IHK WirtschaftsForum 04|13 - IHK Frankfurt am Main

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IHK WirtschaftsForum 04|13 - IHK Frankfurt am Main
Industrie- und Handelskammer
Frankfurt am Main
136. Jahrgang
04.13
IHK WirtschaftsForum
Unternehmermagazin für die Region FrankfurtRheinMain
A 4836
www.frankfurt-main.ihk.de
VERKEHR | MOBILITÄT
08-32
FINANZIERUNG VON INFRASTRUKTUR – EUROPA RÜCKT ZUSAMMEN –
WIRTSCHAFTSVERKEHR – KOMMUNALE VERKEHRSPOLITIK
STANDORTPOLITIK
AUSBILDUNG
INTERNATIONAL
Interview mit Pater
Anselm Grün: Führen
mit Werten
34
Bildungspolitik:
Viele Wege führen
zum Ziel
40
China: Strategien
zum Schutz geistigen
Eigentums
52
JETZT
AUCH
DIGITAL !
Leasing
Electronic
UnternehmensFinanzierungen Banking
nachfolge
Vermögen
Geschäftskonto
Karten
Pensionsmanagement
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Vorwort
Infrastruktur – Wege für morgen
Liebe Leserinnen, liebe Leser!
D
„Eine verschlechterte
Infrastruktur beeinträchtigt
die Wettbewerbsfähigkeit.“
eutschland als exportorientierte Nation lebt von seinen hervorragenden Standortbedingungen. Auch die Region FrankfurtRheinMain konnte sich in dieser Stärke nur aufgrund der exzellenten
Anbindungen an nationale und internationale Netze dorthin entwickeln, wo sie heute steht – nämlich auf einem der Spitzenplätze der
Welt.
Doch was uns so stark gemacht hat, wurde bislang häufig als selbstverständlich hingenommen. So vielfältig die Palette der Infrastruktureinrichtungen ist, eines haben sie gemeinsam: Eine angemessene
Ausstattung und Qualität sind nicht mehr immer gegeben. Doch eine
verschlechterte Infrastruktur beeinträchtigt nicht nur Mobilität und
Erreichbarkeit, auch die Wettbewerbsfähigkeit und die Wachstumschancen der deutschen Wirtschaft geraten in Gefahr.
Heute – in Zeiten leerer Kassen und von Verteilungskämpfen um
die knappen Mittel – stehen wir vor großen Herausforderungen: Wie
sichern wir die vorhandene und wie finanzieren wir künftig neue Infrastrukturen? Wie finden wir einen Konsens zwischen Bürgern, Politik und Wirtschaft, wenn es künftig um die Realisierung von Großprojekten geht? Wie durchbrechen wir bestehende Finanzierungsschlüssel,
die mehr nach Länderproporz als nach tatsächlichen Notwendigkeiten
erstellt wurden?
Vor diesem Hintergrund hat die IHK-Organisation für das Jahr 2013
das Jahresthema „Infrastruktur – Wege für morgen“ gewählt. Auch die
IHK Frankfurt wird mit verschiedenen Veranstaltungen und Aktionen das
Jahresthema begleiten. Wir laden sie herzlich ein, daran teilzunehmen.
Susanne Freifrau von Verschuer
Vizepräsidentin, IHK Frankfurt, und Geschäftsführerin,
Internationale Spedition H. & C. Fermont, Frankfurt
IHK WirtschaftsForum 04.13
3
08-33
INHALT 04.13
VORWORT 3
03 Infrastruktur – Wege für morgen Susanne Freifrau von Verschuer,
Vizepräsidentin, IHK Frankfurt, und Geschäftsführerin, Internationale
Spedition H. & C. Fermont, Frankfurt
06 Kurzmeldungen
special verkehr | mobilität 3
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Infrastruktur Hessen lebt vom Verkehr
FrankfurtRheinMain Region der kurzen Wege
Frankfurter Verkehrspolitik Den Wandel gestalten
Flughafen Von Koggen und Flugzeugen
Schienenverkehr Europa rückt zusammen
Wirtschaftsverkehr Mobilität neu denken
Fahrgemeinschaften Treffpunkt Kaffeeküche 2.0
Mobilität Freie Fahrt für den Fernbus
E-Tickets Abschied vom Papierticket
Busfahrer Menschen bewegen
IHK-Arbeitskreis Kfz-Handel Intensiver Erfahrungsaustausch
IHK WirtschaftsForum 04.13
34
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40
57
Standortpolitik 3
34 Wirtschaft und Werte „Vom Führen soll Segen ausgehen“
36 Demografiekongress Ganz im Zeichen der Jugend
Unternehmensförderung und Starthilfe 3
38 Wirtschaftsförderung Investitionen ermöglichen
International 3
49 Großhandel Stimmung hellt sich auf
50 Türkei Ein interessanter Markt
52 China Strategien gegen Plagiate
recht und steuern 3
53 Steuergesetze Reisekostenreform beschlossen
Aus- und weiterbildung 3
40 Bildungspolitik Viele Wege führen zum Ziel
42 Azubi-Recruiting-Tag Im Zeichen des Goldfischs
44 IHK-Bildungszentrum
innovation und umwelt 3
45 Übersicht Umwelt- und Energiegesetze
47 Lean-Management Mit Disziplin und Verstand
IHK INTERN 3
57 Hans-Messer-Preis Monopolperioden verlängern
IHK-Ehrenamt 3
59 Verkehrsausschuss Infrastrukturen verbessern
Ausschuss Kleine und Mittlere Unternehmen
60
Beratung erwünscht
66 Beim Namen genannt | vorschau | impressum 3
IHK WirtschaftsForum 04.13
5
Kurzmeldungen
Umwelt
Emissionsrichtlinie erfüllt
Forderungen der Wirtschaft
Foto: DIHK / Thomas Kierok
Die Umsetzung der EU-Richtlinie
über Industrieemissionen in deutsches Recht gibt die Anforderungen für Genehmigung und Betrieb
von Industrieanlagen nur für solche Anlagen verbindlich vor, die in
der Richtlinie ausdrücklich genannt
sind. Hierfür hatte sich der DIHK im
Gesetzgebungsverfahren starkgemacht. Die ursprüngliche Planung
des Bundesumweltministeriums,
IHK intern
zahlreiche Pflichten auch auf Industrieanlagen auszudehnen, die allein
nach dem bundesdeutschen, nicht
aber nach EU-Recht einer Genehmigungspflicht unterliegen, wurde damit aufgegeben. Diese Lösung
ist richtig und entspricht dem Ziel,
EU-weit gleiche Standards für bestimmte Industrieanlagen zu erreichen und so zukünftig Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden.
❙
Eric Schweitzer ist neuer Präsident
des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK). Die Vollversammlung wählte den Berliner
Unternehmer und IHK-Präsidenten
zum Nachfolger von Hans Heinrich
Driftmann. Der 47-Jährige ist Mitinhaber des Recyclingunternehmens Alba Group. Das Unternehmen beschäftigt derzeit rund 9 000
Mitarbeiter. Schweitzer dankte seinem Vorgänger, der von der Vollversammlung für seine Verdienste
zum DIHK-Ehrenpräsidenten ernannt wurde. Dieser habe sich bei
seinem Amtsantritt 2009 – mitten
in der Wirtschafts- und Finanzkrise – nicht in den Chor der Krisenpropheten eingereiht. Europa als
Einheit zu bewahren und für einen stabilen Euro einzutreten, sei
für ihn immer das Gebot unternehmerischer und politischer Vernunft
gewesen. An dieses klare Bekenntnis zu Europa wolle er anknüpfen,
erklärte Schweitzer.
Er freue sich auf sein neues Amt
und sei sich der Herausforderungen
bewusst, die ihn erwarteten. Nachdrücklich sprach Schweitzer sich für
6
solide Staatsfinanzen und gegen
neue Schulden aus. Er warnte zugleich davor, hierzulande die Steuern zu erhöhen, zumal die Einnahmen so hoch seien wie nie: „Wenn
wir die Leistungskraft gerade des
Mittelstandes durch neue und höhere Steuern schwächen, dann
schaden wir der gesamten Volkswirtschaft.“
Schweitzer will sich dafür einsetzen, die Vielfalt der unternehmerischen Landschaft zu sichern. Der
ehrbare Kaufmann, für den gerade die IHK-Organisation eintrete ,
und die damit verbundene Verantwortung seien keine Worthülsen,
sagte er.
Zudem müssten die Potenziale der
Menschen in Deutschland noch stärker gehoben werden, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Doch er
sehe gerade in Europa mit seinen offenen Grenzen auch die Chance, diesen Fachkräftemangel zumindest
teilweise durch Zuwanderung auszugleichen. „Das ist eine Frage der
Willkommenskultur und der Integrationskraft der Regionen und Unter❙
nehmen“, so Schweitzer.
