specials Dänische Inseln

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specials Dänische Inseln
specials Dänische Inseln
– eine Auswahl
Lolland, Falster, Møn, Seeland (und ganz Dänemark) im Internet .................. 17
Auto-Reisen in Dänemark: Kein Erbarmen für Verkehrssünder ...................... 27
Fahrplanauskunft jederzeit: www.rejseplanen.dk .............................................. 37
Ferienhaus-Finder und -Tipps: Die Suche nach dem besten Ferienhaus .. 45
Primitive Zeltplätze: Nur für Wanderer, Radfahrer, Paddler .......................... 51
Unter Frokost-Profis: Die Komposition eines Smørrebrød .............................. 54
Im Schlaraffenland: Rote Grütze, Salzlakritze........................................................ 57
Familien mit Kindern: Attraktionen, Tipps und Eigenheiten .......................... 62
Seit Jahren im Trend: Natur- und Aktivurlaub ...................................................... 75
Sightseeing Maribo: Nachtwächter, Boot oder Museumsbahn .................... 109
Bewohnte Inselchen vor Lollands Nordküste: Askø, Fejø, Femø .................. 118
Nakskov Fjord: Nehrung, Leuchtturm und ein Postboot ................................ 124
Kulturelle Landpartien: LandArt und Lys over Lolland.................................... 128
Nysted Havmøllepark: 72 Windmühlen im Meer .............................................. 130
Der (leicht morbide) Charme der Peripherie: Gedser.......................................... 144
Fuglsang Kunstmuseum: Kunst und Wandern am Guldborgsund ............ 133
Auf Entdeckungstour an den Kreidefelsen: Møns Klint .................................... 169
Kähler und Holmegaard: Keramik und Glas aus Næstved .............................. 190
Ferien aktiv an der Seenplatte: Kongskilde Friluftsgård ................................ 205
Ausflug zur Trelleborg: Den Wikingern auf der Spur, Teil 1 .......................... 207
Den Wikingern auf der Spur, Teil 2: Vom Grund des Fjords .......................... 223
Roskilde Festival: Rock’n’Roll als Pilgerstätte ...................................................... 229
Bierbrauer retteten es vor dem Verfall: Schloss Frederiksborg .................... 234
Biergarten auf Dänisch: Populärer Hort der Gemütlichkeit............................ 263
Wie man(n) sich ein Monument setzt: Kopenhagens Opernhaus .............. 269
Tivoli: Kultur, Kirmes und Märchenland .................................................................. 277
Vom Aussteiger-Experiment zur Touristenattraktion: Christiania ................ 293
Unterwegs in Kopenhagen: Sightseeing und Shopping ................................ 297
Wenn’s denn sein muss: Ausflug nach Malmö .................................................... 302
Rund um Lyngby: Dorado für Aktivferien .............................................................. 304
UNTERKUNFT
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PRIMITIVE RASTPLÄTZE FÜR WANDERER, RADFAHRER, PADDLER
Auf (Wald-)Rastplätzen und bei Privatleuten (zum Beispiel Bauernhöfen) sind
landesweit rund 900 primitive Zeltplätze eingerichtet, die nicht motorisiert
Reisende für 1–2 Nächte in Anspruch nehmen können. Für das Übernachten
sind in der Regel 15–25 DKK pro Person zu entrichten. Wasser (Tabletten zum
Entkeimen mitnehmen) und Toiletten sind nicht zuverlässig vorhanden.
¥ Befindet sich der Lagerplatz auf einem PRIVATGRUNDSTÜCK, gibt es einen Ansprechpartner; manche Gastgeber lassen Sie WC oder ein Bad benutzen, Bauernhöfe verkaufen mitunter Gemüse und Obst.
¥ WALDRASTPLÄTZE sind oft an (Rad-)Wanderwegen platziert, teilweise
auch in Ufernähe. Es gilt besondere Vorsicht mit OFFENEM FEUER (siehe Seite 52 unter »Regeln«). Gibt es keine Toilette, sind Exkremente zu vergraben.
¥ Das Büchlein OVERNATNING I DET FRI (Übernachtung im Freien) listet
alle Plätze samt Kontaktdaten der Gastgeber auf. Wegen der oft kniffligen Anfahrtbeschreibungen ist es trotz Karte für Personen ohne Dänisch-Kenntnisse schwierig zu gebrauchen, zumal nur zu einem Teil der Orte Lageskizzen
vorliegen. 129 DKK, in Deutschland 21,00 e (Bezug siehe Seite 23).
¥ Diese Zeltplätze sind auf einigen KARTEN verzeichnet, auf der Cykelkort
Danmark und in den Fahrradführern Süd und Nord Seeland (siehe Seite 73).
Foto
128 L O L L A N D
KUNST-EVENTS AUF LOLLAND
Auf Lolland wohnen und arbeiten zahlreiche Künstler und Kunsthandwerker.
