Abschlussbericht Auslandsaufenthalt im 6. Studienjahr Koh Samui
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Abschlussbericht Auslandsaufenthalt im 6. Studienjahr Koh Samui
Abschlussbericht Auslandsaufenthalt im 6. Studienjahr Koh Samui/Thailand Allgemeine Informationen Name: Anna Groß Studium: Humanmedizin O202, MedUni Graz Aufenthalt: Bangkok Hospital Samui, 1.Fächergruppe im 6.Studienjahr Art: selbst organisierte Fächergruppe im 6. Studienjahr Email: [email protected] Kostenaufstellung Flug: 780€ (FinnAir und Bangkok Airways) Impfungen: 350€ Reiseversicherung: 80€ (unbedingt notwendig, da man sonst nicht im Bangkok Hospital Samui behandelt werden kann. z.B. Europäische Reiseversicherung) Visum: 35€ für 6 Wochen, Konsulat Wien Unterkunft: 400€ für 6 Wochen Empfohlene Impfungen: Diphtherie, Tetanus Typhus Hepatitis A und B Tollwut (Japan-B-Encephalitis, Gelbfieber optional) Kontaktaufnahme mit der Gastinstitution: Wegen eines vorherigen Aufenthaltes in Thailand war es mir klar, dass ich dort auch meine Auslandsaktivität im 6. Studienjahr absolvieren wollte. Speziell auf das Krankenhaus „Bangkok Hospital Samui“ kam ich über die Homepage der MedUni Graz – „Berichte selbst organisierter Auslandsaufenthalte“. Dort stand auch wer Ansprechpartner für ausländische Studenten ist: • Dr. Antika Klein (email: [email protected]) Diese befand sich als ich mich bei ihr meldete leider auf Urlaub. So dauerte es einige Zeit und ein paar weitere Emails an die angegebene Adresse und die allgemeine Adresse des Krankenhauses, bis sich schließlich Dr. Somyot bei mir meldete: • Dr. Somyot (email: [email protected]) Die Kontaktaufnahme startete rund 7 Monate vor dem geplanten Auslandsaufenthalt. Das war auch gut so, denn wie sich später herausstellte, nimmt das Krankenhaus nur 2 Studenten gleichzeitig. Frühe Kontaktaufnahme ist also empfehlenswert. Als die Kontaktaufnahme endlich geklappt hat und feststand, dass wir (eine Studienkollegin und ich) im Februar/März 2013 unseren Auslandsaufenthalt antreten können, ging alles weitere recht zügig. Wir mussten ein Empfehlungsschreiben unserer Uni, einen Lebenslauf (beides natürlich in Englisch) und eine Passkopie per Mail 1 schicken und bekamen im Gegenzug unser Einladungsschreiben zurück, sowie ein Dokument mit allen Infos für Praktikanten im Bangkok Hospital Samui. Reisevorbereitungen: Mit dem Einladungsschreiben der Gastinstitution in der Hand starteten wir dann das übliche Procedere in unserer Studienabteilung, bis wir schließlich einen positiven Voranrechnungsbescheid per Post bekamen (Anfang September). Dann machten wir uns an das Buchen des Fluges. Ein Direktflug bis Koh Samui ist nicht möglich, da am Flughafen der Insel nur die einheimischen 2 Fluglinien landen dürfen, was daran liegen mag, dass der Flughafen einer der 2 Fluglinien gehört und zwar Bangkok Airways. Somit ist mindestens 1 Inlandsflug in Thailand nötig (meist Bangkok – Koh Samui). Wir entschieden uns schließlich für ein Angebot von TuiFly (www.tuifly.at) mit den 2 Fluglinien FinnAir und eben Bangkok Airways. Als die Flugdaten feststanden machten wir uns ans Buchen der Unterkunft. Im Informationsbrief für Praktikanten, den wir per Mail vom Krankenhaus bekamen, waren 2 Unterkünfte empfohlen. Wir entschieden uns für die komfortablere der beiden namens Joy Residence (www.joyresidencesamui.com). Auch hier stellte sich die Kontaktaufnahme als relativ schwierig heraus. Zuerst bekamen wir auf 2 Emails innerhalb von 1 Monat keine Antwort. Als auch ein dritter Versuch vergebens war, entschieden wir uns ein Fax an die angegebene Nummer auf der Homepage zu schicken und siehe da, ein paar Tage später bekam ich einen Anruf von der Hotelmanagerin Aree, die mir berichtete, dass die Reservierung OK geht, wenn wir eine Anzahlung für das Zimmer leisten. Daraufhin erhielt ich ein Email mit den Kontodaten, doch leider suchte ich vergebens nach BIC und IBAN, welche jedoch für internationale Überweisungen notwendig sind. Also