Festakt zum Umbau in der Klinik St. Hedwig

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Festakt zum Umbau in der Klinik St. Hedwig
in
Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg · 24. Jahrgang · Weihnachten 2013/Januar 2014
Hauszeitung der Dienstgemeinschaft und für die Mitglieder des Fördervereins
Festakt zum Umbau in der Klinik St. Hedwig
Interdisziplinäres Gefäßzentrum zertifiziert
Dienstjubiläum 2013 gefeiert
Rückblick: Kunst und Konzerte
2 intern 12/13 · 01/14
Inhalt
2 Grußwort der Geschäftsführerin
3 Dreifach zertifiziert: Qualitätssiegel
für interdisziplinäres Gefäßzentrum
4 Feierlicher Festakt
5 Benefizkonzert für die Harl.e.kin-Nachsorge
6 10 Jahre Kinderurologie
Wenn sich der gesunde Schlaf nicht
einstellt
7 FOCUS: Barmherzige-Mediziner Top!
Wohlfühlnachmittage 2014
8 Dienstjubiläum 2013
10 Erste Bunte Familienmesse im
Landkreis Regensburg
Bunte Kreuze für St. Hedwig
11 Platz 5 beim Stadtradeln
Regensburger Leukämielauf
Mit dem Rad zur Arbeit
…eine glückliche Gewinnerin…
12 Interview mit dem jungen Federle-Trio
14 LandRaum: Drei Künstlerinnen stellen aus
16 Veranstaltungshinweise des Bildungszentrums Fort- und Weiterbildung
17 Ein Fall für Dr. Muehlenberg
18 Projekt „Betriebliches
Gesundheitsmanagement“
19 Kunst in der Augenklinik
20 Impressionen aus der Vorweihnachtszeit
Impressum:
23. Jahrgang
Ausgabe: 12/13 · 01/14
Herausgegeben vom
Krankenhaus Barmherzige Brüder GmbH
Prüfeninger Str. 86, 93049 Regensburg
Verantwortlich: Dr. Andreas Kestler,
Geschäftsführer
Redaktion: Svenja Uihlein (Pressesprecherin),
Franziska Zilch, Klaus Macht
Bilder: S. Uihlein, M. Stark, F. Zilch, R. Stegmaier,
altrofoto.de, C. Ederer, Uniklinikum
Regensburg, M. Scheimer, S. Kett,
Chr. Federle, K. Muehlenberg, S. Hartl,
Dr. A. Burkhart-Reichl,
Gina Sanders/fotolia.com (Seite 16),
K. Macht, B. Warttinger, K. Remky
Titelbild: RTG
Druck: Marquardt, Prinzenweg 11a,
93047 Regensburg
Auflage: 2385
erscheint zehn Mal jährlich
Redaktionsschluss für die 12/13-01/14-Ausgabe:
2. Januar 2013.
Redaktionsschluss ist immer der erste Wochentag des
Monats vor Erscheinen der Ausgabe.
Kontakt Pressestelle:
Tel. 0941 / 369-1077 oder -1062
Texte und druckfähiges Bildmaterial bitte an:
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verantwortlich. Die Redaktion behält sich vor, eingereichte Texte stilistisch zu überarbeiten und zu kürzen.
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit der Texte wird
bei Personennennung auf die ausführliche Schreibweise „-er und -innen“ verzichtet. Generell werden
stattdessen die Begriffe stets in der kürzeren Schreibweise (z.B. Mitarbeiter) verwendet. Dies versteht
sich als Synonym für alle männlichen und weiblichen
Personen, die damit selbstverständlich gleichberechtigt
angesprochen werden. Die Redaktion macht darauf
aufmerksam, dass die „intern“ und die „misericordia“
im Internet veröffentlicht werden. Dadurch können
sämtliche Inhalte durch Suchmaschinen aufgefunden
und der breiten Öffentlichkeiten zugänglich gemacht
werden.
Liebe Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter,
um den wachsenden Anforderungen in der Patientenversorgung gerecht zu werden, entwickelt
sich unser Haus ständig weiter. Dank Ihrer engagierten Mitarbeit und Ihres Einsatzes ist es
uns auch im Jahr 2013 gelungen, viele Neuerungen und Änderungen umzusetzen. Dafür
auch im Namen meiner Geschäftsführungskollegen Christian Kuhl und Dr. Andreas Kestler
ein herzliches „Dankeschön“ an Sie alle.
Große bauliche Veränderungen gab es in der
Klinik St. Hedwig. Die Neugeborenen-Intensivstation, die Eingangshalle, die pädiatrischen
Poliklinik und die beiden Frauen-Stationen
wurden umfassend umgebaut und erweitert.
In dieser Ausgabe der Misericordia und Intern
finden Sie einen ausführlichen Bericht und Fotos von der feierlichen Einweihung der Räumlichkeiten, die nun in neuem Glanz erstrahlen.
In der Prüfeninger Straße wird aktuell das Bettenhaus St. Kamillus erweitert und bietet ab
Januar 2014 Platz für 48 Betten. 1,2 Millionen
Euro investierte unser Haus im Januar in zwei
hochmoderne Herzkatheteranlagen neuester
Generation. Außerdem wurde im August das
neue Logistikzentrum in der Junkersstraße
in Burgweinting feierlich eröffnet und so der
Platzmangel des alten Lagers behoben.
Die Klinik St. Hedwig erlangte zum zweiten
Mal das Kinder-Gütesiegel („Ausgezeichnet
für Kinder), unser Gefäßzentrum wurde gleich
dreifach zertifiziert und laut FOCUS zählen
zu unserem Haus sechs TOP-Mediziner und
drei ausgezeichnete Kliniken und Zentren.
Diese hohe Qualität ist nur möglich durch Ihren
engagierten Einsatz. Im täglichen Umgang mit
Patienten und Kollegen leben Sie als Mitarbeiter die Werte des Ordens. Erst im November
durften wir 152 Jubilare für ihre lange Dienstzugehörigkeit danken, acht davon sogar für 40
Jahre Mitarbeit. Ein deutliches Zeichen für Ihre
Identifikation mit unserer Dienstgemeinschaft.
Ich freue mich auch über die positive Resonanz
für unseren neuen „Medical English“-Kurs, den
wir als erstes Krankenhaus in der Region unseren Mitarbeitern anbieten. Auch soll erwähnt
sein, dass im Herbst 42 Auszubildende der
Berufsfachschulen die Examensprüfung sehr
erfolgreich abgelegt haben.
Durch gemeinsame Feste wie das Sommerfest
und die Adventliche Begegnung pflegen wir
unsere Dienstgemeinschaft. Die Konzerte des
Fördervereins, die Kunstausstellung und die
Veranstaltungsreihe des Ethikkomitees erleben ebenfalls großes Interesse von intern und
extern.
Und unsere Dienstgemeinschaft wächst. So
konnten wir unter anderem Karin Riederer
als Patientenfürsprecherin gewinnen und
durften im Frühjahr zwei neue Chefärzte be-
Sabine Beiser, Geschäftsführerin
grüßen. Prof. Cornel Sieber und sein Stellvertreter Prof. Cornelius Bollheimer leiten
die neu ausgerichtete Klinik für Allgemeine
Innere Medizin und Geriatrie und werden
maßgeblich am Aufbau des Zentrums für
Altersmedizin beteiligt sein. In diesem Zusammenhang möchte ich auch unsere neuen
Kollegen des Evangelischen Krankenhauses
und die Mitarbeiter des MVZ Cham in unserem Krankenhausverbund willkommen heißen.
Leider gab es in diesem Jahr auch traurige Einschnitte und wir mussten im Juli mit großer Betroffenheit vom Tod unseres langjährigen MAVVorsitzenden Karlheinz Kuhn erfahren. Er hat
in den 39 Jahren seines Wirkens viel für unsere
Patienten und unsere Dienstgemeinschaft getan.
