Fruchtbare Kühe – einfacher als man denkt

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Fruchtbare Kühe – einfacher als man denkt
Fruchtbarkeit
Fruchtbare Kühe –
einfacher als man denkt
l Andrea Praml
Fruchtbarkeitsstörungen bei Milchkühen sind eine der Hauptabgangsursachen auf
den Milchviehbetrieben. Werden die Tiere nicht trächtig, fehlt zum einen das Einkommen aus den Kälbern und andererseits sinkt die Milchleistung. Um die Remontierung einer Milchviehherde sicherzustellen, ist es für jeden Betrieb essentiell, für
eine gute Reproduktion zu sorgen. Die Ursachen von Fruchtbarkeitsproblemen sind
oft sehr vielseitig – dies und Erfahrungen aus der Fruchtbarkeitsberatung der Autorin auf Problembetrieben waren der Anstoß, Milchviehbetriebe mit einer guten
Fruchtbarkeitslage genauer unter die Lupe zu nehmen.
So wurden einige unserer
Besamungstechniker nach
ihren „besten“ Betrieben
hinsichtlich Fruchtbarkeit
befragt. Betriebe mit einer
niedrigen Remontierung,
einer passablen Zwischenkalbezeit von 360 bis 380 Tagen
und einer Leistung von mehr
als 8.000 kg Milch, dienten
als Basis für die weiteren
Ausführungen. Die Betriebsgrößen streuten von 50 bis
180 Fleckviehkühen.
Um in Erfahrung zu bringen,
was der „gute“ Betrieb anders macht, wurde zuerst ein
Workshop mit Besamungstechnikern abgehalten. Dabei
war die einhellige Meinung,
dass ein gutes Herdenmanagement, eine exakte Brun-
sterkennung, ein zügiges
Handeln bei Problemen und
eine gewissse Feinfühligkeit
für die Herde die Grundsteine einer guten Fruchtbarkeit
sind.
Dass eine exzellente Fruchtbarkeit nichts mit der Milchleistung zu tun hat zeigt,
dass sowohl Betriebe mit
8000 kg Milch als auch Be-
triebe mit über 10.000 kg
Herdenleistung eine ZKZ von
360 Tagen und Non-Return-Raten von 75 % aufweisen können. Man beobachtet mit steigender Milchleistung jedoch eine Abnahme
der Brunstdauer (vgl. Abbildung 1, Dr. Neumayer).
lAuch ein korrektes Samenhandling ist für
die Fruchtbarkeitsergebnisse essentiell.
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FLECKVIEHWELT 2/2013
Fruchtbarkeit
Bei den Betriebsbesuchen
stellte sich schnell heraus,
dass es sich um sehr gut
gemanagte, saubere Betriebe handelt, bei denen man
einfach „dahinter“ ist, wie
man in Bayern so schön
sagt. Es werden keine „Zaubermittel“ verwendet, die
alle Probleme beseitigen.
Es sind auch nicht die akkurat bis auf das letzte Gramm
berechneten Rationen.
Auffällig war, dass die Ratio-
nen sehr einfach zusammengesetzt sind. Die angestrebten Harnstoffwerte liegen
zwischen 200 und 220 mg.
Werden Kühe nicht trächtig,
ist als erstes die Energieversorgung abzuklären.
Die beginnt schon beim
Grundfutter. Gute Maissilagen in Gebieten, in denen
Ackerbau möglich ist, sind
hierbei ein wichtiger Baustein, um möglichst hohe
Energiedichten in der Ration
zu erreichen. Zum anderen
ist es die Grassilage, die
hohe Auswirkungen auf
lGrundfutter von bester Qualität sowie das Aufwerten mit
schmackhaften Komponenten im Futtermischwagen bewirken
hohe TS-Aufnahmen am Trog.
Auf diesem Betrieb im
Landkreis Ebersberg passt
einfach das Gesamtkonzept.