Foto: Gettyimages / Jose Luis Pelaez Inc
Eric Schweitzer neuer DIHK-Präsident
Standortpolitik
Unternehmensnetzwerk
„Erfolgsfaktor Familie“
Über 4 500 Unternehmen machen bereits mit bei dem bundesweit größten Forum für familienbewusste Unternehmen. Was 2006
mit ein paar Betrieben begann, fungiert inzwischen als Referenzgröße
für das Engagement der deutschen
Wirtschaft zur Vereinbarkeit von
Beruf und Familie. Verantwortlich
dafür ist das beim DIHK angesiedelte Netzwerkbüro „Erfolgsfaktor Familie.“ Es unterstützt Unternehmen
und IHKs durch Veranstaltungen,
Workshops und Praxistipps dabei,
Themen wie Kinderbetreuung, familienbewusste Arbeitszeiten oder
Beruf und Pflege voranzubringen.
Ziel ist es, Betriebe durch den Erfolgsfaktor Familie demografiefit zu
machen. Unterstützt durch Bundesfamilienministerium und DIHK
sollen bis Ende des Jahres mindestens 500 weitere Unternehmen vom
Netzwerk profitieren. ❙
IHK WirtschaftsForum 04.13
International
Die deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen wachsen dynamisch. Das erzeugt mittlerweile
auch einen hohen Bedarf an zuverlässigen und qualitativ guten
Zulieferern bei deutschen Produzenten in Russland. Hier setzt die
Mittelstandsinitiative der deutschrussischen AHK an, die kürzlich im
DIHK vorgestellt wurde. Ziel ist der
Aufbau eines industriellen Mittelstands nach deutschem Vorbild
zum Beispiel in den Bereichen Automobil, Maschinenbau oder Elektrotechnik. Dazu wird unter ande-
rem Mittelstand als Begriff und
Qualitätsmerkmal für kleine und
mittelständische Unternehmen
stärker in Russland etabliert und
zugleich werden deutsche Mittelständler in ihrer dortigen Markterschließung unterstützt. Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler
und sein russischer Amtskollege
Andreij Belousov unterstrichen die
guten Geschäftschancen für den
deutschen Mittelstand und betonten, wie wichtig es ist, Produzenten mit Zulieferern zusammenzubringen. ❙
IHK intern
Wolkenkratzerfestival auch in der IHK
26. Mai, 14 Uhr, stellt Frankfurts Planungsdezernent Olaf Cunitz mit dem Leiter des Stadtplanungsamts, Dieter von Lüpke, die
Fortschritte des Hochhaus-Rahmenplans vor. IHK-Mitgliedsunternehmen können bei kostenlosen Führungen hinter die
Kulissen der IHK schauen. Wer
anschließend noch selbst hoch
hinauswill, kann sich auf dem
Börsenplatz von einem Kran
nach oben transportieren lassen
und von dort die Aussicht über
Frankfurts Dächer genießen. Für
die Kinderbetreuung ist gesorgt.
Programm und Anmeldung online
unter www.frankfurt-main.ihk.de/
wolkenkratzerfestival.
❙
Foto: picture alliance / Wolfram Steinberg
Die IHK Frankfurt macht beim
Wolkenkratzerfestival am 25.
und 26. Mai mit. In Zusammenarbeit mit dem Radiosender FFH
zeigt sie eine Ausstellung des
New Yorker Skyscraper Museums. Carol Willis, Direktorin des
Skyscraper Museum, New York,
Carlo Aiello, Chefredakteur, USArchitekturmagazin eVolo, und
Ulrich Mattner, Fotograf, zeigen,
wo es weltweit hoch hinausgeht. Eröffnet wird die Schau am
Samstag, 25. Mai, 11 Uhr, mit einer Podiumsdiskussion zum Thema „Baumeister der Lüfte“, die in
Zusammenarbeit mit der Stadtplaner- und Architektenkammer
Hessen stattfindet. Am Sonntag,
IHK WirtschaftsForum 04.13
Foto: Stefan Krutsch
Mittelstandsinitiative für Russland
International
Reformen in Portugal zeigen Wirkung
Am 1. März war Luis de Almeida
Sampaio (l.), Botschafter der Portugiesischen Republik, zu Gast in
der IHK Frankfurt. „Die Finanzkrise
hat dazu geführt, dass vorhandene
strukturelle Probleme, wie die geringe Produktivität in Portugal und
nicht tragfähige öffentliche Finanzen, noch verstärkt wurden“, sagte
er vor Vertretern von Wirtschaft
und Politik. Mit Unterstützung
durch EU-Mittel zeige die Kombination aus Haushaltskonsolidierung, struktureller Transformation
und der Reduktion von Schulden
erste Wirkung: „Im Vergleich zu
2010 konnten wir das Defizit um
53 Prozent senken“, erklärte der
Botschafter, „die Zahlungsbilanz
von Waren und Dienstleistungen
war im vergangenen Jahr erstmals
seit 60 Jahren wieder im Plus, und
auch das Bankensystem stabilisiert sich.“ Diese Indizien würden
dafür sprechen, dass Portugal gestärkt aus der Krise hervorgehe.
„Ich kann Ihnen versichern, dass
deutsche Unternehmen mit großer
Sympathie auf die Reformbemühungen in Portugal blicken“, sagte
IHK-Vizepräsident Dr. Roland Gerschermann (r.). Er erinnerte daran, dass die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Portugal und
Deutschland traditionell eng seien.
Deutschland sei – nach Spanien –
Portugals wichtigster Handelspartner. Erst im vergangenen Jahr
sei der portugiesische Export nach
Deutschland um sechs Prozent gestiegen. „Die deutsche Wirtschaft
wird den Erneuerungsprozess in
Portugal daher nach Kräften unterstützen“, so Gerschermann. ❙
Standortpolitik
Einjähriger TÜV-Zyklus vom Tisch
Das Vorhaben der EU-Kommission,
Pkw und Transporter künftig jährlich zum TÜV zu schicken, konnte abgewehrt werden. Aus Sicht
des DIHK schafft eine jährliche
Überprüfung der Betriebssicherheit anstelle der geltenden zweijährigen Prüfung allenfalls zusätzliche Kosten und Bürokratie,
jedoch keinen Zuwachs an Sicher-
heit. Dieser Auffassung schlossen
sich die EU-Verkehrsminister an
und blockierten den Vorschlag.
Grundsätzlich unterstützt der
DIHK das Ziel der EU-Kommission, durch die Harmonisierung
des Prüfprozesses die Straßenverkehrssicherheit zu erhöhen und
den Verwaltungsaufwand zu verringern. ❙
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FOtO: PICture-aLLIanCe / DPa
Hessens autobahnen wickeln zehn Prozent
des deutschen Verkehrs ab.
InFraStruKtur
„hEssEN LEBT VOM VERKEhR“
ein Gespräch mit Florian rentsch, hessischer Verkehrsminister, über die Finanzierung von wichtigen Zukunftsaufgaben und die notwendigkeit, Bürger bei künftigen Großprojekten frühzeitiger in die Planungen einzubeziehen.
Herr Rentsch, mit dem Slogan „An Hessen führt kein Weg vorbei“
wirbt das Land für den Standort. Was tut die Landesregierung
dafür, um diesen Vorteil auch künftig zu sichern?
RENTsch: Wir wissen sehr genau, dass hessen vom Verkehr lebt. Deshalb tut die Landesregierung alles dafür, damit das so bleibt. Wir haben dem Flughafen Frankfurt eine dauerhafte Entwicklungsperspektive
verschafft, und wir geben rund 233 Millionen Euro aus, damit die Region Kassel eine angemessene Anbindung an das Luftverkehrsnetz erhält. Bei den wichtigen Lückenschlüssen im Autobahnnetz, der A 44 und
der A 49, haben wir den jahrzehntelangen stillstand beendet. Wir haben
den Landesstraßenbauetat auf hohem Niveau verstetigt, die Verkehrsverbünde bekommen Rekordzuschüsse. und dass der Bund der Deutschen
Bahn nun die Planung des Aus- beziehungsweise Neubaus der strecke
hanau-Würzburg / Fulda-Erfurt ermöglicht, ist ebenfalls ein Ergebnis
unseres beharrlichen Drängens.
Welche Zielsetzung verfolgt das Land Hessen beim neuen Bundesverkehrswegeplan 2015?
RENTsch: Für die straße natürlich die Autobahnlückenschlüsse A 44,
A 49 und A 66, aber auch eine ganze Reihe von Ortsumgehungen an
8
Bundesstraßen. Im schienenverkehr machen uns natürlich die Kapazitätsengpässe im Knoten Frankfurt und auf seinen Zulaufstrecken aus
Richtung Fulda und Mannheim sorgen, deshalb werden wir hier die entsprechenden Aus- und Neubaumaßnahmen auch für den neuen Bundesverkehrswegeplan anmelden. und wir brauchen selbstverständlich
eine Alternativstrecke für den schienengüterverkehr im Mittelrheintal.
Wichtige Finanzierungstöpfe für den ÖPNV laufen Ende 2019 aus,
eine Anschlussfinanzierung ist noch nicht gefunden worden. Wie
bereitet sich Hessen auf diese Situation vor?