Auch im neuen Jahr wird es zahlreiche Herausforderungen und Aufgaben zu bewältigen
geben, um unseren Auftrag der Patientenversorgung auf hohem Niveau gerecht zu werden.
Gleich im Januar wird ein neuer Pflegedirektor
in der Prüfeninger Straße seinen Dienst antreten und die Belegabteilung für Urologie wird
ab Jahresbeginn als Hauptabteilung mit Dr.
Wolfgang Leicht als neuem Chefarzt geführt.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein besinnliches, erholsames Weihnachtsfest und alles
Gute für das neue Jahr!
intern 12/13 · 01/14 3
Dreifach zertifiziert: Qualitätssiegel für interdisziplinäres
Gefäßzentrum
Das Gefäßzentrum des Krankenhauses Barmherzige Brüder Regensburg
trägt als einziges in Ostbayern die anspruchsvolle Dreifach-Zertifizierung
von jeweils der radiologischen, der
angiologischen und der gefäßchirurgischen Fachgesellschaft. Das Gefäßzentrum entspricht damit besonders
hohen Qualitätsstandards.
Eine so genannte Dreier-Zertifizierung
haben die Deutsche Gesellschaft für Angiologie, die Deutsche Gesellschaft für
Gefäßchirurgie und die Deutsche Röntgengesellschaft dem interdisziplinären
Gefäßzentrum am Krankenhaus der
Barmherzigen Brüder erneut verliehen.
Damit gehört das Gefäßzentrum zu den
insgesamt nur vier Zentren in Bayern,
die mit dieser besonderen Qualifikation ausgezeichnet sind. Außerdem ist
es das einzige Gefäßzentrum mit dieser Zertifizierung in Regensburg und
Ostbayern. „Die Zertifizierung aller
drei Fachgesellschaften setzt sehr hohe
Qualitätsstandards, eine kontinuierliche
Qualitätskontrolle sowie ein sehr breites
Leistungsspektrum voraus“, so Professor Dr. Markus Steinbauer, Leiter des
Gefäßzentrums und Chefarzt für Gefäßchirurgie.
Individuelles Vorgehen bei
Patienten
Die drei Fachbereiche Gefäßchirurgie,
Radiologie und Angiologie sind im Gefäßzentrum gleich stark vertreten. So
stehen rund um die Uhr auch bei jeder
Notfallsituation Fachärzte für die betroffenen Patienten zur Verfügung. „Der
Vorteil der Beteiligung aller drei Fachgebiete ist, dass die oft schwerkranken
Patienten die für sie maßgeschneiderte Diagnostik und Therapie erhalten“,
erklärt Professor Dr. Niels Zorger,
Chefarzt des Instituts für Radiologie,
v.l.n.r. Facharzt Dr. Filip Kostal, Chefarzt Prof. Dr. Cornel Sieber, Oberarzt Dr. Michael
Winter, Leitende Ärztin Privatdozentin Dr. Ute Hoffmann, Leitender Oberarzt Dr. Bernhard Fichtl, Oberarzt Dr. Gerhard Herzog (alle Klinik für Innere Medizin und Geriatrie),
Chefarzt Prof. Dr. Steinbauer, Leiter des Gefäßzentrums (Klinik für Gefäßchirurgie),
Dr. Florek (Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie), Chefarzt Prof. Dr. Zorger (Institut für Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin), Prof. Dr. Vorwerk (Deutsche
Röntgengesellschaft). Auf dem Bild abwesend: Dr. Stiegler (Deutsche Gesellschaft für
Angiologie).
Neuroradiologie und Nuklearmedizin.
„Dadurch kann man als behandelnder
Arzt nicht nur das eigene Spektrum für
die Behandlung anbieten.“ Zusätzlich
können rund um die Uhr Fachärzte aller
beteiligten Disziplinen die Notfallversorgung, auch schwerster Gefäßnotfälle,
durchführen. Konsequenterweise steht
den ambulanten Patienten außerdem
täglich eine fächerübergreifende Gefäßsprechstunde zur Verfügung. Das individuelle Vorgehen bei den Patienten wird
in der täglich stattfindenden interdisziplinären Gefäßkonferenz festgelegt. Als
Besonderheit werden hier die Ergebnisse aller Operationen und minimalinvasiven Eingriffe rückblickend betrachtet,
um die hohe Qualität der durchgeführten
Eingriffe zu kontrollieren.
Positive Resonanzen
„Die positive Resonanz des Zentrums
lässt sich auch an der zunehmenden
Anzahl von überregionalen Patienten
und minimalinvasiven Eingriffen ablesen“, betont der Leiter des Gefäßzentrums, Prof. Steinbauer. „Unsere
fächerübergreifende Arbeit im ÄrzteTeam hat erfreulicherweise dazu geführt, dass beispielsweise die Rate an
Beinamputationen aufgrund von Gefäßerkrankungen in den letzten acht
Jahren um fast 20 Prozent gesunken
ist.“
Svenja Uihlein
4 intern 12/13 · 01/14
Feierlicher
Festakt
Die Klinik St. Hedwig nahm in den
letzten 14 Monaten grundlegende Umbauten, Erweiterungen und gestalterische Maßnahmen auf der Neugeborenen-Intensivstation, in der Eingangshalle, der pädiatrischen Poliklinik und
auf den beiden Frauen-Stationen vor.
Am 21. November wurde die Neuund Umgestaltung feierlich auf einem
Festakt in der Kapelle der Klinik St.
Hedwig begangen. Rund 130 Gäste aus
Politik, Verwaltung, Gesundheitswesen,
Kirche, Bildung und Bauwesen feierten die Einweihung. Sogar Provinzial
Emerich Steigerwald war eigens aus
München angereist. Geschäftsführerin
Sabine Beiser dankte in ihrer Rede auch
besonders dem scheidenden Leitenden
Medizinaldirektor der Regierung der
Oberpfalz, Dr. Hubertus Grandel. Dieser sei nicht nur ein kompetenter Berater
in Bezug auf die Planentwürfe und die
damit verbundenen hohen Anforderungen an die Hygienestandards für eine
Frühchen-Intensivstation gewesen, sondern habe auch große Unterstützungsarbeit geleistet, so dass die Klinik St.
Hedwig eine Kontingentförderung von
1,8 Millionen Euro erhalten habe. Pater
Leodegar Klinger und Pfarrer Wolfgang
Reindlmeier sprachen im Anschluss an
den Festakt ihre Segensworte in der Eingangshalle. Danach feierten noch alle
Gäste beim Empfang in der Cafeteria.
Ein ausführlicher Bericht in der vorliegenden misericordia stellt die Neuerungen an der Klinik St. Hedwig auf Seite
24 vor.
sui
intern 12/13 · 01/14 5
Benefizkonzert für die
Harl.e.kin-Nachsorge
Der Weltfrühgeborenentag war Anlass für das Benefizkonzert des Extrachores aus Hemau für die Harl.e.kinNachsorge für Frühgeborene. Mit
ihrem ausgesuchten Programm verzauberten die stimmgewaltigen Sängerinnen a capella unter der Leitung
Zu früh
Wir waren doch
noch nicht bereit für dich
und du noch nicht für diese Welt.
Doch das Leben wollte leben.
Jetzt. Sofort.
Überfallen hat es uns
Das Wunder: Du.
Durch eine Scheibe
sehe ich dich an.
Durch eine Öffnung
halt ich deine Hand,
die zarten Finger,
mehr wag ich nicht.
Schläuche, Drähte, Monitore
umgeben uns.
Doch ich seh’ nur dich:
das Wunder
das uns zu früh überfiel.
Piepen, Summen Zischen
um uns herum.
Doch ich hör nur dich:
deinen Atem
deine ersten Laute.
Ergriffen lauschten die Gäste den Liedern des Extrachores.
von Claudia Zellner zahlreiche Gäste
in der Kapelle der Klinik St. Hedwig.
