Segen oder „Poisson d`Avril“1)? Sommerzeit
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Segen oder „Poisson d`Avril“1)? Sommerzeit
Ausgabe April 2005 16. Jahrgang 2005 Postvertriebsstück A 11 803 April 2005 BBZ 1 B ERLINER B EHINDERTEN -Z EITUNG Herausgegeben vom Berliner Behindertenverband e. V. „Für Selbstbestimmung und Würde“ Segen „Poisson d’Avril“ ? Der BBV im Internet: oder http://www.bbv-ev.de E-Mail: [email protected] Diese Frage stellt sich, wenn man die Meldungen aus unserer Zeitung und anderen Medien über den Telebus liest und hört. Da gab es einen Vorvertrag zwischen Senat und der BVG – wobei letztere ja nie wirklich Willens war. Am 9. März meldete der „Tagesspiegel“ die Sensation: City-Funk übernimmt Telebus! Es soll möglich sein, kurzfristig zu bestellen. Das klingt zunächst nicht schlecht, Aber wie wird das Konzept aussehen? In Memoriam Andreas Graf von Arnim 30. März 2005 AUS DEM INHALT z Barrierefreiheit Seite 3 z Antidiskriminierungsgesetz ADG Seite 4 Seite 5 z Pressekodex z Unser Schwerpunktthema: „Telebus, ÖPNV etc.“ Seiten HKHPDOV%(5/,1.21.5(7-DKUHV$ERQQHPHQW(85(LQ]HOSUHLV(85 14–18 z Kampagne „Marsch aus den Institutionen Seite z Unterwegs mit Mobidat: KulturBrauerei Berlin Seite 28 In der Abendschau vom 23. März 2005 sagte die Senatorin KnakeWerner im Interview, dass es ab dem Jahr 2010 keinen Telebus mehr geben wird. Kein Wort kam, ob bis zu diesem Jahr der städtische Nahverkehr bis dahin 100%ig barrierefrei ist. Was ist mit den begleitenden Diensten, wie Treppen- Ankleidediensten... Sollen dies wirklich MAE-Jobs werden? Wie sieht es dann mit einer Unfallversicherung für diese Einsatzkräfte und der Nutzer aus? Diese Visionen stimmen mich nicht froh. Wird der Behindertenfahrdienst als Zubringer zum ÖPNV fungieren? Wie geht es mit der Zuzahlung weiter? Wann und wer zahlt den Taxikontonnutzern die verauslagten Gelder zurück, wenn die TelebusZentrale beim BZA aufgelöst ist? An dieser Stelle sind die Politiker aufgefordert bei aller Notwendigkeit, Haushaltsmittel einsparen zu müssen, die Mobilität von Menschen mit 1) Sommerzeit Behinderungen zu erhalten. Mehr dazu im Schwerpunktthema... Chronisch kranke Menschen bräuchten nicht mehr jedes Jahr nachzuweisen, dass sie wirklich chronisch krank seien – so die Gesundheitsministerin Ulla Schmidt a n z e i g e BBV Tours GmbH fahrt 32 ... und viele andere spannende Themen, denn die Reihenfolge hier ist keine Rangfolge ... Die nächste Ausgabe der BBZ erscheint am 28.04.2005 Redaktionsschluss 8.04.2005 (wir berichteten in der letzten Ausgabe). Das war wohl ein Poisson d’Avril. Die Erfahrungen betroffener Menschen widerspricht dieser Ankündigung, wie wir in dieser Ausgabe klarstellen müssen. Fortsetzung auf Seite 5 Behindertenfahrdienst mit Mietwagen- und Omnibusbetrieb – Hilfe hat VorTel.: 92 70 36 30 Fax: 92 70 36 31 Funk: 0177-4 82 03 77 www.bbv-tours-berlin.de Telebusfahrten einschl. Taxi-Kontingent Arzt- und Behördenfahrten Stadtbesichtigungsfahrten und Fahrten zu Kultureinrichtungen $XVÀXJV.XUXQG8UODXEVIDKUWHQ±HXURSDZHLW±PLW klimatisierten Mercedes „Sprinter-“ und „Supersprinter“Bussen 2 POLITIK BBZ April 2005 Projekt von Studenten der Stadt - u. Regionalplanung, TU Berlin, 2004 Barrierefreie Stadt ?! Im Rahmen des Projektes wurden u.a. Interviews mit aktiven gehandicapten Menschen durchgeführt. Es soll deshalb darüber berichtet werden. Die bisherige Umsetzung in der Stadtplanung sowie Vorschläge für eine zukünftige barrierefreie Stadt erfolgten u.a. am Beispiel von Berlin. Konkret wurden der Alexanderplatz, die S-Bahnverbindung zwischen Alexander- und Potsdamer Platz sowie der Potsdamer Platz untersucht. Alexanderplatz und Potsdamer Platz wurden aus Sicht eines Rollstuhlfahrers bewertet. Der Alex, seine Geschäfte etc. sind z.T. sehr schwer passierbar bzw. erreichbar. Das Kaufhaus dagegen ist überwiegend behindertengerecht. Zwischen Alexanderplatz und Potsdamer Platz gibt es keine direkte behindertengerechte Verbindung – nur den halbwegs barrierefreien Bus. Die S-Bahnstation Potsdamer Platz verfügt über keinen Aufzug, der unmittelbar zum Bahnsteig führt. Bei der U-Bahnstation ist gar kein Aufzug vorhanden. Der Potsdamer Platz selbst, die Arkaden u.a. öffentliche Einrichtungen sind i.d.R. gut erreich- und passierbar. Es war jedoch kein einziJHU %HKLQGHUWHQSDUNSODW] ]X ¿QGHQ (trotz Nachfragen beim Wachschutz und einer Politesse). Beschriebene Orte wurden außerdem aus Sicht eines Blinden getestet. Eine Orientierung allein wäre in diesem Fall nicht möglich gewesen. Fazit war, dass der Eindruck beider Plätze bzgl. Barrierefreiheit eher mäßig ist, obwohl es sich um zentrale, touristisch relevante Plätze handelt. Ärgerlich ist besonders die Tatsache, dass der Potsdamer Platz erst nach 1998 fertiggestellt wurde. Es ist also nicht ausreichend, wenn die einzelnen Gebäude, Bahnhöfe usw. barrierefrei sind, sondern auch die Wege und ihre Verbindungen. Außerdem wurde im studentischen Projekt über den Sonderfahrdienst „Telebus“ berichtet. Im Zusammenhang mit einer eventuellen Übernahme durch die BVG wurde erwähnt, dass im Rahmen der Bewerbung Berlins als Olympiastadt 2000 die Senats-Leitlinien für Verkehr und Bau 1992 neu formuliert wurden. Seitdem sind enorme Verbesserungen in Bezug auf „Barrierefreiheit“ zustande gekommen. Als schlechtes aktuelles bauliches Beispiel muss das sanierte Olympiastadion erwähnt werden. We i t e r h i n w u r d e d i e a m 01.09.2004 gestartete Aktion der Berliner Vignettenkampagne erläutert. Folgende 5 allgemeine Kriterien müssen von allen Bewerbern (Geschäfte, Restaurants, Hotels, Theater, Ausstellungsgebäude, Banken, Schwimmbäder...) erfüllt werden: 1. stufenlos 2. breite Türen 3. ausreichend große %HZHJXQJVÀlFKH 4. Markierung von gefährlichen Flächen 5. Orientierungshilfen Ein Gespräch mit Vertretern der BVG ergab u.a., dass beim Einbau von Aufzügen die z.T. nicht zu verachtenden Folgekosten berücksich- tigt werden müssen. Der Umbau - v.a. von alten UBahnhöfen - ist bei laufendem Betrieb schwierig, langwierig und teuer. Für Bus und Straßenbahn lassen sich durch deren schrittweise Erneuerung leichter BarrierefreiPrinzipien umsetzen. Gerade Busse ZHUGHQ PLWWOHUZHLOH DP KlX¿JVWHQ von Menschen mit Behinderungen genutzt. Ein Wandel bei der Anschaffung barrierefreundlicher Beförderungsmittel sowie der Um- und Ausbau der Bahnhöfe ist v.a. seit 1992 erkennbar. Herr Marquard (Berliner Landesbehindertenbeauftragter) äußerte, dass z.B. 80 % der BVGBusse behindertengerecht mit Rampen ausgestattet sind und bei den Straßenbahnen ca. die Hälfte gut zuJlQJOLFKH1LHGHUÀXUIDKU]HXJHVLQG Insbesondere seit der Erklärung von Barcelona* gab es erste positive Veränderungen. Ein Zeichen ist z.B. die geschaffene Stelle eines „Beauftragten für Behinderte“ bei der BVG. Beim Thema „barrierefreies Bauen“ wurde auch auf die Bauordnung Berlin eingegangen. Hier steht im § 51 (1): „Öffentlich zugängliche bauliche Anlagen müssen so hergestellt und instand gehalten, werden dass Behinderte ... sie ohne fremde Hilfe zweckentsprechend nutzen können.“ Verkehrssystem den Anforderungen an Barrierefreiheit stärker gerecht wird als das Berliner. Das Berliner System ist immerhin schon bald 100 Jahre alt. Folgende Punkte werden im Fazit des Studienprojektes noch einmal hervorgehoben: Generell: Die Öffentlichkeit muss mehr sensibilisiert werden in Bezug auf die Abschaffung von Barrieren. Zum Thema ÖPNV / BVG: In Hinsicht auf unseren demographischen Wandel muss sich die BVG mehr auf veränderte Kundenbedürfnisse und –wünsche einstellen. Ältere Menschen sind heute auch mobiler als früher. Barrierefreiheit im ÖPNV ist nicht nur für behinderte und zeitweilig mobilitätseingeschränkte Menschen wichtig, sondern für weitaus mehr Personen. Aspekte der Barrierefreiheit gehören in die Lehrpläne der Ausbildungsstätten. Nur so kann zukünftig die Trennung zwischen Behinderten und Nicht-Behinderten aufgehoben werden**. Vereinbarung der europäischen Städte (EU): „Behindertengerechte Stadtgestaltung und –politik“ ** (Frau Schnur – Redakteurin der Berliner Behindertenzeitung) A. Szardning * Weiterhin ergab eine Untersuchung in der Stadt München, dass ihr a n z e i g e Individuelle Lösungen für Menschen mit Handicap PM Autohaus Berolina Paramobil Berlin GmbH Dürerstr. 44, 12203 Berlin Tel.: 0 30/84 31 79 31 Fax: 0 30/8 34 37 42 Mobil: 01 73/2 48 56 98 E-Mail: [email protected] www.pm-paramobil.de Ihr Ansprechpartner: Torsten Frenz Cicerostr. 34 10709 Berlin (Halensee) Tel.: 0 30/33 80 09-127 Fax: 0 30/33 80 09-140 E-Mail: [email protected] www.autohaus-berolina.de Übrigens: 15% Nachlass auf alle Neuwagen für Schwerbehinderte Behinderungsgrad mind. 50% Gemeinsam stark durch Beweglichkeit und Kompetenz POLITIK BauO Zu Zwischenstands-Informationen, die dem Berliner Landesbeirat für Behinderte bezüglich der Neufassung der Berliner Bauordnung gegeben wurden, erklärt der Vorsitzende des Berliner Behindertenverbandes „Für Selbstbestimmung und Würde“ e.V. (BBV), Ilja Seifert: Barrierefreiheit muß Markenzeichen der Bauordnung werden Wir wollen keinen Kuhhandel! Daß endlich jedes neu zu bauende Gebäude barrierefrei sein soll, darf nicht mit dem faulen „Kompromiß“ aufgewogen werden, daß das zukünftig erst ab der vierten Wohnung gilt. Bisher regelt der § 51, daß jedes Wohngebäude mit mehr als zwei Wohnungen mindestens eine behindertengerechte enthalten müsse. Der BBV begrüßt es, daß zukünftig von „Barrierefreiheit“ gesprochen wird, weil das wesentlich zutreffender ist als „behindertengerecht“. Und es ist auch vernünftig, alle neu zu bauenden Gebäude in diese Regelung einzubeziehen. Wenn sie aber dadurch aufgeweicht wird, daß bis zu drei Wohnungen (und x Geschäfte und Büros!) eingerichtet werden können, ohne daß Barrierefreiheit vorhanden sein muss, schließt uns das wieder aus. Wer – weniger gutes – Bundesrecht gegen Berliner Landesrecht ins Feld führt, ignoriert nicht nur die Interessen behinderter und chronisch kranker Bewohner/innen, sondern auch die mit den Leitlinien für ein barrierefreies Berlin und dem Beitritt zur Erklärung von BarcelloQD EHUQRPPHQHQ 6HOEVWYHUSÀLFKtungen des Senats. 'HU %%9 HUZDUWHW GD GHU 6Hnat dem Abgeordnetenhaus eine %DXRUGQXQJ YRUOHJW LQ GHU %DUrierefreiheit zu einem der Markenzeichen wird. Alibi-Verordnungen braucht niemand! Ilja Seifert April 2005 BBZ 3 Barrierefreiheit im Hotel- und Gaststättengewerbe 12. März 2005: Erste Zielvereinbarung nach dem Behindertengleichstellungsgesetz verabschiedet. Barrierefreiheit gilt künftig als zukunftsweisendes Qualitätsmerkmal im Hotel- und Gaststättengewerbe Zur heutigen Vorstellung und Unterzeichnung der Zielvereinbarung „Standardisierte Erfassung, Bewertung und Darstellung barrierefreier Angebote in Hotellerie und Gastronomie“ erklärte der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, Karl Hermann Haack: „Ich begrüße es sehr, dass die Verhandlungen zwischen den beteiligten Verbänden der Behindertenselbsthilfe und dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) sowie dem Hotelverband Deutschland e.V (IHA) zum Abschluss einer Zielvereinbarung über Standards und Bewertungsmöglichkeiten im Bereich von Hotels und Gaststätten geführt haben. Besonders hervorzuheben ist, dass es sich dabei um die erste Zielvereinbarung nach dem seit 2002 geltenden Gesetz zur Gleichstellung behinderter Menschen (BGG) handelt. Der DEHOGA, der IHA und die Verbände behinderter Menschen beweisen in einem der Schlüsselsektoren für die gesellschaftliche Teilhabe behinderter Menschen, dass das Gleichstellungsgesetz wirkt. Der barrierefreie Tourismus für Alle ist mir persönlich ein großes Anliegen, dem ich mich bereits seit geraumer Zeit intensiv widme. So geben auch zwei von mir initiierte Gesprächsrunden mit Vertretern der Behindertenverbände und der Tourismuswirtschaft in Deutschland, darunter Reiseunternehmen, Fluggesellschaften und Flughäfen Impulse für weitere Zielvereinbarungen. Mit der heute unterzeichneten Zielvereinbarung haben sich die Vertragspartner auf verlässliche Standards und somit auf eine Katalogisierung der barrierefreien Angebote im Gastgewerbe verständigt und damit eine wichtige Grundlage für die weitere Entwicklung des barrierefreien Tourismus für Alle in Deutschland geschaffen. In Zukunft werden fünf verschiedene Piktogramme für die Kategorien Barrierefrei für Gäste, die zeitweise auf einen nicht-motorisierten Rollstuhl oder eine Gehhilfe angewiesen sind, Barrierefrei für Gäste, die ständig auf einen Rollstuhl angewiesen sind, Barrierefrei für Gäste, die sehbehindert oder blind sind, Barrierefrei für Gäste, die schwerhörig oder gehörlos sind, Barrierefrei für alle Gäste mit körperlichen oder sensorischen Einschränkungen über die Nutzungsmöglichkeiten durch behinderte Menschen informieren und die Reiseplanung erheblich vereinfachen. Zur Überprüfung der Standards durch die beteiligten Betriebe wurden Checklisten erarbeitet, mit de- nen jeder selbst feststellen kann, ob er die Standards einer oder mehrerer Kategorien erfüllt. Ich beglückwünsche die Verbände behinderter Menschen, den DEHOGA und den IHA zu ihrem Erfolg. Beherbergungsbetriebe und Gaststätten verfügen nunmehr über ein Instrument, mit dem Barrierefreiheit als zukunftsweisendes Qualitätsmerkmal im Alltag anerkannt werden wird. Meine Erwartung ist, dass auf dieser Grundlage auch der tatsächliche Ausbau barrierefreier Angebote aktiv vorangetrieben wird, um über die Grenzen Deutschlands hinaus nicht nur für behinderte, sondern für alle Menschen attraktive Angebote zu schaffen.“ Karl Hermann Haack, der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung. 4 BBZ April 2005 POLITIK Antidiskriminierungsgesetz (ADG) 7. März 2005 8PVHW]XQJ (8$QWLGLVNULPLnierungsrichtlinien · Wohnungsgesellschaften vermieten oft prinzipiell nicht an behinderte Menschen. Maßvoll, realistisch und notwendig: Der Gesetzentwurf zur Umsetzung der EU-AntidiskriminieUXQJVULFKWOLQLHQ ¿QGHW %HVWlWLJXQJ Behinderte Menschen müssen auch im Zivilrecht vor Diskriminierung geschützt werden. Das Gesetz kann also, wie Christoph Nachtigäller vom Deutschen Behindertenrat in der Anhörung ausführte, den individuellen Rechtsschutz verbessern und gesellschaftliche Breitenwirkung im Sinne der Gleichstellung behinderter Menschen entfalten.“ Zur heutigen Anhörung des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zum Entwurf eines Antidiskriminierungsgesetzes (ADG) erklärt der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, Karl Hermann Haack: Die überwiegende Zahl der Sachverständigen und die Vertreter der behinderten Menschen haben in der Anhörung anschaulich unterstrichen, dass ein besserer Schutz behinderter Menschen im Zivilrecht nötig ist. Heute sind auch im Bundestag die Fakten auf den Tisch gekommen, die hoffentlich nun endlich zu einer Versachlichung der Diskussion führen werden: Dabei geht es um Veränderungen bei sog. Massengeschäften nicht darum, den durch den Eigentumsschutz garantierten Nahbereich zu regeln. So ist etwa die Vermietung der Einliegerwohnung im eigenen Haus von dem Gesetz überhaupt nicht betroffen. Dieser Mythos wird auch durch wiederholte Behauptung nicht wahrer. Die Anhörung hat mit einer ganzen Reihe weiterer Mythen und Horrorszenarien aufgeräumt: Mit dem Antidiskriminierungsgesetz werden - was die Kommission gegenüber Deutschland schon auf dem Klagewege angemahnt hatte - nun endlich EU-Richtlinien umgesetzt. Dies geschieht keineswegs in einer überschießenden Manier. (Artikel 3) dar: Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden. Auch der Artikel 13 der zukünftigen EU Verfassung erfordert einen Diskriminierungsschutz für behinderte Menschen. Prof. Dr. Christian Armbrüster von der Freien Universität Berlin leitet aus diesen menschenrechtlichen VorJDEHQ VRJDU HLQH 9HUSÀLFKWXQJ GHV Staates ab, den Diskriminierungsschutz auf behinderte Menschen DXV]XZHLWHQ 0LW GHP $'* ¿QGHW Deutschland somit Anschluss an die Menschenrechtsstandards, wie sie in anderen europäischen Staaten und in den USA z. T. schon lange bestehen. Diese Beispiele zeigen auch, dass dort keinerlei wirtschaftsschädigende Wirkungen eingetreten sind. Das Gegenteil ist richtig: Es hat sich eine Kultur des Diversity-Managements entwickelt, die gerade von global agierenden Unternehmen als Wettbewerbsvorteil betrachtet wird. 0lU] 8PVHW]XQJ (8 Antidiskriminierungsrichtlinien · Reise- und Fluggesellschaften verweigern den Abschluss von Reiseverträgen. · Behinderte Menschen werden wegen angeblicher Belästigung aus Gaststätten und Hotels verwiesen. Dass von den Regelungen im zivilrechtlichen Teil des Gesetzes auch Diskriminierung aufgrund von Behinderung erfasst werden soll, stellt eine auch in anderen EU-Mitgliedsstaaten praktizierte horizontale Erweiterung der Richtlinien und eine konsequente Umsetzung der europarechtlichen und verfassungsrechtlichen Gebote des Grundgesetzes Die Anhörung hat ebenfalls widerlegt, dass die Vertragsfreiheit in unzulässiger Weise beeinträchtigt wird. Vielmehr attestierten die Sachverständigen dem Gesetzentwurf ein gesundes Augenmaß (z. B. Prof. Dr. Heide Pfarr) und den Gebrauch ausgewogener Instrumente (Prof. Dr. Ursula Rust). Dass im Kampf gegen Diskriminierung eine Beweiserleichterung eingeführt wird, d. h., dass Tatsachen glaubhaft gemacht werden müssen, steht ebenfalls in 18. März 2005 ADG Behindertenbeauftragter begrüßt Standhaftigkeit von Bundesregierung und Koalitionsfraktionen beim Antidiskriminierungsgesetz (ADG) Gleichzeitig äußert Haack deutliche Kritik am Verhalten der Ministerpräsidenten Kurt Beck und Peer Steinbrück Zu den jetzt angekündigten Änderungen am Gesetzentwurf zur Umsetzung der Antidiskriminierungsrichtlinien erklärt der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, Karl Hermann Haack: „Bundesregierung und Koalitionsfraktionen haben in den vergangenen Tagen eindeutig bekundet, dass sie daran festhalten wollen, im zivilrechtlichen Teil des ADG auch behinderte Menschen ausdrücklich vor Diskriminierung zu schützen. Dabei wird es bleiben und das ist gut und notwendig! Dass es einzelne Änderungen an dem Gesetzentwurf geben wird, ist die normalste Sache der Welt; sonst bräuchten wir im parlamentarischen Verfahren ja keine Anhörungen durchzuführen. In der Anhörung am 7. März wurde sehr deutlich, dass es für behinderte Menschen trauriger Alltag ist, bei Massengeschäften wie Versicherungen, bei Reisen, in Hotels und Gaststätten und bei Vermietungen diskriminiert zu werden. Das ist ein Skandal, den man auch als solchen benennen muss! Die Gegner des ADG führen das Wort Freiheit gern im Munde. Ich frage diese ganz direkt: Denken Sie auch daran, wie es um die Freiheit behinderter Menschen bestellt ist, wenn ihnen der Eintritt in Diskotheken und Restaurants wegen der Annahme verwehrt wird, andere Gäste könnten sich in ihrem FreizeitHPS¿QGHQEHHLQWUlFKWLJWIKOHQ" Wie frei fühlt sich wohl eine behinderte Studentin, die ein Stipendium für die USA bekommen hat, aber nicht einreisen kann, weil es private Versicherer in Deutschland verweigern, ihr auch nur ein Angebot für eine Auslandskrankenversicherung zu erstellen und sie deswegen ihr Studium nicht antreten kann? Ich habe diese Argumente auch den Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen nicht vorenthalten. Auf einen Brief an Peer Steinbrück, in dem ich ihn Behinderten Menschen werden regelmäßig Versicherungen verwehrt und eine Risikoprüfung von vorneherein mit Verweis auf die Behinderung abgelehnt. vollem Einklang mit den EU-Vorgaben (Prof. Dr. Sibylle Raasch) und bedeutet keinesfalls eine Beweislastumkehr, wie fälschlicherweise in den letzten Tagen von Oppositionspolitikern und Medien verbreitet wurde. Schließlich wurde auch die Behauptung, dass eine Klagewelle drohe, mit Erfahrungswerten überzeugend widerlegt. Prof. Dr. Ursula Rust führte aus, dass in der arbeitsgerichtlichen Rechtsprechung, wo es bereits seit über 30 Jahren ein Verbot der geschlechtlichen Diskriminierung gibt, weniger als 0,1 % der Klagen auf dem § 611 a BGB basieren. Die Antwort auf die Frage, warum dies nun durch das ADG anders werden sollte, blieben die von der Opposition benannten Sachverständigen und Verbandsvertreter schuldig. Fazit: Der Forderung von Frau Professor Rust an die Adresse der Kritiker, das Gesetz zu lesen, kann ich mich nur anschließen. Unredlich ist es aber, ein Gesetz, mit dem Deutschland in notwendiger und maßvoller Weise die Chance hat, den Anschluss an internationale 0HQVFKHQUHFKWVVWDQGDUGV]X¿QGHQ mit bewusst falschen Behauptungen zu diffamieren, Diskriminierungen Vorschub zu leisten und dadurch das Ansehen Deutschlands in Europa, wo man die hier geführte Gespensterdiskussion mit Kopfschütteln verfolgt „ in unverantwortlicher Weise zu schmälern.“ darum gebeten habe, mir seine Gründe mitzuteilen, warum er den Gesetzentwurf ablehnt, erhielt ich bis heute keine Antwort. Gerade sozialdemokratische Ministerpräsidenten sollten wissen, dass es in der guten Tradition unserer Partei liegt, stets die Wechselwirkung der großartigen Werte unseres Grundgesetzes, nämlich Freiheit und Gleichheit in ein ausgewogenes Lot gebracht zu haben. Ich fordere meine Parteifreunde daher nachdrücklich dazu auf, sich dies noch einmal ins Gedächtnis zu rufen. Ich bin bereit, über die alltägliche Diskriminierung behinderter Menschen sowie die daraus resultierende Notwendigkeit der Aufnahme behinderter Menschen in das ADG ein Gespräch zu führen.