Articles D14 2 2015

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Articles D14 2 2015
Jury de l’Enseignement secondaire supérieur général
1, rue Adolphe Lavallée
B-1080 MOLENBEEK-SAINT-JEAN
http://www.jurys.cfwb.be
er
Langue moderne I : Allemand
(1 groupe d’épreuves – 2ème session 2015)
Articles servant de base à l’évaluation de la compétence orale
Articles en Allemand :
NB : les cinq articles doivent être lus. Deux seront tirés au sort lors de l’examen oral.
1).Couchsurfen für FamilienVater, Mutter, Kind auf fremden Sofas
Pg 5
2) Che Guevara
Pg 7
3) Schönheitsoperationen bei Kindern verbieten?
Pg 9
4) Was sagen Farben über die Persönlichkeit eines Autofahrers?
Pg 13
5) Ernährungspsychologie : “Gesundes Essen zu mögen, kann man trainieren”
Pg 17
1) Couchsurfen für FamilienVater, Mutter, Kind auf fremden Sofas
Bei Fremden zu übernachten ist für viele schon abenteuerlich – und dann noch mit Kind? Es gibt
nichts Besseres, schreibt P. Volk. Im Hotel langweilt sich der Nachwuchs.
Wäre es nach ihrem Mann gegangen, wären Laura Lin und der Rest der Familie gleich vor dem ersten
Haus umgekehrt und hätten das Couchsurfing Experiment beendet. "Er wollte nicht couchsurfen",
sagt die Taiwanerin, "aber ich sagte ihm, dass sei seine Chance, echte deutsche Häuser von innen zu
sehen." Ihr Mann, ein Architekt, willigte ein, mit ihr und dem gemeinsamen Sohn Europa zu bereisen
und dabei überwiegend in den Wohnungen anderer Leute zu schlafen. Sicher kein Problem, dachte Lin
sich, besonders in Deutschland. Deutsche, das weiß jeder, lieben die Ordnung. "Wir hatten ein Buch
dabei, das hieß Learn to live like a German. Darin stand, dass im Haus eines Deutschen jedes Ding
seinen Platz hat und jede Dekoration auch einen praktischen Zweck."
Aber von wegen! Als sich in Leverkusen die erste Haustür öffnete, lernten Lin und ihr Mann Vernon,
dass auch Deutsche unordentlich sein können. "Im Flur lagen die Spielzeuge, Stifte und Bastelsachen
von vier Kindern herum", erinnert sich die 38-jährige. Aber während sie und ihr Mann noch zögerten,
die Wohnung zu betreten, stürmte der dreijährige Channing hinein und ließ sich inmitten des
Spielzeugs nieder. So, wie sich Lin das eigentlich auch vorgestellt hatte.
Sie finde Hotels ziemlich langweilig für Kinder, sagt sie, denn da gebe es weder Spielzeug noch
andere Spielgefährten. Als Gast anderer Familien hätte man dagegen beides – und lerne noch etwas
über fremde Kulturen und die eigenen Vorurteile. "Es gibt eben Deutsche, bei denen sieht es eher
aus, wie ich es mir bei einer italienischen oder spanischen Familie vorgestellt hätte."
Lin hat 55 Nächte in Europa verbracht, 44 davon couchsurfend. Sechs Millionen Mitglieder hat das
2003 gegründete Couchsurfing-Netzwerk nach eigenen Angaben mittlerweile, wie viele davon mit
Nachwuchs unterwegs sind, weiß niemand genau. Die Netzwerk-interne Family Welcome Group, in der
auch Lin ist, hat rund 9.000 Mitglieder.
Dass bei dieser Form des Reisens vielleicht nicht so viel Gelegenheit bleibt, sich ungestört mit ihrem
Kind zu beschäftigen, ist für die Taiwanerin kein Problem. Sie legt Wert darauf, sich als Gast mit
dem Gastgeber über kulturelle Gepflogenheiten auszutauschen oder über das Essen und dessen
Heimat zu sprechen. Wenn sich ihr Kind mit anderen Kindern beschäftigen kann, bliebe dafür mehr
Zeit, sagt sie.
Drei Tage verbrachten Lin und ihre Familie in Leverkusen, und am Ende war es ihr Mann, der nicht
weiterreisen wollte. Auch ihr Sohn hat sich so wohl bei der Gastfamilie gefühlt, dass sie ihn sogar
einen Nachmittag dort alleine ließ. "Die Kinder haben sich gut verstanden und mein Mann und ich
wollten eine Ausstellung besuchen." Channing spielte unterdessen mit den fünfjährigen Zwillingen der
Gastgeber, denn Kinder müssen nicht die gleiche Sprache sprechen, um gemeinsam Spaß zu haben.
Angst um ihr Kind hatte Lin keine. "Solche Ängste erscheinen mir irrational", sagt sie.
Missbrauchsfälle träten häufiger im nahen Umfeld einer Familie auf und sie übernachteten doch bei
Fremden.
Ob sie sich wegen der Couchsurfer keine Sorgen mache, wurde die Grundschullehrerin Lieke Breuls
de Ticken schon häufiger von Freunden gefragt. Die 36-jährige wohnt mit ihrem Mann und ihren vier
Kindern (6, 10, 11 und 17 Jahre) in Belgien, im Dreieck zwischen Antwerpen, Gent und Brüssel. In den
vergangenen sechs Jahren hatte sie Besuch von fast 700 Couchsurfern. Seit 2007 ist Breuls de
Ticken Moderatorin der Family Welcome Group, brachte couchsurfende Familien zusammen und
beantwortete deren Fragen. Was zum Beispiel passiert, wenn ein Kind etwas kaputt macht? "Ein
klassischer Versicherungsfall, wenn es etwas Größeres ist", sagt die Mutter, "aber alles unter 200
Euro muss man ohnehin selbst begleichen."
Für sich sind sie und ihre Familie selten. Doch überfüllt sei ihr Haus nicht. Jedes der Kinder hat ein
Zimmer, und in jedem Zimmer stehen mehrere Betten, denn die Kinder haben keine Lust, alleine zu
schlafen. Ein Wohn-, Kunst- und Spielzimmer haben sie auch. "Es ist kein Problem, einer oder zwei
Familien Räume zu überlassen", sagt Breuls de Ticken.