Abgestimmt auf die besondere Situation von Eltern mit einem Frühchen
präsentierten der Extrachor und Klinikseelsorgerin Luitgard Biederer-Wutsios
Texte, Bibelverse und Lieder, die Gefühle ausdrückten, Kraft geben, Hoffnung nähren. Die Geschäftsführerin der
Hedwigsklinik Sabine Beiser bedankte
sich herzlich bei allen Mitwirkenden
und besonders bei der Organisatorin des
Konzertes Bernadette Dechant. Als Mitglied im Stiftungsrat der Stiftung „Für
junge Menschen.“ sorgt sie mit vielen
Benefizveranstaltungen dafür, dass die
Stiftung soziale Projekte und Angebote
wie aktuell die Har.le.kin-Nachsorge
unterstützen kann.
Mit dem Weltfrühgeborenentag wird die
Aufmerksamkeit auf ein Thema gelenkt,
das in der breiten Öffentlichkeit wenig
bekannt ist. „Neun Prozent der Kinder
in Deutschland und 15 Prozent weltweit
kommen zu früh auf die Welt“, erklärte
Professor Dr. Hugo Segerer, Chef der
Abteilung Neonatologie in der Hedwigsklinik. Zu früh geboren zu werden,
habe für die Kinder zum Teil schwerwiegende Folgen. Kommt ein Baby
acht Wochen zu früh auf die Welt, dann
könne es häufig nicht so gut trinken und
seine Körpertemperatur konstant halten.
95 Prozent dieser Kinder entwickelten
sich jedoch gut, erklärte Segerer. Je unreifer die Kinder geboren werden und je
niedriger ihr Geburtsgewicht ist, desto
größer ist das Risiko für Entwicklungsstörungen.
Christine Allgeyer, KJF
Staunen Freude Sorge:
Was soll ich fühlen?
Was wird werden?
Ich halte deine Hand.
Meine Zeit steht in deinen Händen.
Psalm 31,16
Luitgard Biederer-Wutsios,
Klinik-Seelsorgerin
Prof. Segerer führte OBKandidat Christian Schlegl
nach dem Konzert durch die
Perinatalstation.
6 intern 12/13 · 01/14
10 Jahre Kinderurologie
„Regensburg bekommt
erste universitäre Kinderurologie Deutschlands“, so der Titel des
Artikels, der in der April/Mai Ausgabe 2003
in unserer Hauszeitung „intern“ erschien.
Die Rede war darin
von zukunftsweisenden
Veränderungen in der
Regensburger Krankenhauslandschaft,
denn erstmals kooperierten zwei Träger
miteinander: Die Barmherzigen Brüder
und das Caritas-Krankenhaus St. Josef.
Die Kinderurologische Klinik in St.
Hedwig unter der Leitung von Dr. Wolfgang H. Rösch, damals noch Privatdozent, wurde so zur ersten und bis heute
einzigen eigenständigen Klinik für Kinderurologie in Deutschland, die an den
Lehrstuhl für Urologie einer Universität
angegliedert ist.
Zehn Jahre später hat sich bestätigt,
dass die Kooperation nicht nur auf dem
Papier besteht, sondern wirklich gelebt wird. Es besteht ein regelmäßiger
Assistenzarztaustausch während der
Facharztausbildung. Eine klinische Zusammenarbeit findet genau so statt, wie
eine gemeinsame Forschungstätigkeit
im Urologielabor der Universität.
Heute ist die Klinik für Kinderurologie
die mit Abstand größte Klinik und Ab-
Vertragsunterzeichnung vor 10 Jahren: (v.l.) ehem. Provinzial Fr. Rudolph Knopp, Prof.
Dr. Wolfgang H. Rösch, ehem. Caritasdirektor Bernhard Piendl.
teilung für Kinderurologie in Deutschland. Das Team um Chefarzt Prof. Rösch
weist bundesweit eine hohe Expertise
auf. Besonders ist die Kompetenz der
Klinik im Bereich der Blasenekstrophie, einer angeborene Fehlbildung des
Genitals, hervorzuheben. Die meisten
von einer Blasenekstrophie betroffenen
Kinder in Deutschland kommen zur Initialversorgung an die Hedwigsklinik.
Jährlich werden hier etwa 15 Neugeborene mit dieser Erkrankung operiert.
Inzwischen sind weit über 200 Patienten
mit dieser kongenitalen Anomalie vom
Säuglings- bis in das junge Erwachse-
nenalter in St. Hedwig in Betreuung.
Am 20. und 21. September feierte die
Klinik für Kinderurologie in Regensburg mit einem zweitägigen Workshop
für Urotherapeuten, einem medizinischen Symposium und nicht zuletzt
auch einem Festabend ihr 10-jähriges
Bestehen. Namhafte Experten waren als
Referenten und Gäste zur Festveranstaltung gekommen, die sich dem Thema
„Transition – der Begleitung von Jugendlichen aus der Kinder- in die Erwachsenenmedizin“ widmete.
fz
Wenn sich der gesunde Schlaf nicht
einstellt
Mit dem Start des Universitären Schlafmedizinischen Zentrums Regensburg Donaustauf wurde Ende November ein
interdisziplinäres Kompetenzzentrum
geschaffen, in dem alle schlafmedizinisch relevanten Fachgebiete Hand in
Hand zusammenarbeiten. Dies verbessert nachhaltig die Qualität der Patientenversorgung. So können die Patienten alle
diagnostischen Maßnahmen auf kürzeren Wegen als bisher durchlaufen. Durch
gezielte Zuweisung zum Spezialisten innerhalb des USMZ werden MehrfachUntersuchungen vermieden. Therapie-
empfehlungen werden abgestimmt und
berücksichtigen die patientenindividuelle Situation. Gemeinsame Forschung
ermöglicht den Patienten noch besseren Zugang zu Therapien nach neues-
ten wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Partner des Zentrums sind das Universitätsklinikum Regensburg, das medbo
Bezirksklinikum Regensburg, die KUNO-Klinik St. Hedwig und die Klinik
Donaustauf. Von der Inneren Medizin
über Psychosomatik, Psychiatrie und
Psychotherapie bis hin zur Kinderheilkunde bündeln die Experten ihre Kompetenzen. Durch die Kooperation mit
den Experten für Kinder- und Jugendmedizin der KUNO-Klinik St. Hedwig
können auch junge Patienten adäquat
behandelt werden.
UKR
intern 12/13 · 01/14 7
FOCUS: Barmherzige-Mediziner top!
Privatdozent Dr. Marcus Spies, Chefarzt der Klinik für Plastische, Handund wiederherstellende Chirurgie
sowie Dr. Otto Dietl, Oberarzt in der
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, sind in den letzten beiden
Ausgaben des FOCUS-Gesundheit als
Experten gelistet.
In der diesjährigen Oktober/NovemberAusgabe des FOCUS-Gesundheit mit
dem Titel „Schön sein“ wird Dr. Otto
Dietl als Top-Experte für Adipositaschirurgie genannt. Er ist als Allgemein- und
Viszeralchirurg auch innerhalb des Regensburger Adipositaszentrums tätig.
Das interdisziplinäre Zentrum dient
als Anlaufstelle für Patienten mit Adipositas und ist ein Zusammenschluss
anerkannter Fachexperten unseres Krankenhauses und kooperierender niedergelassener Ärzte.
In der aktuellen Ausgabe des FOCUS-Gesundheit (Dezember/Januar
2013/2014) wurde Privatdozent Dr.
Marcus Spies als einziger Chefarzt eines
ostbayerischen Krankenhauses in die
Liste der „Top-Mediziner” für Handchirurgie aufgenommen. Der FOCUS
hebt besonders seine Expertise in der
Behandlung von Nervenverletzungen
bei Lähmungen im Kindes- und Erwachsenenalter hervor.
