Unsere Welpenaufzucht

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Unsere Welpenaufzucht
Berner Sennenhunde „Vom Alten Rittergut“
Anerkannter Züchter des DCBS
Mitglied im VDH/FCI
Unsere Welpenaufzucht
Die Vorbereitung der Hündin
Unser Ziel ist es, gesunde und langlebige Berner Sennenhunde zu züchten.
Dazu gehört die sorgfältige Auswahl des Deckrüden genauso, wie eine sehr gute
Verfassung der Zuchthündin.
Man sollte auf gesunde Ernährung, genügend Bewegung, saubere Unterbringung, Kontakt mit Artgenossen und, sehr wichtig, enge familiäre Bindung achten.
Die Ernährung der Hündin ist von größter Wichtigkeit, bekommen doch die Welpen während der Trächtigkeit und in den ersten Lebenswochen alle benötigten
Nährstoffe, Abwehrstoffe und letztendlich den Grundstein ihrer eigenen guten
Gesundheit, von der Mutter.
Wir füttern unsere Hündinnen mit BARF, das heißt, Biologisch Artgerechtes Rohes Futter.
Schwangerschaft ist keine Krankheit - das trifft auch bei Hunden zu. Daher
braucht die Hündin in den ersten Schwangerschaftswochen keine besondere
Schonung. Im Gegenteil, Bewegung ist sehr wichtig. Stresssituationen und Verletzungsgefahren sollten aber vermieden werden.
Am Ende der vierten Schwangerschaftswoche gehen wir zum Tierarzt. Der führt
einen Ultraschall durch um die Trächtigkeit zu bestätigen und die Hündin noch
einmal auf ihren allgemeinen Gesundheitszustand zu untersuchen.
Im letzten Drittel der Schwangerschaft erhöht sich der Nahrungsbedarf auf das
1,5 fache des Normalen. Die Nahrungsmenge sollte ab Ende der vierten Woche
um ca. 10% pro Woche gesteigert werden.
Nun ist es auch an der Zeit die Wurfkiste vorzubereiten. Sie muss an einem ruhigen und warmen Ort stehen, damit die Hündin und ihre Welpen sich darin
wohl fühlen können.
In den letzten zwei Wochen vor der Geburt wird die Hündin drei Mal täglich gefüttert, um die Verdauung zu erleichtern. Es werden nur kleinere Mengen an
leicht verdaulicher Nahrung verabreicht, da der Druck im Bauchraum durch die
wachsenden Welpen sehr ansteigt.
Trächtige Hündinnen brauchen genauso wenig wie junge Hunde, eine spezielle
Nahrung. Der Mehrbedarf an verschiedenen Nährstoffen wird dadurch gedeckt,
dass die Hündin mehr frisst, wie es in der Natur auch vorgesehen ist.
Man muss aber darauf achten, dass der Bedarf an Mineralien, Vitaminen, Spurenelementen und essentiellen Fettsäuren sicher gedeckt ist.
Deshalb bekommen unsere Hündinnen unterstützend während der Trächtigkeit
bestimmte Ergänzungsfuttermittel und Kräuter.
Zum Beispiel getrocknete Himbeerblätter(stärkt die Muskulatur der Gebärmutter
und des Beckenbodens), Alfalfa (sehr vitamin- u. mineralienreich), Vitamin C
(für die Entwicklung von Knochen u. Knorpel), Ziegenmilch (enthält viele Vitamine, Mineralstoffe u. Spurenelemente) und so weiter.
Die Tragezeit der Hündin beträgt 63 Tage. Es kommt aber auch vor das die
Welpen bis zu drei Tagen früher oder später geboren werden. Deshalb lassen
wir unsere Hündinnen drei Tage vor dem errechneten Geburtstermin nicht mehr
allein. Wir sind Tag und Nacht mit ihnen zusammen.
Einige Sachen müssen kurz vor der Geburt der Welpen unbedingt noch bereitgestellt werden. Dazu gehört unter anderem: saubere Handtücher, eine Schere,
dünne Schnur zum Abbinden der Nabelschnur, Desinfektionsmittel und in jedem
Fall auch die Telefonnummer des Tierarztes. Wir vertrauen schon seit vielen
Jahren Dr. Bernd Düring und Dr. Frank Düring in Rennersdorf, die uns, egal zu
welcher Tages- oder Nachtzeit, immer mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Geburt und Aufzucht der Welpen
Alles ist vorbereitet, die Geburt der Welpen steht kurz bevor
Endlich ist es soweit, die Wehen setzen ein. Auch wenn man schon einige Geburten erlebt hat, es ist jedes Mal genau so aufregend und schön, die kleinen
Lebewesen willkommen zu heißen wie beim ersten Mal.