RENTsch: Die Landesregierung unternimmt gemeinsam mit den anderen Bundesländern alles, den Bund davon zu überzeugen, dass diese
Programme nicht ersatzlos wegfallen können. Denn sonst sind die Entwicklung und der Bestand der kommunalen Verkehrsinfrastruktur ernsthaft gefährdet – und damit die nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung
des ganzen Landes. Derzeit verhandeln wir mit dem Bund über die höhe
dieser sogenannten Entflechtungsmittel für die Zeit von 2014 bis 2019,
die der Bund stufenweise verringern will, während die Länder eine Erhöhung fordern. und wir brauchen Planungssicherheit für die Infrastrukturvorhaben der Kommunen – der Bund steht hier in der Verantwortung.
IHK WirtschaftsForum 04.13
Verkehr | Mobilität
Florian Rentsch, hessischer Verkehrsminister: „Bürgerbeteiligung und zügige
Umsetzung von zukunftsweisenden Projekten dürfen sich nicht ausschließen.
Wer eine zügige Umsetzung will, muss die
Bürger früher beteiligen und sie vom Sinn
eines Vorhabens überzeugen – nämlich
schon vor Beginn der Planungen.“
Die Europäische Kommission hat mit dem transeuropäischen
Verkehrsnetz (TEN-T) eine ambitionierte Zielsetzung formuliert.
Von welchen Projekten des TEN-Netzes ist Hessen betroffen und
wie soll die Realisierung gestemmt werden?
Rentsch: In Hessen gibt es drei stark frequentierte Schienenstrecken, die Teil des TEN-Netzes sind. Dies sind Frankfurt–Fulda, Frankfurt–Mannheim und das Mittelrheintal. Weil nördlich und südlich der
hessischen Teilstrecken Neu- und Ausbauvorhaben realisiert werden,
zeichnet sich ab, dass der Güterverkehr im Mittelrheintal erheblich
wachsen wird. Für die Bewohner dort ist das ein Horrorszenario. Deshalb dringt die Landesregierung auf eine Entlastungsstrecke und versucht, sie im Bundesverkehrswegeplan zu verankern. Der Ausbau der
beiden anderen Strecken steht dort schon drin, aber leider gibt es bislang keine Finanzierungszusage des Bundes. Die EU-Kommission schlägt
inzwischen private Projektfinanzierungen vor. Die Entscheidung darüber soll bis zum Sommer fallen.
Die Realisierung von Infrastrukturgroßprojekten wird immer
schwieriger und langwieriger. Bürger fühlen sich nicht informiert,
Klagewellen gegen Großprojekte sind üblich. Wie will die Landesregierung künftig mit dieser Situation umgehen?
Rentsch: Bürgerbeteiligung und zügige Umsetzung von zukunftsweisenden Projekten dürfen sich nicht ausschließen. Ich sage sogar: Wer
eine zügige Umsetzung will, muss die Bürger früher beteiligen und sie
vom Sinn eines Vorhabens überzeugen – nämlich schon vor Beginn der
Planungen. Wir dürfen aber nicht nur auf die sogenannten Wutbürger
blicken. Häufig sind es friedliche Tiere und Pflanzen, die Großprojekte
verteuern, verzögern oder verhindern. Denn wir leisten uns ein Naturschutzrecht, das mit „schwer handhabbar“ noch sehr wohlwollend beschrieben ist.
Hessen ist eines der wichtigsten Transitländer Deutschlands.
Prognosen gehen von einem Verkehrswachstum zwischen 50 und
70 Prozent in den nächsten Jahren aus. Gleichzeitig sind bereits
heute zahlreiche Strecken überlastet. Welche Lösungsansätze hat
das Land parat, um sich gegen einen Verkehrskollaps zu wappnen?
Rentsch: Hessens Autobahnen wickeln zehn Prozent des deutschen
Verkehrs ab, ihr Anteil am Streckennetz beträgt aber nur 7,6 Prozent.
Es ist offensichtlich, dass der Verkehr in Deutschland nur funktionieIHK WirtschaftsForum 04.13
ren kann, wenn er auch in Hessen funktioniert, dass sich Investitionen
hier also national bezahlt machen. Dieser Sachverhalt wird von der
gegenwärtigen Mittelverteilung nach einem starren Länderschlüssel
ignoriert. Deshalb werden wir in diesem Jahr einen eigenen Vorschlag
dazu unterbreiten. Klar ist aber auch, dass wir in einem hoch verdichteten Raum wie dem RheinMain-Gebiet kaum noch Platz für neue Verkehrswege haben. Unser Lösungsansatz heißt hier: Mit intelligentem
Verkehrsmanagement die Kapazität der Infrastruktur steigern. Mit unserer Initiative „Staufreies Hessen“ haben wir – trotz steigenden Verkehrsaufkommens – die Staustunden auf Hessens Autobahnen um über
80 Prozent reduziert.
In Zeiten leerer Kassen entstehen viele Ideen für neue Abgaben,
um die Löcher zu stopfen und mehr Mittel für Investitionen
einzunehmen. Welche neuen Finanzierungswege regt die Landesregierung an?
Rentsch: Es gibt viele Vorschläge, wo man Geld herbekommt. Aber das
ist nicht das Problem. Dieses besteht darin, das Geld vor dem Zugriff
anderer Ressorts zu schützen. Wir nehmen schon heute durch Mineralölsteuer, Kfz-Steuer und Lkw-Maut rund 50 Milliarden Euro aus dem
Verkehr ein, aber wir geben nur zwölf Milliarden für die Infrastruktur
aus. Ich werbe deshalb für einen „Sonderfonds Deutschland 2020“, den
der Bund aus dem Verkauf von Unternehmensanteilen und Vermögenswerten speisen sollte. Aus diesem Fonds sollten wir Zukunftsaufgaben
finanzieren. Dazu gehört neben Forschung und Technologie auch eine
leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur.
Frankfurt konkret: Welche Projekte wollen Sie in FrankfurtRheinMain in den nächsten Jahren vorantreiben?
Rentsch: Auf der Straße etwa den Lückenschluss zwischen der A 661
und der A 66 durch den Riederwaldtunnel, den achtstreifigen Ausbau der
A 5 vom Nordwestkreuz bis zur Ausfahrt Friedberg, den sechsstreifigen
Ausbau der A 661 vom Bad Homburger Kreuz bis Frankfurt-Eckenheim
sowie den sechsstreifigen Ausbau der A 643 vom Schiersteiner Kreuz
bis Mainz-Mombach. Dies umfasst auch den Neubau der Schiersteiner
Brücke. Auf der Schiene sind vor allem der Ausbau des Knotens Frankfurt und der Aus- beziehungsweise Neubau der Strecke Frankfurt-Fulda zu nennen – beide Vorhaben sind von zentraler Bedeutung für das
deutsche Netz. Wichtig ist auch die Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim. Im Schienennahverkehr stehen der Ausbau der S-Bahn von Frankfurt-West nach Bad Vilbel und die Nordmainische S-Bahn FrankfurtHanau oben auf unserer Prioritätenliste. ❙
INTERVIEW
Dr. Andreas
Freundt
Geschäftsführer,
IHK Frankfurt,
Standortpolitik
[email protected]
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F rankfurt R hein M ain
Region der kurzen Wege
Der Regionalverband FrankfurtRheinMain definiert sich als Anlaufstelle, bei der in Sachen Verkehrsinfrastruktur
die Fäden gesamtplanerisch zusammenlaufen und verkehrsmittelübergreifende Konzepte entwickelt werden.
H
underttausende Menschen durchqueren Tag für Tag die Region
FrankfurtRheinMain. Weit über 300 000 Pendler sind täglich zu
ihren Arbeitsplätzen in Frankfurt und weitere Hunderttausende
zu einem der anderen regionalen Zentren unterwegs. Wer mit der Bahn
fährt, nutzt mit dem Frankfurter Hauptbahnhof den strategisch wichtigsten Umsteigebahnhof der Deutschen Bahn oder den neuen ICE-Bahnhof am Flughafen. Die Metropolregion FrankfurtRheinMain punktet im
internationalen Wettbewerb mit einem leistungsfähigen Schienenverkehr und qualitativ hochwertigen Fernzügen im dichten Takt. Exzellente,
mehrfach täglich angebotene und meist direkte Verbindungen in die europäischen Metropolen unterstreichen, dass die seit jeher gut angebundene Region auch heute nichts von ihrer guten Erreichbarkeit eingebüßt
hat. Wichtiger Meilenstein war dabei im vergangenen Jahr die Inbetriebnahme des Hochgeschwindigkeitsverkehrs nach Lyon und Marseille, eine
Verbindung nach London ist in Planung.
Autofahrer reisen über das Frankfurter Autobahnkreuz und machen
es mit mehr als 310 000 Fahrzeugen am Tag zu einem der meistbefahrenen Straßenknotenpunkte Europas. Hier kreuzen sich mit den Autobahnen A 5 und A 3 wichtige Verkehrsachsen von Nord nach Süd und von
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Ost nach West. Nördlich des Frankfurter Kreuzes sind fast 150 000 Kraftfahrzeuge täglich unterwegs, an der A 5 südlich des Gambacher Kreuzes
bei Gießen nahezu 100 000, auf der A 67 bei Darmstadt sind es noch bis
zu 70 000 Autos und Lastwagen.