“ POLITIK April 2005 BBZ 5 Pressekodex Der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung begrüßte die Aufnahme behinderter Menschen in den Pressekodex Mit Freude und Genugtuung nahm der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, Karl Hermann Haack, zur Kenntnis, dass das Plenum des Deutschen Presserates auf seiner Sitzung am 2. März 2005 Behinderung unter die in Ziffer 12 des Pressekodex aufgeführten Diskriminierungsverbote aufgenommen hat. Damit konnten die Bemühungen der Behindertenselbsthilfe, der Betroffenen und nicht zuletzt auch die Intervention des Beauftragten aus dem Jahre 2003 zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht werden. Es wird nun darauf ankommen, diesen neuen Passus bekannt zu machen und ggf. im Interesse von Menschen mit Behinderungen auch durchzuset zen. Die Rahmenbedingungen für einen fairen Journalismus in Deutschland sind durch ein wesentliches Element vervollständigt worden. Filme u. Ausstellung: An vier Tagen werden in 18 Vorstellungen 12 Filme zum Thema Borderline und zu anderen psychischen Erkrankungen im Kleisthaus in Berlin-Mitte zu sehen sein. Dazu gehören die Hollywood-Produktionen „A BEAUTIFUL MIND“ In Zusammenarbeit mit Rollstuhlfahrern entstand die EDAG Rollstuhl-Ladehilfe. Sie wurde so konzipiert, dass der Rollstuhl ohne fremde Hilfe, auf Tastendruck ins Auto verladen wird. Die hintere Tür wird durch ein besondere Elektrik zur Parallelschwenktür umgebaut, und das Alles Das Plenum des Deutschen Presserats hat auf seiner Sitzung am 02.03.2005 die Ziffer 12 des Pressekodex um ein Detail erweitert. Mit der Gleichstellung behinderter Menschen, die auch in Artikel 3 des Grundgesetzes ihre ausdrückliche Betonung gefunden hat, unterstreicht der Presserat die besondere Verantwortung der Medien. Ziffer 12 des Pressekodex lautet jetzt: Der Anregung von Behindertenverbänden und Betroffenen, einen Passus gegen die Diskriminierung von Behinderten in die Publizistischen Grundsätze aufzunehmen, kam der Presserat damit nach. „Niemand darf wegen seines Geschlechts, einer Behinderung oder seiner Zugehörigkeit zu einer rassischen, ethnischen, religiösen, sozialen oder nationalen Gruppe diskriminiert werden.“ „borderline - borderland“ ebenso wie auch der gerade auf der Berlinale gezeigte Film „ALLEIN“. Sie sind herzlich eingeladen, daran teilzunehmen: EINTRITT FREI! Nach den einzelnen Vorführungen freuen sich die Filmschaffenden auf Nachfragen und Anmerkungen. a n z e i g e Die hessische Firma EDAG Engineering + Design AG ist ein weltweit operierendes Unternehmen in Sachen Autoentwicklung. Seit 1988 beschäftigen sich die EDAG- Mitarbeiter mit der Frage: Wie bekommt ein Rollstuhlfahrer seinen Rollstuhl ins Fahrzeug. Welche Kriterien sind uns dabei wichtig. Diskriminierungsverbot von Behinderten unterstrichen Filmprogramm: 14. und 15. April 2005 und 25. und 26. Mai 2005 Mauerstraße 53, 0117 Berlin Programm: www.behindertenbeauftragter.de oder Tel.: 2007 1822 Ausstellung: 14. April bis 15. Juli 2005 Natürlich im Kleisthaus, Fortsetzung von Seite 1 ohne am Fahrzeug selbst Schäden entstehen zu lassen. Die Folge: Das Auto ist absolut rückrüstbar. Das Antidiskkriminierungsgesetz ist schon lange gefordert und versprochen. Durch die Unterbringung des Rollstuhls im Auto, erreicht dieser schnell die Raumtemperatur, so werden keine gesundheitlichen Gefahren zusätzlich heraufbeschworen. Die chrashgeschützte Unterbringung des Rollis gibt Sicherheit während der Fahrt. Die Firma EDAG fertigt die Rollstuhl- Ladehilfe für Volkswagen- Modelle vom Polo bis Passat Variant. Neu hinzukommen werden in 2005 der VW Golf Plus, der OPEL Astra Caravan, der SKODA Octavia II Combi und der RENAULT Megane II 5-Türer und Megane II Grandtour. Immer wieder gibt es Einwände gegen ein solches allumfassendes Gesetz. Wohl, weil es sich auf alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens auswirken könnte. Unser Motto ist zur Philosophie geworden „ Mit Sicherheit mobil“. Das hieße, überall muss jeder Chancen haben, sich ausbilden lassen, arbeiten, sich behandeln lassen sowie sich vergnügen können. Das erfordert – gerade auch für Menschen mit Behinderungen – natürlich, dass beispielsweise bei Neu- und Umbauten von vornherein an Barrierfreiheit gedacht wird... Ute Schnur Poisson d’Avril ist in Frankreich das April-Fischlein. Das heften die bösen Buben am 1. April anderen (am liebsten kleinen Mädchen) an den Rücken, mal mit und mal ohne frechen Spruch drauf. Die anderen amüsieren sich, aber die bzw. der betreffende weiß nicht, was darauf steht, was mitunter zur Verunsicherung führt. 1) a n z e i g e Selbstbestimmt Leben. Wir unterstützen Sie – zuverlässig. Kontakt: www.edag-rollstuhl-ladehilfe.de [email protected] Ansprechpartner: Rüdiger Wiegand -Geschäftsbereich LadehilfeReesbergstraße 1 36039 Fulda Tel: 0661-6000 240 Fax: 0661-6000 209 AMBULANTER DIENST der Fürst Donnersmarck-Stiftung Rufen Sie uns an, wir informieren Sie gern: Tel.: (030) 40 60 58 0 =HOWOLQJHU6WUDH%HUOLQ)URKQDX DPEGLHQVW#IGVWGHZZZIGVWGH FÜRST DONNERSMARCK- 6 BBZ April 2005 TIPPS & INFOS HILFE - ich brauche ein Hilfsmittel! Ein Fachberatungsangebot in Zusammenarbeit mit dem BBV Seit Gründung des BBV war dieser immer bestrebt, Betroffenen, ihren Angehörigen und Freunde in allen sozialen Fragen Hilfe anzubieten. Dazu betrieb er in der Vergangenheit sehr erfolgreich Projekte und Arbeitsgruppen. Der Projektebereich musste – um weiterhin förderungsfähig zu bleiben - in das eigenständige Beschäftigungswerk ausgegliedert werden; die unterschiedlichen Arbeitsgruppen verschwanden mit dem Ausscheiden der fachlich kompetenter Arbeitsgruppenleiter. Ich als ehemaligrer Vorstandsvorsitzender des BBV habe mich der Tradition erinnert und mir in meiner Funktion als mehrjähriger Mitarbeiter des ehemaligen „Rolli-Point Berlin“ die fachliche Berufspraxis im Hilfsmittelbereich angeeignet. Seit dem gebe ich meine Kenntnisse auf diesem Gebiet weiter. Nicht erst seit der Einführung der Gesundheitsreform ist es außerordentlich wichtig, dass hilfsmittelbe- dürftige Versicherte sich umfassend über die Rechte gegenüber ihren jeweiligen Kostenträgern informieren. Hauptschwerpunkt dabei ist für Schwerbehinderte der Hilfsmittelbereich. Wer sich an den „Rolli-Point“ erinnert, wird bestätigen, dass die Hilfsmittelberatung, -erprobung und –versorgung unter Berücksichtigung der Behinderungsart eines jeden Betroffenen ein richtungsweisender Weg war, um hilfsmittelbedürftige Schwerbehinderte optimal zu versorgen. Ich habe in der Zeit nach „RolliPoint“ weder Kosten noch Mühe gescheut, verschiedene Hilfsmittel als Erprobungs- und Beratungsmuster zu erwerben, so dass es möglich „Ann Arbor - Eine schwere Behinderung oder chronische Krankheit würde, so glauben viele Menschen, sie auf immer unglücklich machen. Doch tatsächlich scheinen Behinderte oder chronisch Kranke insgesamt genauso glücklich oder zufrieden zu sein wie die Gesunden - so das Ergebnis einer neuen US-Studie. Psychologen hatten die Stimmungsschwankungen von 49 Gesunden und ebenso vielen schwer nierenkranken Dialysepatienten eine Woche lang verglichen. Letztere waren schon mindestens drei Monate in Dialysebehandlung. Sie müssen sich mehrmals die Woche mehrere Stunden lang der Blutreinigung an einer Maschine unterziehen und ihr gesamtes Leben darauf einstellen. Trotzdem versänken sie nicht in Da der BBV z. Zt. nicht über die räumlichen Möglichkeiten verfügt, ein Hilfsmittelzentrum (ähnlich wie beim DRK) einzurichten, was ihm allerdings gut zu Gesicht stehen würde, habe ich mich bereiterklärt, dieses Angebot sozusagen in „Heimarbeit“ umzusetzen. Diese Hilfsmittelberatung, -erprobung und –anpassung erfolgt nach unbedingter Voranmeldung und Terminabsprache. Die Beratung erstreckt sich auch auf Inkontinenzhilfen, behindertenbedingte Kfz-Umrüstungen und Wohnungsumbauten sowie Rollstuhltraining für Hilfspersonen. Reha- und Inkontinenz-Fachberater Adele-Sandrock-Strasse 44, 12627 Berlin Telefon: 9933585 – Mobil: 01791303363 Glücklich trotz Krankheit oder Behinderung Dörte Saße berichtete in der „Welt“ über eine brandneue Studie aus den USA, die wir Ihnen nicht vorenthalten dürfen (auszugsweise): wird, in häuslicher Atmosphäre die unterschiedlichsten Hilfsmittel auszuprobieren. Trübsal, so die Forscher, sondern seien im Schnitt genauso glücklich wie die Gesunden. Ä'LHV LVW HLQ ZHLWHUHU %HZHLV daß Menschen sich bei großem 8QJOFNHPRWLRQDODQSDVVHQN|Qnen Menschen, die solch ein Unglück nicht erlebt haben, nehmen an, es würde ihr Glück zerstören, was es in Wahrheit wahrscheinlich gar nicht tut“, so Peter A. Ubel, Professor an der Universität Michigan und Mitautor der Studie im „Journal of Experimental Psychology“. Das Team um ihn und Jason Riis hatte die 49 Dialysepatienten und die 49 gesunden Vergleichspersonen so gewählt, daß sie in Alter, Geschlecht, Rasse und Ausbildung einander vergleichbar waren. Alle Teilnehmer der Studie bekamen für eine Woche lang einen handtellergroßen Kleinstcomputer (PDA), der im groben Zweistunden- Abstand piepste und mit einem kurzen Fragenkatalog die aktuelle Stimmung der Menschen abfragte. „Der große Vorteil beim Einsatz von PDAs ist, daß man repräsentative Schnappschüsse von den Erfahrungen der Menschen bekommt, statt sich auf die verallgemeinerten Eindrücke ihres Lebens verlassen zu müssen“, so Riis. Frühere Studien waren durch das Abfragen allgemeiner Eindrücke zu ähnlichen Ergebnissen gekommen. Sie bergen jedoch die Gefahr zu Verfälschungen. Tatsächlich zeigte sich, daß die Stimmung der gesunden wie der kranken Teilnehmer sich im großen und ganzen ähnelte. Die Studie behaupte nicht, daß eine große gesundheitliche Katastrophe - wie Nierenversagen, Amputation oder Querschnittlähmung - nicht das Leben eines Menschen durcheinanderbringe. Ebenso sei es natürlich, daß solch eine Katastrophe auch Wolfgang Hänsch [email protected] Phasen von Frustration und Schwierigkeiten und möglicherweise Depression mit sich bringe. Doch wer durch solch eine Veränderung gegangen sei, passe im allgemeinen seine emotionalen Reaktionen dem neuen Leben an: „Menschen sind unverwüstlicher, als sie denken, und sie können Dinge überstehen, wie sie sie wahrscheinlich nie für möglich gehalten haben.“ Nun will das Team seine Studie auf Patienten mit diversen anderen schweren Erkrankungen ausdehnen, einschließlich solcher mit chronischen Schmerzen und mit seelischen Erkrankungen. Die Ergebnisse der Forscher scheinen eine andere Langzeitstudie zu bestätigen, über die amerikanische Wissenschaftler in den neunziger Jahren berichteten. Danach sind GLH 6WLPPXQJ XQG GDV :RKOEH¿Qden einer Person über Jahrzehnte konstant. Selbst drastische Ereignisse wie eine Querschnittlähmung - oder umgekehrt ein Lottogewinn - ändern nur vorübergehend etwas daran.“ TIPPS & INFOS April 2005 BBZ 7 Achtung wichtiger BBV-Termin: Mitglieder-Versammlung am 4.6.05 Nichts währt ewig; daher findet am Samstag, dem 4. Juni 2005 wieder einmal eine Mitgliederversammlung mit Neuwahlen des BBV-Vorstandes statt. Wir werden über Einzelheiten (Ort, Anfang und Ende) in der ordentlichen Einladung informieren, bitten Sie aber, schon jetzt den Termin zu reservieren und sich Gedanken über die Kandidaten zu machen, die zu wählen sind (ein Vorsitzender, zwei Stellvertreter, ein Schatzmeister, zwei Vorstandsmitglieder sowie zwei Kassenprüfer). Noch ‘n Termin: „Kultur für alle“ „Kultur für alle - Culture for all“ heißt die Jahreskonferenz 2005 des EIDD, European Institute for Design und Disability, die am 12. und 13. Mai 2005 im Presse- und Besucherzentrum der Bundesregierung unter der Schirmherrschaft des Bea n z e i g e auftragten der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen mit Unterstützung der Bundesregierung und des Landes Berlin durchgeführt werden wird. Das EIDD will mit der diesjährigen Jahreskonferenz deutlich ma- chen, dass „Design for all“ sich in allen gesellschaftlichen Bereichen verwirklichen läßt. Die Konferenz soll aufzeigen, wie kulturelle Einrichtungen (historische Gebäude, Museen etc.) und Veranstaltungen so gestaltet a n z e i g e werden können, dass sie möglichst von allen Menschen unabhängig vom Alter oder von individuellen Beeinträchtigungen genutzt werden können. Wäre da nicht die Teilnahmegebühr von 120 bzw. 160 Euro ... 8 BESCHÄFTIGUNGSWERK BBZ April 2005 Der Radiowecker reißt Alfred Krause (46) aus dem Schlaf. Ein Oldie-Sender spielt Songs von Daniel Küblböck (aus einer alten RTL-Sendung namens „Deutschland sucht den Superstar“). Herr Krause quält sich aus dem Bett. Gestern ist es etwas spät geworden bei der ArEHLW'LHQVWDP3¿QJVWVRQQWDJPDO wieder. Früher konnte sich Krause danach wenigstens ausschlafen. auf den punkt gebracht Vorsicht Satire! Vorsicht Satire! Vorsicht Satire! In den zurückliegenden zwei Ausgaben der Behindertenzeitung haben wir an dieser Stelle über die Nutzung der sogenannten 1-Euro-Jobs im Beschäftigungswerk informiert. In GLHVHP=XVDPPHQKDQJ¿HOPLUHLQ was der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl in seiner Regierungserklärung am 21.06.1990 vor dem Bundestag sagte: „Den Deutschen in der DDR kann ich sagen: Es wird niemanden schlechter gehen als vorher - dafür vielen besser. Für die Deutschen in der Bundesrepublik gilt: Keiner wird wegen der Vereinigung Deutschlands auf etwas verzichten müssen.“ Und der nachfolgende Bundeskanzler Gerhard Schröder versprach mit seiner Agenda 2010 auch die Verbesserung unserer Lebenslage. Dann kam u.a. Hartz I bis Hartz IV. Ich habe mir einmal vorgestellt, wie es einem Arbeitnehmer im Jahr 2010 gehen könnte. Ich nenne ihn einfach Alfred Krause (Übereinstimmung mit lebenden Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt). Ä-D MD GHU 3¿QJVWPRQWDJ³ PXUmelt er, „ist das wirklich schon sieben Jahre her?“ Es hat sich wirklich einiges getan seit damals. Nur nicht in seinem Haus. Als 2006 die Eigenheimzulage plötzlich doch gestrichen wurde, mussten sie eben Abstriche machen. Inzwischen hat sich Familie Krause an die frei liegenden Leitungen und den Betonfußboden gewöhnt. Gut, denkt Herr Krause, dass damals die Garage noch nicht fertig war; denn der Wagen ist längst verkauft. Zu teuer, seit die Kilometerpauschale nur noch für Entfernungen ab 200 Kilometer vom Arbeitsplatz gezahlt wird. Aber mit Bus und Bahn, tröstet sich Herr Krause, dauert die Fahrt in die City ja auch nur zweieinhalb Stunden. Jede Busfahrt muss allerdings - wie seit 2008 schon die Bahnen - ein halbes Jahr im Voraus gebucht werden, sonst zahlt man den doppelten Preis. Bus- und Bahnfahren hat eigentlich jede Menge Vorteile; weil man da so nette Leute trifft! Zum Beispiel die Blondine, die Herrn Krause immer so nett anlächelt. Zurücklächeln mag er nicht. Wegen seiner Zähne. Aber was will man machen? 3.000 Euro für zwei Kronen sind viel Geld. Und auch die Brille musste er auch selbst bezahlen. Hat dabei aber 15 Euro gespart, weil er nicht gleich zum Augen- sondern erst zum Hausarzt gegangen ist. Wegen der Überweisung. 7URW]GHP'HU8UODXEIlOOWÀDFK Traurig erinnert er sich an letzte Weihnachten. Als es nichts gab. Keinen Cent. 2009 wurde nämlich auch in der freien Wirtschaft das Weihnachtsgeld gestrichen. Im öffentlichen Dienst ist das ja schon länger so. „Und bis wann gab´s eigentlich Urlaubsgeld?“, fragt sich Herr Krause. Er kommt nicht drauf. Damals hatte man jedenfalls noch genügend Urlaub, um das Urlaubsgeld auszugeben. Heute sind´s ja gerade mal 19 Tage Urlaub im Jahr. Feiertage eingeschlossen. Pfingstmontag? 1. Mai? Alles Geschichte. Das stand nicht auf der Agenda 2010 - so hieß sie doch, oder? Aber man soll nicht meckern. Die da oben, weiß Herr Krause, müssen noch viel mehr ackern. Darum kann Alfred Krause mit der 45-StundenWoche ganz gut leben. Er hat auch keine Wahl. Seit der Kündigungsschutz auch in größeren Betrieben abgeschafft wurde, mag man es sich mit den Bossen nicht mehr verscherzen. Wer will sich schon einreihen in das Heer von neun Millionen Arbeitslosen? Aber den Feiertags]XVFKODJIUGHQ'LHQVW]X3¿QJVWHQ vermisst er schon. Aber heute, auf den letzten Metern zum Büro, steckt Alfred Krause sich trotzdem eine an und denkt: „Mit der 45-Stundenwoche kann man eigentlich ganz gut leben, und wenn man bedenkt: Wäre ich Zigarrenraucher, müsste ich für eine Havanna 11 Euro bezahlen. Pro Stück. Da käme ich mit meinem Monatsverdienst nicht mehr hin. Von dem 45-Stunden-Job bekomme ich monatlich 1.200 Euro ausgezahlt von brutto 6.300, die mein Arbeitgeber blechen muss. Der Rest geht an die Sozialkassen. Die beiden 400-Euro-Jobs nach Feierabend bringen ordentlich Netto-Cash in die Kasse: abends und nachts Taxi fahren, morgens Brötchen austragen. Deutsche Brötchen kosten übrigens jetzt 2,50 Euro das Stück und werden nur noch von den ganz Reichen verlangt. „Aber Schwarzbrot tut´s ja auch“, sagt sich Herr Krause und klopft auf seine Aktentasche, in der die Stullenbüchse klappert... H. Schmeing Was soll´s, in 24 Jahren hat Herr Krause es hinter sich. Falls das allgemeine Rentenalter, das letztes Jahr auf 70 Jahre angehoben wurde, bis dahin nicht noch höher liegt. Herr Krause wäre froh, mit etwas Beziehungen oder einem anerkannten Leiden wenigstens schon mit 67 in Rente gehen zu dürfen. Aber so üppig wird die Vorruhestandsrente dann nicht ausfallen, wenn das mit den Nullrunden so weitergeht, grübelt er. Doch wer weiß: Vielleicht bringt ihn das Rauchen vorher um. Obwohl er weit weniger qualmt, seit die Schachtel elf Euro kostet. a n z e i g e WIR MACHEN DAS – Dienstleistungen (aus: http://sozialisten.de/politik/ hartziv_muss_weg/karikaturenwettbewerb/) Ihr Wunsch – unsere Lösung z z z z Handwerk und Malerservice Hauswirtschaft und Garten Umzugskomplettservice Begleitung und Betreuung und vieles mehr ... z 2010 - Die Agenda unterm Strich 0DQIUHG%R¿QJHU%HUOLQ 0 30 / 49 91 13 48 %5$1'(1%85*.21.5(7 April 2005 BBZ 9 Herzliches Hallo liebe ABB-Mitglieder, nun wollte ich gerade die interessantesten Informationen aus Heft 1/05 Allgemeiner Behindertenverband Land Brandenburg e.V. (ABB) hierher übertragen, da muss ich feststellen, dass die spannendsten Informationen bereits in der BBZ vom März 05 veröffentlicht wurden - dumm gelaufen oder „so isses“, wenn man neu in eine Sache ein- steigt und noch nicht wirklich alles weiß, was wichtig sein könnte. Jeder BBZ-Leser wird inzwischen bemerkt haben, dass die Zeitung nicht so perfekt ist wie in den letzten zehn Jahren - sogar zu spät gekommen im April 2005, weil ich als $XVKLOIH ]X DOOHP hEHUÀXVV QRFK selber eine heftige Grippe bekam. Und auch wenn es mir keiner glauben wird: Es wird alles wieder besser! Wann? Na, Sie können Fragen stellen! Bald natürlich - und dann kann man sich richtig glücklich schätzen, nicht nur die guten, sondern eben auch mal die schlechten Tage „zusammengehalten“ zu haben. Danke für Ihr Verständnis sagt Hannelore Bauersfeld e-mail: [email protected] http://www.abbev.de für lokale Teilhabepläne „Teilhabe im Sinne eines ungehinderten, barrierefreien Zugangs und einer umfassenden Beteiligung von Menschen mit Behinderung am sozialen und gesellschaftlichen Leben realisiert sich vor allem auf der lokalen Ebene: im konkreten Zusammenleben in der Gemeinde. Aus diesem Grunde wird vorgeschlagen, auch die Aktionen zum 5. Mai (2005!) unter den Leitgedanken der ‘Teilhabe’ zu stellen. Ziel ist, in möglichst vielen Städten und Gemeinden die Entwicklung eines ‘Lokalen Teilhabeplans’ anzustoßen“, so umschreibt die Aktion Grundgesetzt auf ihrer Internetseite das Ziel für den diesjährigen Protesttag. Damit soll u.a. auch die Initiative des Bundesbehindertenbeauftragten für die Entwicklung eines nationalen Teilhabeplanes aufgegriffen und auf die lokale Ebene transportiert werden. „Ein solcher Teilhabeplan’ benennt zunächst die gemeinsamen Ziele und zeigt auf, was bereits P|JOLFK LVW GDQQ EHQHQQW HU 'H¿zite und Hindernisse, die der Verwirklichung von Teilhabe im Wege stehen. Schließlich werden erforderliche Veränderungen festgelegt, Verantwortlichkeiten und Zeithorizonte ausgehandelt. Nähere Informationen und Anregungen finden Sie unter http:// www.aktion-grundgesetz.de/5.mai/ seite_65527.html. Familienplanung in B A L A N C E Fachtag Gesundheit & Sexualität im Familienplanungszentrum BALANCE Menschen mit Behinderungen haben ein Bedürfnis nach erfüllter Sexualität und Partnerschaft. Dazu gehört auch der Kinderwunsch. Aber wie geht die Gesellschaft damit um? Die sexuelle Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen war ein Schwerpunkt auf dem Fachtag Gesundheit & Sexualität veranstaltet vom Familienplanungszentrum (FPZ) Berlin - BALANCE. Frau Prof. Dr. Ursula Pixa-Kettner vom Institut für Behindertenpädagogik an der Universität Bremen sprach von wissenschaftlichen Untersuchungen über Kinderwunsch und Elternschaft von Menschen mit geistiger Behinderung – warum eigentlich nicht? Nach kurzen Ausführungen zu Kinderwünschen von Menschen mit und ohne geistige Behinderung wurden auf der Grundlage der internationalen Fachdiskussion sog. Mythen über die Elternschaft von Menschen mit geistiger Behinderung dargestellt, die veranschaulichen, mit welchen Erwartungen und Vorurteilen Eltern mit geistiger Behinderung trotz gewachsener gesellschaftlicher Akzeptanz noch immer konfrontiert sind. Sie verweist dabei auf bereits existierende Unterstützungsformen und gleichermaßen auf den noch immer bestehenden Handlungsbedarf auf unterschiedlichsten Ebenen. Der zweite Schwerpunkt war GDV 7KHPD 0lQQHU*HVXQGKHLW von dem viel zu selten die Rede ist. Diplompsychologe Thomas Altgeld thematisierte männliche Rollenbilder und männliches Krankheitsverhalten, zeigte Zugangswege von Männern zum Thema Gesundheit auf, ihre speziellen Bedarfe und Unterschiede zum weiblichen Umgang mit Gesundheit und Sexualität. Repräsentative Untersuchungen haben herausgefunden, dass Männer weniger als Frauen glauben, dass man seinen Gesundheitszustand beHLQÀXVVHQNDQQ Männer geben durchschnittlich nur 1,45 aktuell bestehende Erkrankungen (von 36 angebotenen) gegenüber 2,06 bei den Frauen an. Die Anzahl aktueller und/oder früherer Erkrankungen lag 1999 bei den Männern im Mittel mit 3,63 Erkrankungen gegenüber 4,79 bei den Frauen ebenfalls signifikant niedriger (Ausnahme: Herzinfarkt und Leberverhärtung bzw. Leberzir- UKRVHKlX¿JHUDQ Ebenso zeigt sich eine deutlich geringere Inanspruchnahme von präventiven Leistungen durch Männer (Medizinischer Dienst der Spitzenverbände, 2004). Im Jahre 2002 nahmen insgesamt 352 961 GKVVersicherte an primärpräventiven Kursen teil; ein Viertel der Teilnehmenden waren nur männlich. Thomas Altgeld vertritt die These, dass Gesundheitsförderung für Männer, auch im Sinne von emotionaler Balanceförderung längst marktförmig organisiert ist, nur unter falschen Vorzeichen: Es werden nur kaufkräftige Zielgruppen erreicht und eher Männerklischees bedient als abgebaut. Dank einer Projektförderung durch Aktion Mensch berät das Familienplanungszentrum mit entsprechend ausgebildetem Personal auch Menschen mit körperlicher und/oder geistiger Behinderung zu Familienplanung, Partnerschaft und Sexualität. Seit 2001 kamen ca. 2500 Menschen mit Behinderungen zu Gruppenkursen; 350 Paarberatungen und 800 geschlechtsdifferenzierte Einzelberatungen fanden vor Ort statt; ca. 1000 BetreuerInnen und Bezugspersonen von Menschen mit Behinderungen ließen sich im Rahmen von Fachgesprächen und Fortbildungen beraten. Auch der Anteil an Männern, die eine Männerberatung aufsuchen, ihre Partnerin in sozial schwierigen Entscheidungssituationen begleiten oder sich mit ihrer Partnerin zu Sexual- und/oder Partnerschaftsproblemen beraten lassen, nimmt im Berliner Familienplanungszentrum allmählich altersverteilt von 15 bis XQWHU -DKUHQ ]X 6LH ¿QGHQ DGäquate Ansprechpartner wie Therapeuten, SexualpädagogInnen, PsychologInnen, SozialarbeiterInnen in Einzel- oder Gruppenberatungen und Paarkursen. Die Senatorin für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz, Dr. Heidi Knake-Werner, eröffnete den Fachtag Gesundheit & Sexualität und die Fotoausstellung „Vielfalt leben ...