantie. Es wird dafür jeder Einsatz auf eine volle Stunde aufgerundet. – Telefonische Einsätze werden summiert und auf die nächste volle Stunde gerundet. Entgelt – Zulagen ° 105 Euro Wechselschichtzulage (Arbeit nach einem Dienstplan mit einem regelmäßigen Wechsel der täglichen Arbeitszeit mit mindestens 2 Nachtschichten längstens nach Ablauf eines Monats) ° Schichtzulage 40 Euro ° Monatliche Zulage von 25 Euro für EG 7a – 12a ° Einmalzahlung von 8,4% der Stufe 2 für EG 3a und 4a im Juli jeden Jahres ° Monatliche Zulage von 30 Euro für Stationsleitungen ° Wegfall der Kinderzulage • Überleitung und Besitzstand – Die Überleitung in das neue System findet zum 1.01.2011 statt – Ist die Vergütung im neuen System höher, so erhält der Mitarbeiter die höhere Vergütung – Mitarbeiter, deren bisherige Vergütung höher war, erhalten eine Besitzstandszulage – Die Besitzstandszulage ist statisch und bleibt, solange das Dienstverhältnis besteht, erhalten. Sie verringert sich bei Teilzeit und Wegfall des kinderbezogenen Anteils sowie bei Wegfall der Voraussetzungen. Bettina Beck, MAV Betriebsärztin jetzt auch in der Hedwigsklinik Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hedwigsklinik, seit dem 1. Januar 2011 bin ich nun auch Ihre Betriebsärztin! Mein Name ist Dr. Adelheid Burkhart-Reichl. Wie Sie vielleicht wissen, habe ich bereits im April letzten Jahres die Betreuung des Krankenhauses in der Prüfeninger Straße aufgenommen, nachdem ich 21 Jahre bei einem arbeitsmedizinischen Dienst gearbeitet hatte. Ich bin Ärztin für Arbeitsmedizin und seit nunmehr fast 22 Jahren hauptberuflich in diesem Fachgebiet tätig. Für die arbeitsmedizinische Tätigkeit gibt es gesetzliche Vorgaben, die zum Beispiel zu Arbeitsplatzbegehungen oder den Vorsorgeuntersuchungen nach berufsgenossenschaftlichen Grundsätzen bei Infektionsgefährdung oder Hautbelastung verpflichten. Als Ihre Betriebsärztin möchte ich aber auch eine Person des Vertrauens für alle unsere Mitarbeiter aus allen Berufsgruppen sein, an die man sich bei Problemen am Arbeitsplatz oder bei sonstigen gesundheitlichen oder sozialen Problemen wenden kann. Wie jeder andere Arzt auch unterliege ich der ärztlichen Schweigepflicht und werde alle Informationen, die mir über Mitarbeiter zur Kenntnis gelangen, immer vertraulich behandeln. So werden die Blutuntersuchungen in Zukunft durch Vergabe einer Nummer und eines Einheitsgeburtsdatums anonymisiert, und die Ergebnisse sind nur mir und meinen Mitarbeitern zugänglich. Regelmäßig werde ich am Dienstagnachmittag bei Ihnen in der Hedwigsklinik sein. Die Vorsorgeuntersuchungen und Impfsprechstunden werden vor Ort im Zimmer Nr. 101 im Wohnheim Haus A stattfinden. Erreichen können Sie mich unter der hausinternen Telefonummer -92130 oder über mein Vorzimmer unter -2131. Auf eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit freut sich Ihre Betriebsärztin Dr. Adelheid Burkhart-Reichl 18 intern 2/11 Serie Krankenhausentwicklung Teil 18 Prüfeninger Straße und Klinik St. Hedwig Neues Jahr mit neuen Projekten Durch die Strategiekonferenzen, das Management Review und nicht zuletzt die Arbeit in den Direktorien werden neue Projekte initiiert. Während der Vorbereitung zur Gesamthauszertifi- zierung 2008/2009 haben wir Sie regelmäßig über den Stand der Erarbeitung von Krankenhausabläufen