Wichtiger Knoten im weltweiten Luftverkehr und eines der wichtigsten Luftdrehkreuze Europas ist der Flughafen Frankfurt in unmittelbarer Nähe des Frankfurter Autobahnkreuzes mit einem jährlichen
Fluggastaufkommen von über 57 Millionen Passagieren und über
zwei Millionen Tonnen Frachtaufkommen. Er liegt damit weltweit an
neunter beziehungsweise siebter Stelle. Weitere wichtige Flughäfen
sind die auf den gewerblichen und Freizeitverkehr fokussierten Anlagen
in Egelsbach im Kreis Offenbach sowie Reichelsheim im Wetteraukreis.
Mit den Häfen Frankfurt – der Schiffsanlegeplatz weist einen Jahresumschlag von 3,75 Millionen Tonnen auf – sowie Mainz (3,15 Millionen Tonnen) und Hanau (1,28 Millionen Tonnen) spielt die Metropolregion auf diesem Terrain ebenfalls ganz vorne mit. In den größeren Häfen
werden zudem immer mehr Güter auf die Schiene gebracht, sie entwickeln sich immer mehr zu trimodalen Drehscheiben – sie sind also Knotenpunkte für Straße, Schiene und Wasserstraße.
IHK WirtschaftsForum 04.13
grafik:rmv
Schnell da und schnell wieder weg ist jedoch nicht alles, was beim
Thema Mobilität zählt. Auch innerhalb der Region FrankfurtRheinMain
sind die Menschen hervorragend unterwegs: Die Metropolregion verfügt
über ein ausgezeichnetes Straßen- und mit den Verkehrsverbünden RMV,
VAB und VRN zudem über ein hervorragendes Angebot im öffentlichen
Personennahverkehr. Ein gut entwickeltes regionales Radroutennetz ergänzt diese Verkehrsachsen. Hinzu kommen vielschichtige Ansätze zur
Förderung des Fahrradverkehrs. Damit punktet die Region im internationalen Vergleich durch kurze und attraktive Wege in alle Richtungen.
Um die Mobilität der Bürger auch künftig zu gewährleisten, ohne
dass die örtliche Lebensqualität beeinträchtigt wird, sind neue Ansätze
und effiziente Partnerstrukturen erforderlich. Der Regionalverband FrankfurtRheinMain ist die wichtige Anlaufstelle, bei der sowohl gesamtplanerisch die Fäden zusammenlaufen als auch verkehrsmittelübergreifende Konzepte entwickelt werden.
Im Auftrag des Regionalverbands, des Landes Hessen und der Firma
Log-o-Rail wurde das Schienengüterverkehrskonzept Rhein-Main erstellt.
Es verdeutlicht exemplarisch, dass sich das jährliche Frachtaufkommen
von 33 Unternehmen durch Änderungen im Betriebsablauf, mehr Bündelung mit anderen Transporten, logistische Steuerung und kleine Investitionen in die Gleisinfrastruktur von der Straße auf die Schiene verlagern ließe. Dadurch könnten jährlich über 45 000 Lkw-Fahrten eingespart
werden. Um derartige Potenziale nutzen zu können, sind zunächst vorhandene Kenntnisdefizite zu beseitigen. Oftmals sind Unternehmen die
vielfältigen Schienenverkehrsangebote, insbesondere auch privater Eisenbahnverkehrsunternehmen, sowie Förderprogramme zur Schaffung
und Sanierung von Gleisanschlüssen nämlich nicht bekannt.
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Verkehr | Mobilität
Drei Beispiele für erfolgreiche Verlagerungen seien im Folgenden
genannt: Seit April 2010 verkehrt mit drei Verbindungen wöchentlich ein neuer Containerzug vom Frankfurter Osthafen nach Hamburg. Im Oktober 2010 kamen zwei weitere Züge hinzu. Seit Oktober
2010 vermarktet ein Logistikdienstleister zweimal wöchentlich einen Zugdienst von Rotterdam über Köln nach Osteuropa (Österreich,
Ungarn, Rumänien mit Anschlussmöglichkeiten in die Türkei). Haltepunkte sind auch für Worms und Darmstadt vorgesehen und bieten somit Anknüpfungsmöglichkeiten für Betriebe in der Region. Der
Zug besteht aus Kessel-, Schüttgut-, Container- und gedeckten Waggons. In Biebesheim am Rhein wurde mit Mitteln des Landes Hessen
ein Industriestammgleis saniert. Seit 2011 wird der Betrieb aufrechterhalten und die bisherige jährliche Transportleistung auf 300 Waggons gesteigert. Hiervon profitiert unter anderem eine große Entsorgungsfirma, welche nunmehr per Bahn Transporte aus der Schweiz
über ihren hierfür wieder in Betrieb genommenen Gleisanschluss erhält. Weitere positive Verlagerungsimpulse auf an der Strecke liegende Firmen sind zu erwarten.
In der Metropolregion FrankfurtRheinMain sind die Bewohner
gewohnt, über die Grenzen hinauszudenken. Die sich mit der Öffnung
der beiden Schweizer Alpentunnel für den Schienenverkehr ergebenden
Herausforderungen für die Entwicklung der Rheinachse im Zuge des
trans-europäischen Korridors Rotterdam – Genua werden im EU-Projekt
Code 24 konkretisiert. Hier vertritt der Regionalverband die Belange weiter Teile der Metropolregion und versucht in Kooperation mit regionalen
und internationalen Partnern, insbesondere mit einer Online-Transportbörse für den Schienengüterverkehr, mehr Güter von der Straße auf die
Schiene zu verlagern. Dabei wird auch ein wichtiger Beitrag zum Abbau
von Leerkapazitäten bei bestehenden Zugangeboten und zur Akzeptanzsteigerung der Schiene geleistet.
Um schließlich den qualitativen wie quantitativen Verkehr in der Region im Hinblick auf zukünftige Entwicklungen so realitätsnah wie möglich abzubilden, erstellen der Regionalverband FrankfurtRheinMain, der
Rhein-Main Verkehrsverbund, das Land Hessen und die Stadt Frankfurt
die Verkehrsdatenbasis Rhein-Main. Sie wird für sämtliche Verkehrsuntersuchungen in der Region verwendet und macht dadurch die Ergebnisse vergleichbar - damit FrankfurtRheinMain auch künftig das zentrale Verkehrsdrehkreuz in Europa bleibt. ❙
autor
Ludger Stüve
Direktor,
Regionalverband
Frankfurt­RheinMain, Frankfurt
[email protected]
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FOtO: PICture-aLLIanCe / DPa
Inzwischen legen die Frankfurter etwa ein Fünftel
aller Wege zur arbeit mit dem Fahrrad zurück.
FranKFurter VerKeHrSPOLItIK
DEN WANDEL GEsTALTEN
Verkehr und Mobilität bedeuten in einer Wirtschaftsmetropole wie Frankfurt mehr als nur den Bau und
den unterhalt von Infrastruktur. Denn Straßen und Wege sind immer auch urbaner Lebensraum.
Z
ukünftig wird es nicht mehr darauf ankommen, dass wir überall hinfahren können, sondern, ob es sich lohnt, dort anzukommen“: Der nicht gerade als Verkehrsfachmann bekannt gewordene schriftsteller hermann Löns schrieb diese Worte und war sich
vermutlich nicht bewusst, wie treffend er damit die Ambivalenz urbaner Verkehrspolitik benennt. Mobilität und Verkehr sind entscheidende
standortfaktoren – und zwar in zweierlei hinsicht: Erstens bedürfen
Menschen und Güter ihrer zum Austausch, und zweitens sind straßen
und Wege mitprägend für Lebensgefühl und Lebensqualität einer stadt.
Diese Einsicht war für den verstorbenen Frankfurter stadtrat Lutz sikorski immer handlungsleitend. Für das von ihm nach langen Jahrzehnten
neu geschaffene Verkehrsdezernat gilt dies immer noch: Die entscheidende Weichenstellung in der Frankfurter Verkehrspolitik der vergangenen Jahre war nicht nur die Vereinigung aller einschlägigen Zuständigkeiten unter eine einheitliche politische Verantwortung. Vielmehr war
sie darüber hinaus auch die Wahrnehmung dieser Verantwortung, im
Bewusstsein, dass Verkehr und Mobilität für eine Großstadt weit mehr
bedeuten als Bau und unterhalt von Verkehrsanlagen.
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Dies gilt in besonderem Maße für Frankfurt als wirtschaftsstarkem
Verkehrsknotenpunkt und Pendlerhauptstadt. Arbeitnehmer- und Wirtschaftsverkehre müssen hier auf weitestgehend feststehenden Verkehrsflächen zwischen dem städtebaulichen Bestand abgewickelt werden.
Dabei müssen aber zugleich noch Kapazitätsreserven für die Zukunft
gesichert werden, denn Frankfurt wird weiter wachsen. Auf dieses Ziel
hat das Verkehrsdezernat seit 2006 hingearbeitet: Das straßenverkehrsamt betreibt heute die modernste Verkehrsleitzentrale einer deutschen
Großstadt. sie bedient sich nicht nur der besten verfügbaren Technologie, sondern testet im stadtteil Niederrad, wo Fahrzeuge mit Ampeln
über WLAN kommunizieren, bereits Techniken der Zukunft. Die vielfältigen Baumaßnahmen mit Einfluss auf das Verkehrsgeschehen werden
zentral koordiniert. und es wird weiterhin viel gebaut: Denn Frankfurts straßen selbst wollen ebenfalls trotz knapper werdender Mittel
unterhalten werden. Das zu diesem Zweck aufgebaute unterhaltungsmanagement des Amts für straßenbau und Erschließung ermöglicht einen zielgerichteten Mitteleinsatz. Von ADAc und Bundesverkehrsministerium wurde es als vorbildlich ausgezeichnet.
