„Việt Nam Freunde“ und „Việt Nam Partner“

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„Việt Nam Freunde“ und „Việt Nam Partner“
„Việt Nam Freunde“ und „Việt Nam Partner“
P. Stefan Taeubner SJ (Lê Phan)
Adresse: P.Stefan Taeubner SJ, Tiergartenstr. 30, 10785 Berlin, Germany
Mail: [email protected] o Tel: 030-26481-205 Nr.03
Berlin, Dezember 2012
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Warum war der Bus mit den Wallfahrern gerade hierhin, in das abgelegene Kloster Hương Phương in
Mittelvietnam gekommen? Die Wallfahrer hatten auf ihrem Weg vom Süden in den Norden Vietnams schon
alle möglichen wichtigen Kirchen und Wallfahrtsorte besucht, was also wollten sie gerade hier?Dass fragte
ich mich, als wir gemeinsam die Messe begannen, zusammen mit den behinderten Kindern aus dem
Kinderheim Vincent und den Schwestern, die dieses Heim betreuen. Über 90 Kinder und manche der Mütter
sind hier aufgenommen worden. Viele haben ein hartes Schicksal hinter sich. Die Eltern, selbst in großer
Armut, wollten das behinderte Kind nicht haben. Andere wollten nicht, dass ihre erwachsene und behinderte
Tochter ein Baby zur Welt bringt, verweigerten die Heirat, rieten zur Abtreibung. Manchmal ist es sogar die
Polizei der sozialistischen Republik Vietnam, die bei den katholischen Schwestern anfragt, wenn sie einen
„schwierigen Fall“ unterzubringen hat. Und die Schwestern sagen nicht nein, obwohl sie ständig an der
Grenze ihrer materiellen und physischen Kapazitäten arbeiten. Ich sitze der jungen Quả gegenüber. Sie ist
schon 25 Jahre alt. Sie kam vor Jahren in das Heim. Der Schwarze Fleck auf ihrer linken Wange war für
ihre Eltern ein derartig schwer zu ertragendes Merkmal, dass sie ihr Kind verachteten, zu schlagen
begannen. Es gab keinen Ausweg. Schließlich war Quả in das Heim Vincente gekommen. Hier wird sie
weder geschlagen noch verachtet. Hier darf sie spielen und lernen und hoffentlich einmal auch eine eigene
Familie gründe, trotz ihres „schwarzen Fleckes“.
Die Messe hatte begonnen. In feierlicher Prozession zogen wir in die Kirche ein. Die behinderten Kinder
waren Messdiener, brachten die Gaben vor, Blumen, Kerzen und Weihrauch. Nhật, ein blindes Mädchen von
sieben Jahren, sang zur Ehre der Gottesmutter Maria. Und dann wusste ich auf einmal, warum sich die
Wallfahrer gerade diesen Ort ausgesucht hatten, neben all den alten und ehrwürdigen Kirchen auf ihrer
Reise: Hier war doch lebendig und anschaulich zu hören und zu sehen, was Gott damals in Bethlehem
begonnen hatte. Hier waren doch die Armen, die Einfachen und die Kleinen versammelt und lobten und
priesen Gott, der für sie Mensch geworden ist, der gerade hier unter ihnen leben wollte. Es war also eine
Wallfahrt zur Krippe, nach Bethlehem, in Vietnam im Jahr 2012.
Zu Besuch im Kinderheim Vincente, Sommer 2012
Das Projekt: Ein Zentrum für Behinderte auf dem Land in Mittel Vietnam, Quảng Bình.