Ist ein kleiner Welpe
geboren, wird er aus
seiner
Fruchthülle
befreit, die Nabelschnur durchtrennt,
und von der Hündin
trocken
geleckt.
Danach muss der
Welpe gleich kräftig
trinken. Die erste
Milch
der
Mutter
heißt Kolostralmilch
und enthält Antikörper, die die Welpen in den ersten
Lebenswochen vor Krankheiten schützt. Die Kleinen müssen in den ersten Tagen
relativ viel Wärme bekommen (ca. 26-28°), da sie ihre Körpertemperatur noch
nicht selbst halten können. Deshalb hängt über unserer Wurfkiste eine Infrarotlampe. Ob es ihnen zu warm oder zu kalt ist merkt man daran, dass sie sich außerhalb des Wärmebereiches aufhalten oder ganz eng aneinander kuscheln
Das normale Geburtsgewicht der Welpen beträgt etwa 500g. Gewichte zwischen
430g und 570g liegen innerhalb der Norm.
Das Durchschnittsgewicht aller bei uns geborenen Welpen beträgt 523g, wobei
unsere Ayla mit einem Geburtsgewicht von 620g die Rekordhalterin ist.
Die Hündin übernimmt sofort die Fürsorge für ihre Kleinen. Sie säugt und putzt
die Welpen unermüdlich.
Wenn sich die Hündin von den Geburtsstrapazen erholt hat, säubert man ihr die
Hinterhand.
An den mit Geburtsflüssigkeit verschmutzten Stellen könnten sich Bakterien
entwickeln, die schädlich für die Welpen sind.
Die Wurfkiste verlässt die Hündin in den ersten Tagen nur äußerst ungern und
verteidigt ihre Welpen gegen alle Eindringlinge. Jetzt haben nur wir Zutritt zum
Wurfraum.
Trotz der mütterlichen Fürsorge hören die Überwachungsaufgaben für den Züchter jetzt nicht auf. Hündin und Welpen müssen ständig beobachtet und kontrolliert werden. Die Temperatur der Hündin wird täglich gemessen um eventuelle
Erkrankungen sofort feststellen zu können.
Ganz wichtig ist ebenfalls die Kontrolle des Gesäuges.
Die Welpen werden jeden Tag zur gleichen Zeit gewogen. Man kann so feststellen, ob sie genug Muttermilch bekommen.
Selbstverständlich wird auch jeden Tag mindestens einmal das Bettzeug in der
Wurfkiste gewechselt.
Etwa zwei Tage nach der Geburt nimmt die Hündin dann auch wieder leichte
Nahrung zu sich. Dazu gehört Geflügelfleisch sowie Ziegenmilch, mit Quark und
Eigelb verquirlt, um die Milchbildung anzuregen. Frisches Wasser muss selbstverständlich auch bereitstehen.
Der Nahrungsbedarf der Hündin steigt jetzt enorm an. In der ersten Woche nach
der Geburt reicht oft noch das 1,5-fache, danach steigt er bis auf das 2,5- bis 3fache des Normalen.
Um den Magen nicht zu sehr zu belasten, wird die Hündin drei Mal täglich gefüttert. Besonders hoch ist jetzt auch der Kalziumbedarf. Er wird mit Ziegenmilch,
Quark, Joghurt und Knochen gedeckt.
Etwa am elften Lebenstag öffnen die Welpen ihre Augen und die Gehörgänge
werden frei.
Nun können die Kleinen auch Geräusche wahrnehmen. Erst Tage nachdem die
Augen offen sind, können sie aber erst sehen.
Der Hunger der Welpen wird, etwa bis zum 16.Tag, ausschließlich mit Muttermilch gestillt.
Mit etwa zweieinhalb Wochen
lernen die Kleinen, auf eigenen
Beinen zu stehen. Dann fangen wir
an, die Welpen an feste Nahrung
zu gewöhnen. Es beginnt mit
kleinen Bröckchen Schabefleisch,
das wir abends anbieten. Wenn es
gut vertragen wird, füttern wir
mittags einen Milchbrei zu.
Zwischen dem 22. und 24. Tag
erscheinen die oberen Schneideund Fangzähnchen, und etwa zwei
Tage später, die Unteren. Weitere zwei Tage später folgen die oberen und unteren Backenzähne.