Sie schätzt die wechselnden Besucher, weil es schwierig ist, mit vier Kindern zu verreisen. "Auf
diese Weise holen wir uns die Welt nach Hause", sagt sie. Dennoch nimmt die Familie nicht jeden auf.
Nicht aus Angst, wie Breuls de Ticken betont: "Haben Sie etwa Angst vor all den Fremden, mit denen
Sie im Supermarkt sind? 99,9 Prozent der Menschen sind gut, und auf böse kann man überall
treffen." Aber sie achte darauf, dass die Anfragen an sie persönlich und familienzentriert seien.
Die Profile von Couchsurfern klingen oft wie Anzeigentexte: Jeder ist weltoffen, liebt es, andere
Menschen zu treffen, neue Sprachen zu lernen und Erfahrungen auszutauschen. Aus
Sicherheitsgründen findet man auch auf Profilen von Familien nur wenige Infos über die Kinder und
noch seltener mehr als ein oder zwei Bilder. Wer Genaueres wissen möchte, muss die Familien
anschreiben. So auch bei Breuls de Ticken. Sie schätzt es, wenn ein Reisender Originelles über sich
verrät. Wie die damals 21-jährige Neuseeländerin, die mit ihrem behinderten Kind eine Weltreise
machte. "Eine beeindruckende Frau. Voller Liebe für ihr Kind, das zwar schon vier Jahre alt war,
aber auf dem Stand eines sechs Monate alten Babys." Solche Menschen träfe man nicht in Hotels. Es
seien genau diese Erfahrungen, die das Couchsurfen für Breuls de Ticken so bereichernd machten –
und auch sie wolle ihren Besuchern mehr bieten als ein Dach über dem Kopf. "Manchmal besuchen uns
Austauschstudenten, die ihre Familie zu Hause vermissen", sagt sie, "dann sind wir der Ersatz."
Die Gastgeberin bestreitet allerdings nicht, dass sich auch seltsame Gestalten im Internet tummeln.
Sie sei auch schon auf Profile von ergrauten Herren gestoßen, die sich in Boxershorts inmitten einer
Horde von Kindern in Asien hatten ablichten lassen. "Man braucht nur den ganz normalen
Menschenverstand", sagt sie. So jemanden würde sie nicht in ihr Haus bitten. Aber das muss sie auch
nicht, denn jede Anfrage kann abgelehnt werden, rechtfertigen muss sich dafür niemand. Schlechte
Erfahrungen hat Breuls de Ticken noch nicht gemacht.
Wie scheinbar auch keine anderen der couchsurfenden Eltern. Fälle von Kindesbelästigung seien dem
Sicherheitsteam von Couchsurfing noch nie gemeldet worden, sagt Jen Billock, Pressesprecherin des
Portals. Das Netzwerk bietet mehrere Kontrollfunktionen, damit die Nutzer sich sicherer fühlen.
Zum einen können sich Mitglieder verifizieren lassen. Dabei wird durch eine Abbuchung von ihrer
Kreditkarte überprüft, ob sie sind, wer sie vorgeben zu sein. Außerdem schreiben Mitglieder kleine
Bewertungen über ihre Erfahrungen mit anderen Couchsurfern, die auf beiden Profilen zu sehen sind.
Zusammen ergäbe sich so ein realitätsnahes Bild der Surfer. Allerdings, sagt die Nutzerin Breuls de
Ticken, müsse schon zwischen den Zeilen gelesen werden. Wirklich negative Bewertungen gebe es
selten. Die Grundschullehrerin verpackt ihre Kritik: Wenn sie schreibe, jemand sei sehr entspannt,
dann heiße das, er sei ziemlich faul und träge. Das komme aber selten vor.
Tatsächlich sind aus vielen von Breuls de Tickens Gästen mit der Zeit gute Freunde geworden. In ein
paar Tagen wird ihre älteste Tochter 18 Jahre alt. Vielleicht wird sie schon bald um die Welt reisen
und all die Gäste besuchen, die einst bei ihnen zu Hause waren. "Zu wissen, bei wem meine Tochter
ist, gibt mir ein Gefühl der Sicherheit – viel mehr als ein anonymes Hostel."
Volk, P. : Couchsurfen für FamilienVater, Mutter, Kind auf fremden Sofas (6. Juni 2013), in: ZEIT ONLINE,
URL: http://www.zeit.de/reisen/2013-05/couchsurfen-mit-nachwuchs (Stand: 29/04/2015)
2) Che Guevara
Guerillakämpfer aus Leidenschaft
Am 9. Oktober 1967 starb Ernesto Che Guevara, 39 Jahre jung, nach einem kurzen, glühenden Leben.
Als Kommandant der Rebellentruppen unter Fidel Castro war er eine treibende Kraft der
Kubanischen Revolution. Er war Arzt, Guerillakämpfer in drei Ländern und zwei Kontinenten,
Industrieminister und Chef der Kubanischen Nationalbank. Che Guevara wurde erschossen beim
hoffnungslosen Versuch, in Bolivien eine Revolution nach kubanischem Vorbild durchzusetzen. Der
Nachwelt hinterließ er ein berühmtes Foto – und einen Mythos.
Leidenschaftlicher Kämpfer
„Romantischer Held“, „der vollkommenste Mensch unserer Zeit“ (Jean Paul Sartre) oder
„Massenmörder“ – die Meinungen über den südamerikanischen Arzt und Revolutionär klaffen weit
auseinander. Er habe „die Härte von Stahl mit der Zartheit einer Rose“ gepaart, befand Alberto
Korda, Urheber jenes legendären Fotos, das Che mit entschlossenem Blick und wirren lockigen
Haaren unter dem Barett mit dem Stern zeigt.
