Großaktionen gegen die „Fensterputzer“
Transcription
Großaktionen gegen die „Fensterputzer“
LOKALES Seite 16 AZ A1 · Nummer 118 POLIZEI FRAGT Wer kennt den Bankräuber? Aachen. Nach dem spektakulären Bankraub am Mittwoch an der Sandkaulstraße fahndet die Aachener Kripo mit Aufnahmen aus Überwachungskameras nach den Tätern. Weitere entscheidende Fahndungserkenntnisse gibt es nach Angaben der Ermittler nicht. Hinweise werden unter G 0241/ 9577-31301 oder außerhalb der Bürodienstzeit 9577-34250 entgegen genommen. KURZ NOTIERT Verkehr am Boxgraben und Hubertusplatz Aachen. Die Verkehrsführung am Hubertusplatz wird in den kommenden Wochen mehrfach geändert. Zurzeit ist die Ausfahrt vom Hubertusplatz in den Boxgraben wieder gesperrt. Die Dynamik der Baustelle mache Änderungen kurzfristig erforderlich, teilt das Presseamt der Stadt Aachen mit. „Die Bauarbeiten machen jedoch gute Fortschritte.“ Weiterhin nicht möglich ist das Linksabbiegen vom Boxgraben in die Weberstraße. Von der Mariabrunnstraße aus kann derzeit nur „scharf links“ in die Weberstraße abgebogen werden. Infoveranstaltung für Pflegeeltern Aachen. Der Pflegekinderdienst des Fachbereichs Kinder, Jugend und Schule der Stadt Aachen und der Sozialdienst Katholischer Frauen suchen Pflegefamilien für Kinder aus schwierigen Familienverhältnissen, die für einen längeren Zeitraum oder sogar auf Dauer nicht mehr bei ihren Eltern leben können. Paare, aber auch Einzelpersonen, die bereits Erfahrung mit Kindern haben, sind am kommenden Montag, 25. Mai, um 19.30 Uhr in den Fachbereich Kinder, Jugend und Schule der Stadt Aachen, Verwaltungsgebäude Mozartstraße 2-10 eingeladen. Dort erklären die Experten, welche Voraussetzungen für die Aufnahme eines Kindes notwendig sind. Weitere Auskünfte erteilt Edith Schiffler unter G 43245376. Kindertheater zum Klimawandel Aachen. Das Theater „Tom Teuer“ gastiert am Dienstag, 26. Mai, um 15 Uhr mit dem Stück für Kinder ab vier Jahren „Auf der Suche nach dem Goldenen Frosch“ in der Barockfabrik am Löhergraben 22. Ein Stück, das für das Thema Klimawandel sensibilisiert und sich auf kindgerechte Weise mit dessen Folgen auseinandersetzt. Karten kosten für Kinder vier Euro, für Erwachsene 5,50 und für Gruppen 3,50 Euro pro Person. Den Vorverkauf hat die Buchhandlung Schmetz Junior in der Kleinmarschierstraße 32 (G 4090861) übernommen. AACHEN GANZ PERSÖNLICH Prominent besetzt 1 2 3 4 / 1) Süße Versuchung: LambertzChef Dr. Hermann Bühlbecker war in dieser Woche mit von der Part(y)ie, als sich die Schönen und Reichen bei den 62. Filmfestspielen in Cannes auf einer Aids-Gala in den Dienst der guten Sache stellten. Unser Bild zeigt den Alleininhaber des Printen-Imperiums mit Deutschlands Topmodel-Export Claudia Schiffer (r.) und der ehemaligen Miss World, Rosanna Davison (Tochter des irischen Sängers Chris de Burgh). Bühlbecker engagiert sich seit Jahren im Benefiz-Komitee der Aids-Gala, die jedes Jahr mehrere Millionen Euro einbringt. Foto: Alpha / 3) Josef älter als Jupp und Jüppchen: Der Vollblut-Karnevalist Albert Gehlen (rechts) – eigentlich Sozialpädagoge und früher Leiter der OT Josefshaus – feiert am Dienstag, 26. Mai, seinen 70. Geburtstag. Neben grandiosen Auftritten an der Gitarre des jecken Trios mit Hubert Crott (Mitte) und Ägid Lennartz, die seit 23 Jahren weit über Aachens Bühnen hinaus bejubelt werden, frönt der sportliche Senior erstaunlichen Hobbys: Regelmäßig stehen Golfen, Skifahren und sogar Gleitschirmfliegen auf dem Programm. Herzlichen Glückwunsch