“, die einen imposanten Eindruck in die vielfältigen Beratungssituationen des Zentrums vermittelt. Familienplanungszentrum Berlin - BALANCE, Mauritiuskirchstraße 3, 10365 Berlin-Lichtenberg / Friedrichshain (U-/S-Bhf. Frankfurter Allee) Tel. 030 / 553 67 92 Sybill Schulz, 10 BBZ April 2005 SOZIALES Gedenkstätte Hadamar Ein gedenkstättenpädagogisches Konzept speziell für Menschen mit Lernschwierigkeiten in der Gedenkstätte Hadamar über das, was früher passiert ist und wie es behinderten Menschen damit heute geht. Es ist gut, zwei Tage in die Gedenkstätte zu kommen. Es gibt im Haus Schlafmöglichkeiten. Das Haus ist behindertenfreundlich gebaut. (...)“ Ergänzend hier Informationen aus dem Faltblatt des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen über die Gedenkstätte Hadamar: Die Entstehung von Angeboten in leichter Sprache in der Gedenkstätte Hadamar Seit Frühjahr 2003 arbeiten der Verein zur Förderung der Gedenkstätte Hadamar e.V. und das Netzwerk People First Deutschland e.V. zusammen. Dabei wird (wohl zum ersten Mal) das Ziel verfolgt, in einer Gedenkstätte auch für Menschen mit Lernschwierigkeiten Möglichkeiten zu bieten, sich über die geschichtlichen Ereignisse und diesen Ort der Erinnerung zu informieren: „Die NS-„Euthanasie“-Verbrechen 1939 – 1945 Von 1939 bis 1945 wurden schätzungsweise 200 000 Menschen aus Deutschland, Polen und der Sowjetunion Opfer der NS-‚Euthanasie’Verbrechen. Diese Menschen waren psychisch krank, geistig behindert, tuberkulosekrank oder so genannte ‚jüdische Mischlingskinder’ in Fürsorgeerziehung. (...) „Das Netzwerk People First Deutschland e.V. ist ein Verein, den Menschen mit Lernschwierigkeiten gegründet haben. Wir sind Menschen, die nicht ‚geistig behindert’ genannt werden wollen. Wir benutzen lieber den Begriff ‚Menschen mit Lernschwierigkeiten’. (...) NS-‚Euthanasie’-Verbrechen sind für viele Menschen mit Behinderungen ein Teil ihrer eigenen Geschichte. Wir möchten uns über das, was damals in Deutschland geschehen ist, selbst informieren können. (...) Im Jahr 2003 haben wir unsere erste gemeinsame Tagung vorbereitet und durchgeführt. (...) Bei dieser Tagung haben wir ein Faltblatt über die Gedenkstätte Hadamar in leichter Sprache gemacht. Bei dieser Tagung haben wir auch besprochen, was für Menschen mit Lernschwierigkeiten bei einer Führung durch die Gedenkstätte wichtig ist.“ Bei einer weiteren Tagung im September 2004 hat man auch angefangen, an einem Katalog in leichter Sprache zu arbeiten: „Jetzt kann jeder und jede viele Texte der Ausstellung der Gedenkstätte Hadamar in leichter Sprache lesen.“ (Aus der Presseerklärung zur Präsentation des Katalogs der Gedenkstätte Hadamar in leichter Sprache) Dieser Katalog in leichter Sprache „Was geschah in Hadamar in der Nazizeit?“ kann bestellt werden bei: Frau Uta George, Tel.: 06433/917 174, Fax: 06433/917 715 oder EMail: [email protected]. Der Katalog wird kostenfrei abge- Foto: Paul Juen geben, für den Versand werden 2,50 Euro berechnet. Aus dem Faltblatt „Die Gedenkstätte Hadamar“ in leichter Sprache: „Morde an Menschen mit Behinderungen Von 1933 bis 1945 herrschten in Deutschland die Nationalsozialisten. Sie haben sehr sehr viele Menschen umgebracht. Die Nationalsozialisten haben 1939 auch den Zweiten Weltkrieg angefangen und andere Länder überfallen. Die Nationalsozialisten nannten Menschen mit Behinderung ‚lebensunwert’. Sie wollten die Kosten für Heime sparen und behinderte Menschen deshalb umbringen. Sie haben einen Plan zur heimlichen Ermordung der behinderten Menschen gemacht. Von 1939 bis 1945 haben sie fast 200.000 behinderte Kinder, Frauen und Männer getötet. In Hadamar war ein Krankenhaus, in dem Menschen mit Behinderung lebten. Die Nationalsozialisten haben daraus 1941 eine Tötungsanstalt gemacht und Menschen mit Gas getötet. Es wurden über 15.000 Menschen dort umgebracht. Diese Morde wurden geheim gehalten. Erst mit dem Ende des Krieges kam 1945 heraus, was alles Schreckliches in Hadamar gemacht wurde. Was ist die Gedenkstätte Hadamar? Heute erinnert eine Gedenkstätte an die ermordeten Menschen. Die Gedenkstätte besteht aus einem Friedhof, einem Museum und der ehemaligen Gaskammer und anderen Räumen im Keller. Man kann sich alles ansehen und viel erfahren. Im Museum wird an die Opfer erinnert. Es wird gezeigt, wer die Täter waren. Bei einem Besuch der Gedenkstätte kann man über alles reden: Über die Gefühle, Nach der ‚Machtübernahme’ funktionierten die Nationalsozialisten 1933 das Gesundheitswesen nach ihren rassistischen und rassenhygienischen Vorstellungen um. So genannte ‚Erbgesunde’ wurden gefördert, während Kranke, Behinderte und sozial Auffällige (‚Gemeinschaftsfremde’) Vernachlässigung und Diskriminierung erfuhren. Die in +HLO3ÀHJHXQG(U]LHKXQJVDQVWDOten lebenden Menschen galten nun als ökonomische Belastung und im RI¿]LHOOHQ 6SUDFKJHEUDXFK ZXUGHQ sie als ‚Minderwertige’, ‚Ballastexistenzen’ und ‚lebensunwertes Leben’ bezeichnet. Nach dem seit 1934 geltenden ‚Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses’ wurden etwa 400 000 angeblich ‚erbkranke’ Menschen (...) zwangsweise sterilisiert. Mit Beginn des Zweiten WeltNULHJV¿QJQLFKWQXUGHU.ULHJQDFK außen an, sondern auch ein Vernichtungsfeldzug nach innen: (...). Der Ausnahmezustand des Krieges wurde genutzt, um die schon seit 1935 geplanten Krankentötungen geheim zu halten. Eine von der Kanzlei des Führers in Zusammenarbeit mit dem Reichsministerium des Innern gegründete Organisation mit Sitz in Berlin (Tiergartenstraße 4) plante und organisierte die als ‚Euthanasie’ bezeichneten Krankentötungen. Die nach diesem Standort auch T4 genannte Zentrale erfasste alle angeblich ‚arbeitsunfähigen’ und ‚unheilbar kranken’ Anstaltsbe- SOZIALES April 2005 BBZ Probleme mit dem Parksonderrecht für schwerbehinderte Menschen Die zuständige Straßenverkehrsbehörde im Berlin-Mitte bewilligte für einen blinden Mann nicht die Einrichtung eines personenbezogenen Sonderparkplatzes vor dem Wohnhaus, obwohl zur Teilnahme an einer Berufsfördermaßnahme für ihn die tägliche Hin- und Rückfahrt mit seiner Frau im Auto erforderlich ist, und er über das notwendige Merkzeichen „Bl“ im Schwerbehindertenausweis verfügt. sehen, solche markierten und mit einem zugehörigen Schild für eine bestimmte schwerbehinderte Person reservierten Parkplätze. Nach § 48 Absatz 1 der Straßenverkehrsordnung können sie für Menschen mit außergewöhnlicher Gehbehinderung und für blinde Menschen eingerichtet werden. ANZEIGEN Elektrodreirad: neuwertig (Garantie bis 11.05), NP 3.600 Euro VB 1.600 Euro wegen Todesfall wieder abzugeben; Tel: 033 970 14 818 Herr Blume *** Bedenklich an dieser Argumentation, die - wie in dem hier geschilderten Fall - ebenfalls der damaligen Entscheidung des Petitionsausschusses zugrunde lag, ist aber unseres Erachtens, dass sich die öffentliche Hand so ungeachtet der für die Betroffenen damit entstehenden Kosten aus der Verantwortung zurückzieht. Ich heiße Karsten, bin 39 J, 1,.80 m groß, dunkelblond und kräftig, leicht behindert, tierlieb, schreibe, lese, laufe und schwimme gern. Meine Partnerin sollte etwa gleichaltrig, treu, zuverlässig und nicht körperehindert sein. Erbitte Anruf unter: 030 - 40 44 043 *** Eine monatliche Gebühr von 35 Euro ist kein Pappenstiel*, ist nicht für alle erschwinglich, zumal wenn sowieso schon aufgrund einer Behinderung deutlich erhöhte Lebenshaltungskosten getragen werden müssen. Da er beim Vermieter der neuen Wohnung einen Parkplatz im Hof anmieten könne, dürfe die Behörde gar keinen Parkplatz im öffentlichen Straßenland anbieten, so die Begründung. In ihrer Ablehnung verwies die Behörde auf hier vom Vermieter im Hof angebotenen Parkplätze, für die man sich aber zum einen erst mal auf einer Warteliste anmelden, zum anderen eine monatliche Gebühr von 35 Euro bezahlen muss. An eisigen Wintertagen mit Schnee und Eis vor der Haustür, wovon es ja in diesem Winter einige gab und gibt, ist es ganz besonders hilfreich: das Parksonderrecht von schwerbehinderten Menschen in unmittelbarer Nähe der Wohnung und/oder der Arbeitsstätte auf so genanntem öffentlichen Straßenland. In vielen Straßen sind sie ja auch zu Wenn diese Stellplätze für die bzw. den behinderten Nutzer/in gut zu erreichen sind, sei kein Parksonderrecht auf öffentlichem Straßenland erforderlich, dürfe die Behörde dort gar keine Parkgelegenheit anbieten. Entsprechend sei auch eine Entscheidung des Petitionsausschusses im Berliner Abgeordnetenhaus vom 30. Mai 1997 ausgefallen. ( *Die Redewendung „das ist kein Pappenstiel“ geht zurück auf „Pfaffenblumenstiel“, den Stengel des früher so genannten Löwenzahns, auf das Bild der vom Wind verwehten Federkronen des Löwenzahnstiels; „Pappenstiel“ bedeutet in dieser Wendung also etwas „Wertloses“.) bis August 1941 wurden im Keller der Anstalt in einer als Duschraum getarnten Gaskammer über 10.000 Kinder, Frauen und Männer mit Kohlenmonoxydgas ermordet, (...). Zur Tarnung der Morde versandte die so genannte ‚Trostbriefabteilung’ Sterbeurkunden mit falschen Todesursachen, (...). Nach dem ‚Euthanasie’-Stopp im August 1941 bauten T4-Handwerker die Anstalt im Laufe des Frühjahrs 1942 zurück – nichts sollte mehr an die verbrecherische Funktion erinnern. Doch als im August 1942 der alte Träger die Anstalt Hadamar wieder übernahm, ging das Morden weiter. Von den aus dem gesamten Reichsgebiet bis 1945 aufgenommenen 4.817 Kranken verstarben im gleichen Zeitraum 4.422, der größte Teil keines natürlichen Todes. (...)“ 11 Netter Mann im Rollstuhl, 36/1,70/NR, bewegungsunfähig, möchte sich wieder verlieben und sucht eine liebe, schlanke Frau mit Herz bis 38 J. für eine treue Beziehung. Andreas aus Reinickendorf, Tel.: 030-432 41 76 *** &OHPHQV -., 1,63 m, sucht eine Frau aus Berlin (Charlottenburg o. Wilmersdorf) zwecks Freizeitgestaltung, wie z.B. ins Café gehen, Musik hören, Kino. Zuschriften unter Chiffre 2005-04 c/o BBV, 10117 Berlin, Jägerstr. 63 D. Fortsetzung von Seite 10 wohner/innen und organisierte ihre Ermordung in sechs speziell dazu eingerichteten Gasmordanstalten im Deutschen Reich. (...) Die Krankenmorde in der Landesheilanstalt Hadamar 1941 – 1945 Im November 1940 wurde die Anstalt Hadamar (...) an die ‚Euthanasie’-Zentrale in Berlin verpachtet und geräumt. (...) Von Januar Bei Interesse an Führungen oder Studientagen in der Gedenkstätte: Gedenkstätte Hadamar, Mönchberg 8, 65589 Hadamar, Telefon: 06433/917172, e-mail: [email protected], Internet: www.gedenkstaette-hadamar. de a n z e i g e n Generation ,QWHUNXOWXUHOOHU3ÁHJHGLHQVW —————————————————————————— 3ÁHJHQDFK,KUHQSHUV|QOLFKHQ%HGUIQLVVHQ LQPHKUHUHQ6SUDFKHQXD 'HXWVFK7UNLVFK5XVVLVFK3ROQLVFK6HUERNURDWLVFK EHUDOOLQ%HUOLQ 3ÁHJHNDVVHQ %H]LUNVlPWHU - Privat %HUDWXQJNRVWHQORV XQGXQYHUELQGOLFK KHUUHLFKEDUXQWHU 467 99 600 %UXQQHQVWUDH %HUOLQ 8UEDQVWUDH %HUOLQ ) 5XI )D[ ) [email protected] ZZZDGEHUOLQ ) $VVLVWHQ]IUEHKLQGHUWH0HQVFKHQLQLKUHUHLJHQHQ:RKQXQJ z ELV6WXQGHQLQDOOHQ%H]LUNHQ%HUOLQV z LP%HUHLFK*UXQGSÀHJH+DXVZLUWVFKDIW.RPPXQLNDWLRQXQG0RELOLWlW :LUEHUDWHQ6LHJHUQHWHOHIRQLVFK DXI:XQVFKDXFKEHLHLQHPXQYHUELQGOLFKHQ+DXVEHVXFK 8QVHUH6R]LDODUEHLWHU,QQHQHUUHLFKHQ6LH z LP1RUGHQ2VWHQ%HUOLQV z LP6GHQ%HUOLQV z LP:HVWHQ%HUOLQV Selbstbestimmt leben mit AssistentInnen Ihrer Wahl Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband 12 BBZ April 2005 ANZEIGE „Wir sparen für den Senat – Wir ziehen die Karre aus dem Dreck!“ Die Aktion findet am Mittwoch, dem 4. Mai 2005, von 11:00 bis 13:00 Uhr in der Straße „Unter den Linden“ in Berlin-Mitte statt (Anfang 11°° Uhr: Einmündung „Hinter dem Gießhaus“, Abschluss 13°° Uhr: Einmündung Schadowstraße) Mit Elektrorollstühlen ziehen wir einen Hiermit rufen wir Menschen mit und TELEBUS die Straße Unter den Linden ohne Behinderung auf sich zu beteiligen! entlang. Insbesondere bitten wir E-Rolli-Fahrer/ innen, sich rechtzeitig als „Zugpferde“ zu „1-Euro-Jobber“ spannen sich vor einen melden. Multikar-Hänger: Telebus 2010? Die „Aktion Grundgesetz“ förder t die Kundgebung, die vom Wir zeigen, wohin zügellose „Spar“- Berliner Behinder tenverband „Für Hysterie führt: Selbstbestimmung und Würde“ e.V. (BBV) koordiniert wird. ins Absurde. o Je mehr Betroffene sich beteiligen, desto eindrucksvoller wird das Bild! o Je eindrucksvoller das Bild, desto größer die Wirkung! & Freunde Koordonationsstelle: Berliner Behindertenverband e.V. „Für Selbstbestimmung und Würde“ (BBV) J ä g e r s t r. 6 3 D, 1 0 1 1 7 B e r l i n o Je größer die Wirkung, desto besser die Chancen, Politik wieder etwas auf die Bedürfnisse der Schwächeren auszurichten! Unsere Aktion scheint grotesk. In Wirklichkeit ist es die „Spar“-Politik. Ilja Seifert April 2005 BBZ ANZEIGE Auch bei Handicaps: Die Freude am Fahren bleibt bei VW und Audi erhalten Vom Preisvorteil bis zur AusVWDWWXQJ $872+$86 %(5/,1 informiert Menschen mit Behinderungen brauchen auf das Auto nicht verzichten. Mehr noch oftmals sind sie besonders darauf angewiesen. Die „Berliner Behinderten-Zeitung“, sprach darüber mit Ralf Westermeyer, Verkaufsleiter der Filiale Lichtenberg der AUTOHAUS BERLIN Gruppe. Herr Westermeyer, AUTOHAUS BERLIN, steht mit seinen Standorten Marzahn, Lichtenberg, Pankow und Weißensee für die Marken AUDI und VW und ist der größte Autohändler für diese Marken im Osten der Hauptstadt und in den Neuen Bundesländern insgesamt. Wie stellen Sie sich den Bedürfnissen der Menschen mit Behinderungen ? Westermeyer: Als AUTOHAUS BERLIN sind wir in der glücklichen Lage, Hersteller hinter uns zu haben, die sich auch der Fürsorge für Behinderte verschrieben haben. Seit 35 Jahren bietet Volkswagen und Audi als einer der wenigen weltweit ein umfangreiches und ausgereiftes Programm behindertengerechter Ausrüstungen bereits ab Werk an. Man kann uns also an allen Standorten seine Wünsche und Vorstellungen für das Auto mitteilen. Das wird auch schon seit langem erfolgreich in unserem Hause praktiziert. Ganz aktuell wird der neue GOLF PLUS eingeführt. Haben Menschen mit Behinderungen wie alle anderen auch, die Möglichkeit zum Beispiel auf dieses neue Modell umzusteigen? zusätzlich zum Behindertennachlass kostenlose Fahrhilfen im Wert von 1.740,- Euro. Welche Voraussetzungen müssen für diesen Nachlass gegeben sein? Westermeyer: Kein Problem. Das körperliche Handicap ist kein Hinderungsgrund, sich auch an den neuen Modellen zu erfreuen. Der neue GOLF PLUS bietet ohnehin Fahreigenschaften, die gerade auch für Menschen mit Behinderungen positiv zu Buche schlagen. Ich denke da nur an die erhöhte Einstiegsposition und das enorme Platzangebot im Koffer- und Innenraum. So wie alle anderen Modelle von VW und Audi kann auch der GOLF PLUS mit entsprechenden Hilfsmitteln für Behinderte ausgestattet werden. Das ist von vornherein Bestandteil des Programms. Westermeyer: Vorgelegt werden muss der Behindertenausweis mit einem Behinderungsgrad ab 50 Prozent und den entsprechenden Merkzeichen, wie zum Beispiel gehbehindert (G) oder außergewöhnlich Gehbehindert (aG) und andere. Nachlassberechtigt sind auch Kunden mit dem Nachweis einer Conterganschädigung. Der Nachlass wird sowohl auf Neubestellungen, als auch auf Lagerfahrzeuge gewährt. Die Mindesthaltedauer des Fahrzeuges muss dann sechs Monate betragen. Es gibt auch preisliche Vorteile? Das trifft dann auch für die Eltern beispielsweise behinderter Kinder zu? Westermeyer: Durchaus. Ab sofort gewähren wir bei Lieferung von PKW-Modellen an Behinderte einen Nachlass von 15 Prozent auf den Fahrzeugpreis, ausgenommen den behindertengerechten Umbauten. Diese Aktion gilt ohne zeitliche Begrenzung und für alle Volkswagen (außer Phaeton) und Audi – Modelle sowie den neuen VW Caddy Life und VW Multivan. Beim T5 Kombi und Shuttle sind es sogar 20 Prozent. Als Highlight bieten wir Ihnen im Jahr 2005 bei Bestellung eines Audi AM CHECKPOINT CHARLIE 5HFKWVDQZDOW-RKDQQ7UO]VFK )DFKDQZDOWIU6R]LDOUHFKW (UZHUEVPLQGHUXQJ3ÀHJHVWXIH 8QIDOOUHQWH6FKZHUEHKLQGHUXQJ $UEHLWVORVHQJHOG,,,.UDQNHQNDVVH 5HKDELOLWDWLRQ*UXQGVLFKHUXQJ5HQWH $OOH5HFKWVVFKXW]YHUVLFKHUXQJHQ %HUDWXQJVKLOIHVFKHLQYRP$PWVJHULFKW3UR]HVVNRVWHQKLOIH %HUOLQ)ULHGULFKVWU Tel: 030 - 25 93 76 90 U6 Kochstraße 13 Westermeyer: Natürlich. Bei geistig oder körperlich behinderten Kindern ohne Schwerbehindertenausweis ist eine aktuelle ärztliche Bescheinigung über die Behinderung von einer der Frühförderstellen erforderlich. Der Kaufvertrag lautet dann auf die Eltern bzw. Erziehungsberechtigten. Gern geben wir Ihnen GHWDLOOLHUW $XVNXQIW 6LH ¿QGHQ XQV im Internet unter www.autohausberlin.de. Dort gibt es auch Auskunft über den Standort von AUTOHAUS BERLIN in ihrer Nähe. Oder rufen Sie mich an. Gern helfe ich Ihnen weiter: (030) 5 51 35 132 / Mobil 0171-622 86 45 Beispiel: Audi A3 1.6 (75 kW) 6-Stufen Automatik Komfortklimaautomatik Radio chorus mit Lautsprecher vorne und hinten Sitzheizung vorne ESP Funkfernbedienung für ZV Handbediengerät Gas- und Bremse Pedalabdeckung vor Gas- u. Bremspedal abnehmbar Inkl. Abholung und Werksbesichtigung Ingolstadt ___________________________ ___________________ Ihr Preis: 19.800,00 Euro 14 BBZ April 2005 BEZIRKE Behindertenbeauftragter der BVG stellte sich den Fragen des Behindertenbeirates Tempelhof-Schöneberg Der BVG-Beauftragte für Behinderte, Herr Koop, und der Bezirkszielgruppenmanager, Herr Howe, folgten der Einladung des Beirates für Menschen mit Behinderung in Tempelhof-Schöneberg Anfang März 2005 und stellten sich den Sorgen und Nöten der anwesenden Mitglieder des Gremiums. Um 12.00 Uhr eröffnete der Bezirksbehindertenbeauftragte, Herr Haase, die außerordentliche Beiratssitzung im Rathaus Schöneberg und begrüßte die geladenen Gäste und alle teilnehmenden Beiratsmitglieder. Nach einer kleinen Einführungsrede bedankte sich Herr Haase für die Bereitschaft der BVG, sich den Fragen zum Thema „Barrierefreiheit“ und zum Berliner Verkehrskonzept 2005 zu stellen. Welche besonderen Probleme und Schwierigkeiten es immer noch für mobilitätsbehinderte Mitbürgerinnen und Mitbürger gibt, ging im Laufe der Sitzung aus den verschiedensten Redebeiträgen hervor. Die Vertreter des Verkehrsunternehmens, Herr Koop und Herr Howe, nutzten die Gelegenheit, den Anwesenden die Umsetzungsschwierigkeiten eines völlig barrierefreien ÖPNV darzulegen. Als Hauptproblem wurden, wie es leider auch in anderen Bereichen des öffentlichen Lebens üblich ist, die Finanzen genannt. Zum Teil wurden aber auch Fragen der Zuständigkeit für bauliche Veränderungen zur Realisierung der Barrierefreiheit angesprochen, wenn beispielsweise die Stadt Berlin oder die Deutsche Bahn AG in die Planungen mit einbezogen werden müssen. Das wiederum kann dazu führen, dass geplante Vorhaben sich in die Länge ziehen. mals die betroffenen und mobilitätsbehinderten Fahrgäste den eigentlich „helfenden Mitarbeitern“ der BVG noch zur Hand gehen müssen, um in den „hoffentlich“ behindertengerechten Bus zu gelangen. Die eben beschriebene Unsicherheit des Fahrpersonals wird oftmals von diesem auf die