Aus dem Nebeneinander von Kunst und (der allgegenwärtigen) Landwirtschaft, aber auch Forstwirtschaft – und mit dem verständlichen Anliegen,
den Tourismus auf Lolland zu beleben – entstanden in den letzten Jahren
mutige Projekte, die der vermeintlich unspektakulären Insel ungewohnte
Aufmerksamkeit einbrachten:
¥ Im Spätsommer erstrahlt alljährlich ein besonderes LICHT ÜBER LOLLAND:
Das ambitionierte Kulturfestival LYS OVER LOLLAND hat sich inzwischen
auch im Ausland einen Namen gemacht. An jedes Jahr wechselnden Orten
finden recht verschiedene Kunstformen ihr Podium: ob Theater, Konzerte,
Kino, Lesungen, Design, Ausstellungen, Installationen oder etwas für Kinder.
Einige Veranstaltungen sind kostenlos zu besuchen, für andere sind die Tickets frühzeitig vergeben. Mal findet das Festival in einem musealen Rahmen
oder in gediegener Atmosphäre auf einem Gutshof statt, ein anderes Mal
wieder in urbaner Kulisse; das kann auch ein Getreidespeicher oder ein Güterschuppen sein, der anschließend wieder seine eigentliche Funktion versieht. Auf stolze zehn Tage Dauer hat es das Festival inzwischen gebracht,
und im Erscheinungsjahr dieses Buches heißt es zum 13. Mal Lys over Lolland,
in einer alten Papierfabrik bei Holeby. www.lysoverlolland.dk in kurzer Ausführung auch auf Deutsch.
¥ Jünger ist die 2005 erstmals umgesetzte Initiative LANDART LOLLANDFALSTER, die einer Allianz findiger, lokaler Künstler, des Tourismusgewerbes
und in der Region präsenter Organisationen der gewerblichen Landwirtschaft entsprang. Der Begriff Land Art ist nicht neu; er wurde in den späten
1960-er Jahren in den USA geprägt, wo er Projekte in Landschaftskunst bzw.
Landschaftsarchitektur bezeichnete. Dies passt ebenso zur dänischen LandArt-Variante, indem die wetterfesten Kunstobjekte an Lolland-typischen Orten präsentiert werden, auf Feldern und an der Küste, aber auch durchaus
mal am Straßenrand oder in bewohntem Gebiet. Der Untertitel EINE KULTURELLE LANDPARTIE könnte treffender nicht sein. Die jeweiligen InfoFaltblätter »LandArt 20xx« geben Auskunft über Galerien im Allgemeinen
sowie die aktuellen LandArt-Projekte im Besonderen, wobei das interessierte Publikum auch etwas über die Intention der Künstler und die Interpretation der ausgestellten abstrakten Kunst erfährt.
Diese Initiative ist leider nicht so betucht wie das von der Dänischen Kulturstiftung unterstützte »Lys over Lolland«, weswegen zum Beispiel 2009 kein
Programm finanziert werden konnte. www.land-art.dk bisher nur auf Dänisch,
was zumindest beim Blick auf bisherige Aktionen und ausgestellte Kunstwerke kein Problem darstellt.
KOPENHAGEN
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OPERAEN – WIE MAN(N) SICH EIN MONUMENT SETZT
Ich könnte schreiben über zwei Bühnen für 1.400 und 200 Besucher, über
41.000 m2 Baugrund, Akustik, edles Interieur, ein 1,3-Mrd.-Kronen-Projekt.
Viel interessanter aber ist die Geschichte dahinter, vom reichsten Mann Dänemarks, dem Reeder Mærsk Mc-Kinney Møller (geb. 1913), der sich mit dem
Opernhaus unsterblich machen wollte. Dabei schwang er sich zum Allesbestimmer auf, von der Fassade über die Garderoben und Toiletten bis hin
zu den Übungsbarren der BalletttänzerInnen galt es mit zu entscheiden.
Møllers Credo: »Die Oper ist ein Geschenk und kein Geschenkgutschein.«
Wobei sich die Steuerzahler selbst beschenkten, da ca. 70 % der Baukosten
als Steuerentlastung an Møllers Fond zurückflossen. Als Architekt hatte er
den Star Henning Larsen ohne Ausschreibung des Projekts durchgesetzt.
Die Zusammenarbeit Larsen/Møller war so intensiv, dass man zuletzt über
Anwälte kommuniziert haben soll und der zerknirschte Larsen der Präsentation »seines« Entwurfs fern blieb.
Insgesamt war Møllers Engagement derart nachhaltig, dass Leidtragende
einige pikante Details über die Presse an die Öffentlichkeit lancierten. Zum
Beispiel soll selbst um den Wortlaut des offiziellen Dankesbriefs des Regierungschefs an Møller wochenlang gefeilscht worden sein.
Apropos Dank: Um die fürstlichen Betriebskosten werden sich die Steuerzahler kümmern müssen, um die jährliche Unterdeckung auszugleichen.
Trotz alledem haben die meisten Kritiker inzwischen ihren Frieden mit der
Oper geschlossen und sind stolz auf den Kopenhagener Kulturkalender.
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