Roche-Medikament Perjeta verlängert signifikant das Überleben

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Roche-Medikament Perjeta verlängert signifikant das Überleben
Mitteilung an die Medien
Basel, 8. Dezember 2012
Roche-Medikament Perjeta verlängert signifikant das Überleben von Patientinnen
mit HER2-positivem metastasierendem Brustkrebs
Roche (SIX: RO, ROG; OTCQX: RHHBY) gab heute die neuesten Überlebensresultate der Phase-III-Studie
CLEOPATRA bekannt. Die Daten zeigen, dass die Kombination von Perjeta (Pertuzumab), Herceptin
(Trastuzumab) und Docetaxel-Chemotherapie das Leben (Gesamtüberleben) von Patientinnen mit nicht
vorbehandeltem HER-2-positivem metastasierendem Brustkrebs (mBC) signifikant verlängerte, verglichen
mit Herceptin, Chemotherapie und Placebo. Das Sterberisiko wurde für Patientinnen, die Perjeta, Herceptin
und Chemotherapie erhielten, um 34 Prozent verringert, verglichen mit den Patientinnen unter Herceptin
plus Chemotherapie (HR = 0,66; p = 0,0008). Zum Zeitpunkt der Analyse war das mediane Gesamtüberleben
bei den Patientinnen, die mit der Kombination unter Einbezug von Perjeta behandelt wurden, noch nicht
erreicht, da über die Hälfte dieser Patientinnen weiter überlebten. Das mediane Gesamtüberleben bei den
Patientinnen unter Herceptin und Chemotherapie betrug mehr als 3 Jahre (37,6 Monate). Aufgrund dieser
Daten wurde den Patientinnen, die in der CLEOPATRA-Studie Herceptin plus Chemotherapie erhielten, die
Möglichkeit der Therapie mit Perjeta angeboten. In der Studie wurden keine neuen Sicherheitssignale
beobachtet.1
„Diese Kombinationstherapie mit Perjeta ist die erste Behandlung, die verglichen mit Herceptin plus
Chemotherapie bei Patientinnen mit nicht vorbehandeltem HER2-positivem metastasierendem Brustkrebs
das Überleben signifikant verlängert hat“, so Hal Barron, Chief Medical Officer und Leiter der globalen
Produktentwicklung bei Roche. „Die Daten zeigen ausserdem, dass Perjeta ein wichtiges neues Medikament
für Patientinnen mit dieser aggressiven Erkrankung ist.“
Perjeta ist ein personalisiertes Medikament, das zielgerichtet am HER2-Rezeptor angreift. Dieses Protein ist
bei HER2-positiven Krebserkrankungen in grossen Mengen auf der Oberfläche von Krebszellen vorhanden.
Perjeta wirkt vermutlich ergänzend zu Herceptin, da die beiden Medikamente an verschiedenen Stellen am
HER2-Rezeptor binden.
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Im Juni 2012 erteilte die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA (Food and Drug Administration) die
Zulassung für Perjeta in Kombination mit Herceptin und Docetaxel-Chemotherapie für die Behandlung von
Patientinnen mit HER2-positivem metastasierendem Brustkrebs, die zuvor noch keine Anti-HER2-Therapie
oder Chemotherapie ihrer metastasierenden Erkrankung erhalten hatten. Die Zulassung stützte sich auf die
Resultate der CLEOPATRA-Studie. Perjeta wurde im August 2012 von Swissmedic und im September 2012
in Mexiko für die Behandlung von Patientinnen mit HER2-positivem metastasierendem Brustkrebs, die noch
keine Therapie ihrer metastasierenden Erkrankung erhalten haben, zugelassen. Roche hat bei der
Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) ein Zulassungsgesuch für Perjeta zur Behandlung von
Patientinnen mit nicht vorbehandeltem HER2-positivem metastasierendem Brustkrebs eingereicht.
Diese abschliessenden, bestätigenden Überlebensdaten der CLEOPATRA-Studie werden auf dem CTRCAACR San Antonio Breast Cancer Symposium 2012 (SABCS; Abstract P5-18-26, Freitag, 7. Dezember 2012,
17:00–19:00 Uhr Ortszeit, Messehalle A-B) von Sandra Swain, Medstar Washington Hospital Center, USA,
vorgestellt.