Betroffenen überWUDJHQLQ)RUPYRQ8QK|ÀLFKNHLWHQ wie „Fahr doch mit dem nächsten“ oder der plumpen Bemerkung „Der (der Bus) ist schon voll“. Beschwerden darüber gegenüber der BVG werden mit standardisierten Antwortschreiben erledigt, was bei den betroffenen Fahrgästen wie eine Diskriminierung wirken muss. Die Bemerkung eines Beiratsmitgliedes, die sehr eng kalkulierten Ruhezeiten bzw. Pausenzeiten des Fahrpersonals zu lockern, um dadurch ggf. die Hilfsbereitschaft gegenüber den Betroffenen zu verbessern, wurde von den geladenen Mitarbeitern der BVG nicht als Problem angesehen. Der Behindertenbeauftragte des Verkehrsunternehmens, Herr Koop, sagte dazu nur folgendes: „Die BusXQG 8%DKQIDKUHU VLQG YHUSÀLFKWHW die hilfesuchenden Fahrgäste anzusprechen, die Rampen aufzustellen und dafür zu sorgen, dass auch der behinderte Mensch sein Beförderungs-recht nutzen kann“. Ebenso erwähnten die zu allen Fragen Stellung nehmenden Gäste des Behindertenbeirates Tempelhof-Schöneberg, dass als Informationsmöglichkeiten, beispiels-weise über Fahrstuhlausfälle in U-Bahnhöfen, folgende Medien zur Verfügung stehen: 1. Radio 88,8 um 10:30 Uhr 2. Service-Center unter Tel.: 19449 3. Internet: www.bvg.de/mo bili taet. Alle etwas weiter oben genannten Medien sollen gemeinsamen Zugriff darauf haben. Während der letzten Besprechung der AG „Bauen und Verkehr“ wurde beschlossen, dass einmal jährlich HLQH6LW]XQJVWDWW¿QGHQVROOGLH]XP Ziel hat festzustellen, welche geplanten Bau- bzw. Umbaumaßnahmen bereits realisiert wurden bzw. was noch erforderlich ist, umzusetzen, um eine möglichst netzumfassende Barrierefreiheit für alle mobilitätsbehinderten Fahrgäste zu ermöglichen. Die jeweils aktuelle Prioritätenliste, so die Verantwortlichen der BVG, soll dann in der Berliner Behindertenzeitung veröffentlicht werden. Ebenso wurde von den Beiratsmitgliedern übereinstimmend festgestellt, dass der Einsatz von Doppeldeckerbussen nicht gerade rollstuhlfreundlich ist, weil, sofern nicht gerade ein Kinderwagen mitfährt, nur ein Rollstuhl im Bus (mit 6FKZLHULJNHLWHQ 3ODW] ¿QGHW (LQH Teilnehmerin ergänzte dazu, dass dies nicht für Elektrorollstühle gelte. In diesem Zusammenhang erwähnte ein anderes Beiratsmitglied, dass die Unterscheidung der BVG zwischen „behindertengerechten und behindertenfreundlichen Fahrzeugen“ sehr ungeschickt ausgewählt wurde, weil die sogenannten „behindertenfreundlichen“ Busse oftmals nicht einmal diese Bezeichnung verdienen. Als Fernziel wurde von Herrn Koop und Herrn Howe zugesagt, dass zumindest alle Metrolinien behin-dertengerecht befahren werden sollen. Zur Zeit erfüllen 2/3 aller Metrolinien diese Voraussetzung. Abgesehen von allen Fragen und Antworten zum Thema Barrierefreiheit haben sich natürlich auch alle Anwesenden über das bereits umgesetzte Verkehrskonzept „BVG 2005“ geäußert und ihre Wünsche dazu zu Protokoll gegeben. Um eine gewisse Übersichtlichkeit aller vorgetragenen Wünsche (über bestimmte Haltestellen und Linien etc.) zu gewährleisten, wurde vor dem hier beschriebenen Gespräch zwischen allen Beteiligten von der BVG ein tabellarisch vorbereiteter Erhebungsbogen zur Verfügung gestellt. Diesen haben alle anwesenden Mitglieder des einladenden Gremiums in einer zuvor abgehaltenen Vorbereitungssitzung vervollständigt und am Tag der Beratung den Vertretern der BVG überreicht. Zum Abschluss der Konsultation bedankte sich der Bezirksbehindertenbeauftragte, Herr Haase, nochmals im Namen des Behindertenbeirates Tempelhof-Schöneberg bei den Herren Koop und Howe für die Bereitschaft, sich der zum Teil emotional abgelaufenen Sitzung zur Verfügung gestellt zu haben und bedankte sich auch bei allen Mitgliedern des Beirates. Alexander Marx (Mitglied des Behindertenbeirates Tempelhof-Schöneberg) a n z e i g e Massagestudio Friedrichshain Ulrike Maaßdorf – medizinische Massagen, ärztl. geprüft Sexualbegleitung für Menschen mit Behinderung Weichselstraße 6 Die anwesenden mobilitätsbehinderten Beiratsmitglieder dagegen schilderten u.a. folgende Tatsachen: Die Mitarbeiter des Fahrpersonals sind zum Teil nicht richtig für die sachgerechte Bedienung der noch unzureichend vorhandenen Hilfsmittel geschult, so dass oft- 10247 Berlin html Herr Koop strebt, zusammen mit der S-Bahn, eine „Zentrale Fahrplanauskunft“ mit Angaben über evtl. besondere Mobilitätseinschränkungen im gemeinsamen Netz an. gIIQXQJV]HLWHQ0RQWDJ±)UHLWDJ±8KUXQG QDFKYHUHLQEDUXQJDXFK+DXVEHVXFKH Tel.: 0 30/29 35 05 96 Funk: 0163/6502123 E-Mail: [email protected] BERLINER MOBILITÄTS-MIX April 2005 BBZ 15 Schwerpunkt-Thema der Berliner Behindertenzeitung 4/2005 „Telebus per Taxiruf“ Die Fahrdienst GeBus GmbH sorgt mit ihren modernen Kraftfahrzeugen, in Anlehnung an die DIN-Norm 75078 (Behindertentransportwagen) und den hohen Ausstattungsmerkmalen für einen maximalen Komfort bei der Beförderung. Alle Fahrzeuge werden ständig auf ihre Einsatzbarkeit überprüft und auftretende Mängel unverzüglich abgestellt. Neben der jährlich vorgeschriebenen Untersuchung (TÜV) wird auf freiwilliger Basis eine zusätzliche Überprüfung durch die DEKRA durchgeführt. Diese spezielle Untersuchung bezieht sich allein auf die Ausrüstungs- und Ausstattungsmerkmale der Behindertenbeförderung, sowie deren Funktion und Zustand. Der Fahrdienst GeBuS GmbH )LUPHQSUR¿OOW)DOWEODWW „Die Erfahrungswerte von mehr als 25 Jahren im Behindertenund Personengeförderungsgewerbe zeichnen unsere Leistungsfähigkeit aus. Es kommen moderne BTW-Fahrzeuge in Anlehnung an die DINNorm 75078 und orts- und fachkundiges Personal zum Einsatz. Zusätzlich stellen wir auch behindertengerechte Großraumtaxen täglich zu Ihrer Verfügung. Unsere freundlichen Mitarbeiter werden ständig geschult und unter- ziehen sich einmal jährlich einem Fahrsicherheitstraining Wir führen gerne folgende Fahrten für Sie durch: - Freizeitfahrten, - Kostenträgerfahrten (Arbeits-, Schul- und Krankenfahrten), - Transferfahrten Berlin und Umland, - Stadtrundfahrten, Shuttlefahrten, - Taxifahrten (auch auf Vorbestellung!), - Fahrten mit Assistenzleistungen, Terminfahrten, .XUIDKUWHQ$XVÀXJVIDKUWHQXVZ Unser Service bietet einen Verkehr von Wohnungstür zu Wohnungstür und direkte Abrechnung mit Kostenträgern, wenn Sie es wünschen! Ihre Bestellungen und/oder Preisvorkalkulationen nehmen wir telefonisch oder aber über unsere Hompage: www.gebus-gmbh.de entgegen. 6LH ¿QGHQ GRUW HLQ )RUXP GDV LKUH Probleme kennt und Ihnen mit Rat und Tat zur Seite steht.“ Fahrdienst GeBuS GmbH Tel.: (030) 416 82 88 - Fax: (030) 40 71 58 25 www.gebus-gmbh.de e-mail: [email protected]. Ein zuverlässiger Mobilitätspartner auch nach dem 30. Juni 2005. Neue U-Bahnaufzüge im Jahr 2005 Die Ausrüstung der Berliner U-Bahnhöfe mit Aufzügen wird fortgesetzt. Eine Prioritätenliste wird abgestimmt mit den Beteiligten der AG Bauen und Verkehr barrierefrei. Im Februar wurde Bilanz gezogen und ein Vorschlag zum weiteren Ausbau diskutiert. Nach aktuellen Informationen wurde schnell klar, dass nicht alle Planungen umgesetzt werden konnten. Dafür gibt es vielfältige Ursachen: Einzelne Bauvorhaben mussten aufgrund geänderter städtebaulicher Planungen verändert oder zurück gestellt werden. Am U Potsdamer Platz ist z.B. derzeit keine Baufreiheit wegen anderer Bauarbeiten gegeben, die Aufzugsarbeiten wurden verschoben. So unangenehm es im Einzelfall sein mag, wäre es letztlich Verschwendung, Aufzüge nach „Plan“ zu realisieren, die nach kürzester Zeit aufgrund von anderen Bauplanungen teuer nachgebessert werden müssten. Das betrifft ebenso Planungen, die in Abstimmung mit der Bahn vorgenommen werden müssen. Bauprojekte verzögern sich auch wegen technischer oder denkmalpflegerischer Besonderheiten. Gleichzeitig kann es durchaus sinnvoll sein, Aufzugsarbeiten vorzuziehen, wenn an einem Bahnhof ohnehin z.B. im Rahmen einer Grundinstandsetzung die nötige Baufreiheit besteht. U-Bahn-Aufzüge werden in eine zum Teil 100-jährige Substanz eingefügt, was mit gewissen Unwägbarkeiten verbunden ist. UU-Bahnhof Kleistpark: An diesem wichtigen Knotenpunkt der U7 wird voraussichtlich im Mai ein Aufzug in Betrieb genommen. Hier entstehen 2005 neue Aufzüge Lichtenberg, U5: Baubeginn in Abstimmung mit DBAG Rosenthaler Platz, U8: Inbetriebnahme des 1. Aufzuges voraussichtlich im Mai, Baubeginn des 2. Aufzuges Kottbusser Tor, U1 und U8: Baubeginn Wilmersdorfer Straße U7 Baubeginn Kleistpark, U7: Inbetriebnahme Mai 2005 Theodor-Heuss-Platz, U2: Baubeginn 2005 Amrumer Straße, U9: Inbetriebnahme 2005 Mehringdamm U6, U7: Baubeginn 2005 Informationen zur mobilitätsgerechten Beförderung: Internet www.bvg.de/mobilitaet.html BVG Call Center Rund um die Uhr 030/ 19 44 9 Aufzugsstörungen der U-Bahn Tel. 030/256 22096 www.bvg.de/aufzuege 16 BBZ April 2005 TAXIKONTO „Mauerblümchen“ Taxikonto Während die Zukunft des Telebusses nicht nur Mobilitätsbehinderte, sondern auch Abgeordnete, Senat, BVG, Landesrechnungshof etc., heftig bewegt(e), haben zwar alle inzwischen irgendwie verinnerlicht, dass eine taxenähnliche Organisation die preiswerteste Lösung aller Telebus-Probleme sein könnte, niemand hat aber wirklich eine Vorstellung davon, wie das Taxikonto selbst realiter funktioniert - nicht einmal der Landesbehindertenbeauftragte. Vor allem aber hat niemand bislang mit den Berechtigten gesprochen - also auch nicht darüber, dass man als TaxikontoBerechtigter nicht nur theoretisch ¿QDQ]LHOOJXWDXVJHVWDWWHWVHLQPXVV um sich das Taxikonto überhaupt leisten zu können. Folglich hat bislang niemand lauthals „Skandal!“ gerufen, als der Senat für Gesundheit und Soziales Anfang Dezember den Jahresabschlußbericht zur Telebusthematik vorlegte, in dem sich auch Worte zur künftigen Funktionsweise des 7D[LNRQWRV EH¿QGHQ GLH LQ GHU DQgedachten Form eigentlich nur geHLJQHW VLQG ¿QDQ]LHOOHQ 0LEUDXFK durch die Berechtigten zu verhüten und sie in den ÖPNV zu nötigen, wodurch ihre selbstbestimmte Mobilität gänzlich verhindert wird. Ist man jetzt als TaxikontoBerechtigte(r) gezwungen, in den ersten Monaten und über drei Monate das Taxigeld zu kreditieren (rd. 500 Euro maximal!), ehe das ausgelegte Geld erstattet wird, kann man der unfreiwilligen Kreditgeberschaft nur scheinbar entkommen, indem man in der Folge gleichmäßig viel mit dem Taxi fährt. Doch schon die Eigenmächtigkeit des BZA, die für das Taxikonto bestimmten Gelder des Senats anderweitig zu verwenden und die regelmäßige Rückzahlung einzustellen E]Z QXU QDFK HLQHP XQGH¿QLHUWHQ Gießkannenprinzip den Kreditgeber-Betroffenen zu erstatten, zwingt zwei Drittel der 2.569 TaxikontoBerechtigten, die von Sozialhilfe OHEHQPVVHQGHU]HLWLQHLQH¿QDQzielle Notsituation: Mittagessen oder Mobilität? Was aber ist eine finanzielle Mobilitätshilfe wert, die einen permanent in eine derartige Notlage nötigen kann? Taxikonto? Jeder kann sich noch an ein dubioses Bon-System erinnern oder hat zumindest gehört von diesem Ursprung aller Betrügereien, die in Taxikonto-Berechtigte seither automatisch hineingedacht werden und denen es aus Sicht der Geldgeber rigoros vorzubeugen gilt. Dies hat vermutlich dazu geführt, alle Taxikonto-Berech tigten zu nötigen, als Kreditgeber agieren zu müssen, was nicht der Sinn eines Nachteilsausgleichs sein kann. Aber wie funktionierte das Taxikonto in letzter Zeit eigentlich wirklich? Wer zwar mobilitätsbehindert aber vom Rollstuhl in einen PKW umsetzbar oder Rollatorfahrer(in) ist, kann am Taxikonto teilnehmen, das vermutlich zur Entlastung der Telebusse einst kreiert wurde. Ohne jegliche vertragliche Absicherung der Finanzierung, lediglich durch das Versorgungsamt legitimiert zur Teilnahme am Taxikonto darf ein(e) Berechtigte(r) frei wie ein Normalbürger Taxifahrten unternehmen, d.h. sich ein Taxi rufen und damit hinfahren, wohin er/sie möchte innerhalb der Grenzen von Berlin. Weder Tageszeit noch Strecke sind - noch - irgendwelche Grenzen gesetzt. Welch Gipfel des selbstbestimmten Lebens! Der Übermut über die Beweglichkeitsfreiheit wird lediglich durch die Größe der Stadt und den Preis einer Fahrt im Verhältnis zum Gesamtmobilitätszuschuss begrenzt. Wer KlX¿JHU IDKUHQ P|FKWH NDQQ HEHQ nur kürzere Strecken fahren. (In Anbetracht meiner ehrenamtlichen journalistischen Tätigkeit für die BBZ und aufgrund der Tatsache, dass Pressekonferenzen z.B. des SenGSV immer kurzfristig einberufen werden, eine Beweglichkeit, die ich nicht müssen möchte, auch wenn eine Strecke zumeist um 20 Euro kostet und der auf 132,94 Euro begrenzte Zuschuss incl. Eigenbeteiligung „nur“ rd. acht Fahrten - 4 x hin, 4 x zurück - zulässt.) Der/Die Berechtigte muss also lediglich (!) das Geld für die jeweilige Fahrt verauslagen und sich einen sorgfältig ausgefüllten Quittungsbeleg vom Taxifahrer geben lassen. Denkt man. Hier das erste X: Nicht immer füllen die Taxifahrer den Beleg wirklich ordentlich aus - meistens eher nicht. Also heißt es aufpassen, sonst gibt es keine Rückerstattung für den mängelbehafteten Beleg! Die in einem Monat gesammelten Quittungsbelege müssen zu Beginn des Folgemonats derzeit noch mit dem BZA abgerechnt werden, d.h. der Betroffene muss dem BZA eine Rechnung senden, auf der die Fahrten nach Datum sortiert und mit ausgewiesenen Endbeträgen aufgelistet sind. Vom Endbetrag der Auslagen für Taxifahrten sind 20 respektive 40 Euro Eigenbeteiligung abzuziehen; der verbleibende Betrag wird einem bis zur Höhe von 132,94 Euro zurückerstattet, egal, wie viele Fahrten mehr man unternahm und per Taxiquittung nachweist. Wird der Betrag von 132,94 Euro zuzüglich Eigenbeteiligung nicht erreicht, erhält man natürlich eine entsprechend niedrigere Erstattung, denn aufgerundet und gar nach oben aufgerundet, wird nicht. Der Abrechnung müssen die mit Namen und Berechtigungsnummer des Berechtigten versehenen Original-Taxiquittungen beigefügt werden. Das nächste X besteht darin, dass es vom BZA Rückfragen zu einem Beleg geben kann oder das Schreiben mit der Aufrechnung und den Originalbelegen verloren gegangen und nicht beim BZA eingetroffen ist. Dass ein Beleg nicht anerkannt wird, merkt man durch eine telefonische Rückfrage des BZA. Dass die Abrechnung mit allen Originaltaxiquittungen verloren gegangen ist, merkt man erst, wenn einen Monat bis sechs Wochen nach Einreichung der Abrechnung keine Erstattung auf dem Konto eingeht. (Denkt man. Denn inzwischen hat der BZA die Erstattungsfristen weiter nach hinten verlängert, also die den Taxikonto-Berechtigten zustehen Gelder nicht ristgerecht weitergeleitet ... ) Daher muss man unbedingt von jeder Abrechnung samt allen Taxiquittungen Fotokopien anfertigen (lassen) oder diese einscannen, sofern man einen Kopierer oder Scanner hat, um bei Nichterhalt des Geldes reklamieren und den Beweis der ordentlichen Rechnungslegung antreten zu können. Aktuell: Finanzchaos total Wie schon angedeutet, hat der BZA inzwischen die Erstattungsmodalitäten einseitig geändert. Die Oktober 2004-Abrechnung wurde nicht im Dezember 2004 überwiesen, sondern erst Anfang Februar 2005. Die November-Abrechnung wurde bis 1. März 2005 noch nicht gutgeschrieben bei den Taxikonto-Berechtigten (fällig im Januar 2005), von denen zwei Drittel, wie gesagt, Sozialhilfeempfänger sind, die dadurch in erhebliche Geldzwänge kommen, denn auch die Befreiung von der Zuzahlung muss erneut beantragt und bevor das möglich ist, muss das Eintrittsgeld beim Arzt verauslagt werden... beispielswiese. Hierdurch wurde die Kreditgeberschaft der Betroffenen ungefragt weiter ausgedehnt, die dadurch in HLQH¿QDQ]LHOOH1RWODJHJHUDWHQ Anfragen-Beantwortung Auf die Anfrage, wann man denn wieder mit seinem Geld rechnen dürfe, bekundete der BZA freundlich sein Unwissen. Der SenatGSV antwortete auf Anfragen nicht. Laut Drucksache 15/12004 teilte der Senat für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz am 23.12.2004 auf die Anfrage der Abgeordneten Karin Sarantis-Aridas (SPD) unter anderem mit: „Taxikonto-Nutzer 2.569“ Und zu Punkt 9 (Frage nach der BZA-Insolvenz) wurde ausgeführt: „Die Durchführeng des Sonderfahrdienstes ist zu keiner Zeit gefährdet gewesen. Meine Verwaltung war stets in der Lage, gegebenenfalls auf nachvollziehbare und nachgewiesene Liquiditätsprobleme des Betreibers durch vorgezogene Vorschussbescheide zu reagieren. Dies erfolgt selbstverständlich unter Berücksichtigung des geltenden Haushaltsrechts.“ Hat der BZA also lt. Senat vom 23.12.04 keine Liquiditätsprobleme zu haben, fragt sich, warum der BZA das für die TaxikontoBerechtigten bestimmte Geld nicht auszahlt. Fortsetzung auf Seite 4 TAXIKONTO Taxi kontoBerechtigte 2.569 Nutzer davon 2/3 Sozialhilfeempfänger lt. Auskunft BZA. 2.569 Berechtigte à 132,94 Euro/Monat = 341.522,86 Euro/Monat insgesamt (maximal) oder 4.098.274,32 Euro/Jahr Neu ab ? 2.569 Berechtigte à 110,00 Euro/Monat = 282.590,00 Euro/Monat insgesamt (maximal) oder 3.391.080,00 Euro/Jahr bis dahin verauslagt bzw. kreditiert: (XUR %HUHFKWLJWHU.UHGLWJHEHU 1. Monat Verauslagung Taxikosten bis (XUR plus Eigenanteil 20,00 Euro (oder 40 Euro) 3. Monat Taxikosten bis plus Eigenanteil Geldbedarf (oder Geldbedarf (oder 152,94 Euro 172,94 Euro) 2. Monat Verauslagung Taxikosten bis (XUR plus Eigenanteil 20,00 Euro (oder 40 Euro) Einsparung 717.194,00 Euro/Jahr ohne Berücksichtigung der Einnahmen aus der Eigenbeteiligung. April 2005 BBZ Geldbedarf (oder 152,94 Euro 172,94 Euro) (XUR 20,00 Euro (oder 40 Euro) 152,94 Euro 172,94 Euro) Erstattung der Abrechnung des 1. Monats (XUR die bis Mitte des 2. Monats dem BZA in Rechnung gestellt werden mussten und dann theoretisch Mitte des 3. Monats = vier Wochen Bearbeitungszeit - vom BZA überwiesen worden sein sollten. 9RUKDOWXQJ 0RQDWH j (XUR (XURzzgl. Eigenbe- 17 teiligung von 40 (ermäßigt 20) Euro monatlich 60 bis 120 Euro für drei Monate). Auf Anfrage erhielten wir von Herrn Rechtsanwalt J. Albers, Düsseldorfer Str. 2, 10719 Berlin, Tel.: 797 30 28, die Auskunft: 'HU %=$ LVW YHUSÀLFKWHW LQQHUhalb von 30 Tagen nach Abrechnung zu bezahlen. Tut er es nicht, EH¿QGHW HU VLFK LQ9HU]XJ 'DQDFK muss er mindestens 6,21 % Zinsen zahlen, und man hat das Recht, sein Geld gerichtlich einzufordern. Ein Mahnbescheid kann einem hierbei schnell zu seinem Recht verhelfen. Vordrucke gibt es in besseren Schreibwarengeschäften. Wer sich nicht mit dem Durchforsten der klein gedruckten Erläu- Die Zukunft des Taxikontos Der Senat für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz legte im Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses ein Schreiben über die Zukunft des Telebus vom 2.12.2004 vor. Neuere Informationen gibt es zur Zeit nicht. Hier nachfolgend die das Taxikonto betreffenden Textpassagen von Seite 3 und Seite 8: „... - Abrechnung Taxikonto über ein Chipkartensystem ... Die Einführung einer elektronischen Karte für den Nutzer soll die Kosten für die Prozessebene reduzieren. Der Einsatz einer Chipkarte dient der Vereinfachung der Disposition, Abrechnung, Statistik sowie besserer Kontrollmöglichkeiten und ist damit ein wesentlicher Einsparfaktor. Mit dieser Kontroll- und Steuerungsfunktion wird zur konWLQXLHUOLFKHQ $QJHERWV XQG (I¿]Lenzverbesserung beigetragen. ...“ Ebenfalls als kurzfristig umsetzbar und effektiv wird die Chipkarte vor allem zur Vereinfachung der Abrechnung und Kontrolle im Taxikontosystem gesehen. Die Taxen verfügen bereits jetzt durch ihr Taxameter über eine Lesemöglichkeit der Chipkarte. Der Einbau von zusätzlichen Geräten ist nicht erforderlich. „... Anlehnend an die beschriebene Eigenbeteiligungsregelung für die Segmente Doppelbus, Solobus und Teletaxi war auch das Taxikonto hinsichtlich der Eigenbeteiligung QHX]XGH¿QLHUHQ'DEHLZXUGHDXFK berücksichtigt, dass es sich beim Taxisystem um ein preisgünstiges XQG ÀH[LEOHV 6HJPHQW KDQGHOW GDV insbesondere auch Zubringerfunktionen zu anderen Verkehrsmitteln übernehmen kann. Wie bei der Eigenbeteiligung für den disponierten Sonderfahrdienst wird bei der Neuregelung der Eigenbeteiligung für das Taxikontosystem die Grundversorgung von bis zu acht Fahrten mit 12 pro Fahrt stärker unterstützt als die nachfolgenden Fahrten (siehe Anlage 7). Mit dieser Regelung wird die Abwanderung in die teureren Segmente verhindert und dennoch eine Lenkungswirkung in Richtung ÖPNV ermöglicht. Die Eigenbeteiligung wird zum 01.04.2005 neu geregelt. Die Rechtsverordnung zur Vorhaltung eines besonderen Fahrdienstes wird Kommentar zur Zukunft des Taxikontos Chipkartensystem Die Überlegung des Senats, zur Abrechnung des Taxikontos ein Chipkartensystem einzuführen, ist nicht grundsätzlich abzulehnen, wenn die Chipkarten - in wirklich allen Taxen Berlins $QZHQGXQJ¿QGHQN|QQHQZDVDQgezweifelt wird), - die mobilitätsbehinderten Berechtigten bei jeder Fahrt einen von ihnen kontrollierbaren Beleg erhalten , so dass - nicht nur der Senat kontrolltechnisch abgesichert ist, sondern auch die Betroffenen selbst es sind. Taxi als Zubringer zum ÖPNV Die Kontingentierung der Fahrten sowohl über den Preis als auch über die Anzahl der Fahrten zu erreichen, ist abzulehnen, denn nicht jeder wird dadurch genötigt werden können, den ÖPNV zu nutzen, wie es das erklärte Ziel des Senats ist (siehe oben) - schon gar nicht, solange der ÖPNV nicht wirklich barrierefrei ausgestattet ist. Die beabsichtigte „Lenkungswirkung in den ÖPNV“ ist eine unqualifizierte ‚Gesunderklärung‘ aller Taxikonto-Berechtigten durch den Sozialsenat, die von einem seriösen Gesundheitssenat abzulehnen ist. Außerdem könnte der Druck auf die Taxikonto-Berechtigten dazu führen, dass von diesen nun gerade die „Abwanderung in die teureren Segmente“ erfolgreich auf der Prozessebene erstritten wird, was zu vermeiden erklärtes Ziel des Senats ist. (Dass andererseits vom künftigen Betreiber des Telebus wie bisher, wenn die Telebusse nicht ausreicheten, für „Umsetzbare“ überhaupt noch Taxen eingesetzt werden, ist ebenfalls sehr, sehr zweifelhaft, aber betrifft nicht das Taxikonto.) Es wurde bisher nur bekannt, dass die Bezuschussung des Taxikontos von 132,94 auf 110 Euro pro Berech- in diesem Punkt entsprechend geändert. Eine evtl. Härtefallregelung ist zu klären. Aus der Neuregelung der Eigenbeteiligung Sonderfahrdienst inkl. Taxikonto ergeben sich Einsparungen in Höhe von 1,55 Mio. (siehe Anlage 8). Auslaufen der Zuwendung an den BZA zum 30.06.2005 Es ist vorgesehen, ab 01.07.2005 eine neue Regieebene bei der BVG zu installieren. Hierfür wird von der BVG Personal bereit gestellt. Eine Übernahme von BZA-Personal wird ausdrücklich ausgeschlossen. Es wird keinen Betriebsübergang nach 613a BGB geben.