Seine Anhänger verehren vor allem die Kompromisslosigkeit seiner revolutionären Ideale. Ches
Gerechtigkeitssinn habe so weit gereicht, dass er seinen Kaffee lieber stehen ließ als diesen ohne die
„Compañeros“ zu trinken: „Si no hay café para todos, no habrá para nadie“ – „Gibt es nicht genug
Kaffee für alle, gibt es Kaffee für keinen“, lautet ein vielzitierter Satz.
Che Guevaras Unbeugsamkeit, die Menschenopfer nicht scheute, ist es aber auch, die ihm von seinen
Kritikern angekreidet wird. 1962 wurde nach der Stationierung atomarer Mittelstreckenraketen
durch die Sowjetunion auf Kuba ein dritter Weltkrieg nur knapp durch Einlenken der Sowjetunion
verhindert. Nach der Kuba-Krise erklärte Che vor Journalisten, er persönlich hätte Atomraketen auf
die USA abgefeuert, wenn die Sowjetunion dies zugelassen hätte.
Jugendjahre
Als einen, der auszog, das Abenteuer zu finden, charakterisiert ihn der langjährige Kampfgenosse
und spätere Kritiker Fidel Castros, Huber Matos. Und Abenteuer suchte der junge Argentinier
Ernesto Rafael Guevara de la Serna früh: Bereits als junger Mann reiste er trotz einer schweren
Asthmaerkrankung per Motorrad quer durch Lateinamerika. Die soziale Ungerechtigkeit und das
Elend der Bauern prägten den Sohn großbürgerlicher fortschrittlich-sozialliberal gesinnter Eltern
dabei nachhaltig.
„Dieses ziellose Streifen durch unser riesiges Amerika hat mich stärker verändert als ich glaubte“,
schrieb der ruhige, ernsthafte und zugleich charismatische Student der Medizin in sein später
veröffentlichtes Tagebuch. Nach Studienabschluss brach er zu neuen Reisen auf. In Guatemala kam
es zu einem Schlüsselerlebnis: Guevara erlebte mit, wie ein von den USA unterstützter Militärputsch
die demokratisch gewählte sozialistische Regierung unter Präsident Jacobo Arbenz Guzmán stürzte.
Begegnung mit Fidel Castro
In Mexiko traf er den Exilkubaner Fidel Castro, der einen bewaffneten Kampf gegen die Diktatur in
seinem Heimatland vorbereitete. „In einer jener kalten mexikanischen Nächte machte ich seine
Bekanntschaft. Im Morgengrauen war ich Teil seiner Expedition“ beschrieb Ernesto die
schicksalhafte Begegnung. Von den Kampfgefährten erhielt er auch seinen Beinamen „Che“, eine
vielgebrauchte spanische Anrede, ähnlich wie „He!“ oder „Mann!“.
Am 25. November 1956 stach die Motoryacht „Granma“, zärtlich für Großmutter, Richtung Kuba in
See. Mit an Bord: Che Guevara. Zunächst nur als Arzt. Doch als die Guerilleros unmittelbar nach
ihrer Landung in einen Kugelhagel gerieten, wurde Che zunehmend radikaler: „Wir lagen unter vollem
Beschuss, und ich hatte eine Tasche mit Medikamenten und eine Kiste mit Munition vor mir. Ihr
Gewicht machte es mir unmöglich, beide mitzunehmen. Ich nahm die Munitionskiste und ließ die
Medikamententasche zurück.“
Rund zwei Jahre dauerte der bewaffnete Guerillakampf. Che erwies sich als talentierter Stratege
und wurde schließlich zum zweiten „Comandante“ nach „El Jefe“ Fidel Castro ernannt. Ches
Eroberung der Stadt Santa Clara machte schließlich den Weg in die Hauptstadt Havanna frei, der
Diktator Fulgencio Batista floh aus dem Inselstaat.
Ches Rolle in der Revolutionsregierung
Beim Aufbau des neuen Kuba kam Che Guevara eine tragende Rolle zu. Als Oberaufseher der
Gefangenenfestung La Cabaña ließ er Hunderte von tatsächlichen oder potentiellen Anhängern des
Batista-Regimes hinrichten. Als Industrieminister und Leiter der Kubanischen Zentralbank leitete er
die Verstaatlichung der Industrie ein. Ches Wirtschaftspolitik führte bald zu Versorgungsengpässen.
Zunehmend enttäuschte der sowjetische Realsozialismus sein Idealbild vom „neuen Menschen“. Auch
zwischen Fidel Castro und Che kam es zu Spannungen.
1965 hängte Che seine politischen Ämter an den Nagel und bestieg inkognito ein Schiff nach Afrika.
Im Kongo sollte er seine Erfahrungen im Guerillakampf an die Rebellen unter Laurent Kabila
weitergeben. Doch die kulturellen Differenzen waren zu groß: „Die Disziplinlosigkeit und die
mangelnde Opferbereitschaft sind die herrschenden Merkmale dieser Guerilla. Natürlich lässt sich
mit diesen Truppen kein Krieg gewinnen“, resignierte er.
Gefangennahme und Tod
So machte sich der Comandante aus Leidenschaft 1966 nach Bolivien auf, um dort die
Erfolgsgeschichte der Kubanischen Revolution neu aufzulegen. Nach dem Vorbild der
kommunistischen Viet-Cong-Rebellen "...zwei, drei viele Vietnams" zu schaffen, war sein erklärtes
Ziel. Doch gelang es ihm nicht für seine Mission Unterstützung zu finden. Die Menschen auf dem
Land sprachen meist Ketschua und standen den fremden Kämpfern misstrauisch gegenüber.
Abgeschieden in den Bergwäldern kämpfte der auf 17 Mann geschrumpfte Trupp auf verlorenem
Posten. Am 8. Oktober 1967 nahmen Angehörige der CIA und der bolivianischen Armee Che Guevara
gefangen. Nur einen Tag später wurde er ohne Gerichtsverhandlung erschossen. Seinem Leichnam
schnitt man die Hände ab als Beweis für den Tod des Comandante. Erst 1997 wurden die Gebeine
entdeckt und nach Kuba überführt.
