Bericht WS 15/16

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Bericht WS 15/16
Auslandssemester - Erfahrungsbericht
Dublin Institute of Technology
Dublin Institute of Technology
Cathal Brugha St
Dublin 1
Ireland
„Hiermit erkläre ich mein Einverständnis über die Weitergabe meines Namens, meiner Email
-Adresse, meines Erfahrungsberichtes an potentielle Interessenten sowie die Weitergabe des
Erfahrungsberichts in anonymisierter Form zum Download von der FK 14 – Homepage"
1.Tipps zur Vorbereitung
Finanzielles
Falls ihr nicht schon Onlinebankung habt, legt es euch unbedingt vor eurem Flug zu.
Man hat leider keine Möglichkeit in Irland ansonsten seinen Kontostand etc. abzulesen und weiß
somit zum Beispiel auch nicht wann, die Erasmusförderung überwiesen wird.
Geld abheben funktioniert ohne Probleme an allen Automaten, allerdings zahlt man für jede
Abbuchung eine Gebühr (circa 6-8€), weshalb man immer gleich größere Beträge abheben sollte.
Will man den Rest des Landes in seiner Freizeit sehen, empfiehlt sich auch eine Kreditkarte, da sich
Tickets, Hotels etc. teilweise nur über Kreditkarte buchen lassen.
Anreise
Der Flug nach Dublin ist relativ billig, aber es ist ratsam früh genug zu buchen. Empfehlen kann ich
hierbei Aer Lingus, mein Hinflug samt 20 Kilo Gepäck hat mich circa 90€ gekostet. Buchen würde
ich direkt über die Aer Lingus Website, ist meiner Erfahrung nach am billigsten. Vom Flughafen aus
fahren zu ziemlich jeder Uhrzeit Busse direkt ins Zentrum (O' Connell Street) für 6-7€.
Wohnungssuche
Ich habe mit der Wohnungssuche erst angefangen nachdem ich in Dublin angekommen war.
Übernachtet hab ich in der Zeit im Jacob's Inn, einem Hostel direkt im Zentrum – sehr zu
empfehlen. Gefunden habe ich mein Zimmer nach circa 2 Wochen.
Man kann natürlich auch schon in Deutschland mit der Zimmersuche beginnen, jedoch sollte man
sich vor Scam in Acht nehmen. Die bekanntesten Seiten sind rent.ie und daft.ie, bei Facebook gibt’s
auch einige Gruppen. Facebook kann ich in diesem Fall eher empfehlen, da man als Student bei
daft.ie und rent.ie meistens nicht mal eine Antwort erhält.
2. Information zur Stadt/Land
Allgemeines/Kultur
Dublin hat circa 500.000 Einwohner und ist flächenmäßig nicht mal halb so groß wie München.
Von den Sehenswürdigkeiten her kann man innerhalb einer Woche eigentlich so ziemlich alles
sehen. Die Menschen sind überwiegend freundlich und das Wort das man in Irland nach 'Cheers'
wahrscheinlich am häufigsten zu hören bekommt ist 'Sorry'.
Ausflugsziele in Dublin
Das am häufigsten besuchte Ausflugsziel in Dublin ist das Guinness Storehouse.
Ansonsten gibt es in Dublin viele Kirchen und Co. die allerdings fast alle Eintritt kosten. Falls man
noch nie in Dublin war sollte man jedoch auf alle Fälle mal in die St.Patrick's Cathedral. Für
Studenten kostet der Eintritt 5€, man sollte sich jedoch davor über die Gottesdienstzeiten
informieren.
Es gibt auch eine Reihe von National Museen, von denen die meisten kostenlos sind.
Ausflugsziele außerhalb Dublins
In der Nähe Dublins würde ich auf jeden Fall die Halbinsel Howth empfehlen. Mit dem Dart (quasi
das Äquivalent zu unserer S-Bahn) braucht man circa 20 Minuten hin und mit der Leap Card kostet
das Ganze circa 6€ hin und zurück. Die Wicklow Mountains sind auch direkt vor der Stadt und
einen Ausflug wert.
Da Irland ziemlich klein ist, kann man in einem Semester theoretisch die ganze Insel sehen.
Mit Leihauto sieht es unter 25 leider etwas düster aus, aber mit den öffentlichen kommt man in so
gut wie jedes Nest. Empfehlen kann ich hierbei Belfast, Killarney, Cork und Galway.
Killarney hat einen wunderschönen Nationalpark und man kann von dort aus auch die Ring of
Kerry Bustour machen. Cork und Galway sind nach Dublin die größten Städte Irlands und einen
Besuch wert.