Das Zentrum trägt den Namen „Vincente“ nach einem der heiligen Märtyrer Vietnams, der im
19.Jahr. in dieser Gegend verhaftet und zu Tode gekommen ist. Mehr als 90 Kinder werden in dem
Zentrum betreut. Die „Kreuzliebenden Schwestern“ aus der Diözese Vinh sind für das Heim
verantwortlich. Zusätzlich helfen noch einige Mütter bei der Pflege. Einige der Kinder sind so
schwer geschädigt, dass sie nur liegen können. Andere helfen mit und kümmern sich selbst um die
Jüngeren. Viele müssen bei den Malzeiten gefüttert und später gewaschen werden. Trotz der
Einfachheit bestätigen mir viele die Freude, die hier herrscht. Keiner bleibt allein, das wenige wird
geteilt. Doch oft wissen die Schwester nicht, wie sie all das tragen können und ob die Kinder im
nächsten Monat noch genug zu Essen bekommen. Sie leben ohne feste Einkünfte und sind auf Hilfe
von außen angewiesen. Das Kinderheim „Vincente“ in Hương Phương, Quảng Bình, soll daher das
dritte Projekt sein, dass ich Ihnen unter der Überschrift „Việt Nam Freunde - Việt Nam Partner“
vorstellen möchte.
Die Aktion:
Việt Nam Partner
In den letzten zehn Jahren ist die Wirtschaftskraft Vietnams enorm gewachsen. Profitiert haben
davon aber nur eine bestimmte Schicht der Bevölkerung. Besonders die ärmsten der Bevölkerung,
Menschen auf dem Land, abgelegene Bergvölker, aber auch viele Kranke und Behinderte haben oft
nicht das Nötigste zum Leben oder zur Gesundheitspflege. Mit einer Patenschaft zu Vietnam
möchte ich Freunde gewinnen, die sich in diesem Bereich engagieren wollen. Die Patenschaft sollte
verlässlich sein, d.h. über eine gewisse Zeit aufrechterhalten werden. Im Rahmen Ihrer Möglichkeit
bitten wir um eine regelmäßige monatliche Überweisung (Dauerauftrag) auf das Konto der
Missionsprokur der Jesuiten in Nürnberg. Auch kleine Überweisungen sind erwünscht und
stabilisieren das Engagement und die Verlässlichkeit den Partnern in Vietnam gegenüber. Mit dem
angesammelten Geld sollen verschiedene kleinere Projekte unserer Partner in Vietnam, wie hier das
Zentrum für Behinderte Kinder in Quảng Bình, direkt unterstützt werden. Die Schwerpunkte der
Projekte werden mit der Zeit wechseln. Besuche vor Ort und Auswertung der Projekte sind
selbstverständlich vorgesehen, und als Spender erhalten Sie regelmäßig Informationen über unsere
Partner-Projekte. Wir leben immer noch weltweit gesehen in einem sehr reichen Land. Aber wir
können mit einem kleinen Teil unseres Reichtums, den wir regelmäßig mit den Ärmsten teilen, bei
diesen eine ganze Menge an Hilfe, Heilung, Lebensfreude und Gemeinschaft unterstützen.
Wenn Sie zum Kreis der „Việt Nam Partner“ dazugehören wollen, melden Sie sich bitte unter der
oben angegebenen Adresse an (Name, Adresse, Telefon-Mail), und vermerken Sie den Betrag, den
Sie monatlich beitragen möchten. Sie bleiben natürlich jederzeit frei, diesen Beitrag zu ändern oder
das Engagement zu beenden. Am Ende jedes Kalenderjahres erhalten Sie eine abzugsfähige
Sammelbescheinigung Ihrer Spende von der Jesuitenmission in Nürnberg.
Im Buch des Propheten Jesaja, lese ich die aufrüttelnde Botschaft heute wieder neu: „Es ist zu
wenig, dass du mein Knecht bist, nur um die verlorenen Stämme Israels wieder aufzurichten. Ich
mache dich zum Licht für die Völker, damit mein Heil bis an das Ende der Erde reicht. Ich habe
dich dazu bestimmt, aufzuhelfen dem Land, und denen in der Finsternis zu sagen: Kommt ans
Licht!“ (Jesaja 49)
Mit herzlichen Grüßen
Ihr P.Stefan Taeubner SJ
Die Kontoverbindung: Jesuitenmission, Nürnberg, Konto Nr.: 5115582,
Liga Bank, BLZ 750 903 00 - Kennwort: „X36408 Vietnam Partner“