zum runden Geburtstag! Foto: Jaspers / 2) Wissenschaft trifft Muse: Der künftige FH-Rektor Professor Marcus Baumann (links) haute – trotz blickdichter Sonnenbrille – zielsicher in die Klaviertasten, als der 1. Vorsitzende des Aachen-Laurensberger Tennis-Clubs, Falk Schüller (r.), zum Frühschoppen beim Saison-Auftakt bat. Jetzt kann die sonnige Saison kommen! Foto: Kurt Bauer / 4) Ananas in der Amyastraße: Nach Äpfeln, Birnen und essbaren Bananen trägt jetzt erstmals sogar eine Ananaspflanze ihre Frucht bei den Burtscheider Hobbygärtnern Marij und Kemal Gündogan. Wir freuen uns auf eine Ausbreitung des mediterranen Klimas über ganz Aachen und recken den grünen Daumen senkrecht nach oben. L Großaktionen gegen die „Fensterputzer“ Stadt greift durch gegen fragwürdigen Service an Kreuzungen. Mehrere massive Einsätze gemeinsam mit Polizei und Hauptzollamt. Teils wurden ganze Familien kontrolliert. Verdacht auf organisierte Schwarzarbeit. VON STEPHAN MOHNE Deswegen werden die Kontrollen auch kommende Woche wieder konzertiert fortgesetzt. Möglicherweise gehe das Ganze in den strafrechtlichen Bereich, sodass dann auch die Staatsanwaltschaft Kreiskommunen wie Alsdorf, Eschweiler und Würselen kommen Klagen. Teils waren sogar Kinder im „Einsatz“. Sie wurden dann erst einmal zum Jugendamt gebracht, bevor sie wieder in ihre Familien konnten: „Wir wollen zeigen, dass wir es ernst meinen“, betont Fröhlke. Auch ausländerrechtliche Überprüfungen gab es. Oft waren denn auch ganze Familienverbünde im Putzeinsatz. Durch die Einsätze, so Fröhlke, seien „jede Menge personeller Ressourcen gebunden“. Trotzdem will die Stadt das Problem auf jeden Fall jetzt in den Griff bekommen. Aachen. Stadt und Polizei hatten keine Lust mehr, sich die Sache einfach anzuschauen. Weil einzelne Einsätze die „Fensterputzer“ nicht von den Straßen vertreiben konnten, ist man diesem Problem „Wir wollen zeigen, dass wir jetzt mit gezielten Großes ernst meinen.“ einsätzen zu Leibe gerückt. Wie berichtet, DETLEV FRÖHLKE, war die Lage ausgeufert. LEITER DES ORDNUNGSAMTS An immer mehr Kreuzungen tauchten die ungebetenen Gäste auf. Nun sind das Ordnungsamt, die mit im Boot sei. Laut Fröhlke ist Polizei, das Hauptzollamt und die das Problem nicht mehr alleine Ausländerbehörde gemeinsam auf auf Aachen beschränkt, auch aus Tour gegangen. An zwei Tagen wurde diese Woche gezielt kontrolliert. Von zahlreichen PersoGetarnte Wettbüros bereiten Kopfschmerzen nen wurden die Personalien auflerdings eine schwierige Sache. Auch mit einem anderen Phänogenommen. men hat das Ordnungsamt derzeit Dennoch war man bei einigen KonLaut Polizei gab es insgesamt 13 trollen schon erfolgreich. So habe mächtig viel Arbeit: getarnte Platzverweise, in einem Fall wurde man festgestellt, dass ein InternetWettbüros. Nachdem vor einiger ein „Fensterputzer“ in Gewahrsam café binnen zwei Wochen einen saZeit die rasant aus dem Boden genommen. Weil der Verdacht begenhaften Umsatz von 180 000 schießenden Wettstuben zwangssteht, dass es sich hierbei auch um Euro gemacht hatte. „Was da teilweise geschlossen wurden, haben organisierte Schwarzarbeit hanweise für Summen über den Tisch sich einige Betreiber offenbar andelt, kam der Zoll mit ins Spiel. dere Wege gesucht. So etwa in In- gehen, ist nicht feierlich“, so FröhlNach diesen Aktionen zieht Detlev ke. Man werde dies konsequent ternetcafés. Wie OrdnungsamtsFröhlke als Leiter des Ordnungsleiter Detlev Fröhlke bestätigt, sei- verfolgen. Auch dies geschehe im amtes ein erstes Fazit: „Die MaßSchulterschluss mit der Polizei. Es en dort teils Rechner zu finden, nahmen waren erfolgreich, aber sei eine große Herausforderung, auf denen Wettspielseiten liefen. noch nicht ganz optimal. An einisich „diesen Veränderungen auf gen Stellen sind die Personen weidem Markt“ entgegenzustellen. Der Lage Herr zu werden, sei alter aktiv.