Priv.-Doz. Dr. Marcus Spies
Dr. Otto Dietl
Privatdozent Dr. Spies und Dr. Dietl
sind nicht die einzigen „Top-Mediziner
2013” am Krankenhaus Barmherzige
Brüder. Der FOCUS zählt außerdem
Prof. Dr. Birgit Seelbach-Göbel (Geburtshilfe), Prof. Dr. Dr. h.c. Pompiliu
Piso (Bauchchirurgie), Prof. Dr. Hugo
Segerer (Neugeborenen-Heilkunde) und
Prof. Dr. Michael Pfeifer (Asthma) zu
den deutschlandweiten Experten. Des
Weiteren wurden folgende Kliniken
und Zentren der Barmherzigen Brüder
Regensburg in der FOCUS-Klinikliste
2013 aufgeführt: Die Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe (Risikogeburten), das Onkologische
Zentrum (Lungenkrebs) und die Klinik
für Allgemein- und Viszeralchirurgie
(Darmkrebs).
fz
EINLADUNG AN ONKOLOGISCHE PATIENTINNEN
EINLADUNG AN ONKOLOGISCHE PATIENTINNEN UND PATIENTEN
Von Frauen für Frauen –
Kraft durch Kreativität und Bewegung
Wohlfühlnachmittage 2014
Tun Sie sich was Gutes mit uns!
Tun Sie sich was Gutes mit uns!
Wohlfühlnachmittage 2014
Im Januar starten die neuen Wohlfühlnachmittage für Männer und Frauen als Zusatzangebot für die onkologische Patienten im Haus.
Bitte wenden Sie sich an Astrid Hubmann vom Psychoonkologischen Dienst (Tel. -1065), wenn Sie Flyer für Ihre
Patienten anfordern wollen.
8 intern 12/13 · 01/14
Dienstjubiläum 2013
Am 30. Oktober wurden 152 langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
unseres Hauses für ihren Dienst an den
kranken und hilfsbedürftigen Menschen
geehrt. Acht Mitarbeiter feierten ihr
40-jähriges Jubiläum, sechs Mitarbeiter ihr 35-jähriges. Seit 30 Jahren sind
21 Mitarbeiter bei uns im Krankenhaus
beschäftigt. Seit einem Vierteljahrhundert sind 36 Mitarbeiter für die Dienst-
gemeinschaft tätig. 44 Mitarbeiter hatten
ihr 20-jähriges Jubiläum und 37 Mitarbeiter ihr 10-jähriges. Sie bekamen
von der Geschäftsführung und dem
Orden zusammen mit einem herzlichen
intern 12/13 · 01/14 9
Vergelt´s Gott Blumen überreicht.
MAV-Vorsitzende Bettina Beck hob
in ihrer Rede hervor, dass die Dienstgemeinschaft dank der Loyalität der
geehrten Mitarbeiter auf 3.205 Jahre
Erfahrung und geballtes Wissen zurückgreifen könne. Das sei bei weitem
keine Selbstverständlichkeit in unserer
schnelllebigen Zeit. Im Anschluss an
ihre Rede führte Hygienefachpfleger
Alfons Klinger einen amüsanten Rückblick über die vergangenen 40 Jahre in
Bildern vor.
sui
10 intern 12/13 · 01/14
Erste Bunte Familienmesse im
Landkreis Regensburg
mit KoKi, dem Netzwerk früher Kindheit, das in unserer
Klinik eine unbürokratische,
kostenlose und auf Wunsch
auch anonyme Sprechstunde anbietet. Die Leistungen
der koordinierenden Kinderschutzgruppe für werdende Eltern und Eltern mit
Kleinkindern umfasst Beratung und Hilfen in allen Lebenslagen. Durch ihr großes
Die Veranstaltung fand am
Netzwerk, das in der FamiliSonntag, den 13. Oktober in
enmesse auch zum Ausdruck
den Räumen des Sonderpäkam, kann die KoKi Stelle in
dagogischen Förderzentrums
vielen Bereichen unterstütsowie der Realschulturnhalle Marianne Scheimer, Katharina Rödiger und Geschäftsführerin
zen und helfen. Sie begleiten
Neutraubling statt.
Sabine Beiser (v. l.) auf dem Messestand.
bei Behördengängen und unEs wurden Vorträge und Workshops zu unsere Kinder darstellen und in enger terstützen bei Antragsstellungen.
den Themen Gesundheit, Erziehung Zusammenarbeit mit KoKi und dem
und Lernen für Erwachsene angeboten. Familienstützpunkt stehen, haben mit KoKi-Sprechstunde in der Klinik St.
Die Kinder wurden mit Kasperl- und einem Stand auf ihre Tätigkeit oder Ein- Hedwig ist jeden Montag und DonMärchentheater sowie verschiedenen richtung aufmerksam gemacht. Auch die nerstag von 14:30 Uhr bis 16 Uhr, auch
Tanzgruppen unterhalten. Knapp 40 Klinik St. Hedwig war mit einem Stand telefonische Beratung ist während dieInstitutionen wie Schwangerenbera- in der sehr gut besuchten Familienmesse ses Zeitraums möglich unter 0941/369
tung, Selbsthilfegruppen, Harlekin, al- vertreten.
95482.
le Einrichtungen, die ein Netzwerk für Die Klinik St. Hedwig ist eng verbunden
Marianne Scheimer
Der Familienstützpunkt
und die Koordinierende
Kinderschutzstelle (KoKi)
des Kreisjugendamtes Regensburg veranstalteten im
Rahmen der Regionaltage
des Landkreises eine Familienmesse mit Fachvorträgen,
Ausstellern und einem bunten Kinderprogramm.
Kinder gestalten Kreuze für St. Hedwig
Am Donnerstag, den 21. November wurden die neugestalteten
Räume der Intensivstation, Poliklinik und Eingangshalle der
Klinik St. Hedwig eingeweiht. Hierbei segnete Pater Leodegar Klinger viele bunt bemalte Kreuze. Die Kreuze für die
Intensivstation wurden eine Woche zuvor von Firmlingen und
Ministranten der Pfarrei Neukirchen bei Schwandorf gestaltet.
Über 20 junge Künstler waren ins Pfarrheim gekommen, wo
sie von Pfarrer Eugen Thumann und Initiatorin Silvia Schmid
begrüßt wurden. Stationsleiterin Simone Kett und Frater Thomas Väth von der Klinik St. Hedwig hatten Holzkreuze, gespendet von Schreiner Christian Roidl, Farben und Pinsel mitgebracht, welche nun bemalt wurden. Der Kreativität waren
keine Grenzen gesetzt und so entstanden kleine farbenfrohe
Kreuz-Kunstwerke mit Regenbogen, Friedenstaube und vielen
anderen Motiven. Simone Kett und Frater Thomas waren von
den wunderschönen Kreuzen so begeistert, dass sie noch am
gleichen Abend überlegten, welches Kreuz in welchen Raum
am besten passen würde. Aus Dankbarkeit übergaben sie jedem der jungen Künstler eine Überraschungstüte mit Süßem
Simone Kett (o. r.), Frater Thomas (m. r.) mit den jungen Künstlern.
und der Broschüre „Kind und Krankenhaus“ zum Basteln
und Malen.
Frater Thomas Väth
intern 12/13 · 01/14 11
Regensburger Leukämielauf
Die Barmherzigen Brüder waren beim Regensburger Leukämielauf heuer wieder gut vertreten! 52 Personen hatten sich
über die betriebsärztliche Abteilung angemeldet - aber wir
haben nicht alle vor die Fotolinse bekommen.
Auch ein Einzelkämpfer aus Algasing wurde gesichtet. Die
Stimmung war wie immer gut und das kühle, aber trockene
Wetter ideal für die Läufer und Walker.
Und nächstes Jahr werden wir sicher wieder teilnehmen!
Dr. Adelheid Burkhart-Reichl, Betriebsärztin
Einige Läufer aus unserem Haus.
Platz 5 beim Stadtradeln
Zum zweiten Mal nahm Regensburg an der Kampagne
„Stadtradeln“ des KlimaBündnisses teil. Das Ziel der
Kampagne ist, die Bürger zur
Nutzung des Fahrrads im Alltag zu animieren. Innerhalb
von 21 zusammenhängenden
Tagen, vom 31. August bis
20. September 2013 sollten
möglichst viele Fahrradki- Radler des Teams „Barmherzige Brüder Regensburg“
lometer – beruflich sowie
privat – gesammelt werden.