In unserem Semester wurden einige Städteausflüge von der Erasmus Society angeboten, allerdings
habe ich an keiner davon teilgenommen. Die Erfahrungen waren allerdings ziemlich gemischt, was
ich gehört habe.
3. Vor Ort
Wohnen
Wohngemeinschaften
Ich selbst habe in einer WG direkt im Zentrum gewohnt, gefunden habe ich mein Zimmer über eine
Facebook Gruppe. Mit Nebenkosten habe ich circa 700€ für ein Einzelzimmer gezahlt, was für die
Lage ein normaler Preis ist.Viele Studenten teilen sich auch ein Zimmer um Geld zu sparen.
Wohnheime
Vorneweg: Falls man nur ein Semester in Dublin verbringt, kann ich die von der Uni angebotenen
Wohnheime nicht empfehlen, da sie überdurchschnittlich teuer sind. Auch nehmen viele der
Wohnheime, die ich angeschrieben hatte nur Studenten, die mindestens 2 Semester bleiben.
Gastfamilien
Es gibt mehrere Websites, die auch ausländische Studenten an Gastfamilien vermitteln. Ich selbst
habe damit keine Erfahrung gemacht, allerdings habe ich von Mitstudenten leider überwiegend
Negatives gehört. Von Duschverbot ab 18 Uhr, nicht vorhandenem Internet und spontanen
Mieterhöhungen war alles dabei.
Transport
Ich hatte ein Zimmer im Zentrum Dublins, weshalb ich so gut wie nie mit dem Bus oder der Tram
gefahren bin. Solltet ihr weiter außerhalb wohnen, bietet sich die sogenannte Leap Card an. Diese
kann man sich zu Beginn des Semesters z.B am Trinity College abholen.
Falls ihr ohne Leap Card mit den Bus fahren wollt, sollte man wissen, dass es keine Automaten im
Bus gibt und die Busfahrer kein Wechselgeld geben. Man sollte also immer etwas Kleingeld dabei
haben. Außerdem muss man den Bus heranwinken, ansonsten kann es schon mal passieren, dass der
Bus einfach an euch vorbei fährt.
Telefon
So ziemlich das einzige was in Irland viel billiger ist als in Deutschland sind die Handytarife. Ich
hab mir bereits an meinem zweiten Tag in Dublin eine irische Prepaid Sim bei Meteor zugelegt. Die
musste man mit 10 € im Monat am Automaten aufladen und bekommt dafür 7 GB Datenvolumen.
Meteor Läden findet man fast an jeder Strassenecke.
Einkaufen, Essen Trinken etc.
Es gibt in Dublin Discounter wie bei uns, sprich Aldi, Lidl und Co. Dann gibt es noch den UK
eigenen „Tesco“ welcher auch relativ günstig ist.
Essen bzw. Trinken gehen ist in Dublin teilweise sehr teuer. Vor allem in der Temple Bar, der
Touristen Falle schlechthin. Da kostet ein Burger schon mal 16€ und ein Pint Bier 6-7€. Außerhalb
der Temple Bar werden die Preise dann schon normaler, sind aber im Schnitt noch immer um
einiges teurer als in Deutschland.
Die meisten der Restaurant haben reduzierte „Early Birds“ Angebote, meistens so von 16-18 Uhr.
Informationen zur Uni
Allgemeines
Zunächst mal sollte man viel Geduld mitbringen, da die Kommunikation mit der Universität in
Dublin oftmals leider sehr schleppend, wenn überhaupt funktioniert. Ausgenommen Peter Dalton
vom International Office, bei ihm hat man teilweise noch am selben Tag eine Antwort bekommen.
Das Bewerbungsprozedere am DIT ist gut beschrieben und hat auch einwandfrei funktioniert.
Semesterablauf
Unser Semester sollte planmäßig am 14.09.2015 beginnen, allerdings gab es Probleme mit den
Stundenplänen, weshalb das Semester erst eine Woche später begann.
Ende Oktober gibt es die sogenannte Review Week, während der keine Kurse stattfinden. Allerdings
sollte man das nicht als Ferienwoche verstehen, da während dieser Woche Exkursionen stattfinden,
an denen man auch teilnehmen sollte, da sie in die Benotung mit einfließen können.
Kurswahl und Assignments
Bei der Wahl der Kurse sollte man sich bewusst sein, dass es zu 99 % zu Änderungen vor Ort
kommen wird, da manche Kurse sich überschneiden oder doch nicht in diesem Semester angeboten
werden, was man allerdings erst kurz vor dem bzw. während des Semesters erfährt.