“ tigtem verringert, die Eigenbeteiligung erhöht, die Zahl der Fahrten limitiert und der Fahrpreis begrenzt werden soll. Ab wann und unter welchen Abrechnungsmodalitäten ist noch völlig unbekannt. Die neuen Begrenzungen schränNHQGHQ5DGLXVGHU%HUHFKWLJWHQ die den ÖPNV nicht nutzen könQHQDXIGDV:RKQXPIHOGHLQXQG verhindern so die Teilnahme an EHUEH]LUNOLFKHQ$NWLYLWlWHQGK DP DOOJHPHLQHQ /HEHQ GHU 6WDGW gänzlich. Dem bisherigen Nachteil der Vor¿QDQ]LHUXQJVYHUSÀLFKWXQJZLUGHLQH Strecken- und Fahrtenmengeneinschränkung draufgesetzt, die einem Mobilitätsverbot gleichkommt. Hannelore Bauersfeld Telebus 18 BBZ April 2005 Behindertenbeförderung vor dem Aus? Ä:HQQ GDV VR ZHLWHUJHKW LVW GHU 7DJ DE]XVHKHQ DQ GHP DXI GHQ6WUDHQLQGHQ.RQ]HUWVlOHQ Theatern oder in den Parkanlagen und Cafés keine Rollstuhlfahrer mehr zu sehen sein werden“, stellt die stellvertretende Landesvorsitzende des BSK-Landesverbandes Berlin-Brandenburg e.V., fest Vorschläge einer Kommission des Behindertenbeirates des Landes Berlin zur Finanzierung des Sonderfahrdienstes für Behinderte rufen Wut oder Verwunderung hervor, je nach Temperament der Betroffenen. Richtig ist die Überlegung der Senatorin für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz, dass mobilitätseingeschränkte Personen zukünftig nach Möglichkeit den öffentlichen Nahverkehr nutzen sollen. Berlin ist pleite, also muss auch im Sozialbereich gespart werden. So weit, so schlecht. :DV GDUDXV IROJW LVW DOOHUGLQJV in Stück aus dem Tollhaus. Da sollen ausgerechnet die Menschen, die aufgrund ihrer Behinderung bei der BVG Freifahrt erhalten, ab der ersten Fahrt mit dem Sonderfahrdienst mehr zahlen, als eine Fahrt mit dem öffentlichen Nahverkehr normalerweise kostet. Maximal sollen 67 € im Monat gezahlt werden. Heißt das, dass - sollte diese Summe erreicht sein keine Fahrten mehr gebucht werden dürfen? Da es sich bei diesen Fahrten ausschließlich um Freizeitfahrten KDQGHOWLVWDE]XVHKHQZDQQPDQ DXI GHQ 6WUDHQ LP .RQ]HUWVDDO Theater oder in Parkanlagen und Cafés keine Rollstuhlfahrer mehr antreffen wird. Angebote wie die der Fürst- Donnersmark-Stiftung in der Schädestraße in Zehlendorf werden dann gar nicht mehr zustande kommen. Denn wer kann es sich dann noch leisten, die Kosten für die Kurse und die horrenden Fahrtkosten aufzubringen? Zumal ein Gerücht – oder ist es schon beschlossene Sache, dass pro Taxifahrt nur noch 12 € erstattet werden?. Wir fordern einen runden Tisch, an dem die Vertreter der Behindertenverbände mit den Vertretern der Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz gleichberechtigt nach einer tragbaren und damit akzeptablen Lösung suchen. Insbesondere sind solche Behindertenverbände zu berücksichtigen, in denen Rollstuhlfahrer organisiert sind. Für den Erhalt des Sonderfahrdienstes werden wir mit allen Mitteln kämpfen, die uns zur Verfügung stehen. „Der Telebus ist eine ErrungenVFKDIW XP GLH XQV DQGHUH 6WlGWH und Regionen beneiden. Er darf nicht zum Opfer einer blindwütigen Sparpolitik werden“, erklärte Hildegard Gramatzky *** An die Senatsverwaltung für GesundKHLW 6R]LDOHV XQG 9HUEUDXFKHUVFKXW]]X+lQGHQ)UDX6HQDWRULQ H. Knake-Werner Oranienstr. 106, 10969 Berlin schrieb die: Behindertenvereinigung Berlin-Prenzlauer Berg e.V. am 22.03.2005 Betreff: Sonderfahrdienst für Menschen mit Behinderungen Sehr geehrte Frau Senatorin Knake-Werner, aus Zeitungsberichten wissen wir, dass die BVG ab 1.Juli 2005 die Regie des Telebusses übernimmt. Ist es korrekt, dass bezüglich des Taxikontingents vom Senat geplant ist, dass Taxis zukünftig nur als Zubringer zum ÖPNV genutzt werden dürfen? :LUHPS¿QGHQGLHVH3OlQHDOVXQzumutbar. Wollen Sie wirklich, dass Rollstuhlfahrer und stark Gehbehinderte mit der Taxe zum ÖPNV gefahren werden, um dann am Zielbahnhof oder der Haltestelle wieder von einem anderen Taxi an ihr eigentliches Ziel gefahren zu werden? Viele unserer Mitglieder nutzen z.Zt. gern ihr Taxikontingent, da sie so ihre Fahrten kurzfristig und termingerecht planen können. Meist ist mit den Jahren ein Vertrauensverhältnis zwischen Taxifahrer und Kunde gewachsen, was auch notwendige Hilfen und Handreichungen durch den Taxifahrer einschließt. Deshalb unsere Frage: Kann man nach der Umstrukturierung des Sonderfahrdienstes weiterhin das Taxiunternehmen selbst wählen? Die Verlagerung der Mobilität von Menschen mit Behinderungen von Telebus und Taxi zum ÖPNV, wird bei vielen die Mobilität aus folgenden Gründen einschränken: - Noch nicht alle Linien der BVG sind hundertprozentig mit behindertengerechten Fahrzeugen ausgestattet. - Für schwer gehbehinderte MenVFKHQ ZLUG EHL GHU 1LHGHUÀXUVWUDßenbahn der Hublift nicht betätigt, beim Bus die Rampe nicht ausgeklappt - aus Sicherheitsgründen. - Nicht alle S- und U-Bahnhöfe mit Aufzügen sind für Gehbehinderte geeignet, da z.T. auf den Bahnsteigen sehr lange Wege zurückgelegt werden müssen. - Wer hilft beim Ein- und Aussteigen sowie beim Umsteigen? - Wer trägt das Gepäck? Für viele Menschen mit Gehbehinderungen bedeutet dieses Modell eine zu große seelische und körperliche Belastung, so dass sie zukünftig enttäuscht und resigniert zu Hause bleiben werden. Ein weiterer Grund für diese Resignation wird die geplante Eigenbeteiligung an den Fahrkosten sein, da im ungünstigsten Fall für den Besuch z. B. einer Veranstaltung vier Zuzahlungen zu leisten sind. Wir hoffen, dass unsere Hinweise bei der Neugestaltung eines Fahrdienstes für Menschen mit Behinderungen Berücksichtigung ¿QGHQGHQQGDVXQVELVKHUEHNDQQWH Konzept lehnen wir in dieser Form strikt ab. Mit freundlichen Grüßen Erika Richter i.A. der Mitglieder des Vereins Und am 10.3.2005 antwortete „ Lehmann“ an Frau Richter: Absender: Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz an die Behindertenvereinigung BerlinPrenzlauer Berg e.V., z.H. von Frau Richter: „Sehr geehrte Frau Richter, Ihr Schreiben vom 21.2.2005 an Frau Senatorin Knake-Werner ist zur Beantwortung an mich weitergeleitet worden. Entgegen Ihren Befürchtungen, wird auch nach der Umstrukturierung ab 1.7.2005 der Bereich des Taxikontos grundsätzlich erhalten bleiben und die Möglichkeiten dieVHVÀH[LEOHQXQGSUHLVZHUWHQ%HI|Uderungssegmentes genutzt werden können. So wird z.Bsp. auch nach der Umstrukturierung die Wahl des Taxifahrers weiterhin dem Nutzer überlassen bleiben. Es besteht natürlich auch die Möglichkeit das Taxi als Zubringer zum ÖPNV einzusetzen, da das Ziel der Umstrukturierung eine stärkere Integration des Sonderfahrdienstes in den ÖPNV sein soll. Änderungen wird es, wie auch im übrigen Sonderfahrdienst im Bereich der Eigenbeteiligung geben. Zu den Einzelheiten - auch im Hinblick auf einen Härtefonds“ werde ich Sie, die Nutzer des Sonderfahrdienstes rechtzeitig unterrichten. Ich versichere Ihnen, dass der Sonderfahrdienst für Freizeitfahrten erhalten bleibt und den Nutzern, die den ÖPNV aus den unterschiedlichsten Gründen nicht nutzen könen, auch weiterhin zur Verfügung stehen wird. Mit freundlichen Grüßen Im Auftrag Lehmann Neulich las ich in der Frankfurter TIPPS & INFOS April 2005 BBZ Passiv im Abseits? HilfsmittelCentrum Rundschau über ein „lebendes FosVLO³GHQ4XDVWHQÀRVVHUHLQHQELV]X ]ZHL0HWHUODQJHQ8U¿VFKPLWHLQHP außerordentlich bedächtigen, Energie sparenden Lebensstil. volle Mitteleinsatz“ wird sich wahrscheinlich vor allem auf die leichter vermittelbaren und damit wohl eher nicht auf die behinderten Arbeitsuchenden beziehen. Diese Fischart habe sich in ansonsten Fischarmen Tiefen des Indischen Ozeans seit Jahrmillionen behaupten können. Deshalb wird es zum Beispiel für Menschen mit Lernschwierigkeiten jetzt noch wohl noch schwieriger, wenn es ihnen um eine Teilhabe am ersten Arbeitsmarkt statt um einen Platz in einer Werkstatt geht. Eben noch Tee schlürfend bei Frau Carstens, der Leiterin des HilfsmittelCentrums des Deutschen Roten Kreuzes, und jetzt bereits wieder die Tasten erklingen lassend vor dem heimischen Computer. Nur zum „Tee trinken“, hat mich Frau Carstens allerdings nicht in der Bachestrasse 11, Berlin - Friedenau empfangen. Ein Grund dafür ist wohl, dass diesen um die hundert Kilogramm schweren Fischen schon zehn bis zwanzig Gramm Nahrung am Tag genügen, sie damit eine Art Energiesparwunder verkörpern: Denn die 7DJH YHUG|VHQ GLH 4XDVWHQÀRVVHU oft in Höhlen, und nachts lassen sie sich auf der Suche nach Nahrung fast bewegungslos einfach mit der Strömung treiben. So ein allzu ruhiges, allzu bescheidenes Leben am Rande der Gesellschaft – von Vorteil ist (bei GHQ 4XDVWHQÀRVVHUQ DOOHUGLQJV GHU sehr geringe Nahrungsbedarf – soll ja offenbar auch für Menschen mit Behinderungen in diesem Land mehr und mehr zur Lebenswirklichkeit werden. So sieht sich die Bahn AG noch immer nicht dazu veranlasst, ihre Fahrkartenautomaten, die in kleineren Städten die Schalter ersetzen sollen, auch für Menschen mit Behinderungen nutzbar zu machen. Für den ganzen großen Bereich der Privatunternehmen, für die Herstellung von barrierefreier Nutzbarkeit der von diesen angebotenen Waren und Dienstleistungen ist nach wie vor mit dem Behindertengleichstellungsgesetz nur der Hebel der Zielvereinbarungen vorgesehen. Diese beinhalten aber gar keine Möglichkeit, die Unternehmen auch zum Abschluss solcher Vereinbarungen zu zwingen. )U GLH EHUXÀLFKH ,QWHJUDWLRQ sieht’s auch nicht gut aus: Übergreifend ist mit den HartzReformen die bisherige Zielgruppenorientierung in der Arbeitsmarktpolitik, die gezielte Unterstützung von verschiedenen Gruppen schwer vermittelbarer Arbeitsuchender verschwunden. Der jetzt beschworene „wirkungs- 8QG DXFK ¿QDQ]LHOO HQWVWHKHQ immer neue Belastungen: Bei der „Gesundheitsreform“ waren und sind besonders behinderte und chronisch kranke Menschen dazu auserkoren, die finanziellen Belastungen zu tragen: durch eine erhebliche Verschärfung der Zuzahlungen und eine Ausgrenzung von bisherigen Leistungen wie zum Beispiel den nicht mehr verschreibungsfähigen und oft sehr teuren Medikamenten. Wenn jetzt mit Hartz IV viele Menschen in Niedriglohn-Jobs gedrängt werden, sind im Zuge dessen die insbesondere von Frauen besetzten Teilzeitarbeitsplätze bedroht. Frauen und eben auch behinderte Frauen, die aufgrund ihrer BehindeUXQJHQ¿QDQ]LHOOEHVRQGHUVEHODVWHW sind, werden damit wieder mehr ihrer finanziellen Unabhängigkeit beraubt. Nachdem in Niedersachsen das Blindengeld weitestgehend gestrichen worden ist, fürchten die etwa 200.000 blinden Menschen in Deutschland, dass auch in anderen Bundesländern weitere Kürzungen oder gar Streichungen folgen, sie damit jetzt schon wieder mehr und mehr in die gesellschaftliche Isolation geraten. Und diese düstere Liste ließe sich noch fortsetzen – es soll wohl für Menschen mit Behinderungen doch nicht oder nicht mehr auf wirklich gleichberechtigte Teilhabe, sondern eher auf eine ärmliche Existenz am Rande der Gesellschaft hinauslaufen; es droht ein Zurück ins gesellschaftliche Abseits. Rainer Sanner In einem persönlichen Gespräch, das immer wieder durch Anrufe unterbrochen wurde, die auch die Bekanntheit des Centrums vermitteln, unterstrich Frau Carstens die Wichtigkeit des Centrums und machte auf Produkt–Neuheiten aufmerksam. So auch auf eine Hörhilfe aus Schweden, die mit Kopfhörern benutzt wird und deren eingebautes Richtmikrofon durch einen manuellen Regler verstellbar ist. Diese fand gleich Anwendung, denn durch die Kälte waren mir die gelähmten Gesichtsnerven etwas eingefroren und ich schlecht verständlich. Das HilfsmittelCentrum ist eine gute erste Anlaufstelle für jene, die nach einer Krankheit o. ä. auf Hilfsmittel angewiesen sind. Hier ¿QGHQ DXI :XQVFK (LQ]HOEHUDWXQgen statt, z. Bsp. zu Beantragung und Kostenträger. In Führungen durch die Ausstellung, wie etwa der rollstuhlgerechten Küche, werden Einrichtungsbeispiele und Wohnraumanpassungen gezeigt. Man kann Produkte verschiedener Firmen vergleichen, aber auch ganztägige Workshops besuchen. Diese sollen einen Überblick über die verfügbaren Hilfsmittel, auch die des „Alltags“, vermitteln und den Umgang mit ihnen erleichtern. In zeitlich begrenzten Einzelausstellungen werden ebenfalls neue Impulse gesetzt. Konkret geplant ist für das Frühjahr eine Ausstellung zu Hilfsmittel für blinde und sehbehinderte Menschen in Kooperation mit dem Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenverband Berlin. Sicherlich für viele interessant ist der Verleih von Hilfsmitteln für einen kürzeren oder längeren Zeitraum. Wird das Hilfsmittel länger als nur einige Tage benötigt, wird empfohlen mit dem Kostenträger zu klären, ob die Verleihgebühr übernommen wird. Diese Gebühr bewegt sich zwischen 50 Cent und drei Euro pro 19 Tag, hinzu kommt eine einmalige Grundgebühr von drei Euro. Vom Verleih ausgeschlossen sind jedoch Betten und medizinische Geräte. +LHU ¿QGHW DEHU DXI :XQVFK HLQH Vermittlung statt. Im HilfsmittelCentrum liegt unterschiedlichstes Informationsmaterial aus. Das sind neben Prospekten und Faltblättern zu Verbänden, Institutionen, Angeboten und Veranstaltungen auch einige interessante Bücher, wie der Ratgeber der Verbraucherzentralen zu Hilfsmitteln, der Reiseführer für Rollifahrer, aber auch das Buch „Kochen mit Links“ eines Schlaganfallbetroffenen und Adressen von Linkshänderläden. Ein Besuch bei Frau Carstens lohnt sich immer. Schon, weil sie die Ausstellung ständig verändert. Entdeckt sie neue, interessant erscheinende Produkte im Internet, auf Messen, durch Anzeigen – werden Informationen besorgt und die Hersteller um ein Exemplar für die Ausstellung gebeten. Das klappt meistens. Und so gibt es immer wieder neues zu entdecken und auszuprobieren. So sind z. Zt. mobile Haltegriffe für den Sanitärbereich, die sich ohne Bohren und Schrauben an glatten Flächen befestigen lassen, in der Ausstellung. Erstmalig im letzten Jahr war das DRK mit seinen verschiedenen Angeboten auf der Landes Gesundheitsmesse vertreten. Das Berliner Rote Kreuz präsentierte auf einem Gemeinschaftsstand Einrichtungen und Angebote rund um „Gesundheit“ – Menüservice und Hausnotruf sowie das HilfsmittelCentrum, die Sozialstation Havel - Spree und Müggelspree sowie das Bildungswerk Nord, das über die unterschiedlichen Schulungen und Lehrgänge informierte. Das Interesse der Messebesucher war groß. In diesem Jahr feiert das HilfsmittelCentrum Geburtstag. 1985 nahm der Zentrale Hilfsmitteldienst des Berliner Roten Kreuzes seine Arbeit auf. Das „Zwanzigste“ wird im Sommer gebührend gefeiert werden. Den genauen Termin erfahren die Leser der BBZ. Franziska Littwin 20 BBZ April 2005 'LH HLQJlQJLJVWH 'H¿QLWLRQ GHV Humors stammt von Groucho Marx, dem bekannten amerikanischen Komiker: „Humor is reason gone mad“ („Humor ist Vernunft, die verrückt wurde“). Das „Verrücken“ der Grenzen jener Sphäre, in der sich unser in jeder Hinsicht geregeltes Erwachsenenleben abspielt, ist zentral bedeutend! Nur in dieser Sphäre sind wir „normal“ – in Erwartetem. Damit ist die Spontaneität eingeschränkt. Sigmund Freud sprach hier vom „Realitätsprinzip“. Der Humor bricht normative Begrenzung auf. In dieser ungeregelten Welt des Kindes (in uns) herrscht das kreative Chaos. Sie wird vom Freudschen „Lustprinzip“ beherrscht. Dem Erwachsenen eröffnet sich diese Welt im Traum, aber auch im künstlerischen Wirken - und natürlich im Humor. Witz, Wissen und Weisheit haben die gleiche etymologische Wurzel. Witze sind die Schöpfung von Menschen, die Spaß an jeglicher Art von Normverletzung haben. Da der Witz ein intellektuelles Wortspiel ist, müssen diese Menschen einerseits klug sein, andererseits muss es ihnen Vergnügen bereiten, gerade die Klugheit auf die Schippe zu nehmen. So entstehen logische Brüche – oder eben „Kontraste“ zwischen normalem und absurdem Denken. Wer Humor hat, der ist in seinem 'HQNHQ XQG +DQGHOQ ÀH[LEOHU +Xmorvolle Menschen sind in ihrer Wahrnehmung nicht so eingeengt wie der rein rationale Typ. Sie paaren das Althergebrachte mit dem Neuartigen (Ungewöhnlichen, Verblüffenden). So sagt der humorvolle Mensch nicht einfach: „Heute geht es mir nicht gut, weil ich Kopfschmerzen habe“, sondern z.B.: „Heute geht es mir nicht gut, weil der Eierpreis wieder aufgeschlagen hat“. Er schaut nicht nach der einen richtigen Antwort. Gertrude Stein sagte einmal: „Es gibt keine Antwort. Es wird nie eine Antwort geben. Es gab nie eine Antwort.“ Das Lachen ist ein richtiger GeVXQGEUXQQHQ HV VHW]W 6HOEVWKHLlungskräfte frei. Was passiert physisch beim Lachen? · Die Nase legt sich in Falten, die Nasenlöcher weiten sich. · Der Kopf wird zurückgeworfen, die Augen werden geschlossen. · Der Zygomaticus-Muskel zieht den Mund nach oben und sorgt für einen glücklichen Ausdruck (Außenwirkung!) · Der Augenmuskel wird angespannt und aktiviert im Gehirn positive Gefühle. · Der „Lachmuskel“ spannt 17 Gesichtsmuskeln an, darunter die GESUNDHEIT lachen ist gesund des Tränensacks, so dass wir „unter Tränen lachen können“! Alles, was dann geschieht, ist reine Befreiung: Wir vergießen nur die Tränen, die wir zuvor zurückgehalten haben! · Der Mund weitet sich, weil die Ein- und Ausatmung (stoßweise) vervielfacht wird. Dabei werden die Stimmbänder in Schwingung versetzt, so dass es die typischen stakkatoartigen Lachlaute gibt. 'HU JHUHJHOWH$WHPÀXVV ZLUG XQterbrochen, so dass viel mehr Luft eingeatmet wird als im Normalzustand. Die Atmung wird stark angeregt, so dass es zu einem beschleunigten Austausch von verbrauchter und sauerstoffangereicherter Luft kommt. Dadurch werden u. a. die Verbrennungsvorgänge im Körper gefördert. Die Lungenfunktion wird verbessert, das Gehirn mit einer Sauerstoffdusche versorgt. · Der Brustkorb wird gezerrt (z.T. schmerzhaft). Der Körper schaukelt hin und her. · Lachen erhöht zunächst kurzfristig die Herzfrequenz. Der Blutdruck steigt dabei entsprechend an. Nach wenigen Minuten verlangsamt sich der Herzschlag und verbleibt auf einem niedrigen Niveau. Dabei entspannt sich die Muskulatur der Arterien, so dass das Gefäßvolumen erhöht wird: Der Blutdruck wird dadurch längerfristig reduziert. · Die Skelettmuskulatur entspannt sich. Insgesamt kommt es zu einer besseren Durchblutung der Muskulatur. · Stresshormone werden abgebaut und die Verdauungsdrüsen angeregt. · Blutinhaltsstoffe können deutlich vermehrt werden, die die Immunabwehr sicherstellen. Dazu gehören die T-Lymphozyten und T-Helferzellen, die bei der Abwehr von Krebs und kardiovasculären Krankheiten von Bedeutung sind, ferner die Vermehrung der natürlichen Killerzellen, die bei der Eliminierung von geschädigten und entarteten Zellen bedeutsam sind. Außerdem gibt es eine Zunahme von sog. Immunglobulinen, „Antikörpern“, die den Keimbefall im Bereich der Atmungsorgane hemmen. Auch Gamma-Interferon ist im Blut von Menschen, die gelacht haben, vermehrt nachweisbar. · Das Zwerchfell „hüpft“ und massiert die Eingeweide. · Es kommt zu einer Ausschüttung von schmerzlindernden Hormonen, den sog. Endorphinen oder „Glückshormonen“, die sich sonst nur selten (z.B. nach langem Joggen) im Blut nachweisen lassen. Deshalb fühlen wir uns danach rundum wohl. · Lachen ist Ausdruck reiner Befreiung mit vollkommener Spannungslösung. Im Lachen steigen wir aus jeglicher Selbstkontrolle aus. Wir überlassen uns ganz der „Weisheit des Körpers“. Damit kann die ursprüngOLFKVWHXQGUHLQVWH/HEHQVIUHXGHÀLHßen. Im echten Lachen wird die eingeübte Selbstkontrolle außer Kraft gesetzt, so dass manche KörperfunkWLRQHQ ZLH 7UlQHQ RGHU 8ULQÀXVV regelrecht entgleisen können. Wieder erlernen! Als Kinder haben wir problemlos gelacht, weil wir uns nicht so viele Gedanken über die Reaktion der Umwelt gemacht haben. Wir waren weniger auf Selbstbeherrschung eingestellt. Wir sollten uns in unserer Freizeit bewusst auf humorige Situationen einzulassen (Komödien sehen o. a.). Dabei sollten wir uns um ein lautes und intensives Gelächter bemühen. Wer Lachen als Erwachsener (wieder) lernen will, sollte sich deshalb sein inneres Kind zum Vorbild nehmen! Anregungen findet man in den vielen Lachclubs, die es inzwischen auch in Deutschland gibt. Dort wird konsequent nonverbal agiert, also nicht diskutiert (es werden auch keine Witze erzählt!), sondern nur gespielt und gelacht. Das Lachen anderer Menschen regt uns selbst zum Lachen an. Eine besondere Bedeutung hat das Kontrasterlebnis: Wir lachen, wenn der „normale Lauf der Dinge“ abrupt unterbrochen wird. Solange unser „Denkapparat“ aktiviert bleibt, lachen wir nicht so intensiv wie bei einer wirklich „primitiven“, also rein körperlichen Reizung. Deshalb verzichtet man beim sog. 5HÀH[ODFKHQGDVIUWKHUDSHXWLVFKH Zwecke genutzt wird) auf verbale Auslösereize. Eine Gruppe ist für das Wieder lernen hilfreich. Lachen ist bekanntlich „ansteckend“. Wenn wir zusammen mit anderen lachen, entsteht eine gemeinschaftliche Heiterkeit, die wir von Anlässen wie Karnevalsveranstaltungen oder Kabarettaufführungen kennen. Eine Möglichkeit, um in ein langes und herzhaftes Lachen zu kommen, ist die von Dr. Madan Kataria aus Bombay entwickelte Methode. In Indien treffen sich inzwischen tagtäglich Zehntausende von Menschen auf öffentlichen Plätzen, um sich in diesem speziellen Lachen zu üben, zu erheitern und gesundheitlich zu stärken. Mensch kann aber auch Tonbänder abhören, auf denen das vielstimmige Gelächter von Menschen aufgenommen ist, die sich mehr als eine halbe 6WXQGH HLQHP GHUDUWLJHQ Ä5HÀH[ODchen“ hingeben. Indem mensch sich einfach „einklinkt“ (was nach wenigen Minuten immer gelingt!), ist er/sie ein Teil dieser Lachgruppe, egal ob es daheim im Sessel oder in einem Stau auf der Autobahn passiert! Heike Oldenburg Infos: http://www.humor.ch/lachclubs/lachclubs.htm; www.humorcare.com; www.lachbewegung.de Das strahlende Lachen von Antje, der glücklichen Sat.1-Gewinnerin eines EHKLQGHUWHQJHUHFKWXPJHEDXWHQ2SHO$675$IRWRJUD¿HUWH)UDQ]L/LWWZLQ SOZIALES April 2005 BBZ 21 Wie stehen Versicherungen zu Menschen mit Behinderung? Ganz schön schwer lässt sich die große Tür des Roten Rathauses öffnen. Doch einmal eingetreten und den entsprechenden Saal – Ferdinand-Friedensburg-Saal - gefunden, erwartet einen immer wieder Interessantes – diesmal eine Informationsveranstaltung der LAGH Berlin. Das Thema lautet: „Wie stehen die Versicherungen zu Menschen mit Behinderung?