und anderen projektähnlichen Maßnahmen an dieser Stelle informiert. Wir wollen dieses Vorgehen wieder im Teil der Krankenhausentwicklung aufnehmen und auch in den regelmäßigen Konferenzen der Krankenhäuser monatlich einen aktuellen Überblick geben. Mittlerweile hat sich in den Direktorien das Vorgehen, große Projekte anhand eines schriftlichen Projektauftrages in die Wege zu leiten, fest etabliert. Aktueller Projektüberblick Stand Prozess/Thema Projektleiter Standorte in Erarb. Spindmanagement Hr. Stark Prüf. in Erarb. Patientenidentifikation Fr. Ring, Fr. Keil Prüf./St.Hedwig PA angelegt Neues Wegeleitsystem Prüf. in Erarb. Zukunftsperspektive Innere Medizin Fr. Wendler, Hr. Pollmann Prof. Steinbauer Dr. Kestler, Fr. Beiser Dr. Kestler Prüf. Dr. Kestler in Erarb. Prof. Steinbauer Prüf. Dr. Kestler Dr. Stigler Prüf. Fr. Jäger in Erarb. Weiterentwicklung Struktur konservative Intensivmedizin Weiterentwicklung Struktur operative Intensivmedizin Umgestaltung Leitstelle IV Fr. Zehner Prüf. Fr. Jäger in Erarb. Umgestaltung Leitstelle III Fr. Zehner Prüf. Fr. Jäger in Erarb. Einrichtung onkologisches Zentrum Prof. Hofmann Prüf/ St.Hedwig Dr. Kestler in Erarb. Prüfung Realisierung einer OnlineBibliothek Überarbeitung Formularwesen Umbau Notfallzentrum Prof. Steinbauer Prüf. Dr. Kestler Hr. Stark Prüf/ St.Hedwig Dr. Rockmann Prüf. Dr. Kestler, Fr. Beiser Dr. Kestler, Hr. Lenz in Erarb. in Erarb. in Erarb. „Onkologisches Zentrum“ steht vor der Zertifizierung • • Als der Projektauftrag zur Einrichtung eines Onkologischen Zentrums freigegeben wurde, zeigte das Kalenderblatt Oktober 2010. In der Zwischenzeit sind viele Maßnahmen zur Umsetzung der Anforderungen der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) mit Hilfe eines sehr engagierten interdisziplinären Projektteams identifiziert und ergriffen worden. Das onkologische Zentrum soll sich im ersten Jahr an folgenden Zielsetzungen entwickeln: • • • • Erlangung der Zertifizierungsreife Weiterentwicklung bestehender DKG-zertifizierter Organzentren Etablierung eines Zentrumskoordinators Bildung von Synergien der DKGzertifizierten Zentren innerhalb des Onkologischen Zentrums Marktpositionierung durch sinnvolle Auswahl und Abbildung der Tumorentitäten innerhalb des Onkologischen Zentrums Umsetzung einheitlicher onkologischer Arztbriefe betreuende Führungskraft Fr. Jäger ProjektZeitraum 01.11.2010 01.04.2011 01.11.2010 01.04.2011 01.01.2011 01.12.2011 01.12.2010 01.12.2011 01.12.2010 01.04.2011 01.12.2010 01.04.2011 01.01.2011 01.04.2011 01.10.2010 01.02.2011 01.10.2010 01.03.2011 01.01.2011 01.07.2011 01.01.2011 01.07.2011 15.12.2010 31.12.2011 Befragungen • • • Start der kontinuierlichen Patientenbefragung am 3. Januar 2011 Einweiserbefragung Ende 2010/ Anfang 2011 Mitarbeiterbefragung 2011 für zweite Jahreshälfte geplant Dr. Andreas Kestler, Geschäftsführer Sabine Beiser, Geschäftsführerin intern 2/11 19 Fratres beim Eisstockschießen – eine Kuriosität! Verträumt liegt das idyllische Dorf Matting, unweit von Regensburg, sich eng an die Biegung der Donau schmiegend, in seiner winterlichen Pracht. Immerhin kann das einstige Fischerdorf auf eine mehr als tausendjährige Geschichte zurückblicken, und es nennt noch immer eine Fähre sein Eigen. Schluss mit himmlischer Stille Doch gleich sollte Schluss