Die Seniorchefin ist für die
Fruchtbarkeit zuständig, bei
der die Aktivitätsmessung
eine große Hilfe ist. Die
Leistung ist bei 9.177 kg
und die ZKZ liegt in den
letzten 10 Jahren bei einem
Schnitt von 377 Tagen. Das
Erstkalbealter liegt bei 25,9
Monaten, es werden auch
FLECKVIEHWELT 2/2013 regelmäßig Jungkühe verkauft. Kuhkomfort wird hier
großgeschrieben, was man
an der großzügigen Abkalbebox sieht. Der Landwirt
legt auch großen Wert auf
das Grundfutter, was einen
niedrigen Kraftfutteraufwand zulässt (im Futtermischwagen 4 kg Schrot
zusammengesetzt aus Weizen, Körnermais, Biertreber,
Melasse und HP Soja/Raps-
l Abbildung 1:
Brunstdauer und Milchleistung
Brunstdauer in Std.
Einfluss
der Fütterung
20
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0
18
Modifiziert nach Lopez et al. (2004)
14,7
9,6
6,3
25
30
35
40
4,8
5,1
45
50
2,8
55
Milchleistung in kg
Hohenems 10. April 2008, 8. JHPV, 1. Vorarlberger Braunvieh Jungzüchterclub, Kompetenzzentrum für innovative Milchviehhaltung
l Eine geräumige Abkalbebox sorgt für ein stressfreies Abkalben.
gemisch, am Transponder
bis höchstens 4 kg eines
MLF 20/4). Es werden
sechs Schnitte siliert, die
Kühe bekommen nur Silagen von den besseren Wiesen, den Rest bekommt das
Jungvieh. Im Frühjahr wird
zum 1.Schnitt ein schwefelhaltiger Dünger verwendet,
was eine höhere Rohproteinqualität in der Grassilage
bewirkt, sprich die Silagen
„melken“ einfach besser.
(Anmerkung: zu hohe
Schwefelgehalte in der
Grassilage haben die Bildung von Zysten zur Folge!)
Ebenso wird Mäusebekämpfung auf dem Grünland gemacht, um den Rohaschegehalt in der Grassilage so
niedrig wie möglich zu halten. Beim Mineralfutter wird
auch nicht gespart. 
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Fruchtbarkeit
Betrieb Salzeder
l Ein eingespieltes Team: v.l. Sohn Gerhard, Betriebsleiterehepaar Gertraud und Alois Salzeder.
l Der Butler von Wasserbauer schiebt alle zwei Stunden das
Futter am Trog nach und animiert durch kleine Mengen an
Schrot die Kühe zum Fressen.
Einen großen Zusammenhalt in der Familie gibt es
bei den Salzeders aus
Weg bei Dorfen, da hier
180 Kühe mit Nachzucht
zu versorgen sind. Dies
bedarf einer klaren Arbeitsteilung: Betriebsleiter
Alois Salzeder ist für die
Fruchtbarkeit der Kühe
zuständig, während Junior
Gerhard die Kalbinnen
macht. Das Resultat kann
sich sehen lassen:
367 Tage ZKZ bei einer
Leistung von 8.700 kg.
Zysten kommen jährlich
bei ca. 10 Kühen vor, das
EKA liegt bei 25,8 Mona-
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ten. Auch hier werden
Jungkühe verkauft, weil
man nicht die gesamte
Nachzucht zur Remontierung benötigt. Bei der
Eiweißmischung schwört
die Familie Salzeder auf
die 10 % Leinschrot neben Soja- und Rapsschrot,
am Trog wird Lebendhefe
gefüttert. Es gibt zwei
Leistungsgruppen, was
sich durch die zwei Melkroboter anbietet. Bei der
Suche nach rindernden
Tieren werden die Salzeders von einer Aktivitätsmessung unterstützt.

Milchleistung und Fruchtbarkeit hat. Das Nutzen des
KULAP-Programms hat das
Dauergrünland in den letzten
Jahren meist nur verschlechtert. Nur wer hier um eine
vernünftige Pflege wie Düngung, Nachsaat usw. bemüht
ist und die Spielregeln beim
Silieren berücksichtigt, hat
auch gute Grassilagen und
damit Erfolg im Stall.
Die Energieversorgung lässt
sich unter anderem überprüfen durch die Eiweißgehalte
in der MLP. In Problembetrieben haben fast alle Kühe
Ketose, während bei den
erfolgreichen Betrieben nur
vereinzelt Kühe mit diesem
Problem auftauchen. Die
Ursachen für Ketose sind
vielschichtig. Zu fette Tiere
beim Trockenstellen,
schlechte Futteraufnahme
während der Trockenstehphase oder rund um die Geburt, falscher Kraftfuttereinsatz in den ersten Wochen
nach dem Abkalben, subklinisches Milchfieber usw. sind
oft die Gründe, warum die
Tiere vermehrt Fett einschmelzen.