schickte ich einen Bekannten von mir, der auf Koh Samui lebt direkt vor Ort zum Hotel und lies ihn die Anzahlung für uns erledigen. Im Nachhinein betrachtet wäre dies nicht unbedingt notwendig gewesen, weil wir von anderen Österreichern im Hotel vor Ort erfahren haben, dass sie alles erst während ihres Aufenthalts bezahlt haben. Wenn man also einfach sagt, die Überweisung klappt nicht, dürfte man auch ohne Anzahlung zurecht kommen. Für das Visum informierten wir uns auf der Homepage des Thailändischen Konsulats in Wien (http://www.thaiembassy.at). Das Prozedere mit dem Visumsantrag erfolgte über den Postweg. Das Visum für 6 Wochen (biszu 3 Monate) kostete 30€ + 5€ für die Rücksendung der Unterlagen. Ein normales Touristenvisum ist laut Telefonat mit dem Konsulat ausreichend, da man als Praktikant kein Geld verdient. Dann mussten wir uns nur noch um die erforderlichen Impfungen kümmern. In Graz gibt es eine eigene Abteilung an der Reiseimpfungen und Impfberatungen (diese sogar kostenlos) gemacht werden. Am besten einfach dort hingehen mit dem Impfpass und sich beraten lassen. Auf jeden Fall zu empfehlen sind Diphtherie Tetanus, Hepatitis A und B, sowie Tollwut. Auf der Insel gibt es wirklich sehr viele streunende Tiere (meist Hunde und auch Katzen) und wir haben während dem Praktikum auch ein paar Touristen mit Tierbissen in der Ambulanz gesehen. 2 Was sollte unbedingt ins Gepäck? Moskito-Repellent (am besten NoBite) Dengue-Fieber ist auf Koh Samui und den Nachbarinseln relativ stark verbreitet. Da es keine Impfung oder Prophylaxe (außer der Expositionsprophylaxe gibt) sind gute Repellents unverzichtbar! reichlich Sonnencreme und After-Sun-Creme (ist auf der Insel meist überteuert und es werden hauptsächlich abgelaufene Produkte verkauft.) ein eigenes Stethoskop kann mitgebracht werden, ist allerdings nicht unbedingt notwendig, da die Stethoskope des Krankenhauses verwendet werden können. Arbeitskleidung: o dunkle elegante Hose (Männer Anzughose) oder dunkler/schwarzer knielanger Rock o weiße Bluse/Hemd/Polo/T-Shirt o elegante Schuhe, Ballerinas (geschlossen, keine Schlapfen/Flip-Flops) Eigenen Laptop zum Schreiben der Fallberichte Ansonsten braucht man wirklich nicht viel Alltagskleidung, T-shirts etc. für 1 Woche reichen bei weitem aus. Es gibt äußerst günstige Wäschereien an jeder Ecke (rund 30baht pro kg Wäsche) und man hat seine Kleidung einen Tag später wieder. Pullover, lange Hosen etc. kann man sich praktisch gleich sparen (außer zum Fliegen), denn selbst am Abend hat es rund 28°C. Also am besten nur hoch sommerliches in den Koffer. Reiseapotheke. Es gibt zwar viele Apotheken in Thailand und man bekommt so gut wie alles ohne Rezept, jedoch werden meist einzelne Blister mit Tabletten verkauft bzw. lose Tabletten aus riesen Packungen abgefüllt und man kann sich nie so sicher sein ob man dasselbe bekommt, was man daheim von Medikamenten gewohnt ist. Ankunft auf Koh Samui: Am kleinen Flughafen in Koh Samui warten reichlich Sammeltaxis (graue Kleinbusse), die die Touristen aufsammeln und beim jeweiligen Hotel abliefern. Also einfach ein Ticket fürs Sammeltaxi am Stand in der Ankunftshalle beziehen (300baht) und anschließend zu so einem Taxi gehen, das Ticket abgeben und fertig. Die Unterkunft: Unsere Unterkunft JoyResidence ist wirklich empfehlenswert. Wir haben dort fast die ganzen 6 Wochen in einem „Family Appartement“ gewohnt. Dieses ist wirklich sehr großzügig mit rund 40-50m2, einem Schlafzimmer, Wohn-Ess-Bereich, großes Badezimmer und großem Balkon. Das Ganze für rund 350€ pro Person für 6 Wochen. Der Preis ist verhandelbar, also nicht das erste Angebot gleich annehmen, sondern ein bisschen verhandeln und argumentieren, dass man ja recht lange dort wohnt. Außerdem verfügt die Unterkunft über einen sehr großen Pool, einen kleinen Fitnessraum (mit 2 Laufbändern, 1 Ergometer, 1 Stepper sowie Gewichten) und ein Restaurant. Doch es ist nicht alles Gold was glänzt in Thailand. Die Putzfrauen kommen 2x die