Am Ende der dritten Lebenswoche wird die Wurfkiste nun zu eng und die Welpen beginnen die „große, weite Welt“ kennen zu lernen. Wir gehen dann bei
schönem Wetter mit ihnen für etwa drei Stunden in den Welpengarten. Nach
zwei bis drei Tagen Eigewöhnungszeit verlassen die Welpen ihre Wurfkiste dann
endgültig.
Nun beginnt ein reges Leben in unserem Welpengarten. Es wird alles untersucht
und ausprobiert. Hier und da kann man schon ein erstes Knurren und Bellen
vernehmen. Kleine Rangeleien finden statt, und es wird nach Herzenslust gespielt und getobt.
Die Welpen nehmen nun fünf Mahlzeiten täglich zu sich. Sie sind endgültig auf
feste Nahrung umgestellt, und an die Milchbar der Mama geht es nur noch zum
Nachtisch.
Wir füttern einmal am Tag einen Milchbrei mit etwas Traubenzucker oder Honig,
zu den anderen vier Mahlzeiten gibt es rohes, gewolftes Fleisch. Wir beginnen
mit Blättermagen. Das Fleisch beziehen wir vom Tierhotel und Futterhandel
Jungnickel in Dohna.
Man sollte nicht zu viele Fleischsorten auf einmal füttern, damit keine allergischen Reaktionen auftreten. Der Magen muss erst lernen, die aufgenommene
Nahrung als Nährstoffe zu erkennen. Diesen Vorgang nennt man „Orale Toleranz“.
Später wird ein Teil des Blättermagens gegen gewolftes Geflügelfleisch ersetzt.
Nach und nach kann man dann geraspelte Gemüse- und Obstsorten (z.B. Birnen, Äpfel, Möhre, rote Rübe) und klein geschnittene Kräuter (z.B. Löwenzahn,
Sauerampfer, Spitzwegerich, Schafgarbe) dazugeben. Nun muss dem Futter
auch etwas kaltgepresstes Öl (am Besten Distelöl) zugegeben werden. Ohne
dieses Öl kann der Organismus das Gemüse nicht verdauen.
Die Welpen beginnen nun, ihre Umwelt mit den Zähnen zu untersuchen. Alles
muss angeknabbert werden. Davor bleiben auch die Geschwister nicht verschont. Die Spiele werden wilder, die Bewegungen gewandter, der Aktionsradius
ausgedehnter. Es beginnt die so
genannte Prägungsphase. Alles
was die Welpen jetzt erfahren,
wird einen tiefen Eindruck bei
ihnen hinterlassen.
Was sie als gefährlich oder
schmerzlich empfinden, werden
sie immer so einstufen. Was
sich als harmlos oder angenehm
erweist, werden sie ignorieren
oder immer wieder haben wollen.
Erleben sie den Menschen als
Futterbringer, der sie dann auch
noch streichelt, mit ihnen spielt
und sie verwöhnt, werden sie mit inniger Liebe an ihm hängen und überall hin
nachlaufen, wie sie es bei ihrer Mutter tun. Bald werden ihnen Zärtlichkeit und
Nähe wichtiger als Futter sein, und sie werden ihren Menschen ein unbegrenztes
Vertrauen entgegenbringen. Anders ist es, wenn der Mensch für sie unberechenbar bleibt, wenn seine Einwirkungen einmal wohltuend, dann wieder
schmerzlich oder aber gleichgültig sind. Sie beginnen sich dann in Acht zu nehmen, den Menschen zu misstrauen und werden sich von ihnen zurückziehen.
Es ist nun auch an der Zeit sorgfältig die Familien auszusuchen, in deren Mitte
unsere Welpen in Zukunft leben werden, die mit viel Liebe und Fürsorge die
Verantwortung für ein kleines Lebewesen übernehmen möchten, und in enger
familiärer Bindung viele schöne Jahre gemeinsam verbringen wollen.
Wir legen großen Wert darauf, dass diese ausgewählten Familien die Welpen
mehrmals besuchen kommen. Dabei lernen sich alle ganz wunderbar kennen,
viele Fragen werden gestellt, und auch beantwortet.
Unsere Welpen kommen also mit vielen Menschen zusammen, sie verlassen für
einen täglichen Spaziergang ihren gewohnten Welpengarten, lernen unser ganzes Grundstück und viele neue Geräusche und Eindrücke kennen. Die Hundemama entfernt sich nun mehr und mehr von ihren Kindern und kommt oft nur
noch zum Säugen, Spielen, Erziehen und Putzen zu ihnen.
In der achten Lebenswoche unternehmen wir mit jedem Welpen eine Autofahrt,
damit er für die Reise zu seiner neuen Familie gut gerüstet ist.