sein mit der himmlischen Stille: Eine Anzahl wackerer Barmherziger Brüder war bereits auf dem Weg dorthin zum Eisstockschießen! Schon auf der Hinfahrt schickte ich einige Stoßgebete gen Himmel, war doch unsere halsbrecherische Mission abhängig von einer tragfähigen Eisfläche. Gottlob war dies der Fall: Es tummelte sich bereits eine ansehnliche Schar von Dorfbewohnern dort herum. Wir schulterten unsere Eisstöcke und schon kam die erste sportliche Herausforderung auf uns zu. Wir mussten die Böschung runter: steil und meterhoch Schnee! Schon bei der Hinfahrt meinte ein Mitbruder aus einem fernen Land, er freue sich schon auf das „Eisstockwerfen“. Ich versuchte ihm geduldig zu erklären, dass es sich bei dieser Sportart um kein Wurfgerät wie bei einem Lasso handeln würde. Erste zaghafte Versuche Am ersehnten Ziel angelangt, trauten die Einheimischen ihren Augen nicht, als plötzlich eine Handvoll Mönche mit Frater Fidentius, Frater Magnus, Frater Seraphim und Frater Robert wagten sich aufs Eis. Eisstöcken bewehrt vor ihnen standen. Der Häuptling fragte auch gleich, ob wir sie zu einem Duell herausfordern wollten. Bescheiden winkte ich ab und erklärte den Seinen, dass wir noch immer in der untersten Kreisklasse spielen und niemals gegen die Spieler der Oberliga antreten könnten. Auch unsere Teilnahme bei WM oder Olympiade sei wegen mangelnder Qualifikation ausgeschlossen. Alsdann erklärte ich meinen Mitbrüdern – alles blutige Anfänger – die Spielweise. Es galt also, die entfernt liegende Holzdaube zu treffen. Die ersten zaghaften Versuche waren nicht gerade umwerfend rekordverdächtig. Ich versuchte den Ehrgeiz der Mitbrüder zu schüren - sah ich doch die verächtlichen Blicke der Profis von nebenan. Allmählich steigerten wir uns leidlich. Wenn es um Zentimeter geht, reicht das Augenmaß nicht mehr aus. Akrobatik auf dem Eis Natürlich hatte ich auch einen Meterstab dabei, denn wenn es um Zentimeter geht, reicht das Augenmaß nicht mehr aus. Neidvoll stellten wir mit heimlichen Seitenblicken fest, mit welchem Elan unsere Nachbarn ihre Stöcke abfeuerten, während wir nur mühsam unser Gleichgewicht auf der spiegelglatten Fläche halten konnten. Aha – eine Kerbe musste also ins Eis geschlagen werden, damit man mit dem abgewinkelten Fuß mehr Schwung draufbekam. Einmal zog es mir urplötzlich die Füße weg und ich machte eine akrobatische Bauchlandung. In diesem Fall kamen mir die so mühsam angefutterten Rettungsringe um die Hüfte zugute, da diese den Sturz milderten. Beim nächsten Spiel brachte es ein Mitbruder tatsächlich fertig, den Eisstock so gekonnt auf die Fahrt zu schicken, dass sich der Eisenring löste und dieser mit dem Rumpfstock in die entgegen gesetzte Richtung startete. Weitschießen mit Donaugurgeln Am Schluss hatte ich noch ein Highlight parat: das Weitschießen! Ein Konfrater nahm dies wohl zu wörtlich. Mit einem letzten exzellenten Kraftschub beförderte er das Sportgerät über die Eisbahn hinaus und ein verdächtiges Gurgeln bestätigte meine schlimmsten Befürchtungen: Der Eisstock versank für immer in der angrenzenden Donau bis zum Sankt Nimmerleinstag! Jedenfalls hatten wir unseren Spaß gehabt und ignorierten das Angebot jenes Dorfschützen, einen Kurs für Anfänger zu absolvieren. Zurück im Konvent berichteten wir unter den bewundernden Blicken der