Dies ist allerdings kein Problem, da man sich erst in der zweiten Semesterwoche fix für die Kurse
entscheiden muss und somit noch Zeit hat, verschiedene Kurse zu besuchen und sich dann die
auszusuchen, die einem am Meisten zusagen.
Insgesamt muss man 6 Fächer wählen, welche fast alle 2 Stunden dauern.
In jedem Kurs muss man 1-3 Assignments schreiben. Diese werden mit unterschiedlichen
Prozentsätzen gewichtet. Es können Einzelarbeiten, Gruppenarbeiten oder Referate sein.
In einigen Kursen ersetzen die Assignments auch die Prüfung.
Die Kursmaterialen werden online über die sogenannten „webcourse“ hochgeladen. Hier sollte man
früh genug nachschauen, ob man auch im Kurs eingeschrieben ist und wenn nötig, dem Dozenten
eine Email schreiben.
Ich habe folgende Kurse besucht:
Irish Cultural Studies
Dieser Kurs ist speziell für Erasmus Studenten und relativ interessant. Man erhält einen guten
Überblick über die Irische Kultur, Geschichte etc.
In diesem Fach gab es 3 Assignments, welche aus Interviews mit Iren, einem Aufsatz über eine
Irische Persönlichkeit und einem Aufsatz über Dublins Parks, Straßen Sehenswürdigkeiten etc.
bestanden. Es gibt keine Prüfung in diesem Fach. Alles in Allem kann ich diesen Kurs empfehlen,
auch weil man ihn fast unter Garantie besteht.
Contemporary Tourism Issues
In diesem Fach hat man gleich 3 Dozenten, die entweder allein oder miteinander unterrichten.
Die Themen waren mal mehr, mal weniger interessant und drehten sich um aktuelle Tourismus
Themen.
In diesem Fach musste man 2 Assignments schreiben. Eine Literaturkritik und ein Essay mit circa
3000 Wörtern über ein selbstgewähltes Thema. Die Anwesenheit fließt hier mit 5% in die Benotung
mit ein, eine Prüfung gab es nicht.
Bussiness Tourism
Bussiness Tourism war leider relativ dröge. Es gab 2 Assigments. Ein Essay, dessen Thema man
anhand einer Themenliste auswählen konnte und eine Gruppenpräsentation über das jeweilige
Thema. Die Anwesenheit wurde mit 10% benotet. Die letzten 4-5 Wochen bestand der Kurs nur aus
Präsentationen und da die Anzahl der Themen begrenzt war, war dieser Teil des Kurses sehr
ermüdend. Allerdings gab es auch hier keine Prüfung.
Tourism Service Operations
Ich kann leider beim Besten Willen nicht mehr wirklich sagen, worum es bei Tourism Service
Operations genau ging, da der Unterricht sehr ermüdend war. Hier musste man ein Assigment in
Partnerarbeit schreiben und es gab eine Prüfung. Diese konnte ich allerdings nicht mitschreiben,
weshalb ich dazu leider nichts sagen kann.
Consumer Behaviour for Tourism Studies
Consumer Behaviour war vom Stoff her ganz interessant. Es geht vor allem darum, wie
verschiedene Faktoren (Familie, soziale Klasse, Kultur, etc.) das Kaufverhalten beeinflussen.
Man musste eine Gruppenpräsentation halten und ein Gruppenassigment schreiben. Das Thema des
Gruppenassignment war eine auf einer Exkursion durchgeführte Befragung.
Die Exkursion fand in der Review Week statt, an der ich allerdings nicht teilnehmen konnte.
Ich kann aber nur empfehlen, daran teilzunehmen und sich die Review Week frei zu halten. In
unserem Fall ist nur ein Bruchteil der Klasse zur Exkursion aufgekreuzt und die Dozentin war,
gelinde ausgedrückt, nicht entzückt.
Die Prüfung in diesem Fach war relativ einfach und richtete sich stark nach den Prüfungen der
vorherigen Semestern.
Festival and Event Impacts
Festival and Events Impacts fand ich persönlich am interessantesten. Es geht um die verschiedenen
Einflüsse und Faktoren, die man bei der Planung und Durchführung eines Festivals oder ähnlichem
beachten muss. Allerdings legt er sehr viel Wert auf Anwesenheit und man sollte nicht öfter als 2-3
mal fehlen. Hier musste man ein Gruppenassignment über ein Festival in Irland und dessen
Einflüsse schreiben. Der Dozent kam uns Erasmus Studenten allerdings sehr entgegen und wir
durften auch über Festivals in unseren Heimat schreiben.