Nicht nur dort wird der ewige Revolutionär bis heute als Volksheld gefeiert. Nahezu alle
linksgerichteten Protestbewegungen in der westlichen Welt trugen sein Porträt als Banner voran.
Der ausdrucksstarke Schnappschuss entstand übrigens während einer Trauerfeier am 5. März 1960
zum Gedenken an einige von vielen Opfern der Revolution. Tags zuvor war im Hafen von Havanna ein
Frachtschiff voll Waffen und Munition explodiert.
Wittmann, M.: Che Guevara Guerillakämpfer aus Leidenschaft (o. J.), URL: .http://www.wissen.de/cheguevara-0 (Stand: 28/04/2015)
3) Gesundheit : Schönheitsoperationen bei Kindern verbieten?
Ein Gutschein für neue Brüste oder für das Fettabsaugen bei Minderjährigen. Union und SPD wollen
das verhindern. Sie planen daher, Schönheits-OPs bei Kindern zu verbieten. Manches kann aber
medizinisch sinnvoll sein.
Jakob* ist 15 Jahre alt und will sich unters Messer legen. Denn er leidet unter seiner Nase. Er sitzt
mit seiner Mutter, seinem kleinen Bruder und einem Sozialarbeiter in einer privaten Bonner Klinik
und wartet auf sein Beratungsgespräch. "Ich finde meine Nase zu groß. Ich war letztes Jahr in
einem Krankenhaus, aber dort wollten die Ärzte mich nicht operieren, weil ich zu jung war", erzählt
er. "Ich bin auch jetzt noch nicht volljährig, aber ich leide unter meiner Nase und deswegen bin ich
sicher, dass sie mir hier helfen werden."
Was ist medizinisch notwendig?
Jakobs Wunsch - seine Nase operativ verkleinern zu lassen - ist ein Grenzfall. Seine Nase
funktioniert einwandfrei, daher bedarf es eigentlich keiner Korrektur aus medizinischen Gründen.
Trotzdem leidet er - psychisch. Er fühlt sich nicht wohl, so sehr stört ihn seine Nase. In solchen
Fällen müssen die Plastischen Chirurgen genau abwägen, ob sie die gewünschte Operation
durchführen.
"Die Grenze ist oft fließend, aber es liegt natürlich an uns, mit dem Betroffenen und seiner Familie
herauszufinden, wie hoch der Leidensdruck ist", sagt der plastische Chirurg Peter Siepe. Außerdem
müsse eine erkennbare Abweichung von der Norm vorhanden sein. Jemanden der zwar leide aber zum
Beispiel eine völlig normale Nase habe, würde er nicht operieren, sagt der Arzt - erst recht nicht
minderjährige Patienten, die tatsächlich nur aus rein ästhetischen Gründen eine Korrektur wollen.
"Mir ist auch kein plastischer Chirurg bekannt, der solch einen Eingriff bei Minderjährigen macht",
bekräftigt Siepe. Das Problem, dass sich Minderjährige zum Geburtstag oder zu Weihnachten einen
Gutschein für eine Schönheits-OP wünschen, gibt es seiner Meinung nach in Deutschland nicht
wirklich.
Politiker wollen einschreiten
Gesundheitsexperten von Union und SPD sehen das anders. Sie wollen reinen Schönheitsoperationen,
die medizinisch oder psychologisch nicht sinnvoll sind, einen Riegel vorschieben: Der CDUGesundheitspolitiker Jens Spahn und sein SPD-Kollege Karl Lauterbach waren sich während der
Koalitionsverhandlungen Anfang Dezember jedenfalls einig, dass reine Schönheits-OPs bei Kindern
und Jugendlichen verboten werden sollen. Allerdings wurde das nicht im Wortlaut des endgültigen
Koalitionsvertrages festgeschrieben.
Bisher genügt selbst für weitreichende Operationen wie Brustvergrößerung oder Fettabsaugen bei
Minderjährigen die Zustimmung der Erziehungsberechtigten. Liegt jedoch ein medizinischer Grund
vor, soll ein operativer Eingriff weiterhin möglich bleiben. Das wäre zum Beispiel der Fall, wenn
Betroffene massive seelische Probleme haben, weil sie wegen ihrer großen Nase oder abstehender
Ohren gehänselt werden.
"Die Politik scheint das Problem von reinen Schönheits-OPs stärker zu gewichten als wir", sagt auch
Kerstin von Ark von der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen
Chirurgen (DGPRÄC). Die Politik ginge davon aus, dass zehn Prozent der ästhetischen Eingriffe in
Deutschland an Minderjährigen durchgeführt werden, so von Ark. "Wir haben allerdings nur etwa
einen Prozent ermittelt. Und bei einem Großteil dieser Operationen legen die Chirurgen abstehende
Ohren an."
"Ich habe mich nicht getraut, Zöpfe zu tragen."
Auch Stefanie* hatte abstehende Ohren - bis sie fünf Jahre alt war. Hier waren es die Eltern, die
mit ihrer Tochter über die Möglichkeit einer Operation gesprochen haben. "Unser Hals-NasenOhren-Arzt empfahl uns eine Korrektur vor der Einschulung. Denn in der Grundschulzeit beginnen die
Hänseleien der Mitschüler", erklärt Stefanies Mutter ihre damaligen Beweggründe.
Für Siepe ist Ohrenanlegen ein Routine-Eingriff. Fälle wie Stefanie hat auch er in seiner Praxis. "Das
ist im Prinzip keine reine Schönheitsoperation, weil die Betroffenen in der Regel einen hohen
Leidensdruck haben. Sie werden sehr oft gehänselt, trauen sich nicht mehr in die Schule und ziehen
sich sozial zurück. Dann ist eine Operation auch medizinisch sinnvoll." Stefanie ist froh, dass ihr
Hänseleien erspart blieben. "Ich selbst wollte auch die Operation machen lassen. Denn ich wollte
nicht so aussehen wie auf den Fotos damals, wenn ich älter bin. Ich fand meine Ohren peinlich und
habe mich nicht getraut, Zöpfe zu tragen."