Nun ist es auch Zeit für den Hausbesuch unseres Tierarztes. Er impft die Kleinen
gegen Parvovirose, Leptospirose, Hepatitis
und Zwingerhusten, setzt einen Chip und
prüft die Welpen „auf Herz und Nieren“.
Am nächsten Tag folgt der Besuch des
Landesgruppenzuchtwartes .Er kommt
immer am Ende der 8. Lebenswoche zur
Wurfabnahme.
Dabei wird geprüft, ob die Zeichnung dem
Rassestandart entspricht, das Gebiss und
die Augen in Ordnung sind, das Gewicht
stimmt, bei Rüden die Hoden da sind oder
ob es andere Anomalien gibt.
Bei Knickrute, fehlenden Hoden, Untergewicht, Vor - oder Rückbiss, Birk - oder
Blauauge, unterbrochenem Brustweiß oder Stiefel, wird unweigerlich ein Zuchtverbot ausgesprochen.
Auch das Vorhandensein von Nabelbrüchen wird kontrolliert, allerdings ist das
kein zuchtausschließender Fehler.
Zum Schluss ist jeder Züchter stolz, wenn alle Welpen mit Bravour ihren Test
bestanden haben.
Am Ende dieser Phase haben die Welpen alles gelernt, was sie für ihr weiteres
Leben brauchen. Sie sind noch kleine, aber schon fertige Hunde, die auf die
wichtigsten Umwelteinwirkungen eine eigene Reaktionsweise entwickelt haben.
Für uns beginnt nun die schmerzliche Zeit des Abschiednehmens, die uns nur
dadurch erleichtert wird weil wir wissen, dass unsere Welpen in gute Hände
kommen werden.
Für jeden Welpen erstellen wir eine Begleitmappe. Diese enthält schöne Fotos,
Tipps zur Eingewöhnung ins neue Zuhause, Hinweise zu den erforderlichen Impfungen, Ratschläge zur Erziehung des Welpen, eine Auflistung giftiger Pflanzen
vor denen die Welpen geschützt werden müssen, sowie einen Futterplan mit
Tipps zur gesunden Ernährung.
Der international gültige Impfausweis, der Entwurmungspass und der Wurfabnahmeschein werden an den Welpenkäufer übergeben.
Wir packen noch eine Kühltasche mit dem gewohnten Futter und der heißgeliebten Ziegenmilch, dann ist es soweit. Wir müssen uns von unseren Lieblingen,
die wir acht Wochen gehegt und gepflegt, und die uns dabei ganz fest ans Herz
gewachsen sind, verabschieden. Ohne Tränen geht das nie, aber wir sind genau
so tapfer wie unsere Lieblinge, die nun in ein neues, glückliches Leben aufbrechen.
Sobald wir die Ahnentafeln von der Zuchtbuchstelle des DCBS erhalten haben,
gibt es ein Wiedersehen. Wir lassen es uns nicht nehmen, jedem Welpenkäufer
dieses wichtige Dokument persönlich zu überbringen.
Natürlich sind wir neugierig wie sich das Zusammenleben in der neuen Umgebung und der neuen Familie gestaltet.
Deshalb freuen wir uns immer sehr über regelmäßige Berichte und schöne Fotos.
Es ist uns ein Bedürfnis weiterhin Kontakt mit den Welpenkäufern zu halten.
Bei Fragen oder Problemen sind wir gern für sie da!
Gestatten Sie uns bitte zum Schluss noch ein Wort in eigener Sache.
Jeder, der unsere Internetseite aufmerksam gelesen, oder noch besser, uns und
unsere Bernis zu Hause besucht hat, wird feststellen, wie liebevoll und aufwändig unsere Hündinnen gehalten, und unsere Welpen aufgezogen werden.
Es ist für uns eine Liebhaber- und Hobbyzucht, womit wir nichts verdienen wollen. Im Vorfeld und während der Welpenaufzucht entstehen aber Kosten, die
wenigstens zum größten Teil gedeckt werden müssen.
Deshalb können wir unsere Welpen auch nicht verschenken oder zu Niedrigpreisen verschleudern!
Jedem Interessenten sei aber gesagt: Wir halten uns strikt an die Preisvorgaben
unseres Verbandes, des Deutschen Clubs für Berner Sennenhunde e.V., Mitglied
im VDH/F.C.I.
Unser Ziel ist es, gesunde, langlebige und rassetypische Hunde zu züchten.
Deshalb werden die Elterntiere sorgfältig ausgewählt und strenge Zuchtvorgaben eingehalten.
Wir wünschen allen Welpen und ihren Familien einen
langen und glücklichen gemeinsamen Lebensweg!

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