Mineralfuttermittel
spielen eine wichtige
Rolle
Erwähnenswert ist der Einsatz von hochwertigen Mineralfuttermitteln. Dabei setzen
die besuchten Landwirte fast
ausnahmslos Mineralfutter
von hoher Qualität und von
namhaften Firmen ein, welche organische Spurenelemente beinhalten und daher
besser verfügbar sind. Organische Verbindungen besitzen eine höhere Resorbierbarkeit. Diese Chelat-Ring-
struktur schützt den Mineralstoff vor unerwünschten
Wechselwirkungen im Magen-Darm-Trakt. Chelatverbindungen besitzen daher in der
Regel eine hohe Bioverfügbarkeit sowie eine optimale
Verträglichkeit. Hochwertige
Mineralfuttermittel beinhalten
beispielsweise Selenhefe, die
drei Mal so wirksam ist wie
Natriumselenit.
Auch stellte sich heraus,
dass das Jungvieh und die
Trockensteher täglich mit
den empfohlenen Mineralfuttergaben versorgt werden. Manche Betriebsleiter
berichteten, dass die Versorgung der Trockensteher das
A und O für einen positiven
Start in die Laktation sei.
Sehr gelobt wurde von drei
Landwirten L-Carnitin (z.B.
Fertilita), das gerade bei
fetten Kühen einen hohen
Schutz für die Leber darstellt
und daher einen besseren
Start in die Laktation ermöglicht. Man füttert es die letzten vier Wochen in der Trockenstehzeit.
Wie bedeutend gutes Mineralfutter sein kann, zeigt
auch eine Befragung des
Embryotransfer-Teams der
BAYERN-GENETIK.
Herr Dr. Jakob Scherzer und
Herr Christian Prantler berichten einstimmig, dass
eine hohe gespülte Embryonenzahl sehr eng mit der
von ihnen empfohlenen
Spurenelementmischung
mit ß-Carotin korreliert.
Die Strukturversorgung nicht außer
Acht lassen
Von zentraler Bedeutung
beim Thema Fruchtbarkeit
FLECKVIEHWELT 2/2013
Fruchtbarkeit
ist die Strukturversorgung in
der Ration. Ist eine Kuh
übersäuert, wird sie krank
und somit nur mühsam
trächtig.
Eine hohe TS-Aufnahme, eine
vernünftige Versorgung mit
Stroh oder Heu sollen 55 - 65
Wiederkauschläge/min gewährleisten. Luzerneheu wird
in diesem Zusammenhang
ebenfalls als sehr positiv für
die Tiergesundheit beschrieben, zumal es nicht nur sehr
hohe Anteile an Beta-Carotin
vorweist, sondern auch sehr
schmackhaft ist und einen
hohen Strukturwert aufweist.
Nur eine hohe Futteraufnahme gewährleistet gesunde
Tiere. In diesem Zusammenhang muss unbedingt die
richtige Futterlänge bei Grassilage und Stroh genannt
werden. Bei der Futtermischung ist darauf zu achten,
dass die Messer im Mischwagen regelmäßig geschliffen
werden. Kühe dürfen am Trog
nicht sortieren bzw. selektieren können, deshalb ist die
richtige Befüllreihenfolge im
Futtermischwagen von großer
Bedeutung.
Zusammensetzung
der Schrotmischung
Als sehr interessant hat sich
die Frage nach der Zusammensetzung eigener Schrotmischungen herausgestellt.
Ausnahmslos alle befragten
Betriebe mit guten Fruchtbarkeitsparametern hatten in
ihren Schrotmischungen Körnermais und Trockenschnitzel.
Problembetriebe füttern oft
nur Getreide, welche Azidosen verursachen und die vermehrte Ausschüttung von
Histaminen nach sich zieht.
Bei MLF bitte immer nur
Energiestufe 4 kaufen.