Stefanies Operation verlief ohne Probleme. Nach dem Eingriff hatte sie zwar Schmerzen, konnte
aber gleich am nächsten Tag wieder in den Kindergarten gehen. "Ich sollte aufpassen, dass niemand
an die Nähte kommt. Und es tat sehr weh." Nach einigen Wochen war allerdings wieder alles in
Ordnung. Stefanie fühlt sich seitdem wohler und ist froh, dass sie sich damals für die Operation
entschieden hatte. "Ich traue mich jetzt auch, Zöpfe zu tragen. Es ist einfach schöner so. Ich
bereue es nicht."
Meist gibt es medizinische Gründe
Das Ohren-Anlegen macht gut 80 Prozent aller Schönheitsoperationen bei Minderjährigen aus. Viel
seltener sind Operationen bei einer Krankheit namens Gynäkomastie. Das ist eine weibliche Brust bei
Männern. Und auch das Absaugen von Schweißdrüsen bei übermäßigem Schwitzen komme manchmal
vor. Andere Operationen, wie zum Beispiel Fettabsaugungen, spielen indes kaum eine Rolle, so von
Ark.
Sie vermutet, dass minderjährige Patienten, falls ein entsprechendes Gesetz beschlossen wird, für
eine Operation ein psychologisches Gutachten brauchen. "Für die Chirurgen hat das Gesetz kaum
Relevanz. Für die Patienten ergibt sich allerdings das Problem, dass sie eine Hürde mehr nehmen
müssen", gibt die Pressesprecherin der DGPRÄC zu bedenken. Peter Siepe sieht das ähnlich. "Bei uns
würde sich durch das neue Gesetz nichts ändern. Die Fälle, die wir operieren, sind medizinisch
begründet und wir haben auch überhaupt keinen Anlass, unser Verhalten zu ändern."
Die Gesellschaft fördert den Schönheitswahn
Im Gegensatz zu den Medizinern hält Dirk Lanzerath, Philosoph am Deutschen Referenzzentrum für
Ethik in den Biowissenschaften es für sinnvoll, wenn die Politik einschreitet. Die plastische und
ästhetische Chirurgie hätte seiner Meinung nach schon längst reguliert werden müssen. Sie sei nach
dem ersten Weltkrieg entstanden, um Verletzte und Opfer behandeln zu können, hätte sich aber
seitdem sehr verändert. Von der rein medizinischen Vor- und Fürsorge habe sie sich zu einem
"gesellschaftlichen Ereignis" entwickelt.
"Gerade bei rein ästhetischen Eingriffen halte ich es für wichtig, dass die Rahmenbedingungen neu
geklärt werden. Natürlich würde ich mir wünschen, dass Ärzte verantwortungsvoll mithelfen und
mitentscheiden." Das setze voraus, so Lanzerath, dass die Ärztekammern und Fachgesellschaften
klare Kriterien entwickeln, wie entschieden und gehandelt werden muss - "Und genau diese Kriterien
und Maßnahmen vermisse ich," sagt der Ethiker.
Aber nicht nur von Seiten der Ärzte und Politik besteht laut Lanzerath Handlungsbedarf. "Der
Druck, der auf den Jugendlichen lastet, kommt hauptsächlich aus der Gesellschaft, weil die den
Schönheitswahn toleriert oder sogar fördert." Seiner Ansicht nach sind also alle drei - Ärzteschaft,
Politik und Gesellschaft - gefordert, Minderjährigen ein gesundes Verhältnis und eine Distanz zu
übertriebenen Schönheitsidealen aus Medien und Werbung mitzugeben.
Auch von Ark sieht dieses Problem: Gerade Jugendliche seien von den Medien beeinflusst. Sie
machen eine körperliche Findungsphase durch. "Das Fernsehen hat einen großen Einfluss.
Ästhetische Eingriffe erscheinen dort alltäglich und frei von jeglichen Komplikationen. Aber in der
Realität ist das nicht immer der Fall."
Jakob geht dieses Risiko ein. Er hat keine Angst vor einer Operation seiner Nase, sondern will sie so
bald wie möglich machen lassen. Ein Grund für seine Eile ist auch das geplante Gesetz. Er ist zwar
sicher, dass er seine Nase trotzdem verkleinern lassen dürfte, weil er drunter leidet.
Vorsichtshalber sitzt er aber lieber jetzt schon in der Bonner Klinik und wartet auf sein zweites
Beratungsgespräch. Ein drittes wird folgen, dann erfährt er, ob die Ärzte einen Eingriff für
medizinisch notwendig halten oder nicht.
* Name von der Redaktion geändert
Yorck, E. : Gesundheit : Schönheitsoperationen bei Kindern verbieten? (14.01.2014), URL:
http://www.dw.de/sch%C3%B6nheitsoperationen-bei-kindern-verbieten/a-17306223 (Stand: 29/04/2015)
4) Was sagen Farben über die Persönlichkeit eines Autofahrers?
Automarken sagen viel über die Person, welche diese Marke fährt. Es gibt sogenannten
Archetypen oder Stereotypen bei jeder Automarke. So fährt der Chef natürlich ein Mercedes
und fahren unsoziale Jugendlichen ein Volkswagen Golf TDI. Aber wüssten Sie dass die Farbe
des Autos genau so viel über die Persönlichkeit sagt als die Automarke?
Man kann die Farbe nur bestimmen, wenn man einen Neuwagen kauft. Bei einem Gebrauchtwagen ist
es oft schwieriger und können Sie die Farbe nicht bestimmen. Jedoch gibt es Autos in verschiedenen
Farben, welche schneller und einfacher verkauft werden. Und die Farbe sagt etwas über Ihre
Persönlichkeit. So scheint Rot für tatkräftige Personen zu sein. Gelb ist für intelligente Menschen.
Aus einer britischen Untersuchung kam heraus, dass Fahrer mit einem blauen Auto am aggressivsten
fahren. Auf Platz zwei und drei stehen Fahrer von Autos mit der Farbe Silber und Schwarz. Es gibt
sogar Länder, wo man für bestimmte Farben mehr für die Autoversicherung zahlt. In welchen Farben
wird am wenigsten gefahren?