1080 Leute schlossen sich in Regens- tiven Teammitgliedern. Nach Abschluss
burg zu 103 Teams zusammen und leg- der Aktion wurden die Teilnehmer zu eiten eine Strecke von 208 037 Kilome- ner Abschlussfeier mit Bewirtung, Tanztern zurück. Das bedeutet eine fünffache vorführung und Live-Musik in die RTUmrundung der Erde.
Halle eingeladen. Hier fand die Preisverleihung statt. Wir erreichten mit 10.077
Als Gruppe „Barmherzige Brüder Re- km (1.451,0 kg CO2 -Einsparung) den
gensburg“ beteiligten wir uns mit 57 ak- 5. Platz in der Gesamtwertung.
Gratulation, super Leistung!
In der Kategorie Einzelfahrer konnte ich unser Team mit
1.226 km auf Platz 10 vertreten. Als Dankeschön für
die Teilnahme erhielten alle
Teammitglieder von der Geschäftsführung feine „Barmherzige Brüder“-Pralinen.
Ich freue mich schon auf
2014 und wünsche allen
schöne, unfallfreie Radel-Kilometer!
Mario Stark, M.A.
Medizinische Prozesse und
Qualitätsmanagement
Weitere Informationen unter:
www.stadtradeln.de
Mit dem Rad zur Arbeit
55.000 Radlerinnen und Radler beteiligten sich in diesem
Jahr in Bayern an der AOK-Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“. In Regensburg nahmen insgesamt 1870 Beschäftige aus
290 verschiedenen Betrieben aus der Stadt und dem Landkreis Regensburg teil. Seit 2005 motivierte unser langjähriger, kürzlich verstorbener MAV-Vorsitzender Karl Heinz
Kuhn die Kollegen zur Teilnahme an der Aktion. 2013 koordinierte ich die Teilnahme von 133 Mitarbeitern unseres
Krankenhauses. In der regionalen Auslosung wurde unserer Kollegin Daniela Demuth als glückliche Gewinnerin
des Hauptpreises ermittelt. Wir gratulieren recht herzlich!
MAV, Mario Stark
(v. links) Herrmann Brandl (vbw), AOK-Direktor Richard Deml,
Alexander Lohr, Daniela Demuth, Mario Stark (Aktionskoordinator Krankenhaus Barmherzige Brüder), Ottmar Graf (AOK-Bereichsleiter Firmenkunden) und Klaus Wörle (ADFC Regensburg)
12 intern 12/13 · 01/14
Interview mit dem jungen
Federle-Trio
Die drei Geschwister Cosima (11), Felicitas (14) und Constantin (17) Federle - ihr Vater arbeitet als Oberarzt in
der Klinik für Gastroenterologie und
interventionelle Endoskopie - gestalteten Ende Oktober das 4. Patientenkonzert des Krankenhauses.
Die Geschwister, welche schon mehrfach Bundespreisträger des Wettbewerbes „Jugend musiziert“ waren, spielten
die zwei berühmten Trios von Josef
Haydn (1732-1809) und Antonin Dvorak (1841-1904) auf Geige, Cello und
Klavier. Circa 70 Besucher lauschten
im Mitarbeiterspeisesaal begeistert, wie
virtuos die Drei die klassischen Stücke
musikalisch umsetzen. Insgesamt konnte der Förderverein des Krankenhauses
238 Euro Spendengelder verzeichnen.
Dafür ein herzliches Dankeschön!
Nach dem Konzert konnte Pressesprecherin Svenja Uihlein mit den Geschwistern über ihre Liebe zur Musik,
den Schulstress, die Konkurrenz bei
Musikwettbewerben und die motivierende Wirkung von Smarties sprechen.
Redaktion: Cosima, Felicitas und
Constantin, ich bedanke mich sehr
herzlich, dass Ihr Euch für ein kurzes
Interview zur Verfügung stellt. Constantin, Sie sind gerade dabei durch Ihr
Studium an der HfKM Ihr bisheriges
Hobby zum Beruf zu machen. Was genau ist Ihr beruflicher Wunschtraum,
wenn Sie Ihr Studium beendet haben?
Constantin: Ich bin sehr glücklich,
mich nach meinem Abitur nun ganz dem
widmen zu können, was mir schon immer am meisten Freude bereitet hat. Ich
konzentriere mich nun ganz auf mein
Studium und den damit angestrebten Bachelor-Abschluss. Ob sich mein jetziger
Plan für die Zeit danach verwirklichen
lässt, wird sich herausstellen.
Redaktion: Sie haben während Ihrer
Schülerzeit schon mehrfach beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ teilgenom-
Die drei Geschwister mit Prof. Kreuser (l.), Dr. Kestler und Prior Benedikt Hau (r.).
men und auch auf Regional-, Landesund Bundesebene Preise gewonnen.
Gibt es bei dem Wettbewerb zwischen
den Teilnehmern eher ein starkes Konkurrenzdenken oder fühlt man sich als
ein großes Team?
Constantin: Natürlich sind sich alle
Musiker der extremen Konkurrenz bewusst. Groß rauskommen können nur
wenige, insbesondere die Globalisierung
führt zu einer immer höheren Anzahl an
erstklassig ausgebildeten und sehr gut
spielenden Künstlern. Dieses Denken
überträgt sich leider auf noch sehr junge Musiker, die oft vergessen, dass es
bei Musik um weit mehr geht, als um
schnelle Finger und einen ersten Preis
bei einem Wettbewerb. Dennoch habe
ich über „Jugend musiziert“ und insbesondere dessen Anschlussförderungen
viele sehr gute Freunde gefunden, wir
verstehen uns aufgrund unseres großen
gemeinsamen Hobbys oft besser als mit
anderen Jugendlichen. Umso größer ist
dann auch die Freude, sich auf den verschiedenen Ebenen der Wettbewerbe
wieder zu sehen.
Redaktion: Felicitas, seitdem Du fünf
Jahre alt bist, bekommst Du Geigenunterricht. Seitdem hast Du schon mehrere Wettbewerbe gewonnen, spielst in
diversen Orchestern mit und bekommst
intensiven Musikunterricht in der Musikhochschule Nürnberg. War Deine
Begeisterung für die Musik immer
gleichbleibend stark oder gab es Phasen, in denen Du am liebsten einmal
eine Pause eingelegt hättest?
Felicitas: Selbstverständlich kommt es
auch vor, dass ich zeitweise keine so
große Lust habe, zu üben. Vor allem,
wenn in der Schule viel Stress ist, ist
es schwierig, den Kopf für die Musik
frei zu haben. Besonders motiviert zum
Üben werde ich dann durch Konzerte
oder Wettbewerbe. Auch das Zusammenspielen mit Freunden oder im Orchester macht mir besonders viel Spaß
und gibt mir wieder neue Anregungen
zu musizieren.
Redaktion: Wenn Du zu Hause zum
Entspannen Musik hörst, ist dies dann
eher klassische Musik oder Popmu-
intern 12/13 · 01/14 13
sik? Was oder wen hörst Du am liebsten?
Felicitas: Ich höre eigentlich ausschließlich klassische Musik an, da
diese für mich viel interessanter ist. Mit
Pop-Musik kann ich nichts anfangen,
ich finde sie zu eintönig. Meistens höre
ich mir Stücke an, die ich selber gerade
spiele. Mein großes Vorbild ist Itzhak
Perlman, weil er einen wunderschönen
Ton hat und mit einer bewundernswerten Leichtigkeit spielt, die alle Schwierigkeiten vergessen lässt.
Redaktion: Cosima, Du hast das
Cello-Spielen mit fünf Jahren begonnen. Cello ist ein recht ausgefallenes
Instrument für eine Fünfjährige.
Wie bist Du auf das Instrument gekommen und was fasziniert Dich am
Cellospiel?