Das Aufnahmevermögen für
Kraftfutter ist begrenzt. Es ist
das primäre Ziel, hohe Mengen an Energie in das Tier zu
bekommen. Zudem werden
bei Kraftfuttermischungen
der Energiestufen 2 oder 3
häufig minderwertige Komponenten verwendet.
Keine Erwärmung
des Futters!
Mehr als destruktiv ist erwärmtes Futter im Trog.
Betrieb Mair
lVerantwortlich für das Fruchtbarkeitsmanagement: Georg Mair sen.
Ganz herausragend nicht
nur in Sachen Zucht und
Leistung, sondern auch in
der Fruchtbarkeit der Herde
ist der Betrieb Mair in Gaißach. Der Schnitt der ZKZ der
letzten 10 Jahre liegt bei
369 Tagen, und das bei
einer momentanen Leistung
von 10.211 kg und einem
FLECKVIEHWELT 2/2013 l Fleckvieh von hohem Niveau.
regelmäßigen Verkauf von
Jungkühen. Verantwortlich
auf dem Betrieb ist dafür
Georg Mair sen. Er ist einer
der wenigen Landwirte, der
auch Bullen zur Besamung
verwendet, die einen negativen Zuchtwert bei der
paternalen Fruchtbarkeit
aufweisen. Da in der Ge-
gend kein Maisanbau möglich ist, wird die einphasige
TMR durch Energiekomponenten wie Pressschnitzel
und Feuchtmais ergänzt.
Leistungsmäßig sehr gute
Kühe bekommen von Hand
1-2 kg vom MLF 18/4. Die
Strukturversorgung erfolgt
durch Luzerneheu. Das
Jungvieh wird durch die Haltung auf der Alm im Sommer stark geprägt, was sich
sehr positiv auf die Tiergesundheit auswirkt.

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Fruchtbarkeit
Dies wirkt sich negativ auf
Euter- und Klauengesundheit
aus und ist die Ursache für
Fruchtbarkeitsstörungen wie
embryonalen Frühtod usw.
Bei warmem Futter sind
Stabilisatoren wie Propionsäure oder Kaliumsorbat im
Futtermischwagen unabdingbar. Der Grund dafür ist
die durch Wärme verlorengegangene Energie, sowie
die Bildung von Mykotoxinen. Die Futteraufnahme
geht dadurch erheblich zurück und das Pansenmilieu
wird beeinträchtigt. Daher
ist es vor allem im Sommer
sehr wichtig, am Trog die
Temperatur des Futters zu
kontrollieren.
Bei großer Hitze wird der
Einsatz von Lebendhefe
empfohlen. An heißen Tagen
geht die Futteraufnahme
zurück, was eine Übersäuerung der Kuh nach sich ziehen kann. Die Lebendhefe
bewirkt eine Ankurbelung
der Pansentätigkeit.
gonnen, es sei denn, die
Kuh hatte eine Schwergeburt, Gebärmutterentzündung o.ä.. Rindert die Kuh
innerhalb dieses Zeitraums
nicht, wird sofort gehandelt.
Besamer, Hoftierarzt oder
Fruchtbarkeitstierarzt diagnostizieren die Ursache und
versuchen diese zu beheben. Zeitnah wird zudem die
Trächtigkeitsuntersuchung
veranlasst, am besten bereits zum 35. Tag.
Als sehr positiv beschrieben
wurde von einigen Landwirten die Aktivitätsmessung.
Man setzt sich an den PC
und analysiert, welche Kuh
bzw. Kalbin rindert.
Eine Bäuerin berichtet, dass
ihnen durch den Einsatz der
Aktivitätsmessung klar geworden ist, dass sie vorher
nicht alle rindernden Tiere
identifizieren konnten, da
zum einen die Brunstdauer
immer kürzer wird und zum
anderen manche Kühe bzw.
Rinder nur nachts rindern.
Kuhbeobachtung
ist von zentraler
Bedeutung
Kuhkomfort
Es ist oftmals das sehr gute
Management, was diese
„fruchtbaren“ Milchviehbetriebe so erfolgreich macht.