“; und geladen waren Versicherungsvertreter die die Fragen der Anwesenden beantworteten. Herr Richter vom AWD machte darauf aufmerksam, dass es über 100 Versicherungen am Markt gibt. Das Feld der gesetzlichen Versicherungen stellt jedoch eine Baustelle dar, und die Individualversicherungen gewinnen immer mehr an Bedeutung. Für diese sollte der Staat umgehend entsprechende Rahmenbedingungen schaffen. So ist es wichtig, die Paragraphen 827 und 828 des BGB, die die Deliktfähigkeit regeln, zu ändern. Laut Herr Dr. Theben, Rechtsanwalt, ist dies auch im neuen Entwurf des Antidiskriminierungsgesetzes nicht vorgesehen. Krankenversicherung einen höheren Betrag, hat aber wegen des Leidens bisher keinerlei Leistungen in Anspruch nehmen können. Sind behinderte Menschen weiterhin von einigen Versicherungen – etwa der Rollstuhlfahrer von einer Haftpflichtversicherung – ausgeschlossen oder müssen einen höheren Beitrag – wegen angeblichem Risiko – bezahlen. Mit der Bruderhilfe PAX, Versicherer im Raum der Kirchen, gibt es am Markt jedoch eine Versicherung, die durchaus versucht, eine vorhandene Lücke zu schließen. Hier besteht für behinderte Menschen die Möglichkeit sich HaftSÀLFKW YHUVLFKHUQ ]X ODVVHQ XQG HLQ begangener Schaden wird bis zu einer Höhe von 10.000 Euro ohne Prüfung reguliert. In welchem Zusammenhang eine bestehende Behinderung mit einem erhöhten Risiko steht, fragt man sich bei der Schilderung einer Anwesenden: Wegen Ihres Augenleidens zahlt sie bei der privaten Die Versicherung reagierte trotzdem ablehnend auf die Anfrage nach Vertragsänderung. ersatz erhält, weil etwa die verletzte $XIVLFKWVSÀLFKWQLFKWQDFKJHZLHVHQ werden kann und nicht die Versicherung der Aufsichtsperson greift, bleibt dennoch bestehen. Auch die Möglichkeit einer Hausrat- und Unfallversicherung für geiVWLJEHKLQGHUWH0HQVFKHQLQ3ÀHJHeinrichtungen wird angestrebt. Heute halten sich die Versicherungen an ein Regelwerk, das kaum Freiraum für Abweichungen lässt. Wenn die Bestimmungen hierin geändert werden, dann für alle! Mit Spezialbestimmungen für behinderte Menschen, nehmen diese wieder ungewollt eine Extraposition ein! Das Problem, dass ein Geschädigter darüber hinaus keinen Schadens- Franziska Littwin Wie gesund sind die Zähne der Deutschen? Im Auftrag der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) und der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) startete in diesen Tagen eine bundesweite Großstudie zum Stand der Zahngesundheit in der Bevölkerung. Die „Vierte Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS IV)“ nimmt bei einem repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung die Verbreitung von Zahnkaries und Erkrankungen des gesamten Zahnhalteapparates (Parodontopathien), die Mundhygiene und Ernährungsgewohnheiten, die Inanspruchnahme zahnärztlicher Dienstleistungen und die mundgesundheitsbezogene Lebensqualität nach international vergleichbaren Maßstäben unter die Lupe. Ziel ist es, die Daten über die Mundgesundheit und zum zahnärztlichen Versorgungsgrad in Deutschland auf einen aktuellen Stand zu bringen. Dafür sind drei mobile zahnärztliche Untersuchungsteams in den kommenden sechs Monaten an 90 Orten in ganz Deutschland im Einsatz, um rund 4 000 Menschen zu befragen und zu untersuchen. Das von KZBV und BZÄK getragene Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ) in Köln ist für die Gesamtstudie verantwortlich. Wissenschaftliche Unterstützung erhält die Studie darüber hinaus durch die Universitätszahnkliniken in Dresden, Köln und Hamburg. Untersucht werden die Altersgruppen der 12-Jährigen, der 15-Jährigen, der 35- bis 44-Jähri- gen und der 65- bis 74-Jährigen. Die bundesweite Untersuchung ergänzt drei Großstudien aus den Jahren 1989, 1992 und 1997, bei denen erstmals genaue Daten über die Mundgesundheit der Deutschen ermittelt wurden. Ziel der beteiligten Wissenschaftler ist es, durch die aktuelle Untersuchung Veränderungen erkennen und auswerten zu können, der Öffentlichkeit und den Zahnärzten selbst fundierte medizinische Orientierungsdaten an die Hand zu geben. Für Rückfragen: Jette Krämer, BZÄK, Tel. 030 / 4000 05 150, [email protected] a n z e i g e Wir bieten umfassende Beratung und intensive Betreuung in allen Fragen rund um das behinderten- und seniorengerechte Kfz. z Kfz-Zusatzgeräte und Komplettumbauten z Gebraucht- und Mietfahrzeuge z Orthopädische Autositze z Wartung und Reparatur aller Kfz-Einbauten z Schwerstbehindertenbetreuung bei Führerscheinfragen Tel.: 0 30-6 15 10 14 Fax: 0 30-6 14 21 87 www.reha-mobil. REHA-mobil Berlin – K.-H. Medczinski – Skalitzer Str. 127/128 – 10999 Berlin 22 BBZ April 2005 REISEN Tagesfahrten und Kurzreisen 2005 8QWHUZHJVPLWGHP5HLVHEURGHU)UVW'RQQHUVPDUFN6WLIWXQJ Mit dem Frühling kommt die Lust, ZLHGHUHLQPDOHLQHQ$XVÀXJ]XPDchen oder auf eine kleine Reise zu gehen. Das Reisebüro der Fürst Donnersmarck-Stiftung bietet im Laufe des Jahres ein buntes Programm von Tagesfahrten und Kurzreisen an. Alle )DKUWHQ¿QGHQLPUROOVWXKOJHUHFKWHQ Bus statt, die Ziele und Quartiere sind entsprechend ihrer Barrierefreiheit ausgewählt. Bei den Tagesfahrten geht es im Mai los mit einem Besuch im Museumsdorf Glashütte. Die 1716 gegründete Glasmachersiedlung steht heute als Museumsdorf mit seiner Bausubstanz aus dem 18. und 19. Jahrhundert insgesamt unter Denkmalschutz. Hier gibt es viel zu sehen und zu erleben, so beispielsweise die Schauglasproduktion, eine Glasbläserei, verschiedene Museen und Kunsthandwerke. Im Juni steht die Besichtigung des Wörlitzer Parks auf dem Programm, einem der bedeutendsten Landschaftsparks, der bereits zwischen 1764 und 1800 angelegt wurde mit seinem klassizistischen Schloss aus dem Jahre 1773. Eine Kahnfahrt im Spreewald fand im letzten Jahr so großen Anklang, dass für dieses Jahr im Juli eine große Kahnpartie geplant wurde. Auf einer Fahrt von acht Stunden, auf der natürlich zwischendurch zum Rasten angelegt wird, kann man die Ruhe der romantischen Fließe genießen. Ebenfalls im Juli geht die Fahrt ins Grüne durch Alleen und Felder zu einem lauschigen Plätzchen, an dem es ein leckeres Picknick gibt. Im Rahmen des beliebten Choriner Musiksommers findet im August ein Konzertbesuch im Kloster Chorin statt. Das um 1300 entstandene Zisterzienserkloster ist eines der ältesten und schönsten Beispiele norddeutscher Backsteingotik und bietet so eine ganz besondere Konzertatmosphäre. Im September geht die Fahrt nach Belzig, einem 1000 jährigen Akkerbürgerstädtchen mit seiner Burg Eisenhardt. Dort führt ein barrierefreier Naturerlebnispfad auf einer alten Allee entlang der Burgwiesen zu verschiedenen Stationen, die den Reichtum der Natur erlebbar machen. Wenn das Wetter hier in diesen Breiten im Oktober schon etwas kühler wird, steht der Besuch der Tropical Islands auf dem Programm. In der weltgrößten freitragenden Halle, in der früher die Werft des Cargolifters untergebracht war, kann man jetzt ein Tropenparadies entdekken. Auf der letzten Tagestour in diesem Jahr wird der Weihnachtsmarkt in Leipzig besucht. Am Nachmittag gibt es Motetten und Kantaten in der Thomaskirche. Die erste der drei Kurzreisen dieses Jahr geht im Mai nach Holland. Das barrierefreie Hotel liegt in De Rijp, einem kleinen, alten Städtchen in der Nähe von Amsterdam. Natürlich wird Amsterdam zu Land und zu Wasser auf einer Grachtenrundfahrt besichtigt, aber auch die Umgebung erkundet, so zum Beispiel bei einem Besuch des Käsemarktes in Alkmaar. ,Q GHQ 6RPPHUIHULHQ ¿QGHW HLQH Radreise an der Ostsee statt, die eher für jüngere Mitreisende gedacht ist. Für die Übernachtungen sind verschiedene Jugendherbergen vorgesehen. Noch einmal an die Ostsee geht es im September in das Seebad Zinnowitz auf der Insel Usedom mit Übernachtungen im strandnah gelegenen Naturfreundehaus. Auf Rundfahrten wird die Insel erkundet mit Kaiserbädern, Achterwasser und vielem mehr. Das Reisebüro freut sich auf viele Interessierte und Mitreisende! Christine Busch Für weitere Informationen, bei Fragen oder zur Anmeldung: Reisebüro der Fürst Donners- Foto: H. Bauersfeld marck-Stiftung; Blissestr. 12, 10713 Berlin; Tel.: 030/ 8211129, Fax: 030/ 8229803, Mail: reisebuero@fdst,de Tagesfahrten 2005: Glashütte: Do. 26.05.05, 9.00-17.00 Uhr, Preis: 52,- € Wörlitzer Park: Do. 16.06.05, 9.00-18.00 Uhr, Preis: 52,- € Spreewald: Mo. 04.07.05, 8.00-20.00 Uhr, Preis: 76,- € P i c k n i c k : M o . 11 . 0 7 . 0 5 , 10.00-17.00 Uhr, Preis: 36,- € Konzertfahrt Choriner Musik- sommer: Sa. 13.08.05, 12.00-19.30, Preis: 62,- € Naturerlebnispfad Belzig: Mo. 26.09.05, 10.00-17.00 Uhr, Preis: 42,-€ Tropical Islands: Mo. 17.10.05, 9.00-18.00 Uhr, Preis: 72,- € Alle Preise verstehen sich inklusive Fahrt im rollstuhlgerechten Bus, Reiseleitung und Programm, bei den 7DJHVIDKUWHQ PLW 9HUSÀHJXQJ XQG bei den Kurzreisen mit Übernachtung und Halbpension. =XP$SSHWLW$QUHJHQGHQQ3¿QJVWHQQDKWPLW/lPPHUQ Besuch einer Schäferei Die kurze Wanderung mit der Naturwacht führt auf dem Burgenwanderweg vom Parkplatz der „Burg Eisenhardt“ Wittenberger Straße in Belzig nach Borne. Dort erwartet uns der Schäfer mit seinen „Osterlämmern“. Die kleinen Wollknäuel können gestreichelt und auf den Arm genommen werden. Im Gespräch mit der Schäferfamilie Wolf werden Sie viel Wissenswertes über die Schaf]XFKWXQG/DQGVFKDIWVSÀHJHPLWGHQ „Pfennigsuchern“ erfahren. Kaffee und Kuchen in der Gaststätte Flämingrose (nicht im Preis enthalten) runden das gemütliche Beisammensein ab. Die Veranstaltung ist barrierefrei und damit auch für Rollstuhlfahrer geeignet 8QNRVWHQEHLWUDJ 3,50 Euro, erm. für Kinder von 6-14 Jahren 2,00 Euro Veranstalter: Naturwacht Hoher Fläming Auskunft und Anmeldung: Treff: Parkplatz Burg Eisenhardt in Belzig; Naturparkzentrum, Tel: (033848) 60004, E-Mail: LQIR#ÀDHPLQJQHW Start: 14 Uhr; Dauer: halbtägig; Teilnehmerzahl: max. 30 Bitte melden Sie sich einzeln oder in Gruppen bitte rechtzeitig an! TIPPS & INFOS Der Frühling naht mit Brausen und damit unsere Buchtipps für den Hobbygärtner a n z e i g e Folgende reich bebilderte Ratgeber sind übersichtlich, verständlich und informativ: „Was pflanze ich wo?“ (DK Verlag) stellt über 1800 Garten- und Zimmerpflanzen und deren optimalen Standort vor. Die handlichen (LQNDXIVEHJOHLWHU Ä5+6 3ÀDQ]HQführer“ (DK) geben zu über 2000 *DUWHQSÀDQ]HQ XQG Ä:LQWHUJDUWHQ =LPPHUSÀDQ]HQ³ '. ]X EHU 300 Pflanzen Auskunft. In „Was blüht im Garten?“ (Kosmos) sind %HVFKUHLEXQJHQ]X¿QGHQ „Zimmerpflanzen“ (GU) porträtiert über 200 und „Das farbige Hausbuch der Zimmerpflanzen“ (blv) von A-Z beliebte Arten mit Tipps zur Gesundheit und VermehUXQJ Ä=LPPHUSÀDQ]HQ³ .RVPRV JHKWDXIEHU3ÀDQ]HQHLQ Hilferuf Anama braucht Eure Hilfe! Wobei? Bei der Finanzierung eines Behindertenbegleithundes, in diesem Fall von dem sieben Wochen alten Langhaarcolliewelpen Momo. So ein ausgebildeter Hund wird nicht von der Krankenkasse bezahlt, PXVV SULYDW ¿QDQ]LHUW ZHUGHQ 'DV sind 7800 Euro, die Anama trotz ihrer geringen Rente aufbringen soll, um durch Momo in ihrem Leben selbstständiger leben zu können. Wer ist Anama? Anama wurde 1967 geboren, hat viele Jahre als Intensivkrankenschwester in Köln-Merheim gearbeitet, bevor sie im Alter von 33 Jahren einen Hirnstamminfarkt mit anschliessendem Locked-In-Syndrom bekommen hat, ein Jahr lang konnte sie nur die Augen bewegen, sie war körperlich abgeschlossen. Sie lebt mit Assistenten in ihrer eigenen Wohnung, ein Behindertenbegleithund könnte ihr zum Teil Arme ersetzen. Was kann ein Behindertenbegleithund? Ein Behindertenbegleithund wird immer individuell für den einzelnen Behinderten 18 Monate lang ausgebildet. So ein Hund lernt zum Beispiel: Lichtschalter und alle anderen Kippschalter auf Kommando bedienen, Türen auf und zu machen, Schubladen öffnen und schliessen, Telefon holen, Hilfe holen, eventuell den Rollstuhl mit einem speziellen Geschirr ziehen, Wäsche aus der Waschmaschine holen, Strümpfe ausziehen, auf Kommando Pipi machen - und natürlich alle Grundkommandos. Nicht zu unterschätzen ist der wichtige psychische Aspekt, der das Zusammenleben mit einem Hund ausmacht. Bitte helft Anama, damit Momo bald bei ihr und mit ihr leben kann! Jede kleine Spende hilft. Danke! Volksbank Lindlar Konto-Nr.: 109594431 BLZ: 37069840 Verwendungszweck: Momo Fronhoff Kontaktadresse: [email protected] „Balkon-Ideen“ (blv) macht 9RUVFKOlJH PLW 3ÀDQ] XQG 3ÀHJHplänen. „Balkon & Terrasse“ (GU), und „Balkonkästen“ (GU) zeigen Schritt-für-Schritt wie es geht. „Balkon und Terrasse“ (Kosmos) stellt 150 geeignete Arten vor. Außergewöhnliche Pflanzkombinationen ¿QGHWPDQLQÄ,GHHQIU7RSIJlUWHQ³ (DK). „Der Balkongarten“ (DK) und „Der Garten im Topf“ (blv) machen Vorschläge fürs ganze Jahr. „Die neue Kräuter-Enzyklopädie“ (DK) geht umfangreich, „Kräuter“ (GU) auf Gartenkräuter und „Kräutergarten“ (GU) auf BeetXQG7RSINUlXWHU ]X 3ÀHJH XQG9HUwendung ein. „Gartenpraxis“ (GU) vermittelt Grundkenntnisse über Gestaltung XQG3ÀDQ]HQ „Gartenpraxis“ (DK) beantwor- April 2005 BBZ 23 WHWGLHKlX¿JVWHQ)UDJHQ „Wir gestalten unseren Garten“ (Callwey) hilft bei ersten Ideen, Planung und Realisierung. „Design Ideen für den Garten“ (DK) zeigt große und kleine Gärten. „Gartenträume“ (Callwey) enthält Ausgefallenes zur Gestaltung und Dekoration. „Bauerngärten“ (Christian) zeigt üppige Mustergärten. „Bauerngärten“ (blv) hilft beim Anlegen und Gestalten. „Viel Garten auf kleinem Raum“ (Kosmos) zeigt 100 Gestaltungsmöglichkeiten. „Gärten auf kleinstem Raum schön gestalten“ (Christian) bietet Designkonzepte. In „Hobbythek Garten und Balkon“ (vgs) werden Kräuter und %OXPHQQDWUOLFKSÀHJW „Gemüse“ und „Obst“ (beide Urania) zeigen biologisch-dynamiVFKHQ $QEDX XQG QDWUOLFKH 3ÀHJH und Erntelagerung. „Gartenspaß für Kinder“ (GU) stellt Lösungen zum Spielen, Toben, Bauen und Gärtnern vor. „Neue Gartenparadiese für Kinder“ (Kosmos) gibt Anleitung zu 40 außergewöhnlichen Ideen. „Gärten für Senioren“ (Ulmer) ]HLJW JHVXQGKHLWVVFKRQHQGHV SÀHgeleichtes Gärtnern und hilfreiche Geräte. „120 populäre Garten Irrtümer“ (Kosmos) räumt mit unausrottbaren Wahr- und Halbwahrheiten auf und zeigt, wie es besser geht. © Gabriele Becker /HVHQ 6LH LP $SULO SÀDQ]HQ 6LH im Mai, dann sind die frostigen Tagen sicher vorbei. Der grüne Daumen! a n z e i g e Fachachgeschäft für Mode und Design 0DDQIHUWLJXQJEHKLQGHUWHQJHUHFKWHU%HNOHLGXQJ IU'DPHQ+HUUHQXQG.LQGHU in 10407 Berlin, Bötzowstraße 39 Tel./Fax: 4 25 45 15 Öffnungszeiten: Mo.–Fr. von 11–19 Uhr, Sa. 10–14 Uhr 24 BBZ April 2005 VERANSTALTER Stadtteil- und Bürger-Begegnungs-Zentrum LIBEZEM5KLQVWUDH%HUOLQ7HO CHARLOTTCHEN Theater und Restaurant Droysenstr. 1, 10629 Berlin Telefon 324 47 17 B ü r g e r - B e g e g - KIZK Köpenick 0JJHOKHLPHU6WU %HUOLQ7HO )UHL]HLWFOXE IU JHLVWLJ EHK -XJHQGOLFKH zum Hechtgraben 1, 13051 Berlin, Tel./Fax: 0 30/92 37 07 93. Öffnungszeiten: Mo.–Fr., 12.00–18.00 Uhr, während der Schulferien täglich von 11.00 bis 18.00 Uhr KOMM %HKLQGHUWHQYHUHLQLJXQJ %HUOLQ3UHQ]ODXHU %HUJ H93DVWHXUVWU%HUOLQ7HO)D[ :HE$GUHVVHZZZ%HKLQGHUWHQYHUHLQLJXQJ.RPPGH Netzwerk behinderter Frauen Berlin e.V. Leinestr. 51, 12049 Berlin Telefon 61 70 91 67/8 INTEGRAL muss leider noch einmal ausfallen ! Sehen statt Hören Magazin für Hörgeschädigte Sa. um 10.00 Uhr im RBB NORMAL Behindertenmagazin auf DSF samstags 11.45 Uhr mittwochs 12.00 Uhr %UXQR%DXP6WUDH %HUOLQ7HO Pro Seniore Residenz Vis à Vis der Hackeschen Höfe HACKESCHES HOF-THEATER Rosenthaler Str. 43-45, 10178 Berlin 84 63 198 9HUDQVWDOWXQJHQ:RKQHQ$XVÀge. Bitte informieren Sie sich. [email protected] / www. hackesches-hoftheater.de Die Rubrik TV - VORSCHAU KIZ Marzahn 0DUFKOHZVNLVWUF %HUOLQ7HO ROSENTHALER STR. 40 / 41 10178 BERLIN Tel.: +49 – 30 – 283 2587 Fax: +49 – 30 – 283 2587 Wir bedauern sehr, die gewohnten Programme auch im April noch nicht wieder veröffentlichen zu können. Bitte rufen Sie die Veranstalter direkt an, wenn Sie Fragen haben. Bürger-Begegnungs-Zen- In eigener Sache Anrufe, die die BBZ-Redaktion betreffen, werden mit Rufumleitung weitergeleitet an Frau Bauersfeld, solange es nötig ist. Interessante Veranstalter & ihre Orte Faxe und E-Mails senden Sie bitte vorerst an die Geschäftsstelle des BBV (e-mail: bbvev.b @ berlin.de - Fax: 20 45 00 67) Bitte entschuldigen Sie die Verspätung der April-Ausgabe der BBZ, da noch ein weiterer Krankheitsfall eingetreten war. Bitte rufen Sie bei Frau Schnur bzw. Frau Bauersfeld an, wenn Sie Rückfragen haben oder wir ,KQHQEHKLOÀLFKVHLQN|QQHQ Herzlichen Dank für Ihr Verständnis sagt Ihr BBZ-Team Hinweis Seit kurzem gibt es die Website www.bsr-verschenkmarkt.de . Dienstleistung. Aus Leidenschaft ist das Motto der BSR. Mit dieser kostenlosen Online-Gebrauchtwarenbörse soll die Vermeidung von Abfällen im Land Berlin gefördert und ein Beitrag zur Ressourcenschonung geleistet werden. Viele Produkte landen auf dem Müll, obwohl sie noch voll funktionsfähig sind. Überlegen Sie sich, ob Sie wirklich immer die neueste Gerätegeneration haben müssen. Zum Tauschen und Wiederverwenden können hier Inserate aufgegeben werden sowie Anbieter/inn/en direkt per Email kontaktiert werden. Die Schlichtungsstelle Mobilität ... ... ist die Berliner Anlaufstelle für Reisende im Fernverkehr. Sie wurde im Dezember 2004 von der Bundesministerin für Verbraucherschutz eröffnet. Die Schlichtungsstelle will konkrete Hilfe im Einzelfall leisten, egal ob Reisende mit dem Flugzeug, der Bahn oder per Bus unterwegs waren. Man will einen Beitrag leisten, um öffentliche Verkehrsmittel attraktiver zu machen. Schlichtungsstelle Mobilität c/o VCD e.V. Telefon: 030/469 970-10 (mo-fr 9 bis 14 Uhr) oder www.schlichtungsstelle-mobilitaet.org. FORTSETZUNG Paradigmenwechsel begann, wurde doch recht schnell deutlich, dass sich der derzeitige Handlungsspielraum seines Ministeriums in unserem föderalen System hauptsächlich auf die Durchführung von Modellen beschränkt. So erschienen die von Klaus Großjohann, dem Geschäftsführer des Deutschen Kuratoriums Altenhilfe, geschilderten Wohnprojekte zwar charmant und zukunftsweisend, jedoch eher als NOHLQH3ÀlQ]FKHQDXIHLQHUYRQWUDGLWLRQHOOHQ$OWHQXQG3ÀHJHKHLPHQ dominierten riesengroßen Wiese. Über 700.000 ältere Menschen leben GHU]HLW LQ $OWHQ XQG 3ÀHJHKHLPHQ und davon noch über die Hälfte in Doppelzimmern. 66 Prozent der Befragten einer repräsentativen Umfrage wollen jedoch lieber daheim als im Heim leben. Da mochte dann auch der Seniorenschutzbund Graue Panther die Menschenrechtsverletzungen in Einrichtungen monieren, das Forum selbstbestimmter Assistenz darauf hinweisen, dass ältere Menschen am besten erst gar nicht in die Heime marschieren sollten und man hier viel von den hoffnungsvollen Modellen der Behindertenhilfe lernen könne, dies ging eher in der von Einrichtungsträgern und VertreterInnen der Heimaufsicht domiFortsetzung von Seite 28 Marsch aus den Institutionen Es zeigte sich, dass es noch sehr viele offen stehende Praxisfragen gibt, die auch mit der Anwendung GHU YRUOlX¿JHQ +DQGOXQJVHPSIHKlungen der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR) nicht beantwortet werden können. Es gilt also in der Beratung genau zu prüfen, für welche Personen Persönliche Budgets tatsächlich mehr Selbstbestimmung und Wahlfreiheit bringen, eventuelle Heimeinweisungen vermeiden oder Heimauszüge ermöglichen und wo sie Gefahren der Unterversorgung bergen. 25.02.2005: Baustopp für Großeinrichtungen gefordert. Berlin (kobinet): Behinderte Menschen haben auf einer Diskussionsveranstaltung in Berlin einen Baustopp für Großeinrichtungen zur Betreuung Behinderter gefordert. Prof. Dr. Dr. Klaus Dörner bezeichnete dies als den mit positiven europäischen Erfahrungen ausgewiesenen Weg, um bei der ambulanten statt stationären Unterstützung behinderter Menschen voran zu kommen. Die bereits eingeplanten erheblichen öffentlichen Gelder könnten sinn- voller für zeitgemäße Lebensformen eingesetzt werden. Die Veranstaltung im Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft war Teil der Kampagne „Marsch aus den Institutionen - Reißt die Mauern nieder“, die vom Forum selbstbestimmter Assistenz behinderter Menschen - ForseA e.V. - initiiert wurde. Sie war auch Gegenpol einer heute im Bundesfamilienministerium zu Ende gehenden Fachtagung über „Neue Betreuungs- und Wohnformen und Heimgesetz“, bei der Ideen behinderter Menschen selbst kaum gefragt waren. 