Cosima: Ich war vier Jahre alt und schon
sehr ungeduldig, ein Instrument lernen
zu dürfen, als ich endlich mein erstes
kleines 1/8-Cello bekam. Das durfte
dann unter einer Decke eingepackt neben meinem Bett schlafen. Eigentlich
wollte ich zuerst Geige lernen, weil die
Geigenlehrerin meiner Schwester immer Smarties an ihre Schüler verteilt hat.
Dann wollte ich aber doch ein eigenes
Instrument lernen. Nachdem Klavier
und Geige schon an meine Geschwister vergeben waren und mein Taufpate
Cellist ist, habe ich mich für das Cello
entschieden. Das Cello ist wegen seines
tollen Klangs für mich das schönste Intrument, das es gibt.
Redaktion: Was ist Dein Geheimtipp
an andere Kinder und Jugendliche,
wie man am besten die Schule und
das Hobby unter einen Hut bekommt?
Cosima: Da mir das Cellospielen sehr
viel Freude bereitet und auch sehr
wichtig ist, ist es manchmal schwierig,
genügend Zeit für Schule, Freunde und
andere Hobbies zu haben. Ich erstelle mir oft einen Zeitplan, in dem das
Cellospielen einen ebenso festen Platz
hat wie die Mahlzeiten, Hausaufgaben
oder Lernen.
Redaktion: Vielen herzlichen Dank
für das Gespräch und weiterhin viel
Erfolg!
Hoch konzentriert spielen Felicitas Federle (l.), ihr Bruder Constantin Federle (m.) und
Cosima Federle (r.) auf dem Patientenkonzert.
Über die drei Geschwister:
Constantin Federle (17) erhielt bereits im Alter von drei Jahren Klavierunterricht. Er erspielte seit seinem fünften Lebensjahr zahlreiche
erste und zweite Preise bei „Jugend
musiziert“ auf Regional-, Landesund Bundesebene. 2010 erhielt er
mit einem Klaviertrio den Sonderpreis der Stadt Regensburg. Im VonMüller-Gymnasium war er Mitglied
der Hochbegabtenklasse Klavier bei
Lukas Klotz. 2012 wurde er Jungstudent an der Hochschule für katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik. Nach seinem Abitur vor
drei Monaten ist er dort Vollstudent.
Felicitas Federle (14) spielt seit
ihrem fünften Lebensjahr Geige.
Mit neun Jahren wurde sie in die
Bayerische Frühförderklasse aufgenommen. Seit 2013 erhält sie
an der Musikhochschule Nürnberg
die Hochbegabtenförderung. Auch
sie ist mehrfache Preisträgerin des
Wettbewerbes „Jugend musiziert“
auf Regional-, Landes- und Bun-
desebene. 2013 bekam sie mit ihrer
Schwester Cosima einen Sonderpreis für das beste Kammermusikensemble. Zudem spielt sie in
verschiedenen Orchestern wie dem
vbw-Festivalorchester, welches auf
dem Festival der Nationen mit David
Garrett und Mischa Maisky auftrat.
Cosima Federle (11), die jüngste der
Geschwister, lernt seit ihrem fünften
Lebensjahr Cello. 2012 wurde sie
in die Bayerische Frühförderklasse
aufgenommen. Die Gymnasiastin
erhielt zahlreiche Preise des Wettbewerbes „Jugend musiziert“ auf allen
Ebenen und 2013 mit ihrer Schwester einen Sonderpreis für das beste
Kammermusikensemble.
Seit 2013 spielen die Geschwister
als Klaviertrio und proben unter der
musikalischen Leitung von Prof.
Michael Seewann, Jewgeni Kerschner und Wolfgang Nüßlein von
der Hochschule für Katholische
Kirchenmusik und Musikpädagogik.
14 intern 12/13 · 01/14
v. l. n. r.: Liz Zitzelsberger, Dr. Kestler,
Birgit Szuba, Bernhard Löffler und Ursula Bolck-Jopp auf der Vernissage vor
dem Bild „Fan“.
LandRaum: Drei Künstlerinnen
stellen aus
Das Krankenhaus lud zur 54. Vernissage mit Arbeiten von Ursula BolckJopp, Birgit Szuba sowie Liz Zitzelsberger ein. Drei Uraufführungen von
Frank Wendeberg umrahmten die
Veranstaltung.
Am 24. Oktober fand im Mitarbeiterspeisesaal die Vernissage der neuen
Kunstausstellung „LandRaum“ statt. Bis
zum 16. Februar 2014 sind die Werke
im Erdgeschoss und Gartengeschoss
des Hauses St. Pius ausgestellt. In den
Werken der Gemeinschaftsausstellung
stellen die Künstlerinnen Ursula BolckJopp, Birgit Szuba und Liz Zitzelsberger
ihre jeweilige Sicht auf Landschaft und
Lebensraum dar.
Geschäftsführer Dr. Andreas Kestler
betonte in seiner Begrüßung, dass die
Kunstwerke ihm und allen Mitarbeitern
helfen, der Hektik des Tages zu entfliehen. Er freue sich daher immer, wenn er
in den Gängen an den Bildern vorbei-
laufe. Kurator Bernhard Löffler hob in
seiner Ansprache heraus, dass die Bilder
eine gelassene Ruhe und Stille ausstrah-
intern 12/13 · 01/14 15
Der Kurator (l.) mit den Künstlerinnen und Vertretern des Ordens.
len würden. Alle Bilder zeichnen sich
dadurch aus, dass sich ihre Grenzen zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit auflösen würden. Die Kunstwerke
würden eigene innere Landräume eröffnen, die den Alltag vergessen machen.
Zudem würden sie dem Betrachter viel
Raum für eigene Empfindungen und
Interpretationen geben.
Umrahmt wurde die Eröffnung der
Vernissage von dem Musiker Frank
Wendeberg, welcher eigens für die
Ausstellung zu drei ausgewählten Bil-
Ursula Bolck-Jopp, 1954 in
dern der Künstlerinnen eindrückliche
Musikstücke komponiert hatte. Diese
erlebten an dem Abend ihre Uraufführung. Mit seinem Wibraphon und
weiteren Percussion-Instrumenten ließ
er zu dem Bild „am rande des teiches“
von Liz Zitzelsberger faszinierende Geräusche wie Froschquaken am Teich,
Vogelgezwitscher und Wasserrauschen
erklingen. Das Werk „Haus im Nebel“
von Birgit Szuba wurde von Melodien
dargestellt, welche an Windgeräusche
erinnerten und melancholische Gefühle
bei den Zuhörern weckten. Die Musik
zum Bild „Fan“ (engl.: Ventilator) von
Ursula Bolck-Jopp zeichnete sich dagegen durch eine große Fröhlichkeit aus.
München geboren, studierte an der
Akademie der Bildenden Künste in
München. Sie kehrt in ihren aktuellen Werken zur Malerei zurück. Sie
legt Schichten von Weiß, Pastelltönen oder Schwarz übereinander,
schafft sensible Übergänge, überklebt Stellen mit Fotografien, Zeitungsschnipseln oder Glanzpapier,
kratzt bewusst Figuren in Umrisslinien oder Schriftkürzel heraus.
Die Leinwände sind teils durch
eine Horizontlinie gegliedert, ähneln einer Landschaft, betont durch
hinzugefügte Motive wie Vögel,
Äste, Wasser und Himmelszonen.
Andere Arbeiten erinnern an Fassaden in Großstädten. Überwiegt
der zeichnerische Charakter oder
der malerische? Es bleibt das Rätselhafte, das die Arbeit von Ursula
Bolck-Jopp so spannend macht.
Birgit Szuba, 1958 in Jena
geboren, studierte am Zeicheninstitut der Uni Tübingen sowie
an der Staatlichen Akademie für
Bildende Künste in Stuttgart. Sie
beschäftigt sich in ihren Arbeiten
mit „Erinnerung“. Ihr Interesse
gilt der “Doppeldeutigkeit“ von
Fotografien. Für ihre Arbeit greift
sie auf vorhandene alltägliche Papierfotoabzüge, Schnappschüsse
und Filmstreifen unterschiedlichen
Alters zurück, die sie entweder früher einmal selbst erstellt hat, oder
die sie zufällig gefunden hat. Als
weitere Quelle dienen ihr aktuelle,
selbstaufgenommene Digitalfotos.