anderen von unserem aufregenden Abenteuer. Frater Robert 20 intern 2/11 Wie Tarzan durch den Wildwald fliegen Im Notfall immer doppelt sichern! Einmal Tarzan spielen und zwischen den Baumwipfeln hin- und herfliegen. So könnte man die Erwartungen der Mitarbeiter des Notfallzentrums an den gemeinsamen Erlebnisausflug in den Kletterwald bei Sinzing zusammenfassen. „Wer zu uns kommt, der sucht Abenteuer und Herausforderung“, fügte Johannes, der Outdoor-Trainer, anfänglich hinzu. Als Kletterprofi und Waldmensch weiß er wohl genau, worauf es hier im Wald ankommt. Abenteuer und Herausforderung Mitten in der herbstlichen Landschaft konnten wir Schreie aus den Bäumen vernehmen. Sollte sich die Hoffnung auf eine Extremtour mit Tarzan erfüllen? Nach einer lockeren Aufwärmübung beginnen die Instruktionen für das erste Happening: Durch und über gespannte Seile muss in drei Ebenen – bodennah, in 1,70 und 2 Meter Höhe - jeder Mitarbeiter „befreit“ werden. Eine Seilberührung ist untersagt und führt zur kompletten Wiederholung der Übung – die Teamkatastrophe! Gesagt, getan! In Sekundenschnelle findet sich unser Team. Es zeigt sich, wer die Ideen gibt und wer sie umsetzt, wer Bedenken formuliert und wer unterstützt werden muss. Beeindruckend deutlich stellt sich heraus, wie effektiv wir als Gruppe kommunizieren und Probleme lösen. Eine beruhigende Erkenntnis für den Berufsalltag, wie auch der Teamexperte meint. Team als Zauberformel für Erfolg Bevor die Klettergurte und Helme aufsetzt werden, nennt der Veranstalter jetzt die Grundvoraussetzung für Erfolg in luftiger Höhe: „Mit einer Hand allein lässt sich kein Knoten knüpfen. Hier im intern 2/11 21 Wald ist, wie in allen Lebensbereichen, ein intaktes Team die Zauberformel für den Erfolg.“ cours gemeistert, schon erwartet uns das Spinnennetz der „Tarantula“. Gefangen im Spinnennetz Doppelte Sicherung Weiter erklärt er: „Statt auf Netz und doppelten Boden setzen wir auf die Technik mit den zwei Sicherungen. Falls ein Karabiner versagt, ist man immer noch bestens gesichert.“ Minuten später, zwischen Ästen und Wipfeln werden die Worte des Baumkletterers zum Credo. Still und heimlich wiederholt sie jeder Teilnehmer. Stellen sie nicht die einzige Motivation für den nächsten Drahtseilakt über dem Untergrund dar? Der Einstieg zum Abenteuer führt über eine Kletterwand nach oben. Auf einer Plattform angekommen geht es dann von Baum zu Baum. Wir hangeln uns, nach und nach, über schwingende Brücken, Baumstämme und wackelnde Stahlseile. Respektables Höhenniveau Wie Tarzan schwingen wir an einer Liane und surfen bis zu 12 Metern über dem Waldboden auf einem Brett. Eine Seilbahn, auch Flying Fox genannt, bringt uns zum krönenden Abschluss wieder auf sicheren Boden. Es kribbelt im Bauch. Aber der Adrenalinspiegel ist so hoch, dass uns die Kälte und der einsetzende Nieselregen wenig stört. „Auf geht’s! Weiter!“, heißt es hie und da. Bald wurde der „Höhenrausch“-Par- Der Blick ist angespannt. Langsam wird Doktor R. von seinen Mitstreitern in die Höhe gezogen. Er hängt an einem Seil, doppelt abgesichert. Was von unten noch ganz locker aussieht, ist alles andere als ein Spaziergang! Affenmenschen? Am Nachbarbaum hängen sie wie die Affen verkeilt. Jeder sein rotes Seil in der Hand! „Stopp, langsam! Gefahr ist in Verzug!