Top 10 am wenigsten beliebten Farben:
Was waren die wenigsten beliebten Farben für einen Gebrauchtwagen? Wir haben ein Top 10 mit
Zahlen bis Juli letztes Jahres hergestellt.
Laut der Farbenpsychologie haben alle Farben eine eigene Bedeutung. Die Farbe des Autos sagt also
etwas über den Fahrer. Vielleicht müssen wir diese Bedeutungen nicht ernst nehmen, aber jemand
mit einem goldenen Auto hat sicher eine andere Persönlichkeit als jemand mit einem beige Auto.
Auch die Autofarben können wir laut der Farbenpsychologie einteilen, was die Farben genau
bedeuten wird demnächst erläutert.
1. Rosa
Die Farbe ist nur bei einer sehr geringen Gruppe von Frauen sehr beliebt und hat deswegen auch nur
einen geringen Anteil im Gebrauchtwagenland. Nur 0.1 Prozent der Gebrauchtwagen ist Rosa.
Über die Farbe Rosa:
Rosa ist eine warme Farbe, welche jedoch sehr auffällig ist. Da rosa Gebrauchtwagen mit Frauen
assoziiert werden, wird diese Farbe auch mit Sorgsam, Mütterlich und Liebhabend. Trotzdem sind
Frauen mit einem rosa Auto auch sehr aufmerksam.
2. Altweiß
Auch die Farbe Altweiß ist als Farbe für Gebrauchtwagen nicht sehr beliebt. Warum diese Farbe als
Auto unbeliebt ist, ist undeutlich und es gibt nur wenige Autos mehr im Altweiß als im Rosa.
Über die Farbe Altweiß
Fahrer von einem altweißen Auto werden durch zuverlässigen, vorsichtigen Fahrer gefahren. Zudem
gibt es in Deutschland viele altweißen Autos, welche durch Taxifahrer gefahren werden. Autos mit
dieser Farbe sind am wenigsten bei Unfällen bezogen
3. Orange
Orange, die Farbe unsere Nachbarn, aber auch in den Niederlanden ist Orange als Farbe für ein Auto
unbeliebt. Für Autos ist orange eher zu auffällig. Von den verkauften Gebrauchtwagen in den ersten
sieben Monaten des Jahres 2013 war nur 0,5 Prozent in der Farbe Orange.
Über die Farbe Orange:
Menschen, welche einen orange Gebrauchtwagen fahren sind wie Rosa warme Menschen, aber haben
jedoch einen sehr eigene Persönlichkeit. Zudem steht diese Farbe für Enthusiasmus und Kreativität.
Fahrer von orange Autos sind oft sehr ruhig, aber können auf bestimmten Momenten auch sehr viel
Energie haben und im Blickpunkt stehen.
4. Lila
Lila gibt es als Autofarbe auch nicht viel. Der Anteil von Autos in dieser Farbe ist dann auch gering
zu nennen. Nur 0,6 Prozent der verkauften Gebrauchtwagen gab es in dieser Farbe. Im Jahr 2008
war das noch 0,8 Prozent.
Über die Farbe Lila:
Kreative Menschen, welche gerne out-of-the-box denken, fahren in einem lila Auto. Oft sind diese
Menschen auch sehr auffällig und willen gerne im Blickpunkt stehen, zudem denken viele diesen
Menschen mit einem lila Auto, dass sie immer Recht haben. Deswegen wird die Farbe Lila oft auch
assoziiert mit Arroganz.
5. Braun
Braun wird immer beliebter, auch in der Gebrauchtwagenwelt. Wahrscheinlich ist Braun beliebter, da
viele Automarken Prototypen im Braun an die Öffentlichkeit präsentiert haben. Deswegen wird Braun
als moderne Farbe gesehen und momentan sehr trendy. Weiß und Braun werden momentan als Trendy
Farben gesehen. In den ersten sieben Monaten des letzten Jahres wurden 1,2 Prozent der
Gebrauchtwagen in der Farbe Braun verkauft. Im Vergleich zum Jahr 2008 ist der Anteil 0,7
Prozentpunkt zugenommen.
Über die Farbe Braun:
Momentan wird Braun assoziiert mit Trendy Personen, aber allgemein ist Brauch die Farbe für
praktische Menschen. Zudem sind auch diese Fahrer zuverlässig und finden diese Personen
Bequemlichkeit und Stabilität sehr wichtig. Dadurch finden wir die Farbe Braun auch eher im teuren
Segment der Gebrauchtwagen.
6. Beige
Der Anteil von dieser Farbe in der Autobranche ist sehr stabil und auch Beige gehört nicht zu den
beliebten Farben. Der Anteil in der ersten Hälfte des letzten Jahres lag bei 1,3 Prozent, genau wie
in den Jahren zuvor.
Über die Farbe Beige:
Personen, welche entscheiden ein beige Auto zu fahren sind sehr pragmatisch, aber haben trotzdem
etwas Exzentrisches. Interessant, da diese Personen für die Außenwelt als sehr normal angesehen
werden und sich selber auch nicht schnell in den Vordergrund treten.
7. Gelb
Gelb wird schon öfter verkauft, 1,5 Prozent der Gebrauchtwagen hat die Farbe Gelb. Auch diese
Farbe ist sehr stabil, da auch im Jahr 2008 1,5 Prozent der Autos in der Farbe Gelb verkauft wurde.
Über die Farbe Gelb:
Wenn Sie ein gelbes Auto fahren, dann ist die Chance groß, dass Sie intelligent und idealistisch sind.
Aktive Personen fühlen sich oft durch diese Farbe angezogen.
8. Weiß
Früher wurde oft gesagt, dass man nie ein weißes Auto kaufen sollte, Autos in dieser Farbe wurden
als unverkäuflich angesehen. Diese Aussage ist schon längst nicht mehr gültig, da Weiß in sehr
schneller Zeit sehr beliebt geworden ist. In den ersten sieben Monaten des letzten Jahres wurden
sogar 4,7 Prozent des Autos in dieser Farbe verkauft gegenüber 2,9 Prozent im Jahr 2008. Wir
erwarten, dass die Beliebtheit dieser Farbe auch im diesen Jahr noch zunimmt. Diese Farbe ist so
beliebt, da Weiß assoziiert wird mit modernen Laptops und Handys, zudem wurden viele
interessanten Prototypen in der Farbe Weiß präsentiert. In den Vereinigten Staaten war die Farbe
Weiß schon lange sehr beliebt.