Über die CLEOPATRA-Studie
CLEOPATRA (CLinical Evaluation Of Pertuzumab And TRAstuzumab) ist eine internationale
randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Phase-III-Studie. Die Studie beurteilte die Wirksamkeit
und das Sicherheitsprofil von Perjeta kombiniert mit Herceptin und Docetaxel-Chemotherapie verglichen
mit Herceptin und Doxetaxel-Chemotherapie plus Placebo bei 808 Patientinnen mit nicht vorbehandeltem
HER2-positivem metastasierendem Brustkrebs oder HER2-positivem metastasierendem Brustkrebs, der
nach adjuvanter oder neo-adjuvanter Vorbehandlung wieder aufgetreten war.
Der primäre Endpunkt der Studie war das von einem unabhängigen Überprüfungsgremium beurteilte
progressionsfreie Überleben (PFS). Sekundäre Endpunkte waren Gesamtüberleben (OS), von den Prüfärzten
beurteiltes PFS, Sicherheitsprofil, Gesamtansprechrate (ORR), Ansprechdauer und Zeit bis zur
Symptomprogression. Die PFS- und Sicherheitsdaten der Studie CLEOPATRA wurden auf der SABCS 2011
vorgestellt und gleichzeitig im New England Journal of Medicine veröffentlicht.
Zusätzliche Studienresultate (progressionsfreies Überleben und Sicherheit)
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Patientinnen, die mit der Kombination von Perjeta, Herceptin und Chemotherapie behandelt wurden,
hatten eine statistisch signifikante 38-prozentige Reduktion des Risikos, dass sich ihre Erkrankung
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verschlechterte oder sie an ihrer Erkrankung verstarben (PFS, HR = 0,62, p-Wert < 0,0001), verglichen
mit Patientinnen unter Herceptin, Chemotherapie und Placebo.2
•
Das mediane PFS verbesserte sich um 6,1 Monate von 12,4 Monaten für Patientinnen unter Herceptin
und Chemotherapie auf 18,5 Monate für Patientinnen unter Perjeta, Herceptin und Chemotherapie.2
•
Die häufigsten Nebenwirkungen (bei über 30 Prozent der Patientinnen), die bei der Kombination von
Perjeta, Herceptin und Chemotherapie beobachtet wurden, waren Durchfall, Haarausfall, niedrige Zahl
der weissen Blutkörperchen mit oder ohne Fieber, Magenverstimmung, Müdigkeit, Hautausschlag und
periphere Neuropathie (Taubheit, Kribbeln oder Nervenschädigung). Die häufigsten Nebenwirkungen
des Schweregrades 3–4 (bei über 2 Prozent der Patientinnen) waren niedrige Zahl der weissen
Blutkörperchen mit oder ohne Fieber, Abnahme einer bestimmten Art von weissen Blutkörperchen,
Durchfall, Nervenschädigung, Abnahme der Zahl der roten Blutkörperchen, Schwäche und Müdigkeit).2
Über Perjeta
Perjeta wurde speziell entwickelt, um zu verhindern, dass sich der HER2-Rezeptor mit anderen HERRezeptoren (EGFR/HER1, HER3 und HER4) auf der Oberfläche von Zellen verbindet („dimerisiert“). Dieser
Vorgang spielt vermutlich beim Krebswachstum eine wichtige Rolle. Die Bindung von Perjeta an HER2
könnte darüber hinaus dem Immunsystem des Körpers signalisieren, dass es die Krebszellen zerstören soll.
Man geht davon aus, dass die Wirkungsmechanismen von Perjeta und Herceptin einander ergänzen, da beide
an den HER2-Rezeptor binden, jedoch an verschiedenen Stellen. Die Kombination von Perjeta, Herceptin
und Docetaxel-Chemotherapie führt vermutlich zu einer umfassenderen Blockade der HER-Signalwege.
Roche erforscht die Rolle von HER2 bei Krebs seit über 30 Jahren, und Perjeta ist ein Resultat dieser
Forschung. Mit Hilfe eines diagnostischen Begleittests wird bestimmt, ob ein Patient HER2-positiv ist und ob
die Behandlung mit Perjeta und Herceptin in Frage kommt.
Über Herceptin
Herceptin ist ein humanisierter monoklonaler Antikörper, der gezielt die Funktion von HER2 hemmt. Das
Protein HER2 wird von einem spezifischen Gen gebildet, das krebserzeugendes Potenzial hat, wenn es
überexprimiert wird. Der Wirkmechanismus von Herceptin ist einzigartig und beruht auf der Aktivierung
des körpereigenen Immunsystems und der Unterdrückung der HER2-Signalgebung zur gezielten Zerstörung
von Krebszellen. Herceptin hat sowohl bei HER2-positivem Brustkrebs im Frühstadium als auch bei
fortgeschrittenem (metastasierendem) HER2-positivem Brustkrebs eine zuvor unerreichte Wirksamkeit
bewiesen. Nicht nur als Monotherapie, sondern auch in Kombination mit oder nach einer
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Standardchemotherapie konnten bei Patientinnen mit HER2-positivem Brustkrebs dank Herceptin die
Ansprech- bzw. Remissionsraten, das krankheitsfreie Überleben sowie die Gesamtüberlebenszeit bei
gleichzeitiger Aufrechterhaltung der Lebensqualität verbessert werden. Herceptin wird in den USA von
Genentech, in Japan von Chugai und in den übrigen Ländern von Roche vertrieben. Seit 1998 haben weltweit
über 1,2 Millionen Patientinnen mit HER2-positivem Brustkrebs eine Therapie mit Herceptin erhalten.