“, ruft die Schwester K. den Kollegen zu. Wieder Ordnung in die Karabiner und Seile bringen, ist die einzige Lösung. Wer in die Baumwipfel steigt, ist dem Himmel naturgemäß ein bisschen näher! Jetzt ist Schwester U. an der Reihe. Aufopferungsvoll hängt sie am roten Seil. „Fester, fester“, schreit die übrige Seilschaft. Ein kurzer Ruck, der Karabiner hakt sich aus und die Krankenschwester schießt wie eine menschliche Kanonenkugel durch die Luft. seine verdiente Füllung bekommen hat, ist Zeit für die aufdrängende Erkenntnis des Kletterwaldes: Resümee mit Ruhepuls Wir können an unsere Grenzen gehen, wenn wir uns gegenseitig gut und ohne Lücke absichern. Dabei erreichen wir gemeinsam viel mehr als jeder einzelne. Auf diesem Weg wird jedem Konzentration, Mut, Kraft, Ausdauer und Körperbeherrschung abverlangt. Spät am Abend hat sich der Puls einigermaßen beruhigt. Nachdem der Magen Dr. Tobias Weißgerber, Oberarzt, Notfallzentrum 22 intern 2/11 Kurz informiert Adventliches Benefizkonzert Bescherung für Dienstdes Vokalensembles Velten habende an Heiligabend Das Vokalensemble Hubert Velten gestaltete am 17. November 2010 ein Benefizkonzert für die Palliativ-Station des Krankenhauses Barmherzige Brüder. Wer konnte, fand sich in der Kirche St. Pius ein und lauschte einem musikalischen Streifzug, der von der Gregorianik bis hin zu Gospeln reichte. Landvolkpfarrer Holger Kruschina begleitete das Programm mit kurzen Ansprachen. Per Video wurde das Konzert auch direkt auf die Stationen übertragen. Patienten und Besucher genossen das gut einstündige Konzert und stimmten sich mit geistlichen Liedern auf die kommende Adventszeit ein. Die Männer des Vokalensembles Hubert Velten sind fast ausnahmslos ehemalige Domspatzen und aktuelle Schüler. Der inzwischen verstorbene Kirchenmusikdirektor Hubert Velten wurde vor seinem Tod im Krankenhaus Barmherzige Brüder gepflegt. fs An Heiligabend ging Prior Frater Benedikt Hau durch das Haus und verteilte zusammen mit Frater Thomas an alle Diensthabenden als kleines Dankeschön für ihren weihnachtlichen Einsatz „Panettone“, den traditionellen italienischen Weihnachtskuchen. Das Bild entstand auf der Konservativen Wachstation. Es freuen sich (v.l.n.r.) Viktoria Uschald, Melanie Mandl und Dr. Andreas Lindner sowie der Fotograf, Dr. Christoph Stosiek. fs Die Sternsinger unterwegs in unserem Haus Das Christkind kommt nach St. Hedwig Das Christkind des Romantischen Weihnachtsmarktes auf Schloss St. Emmeram besuchte auch heuer wieder die kleinen Patienten der Klinik St. Hedwig. Es sorgte für große Augen und viel Freude bei den Kindern. Mit seinem weihnachtlichen Glanz und mit vielen süßen Präsenten lenkte es die Kleinen ein wenig vom Krankenhausalltag ab. sui Die Sternsinger kamen am Tag vor Heilig Drei König in das Krankenhaus Barmherzige Brüder. Nach einer kurzen Einführung in der Pius-Kirche besuchten die 16 Ministranten aus der Pfarrei Herz Mariens zusammen mit je einem Seelsorger die Patienten auf den Stationen und brachten die Inschrift „20 C+M+B 11“ an. Zum Abschluss ihres Einsatzes ließen sich die fleißigen Sternsinger die wohlverdienten Würstchen bei einem gemütlichen Beisammensein zusammen mit den Seelsorgern schmecken. Den Sternsingern ein herzliches Dankeschön für ihren Einsatz! fs intern 2/11 23 Weiterbildung für Politik zu Besuch in