Mittels Überzeichnung, Übermalung und Grattage und auch Collagieren produziert sie neben den
Unschärfen und Abnutzungsspuren
alter Fotos weitere „künstliche“
Störungen, Zerstörungen, die wiederum Raum für neue Assoziationen und Erinnerungen beim Betrachter öffnen.
Liz Zitzelsberger, in Landshut
geboren, studierte an der Internationalen Sommerakademie für
Bildende Kunst in Salzburg. Ihre
Malerei verweist immer wieder auf
das landschaftliche Motiv. Dabei
geht es ihr jedoch stets um die Idee
und die Illusion von Landschaft.
Natur und Landschaft löst sie im
Malprozess auf und überarbeitet
sie mit abstrakten Farbstrukturen.
In einem illusionistischen Bildgeschehen entstehen dabei „unzählige” Landschaften, die sich zu
einem Weltbild zusammenfügen,
in dem Sehnsucht und Zeitlosigkeit
Raum finden.
Vor dem inneren Auge sah der Zuhörer,
wie das auf dem Kunstwerk abgebildete
Kind durch ein Zimmer hopst, während
über ihm der sich drehende Ventilator
knarrt.
Nach der Eröffnung schlenderten die
zahlreichen Besucher interessiert an den
ausgestellten Bildern vorbei und genossen dazu Wein und Häppchen.
Frank Wendeberg in Aktion.
Svenja Uihlein
16 intern 12/13 · 01/14
Veranstaltungshinweise des Bildungszentrums Fort- und Weiterbildung
Als Vorschau für die Monate Januar bis Februar 2014 möchten
wir über folgende Veranstaltungen informieren: Wir laden Sie
hierzu herzlich ein:
Zielgruppe:
Mitarbeiter aus Verwaltung und Sekretariat
im Krankenhausverbund
sowie externe Teilnehmer,
die häufig E-Mails und Briefe schreiben
Januar 2014
Pflegekomplexmaßnahmen Score - PKMS
Basale Stimulation - Basiskurs
Termin:
Uhrzeit:
Veranstaltungsort:
Zielgruppe:
Termin:
Uhrzeit:
Veranstaltungsort:
Referent:
Zielgruppe:
13.01.2014 (Anmeldung erforderlich!)
09.00 – 14.30 Uhr
Wohnheim St. Pius
Pflegefachkräfte und Therapeuten
sowie interessierte Mitarbeiter
Fortbildung des onkologischen Zentrums:
Thoraxdrainage-Management
Termin:
Uhrzeit:
Veranstaltungsort:
Zielgruppe:
20.01.2014 (Anmeldung erforderlich!)
14.15 – 15.30 Uhr
Wohnheim St. Pius
Mediziner, Pflegefachkräfte und
Therapeuten des onkologischen Zentrums
März 2014
Kinästhetik Infant Handling
Termin:
Strahlenschutzkurs – Kenntniskurs für
medizinisches Fachpersonal
„großer Röntgenschein“
Uhrzeit:
Zielgruppe:
Referent:
30.01.- 01.02.2014, 06.02.-08.02.2014,
13.02.-15.02.2014
(Anmeldung erforderlich!)
Uhrzeit:
08.00 – 18.00 Uhr
Veranstaltungsort: Klinikum St. Elisabeth, Straubing
Zielgruppe:
Medizinisches Fachpersonal
Anmeldung:
erforderlich! Frau Kessel (Tel. 92469)
Kessel GmbH, Kappellenweg 3,
93164 Frauenberg-Brunn
18.- 19.02.2014 und 09.04.2014
09.00 – 16.15 Uhr
WP2, Wohnheim St. Pius
Uwe Detter, Trainer für Basale Stimulation
Pflegefachkräfte und Therapeuten im
Krankenhausverbund
und externe Teilnehmer im Umgang
mit schwerstpflegebedürftigen
Patienten im Krankenhaus
Termin:
Anmeldung:
24.03.2014, 25.03.2014 & 22.05.2014,
23.05.2014
09.00 – 16.15 Uhr
Pflegefachkräfte und Therapeuten im
Umgang mit Säuglingen und Kleinkindern
Ute Spannbauer, Kinaesthetiks Infant
Handling Trainerin
erforderlich!
Ausführliche Informationen finden Sie in unserem Fort- und
Weiterbildungsprogramm 2014, das Ihnen in Kürze in gedruckter Form wieder zur Verfügung steht.
Gerne möchten wir auch auf die Veranstaltungen des Fortbildungsreferats Kostenz aufmerksam machen.
Februar 2014
Wir wünschen Ihnen eine erfolgreiche Fortbildung!
Briefe und E-mails – zeitgemäß und treffend
formuliert
Mit besten Grüßen
Termin:
04.02.2014 und 18.02.2014
(Anmeldung erforderlich!)
Uhrzeit:
09.00 - 16.30 Uhr
Veranstaltungsort: W1, Haus St. Wolfgang
Referent:
Sabine Schüttloher, M.A. Germanistin
Jutta Brose
intern 12/13 · 01/14 17
Ein Fall für Dr. Muehlenberg
Dr. Klaus Muehlenberg, Oberarzt der Klinik für Gastroenterologie und interventionelle
Endoskopie, fühlt sich in seinem Element, wenn es darum
geht, sehr seltene Erkrankungen zu diagnostizieren. Mit
fast detektivischem Eifer geht
er den Erkrankungen auf den
Grund. Hier berichtet er unter
anderem von einem Fall, welchen er im Malteser Krankenhaus in Bonn während seiner
Zeit als Assistenzarzt erlebte:
Ein Patient mit Schmerzen in
der Brust kommt ins Krankenhaus. Dort können die Untersuchungen jedoch nicht die
Anfangsdiagnose Herzinfarkt
bestätigen. Dr. Muehlenberg
löst den Fall schließlich im Archiv. Die Patientengeschichte
war so ungewöhnlich, dass sogar das Nachrichtenmagazin „stern“
im Sommer dieses Jahres in einer
Medizin-Serie darüber berichtete.
Doch dies war nicht Muehlenbergs
einziger Fall.
Der einsame Patient
Als Assistenzarzt betreute ich einen
72-jährigen Mann auf der IntensivStation, der immer wieder Herzanfälle
erlitt. Das Ärzteteam war am Ende fast
verzweifelt, weil keine erklärende Diagnose gestellt werden konnte. Durch detektivische Nachforschungen gelang es
mir herauszufinden, dass es sich hierbei
um eine vorgetäuschte Erkrankung, das
Münchhausen Syndrom handelte. Dabei
spielen die Betroffenen Krankheitssymptome täuschend echt vor, um ärztliche
Zuwendung zu erhalten. Dieser Patient,
ein früherer Medizintechniker, hatte sich
nicht nur bei uns, sondern zuvor und
auch später 38 mal in 29 verschiedene
Kliniken als Notfall mit vorgetäuschten
Herzattacken einweisen lassen.
Über diesen Fall hatte ich in der deutschen „Fachzeitschrift für Kardiologie“
einen wissenschaftlichen Artikel geschrieben. Eine Journalistin des „stern“
war darauf gestoßen. Die bekannte Wissenschafts-Journalistin aus Paris fragte
mich, ob ich über die seltene Erkrankung und die Behandlung im „stern“
berichten möchte. Und so erschien im
Rahmen der „stern“-Reihe „Wissen –
Ärzte berichten über ihre außergewöhnlichsten Fälle“ in Heft 25 dieses Jahres
mein Bericht. Ich war überrascht, dass
der „stern“ mich kontaktierte. Andererseits habe ich in den vergangenen
Jahren fast drei Dutzend interessanter,
seltener und spannender Fallberichte in
Fachzeitschriften veröffentlicht. Medizin ist eine spannende sehr vielfältige
Disziplin. Dazu gehört das permanente
Lernen - als Krankenhausarzt auch das
Lehren. Das Detektivische an der Arbeit
wurde oben angesprochen. Beim Verfassen eines Artikels lernen die Autoren
selbst am Meisten.