Es reicht nicht, zwei Mal täglich zum Melken in den Stall
zu gehen. Die Landwirte
berichten, dass sie mehrmals täglich den Stall betreten, um das Futter nachzuschieben und die Tiere zu
beobachten. In 75 % der
Fälle ist nur eine Person der
Familie verantwortlich für
die Fruchtbarkeit. Mit dem
Besamen wird sechs Wochen nach der Geburt be-
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Nicht nur bei der Milchleistung, sondern auch bei der
Fruchtbarkeit spielt der Kuhkomfort eine große Rolle.
Licht, Luft, Wasser, Ventilatoren im Sommer sind alles
Faktoren, die sich positiv
auf das Tier und somit auf
das erfolgreiche Besamen
auswirken. So wird oft berichtet, dass durch einen
neuen luftigen und hellen
Stall die Kühe bzw. Rinder
besser aufnehmen. Ebenso
verhält es sich mit der Bodenbeschaffenheit bzw. den
Klauen. Nur ein fittes Tier,
das auch sicher laufen kann,
zeigt Brunstsymptome.
Sonstige Einflüsse
Bei der Fruchtbarkeitsberatung kommt es vor, dass
hinsichtlich Fütterung, Kuhkomfort usw. alles in Ordnung ist und die Tiere trotzdem nicht trächtig werden.
Dann muss hinterfragt werden, ob nicht Krankheiten wie
Chlamydien, Q-Fieber,
Neospora Caninum, BVD/
MD, Schmallenberg-Virus im
Bestand vorkommen.
Auf Milchviehbetrieben mit
Fruchtbarkeitsproblemen
bedarf es auch einer Abklärung, ob durch die Nutzung
von Brunnenwasser oder
älteren Wasserleitungen der
Eisengehalt im Wasser nicht
zu hoch ist. Eisen ist der Antagonist wichtiger Spuren­­­­­­
elemente, wie etwa Kupfer,
das für die Fruchtbarkeit essentiell wichtig ist. Entgegenwirken kann man durch Spurenelemente (Kupfer, Zink,
Mangan) in Chelatform. Eisen
spielt mittlerweile auch bei
der Grassilage eine immer
größere Rolle, bedingt durch
steigende Roh­aschegehalte.
Gerade auf flächenknappen
Betrieben spielen hohe Kaliumgehalte in der Grassilage
eine immer größere Rolle.
Folgen davon sind akutes und
subklinisches Milchfieber,
Zysten und Ausfluss. Der
kritische Wert in der Grassilage liegt bei 30 g/kg TM und
aufwärts. Eine Reduzierung
von hohen Kaliumgehalten
lässt sich durch ein verändertes Grünland- sowie Güllemanagement erreichen.
Hinsichtlich des Trächtigwerdens der Kuh muss uns klar
werden, wie wichtig es ist,
dass nicht das Spritzen von
Hormonen bzw. das Nutzen
von Hormonprogrammen
unser Ziel sein kann, sondern
dass die Kuh am besten von
sich aus rindert, keine Zyste
bekommt und dann möglichst schnell aufnimmt. Der
Verbraucher wird für den
Einsatz von Hormonen in
Zukunft immer weniger Verständnis haben.
Fazit:
Bei der Fruchtbarkeitsberatung wird oft die Frage gestellt, warum die Kühe nicht
trächtig werden. Probleme in
der Reproduktion sind nicht
nur nervenaufreibend, sondern kosten den Landwirt
viel Geld durch geringere
Milchleistung und weniger
Einnahmen aus dem Kälberverkauf.
Daraus entstand die Idee,
Betriebe mit einer langjährigen guten Fruchtbarkeitssituation genauer zu untersuchen. Es sind nicht irgendwelche Wundermittel, die
dies bewerkstelligen, sondern das sehr gute Management auf den Betrieben.
Man überlässt nichts dem
Zufall, kontrolliert ständig die
Herde und handelt zeitnah.
Es sollte zukünftig Landwirten klar und wichtig sein,
dass nicht ausgetüftelte oder
aggressive Hormonprogramme die Lösung für Fruchtbarkeitsprobleme sein können,
sondern nur die konsequente Schwachstellen-Analyse
im eigenen Betrieb.
Ich möchte mich auf diesem
Weg nochmal bei den besuchten Betrieben bedanken, die trotz der vielen Arbeit in den letzten Wochen
ein offenes Ohr für meine
Fragen hatten.

FLECKVIEHWELT 2/2013

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