Über Brustkrebs
Brustkrebs ist weltweit die häufigste Krebsart bei Frauen.3 Jedes Jahr werden auf der ganzen Welt rund
1,4 Millionen neue Fälle von Brustkrebs diagnostiziert, und über 450 000 Frauen sterben jährlich an dieser
Krankheit.3 Bei HER2-positivem Brustkrebs sind auf der Oberfläche der Tumorzellen erhöhte Mengen des
humanen epidermalen Wachstumsfaktors 2 (HER2) vorhanden. Dieses Phänomen wird als „HER2Positivität“ bezeichnet und betrifft rund 15–20 Prozent der an Brustkrebs erkrankten Frauen.4 HER2positiver Brustkrebs ist eine besonders aggressive Form von Brustkrebs.5
Über Roche
Roche mit Hauptsitz in Basel, Schweiz, ein führendes, forschungsorientiertes Unternehmen, ist spezialisiert
auf die beiden Geschäfte Pharma und Diagnostics. Als weltweit grösstes Biotech-Unternehmen entwickelt
Roche klinisch differenzierte Medikamente für die Onkologie, Virologie, Entzündungs- und
Stoffwechselkrankheiten und Erkrankungen des Zentralnervensystems. Roche, ein Pionier im
Diabetesmanagement, ist auch der weltweit bedeutendste Anbieter von In-vitro-Diagnostik und
gewebebasierten Krebstests. Medikamente und Diagnostika, welche die Gesundheit, die Lebensqualität und
die Überlebenschancen von Patientinnen entscheidend verbessern, sind das strategische Ziel der
personalisierten Medizin von Roche. 2011 beschäftigte Roche weltweit über 80 000 Mitarbeitende und
investierte mehr als 8 Milliarden Franken in die Forschung und Entwicklung. Der Konzern erzielte einen
Umsatz von 42,5 Milliarden Franken. Genentech, USA, gehört vollständig zur Roche-Gruppe. An Chugai
Pharmaceutical, Japan, hält Roche die Mehrheitsbeteiligung. Für weitere Informationen: www.roche.com.
Alle erwähnten Markennamen sind gesetzlich geschützt.
Weitere Informationen
Roche in der Onkologie: www.roche.com/de/media/media_backgrounder/media_oncology.htm
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Medienstelle Roche-Gruppe
Telefon: +41 61.688 8888 / E-Mail: [email protected]
- Alexander Klauser (Leiter)
- Silvia Dobry
- Daniel Grotzky
- Štěpán Kráčala
Literatur
1. Swain S, et al. Confirmatory overall survival analysis of CLEOPATRA: A randomized, double-blind, placebo-controlled Phase
III study with pertuzumab, trastuzumab, and docetaxel in patients with HER2-positive first-line metastatic breast cancer. PosterVortrag auf dem CTRC-AACR San Antonio Breast Cancer Symposium 2012. Abstract Nr. P5-18-26.
2. Baselga J, Cortes J, Sung-Bae K, et al. Pertuzumab plus trastuzumab plus docetaxel for metastatic breast cancer. N Engl J Med
2012; 366:109-19.
3. Ferlay J, Shin HR, Bray F, Forman D, Mathers C and Parkin DM GLOBOCAN 2008, Cancer Incidence and Mortality
Worldwide: IARC Cancer Base No. 10 [Internet]. Lyon, Frankreich: International Agency for Research on Cancer; 2010.
Verfügbar unter: http://globocan.iarc.fr.
4. Wolff A.C et al. American Society of Clinical Oncology/ College of American Pathologists Guideline Recommendations for
Human Epidermal Growth Factor Receptor 2 Testing in Breast Cancer. Arch Pathol Lab Med 2007; 131: 18-34.
5. Slamon D et al. Adjuvant Trastuzumab in HER2-Positive Breast Cancer. N Engl J Med 2011; 365:1273-83.
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