Nutzen für die Leser?
Der Hauptzweck solcher Fallberichte ist die Fortbildung. Der Leser wird
über eine seltene oder neue Erkrankung
zusammenfassend informiert. Die von
mir verfassten Artikel der Reihe „Mediquiz“ in der „Deutschen Medizinischen Wochenschrift“ nutze ich auch
im Krankenhaus für die Weiterbildung unserer Assistenzärzte
und Medizinstudenten. Einige
Fallbeschreibungen habe ich
zusammen mit anderen Ärzten
der Barmherzigen Brüder auch
fachübergreifend geschrieben.
An dieser Stelle möchte ich auch
von einer besonderen Konsequenz eines Fallberichtes erzählen. Als die Chirurgen begannen,
den Patienten die Gallenblase
über eine Bauchspiegelung operativ zu entfernen, wurde häufig
eine besondere Klammer zur
Unterbindung des Gallenblasenhalses benutzt. In der „Zeitschrift
für Gastroenterologie“ beschrieb
ich die Beobachtung, dass dieser
Operations-Clip später Probleme
bereiten könnte, indem dieser
in den Gallengang abwandern
und zu einer Gallenkolik führen könnte. Dies wurde anschließend
von den Chirurgen auf internationalen
Kongressen diskutiert. Konsequenz war,
dass der besondere OP-Clip für diese
Operation abgeschafft wurde.
Der spannendste Fall
Mein aufregendster Fall war die extrem
seltene, lebensbedrohliche Erkrankung
eines 65-jährigen Mannes mit zunächst
völlig zusammenhanglosen Symptomen. Der Fall ging mir nicht aus dem
Kopf. Nachts um vier Uhr bin ich zu
Hause aufgewacht und konnte mich an
die viele Jahre zurückliegende Diagnose
einer 42-jährigen Frau erinnern, die wir
seinerzeit mit Unterstützung von Prof.
Siegenthaler aus Zürich stellen konnten.
Diese Diagnose, ein systemisches
Kappillar-Leck-Syndrom – weltweit
gibt es weniger als 150 beschriebene
Fälle – hatte auch unser Patient bei den
Barmherzigen Brüdern. Folglich konnte
die richtige Behandlung durchgeführt
werden. So ein Erfolg ist einfach toll an
unserem Beruf.
Dr. Klaus Muehlenberg, Oberarzt,
Klinik für Gastroenterologie und
interventionelle Endoskopie
18 intern 12/13 · 01/14
Projekt „Betriebliches
Gesundheitsmanagement“
Als Vertreter der Personalabteilung haben wir am ESF-Projekt „Gesund führen – Förderung psychischer Gesundheit
in der Sozialwirtschaft“ in der Gruppe
Regensburg teilgenommen.
Bereits nach den ersten Fortbildungstagen wurde uns bewusst, dass wir in
unserem Krankenhaus ein Projekt zum
Thema „ganzheitliches Betriebliches
Gesundheitsmanagement“ ins Leben
rufen möchten. Dabei sollen sowohl
Aspekte der physischen als auch psychischen Gesundheit betrachtet werden.
Wir hatten festgestellt, dass in unserem Haus zum Thema „Gesundheit der
Mitarbeiter“ schon relativ viel existiert
– allerdings noch in unstrukturierter
Form. Unser Ziel ist es deshalb, ein
„Gesundheitsmanagementhandbuch“
zu erstellen.
Claudia Almesberger und Andreas Röbl von der Personalabteilung (hintere Reihe), Birgit
Warttinger (QM), Dr. Adelheid Burkhart-Reichl (Betriebsmedizin) und Bettina Beck (MAV)
Aufgrund dessen wurde im Februar
2013 eine Projektgruppe, bestehend
aus Vertretern der Personalabteilung,
der Betriebsärztin und eines Mitglieds
der Mitarbeitervertretung ins Leben
gerufen. Die Projektleitung obliegt der
Leiterin der Stabsstelle Qualitätsmanagement. So ist gewährleistet, dass die
Geschäftsführung von Anfang an sehr
eng in das Projekt mit eingebunden ist.
In unserer ersten Sitzung haben wir
uns mögliche Punkte für unser Projekt
Beendigung
des BEM
Keine
Maßnahmen
möglich
BEM nicht notwendig
Mitarbeiter lehnt BEM ab
Maßnahmen
erfolgreich
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Arbeits-
Erstkontakt
Eingliederung
aufnehmen
Maßnahmen
festlegen
Maßnahmen
unfähigkeit
Erst- ggf.
Folgegespräch
durchführen
bewerten
führen
feststellen
Maßnahmen
nicht
erfolgreich
intern 12/13 · 01/14 19
überlegt - daraus entstand folgender
Projektauftrag:
•
•
Projektziele:
•
•
•
•
•
Steigerung der Attraktivität als Arbeitgeber auch im Hinblick auf Familienfreundlichkeit
Erhaltung und Stärkung der Bewältigungsmöglichkeiten und Kompetenzen der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
Optimierung der Belastung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
„Gesündere“ Arbeitsgestaltung
(Arbeitszeitgestaltung, Ergonomie,
Ausstattung, Arbeitsmittel)
•
•
•
•
Aufgabenstellung:
•
•
Erarbeitung einer Dienstvereinbarung „Betriebliches Eingliederungsmanagement“
Erarbeitung einer Dienstvereinbarung „Eignungs- und Angebotsuntersuchungen“
•
Erarbeitung einer Dienstvereinbarung „Suchtprävention“
Erarbeitung eines Leitfadens „Mobbing“
Erarbeitung eines Leitfadens „Einsatz von schwangeren und stillenden
Mitarbeiterinnen“
Aktualisierung der Dienstvereinbarung „Alkoholprävention“
Aktualisierung des Leitfadens
„Burnout“
Bewertung der Arbeitszeitgestaltung
unter Berücksichtigung der arbeitswissenschaftlichen Erkenntnisse (§
6 ArbZG)
Erarbeitung eines Konzepts zu Angeboten im Rahmen der Gesundheitsprävention („Gesund und fit
am Arbeitsplatz“, Übungen am Bildschirmarbeitsplatz, Ergonomie am
Bildschirmarbeitsplatz, Lastenhandhabung, Kinästhetik-Schulungen,
Gesundheitstage…)
Ideensammlung für ggf. separates
Projekt „Familienfreundlicher Arbeitgeber / Work-Life-Balance“
Als ersten großen Punkt haben wir in
den letzten Wochen unser bereits bestehendes betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) überarbeitet und eine
entsprechende Dienstvereinbarung mit
der Mitarbeitervertretung abgeschlossen.
Abschließend kann gesagt werden,
dass in unserem Haus durch diese
Fortbildung das Thema „Betriebliches
Gesundheitsmanagement“ wieder
verstärkt in den Vordergrund gerückt
wurde. Im Zuge des demografischen
Wandels und des zunehmenden Fachkräftemangels können in Zukunft nur
Krankenhäuser wettbewerbsfähig bleiben, die die Mitarbeiter hinsichtlich der
physischen aber auch der psychischen
Gesundheit in bestmöglichster Weise
unterstützen.
Claudia Almesberger und
Andreas Röbl
Personalreferenten
Kunst in der Augenklinik
Am Sonntag, den 27. Oktober fand eine Ausstellungseröffnung in der Beleg-Augenklinik mit der Künstlerin Barbara
Gufler unter dem Thema RETRO statt. Die Kunstwerke
sind bis zum 28. März 2014 zu sehen.
20 intern 12/13 · 01/14
Impressionen
aus der
Vorweihnachtszeit

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