26.02.2005: Lieber Daheim als im Heim Berlin (kobinet): So hoffnungsvoll der Titel der Tagung war, zu der das Bundesfamilienministerium am Donnerstag und Freitag in die Berliner Auferstehungskirche eingeladen hatte, so nüchtern endete sie auch. Mit dem Motto „Neue Betreuungs- und Wohnformen und Heimgesetz“ verbanden mehr als 200 TeilnehmerIinnen und Teilnehmer ganz unterschiedliche Erwartungen. Während die Tagung mit guten und hehren Worten von Staatssekretär Peter Ruhenstroth-Bauer mit Begriffen wie Selbstbestimmung und Teilhabe sowie mit dem anvisierten April 2005 BBZ 25 nierten Tagung unter. Trotz einiger hoffnungsvoller Ergebnisse der fünf Arbeitsgruppen, wie zum Beispiel der geforderte Baustopp für Einrichtungen in der Alten- und Behindertenhilfe mit dem Ziel der eindeutigen und konsequenten Stärkung der ambulanten Alternativen, doch war dies eher eine Randerscheinung. Denn die Abschlussdiskussion, an deren Tisch kein Betroffener vertreten war, was von Elke Bartz vom Forum selbstbestimmter Assistenz behinderter Menschen auch heftig kritisiert wurde, befasste sich dann damit, dass es angesichts der schlechten Umfragewerte für Altenheime nötig sei, eine Imagekampagne für diese zu starten. Herr Größmann von der Heimaufsicht des Regierungsbezirks Gießen philosophierte sogar darüber, dass die Heimaufsicht nicht immer die negativen Beispiele in den Heimen in den Vordergrund ihrer Berichte stellen sollte. Außer Spesen also nichts gewesen, könnte man sich jetzt nach der Tagung fragen. Nein, denn den VertreterInnen der Behindertenbewegung, die an dieser Tagung teilgenommen haben, dürfte dennoch vieles klar geworden sein. Rainer Sanner 26 BBZ April 2005 TIPPS & INFOS Partnerbörse in Berlin Tonarbeiten „Traumpaar“ heißt die erste Berliner Partnervermittlung für Menschen mit Behinderung. Die Lebenshilfe, seit 45 Jahren einer der großen Anbieter von Dienstleistungen für Menschen mit Behinderung in Berlin, hat die Trägerschaft von „Traumpaar“ übernommen. Durch das freie Gestalten des Tons kulturelle Kreativität für sich entdekken, mit anderen teilen, sich darüber freuen und als neue Lebensqualität HPS¿QGHQ ZDU XQG LVW GHU /HLWJHdanke des Keramikateliers. „Menschen mit Behinderung haben es oft nicht leicht, einen Partner ]X ¿QGHQ³ EHULFKWHW 0DWLQD 6DVVH die seit mehreren Jahren als Sexualbegleiterin bei der Lebenshilfe tätig ist. Und ihr Kollege, Michael Thelitz, ergänzt: „Und wenn sie jemanden gefunden haben, wissen sie oft nicht, ZLH VLH GLH 3DUWQHUVFKDIW SÀHJHQ können oder wie sie Enttäuschungen verarbeiten können“. Deshalb bietet „Traumpaar“ nicht nur Partnervermittlung für Menschen mit Behinderung, sondern auch individuelle Beratung sowie workshops zu Themen, die mit Partnerschaft in Verbindung stehen. Frau Sasse und Herrn Thelitz erreicht man unter 829 99 82 31 oder unter der e-mail-adresse [email protected]. Hinweis In der März-Ausgabe der BBZ gehörten die Bilder, die in den Partnerschaftsartikel gelayoutet waren, zu dem Artikel über die Unterdrükkungstechniken. Vorankündigung7DJHVDXVÀXJ Fahrt zum Vogelpark Walsrode Der Vogelpark, der 1958 eröffnet wurde, liegt mitten in der Lüneburger Heide. Der Tag reicht natürlich nicht aus, um alle diese Dinge anzusehen, wir müssen unsere Wünsche vorher gut abstimmen. Leiterin: Patricia Odenthal 7HUPLQ6DPVWDJ-XQL 7.00h bis 20.30h Teilnehmerinnenzahl: 7 Frauen, bis max. 4 Faltrollis sind möglich bei Umsetzbarkeit. Kosten: 35 € pro Teilnehmerin. Plus Eintritt 13 €, erm. Eintritt bei GDB 80-100: 6.50 €, Begleitperson IUHL9HUSÀHJXQJVJHOG Anmeldeschluss: Freitag, 10. Juni 2005 unter 61709167/8 beim Netzwerk behinderter Frauen 'LHVHVEH¿QGHWVLFKLQGHU)UDQNfurter Allee 201–203 in Berlin–Lichtenberg, bietet auch Veranstaltungen für behinderte Menschen an und soll GHVZHJHQ(UZlKQXQJ¿QGHQ Bis dahin war es allerdings ein weiter Weg. Am Anfang stand die Idee einen Laden einzurichten und zu betreiben, in dem in einer offenen Werkstatt jeder Interessierte Keramik selber gestalten kann. Das war etwa 1984 und das allgemeine Interesse an der Arbeit mit Keramik groß, wurde aber durch oft überfüllte und schlecht ausgestattete Zirkel getrübt. Im Gegensatz dazu konnte eine offene Werkstatt mehr Interessenten beteiligen und gekoppelt an ein gutes Kurssystem auch ein höheres künstlerisches Niveau erzielen. Gesagt – getan. Nach einer Erprobungsphase wurde ein Antrag bei der Abt. Kultur des Stadtbezirks Lichtenberg gestellt und genehmigt. Die Räume schnell gefunden und es entstand eine schon damals hochmoderne Keramikwerkstatt mit bester Ausstattung wie: vollständige maschinelle Tonaufbereitung, Tonlager, Brennraum, Feuchtraum, Drehraum, einem großen ästhetischem Arbeitsraum und einem Ausstellungsraum. Schlüsselfertig fand am 02.12.1987, noch im Jahr der 750-Jahrfeier Berlins, durch den Stadtbezirksrat für Kultur die Eröffnung statt. Der Andrang war groß. In der bald folgenden Wendezeit und dem daraus entstandenen Besucherschwund konnten viele Anmeldungen durch zusätzliche Grundkurse abgearbeitet werden. Kurze Zeit nach der Wende wurde durch die im Keramikatelier ausgebildeten Kursleiter ein Verein gegründet der sozialkulturelle Projekte, etwa das künstlerische Gestalten von Keramik mit Spastikern des Nachbarschaftsheims Prinzenallee, beantragte und koordinierte. Heute ist die Hauptaufgabe der Erhalt des Keramikateliers, aber auch die Förderung und Weiterentwicklung der künstlerischen Fähigkeiten der Teilnehmer des Ateliers. In einem Grundkurs, für jedermann offen (die Räume sind mit Rollstuhl erreichbar), wird keramisches Grundwissen vermittelt und Blinde und sehbehinBarrieren in der derte Marathonläufer Berliner Bibliotheksgesucht! landschaft Der Berlin-Marathon ist einer der bekanntesten und spektakulärsten Marathonläufe auf der Welt. In dieVHP-DKU¿QGHWHUDP6RQQWDJGHP 24. 09. statt. Für blinde und sehbehinderte Läufer wird es an diesem Tag eine besondere Startmöglichkeit geben. Dies bedeutet, dass wir unabhängig von den Bestzeiten jedes einzelnen Teilnehmers aus einem Startblock heraus starten. Die Gruppe der Blinden und Sehbehinderten wird vor dem Hauptstartfeld ihren Marathon beginnen. Näheres hierzu muss noch mit dem Veranstalter abgeklärt werden. Die Vorteile dieses besonderen Startfeldes sind, dass wir beim Start als eine besondere Gruppe präsent sind, dem allgemeinen Gedränge der vielen Läufer entgehen und trotzdem an einem integrativen Wettkampf mit sehenden Läufern teilnehmen. Wer sich anmelden möchte, kann dies tun bei der: SCC-RUNNING Events GmbH, Glockenturmstr. 23, 14055 Berlin, 030-30 12 88-0 Bei der Anmeldung ist es empfehlenswert anzugeben, ob man blind oder sehbehindert ist. Bei weiteren Fragen stehe auch ich als blinde Läuferin gerne zur Verfügung. Regina Vollbrecht, Tel.: 030/7522486, E-Mail: [email protected] In den letzten Ausgaben der BBZ haben wir in drei Teilen über „Barrieren in der Berliner Bibliothekswissenschaft“ berichtet, dabei eine im Mai 2004 von Jörn Hasenclever vorgelegte Masterarbeit zusammengefasst. Diese Arbeit ist jetzt in der Reihe „Berliner Handreichungen zur Bibliothekswissenschaft“ im Internet unter www.ib.hu-berlin.de/~kumlau/ handreichungen/h160/ veröffentlicht worden. Damit ist dort eine sehr interessante und informative Lektüre zu diesen Fragen, das Lesen von vielen Details zur Situation in den öffentlichen Bibliotheken Berlins möglich geworden. Öffentlichkeitsarbeit des Landesbeirats Auf der zweiten diesjährigen Sitzung des Berliner Landesbeirats für Menschen mit Behinderungen wurde jetzt Herr Dietmar Gasch, stellvertretender Vorsitzender des Allgemeinen Blinden und Sehbehindertenvereins Berlin, zum Verantwortlichen für die Öffentlichkeitsarbeit des Landesbeirats ernannt. Damit werden wir auch in der Berliner Behindertenzeitung in Zukunft auf der Grundlage des Kontakts zu Herrn Gasch über die aktuellen Themen und Arbeitsschwerpunkte des Landesbeirats unterrichten können. KLEINANZEIGEN erst dann besteht die Möglichkeit dieses in der offenen Werkstatt und speziellen Kursen zu vertiefen. In der Veranstaltungsreihe „Miteinander reden im Tun“, ohne Grundkurs besuchbar, mit Rehabilitanden u. a. der Onkologie, erfolgt eine enge Zusammenarbeit zwischen den MitarbeiterInnen des Keramikateliers. Die Möglichkeit hierzu besteht immer Montagnachmittag zwischen 14-16 Uhr. Mit einem Tee habe ich meine selbst getöpferte Tasse gerade eingeweiht. Kontakt: 030/559 77 94, dienstags von 14-18 Uhr Quelle: Ateliereigene Broschüre. Franziska Littwin Selbstständig arbeitende Heiler]LHKXQJVSÀHJHULQ bietet EinzelfallKLOIH XQG .XU]]HLWSÀHJH 3.: XQG FS vorhanden. Tel.: 030/67 89 08 51 *** Verk. Kleinen MEYRA-E-Rollstuhl mit Ladegerät, gebraucht, für kleine Person, VB: 500 Euro, Tel.: 24 27 009 *** „SPENDEN ohne GELD“: Behinderter sammelt Briefmarken aller Art, besonders abgestempelte, für behinderte Menschen in Bethel. Bitte helfen auch Sie! Stefan Fliß, Lechtenberg 4, 48720 Rosendahl Darfeld *** DIALOGE & INFOS Wunschdenken der BundesgesundheitsmiQLVWHULQLQ$XVJDEH In der letzten Ausgabe war auf Seite 15 unter der Überschrift „Kein jährlicher Nachweis mehr erforderlich“ eine Veröffentlichung des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung zitiert worden: „Als schwerwiegend chronisch krank gilt, wer mindestens einen Arztbesuch pro Quartal wegen derselben Krankheit wenigstens ein Jahr lang nachweisen kann und zusätzlich eines der folgenden KriteULHQHUIOOW(QWZHGHU3ÀHJHEHGUIWLJNHLWGHU3ÀHJHVWXIHRGHURGHU aber ein Grad der Behinderung beziehungsweise eine Minderung der Erwerbsfähigkeit von mindestens 60 Prozent.“ Auf Nachfrage bei der Techniker Krankenkasse war aber im Hinblick auf deren Vorgehen die Auskunft zu erhalten, dass auch wenn keine 3ÀHJHEHGUIWLJNHLW GHU 3ÀHJHVWXIH 2 oder 3 oder keine Minderung der Erwerbsfähigkeit bzw. kein Grad der Behinderung von mindestens 60 Prozent vorliegt, eine Anerkennung als chronisch krank erfolgen kann, wenn neben der ärztlichen Dauerbehandlung (siehe oben) eine kontinuierliche medizinische Versorgung erforderlich ist, ohne die nach ärztlicher Einschätzung eine lebensbedrohliche Verschlimmerung der Erkrankung oder eine Verminderung der Lebenserwartung oder eine dauerhafte Beeinträchtigung der Lebensqualität aufgrund dieser Erkrankung zu erwarten ist. Antwort auf einen Artikel der %%=: Keine geeignete Einrichtung für die Kurz]HLWSÀHJH" +DXSWYHUDQWZRUWOLFK IU GLH 3ÀHge behinderter Menschen ist in der Regel die Familie, insbesondere die Mutter. Hierbei hat die alleinerziehende Mutter vorrangig Anspruch auf Entlastung. Sie hat ein Recht auf Erholung und Urlaub. Eine zeitweilige Kurzunterbringung kann für die behinderten Familienangehörigen ebenso förderlich VHLQ ZLH HV IU GLH +DXSWSÀHJHSHUson eine notwendige und vorbeugende Maßnahme darstellt. Die Kurzunterbringung trägt wesentlich zur Stabilisierung der häuslichen Lebenssituation bei. Deshalb zielt die Kurzunterbringung nicht nur auf die Beseitigung einer Notsituation oder auf die Entlastung der häuslichen Versorgung, sondern auch auf die Vermittlung neuer positiver ErfahUXQJHQ YRQ 3ÀHJHQGHQ XQG 3ÀHJHbedürftigen. Das Kurzzeitheim, die Herberge der Spastikerhilfe Berlin eG, ist eine geeignete Einrichtung für die Kurz]HLWSÀHJH 6LH ELHWHW VHLW EHU Jahren Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen vorrangig mit Körper- und Mehrfachbehinderungen die Möglichkeit für einen zeitlich befristeten Aufenthalt. Ein interdisziplinäres Team aus Pädagogen und .UDQNHQSÀHJHSHUVRQDO OHLVWHW %Htreuung rund um die Uhr. Die gewohnten Alltagskontakte, Schule oder Arbeit bleiben in dieser Zeit bestehen. Damit kann die Anerkennung als chronisch Kranke bzw. Kranker auch XQDEKlQJLJYRQGHU3ÀHJHVWXIHE]Z dem Grad der Behinderung in das Ermessen der behandelnden Ärztin bzw. des Arztes gestellt sein. Harald Lampe, Mitarbeiter der Herberge der Spastikerhilfe Berlin eG (V HPS¿HKOW VLFK DOVR EHL GHU jeweiligen Krankenkasse anzufraJHQ RE GRUW DXFK HYHQWXHOO GLHVH weiter geöffneten Voraussetzungen zu Grunde gelegt werden. Das Angebot · Individuelle Betreuung Ihrer Kinder · Unterstützung alltäglicher Verrichtungen, wie z.B. Essen Trinken, Bekleiden ... · Erhaltung und Förderung von bestehenden Fähigkeiten, z.B. Das Erlernen alltäglicher Verrichtungen, wie Tisch decken, abräumen...) · Anbieten von geeigneten Spielund Beschäftigungsmaterialien · Umwelterfahrungen ( Einkaufen, Umgang mit Geld, Kinobesuche ...) · Unterstützung bei weiterführenden Maßnahmen, wie Rollstuhl- In der letzten Ausgabe haben wir über das Büro für leichte Sprache der Lebenshilfe Bremen e.V. berichtet, hier nun auch die Adresse: Lebenshilfe Bremen, Büro für leichte Sprache, Waller Heerstraße 55, 28217 Bremen, Tel.: 0421 – 387 77 79, E-Mail: [email protected] Herberge der Spastikerhilfe Berlin eG April 2005 BBZ 27 training, Esstraining, Toiletten- und Hygienetraining, · Erhalten und Verbessern der motorischen Fähigkeiten · Erprobung zusätzlicher Hilfsmittel · Hilfe bei der Bewältigung von Trennungssituationen 'LH$XVVWDWWXQJ±5lXPOLFKNHLten · Die Herberge liegt in einem grünen, ruhigen Wohngebiet in BerlinLichterfelde. · Alle Zugänge und -räume sind behinderten- und rollstuhlgerecht. · Unsere Zimmer sind gemütlich eingerichtete Einzel- und Doppelzimmer. · Die Sanitärräume verfügen über moderne technische Hilfsmittel. · Die Küche ist geräumig und kann auch mit dem Rollstuhl genutzt werden. · Ein großzügig ausgestatteter Gemeinschaftsraum steht allen offen. Anmeldung · Die mögliche Aufenthaltsdauer beträgt zwischen einem Tag und 3 Monaten. · Bei der Erstanmeldung ist ein Vorstellungsgespräch in unserer Einrichtung erforderlich; so können Sie sich ein Bild über unsere Einrichtung machen, und wir können so Ihr Kind näher kennen lernen, um später auf die individuellen Belange ihres Kindes optimal eingehen zu können. · Ein Aufnahmebogen ergänzt die mündliche Information. · Die Kosten werden in der Regel von den zuständigen Leistungsträgern übernommen. Spastikerhilfe Berlin eG Wohnbereich Süd und Herberge Irmtraud Neuhaus, Abteilungsleiterin Prettauer Pfad 23-33, 12207 Berlin, Tel. 22500 - 389“ Wir danken für den guten Rat! Bereits zum dritten Mal schreiben die Aktion Mensch und die Stiftung Digitale Chancen in diesem Jahr den BIENE-Award aus. Die Auszeichnung geht an die besten deutschsprachigen Webangebote in den Kategorien E-Business, EGovernment / E-Democracy, Kultur und Gesellschaft, Bildung, Wissenschaft und Forschung sowie Medien. In den vergangenen beiden Jahren hatten sich insgesamt mehr als 400 Unternehmen und Organisationen beteiligt. Betreiber und Gestalter von Internet-Angeboten können ihre Beiträge zum Wettbewerb bis zum 1. August 2005 einreichen. Der BIENE-Award ist der einzige Internet-Wettbewerb in Deutschland, der die Barrierefreiheit von Webseiten in den Mittelpunkt stellt. Barrierefrei sind Webseiten, die Menschen mit und ohne Behinderungen gleich gut benutzen können. Weil Barrierefreiheit auch die Verständlichkeit, die Bedienung und das Design von Webseiten umfasst, ist dieser Aspekt auch für kommerzielle Anbieter interessant. Denn barrierefrei gestaltete Webseiten sind für alle Besucher zugänglicher. Mehr Informationen finden Sie unter www.biene-award.de oder www.einfach-fuer-alle.de. a n z e i g e Anzeige S+B SERVICEBETRIEB FÜR KÖRPERBEHINDERTE Reha-Technik für Behinderte und Senioren, Beratungsraum mit behindertengerechtem Zugang, Rollstuhlverleih und -reparatur D 13127 Berlin-Buchholz, Pankstraße 8–10 Tel.: 47 41 12 46 / Fax: 47 41 12 47 Hausbesuche nach telefonischer Vereinbarung VERKAUF BERATUNG SERVICE 28 BBZ April 2005 DIALOG Die Kampagne „Marsch aus den Institutionen“ Am Sonntag, dem 26.09.2004, dem Tag des Berlin-Marathons, hatte mit einer Auftaktveranstaltung im Berliner Kleisthaus die bundesweite Kampagne „Marsch aus den Institutionen – Reißt die Mauern nieder!“ begonnen. Ziel dieser Kampagne soll der Auf- und der Ausbau ambulanter Angebote für Menschen mit Behinderungen bei einem gleichzeitigen Abbau von stationären Behinderteneinrichtungen sein. In der BBZ vom November 2004 wurde bereits über den Hintergrund und die Ziele der Kampagne informiert, hier ein Bericht über einzelne Veranstaltungen, die bisher in diesem Rahmen stattgefunden haben. Im Internet unter www.forsea. de sind Informationen zu all den bereits stattgefundenen und auch zu den noch bevorstehenden VerDQVWDOWXQJHQ ]X ¿QGHQ DXHUGHP Materialien, Hintergrundinformationen, Geschichten und Erfahrungen zur Kampagne und auch die Rubrik „Wussten Sie schon, dass ...?“ mit zum Beispiel der Information, „dass laut aktueller Gesetzgebung der Vorrang ‚ambulant vor stationär’ gilt, aber noch nie so viele Heimplätze wie derzeit neu gebaut wurden.“ 30.9. bis 2.10.2004: Agenda behinderter Frauen verabschiedet Rheinsberg (kobinet): Mehr als 100 Teilnehmerinnen mit unterschiedlichen Behinderungen verabschiedeten auf der Jahrestagung der politischen Interessenvertretung behinderter Frauen des Weibernetz e.V. in Rheinsberg ihre Agenda für die nächsten Jahre. Die Tagung des Weibernetz e.V. fand vom 30.9.-2.10.2004 im Hotel am See in Rheinsberg statt und wurde durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. „Wir wollen diese Agenda der derzeitigen Sozialpolitik entgegensetzen“, erläutert Magdalene Ossege vom Vorstand des Weibernetz e.V. das Vorhaben. In dem 11-Punkte Plan der Agenda geht es um folgende Themenfelder: - Nachteilsausgleiche und Zugang zu allen sozialen Leistungen unabhängig von Erwerbstätigkeit - Bedarfsdeckende Assistenz für jede Frau mit Behinderung, einkommens- und vermögensunabhängig - Bedarfsgerechtes Persönliches Budget, einkommens- und vermögensunabhängig. - Prävention von Sexismus, Rassismus, Gewalt und DiskriminieUXQJ DOV 9HUSÀLFKWXQJ GHV 6WDDWHV - Barrierefreie Gesundheitsversorgung für behinderte Frauen schaffen - Barrierefreie Freizeiteinrichtungen und barrierefreie Frauenangebote (in Schwimmbädern etc.) - Keine darf gegen ihren Willen in Einrichtungen leben müssen. - Behinderte Menschen müssen ihre Rechte kennen. Die Rechte müssen in leichter Sprache, in Braille etc. vorhanden sein. - Finanzierung der Fortbildung XQG 4XDOL¿]LHUXQJ YRQ 0LWDUEHLterInnen und Bewohnerinnen in Einrichtungen zur Unterstützung der Selbstbestimmung behinderter Frauen durch behinderte Frauen - Es müssen Behindertenbeauftragte in ländlichen Regionen eingesetzt werden - Einlösung der sozialen Vera n t w o r t u n g d e r Wi r t s c h a f t 4.11.2004: Kampagne machte 6WRSSLQ-HQD Jena (kobinet): Im Rahmen des 14. Selbsthilfetages machte die Kampagne „Marsch aus den Institutionen - Reißt die Mauern nieder“ gestern in Jena Station. 3ÀHJH ]X +DXVH :LH NDQQ GDV gehen? Oft wird der Bedarf nach Hilfe besonders bei alten Menschen verbunden mit der Unterbringung in einem Heim oder einer 0815 Satt XQGVDXEHU3ÀHJHLP0LQXWHQWDNW Elke Bartz, den Jenaerinnen und Jenaer, als vielreisende Aktivistin der Behindertenbewegung vorgestellt, informierte die Anwesenden über die persönliche Assistenz und das Arbeitgebermodell. Was sich zunächst bequem anhört, nicht mehr einkaufen müssen, nicht mehr kochen müssen, nicht mehr waschen müssen, wird bei bevormundender Hilfe oft zu einem nicht mehr Dürfen. Die Anstellung von Assistenten im eigenen Haushalt, bewahrt eigene Entscheidungsbefugnisse und Kompetenzen. Kompetenzen, so Bartz, sind nicht davon abhängig, ob ich alles selbst noch kann, sondern ob ich sagen kann, wann, wo und vor allem wie ich die Hilfe benötige. Unter den Teilnehmenden war auch Jenas Bürgermeister Schwindt, der sich besonders für die arbeitsmarktpolitischen Effekte durch das Arbeitgebermodell interessierte. Elke Bartz machte hier deutlich, dass Vertrauen für eine gute persönliche Assistenz wichtig ist, so muss es eine Auswahl unter Bewerbern für Assistenz geben und nicht eine zwangsweise Zuweisung. Aber natürlich können durch die Anstellung von Assistentinnen und Assistenten bei behinderten Menschen auch Arbeitsplätze geschaffen werden. Nur weil jemand alt ist, hilfebedürftig wird, muss er noch lange nicht in einer Institutionen leben. 01.12.2004: Reges Interesse an Persönlichem Budget in Halle Halle/Saale (kobinet): Auf reges Interesse stieß gestern in Halle bei der Auftaktveranstaltung der Veranstaltungsreihe „Selbstbestimmt Leben - so geht das“ der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschlang - ISL e.V. - das Persönliche Budget. Ca. 80 TeilnehmerInnen hatten an der vom Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung unterstützten Veranstaltung zum UN Welttag der Behinderten im Stadthaus von Halle teilgenommen. Barbara Vieweg und Barbara Stötzer-Manderscheid von der Bundesgeschäftsstelle der ISL e.V. machten deutlich, dass sich mit der Idee des Persönlichen Budgets mehrere Beweggründe verbinden. Die Politik wolle damit einerseits sparen und Leistungen zielgenauer zur Verfügung stellen. Andererseits gehe es aber auch darum, die Leistungen für die NutzerInnen passender zu machen und ihnen mehr Wunschund Wahlrechte einzuräumen. Auf großes Interesse stieß dieser Ansatz in Halle vor allem bei Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen. Diese erhoffen sich mit dem Persönlichen Budget, ihre nötigen Hilfen gezielter auswählen zu können, dass sie für sie besser passen. Ottmar Miles-Paul, der als Koordi- nator der Kampagne Marsch aus den Institutionen an der Veranstaltung mitwirkte, plädierte dafür, dass es nun in der Behindertenpolitik darum gehen müsse, die vielen bisher weitgeend „unsichtbaren“ behinderten Menschen in den Mittelpunkt zu stellen - nämlich diejenigen, die in Sondereinrichtungen meist am Rand der Gesellschaft leben müssen. „Wir brauchen dringend eine starke Bewegung, die den Marsch aus den Institutionen und das Leben in der Gemeinde unterstützt. Nicht die Menschen müssen dorthin kommen, wo die Hilfe ist, sondern die Unterstützung muss dorthin gebracht werden, wo die Menschen leben“, so Miles-Paul. (...) 