IHK WirtschaftsForum 04.13
Verkehr | Mobilität
IHK WirtschaftsForum 04.13
Dies wohlgemerkt zu einem Zeitpunkt, in dem vor allem die Großstädte dringend auf verlässliche Aussagen warten, wie die Zukunft der
Infrastrukturfinanzierung nach Auslaufen des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG) aussehen soll. Die Maut-Debatte polarisiert
nicht nur. sie erstickt auch die notwendige Diskussion um Notwendigkeiten und Grenzen steuernder verkehrspolitischer Eingriffe einerseits
und um die Kosten und die Finanzierung von Mobilität in allen Verkehrsformen andererseits. Eine engagierte, ehrliche Debatte darüber, welche
Verkehre sich Frankfurt, die Region, hessen und Deutschland in Zukunft
leisten können und welche in welchem Ausmaß subventioniert werden
sollen, ist unausweichlich. über den Aspekt externalisierter Kosten des
Autoverkehrs muss in diesem Kontext ebenfalls gesprochen werden –
gerade um auch in Zukunft Mobilität für Menschen und Güter bezahl❙
bar und verlässlich bereitstellen zu können.
AuTOR
sTEFAN MAJER
Stadtrat und
Verkehrsdezernent,
Frankfurt, [email protected]
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Auch im öffentlichen Nahverkehr hat sich vieles bewegt: Nachtbusse verkehren inzwischen jede Nacht, die Neubaugebiete Riedberg
und Frankfurter Bogen sind mit zwei neuen stadtbahn- und einer neuen Tram-Linie erschlossen worden und weitere Großprojekte stehen auf
der Agenda der nächsten Jahre. Die Förderung des Radverkehrs als hocheffiziente Alternative zum Auto, gerade auf strecken bis fünf Kilometer, hat die einst beschlossene Zielmarke von 15 Prozent Radverkehrsanteil bis 2012 längst übertroffen. hauptprofiteur dieser Verlagerung
ist der Autoverkehr: 2008 wurden 18 Prozent aller Wege zur Arbeit von
Frankfurtern mit dem Rad zurückgelegt – eine deutliche Entlastung, gerade in der morgendlichen Rushhour. Zuletzt steht in diesem Jahr die
Eröffnung einer neuen Mainbrücke bevor, mit der die Boomregion um
die Europäische Zentralbank im Frankfurter Osten hervorragend angebunden und die hanauer Landstraße merklich entlastet werden wird.
Bei alledem wurde nie vergessen, dass straßen und Wege eben auch
urbaner Lebensraum sind: hunderte neuer straßenbäume wurden seit
2006 gepflanzt. sie sorgen für ein besseres Klima in der stadt, nicht
nur im sommer. sogenannte Gehwegnasen sichern die wichtigen Fußwegebeziehungen gerade für Kinder und ältere Menschen. Querungen
und haltestellen werden für mobilitätseingeschränkte Menschen barrierefrei ausgebaut und mit Augenmaß regulierte sondernutzungen beleben und bereichern den öffentlichen Raum. Auch die Konflikte, die
aus und im Verkehrsgeschehen entstehen, werden nicht ignoriert oder
in ideologischen schützengräben der Vergangenheit ausgetragen: Mit
den neuen umweltzonen in Wiesbaden und Mainz haben erste Ansätze
einer regionalen Luftreinhalteplanung auch im Verkehrsbereich Gestalt
angenommen. Von den nach Frankfurter Vorbild harmonisierten Ausnahmeregelungen und der gegenseitigen Anerkennung der Ausnahmen
profitieren nicht zuletzt die unternehmen in der Region.
Für sicherheit und gegenseitige Rücksichtnahme auf Frankfurts straßen sorgt gemeinsam mit der Landespolizei heute eine bestens ausgestattete Verkehrsüberwachung. sie beschert Frankfurt trotz der immensen Verkehrsbelastung unterdurchschnittliche Verletztenzahlen, auch
und gerade bei Kindern. Deren sicheres Verkehrsverhalten wird schon
im Kindergarten gezielt gefördert. Die regen Debatten um das Thema
Verkehrslärm und schutz der Nachtruhe werden indes auch in diesem
Jahr erhalten bleiben.
Der Wandel von Verkehr und Mobilität in Frankfurt ist sichtbar und
hat der Lebensqualität und dem Wirtschaftsstandort genützt. Diesen
Wandel weiter zu gestalten, bleibt eine Aufgabe für die Zukunft. Doch
die verkehrspolitischen Erfolge für die Mainmetropole und die Menschen, die in ihr leben und arbeiten, dürfen den klaren Blick auf die
herausforderungen der Zukunft nicht verstellen. Dem komplexen Gefüge der Finanzierung von Verkehrsinfrastruktur und ihres Betriebs stehen gravierende Änderungen bevor. Manche geben hier Antworten, die
den Eindruck erwecken, es sei über die Fragen nicht ausreichend nachgedacht worden: simple Einnahmeverbesserung zugunsten des Bundes
über eine Pkw-Maut wird den Großstädten und Metropolregionen jedenfalls nicht helfen. Dies gilt insbesondere dann, wenn diese Mittel für
Neubau und Erweiterung der Autobahninfrastruktur verausgabt werden sollen und somit den zusätzlichen Verkehr und die Finanzierungslöcher von morgen – gerade auch in den Kommunen, die schon heute
eine Beteiligung an den Einnahmen der Lkw-Maut fordern – erzeugen.
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13
FOtO: PICture-aLLIanCe / DPa
Der Frankfurter Flughafen deckt nahezu 70 Prozent des
interkontinentalen Luftverkehrs in Deutschland ab.
FLuGHaFen
VON KOGGEN uND FLuGZEuGEN
Der Frankfurter Flughafen deckt knapp 70 Prozent des interkontinentalen Luftverkehrs in Deutschland ab. Insbesondere die exportstarken unternehmen in FrankfurtrheinMain profitieren davon, dass dieser Hub zu den größten Luftverkehrsdrehkreuzen weltweit zählt.
W
er nur ein kurzes stück auf den rund 13 000 deutschen Autobahnkilometern fährt, vorzugsweise nachts, bekommt einen
Eindruck, wie sehr dieses Land auf Mobilität gebaut ist: endlose Lichterketten, ständige Bewegung, nahezu ununterbrochen. Fast
52 Millionen Kraftfahrzeuge sind in Deutschland zugelassen. sie kommen auf eine jährliche Fahrleistung von mehr als 222 Milliarden Kilometer allein auf den Autobahnen. Auf allen straßen sind es 716 Milliarden
Kilometer. Die durchschnittliche Verkehrsstärke beträgt auf den meistbefahrenen Abschnitten der deutschen Autobahnen zwischen 106 000
und 186 000 Kraftfahrzeuge täglich. Insgesamt legen die rund 82 Millionen Deutschen im Jahr mehr als 900 Milliarden Kilometer im motorisierten Individualverkehr auf allen straßen zurück. Die Zahlenreihen ließen sich beliebig für alle anderen Verkehrsträger verlängern, mit
kaum weniger beeindruckenden Werten. Dieses Land wäre ohne Mobilität ein anderes. und deshalb ist die Annahme nicht falsch, dass der
wirtschaftliche Erfolg dieses Landes auch auf seiner leistungsfähigen
Verkehrsinfrastruktur beruht.
14
Welche Rolle Mobilität spielt, kann jeder für sich nachprüfen: Würde
man alle Termine, die Mobilität voraussetzen, aus dem eigenen Kalender streichen, bliebe kaum etwas zu tun übrig. Der Tagesablauf müsste
völlig neu organisiert werden. Was für den Einzelnen gilt, trifft nicht
minder auf die gesamte Volkswirtschaft zu. sobald der engste umkreis
einer kärglichen subsistenzwirtschaft verlassen wird, ist Wirtschaft
gleichbedeutend mit Mobilität. und das umso mehr, je größer die Rolle des Exports einer Volkswirtschaft ist. Die deutsche Volkswirtschaft
ist – wenn nicht nur die Exportvolumina, sondern auch die Qualität und
Dichte der Vernetzung in der internationalen Arbeitsteilung betrachtet
werden – die exportstärkste der Welt. Was auch heißt: unser Wohlstand,
die Qualität der öffentlichen Versorgung, der sozialen Absicherung, des
gesamten hohen Lebensstandards beruhen auch auf dem Erfolg deutscher Produkte und Dienstleistungen auf den Märkten der Welt.