Über die Farbe Weiß:
Autofahrer, welche sich für ein weißes Auto entscheiden, sind sehr weltoffen. Zudem sind diese
Personen sehr Trendbewusst und sehr an Technik interessiert. Außerdem finden die Personen Status
sehr wichtig. Deswegen entscheiden Menschen sich sehr bewusst für ein weißes Auto, wie diese
Menschen alles sehr bewusst entscheiden.
9. Grün
Wenn wir über grüne Autos reden, denken wir zuerst an umweltfreundlichen Autos.
Umweltfreundliche, also grüne Autos werden immer beliebter, aber Autos in der Farbe Grün werden
immer weniger beliebt. Im Jahr 2008 waren noch 10,6 Prozent der Gebrauchtwagen in dieser Farbe
und im letzten Jahr waren das nur noch 6,9 Prozent.
Über die Farbe Grün:
Wenn Sie ein grünes Auto fahren, dann sind Sie wahrscheinlich zuverlässig, traditionell und lebendig.
Oft sind diese Personen etwas lauter als andere Menschen und dadurch auch mehr anwesend. Da
Personen mit dieser Farbe etwas lauter sind, können sie etwas hysterisch rüberkommen.
10. Rot
Oft denk man, dass Rot für Autos sehr beliebt ist, aber das kommt eher dadurch, da diese Farbe
sehr auffällig ist. Jedoch ist diese Farbe auch nicht sehr unbeliebt, im Jahr 2013 waren 8,1 Prozent
der verkauften Gebrauchtwagen in dieser Farbe. Trotzdem viel weniger beliebt als im Jahr 2008,
damals wurden noch 12,2 Prozent der Autos in dieser Farbe verkauft. Zudem ist es sehr sicher ein
rotes Auto zu fahren, da man in diesem Auto sehr auffällt. Rote Autos sind relativ am wenigsten bei
Unfällen miteinbezogen.
Über die Farbe Rot:
Fahren Sie ein rotes Auto? Dann sind Sie wahrscheinlich sehr tatkräftig und passionsvoll. Dann reden
wir nicht nur über deinen Fahrstill, sondern auch im Leben sind Sie passionsvoll. Fahrer von roten
Autos fahren, bewegen und handeln schnell und genießen für 100 Prozent vom Leben. Eigenschaften,
welche wir auch oft mit einem Ferrari assoziieren, deswegen sind Ferraris wahrscheinlich oft Rot.
Was sagen Farben über die Persönlichkeit eines Autofahrers? (2014), in: Auto verkaufen, URL:
https://www.ichwillmeinautoloswerden.de/aktuelles/farben-des-autos/ (Stand: 28/04/2015)
5) Ernährungspsychologie: "Gesundes Essen zu mögen, kann man
trainieren"
Per Møller ist Geschmacksforscher. Mit einem Gemüse-Süßigkeiten-Mix konditioniert der Däne schon
Kleinkinder auf gesundes Essen. Ein Gespräch bei Wildschweinbraten.
Per Møller steht alleine an einem Bartisch in dem zur Veranstaltungshalle umgebauten Pumpwerk.
Früher wurden hier Berliner Abwässer entsorgt, heute diskutieren Spitzenforscher über die
Zukunft. Auf der Falling Walls Konferenz stellen sie ihre aktuellen Forschungsergebnisse vor. Die
Aufmerksamkeit des Neurowissenschaftlers ist auf einen Teller mit Wildschwein-Sauerbraten
gerichtet, der Hauptgang des Mittagsmenüs, inspiriert von Møllers Forschungsfeld: dem guten
Geschmack. Genau genommen dem Geschmackssinn. Auf ein Gespräch hat er keine Lust. "Ein
Interview?", fragt er und senkt die Augenbrauen. "Aber ich esse doch gerade."
ZEIT ONLINE: Herr Møller, Sie erforschen das Geheimnis des "guten Geschmacks". Ist es nicht
sehr subjektiv, was einem Menschen schmeckt?
Per Møller: Ein Mensch mit gutem Geschmack ist für mich jemand, der Lebensmittel zu sich nimmt,
die wertvoll für seinen Körper sind. So jemand muss sich nicht dazu zwingen, Gemüse zu essen. Er hat
gelernt, es zu mögen. Außerdem hat diese Fähigkeit etwas mit Vielfalt und Abwechslung zu tun. Wenn
man immer nur Hamburger, Kuchen oder langweilige Sandwiches isst, ist das für mich keine
"Geschmackssache", sondern ein Zeichen für einen schlecht ausgebildeten Geschmackssinn. Man kann
dagegen etwas tun. Auch weil Übergewicht in unserer Gesellschaft ein immer größeres Problem wird,
sollte man das auch.
ZEIT ONLINE: Wann entscheidet sich, was uns gut oder schlecht schmeckt?
Møller: Die Ausbildung des Geschmackssinn beginnt im Mutterleib und geht in der Stillzeit weiter.
Man weiß mittlerweile, dass das Fruchtwasser Aromen aus dem Essen enthält, das die Mutter zu sich
genommen hat. Studien zeigen, dass Babys, deren Mütter regelmäßig Knoblauch oder Anis essen,
später eine Vorliebe für diese Gewürze zeigen. Das Gleiche passiert, wenn stillende Mütter
regelmäßig Hustenbonbons lutschen: Ihre Kinder haben später eine Neigung zu Menthol. Ich würde
deshalb jeder Schwangeren und stillenden Mutter empfehlen, sich möglichst vielfältig zu
ernähren. So gewöhnt sich auch das Kind früh an ungewohnte Aromen.