Woche, doch Bettlaken werden nur alle heiligen Zeiten gewechselt und Putzen besteht 3 im wesentliche aus Müllkübel ausleeren und groben Dreck wegkehren. Die Handtücher für den Pool sind meistens gerade „aus“ wenn man welche braucht und am Pool gehen speziell an den Wochenenden sehr viele Einheimische schwimmen und in den Fitnessraum, weswegen die Benützung oft relativ eingeschränkt ist für die Gäste des Hotels. Bis auf die Hotelmanagerin Aree spricht niemand vom Hotelpersonal wirklich Englisch, weswegen die meisten Anliegen nur mit ihr besprochen werden können. Verständigt man sich jedoch mit Händen und Füßen, ist manchmal doch so einiges möglich. Internet ist per Wlan im gesamten Haus verfügbar, oftmals funktioniert es jedoch nicht, aber für thailändische Verhältnisse durchaus akzeptabel. Kleine Supermärkte (FamilyMart, 7eleven) und eine Apotheke befindet sich einmal umfallen von der Unterkunft. Das Krankenhaus ist in 5 Minuten zu Fuß erreichbar, was sich als äußerst komfortabel erwies. Dafür geht man zum Strand (Chaweng Beach, der Haupt-Touristen-Strand der Insel) 15 Minuten. Fortbewegung auf der Insel: So gut wie jeder Tourist borgt sich auf Koh Samui recht günstig ein Moped aus um auf der Insel von A nach B zu kommen. Jedoch sind sowohl die Mopeds als auch die „Helme“ meist in einem miserablen Zustand und der Verkehr auf der Insel (Regeln gibt es quasi nicht) ist wortwörtlich tödlich. Spätestens nach ein paar Tagen Arbeit in der Notaufnahme und den ersten schwerstverletzten Touristen mit Hirnblutungen und Koma etc. sollte einem klar sein, dass das keine gute Idee ist. Es ist auch wirklich nicht notwendig, denn das Nötigste ist wie gesagt zu Fuß leicht erreichbar und für weitere Strecken und Ausflüge gibt es offene Sammeltaxis (umgebaute Pick-ups) mit denen man für umgerechnet 2,50€ einmal um die Insel herumfahren kann. Es gibt keine Bushaltestellen oder ähnliches. Einfach an den Straßenrand stellen, mit der Hand auf Höhe des eigenen Bauches winken wenn so ein Taxi kommt und einsteigen. Das Praktikum im Bangkok Hospital Samui: Am ersten Tag meldet man sich einfach um 9 Uhr beim Registration Counter (gleich beim Eingang) und wartet dann auf Dr. Antika Klein, die mit einem eine Rundführung durchs gesamte Krankenhaus macht. Man wird gleich allen vorgestellt und höflich aufgenommen. Das Bangkok Hospital Samui ist ein Privatkrankenhaus, das hauptsächlich Touristen als Patienten hat. Deshalb sprechen auch alle Ärzte sehr gut Englisch. Es gibt eine Interne (mit Tropenmedizin), Intensivstation, Anästhesie, Zahnklinik, Gynäkologie und Geburtshilfe, Allgemeinchirurgie, Plastische Chirurgie, Pädiatrie, Orthopädische- bzw. Unfallchirurgie, Neurochirurgie, einen Psychiater sowie einen Augenarzt. Das Krankenhaus verfügt auch über ein eigenes Labor, Physiotherapeuten und eine Druckkammer für Tauchunfälle. Man arbeitet hauptsächlich in der Notaufnahme und hilft bei der Erstversorgung und Kommunikation mit den internationalen Patienten. Gibt es trotzdem sprachliche Barrieren helfen die Dolmetscher des Krankenhauses aus. Wir haben auch viel Zeit auf der Intensivstation verbracht, um den Verlauf der Patienten weiter zu verfolgen und haben im OP assistiert. Die meiste Zeit haben wir mit Dr. Apirat, dem Neurochirurgen verbracht, der auch schon als Gastarzt in Deutschland tätig war. Er ist immer gewillt den 4 Studenten etwas Neues beizubringen und Fälle mit einem zu besprechen. Auch im Radiologie Department waren wir öfter bei Dr.Somyot, um Befunde unserer Patienten mit ihm zu besprechen. Was die chirurgischen Fälle betrifft bekommt man hauptsächliche Unfälle von Touristen, häufig mit dem Motorrad (auch viele Polytraumata) zu sehen, also hauptsächlich Fälle der orthopädischen- bzw. Unfallchirurgie, sowie Allgemeinchirurgie (innere Verletzungen) und Neurochirurgie (Gehirnblutungen, Wirbelsäulenverletzungen). Alles in Allem eine sehr interessante Auslandsfamulatur in einem wunderschönen Land, also durchaus weiter zu empfehlen! 5