Von der Korrelation von wirtschaftlicher Entwicklung und Mobilitätszuwachs bei größerer Reichweite lässt sich keineswegs erst seit
der Motorisierung sprechen. schon die hanse vor 500 Jahren hat geIHK WirtschaftsForum 04.13
Verkehr | Mobilität
zeigt, welches Wachstumspotenzial aus Mobilität und der Verbindung zu wichtigen Handelsplätzen
entsteht. Der Umlauf von Gütern
regt die Produktion ähnlicher, aber
besser konzipierter und fabrizierter
Waren an, erweitert die Nachfrage und das Spektrum der Ideen,
welches neue Produkt einem zu
erwartenden oder zu weckenden
Bedarf gegenübergestellt werden
könnte. Das marktgängige Wissen
weitet sich aus, darauf folgt weiter
ausgreifende wirtschaftliche Aktivität. Die Hanse, obwohl seit mehr
als 300 Jahren Geschichte, wirkt
heute noch identitätsbildend bei
den Hansestädtern, deren Selbstbild durch Weltoffenheit und Beweglichkeit, Modernität, Neugier
und das Gefühl geprägt ist, „wir
sind überall zu Hause“.
Heute sind wir alle „Hanseaten“. Und unsere „Koggen“ sind
die Flugzeuge, die die Märkte aller Welt – und nicht mehr nur die
der Ostseehäfen – zu einem großen
Handlungsraum für neue Ideen
und Produkte zusammenführen.
Vor allem aber können Maschinen
und industrielle Verfahren weltweit ohne Begrenzung ihre Märkte finden. Die bekannten Namen der
deutschen Industrie wie auch die vielen unbekannten Mittelständler,
Spezialisten, Hidden Champions überall im ganzen Land sind entweder
zu groß für den nationalen Markt, weil sie zu gut sind, um sich darauf
zu beschränken, oder sie sind viel zu innovativ, tüchtig und ingeniös,
um nicht ihre Chancen in der internationalen Arbeitsteilung zu sehen
und neue Herausforderungen überall auf der Welt zu suchen.
Auf ihren vielfältigen Wegen zu ihren weltweiten Kunden reisen die
meisten auch über den Flughafen Frankfurt, der nahezu 70 Prozent des
interkontinentalen Luftverkehrs Deutschlands abdeckt. Sie profitieren
davon, dass dieser Flughafen zu den größten und vitalsten LuftverkehrsHubs der Welt zählt. Mehr als 50 Prozent der Passagiere sind Umsteiger. Sie kommen nach Frankfurt, weil sie von hier aus mehr Ziele erreichen, als jeder andere Flughafen im weltweiten Vergleich zu bieten
hat. 233 Destinationen sind es im Winterflugplan. Im Sommer werden
sogar mehr als 300 Ziele angeboten.
Im europäischen Vergleich hat Frankfurt auch die meisten internationalen Ziele im Programm: Derzeit sind es 221 Destinationen, während von Amsterdam aus 208 Ziele in diesem Winterflugplan angeflogen
werden (Paris 204, München 157, London 154). Viele Umsteiger machen
es für weitere Airlines interessant, zusätzliche Ziele an diesem FlughaIHK WirtschaftsForum 04.13
fen anzubieten. Zusätzliche Ziele
verstärken den Zustrom von Umsteigern, was wiederum dazu führen kann, dass neue Ziele in den
Flugplan aufgenommen werden.
Luftverkehr ist Mobilität in
beliebig und vor allem schnell
konfigurierbaren Netzen. Luftverkehrsnetze sind denen der Datenkommunikation vergleichbar:
leistungsfähig und beweglich, immer auf der Suche nach den Knotenpunkten, in denen sich das
größte Verkehrsaufkommen konzentriert, weil sie vom Austausch
und der Angebotsverdichtung leben. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die Plattform für das
Luftverkehrsdrehkreuz groß genug
ist, dass die Kapazität ausreicht,
den heutigen und künftigen Bedarf abzudecken.
Der Flughafen Frankfurt zählt
zu den bedeutendsten Knotenpunkten des internationalen Luftverkehrs. Das verdankt sich seiner
zentralen Lage mitten in Europa,
ist eine Folge der großen Nachfrage der deutschen exportierenden
Industrien sowie der operativen
Leistungsfähigkeit der Beschäftigten dieses Flughafens. Die Position Frankfurts im internationalen
Wettbewerb der großen Luftverkehrsdrehkreuze ist hervorragend, aber
nicht unerschütterlich.
Nur wenn der Flughafen Frankfurt in der Lage ist, mit der Nachfrage
zu atmen, wird er in der Lage sein, das Verbindungsangebot in Qualität
und Quantität auf Höhe des Bedarfs der exportorientierten Wirtschaft,
der deutschen Logistik und des reisenden Publikums zu halten. Leidet
die Konnektivität dieses Drehkreuzes, sind Verkehrsverlagerungen und
eine Abschwächung des Angebots unvermeidlich. Und das geht schneller, als neue Schienentrassen verlegt, Autobahnen gebaut sind. Fast so
schnell, wie die Hypes auf die spannenden Sites im Internet an- und
abschwellen. ❙
autor
Dr. Stefan
Schulte
Vorstandsvorsitzender,
Fraport,
Frankfurt
s.schulte@
fraport.de
15
FOtO: PICture-aLLIanCe / DPa
Der tGV euroduplex legt die rund 1 000 Kilometer lange Strecke zwischen
Frankfurt und Marseille in sieben Stunden und 46 Minuten zurück.
SCHIenenVerKeHr
EuROPA RücKT ZusAMMEN
50 Jahre nach unterzeichnung des elysée-Vertrags ist die europäische einigung auf der Schiene vorangekommen.
Die neue Infrastruktur für ICe und tGV von Frankfurt nach Paris und Marseille zeigt, wie nah sich Deutschland
und Frankreich sind.
s
eit Juni 2007 verbinden DB und sNcF Deutschland und Frankreich
im Joint Venture Alleo gleich auf zwei Routen mit hochgeschwindigkeit: Von der hessischen Bankenmetropole Frankfurt reisen die
Fahrgäste in nur dreieinhalb stunden bis zu fünfmal täglich im IcE oder
TGV nach Paris (via Mannheim und saarbrücken). Zum Vergleich: Die
beste Reisezeit von Frankfurt in die Bundeshauptstadt Berlin erzielt
der IcE-sprinter: drei stunden und 45 Minuten. Außerdem fahren von
stuttgart (oder München) TGV der neuesten Generation TGV Euroduplex (509 Plätze auf zwei Etagen) in nur drei stunden und 40 Minuten
bis zu viermal täglich an die seine.
Jüngstes Baby des Alleo-Joint-Ventures ist die am 23. März 2011 eröffnete Verbindung Frankfurt–Marseille. Die 1 056 Kilometer zwischen
der Mainmetropole und Europas Kulturhauptstadt 2013 legt der TGV
in nur sieben stunden und 46 Minuten zurück. In Frankfurts Partner-
16
stadt Lyon sind Reisende schon nach sechs stunden. In 2012 haben bereits 126 000 Kunden das internationale Zugangebot Richtung Provence
genutzt und damit den Businessplan um fast zwei Drittel übertroffen.
Basis für schnelle Verbindungen in Europa ist eine Eisenbahninfrastruktur mit Neubaustrecken. Dabei profitiert der deutsch-französische
hochgeschwindigkeitsverkehr hier gleich mehrfach von Neubaustrecken in Frankreich: Die IcE und TGV von und nach Paris werden über
die 2007 in Betrieb genommene LGV Est européenne geführt. Diese umfasst 300 Kilometer Neubaustrecke von Vaires, 20 Kilometer östlich von
Paris, bis zu ihrem vorläufigen Endpunkt Baudrecourt im Département
Moselle in der Region Lorraine. Bahnhöfe und Fahrzeuge eingeschlossen, hat sich Frankreich diese strecke letztlich mehr als 5,5 Milliarden
Euro kosten lassen. Die an der strecke liegenden Regionen, Departements und städte sowie die Eu zahlten mit. Weitere 100 Kilometer NeuIHK WirtschaftsForum 04.13
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A+.​E-Klasse:​Kraftstoffverbrauch​innerorts/außerorts/kombiniert:​14,4–4,1/8,2–3,8/10,5–4,1​l/100​km;​CO₂-Emission​kombiniert:​222–110​g/km;​Effizienzklasse:
F–A.​GLK-Klasse:​Kraftstoffverbrauch​innerorts/außerorts/kombiniert:​10,8–6,4/7,3–4,9/8,6–5,5​l/100​km;​CO₂-Emission​kombiniert:​199–143​g/km;
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Verkehr | Mobilität
Frankfurt a.M.
Deutschland
Kaiserslautern
Mannheim
Saarbrücken
Karlsruhe
Paris-Est
Forbach
Strasbourg
France
Stuttgart
BadenBaden
Augsburg
Ulm
Belfort
Mulhouse
München
Besançon
Chalon-s-S.
GraFIK: DeutSCHe BaHn
Lyon
Nimes
Montpellier
Perpignan
Avignon
Aix-en-Provence
Marseille
Toulon
Cannes
Nice
Das deutsch-französische Hochgeschwindigkeitsverkehrs-netz.
baustrecke bis Vendenheim, nahe strasbourg, sind bereits im Bau und
sollen bis 2016 fertig gestellt werden. Der Kostenvoranschlag liegt bei
zwei Milliarden Euro.
