402 Erziehungsstil 1978). Begriff. 403
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402 Erziehungsstil 1978). Begriff. 403
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Für die Päd agogik als Handlungswissenschaft war es dabei eine unbefragte Selbstverständ unterscheidbaren lichkeit, daß durch die Art des sozialen Schlüssigkeit Umgangs welche unter den Bezeichnungen "auto zwischen Erzieherpersonen in experi zeitgruppen realisiert wurden, mit klar Effekten Kindseite einhergingen. der Die auf der intuitive Merkmalskomplexe, und Kindern oder Jugendlichen in den ritärer", "demokratischer" und "Lais unterschiedlichen institutionellen Kon texten (Familie, Kindergarten, Schule, sez-faire"-Stil zusammengefaßt worden Freizeitorganisationen, Betrieb, Militär, sind, hatte allerdings negative Folgen im Hinblick auf die weitere Rezeption. Universität) diese in ihren Verhaltens Es wurde vergessen, daß es sich dabei und Erlebensweisen entscheidend beein um Typen von Erzieherverhaltenswei flußt werden. Gemäß der noch in der er sen handelte, die zum Zwecke einer ex sten Hälfte dieses Jahrhunderts vorherr perimentalpsychologischen schenden Erkenntnisweise wurde inner chung eingeführt worden sind und nicht Untersu halb der geisteswissenschaftlichen Päd um den Erfassungsversuch von Erzie agogik versucht, inhaltliche Bestimmun herverhaltensweisen und seiner mögli gen orientierter chen Begründungen, wie sie im Feld, Klassifikationen zu treffen. Beispielhaft dafür sind etwa die Unterscheidungen unter unrestringierten Bedingungen, vorfindbar sind. Um hier einen realitäts SPRANGERS (vgL 1950) in einen weitna hen und isolierenden, einen freien und gerechten Ansatzpunkt zu finden, muß gebundenen, einen individualitätsbezo schritten werden, genen und uniformierenden und in ei von nen vorgreifenden und entwicklungsge theoriegeleitete Strukturierung der Ver treuen ErziehungsstiJ. Zu erwähnen wä re auch die Lehrertypologie CASEL· haltens- und Erlebnisweisen von Erzie mittels MANNS (vgL typologisch 1949), die sich auf die Un terscheidungen in "logotrop versus pai te der sehr viel mühsamere Weg be über Einzelmerkmalen die Erfassung und über die hern zu einer fundierten Aussage über die Facetten des Konstruktes "Erzie dotrop", "autoritativ versus mitmensch lich" sowie "wissenschaftlich-systema hungsstil", seiner Determinanten und möglichen Auswirkungen, und das heißt zu einer Theorie über Erziehungsstile, tisch, künstlerisch-organisch und prak zu gelangen. tisch" stützt. Weitere Beispiele zu erläu tern (vgL LINKE 1957, RUPPERT 1959, VOWINKEL 1923, WOLLASCH 1955) lohnt nicht, da der Erkenntniswert dieser Ty pologien, die am Schreibtisch entworfen und keinerlei systematischer empirischer Überprüfung unterzogen worden sind, prinzipiell in Frage gestellt werden kann (vgL LUKESCH 1975 a, TAUSCH/TAUSCH 1978). 402 Ein auf den ersten Blick ähnlich anmu tendes, aufgrund der empirischen Absi cherung aber für die damalige Zeit zu Begriff. Aufgrund des derzeitigen Ent wicklungsstandes auf dem Gebiet der Erziehungsstilforschung, der eher durch ein "Datensammeln ohne Ende" (HERRMANN u. a. 1975) als durch theo retisch stringente und handlungsprak tisch fruchtbare Entwürfe gekennzeich net ist, sei folgende Definition von "Er- 403 Erziehungsstil Erziehungsstil ziehungsstil" vorgeschlagen, welche an formalen Kriterien orientiert ist und sem Forschungsprogramm vier Aufga ben (vgl. LUKESCH 1975 b): aufzuklären ist, andere Qualitäten des Erzieherverhaltens wesentlich sind. Au welcher forschungsleitende Erstens muß je nach Problemstellung ei ßerdem ist die in diesem Bereich vor Funktion zukommt: Unter .,Erziehungs ne begrifflich und operational hinrei chende Klärung des Konstruktes "Er herrschende vor allem Tradition von Korrela Aufgaben sind von interdisziplinärer so zialwissenschaftlicher Angriff genommen KESCH u. a. 1980, Seite bereits in worden (vgL Lu SCHNEEWIND/Lu KESCH 1978), wobei es nicht an prak ziehungsstil" erarbeitet werden. Dies be tions- und Feldstudien durch experi mentell orientierte Interventionsunter deutet die Konzipierung eines Modells suchungen zu ergänzen (v gl. des Erziehungsstils, in weIchem die ein 1977). Letztlich müssen über dieses be dingungsanalytische Wissen hinaus Me "Machbarkeit" implizite und explizite Erziehungsziele) thoden der gezielten Veränderung des nen lassen. Es würde gegenüber diesen in ihrer dynamischen Funktion für das