“ Lesefreude schon bei Hänschen fördern Grundschule Richterich eröffnet Bibliothek. Förderverein hat geholfen. / Protestaktion führt nach Düsseldorf: Frauenärzte der Region machen weiter gegen die Entwicklung ihrer Honorare mobil. Die Mediziner sehen die Versorgung ihrer Patientinnen gefährdet. 4500 Unterschriften übergaben Dr. Thomas Bärtling (r.), Dr. Fara Maleki (2. v. r.) und Dr. Axel Gerick (2. v. l.) an NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (Mitte). Funktionsgerecht unterstützt CDU-Landtagsabgeordneter Rudolf Henke (l.), der auch Vorsitzender des Marburger Bundes ist, die Anliegen der Ärzteschaft. Foto: privat Richterich. Die Kinder der Grundschule Richterich können sich jetzt über eine Bibliothek freuen. Ein paar Bücher in den einzelnen Klassen gab es schon immer, aber eine richtige Bibliothek, wo sich die Schüler an zwei Tagen in der Woche Bücher ausleihen können, das ist neu. „Wir wollen Freude am Lesen vermitteln und so verstehendes Lesen fördern“, sagt Monika Heffels, die Rektorin der Gemeinschaftsgrundschule Richterich. Zu diesem Zweck gibt es auch einen jährlichen Lesetag, und zweimal wöchentlich kommen Mütter der Schüler in die Klassen und leiten eine Lesestunde. „Durch die Leseförderung wollen wir natürlich auch die Qualität des Unterrichts erhöhen und eine Leistungssteigerung erreichen. Lesen ist schließlich der Schlüssel zu weiteren Erkenntnissen“, erklärt Heffels. Bei den Kindern kommt das neue Leseangebot gut an. Im Unterricht stellen sie der Klasse ihre Lieblingsbücher vor und sprechen gemeinsam über den Inhalt. Außerdem können die Schüler im Computerraum bei einem Bücher- Noch ist Platz in den Regalen: Die Mädchen und Jungen der GGS Richterich freuen sich über die neuen Lesemöglichkeiten – weitere Sachbücher sind willkommen. Foto: Kurt Bauer quiz ihr neues Wissen testen. Ungefähr einmal pro Woche erlernen die Kinder dabei auch spielerisch den Umgang mit Computern. Möglich wurde die Eröffnung der Bibliothek unter anderem durch Spenden des Fördervereins, der das Mobiliar und einen Teil der neuen Bücher finanzierte. Die Sparkasse Aachen spendete ebenfalls für das Projekt. „Was jetzt noch fehlt, sind vor allem Sachbücher, denn die Viertklässler sind interessiert an Inhalten wie Wissenschaft, Geschichte und Erdkunde“, sagt Heffels. Sie hofft darauf, dass Eltern und Freunde der Schule Bücher spenden. (jw) Tivoli: Grüne fürchten „Rückfall in das Zeitalter der Ferkelei“ Bald Einwegsystem bei Getränken? Alemannia: „Noch keine Entscheidung.“ Ein Triathlon für die nächste Generation Aachen. Der 12. Aachener Kinder- & Jugend-Triathlon des DLC Aachen findet am Sonntag, 7. Juni, statt. Für Schüler von 6 bis 15 Jahre bietet der Deutsche Leichtathletikclub Aachen unterschiedliche Strecken, die von 11 bis 16 Uhr schwimmend, laufend und auf dem Fahrrad zurückgelegt werden sollen. Aus Sicherheitsgründen findet die Veranstaltung auf dem geschlossenen Gelände der Gallwitzkaserne, Kornelimünsterweg 27, statt. Anmelden können sich alle noch bis zum 29. Mai bei Barbara Dewies unter G 02451/ 4868947 oder per Mail an [email protected]. Einzelstarter zahlen jeweils sieben Euro, Staffelläufer