Die Prüfung in diesem Fach war sehr einfach, da der Dozent die Fragen fast eins zu eins im Kurs
behandelt, bzw. die Fragen alle in den Prüfungen der vorherigen Semester stehen.
Prüfungen
Die Prüfungen am DIT finden Anfang bis Mitte Januar statt und nicht, wie uns anfangs mitgeteilt,
vor den Weihnachtsferien (21.12 bis 28.12) statt.
Effektiv sah das Ganze bei mir so aus: Ich bin über die Weihnachtsferien nach Hause geflogen, und
hatte auch schon den Flug zurück nach Dublin gebucht , weil ich am 11.1, 13.1 und 14.1 jeweils
eine Prüfung hatte. Allerdings wurde der Prüfungsplan kurzfristig nochmal geändert und die
Prüfung in Tourism Service Operations wurde auf den 4.1 vorverlegt. Da die Umbuchung des
Fluges nochmal genau so viel wie der Flug selbst gekostet hätte, hab ich zusammen mit der
betreffenden Dozentin und unserem Erasmus Koordinator vereinbart, dass ich in dem betreffenden
Fach anstatt der Prüfung ein weiteres Assessment schreiben durfte.
Generell würde ich allerdings empfehlen, den Flug erst später zu buchen oder eine Umbuchfunktion
dazu zu buchen, da ich nicht garantieren würde, dass alle Dozenten so entgegenkommend sind.
Die Prüfungen sind anders als bei uns keine Multiple Choice Aufgaben, sondern freie Fragen.
Das Ganze lief in etwa so ab: Man bekommt einen Bogen mit 5 oder 6 Fragen, sucht sich davon 3
bzw. 4 aus und sollte dann jeweils 2-3 Seiten zu jeder Frage schreiben können.
Das hört sich im ersten Moment vielleicht nach viel an, während der Prüfung hat man die Seiten
allerdings schnell voll.
In den meisten Fächern geben die Dozenten auch ziemlich genaue Tipps, was dran kommen wird,
außerdem gibt es die Prüfungen der vorigen Semester online zur Einsicht, was die Vorbereitung
relativ einfach macht und den Lernaufwand alles in allem ziemlich gering hält.
Campus
Der Campus der Tourismus Fakultät liegt in der Cathal Brugha Street, direkt im Zentrum der Stadt.
Die Cafeteria ist relativ geräumig, ansonsten ist das Gebäude ziemlich zweckdienlich. Es gibt eine
kleine Bibliothek und 3 Computerräume mit Druckern. Allerdings würde ich mich nicht darauf
verlassen, dass man sein Assignment noch schnell vor Beginn des Kurses dort ausdrucken kann, da
die Rechner, die funktionieren, fast immer belegt sind und man ohne sie nichts ausdrucken kann.
Zu Beginn des Semesters gab es eine Campusführung und man findet sich eigentlich sehr schnell
zurecht.
Integration und Kontakt mit Mitstudenten
Über die Kurse selbst gibt es leider kaum Kontakt mit den irischen Mitstudenten, höchstens im
Rahmen eines Gruppenassignments.
Um Kontakte mit ihnen zu knüpfen bieten sich die Societies an. Das sind 'Clubs' bei denen man sich
zu Beginn des Semesters gegen eine kleine Gebühr von 2-5 € einschreiben kann. Zu Anfang des
Semester gibt es ein Society Festival bei dem sich alle Societies vorstellen.
Der Kontakt zu den anderen Erasmus Studenten war sehr gut und ergibt sich meisten ganz von
selbst. Es gibt auch spezielle Eramus Partys, die sich anbieten um Kontakte zu knüpfen.
Seitens der Universität gibt es leider kaum Angebote. Es gibt weder ein Buddy Programm oder
etwas vergleichbares, noch werden viele Ausflüge angeboten. Wir haben nur einen Ausflug zum
Guiness Storehouse und eine Stadtrundfahrt gemacht, das wars dann auch schon. Seitens der
Kaplanschaft wurde noch eine Irish Dancing Night angeboten, welche auch ziemlich gut
angekommen ist.
4. Fazit
Alles in Allem war das Auslandssemester in Dublin eine schöne Erfahrung, auch wenn es einige
Frustmomente gab. Man sollte viel Geduld mitbringen und sich im Klaren sein, dass die Uhren in
Irland eben etwas anders laufen. Außerdem sollte man man bedenken, dass die Lebenskosten im
Vergleich zu München sehr hoch sind und die Erasmusförderung höchstens 2 Monatsmieten deckt.

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