Die Züge Frankfurt-Marseille nutzen auch auf der deutschen seite
zwischen Mannheim und Abzweig saalbach sowie zwischen Rastatt und
Appenweier einige Abschnitte Neu- beziehungsweise Ausbaustrecken.
Richtig voran geht es dann in Frankreich via strasbourg und Mulhouse,
wo die im Dezember 2011 für 2,5 Milliarden Euro fertig gestellte LGV
Rhin-Rhône mit bis zu 320 stundenkilometern östlich an Dijon vorbeiführt, um dann über Lyon und die LGV Méditerranée mit 300 stundenkilometern und kurzen Zwischenstopps in Avignon TGV und Aix-en-Provence TGV zügig dem Mittelmeer entgegenzustreben. Bei aller Freude
über diese schöne Infrastruktur bleibt ein Wermutstropfen: hochgeschwindigkeitsstrecken haben ihren Preis. Diesen allein zu tragen, tun
sich auch die französischen Institutionen in Zeiten begrenzter schuldenkapazitäten zunehmend schwer – und haben begonnen, die Trassenpreise deutlich anzuheben.
Doch Geld ist nicht die einzige herausforderung, der sich die Verantwortlichen im grenzüberschreitenden schienenverkehr stellen müssen: Die national geprägte Eisenbahngeschichte hat ein Puzzle verschiedenster technischer spezifikationen hinterlassen, was internationale
Verkehre in höchstem Maße komplex macht. Die zwischen Deutschland
und Frankreich eingesetzten IcE der Baureihe 406 MF und die TGV Euroduplex sind für drei verschiedene stromsysteme ausgelegt. Die hGVZüge müssen zudem insgesamt fünf verschiedene Zugsicherungssysteme
für klassische strecken und Neubaustrecken in beiden Ländern beherrschen und außerdem noch das neue europäische system ETcs (European Train control system), das in den nächsten Jahrzehnten sukzessive die nationalen Techniken ablösen soll. Nur wenige Züge beherrschen
diese komplexe Anpassungsfähigkeit an verschiedenste nationale Infrastrukturen und können außerdem noch 320 stundenkilometer fahren.
Bei aller Begeisterung für komplexe Technik und ihre Beherrschung
sind es aber letztlich die Fahrgäste, die über den Erfolg eines Angebots
18
entscheiden. sNcF und DB betreuen daher die rund 60 Prozent deutschen
und zu 26 Prozent französischen Gäste sowie die 14 Prozent Kunden aus
anderen Ländern gemeinsam. Das DB-sNcF-Joint-Venture Alleo konzipiert für diese internationale Zielgruppe den Marketing-Mix und entwickelt ihn kontinuierlich weiter. Wichtige Produktmerkmale sind unter anderem deutsch-französische Zugteams, die die Fahrgäste auf der
gesamten strecke betreuen. Diese Verbindung der Kulturen hat sich in
der Praxis bewährt. Rund 90 Prozent der Kunden sind mit den deutschfranzösischen Teams an Bord sehr zufrieden oder zufrieden (Kundenstudie TNs sofres 10/2012).
Die Fahrplanangebote der deutsch-französischen Verkehre sind aufeinander abgestimmt, sodass die teuren hGV-Züge effizient eingesetzt
werden können. Beispielsweise fahren die im Marseille-Verkehr eingesetzten TGV einen durchgehenden umlauf Marseille–Frankfurt–Paris
(und zurück). Eine Tour von insgesamt mehr als 1 700 Kilometern (one
way) mit einer Geschwindigkeit von oftmals 320 stundenkilometern in
jeweils 11,5 stunden. Die Triebfahrzeugführer von sNcF und DB fahren
in beiden Ländern sowohl IcE als auch TGV. Durch den engen Kontakt
der deutschen und der französischen Verkehrsleitungen untereinander
ist sichergestellt, dass auch bei störungen die für die Kunden jeweils
beste Lösung umgesetzt wird.
Die jährlichen Fahrgastzahlen von und nach Paris sind von 1,19 Millionen im Jahr nach der Einführung (2008) auf nunmehr 1,55 Millionen in 2012 gestiegen. 97 Prozent der Kunden geben in einer studie
von TNs sofres an, dieses Angebot im deutsch-französischen hGV auch
in Zukunft nutzen zu wollen, und ebenfalls 97 Prozent wollen es auch
weiterempfehlen. Der Marktanteil der Bahn zwischen Frankfurt und Paris betrug im vergangenen Jahr 26 Prozent (obgleich Anschlussreisende am Flughafen charles de Gaulle naturgemäß im Flugzeug anreisen).
Zwischen stuttgart und Paris ist der TGV mit 58 Prozent der Marktführer. Auf dieser strecke ist nur noch eine Airline mit Flugangeboten vertreten. Auch die neue TGV-Verbindung Frankfurt-Marseille ist erfolgreich am Markt gestartet.
Der hGV-Verkehr hat Deutschland und Frankreich sowie gerade
auch Frankfurt und Paris näher zusammenrücken lassen. Ein ähnlicher
Effekt war zuvor bei den ungleich kürzeren strecken Frankfurt–Köln und
Nürnberg–München zu beobachten. Mit der absehbaren Fertigstellung
der „Verkehrsprojekte Deutsche Einheit“ Nürnberg–Erfurt–halle / Leipzig werden der Osten Deutschlands und Berlin besser an Deutschlands
zentrale Drehscheibe Frankfurt, an München und den süden Europas
angebunden. hGV-schieneninfrastruktur führt die Menschen unterschiedlicher Länder und Regionen zusammen und wird so zum wirksamen Instrument der europäischen Einigung – mit höherer Geschwindigkeit als oftmals im politischen Raum.
❙
AuTOREN
DR. KLAus
VORNhusEN (l.)
Deutsche Bahn, Konzernbevollmächtigter
für Hessen, Frankfurt
klaus.vornhusen@
deutschebahn.com
FRANK
hOFFMANN (r.)
Vorsitzender der
Geschäftsführung,
alleo, Saarbrücken
frank.hoffmann@
alleo.eu
IHK WirtschaftsForum 04.13
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eine Zukunftsklausur in der IHK Frankfurt gab den anstoß zur Gründung eines arbeitskreises Wirtschaftsverkehr.
Dieses Gremium soll sich für den Wirtschaftsverkehr in der Mainmetropole einsetzen und dessen notwendigkeit
gegenüber der Politik formulieren.
D
as Leitbild der mobilen Gesellschaft ist nach wie vor stark durch
das Auto geprägt. Die Auswirkungen machen sich insbesondere in prosperierenden Ballungsräumen bemerkbar: Das erhöhte
Verkehrsaufkommen durch den motorisierten Individualverkehr belastet die hauptverkehrsachsen – und das längst nicht mehr nur zu spitzenzeiten. Gesellschaftliche Veränderungen, die sich unter anderem in
der wieder wachsenden Bedeutung der Innenstadt als Wohnort abbilden, die Ausweitung von citynaher Betriebsansiedlung und die zunehmende Bedeutung des Versandhandels tragen ebenfalls dazu bei, dass
es in der Verkehrsinfrastruktur vermehrt zu Kapazitätsengpässen kommt.
Nutzungskonkurrenzen
städte wie Frankfurt sind Räume mit hohen Nutzungskonkurrenzen. sie
sollen Wohnort, Freizeit- und Erholungsraum sowie Versorgungszent–
rum sein und darüber hinaus eine gute Erreichbarkeit bei hoher Aufenthaltsqualität aufweisen. Dabei kommt es zwangsläufig zu Zielkonflikten zwischen den Nutzergruppen, die unterschiedliche Bedürfnisse
und Anforderungen an die stadt stellen. Eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur ist für die positive Entwicklung eines standorts jedoch
ein wesentlicher Erfolgsfaktor. um das wachsende Verkehrsaufkommen besser zu organisieren, sind daher Anstrengungen von allen Verkehrsteilnehmern und -beteiligten erforderlich. Die IhK-Zukunftsklausur zum Frankfurter Wirtschaftsverkehr hat dafür die Initialzündung
geliefert. über 40 Experten aus unterschiedlichen Branchen und Wirkungsbereichen waren von der IhK Frankfurt eingeladen, ihre persönlichen Einschätzungen zum Frankfurter Wirtschaftsverkehr darzulegen.
Grenze der Belastbarkeit
Die Experten analysierten zunächst die Ist-situation, um darauf aufbauend die Potenziale für eine Verbesserung der Effizienz des Frankfurter Wirtschaftsverkehrs zu formulieren. In einem weiteren Arbeitsschritt
waren die Teilnehmer dazu eingeladen, ihren Gedanken und ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen, um optimistisch-utopische Ideen für einen
Wirtschaftsverkehr der Zukunft zu entwerfen. übereinstimmend stellten die Experten fest, dass der Innenstadtverkehr sehr stark durch die
Pkw-Nutzung geprägt ist. Der große Anteil des motorisierten Individu-
IhK-JAhREsThEMA 2013
Im nachgang zur Zukunftsklausur „Frankfurter Wirtschaftsverkehr“ hat die
IHK Frankfurt eine Broschüre herausgegeben. Darin werden die arbeitsergebnisse dokumentiert.
20
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jahresthema.
IHK WirtschaftsForum 04.13
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für alle Geschäftskontoeröffnungen ab 01.03.2013.