der Mitarbeiter in Stroke Units Klinik St. Hedwig Am 18. Oktober 2010 startete der 3. Qualifikationslehrgang „Spezielle Pflege auf Stroke Units“. Die Kursleiter Michael Heumader-Kaspar (MedBO GmbH) und Thomas Peter (Barmherzige Brüder Regensburg) begrüßten hierzu 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus unterschiedlichen bayerischen Kliniken, fünf Teilnehmer kamen aus unserem Krankenhaus. Nach einem sehr aktiven Kennenlernnachmittag folgten für die Teilnehmer bereits die ersten Einheiten ärztlichen und pflegerischen Unterrichts des insgesamt 252 Stunden umfassenden Kurses. MdB Peter Aumer und MdL Dr. Franz Rieger überzeugten sich am 23. Dezember 2010 von der hohen medizinischen und personellen Qualität des KUNO Standortes Klinik St. Hedwig in Regensburg. MdB Aumer und MdL Dr. Rieger waren tief beeindruckt von dem umfangreichen Leistungsspektrum der Fachabteilungen und bedankten sich für die in der Klinik St. Hedwig geleistete Arbeit. Der Dank wurde stellvertretend für alle Mitarbeiter von Geschäftsführerin Sabine Beiser entgegen genommen. Für die kranken Kinder und Frauen, welche an Weihnachten in der Klinik St. Hedwig medizinisch versorgt wurden, hatten die beiden Abgeordneten kleine Präsente dabei, die am Heiligen Abend an die Patienten verteilt wurden. Im Bild v.l.n.r. Gerhard Harrer (Pflegedirektor), Prof. Dr. Michael Melter (Direktor und Chefarzt Klinik für Kinder- und Jugendmedizin), MdL Dr. Franz Rieger, Sabine Beiser (Geschäftsführerin), Dr. Gregor Badelt (Oberarzt Klinik für Anästhesie und Kinderanästhesie), MdB Peter Aumer. Thomas Peter Elisabeth Saller Räumsituation Park-and-Ride-Parkplatz Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, auf den von uns von der Stadt Regensburg angemieteten Parkplätzen auf dem Autobahndeckel kam es durch die zwischenzeitlich sehr heftigen Schneefälle zu größeren Behinderungen. Die Zufahrt war einige Male nur schwer passierbar, auch das Parken selbst wurde durch hohe Schneelage erschwert. Desöfteren mahnten wir aus diesem Grund unseren Ansprechpartner bei der Stadt Regensburg, das RVV-Kundenzentrum, an und drohten auch mit der Aussetzung unserer Mietzahlungen für die Parkplätze. Leider konnten wir keine befriedigende Lösung erwirken. Von der allgemein schlechten Räumsituation in der Stadt waren wir nicht als einzige betroffen, zeitweise kam es selbst im Stadtbusverkehr zu erheblichen Behinderungen. Wir bitten deshalb bei den betroffenen Parkplatznutzern um Verständnis für diese außergewöhnliche Situation. Josef Hochmuth 24 intern 2/11 Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg Kunst im Krankenhaus Jörg Schmidt Sammler, 2000 Öl auf Leinwand, 100 x 80 cm Besuchszeit Uni mit Kunst Werke Lehrender des Instituts für Kunsterziehung der Universität Regensburg vom 3. März bis 22. Mai 2011 Nach der Eingangshalle Richtung Haus St. Rafael – Verbindungsgang St. Rafael EG Verbindungsgang Zentralgebäude/Haus St. Pius im Obergeschoss Treppenhaus bei der Krankenhauskirche St. Pius Wartezone bei der Chirurgischen Ambulanz im Verbindungsgang zu St. Vinzenz Haupttreppenhaus Benedikt Menni „Kunst im Krankenhaus“ wird durch den Verein zur Förderung des Krankenhauses Barmherzige Brüder Regensburg und der Palliativarbeit e. V. unterstützt Mit freundlicher Unterstützung der Universität Regensburg