Per Møller ist Chefredakteur des Fachmagazins Flavour und Professor für Neurowissenschaften an
der Universität Kopenhagen, wo er Vorlesungen im Fachbereich Food Choice and Acceptance hält.
ZEIT ONLINE: Eltern müssen ihre Kinder manchmal fast dazu zwingen, Gemüse zu essen.
Schokolade essen die Kleinen freiwillig. Ist es nicht paradox, dass wir ungesundes Essen von Natur
aus mögen und gegen gesundes Essen eine Abneigung haben?
Møller: Ganz und gar nicht. Es ist sogar sehr logisch. Haben Sie schon mal Muttermilch probiert? Sie
ist klebrig und zähflüssig, weil sie fast nur aus Fett und Zucker besteht. Kein Wunder also, dass
unser Körper süße und fette Nahrung als vertraut und zuträglich wertet. Auf alle unbekannten
Geschmacksrichtungen – zum Beispiel bitter oder salzig – reagiert der Körper dagegen mit "Kenn ich
nicht, mag ich nicht!". Auch das hat einen Sinn: Viele giftige Beeren und Pflanzen enthalten
Bitterstoffe. Dieser Geschmack ist ein natürliches Warnschild. Noch vor etwa 10.000 Jahren hat
das manchem das Leben gerettet. Damals war Nahrung knapp und der Hungertod eine reale
Bedrohung. Die Suche nach energiereichem Essen war überlebenswichtig und dadurch ein
evolutionärer Vorteil.
ZEIT ONLINE: Das würde bedeuten, dass der Heißhunger auf Fast Food und die Abneigung gegen
Rosenkohl in unseren Genen verankert ist. Dann können wir ja gar nichts dagegen tun.
Møller: Ersteres ja, letzteres nein. Unser Geschmackssinn ist zwar auf kalorienreiche Nahrung
ausgerichtet, aber lernfähig. Eltern versuchen heute unermüdlich, den Nachwuchs an gesunde
Lebensmittel heranzuführen. Das ist ein wichtiger Teil der Kindeserziehung. Ich betrachte es als
Bildung: Man lernt, was gutes Essen ist.
ZEIT ONLINE: Was passiert während dieses Lernprozesses im Gehirn?
Møller: Es ist das Prinzip der Pawlowschen Konditionierung: Wenn wir etwas Bekanntes und Leckeres
essen – sagen wir Steak – wird unser Belohnungszentrum aktiv. Wir verspüren ein Glücksgefühl. Dann
kombinieren wir das bekannte Essen mit einem neuen, ungewohnten Gericht – zum Beispiel Kohl.
Wieder schüttet das Gehirn Botenstoffe aus, die glücklich machen. Wenn wir das oft genug
wiederholen, tricksen wir unser Gehirn aus: Es reagiert dann auch auf den Kohl mit Belohnung, wenn
wir kein Steak dazu essen. Mit dieser Strategie habe ich schon Zweijährige dazu bewegt,
Artischocken-Pürée zu mögen. Im Moment erforsche ich, wie oft man den Prozess wiederholen muss.
Einmal im Jahr scheint nicht zu reichen, täglich ist zu viel. Ich vermute, dass etwa ein bis zwei
Wochen dazwischen liegen sollten.
ZEIT ONLINE: Das klingt einfach. Wieso sind Ihrer Meinung nach trotzdem so viele Menschen
übergewichtig?
Møller: Ein großes Problem ist, dass fast alle Speisen zu viel Zucker enthalten. Gerade in den USA
nimmt das langsam absurde Züge an: Dort pumpen sie den Supermarkt-Kakao mit Zucker voll, um ihn
besonders "schokoladig" zu machen. Ich mische ihn immer mit Halbfettmilch, weil ich ihn pur nicht
trinken kann. Die Amerikaner haben damit kein Problem, weil sie sich an den Zuckergehalt gewöhnt
haben. Da ist es doch kein Wunder, dass dort viele Menschen dick werden.
ZEIT ONLINE: Und was ist mit dem Essverhalten?
Møller: In den Industrieländern wird nicht selten vor dem Fernseher oder Computer gegessen. Wer
das macht, konzentriert sich nicht auf die Nahrung und isst automatisch schneller. Das
Sättigungsgefühl tritt aber erst nach etwa 20 Minuten ein. Bis dahin hat man vor dem Bildschirm
dann schon viel zu viel gegessen.
ZEIT ONLINE: Bioprodukte und Gemüse vom Markt mögen gesünder sein als Fast Food. Aber sie
sind doch auch teurer.
Møller: Das stimmt nicht. Ein Freund von mir kocht in einer Kindertagesstätte für weniger als zwei
Euro pro Kind und Mahlzeit. Das ist weniger, als Sie für ein Menü bei McDonald's zahlen. Er
verwendet frisches Gemüse und probiert fast täglich ein neues Gericht aus. Wichtig ist ja nicht,
dass das Essen besonders teuer ist, sondern, dass man den Geschmacksnerven der Kinder
Abwechslung bietet und sie fordert. Wer sich an kreatives Essen gewöhnt, ist weniger gefährdet,
eines Tages nur noch Pizza zu essen. Außerdem gibt es viele günstige und gesunde Lebensmittel, die
unterschätzt werden. Essig zum Beispiel, darin kann man alles Mögliche einlegen und schon schmeckt
es besser.
ZEIT ONLINE: Was ist Ihr Lieblingsessen?
Møller: Ich liebe Indische Speisen, aber auch Pfannkuchen. Ein Lieblingsgericht habe ich nicht.
Wenn ich morgen sterben müsste, würde ich nichts essen. Ich würde einen französischen Cognac
trinken und eine kubanische Zigarre rauchen.
ZEIT ONLINE: Danke, dass Sie sich vom Wildschweinbraten haben ablenken lassen. Bestimmt
haben Sie jetzt viel zu viel gegessen.
Klöckner, L.: Ernährungspsychologie: "Gesundes Essen zu mögen, kann man trainieren" (14.11.2012), in: ZEIT
ONLINE, URL: http://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2012-11/Moller-Guter-Geschmack (Stand: 29/04/2015)

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