zusammen zwölf Euro. Mehr dazu im Internet: www.dlc-nextgeneration.de Samstag, 23. Mai 2009 VON STEPHAN MOHNE / Für guten Zweck aufgeschlagen: Mit dem Benefiz-Turnier „AVE-Jubel-Jux für’n juten Zweck“ haben die Aachener Volleyball-Enthusiasten 1979 (AVE) ihr 30-jähriges Vereinsjubiläum gefeiert und 500 Euro erspielt. Den Erlös spendete der Verein dem Förderkreis Schwerkranke Kinder. Annamarie Priem und Elke Henche vom Förderkreis (Mitte) freuten sich über den imposanten Scheck – überreicht von Kassenwart Christian von Schrader-Beielstein (2. v. l.) und der Vereinsvorsitzenden Claudia Nowak (2. v. r.). Foto: Andreas Schmitter / Fit für fesche Frisuren: Die beiden Aachenerinnen Julia Eckert und Aysel Sirin haben ihre Meisterprüfungen im Friseurhandwerk bestanden und können nun mit galanter Meisterhand die modernsten Haartrends auf Öcher Häupter zaubern. Wir wünschen alles Gute für den weiteren beruflichen Weg! Aber bitte nicht direkt den ganzen Meisterlohn auf den Kopf hauen . . . AZ-KOLUMNE Aachen ganz persönlich /gesammelt von Robert Esser ✆ 0241/5101-331 email: [email protected] Aachen. „Das wäre ein Rückfall in das Zeitalter der Ferkelei“, sagt Reiner Priggen. Und der grüne Landtagsabgeordnete legt noch einen drauf: „Das wäre unanständig bis zum Gehtnichtmehr.“ Was ihn so aufregt: Bei der Alemannia steht eine Entscheidung an. Nämlich die, ob es bei der Getränkeversorgung im neuen Stadion ein System mit Mehrweg- oder aber Einwegbechern gibt. Nach Priggens Erkenntnissen tendiere der Verein aus Kostengründen zum Einwegsystem. „Das kann wirklich nicht wahr sein“, kritisiert der Grüne. Bei Alemannia hält man den Ball flach: „Es ist noch keine Entscheidung gefallen“, sagt Pressesprecher Thorsten Pracht auf AZ-Anfrage. Beide Systeme hätten Vor- und Nachteile, so Pracht. Klar ist: Das Einwegsystem wäre für Alemannia deutlich preiswerter zu haben und organisatorisch leichter zu bewältigen. Die Entscheidungsfindung sei aber noch nicht abgeschlossen, so die Alemannia. Pracht: „Die Alemannia geht in dieser Frage sehr sorgfältig allen ökologischen und wirtschaftlichen Aspekten nach.“ Mit der Stadt habe man über das Thema schon vor einiger Zeit gesprochen. Für die Stadt unvorstellbar Das bestätigt Dezernentin Gisela Nacken. Und der Alemannia sei klipp und klar gesagt worden, dass ein Einwegsystem für die Stadt völlig unvorstellbar sei – nicht nur aus ökologischen Gründen, sondern auch wegen der Sauberkeit: „Nach dem Spiel wird mit einem Einwegsystem der Vorplatz zugemüllt, und dann wird das Ganze möglicherweise auch noch in alle Winde verstreut“, so die Beigeordnete. Nach dem Gespräch sei die Stadt davon ausgegangen, dass das Thema erledigt ist, was aber offensichtlich doch nicht der Fall sei. Reiner Priggen will das nicht auf sich beruhen lassen und nun die politischen Kräfte in der Stadt gegen das Vorhaben mobilisieren, bevor es zu einer Entscheidung kommt. Weder in Köln, noch in Mönchengladbach gebe es Einwegsysteme, „nur auf Schalke wird solch eine Schweinerei betrieben“. Mittlerweile sind aber auch andere Vereine zum Einwegsystem zurückgekehrt. Das dürfe in Aachen nicht sein, werde das Stadion doch eine Zierde der Stadt. Priggen: „Da kann man nicht mit solch einem Rückschritt kommen.“ Alemannia macht jedoch deutlich, dass diese Entscheidung der Verein und nicht die Stadt zu treffen habe: „Sobald die Entscheidungsfindung abgeschlossen ist, werden wir als privater Veranstalter mitteilen, welche Lösung für das neue Stadion gewählt wurde.“