Verhalten eines Erziehers zusammenge Erzieherverhaltens (etwa in Form von Eltern- oder Lehrertraining) erarbeitet barkeit des Terminus "Erziehungsstil" faßt sind. Als beispielhafter, aber kritik werden, vorher erwähnten über eine grobe Gebietsabgrenzung hin würdiger Versuch kann in diesem Zu Prozesse nicht nur als Selbstzweck be aus zweifeln lassen, einen realitätsver ren konkrete kindbezogene Verhaltens sammenhang Zwei schrieben und erklärt, sondern auch in zerrenden Rückschritt bedeuten, wollte weisen (Erzieherverhalten, Erziehungs Komponenten-Konzept" STAPF Maßnahmen für die unter der jeweiligen man aus enger Fachtradition oder auch praktiken) als auch deren kindbezogene u. a. Zielsetzung nur aus Grunden leichterer Mitteilbar Kognitionen zwei stil" soll der strukturierte Komplex aller Verhaltens- und Erlebensweisen von Er ziehern verstanden werden, der gerichtet oder ungerichtet, in intendierter Weise oder unreflektiert, mittelbar oder unmit telbar auf Kinder oder Jugendliche (Edu kanden) bezogen ist. Im einzelnen bedeutet dies: Zur adäqua ten Beschreibung des Erziehungsstils ei ner Erzieherperson müssen sowohl de zelnen Komponenten das (beispielsweise "Marburger (vgl. 1972) erwähnt werden, das. von damit die optimale PERREZ Gestaltung von tisch umsetzbaren Ergebnissen mangelt, die innerhalb gegebener Grenzen die erzieherischer Hand lungskompetenzen als möglich erschei Detailkenntnissen, die an der Brauch bedeutsamen Erzieher-Kind-Beziehungen sowohl in keit auf in historischer Sicht zwar anre Erziehungsziele, Grunddimensionen ("Strenge", "Unter präventiver (vgl. MINsEL 1975, PERREZ gende, aber nichtsdestoweniger obsolet Alltagstheorien über Erziehung) heran stützung") ausgeht, in der vorgelegten u. a. 1974) als auch in korrektiver Hin gewordene Simplifizierungen (etwa im gezogen werden. Zwischen diesen kind Form der Operationalisierung aber die sicht (vgL BASTINE 1978) umgesetzt wer bezogenen Verhaltens- lerntheoretisch notwendige Situations den können. und und Wirkungsspezifität vermissen läßt. Die Strukturen, die im Zuge der Theoriebil Zweitens müssen die äußeren (situatio und Emotionen hungseinsteIlungen, weisen bestehen und (Erzie Erlebens Dependenzen lerntheoretisch dung aufzuklären sind. Gerichtet sind nalen) alle Verhaltensweisen eines Erziehers, bensgeschichtlichen) Determinanten des und inneren (psychischen, le die direkt an das Kind herangetragen Erzieherverhaltens offengelegt und da werden, ungerichtet solche, welche zwar mit die Genese von bestimmten Erzie in Anwesenheit des Kindes erfolgen, hungsstilmerkmalen geklärt werden. Je nach Forschungstradition wurden bis aber nicht direkt auf das Kind bezogen sind. Als intendiert gelten aUe Hand lang entweder allgemeine ökologische lungsweisen eines Erziehers, weIche in Bedingungen (vgl. LUKESCH 1976), si erzieherischer Absicht ablaufen (Erzie hungspraktiken im engeren Sinn), unre tuationale (vgL BAUMGÄRTEL 1980) oder flektiert vollzogen sind hingegen solche herausgestellt, ohne daß eine Integra Verhaltens- und Reaktionsweisen, weI che vom Erzieher aus gesehen nicht un spezifischen ter ein rationales Zweck-Mittel-Schema verhaltens in kurz- oder langfristiger innerpsychische (vgL RICHTER 1969) tion erfolgt wäre. Drittens müssen die Wirkungen des Erzieher fallen, deswegen aber keineswegs un Perspektive für alle an den interaktional wirksam sind. Aus forschungsmethodi schen Grunden ist es noch notwendig, oder erzieherisch bedeutsamen Situatio nen beteiligten Personen nachgewiesen Erziehungsstilmerkmale in mittelbare und unmittelbare einzuteilen, wobei sich diese Unterscheidung darauf bezieht, ob diese Verhaltens- und Erlebensweisen in werden. Dabei ist es aufgrund von lern und entwicklungstheoretischen Positio Ab- oder Anwesenheit des Kindes geäu ßert werden. hungsstile Aufgaben der Forschung. Der Erzie hungsstilforschung stellen sich bei die- fluß des Erzieherverhaltens und die Rückwirkung auf den Erzieher selbst 404 nen naheliegend, von bisherigen gene rellen Erfassungsversuchen der Erzie auf konstruktspezifische überzugehen, da je nachdem, für wel ches Merkmal der Kindperson der Ein hier programmatisch Sinne klar abgrenzbarer Erziehertypen) zurückgreifen. skizzierten BASTlNE, J.: Verhaltenstherapeutisches Elterntraining. Ein empirischer Vergleich von zwei Trainingsmethoden für Eltern mit konzentrationsgestörten Kindern. 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