21.10.2004: Persönliche Budgets in der Beratung Hannover (ForseA): Mit in der Beratung tätigen Profis hatte es ForseA-Vorsitzende Elke Bartz am 21. Oktober zu tun. Sie war zu Gast in der Geschäftsstelle des Sozialverbandes, SoVD, in Hannover. Die Mitglieder des frauenpolitischen und des sozialpolitischen Ausschusses wollten sich über Details, Chancen und Risiken von Persönlichen Budgets informieren. Konkrete Fragen und Anmerkungen zeigten, dass das Thema für die meisten der Anwesenden nicht völlig neu war. Zunächst erläuterte Elke Bartz die Unterschiede zwischen den Modellen in BadenWürttemberg, Rheinland-Pfalz und dem seit 1. Juli in Kraft getretenen bundesweiten Persönlichen Budget. Sie zeigte an Beispielen auf, welche Gefahren der Unterversorgung Budgets beinhalten, wenn diese zu knapp bemessen sind. Gleichzeitig ist angesichts der allgemeinen Sparmaßnahmen der Rehaträger nicht zu erwarten, dass die Budgets so reichlich bemessen sein werden, dass sie mögliche Kostenschwankungen auffangen können. Gezielte Fragen gab es auch nach der Bedarfsermittlung und der verfahrenstechnischen Umsetzung. Vereinfachte Bedarfsermittlungsverfahren sollen den Antrag stellenden Personen Mehrfachbegutachtungen ersparen und ihnen schneller zu ihren Leistungen verhelfen. Dies wird durch die Nichtanerkennung von Gutachten anderer Rehaträger jedoch erschwert. Ebenfalls diskutiert wurde darüber, gegen welchen der am trägerübergreifenden Budget beteiligten Rehaträger gegebenenfalls Widerspruch eingelegt bzw. geklagt werden muss. DIALOG „BVGehbehindert“ Dieser Ansicht der www.Sozialhelden.de hatte sich der BBV Berliner Behinderten-Verband am 19. Januar 2005 angeschlossen und am Bahnhof Friedrichstraße gegen Unzulänglichkeiten im neuen Fahrplan der BVG protestiert. Über ihr ganz eigenes Glück sprach Heike Oldenburg in der 0lU]$XVJDEH ZRUDXI LKU QDFKfolgend geantwortet wird: „Gestolpert Ich stolpere oft über meine eigenen Beine, aber in der letzten Ausgabe der BBZ stolperte ich über einen Satz auf Seite 8: „Ich bin nicht krank, ich bin nur behindert!“ Ein Satz, in dem das eine gegen das andere ausgespielt wird: Das Krank-Sein erscheint in diesem Satz als eine sehr düstere Lebenssituation, mit der der Mensch, wo sie so problematisch erscheint, offenbar nichts zu tun haben will und deshalb dem Behindert-Sein ein „nur“ zuschreibt. Im Hintergrund ahne ich da so ein altbekanntes, eigentlich schon überlebtes, aber immer noch wild herumgeisterndes Gespenst: Das Gespenst der unbeschränkten, der ungebrochenen Leistungsfähigkeit, das da sich aufplusternd mal wieder versucht, sich in Szene zu setzen. Wenn ihm das mal wieder gelungen ist, versucht es immer wieder, von seiner scheinbar so hohen Warte aus, sich für die einen zum leuchtenden Vorbild zu machen und die anderen in die dunkle Ecke zu stellen. Dabei ist diese unbeschränkte Leistungsfähigkeit doch eben ein Gespenst, das immer nur im Interesse von wenigen beschworen wird, weil es eben keine Gespenster gibt ... April 2005 BBZ 29 BVG immer barrierefreier Im Januar trafen sich Rollstuhlfahrer zu einer Aktion für mehr Mobilität im öffentlichen Nahverkehr (Die BBZ berichtete). Ein Anliegen das auch die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) tatkräftig unterstützen. Anlass für die Aktion war die Einführung des neuen BVG-Verkehrskonzeptes BVG 2005 plus. Dieses Verkehrskonzept mit seinem Herzstück, 24 neuen Metrolinien, haben inzwischen viele Berlinerinnen und Berliner getestet und für durchaus tauglich befunden. Zum 26. Februar 2005 wurden Kundenwünsche nach Präzisierungen des Netzes umgesetzt – die BVG tut etwas für ihre Kundinnen und Kunden. Dazu gehört auch der kontinuierliche Ausbau unseres Angebotes zu einem barrierefrei nutzbaren Nahverkehrssystems. Die Fakten: 92,6 % aller BVG-Omnibuslinien werden behindertengerecht oder –freundlich bedient. 72 % aller Straßenbahnlinien werden ganz oder zeitweise mit behindertengerechten Fahrzeugen bedient. 36,4 % der Berliner U-Bahnhöfe sind mittels Aufzug oder Rampe erreichbar. Und wenn dieses Gespenst erscheint, dann oft nur in weiter, nicht erreichbarer und nicht überprüfbarer Ferne: bei olympischen Spielen, in der Werbung, im Fernsehen ... Kernmannschaften ausgedünnt worden sind, dass die übrig gebliebenen jungen Nachwuchskräfte eben seltener ausfallen als ältere Kolleginnen und Kollegen, dass nicht zuletzt auch der wachsende Druck zu bedenken ist, dem Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer heute ausgesetzt sind. Als ein so die einen tätschelndes, die anderen verweisendes Gespenst, hat es zwar in dieser unserer Gesellschaft seine ganz besondere Funktion – aber nichts zu tun mit der menschlichen Wirklichkeit, die doch meistens ganz anders, eben menschlicher aussieht, mit den menschlichen Grenzen versehen ist – und den menschlichen Stärken. Da sind die einen behindert, die anderen krank, manche beides (wie der Verfasser dieses Textes), manche sind öfter krank, andere seltener, manche fühlen sich immer krank. Da gibt es Leute mit schubweisem Krankheitsverlauf und solche mit einem zunehmendem – die leidensfreie Gesellschaft ist doch wohl nur eine Konstruktion von MarketingStrategen des Medizin-Systems. Die BVG bewegt sich beim Ausbau und der Erweiterung ihrer Anlagen und Fahrzeuge im Rahmen der vorgegebenen Planungen, Berlin zu einer barrierefreien Stadt zu entwikkeln. Gleichzeitig muss sie den aktuellen Mitteln und Möglichkeiten sowohl der Stadt als auch des Unternehmens Rechnung tragen. Dazu gehört es auch, Nahverkehr wirtschaftlicher zu gestalten u.a. durch die Vermeidung von Parallelverkehr Da wurden (und werden) wohl ganz viele Krankheiten verschleppt, so dass ein solches Rekordtief beim Krankenstand wohl eher das Gegenteil von einer Erfolgsmeldung ist. So ist’s also immer wieder und im Moment allzu sehr: Krankheit darf nicht sein und soll deshalb auch nicht sein, obwohl sie ein Teil des menschlichen Lebens ist. Natürlich gibt es Unterschiede zwischen Menschen und wer sie sucht, kann natürlich Unterschiede ¿QGHQ und die Anpassung von Strecken und Fahrplänen, die zu bestimmten Tageszeiten oder auf bestimmten Streckenabschnitten kaum genutzt werden. 8QVHU*UXQGDQVSUXFKEOHLEW Die BVG versteht sich als Mobilitätsdienstleister für alle Berlinerinnen und Berliner. Wir werden diesem Anspruch auch im Jahr 2005 gerecht mit dem Einbau weiterer Aufzüge auf U-Bahnhöfen (siehe S. 5) und der ZHLWHUHQ (UQHXHUXQJ XQVHU %XVÀRWte mit barrierefreien Eindeckern und sicher auch den ersten neuen barrierefreien Doppeldeckern. Die Verkehrsmittel der BVG anlässlich o.g. Aktion als nicht wirklich öffentlich zu bezeichnen, erscheint mir angesichts des im Vergleich mit anderen Verkehrssystemen erreichten hohen Berliner Standards überdenkenswert. Ich gehe gemeinsam mit Ihnen zuversichtlich den Weg weiter, noch existierende Barrieren schrittweise abzubauen. Wolfgang Koop Behindertenbeauftragter der BVG *HPHLQVDPNHLWHQ QDFK GHQ JHmeinsamen Problemen und InterHVVHQIUDJHQXQGIUGLHLVWDXFK noch (und wieder) viel zu tun: für die gleichberechtigte Teilhabe, für einen Abbau all dieser aussondernden Anstalten und für den Abbau von ausgrenzenden Barrieren - auf den Zugangswegen und in den Köpfen. Aber ich würde eher nach den a n z e i g e Ende letzten Jahres war zwar in den Zeitungen zu lesen, dass der Krankenstand in den Betrieben ein Rekordtief aufgewiesen hat, dass es also den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern offenbar noch nie so gut gegangen ist wie in diesem, eben dem vergangenen Jahr. Wer genauer hinsieht, bekommt ganz anderes in den Blick: Dass nämlich in den Jahren der Wirtschaftskrise die Belegschaften manchmal bereits bis auf (fast) olympiareife ROLLSTUHLSERVICE Goics GmbH Beratung, Vertrieb, Service von Rollstühlen und Rehabilitationsmitteln Hornetweg 6, 12685 Berlin Tel.: 5437305 Fax: 5437306 Rainer Sanner 30 BBZ April 2005 DIALOG Welche Eigenschaften schätzen Sie bei einem Mann am meisten? Locker und fröhlich zu sein. Welche Eigenschaften schätzen Sie bei einer Frau am meisten? :HQQVLHOLHEXQGQHWWÀHLLJXQG chic ist. Was schätzen Sie bei Ihren Freunden am meisten? Dass sie meine Hobbys teilen und wir zusammen Spaß haben. Was kochen Sie für Ihre besten Freunde? Nudeln mit Gulasch. Wen oder was würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen? Eine Freundin und ein Fahrrad. FRAGEBOGEN Liebe Leserin, lieber Leser! Mit einem weiteren Fragebogen möchten wir auch heute wieder Ihre Aufmerksamkeit gewinnen. Und wir hoffen, im bewährten FrageAntwort-Spiel Unterhaltsames und Nachdenkliches gleichermaßen zu treffen. Bei den hier Befragten scheint – anders als bei manch „versteinerter Prominenz“ – ein beteiligtes Antworten auf die gestellten Fragen kein Problem zu sein, obwohl sie sich aufgrund von Behinderungen nicht von vorneherein auf den Erfolg versprechenden Bahnen unserer Gesellschaft bewegen. Jungen Menschen ist allen gemeinsam, noch nicht zu bedenklich vorwärts zu blicken. Und Fragebögen haben es so an sich, auch nicht allzu weise zu sein. Wir konnten für unseren aktuellen Fragebogen einen jungen Mann gewinnen, der doch lieber ungenannt bleiben möchte. Seine Antworten VLQG VSRQWDQ 5HÀH[LRQHQ GHV $Xgenblicks, ohne den Anspruch auf dauerhafte Lebensträume – was uns sein Schmunzeln verrät. Wie gesagt, hier handelt es sich nicht um Prominenz. Und doch meinen wir einen besonderen Menschen, der zuweilen auch auffällt, weil er uns mit Dingen überrascht, die ihm wohl nur wenige zutrauen. U. G.-M. FRAGEN AN ... 60-DKUHOHEWLQ%HUOLQ *HEXUWVWDJXQG±RUW" ....... in Berlin :LHKDOWHQ6LHVLFK¿W" Ich gehe dienstags zum Sport und samstags schwimmen. Sind Sie Frühaufsteher oder Nachtschwärmer? Lieber ist mir früh aufzustehen. Wofür möchten Sie endlich mal genug Zeit haben? Alte Freunde besuchen können. Was ist Ihre Lieblingsbeschäftigung? Fußball spielen – Gelegenheit ist allerdings sehr selten – und Sauna, Theater spielen – leider habe ich auch dazu wenig Gelegenheit. Wo möchten Sie leben? In einem großen Ort. Ich schlafe am Fenster. Wenn ich morgens aufwache, sehe ich die Sonne aus dem Meer aufsteigen. Was ist Ihr Traumberuf? Im Konzerthaus an der Garderobe zu arbeiten. * Der Name ist der Redaktion bekannt. Verbinden Sie damit eine bestimmte Vorstellung? Ich mag Musik. Wie hieß Ihre erste Schallplatte? Die vier Jahreszeiten von Vivaldi. Wer ist Ihr Lieblingsmusiker? Gerhard Schöne. Welches Buch mögen Sie am liebsten? „Lauter Zoogeschichten“ :HOFKHV %LOG.XQVWZHUN ZUden Sie am liebsten besitzen? Ein Bild von „Taifun“, das ist ein Reitpferd. Sie mögen Pferde? Am liebsten möchte ich im Stall DUEHLWHQXQG3IHUGHSÀHJHQ :DVZlUHIU6LHGDVJU|WH8Qglück? Ein Unfall, wie er bei S. passiert ist. Er ist übers Treppengeländer vom 3. Stock bis in den Keller gefallen. ANZEIGEN 2-Zimmerwohnung im Rettigweg in Berlin-Pankow für 5ROOV WXKOI DKU HULQ 96 qm, 590 Euro (WBS) oder 670 Euro warm inkl., behindertengerecht ausgestattet, W-Bad und Dusche, elektr. Türöffner und Rolläden, sep. Eingang, hell, ruhig, v. Pr. 882 39 11 oder 880 210; Grundriss kann von Redaktion gefaxt werden. *** Med. Fußpflege - Hausbesuch - Terminabsprache Telefon 7 06 24 95 ab 19 Uhr. *** Was ist für Sie ein großes Glück? Themenvorschläge für die Berliner Behindertenzeitung ... ... nimmt die Redaktion von Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, dankend entgegen. Wenn S. wieder gesund ist und wir seine Rückkehr in unsere Wohngemeinschaft feiern können. Wenden Sie sich bitte diesbezüglich an Herrn Sanner Telefon. 6 11 64 93. Mein Arztbuch „Mein Arztbuch für meine Gesundheit“ ist eine Dokumentation, LQGLHEHLGHU3ÀHJHZLFKWLJHPHGLzinische Daten eingetragen werden können und für jung und alt Sinn macht. Oder wissen Sie noch, wann Sie zum letzten Mal geimpft wurden? Welche Medikamente werden eingenommen, gehört man zu einer Risikogruppe? Alles Informationen, die an einem Ort zusammengetragen sehr hilfreich sein können. Ungefähr ab dem 10. Lebensjahr werden medizinische Informationen „stiefmütterlich“ behandelt, aus diesem Grund hat die SR-Agentur mit dem Bundesverband für Allgemeinmedizin ein „Dokumentations-Dokument“ entwickelt, das man auch als „ein lebensbegleitendes Dokument“ bezeichnen könnte, da es nicht nur in Teil I unveränderliche Eintragungen enthält, während in Teil II austauschbare Eintragungen durch Arzt oder Patient eingetragen werden sollten. Sie erhalten das ARZTBUCH in Arztpraxen, in der Apotheke oder über die PRIMAS-Verlag KG Dresden. IMPRESSUM Herausgeber: Berliner Behindertenverband e. V. 10117 Berlin; Jägerstraße 63 D $QVFKULIWGHU5HGDNWLRQFR%%9H9 -lJHUVWU'%HUOLQ0LWWH7HO )D[ Verantw. Redakteurin (V.i.S.d.P.): Ute Schnur, Tel./Fax: 4 45 59 13 Abonnentenanfragen an Frau Schmidt Tel./Fax: 0 30/ 6 63 27 69 Anzeigenaufträge: Bitte direkt an die Redaktion Satz und Layout: .K. Günther und Hannelore Bauersfeld (teilweise) Druck: G+J Berliner Zeitungsdruck GmbH Die Berliner Behindertenzeitung erscheint monatlich, mindestens 10 x im Jahr. Der Jahresabopreis beträgt 15,– EUR. Für Mitglieder des BBV ist der Bezug im Mitgliedsbeitrag enthalten. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Zeichnungen und Fotos wird keine Haftung übernommen. Die Redaktion behält VLFKGDV5HFKWYRU$UWLNHO]XNU]HQ Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Abdruck von Beiträgen (mit Quellenangabe) ist erwünscht. Belegexemplare bitte an die Redaktion schicken. DIALOG April 2005 BBZ 31 Kern jedes Erfolges ist ein Stück Lust, gerade diese Sache zum guten Ende zu bringen. (Hans Kasper) Adressen und Sprechzeiten Berliner Behindertenzeitung c/o BBV, Jägerstr. 63 D, 10117 Berlin Tel.: 65 88 03 41, Fax: 20 45 00 67 Leserbetreuung – Sorgentelefon: Herr Sanner, Tel.: 6 11 64 93 Berliner Behindertenverband e.V. Jägerstraße 63 D, 10117 Berlin Sie erreichen den BBV unter der Telefon-Nr.: 2 04 38 47, Fax: 20 45 00 67. Das Büro ist mittwochs von 12 bis 17 Uhr geöffnet. Andere Besuchszeiten nach telf. Vereinbarung. 9RUVWDQGVVSUHFKVWXQGHMHGHQX0LWWZRFK ±8KULQGHU-lJHUVWUDH'%HUOLQ Werden Sie Mitglied im BBV ! Homepage im Internet: www.berliner-behindertenzeitung.de E-Mail: z.Zt [email protected] .RQWR1XPPHUGHV%%9%/=%HUOLQHU9RONVEDQNH* Berliner Behindertenverband e.V. Jägerstraße 63 D, 10117 Berlin Tel.: 2 04 38 47, Fax: 20 45 00 67 Sprechzeiten: Mittwoch 12–17 Uhr E-Mail: [email protected] Ich möchte die Berliner Behindertenzeitung abonnieren KIB Sozialberatung Bizetstraße 51–55, 13088 Berlin Mo. 10–18 Uhr, Di.–Do. 9–15 Uhr Freitag nach Vereinbarung Tel.: 92 4 0 05 14, Fax: 92 4 0 05 24 E-Mail: [email protected] Geschäftsstelle des Beschäftigungswerkes des BBV e.V. Bizetstraße 51–55, 13088 Berlin Tel.: 9 24 00 50, Fax: 92 40 05 24 BBV-Tours GmbH Bizetstraße 51–55, 13088 Berlin Tel.: 92 70 36 30 /32, Fax: 92 70 36 (Bitte ankreuzen!) Abonnement für 15 EUR im Jahr Förderabonnement für 25 EUR pro Jahr oder 50 EUR pro Jahr oder ....... EUR pro Jahr Solidar-Abo für Sozialhilfeempfänger-, Kleinrentner-, StudentInnen 7,50 EUR pro Jahr Name/Vorname des Abonnenten Straße/Hausnummer Die Berliner Behindertenzeitung erscheint 10x im Jahr. Konto-Nummer: 7083705021 Bankeinzug BLZ: 10090000 Berliner Volksbank eG möglich! PLZ/Wohnort Datum/Unterschrift des Abonnenten Senden Sie bitte dieses Formular an die Redaktion der BBZ, c/o BBV, Jägerstr. 63 D, 10117 Berlin, per Fax: 0 30/20 45 00 67, oder abonnieren Sie telefonisch: 0 30/65 88 03 41. Sie können auch ein Abonnement der Berliner Behindertenzeitung für ein Jahr verschenken. Geschenk-Abo für__________________________________________________________ Name/Vorname Straße/Hausnummer PLZ/Ort 32 BBZ April 2005 ORTE KulturBrauerei Berlin Unterwegs mit Mobidat: - alte Industriearchitektur u. neue Vielfalt Ein schönes Ensemble mit insgesamt sechs Höfen und über zwanzig Gebäuden aus roten und gelben Backsteinklinkern empfängt den Besucher, wenn er das große Quartier zwischen Schönhauser Allee, Knaack-, Sredzki- und Danziger Straße betritt. :DV HUZDUWHW LKQ XQG ZDV ¿QGHW er hier? Die Antwort ist: Vielfalt! Das Angebot reicht von Konzerten (Rock, Pop, Jazz, Klassik und Weltmusik), über Ausstellungen, Lesungen, Diskussionen, Theater, Kino, Kinderkultur, Festivals, Partys und Gastronomie. Kurz gesagt: Kunst, Kultur, Dienstleistung und Gewerbe vereint auf einem historischen Areal. Die KulturBrauerei ist ein einzigartiges Zeugnis Berliner Industriegeschichte. Im Jahr 1887 wurde der Architekt Franz Schwechten mit der Planung mehrerer Gebäude für die Brauerei beauftragt. Einige für ihn typische Stilelemente wie Ecktürme und ornamentierte Gebäudefronten setzt er bei diesen Bauten ein. Aus einem vormals kleinen Handwerksbetrieb entwickelte der Bierbrauer Jobst Schultheiss bereits Mitte des 19. Jahrhunderts eine der bedeutendsten Bierbrauereien seiner Zeit. Später übernahm die KaufmannsIDPLOLH 5RHVLFNH GHQ ÀRULHUHQGHQ Betrieb, der Name Schultheiss blieb erhalten. Neue Techniken trugen zu einer stürmischen Entwicklung zum modernen Industriebetrieb bei. Zu Zeiten war die Schultheiss–Brauerei AG die weltweit größte Lagerbierbrauerei. Aber sie diente auch als Wehrwirtschaftsbetrieb und erlebte andere unrühmliche Nutzungen. Die Gebäude überstanden weitestgehend unbeschadet den 2. Weltkrieg, später wurden sie zu einem volkseigenen Brauereibetrieb. Ab 1967 siedelten sich hier ein Mö- belmarkt, ein Sportcasino und der legendäre Franz-Club an. Mit der Gründung der KulturBrauerei gGmbH begann 1991 eine völlig neue Epoche in der Geschichte des Industriekomplexes. Die denkmalgeschützten Gebäude wurden behutsam saniert und ein sogenanntes Mischnutzungskonzept entwickelt. Hinter den alten Mauern verbirgt sich nun ein modernes Kultur- und Gewerbezentrum mit Tiefgarage, Aufzügen, Klimatechnik und behindertengerechten Sanitärbereichen. Wir laden Sie nun zu einem virtuellen Rundgang ein: Durch das Tor an der Knaackstraße betreten wir den +RIEHUHLFK±$FKWXQJGDV3ÀDVWHU des Hofes ist holprig!) Linkerhand finden wir gleich das ‚Sound & Drumland’, ein Musikinstrumentengeschäft, die Billard Lounge ‚Pool & Cigars’ und im Kellergeschoss darunter den ‚club 23’, eine Adresse für heiße Partynächte. Es folgt das Restaurant ‚SODA’, mit Salon und Terrasse im EG. Über einen gläsernen Aufzug erreicht man den SODAClub in der 1. Etage, hier tanzt man u. a. zu Tango- und Salsa-Rhythmen. Daran schließt sich der Kinokomplex mit acht Sälen an; davon sind 6 Kinos für Rollstuhlfahrer zu nutzen. Direkt am Kino platziert sind das ‚Queso & Jamon’, ein etwas anderes Café/Bar/Restaurant und die ‚Galerie am Kino’. An exponierter Stelle, SredzkistraH(FNH 6FK|QKDXVHU $OOHH ¿QGHQ wir den ‚Salon im Turm’. Hier trifft man sich zu Workshops, Theater und Tanz, in Vereinen oder zu Seniorennachmittagen. Im gleichen Haus eröffnete im September 2004 das ‚frannz’, es bietet Tag- & Nachtrestauration, Konzerte, Tanz, Rock, Theater für Kinder u. v. m. Ein ähnliches Konzept verfolgt das ‚Palais’ mit Sommerterrasse. Was aber wäre die KulturBrauerei ohne den Biergarten? Er ist einer der ältesten und bekanntesten Biergärten von Berlin. Das Kesselhaus und das Maschinenhaus bieten Platz für ca. 800 Gäste und sind damit die größten Räume für Festivals und Großveranstaltungen. Besonders erwähnenswert ist das ‚RambaZamba’, eine integrative Theaterwerkstatt, sowie die ‚Alte Kantine’; in der Konzerte, Partys, Lesungen und Diskussionen VWDWW¿QGHQ Zu erkunden sind je nach Interessenlage und Neigung die ‚LiteraturWERKstatt’, das ‚Russische Kammertheater’, die Galerie ‚Pferdestall’ und die Musikschule ‚TonArt’. Umfassende Informationen über aktuelle Veranstaltungen erhält der Besucher im ‚TIC’ Tourist Information Center (Tel. 030/44 35 21 70), hier werden Eintrittskarten verkauft, Unterkünfte und Stadtführungen vermittelt. Zu guter Letzt besichti- gen wir das ‚Designmuseum’, eine Sammlung industrieller Gestaltung, bevor wir unseren Hofrundgang am Ausgang Knaackstraße beenden. Gerne wollen wir das Motto der Kulturbrauerei weitergeben: stilvoll – historisch – lebendig. Text: Greta Ziese Foto: Susann Dartscht KulturBrauerei Schönhauser Allee 36 10437 Berlin-Prenzlauer Berg Tel.: 030 – 44 35 26 - 0 Fax: 030 – 44 35 26 – 20 www.kulturbrauerei-berlin.de Parken: Behindertenparkplätze auf dem Gelände Zugang rollstuhlgeeignet: Alte Kantine, Theater Ramba Zamba, Frannz-Clubhaus, Kino Dipl.-Ing. Heino Marx (ehemals Movado) barrierefreie Gestaltung, Beratung und Planung Langhansstr. 63, 13086 Berlin Tel.: 0 30/4 71 51 45 o. 0 30/4 71 30 22, Fax: 0 30/4 73 11 11 Postvertriebsstück A 11 803 barrierefrei planen Berliner Behindertenverband e. V., Jägerstraße 63 D, 10117 Berlin 'HU%HUOLQHU%HKLQGHUWHQYHUEDQGH9 Ihre Interessenvertretung in Berlin