Verkehr | Mobilität
alverkehrs in Verbindung mit einem zunehmenden Zulieferverkehr und
Andienungsaufkommen belastet die Straßeninfrastruktur und bringt
diese in Spitzenzeiten an die Grenze der Belastbarkeit.
„Verkehr, Mobilität und Transport müssen neu gedacht werden“, lautete das Fazit der Experten. In der letzten Arbeitsphase haben die Teilnehmer aus den vertiefenden Diskussionen schließlich Projektideen und
Maßnahmen abgeleitet, um eine wünschenswerte Zukunft des Frankfurter Wirtschaftsverkehrs zu gestalten. Dabei kristallisierten sich vier
Kernforderungen heraus:
Datenbasis schaffen
Wirtschaftsverkehr ist ein komplexes Thema. Immer wieder wurde
deutlich, dass für eine Vielzahl der Antworten auf die aufgeworfenen
Fragestellungen eine detaillierte Datenbasis benötigt wird. Um die
Informationslücken zu schließen, steht auf dem Forderungskatalog
der Teilnehmer eine fundierte Analyse des innerstädtischen Personenund Güterverkehrs, in der auch eine Bestandsaufnahme der bisherigen
Projekte und Ansätze für ein zukunftsorientiertes Mobilitätskonzept
Projektideen für den Frankfurter Wirtschaftsverkehr
❙❙ Einrichtung von Güterverteilzentren / Logistikknoten-
punkten: Die Zielsetzung ist, Anlieferungen zu bündeln und die
Andienung der Innenstadt durch weniger und kleinere umweltfreundlichere Fahrzeuge zu ermöglichen. Dazu sollen zunächst Standorte
und Bedarf eruiert sowie bereits bestehende Erfahrungen aus
vergleichbaren Projekten analysiert werden. Dieses Projekt sollte
nach Vorliegen der Datenbasis zum Frankfurter Wirtschaftsverkehr
angegangen werden.
❙❙ Task Force für Anlieferungszonen: Unterstützung des
Pilotprojekts der Stadt Frankfurt: Freihalten der Anlieferungszonen
von Fehlparkern (ab 2013: Befahren der Andienungszonen mit zwei
Elektrorollern zur Überwachung).
❙❙ Einrichtung von Lkw- / Sammelparkplätzen: Standortsuche
für Abstellplätze und einen Ersatz für einen Autohof unter Einbindung
des Regionalverbands FrankfurtRheinMain und der Wirtschaftsförderung der Stadt Frankfurt.
❙❙ Förderung emissionsarmer Verkehrsmittel: Es sollen
Anreize für die Beschaffung neuer emissionsarmer Fahrzeuge (vor
allem im Wirtschaftsverkehr) geschaffen werden. Eine Anpassung
der Infrastruktur für das Laden elektroangetriebener Fahrzeuge und
die Einrichtung einer Fahrspur für CO2-arme Fahrzeuge sollen die
Akzeptanz der Verkehrsmittel begünstigen. Für kleinere Fahrzeuge
soll es vergünstigte Parkmöglichkeiten geben.
❙❙ Schaffung von Wechselzonen zwischen allen Verkehrssystemen: Um den Wechsel vom motorisierten Individualverkehr auf
öffentliche Verkehrsträger zu begünstigen, soll es an gut erreichbaren
Verkehrspunkten ein ausgeweitetes Stellplatzangebot in Parkhäusern
geben.
Die Broschüre „Frankfurter Wirtschaftsverkehr“ kann online unter
www.frankfurt-main.ihk.de/wirtschaftsverkehr heruntergeladen oder
als kostenfreie Printversion bestellt werden.
22
enthalten ist, an erster Stelle. Durch die Erhebung von Grunddaten –
wie zum Beispiel der Fahrzeugbewegungen (Routen) innerhalb der
Innenstadt sowie der Anzahl ein- und ausfahrender Fahrzeuge –
soll der Ist-Zustand des Frankfurter Wirtschaftsverkehrs dokumentiert und Aussagen zur zukünftigen Entwicklung abgeleitet werden können.
Arbeitsgruppe und Mobilitätsgipfel
Es wird die Einrichtung einer Arbeitsgruppe „Frankfurter Wirtschaftsverkehr“ gefordert. Diese sollte sich aus Akteuren aus der Wirtschaft,
der Wissenschaft, der Stadt Frankfurt und von Verbänden zusammensetzen. Das Ziel der Arbeitsgruppe sollte sein, sich für den Wirtschaftsverkehr der Stadt Frankfurt einzusetzen und dessen Notwendigkeiten
gegenüber der Politik zu formulieren. Zudem soll ein Mobilitätsgipfel
als Informations- und Kommunikationsforum regelmäßig die Akteure
und Entscheidungsträger aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft zusammenbringen, um die Roadmap für einen zukunftsfähigen Frankfurter
Wirtschaftsverkehr kontinuierlich an die sich verändernden Rahmenbedingungen anzupassen und sich auf eine gemeinsame Zielvereinbarung
zu verständigen.
Mobilitätsinformationssystem
In einem integrierten Mobilitätsinformationssystem sollten die wesentlichen Daten für eine effiziente Verkehrsträgernutzung zusammengefasst
werden. Das System ist sowohl auf die B2C- als auch auf die B2B-Nutzung ausgelegt. Es vereint Fahrplanauskünfte mit Ticketverkauf, Staumeldungen mit Lagebild und Verlaufsprognose, Baustelleninformationen, ein Parkhausleitsystem, Carsharing- und Leihfahrradangebote,
Mitfahrzentralen und Stromtankstellen. Neben der Informationsfunktion ist ferner eine Reservierungs-, Buchungs- sowie eine Bezahlfunktion integriert. Mit diesen zusätzlichen Funktionen sollen Verkehrsträger bedarfs- und situationsgerecht ausgewählt sowie gebucht und
bezahlt werden können. Zur Orientierung des Nutzers ist die Auskunftsplattform mit einem GIS- und Routingsystem zu unterlegen. Das Mobilitätsinformationssystem müsste jedem zugänglich sein und über alle
zur Verfügung stehenden Informationskanäle abrufbar sein (Internet,
Smartphones, Apps).
Kosten-Nutzen-Analyse
Zur Optimierung der Ausnutzung der vorhandenen Infrastruktur wird
gefordert, sich auch mit den Kosten und dem Nutzen des Mobilitätsverhaltens intensiv auseinanderzusetzen. Die Zielsetzung lautet: Leer❙
fahrten vermeiden, Synergien nutzen.
autor
Dr. Alexander
Theiss
Stellvertretender
Leiter, Standortpolitik, IHK Frankfurt
[email protected]
IHK WirtschaftsForum 04.13
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FOtO: PICture-aLLIanCe / DPa
Fahrgemeinschaften entlasten das gesamte Verkehrssystem –
und verbessern darüber hinaus die interne Kommunikation.
FaHrGeMeInSCHaFten
TREFFPuNKT KAFFEEKüchE 2.0
Betriebliches Mobilitätsmanagement ist für immer mehr unternehmen ein wichtiges thema. Dabei steht eine
Vielzahl an Möglichkeiten zur Verfügung, den Pendlerverkehr effizient und umweltbewusst zu organisieren.
N
eben den Kosten und dem umweltaspekt sind es vor allem die
Parkplatz- und Verkehrsproblematik sowie die schlechte ÖPNVAnbindung, die unternehmen dazu veranlassten, sich Gedanken über den Arbeitsweg ihrer Mitarbeiter zu machen. sie setzen daher verstärkt auf nachhaltige, kostengünstige und umweltschonende
Mobilität und unterstützen die Einführung neuer und moderner Mobilitätsservices. Die Verantwortlichen versprechen sich mehr Kommunikation der Mitarbeiter untereinander, reduzierte Fehlzeiten, geringere
Kosten für Parkplätze sowie positive Auswirkungen auf das Firmenimage durch die Aktivitäten auf dem Feld corporate social Responsibility. Besonders in den Bereichen Employer Branding, interne Kommunikation, Mitarbeitermotivation und Nachhaltigkeit führt betriebliches
Mobilitätsmanagement zu positiven Effekten.
Alleine durch die Förderung von Fahrgemeinschaften durch unternehmen würden die rund 20 Millionen deutschen Autopendler um 711
Millionen Euro im Jahr entlastet werden. Der umwelt blieben 1,1 Millionen Tonnen des klimaschädlichen Treibhausgases cO² erspart. Im
24
Durchschnitt legt ein Pendler pro Jahr etwa 8 000 Kilometer mit dem
Auto zurück. Zu diesen Ergebnissen kommt die bundesweite studie
„Mobilitätsmanagement und die Förderung von Fahrgemeinschaften
im unternehmen“ zum stand des Mobilitätsmanagements in Deutschland, unterstützt vom Wirtschaftsministerium Rheinland-Pfalz.
Der Bedarf ist definitiv vorhanden. Wenig verwunderlich also, dass
in mehr als 70 Prozent der befragten unternehmen in den vergangenen zwei Jahren bereits Initiativen ins Leben gerufen wurden. In
57 Prozent der unternehmen sind jedoch bereits Projekte gescheitert, da sie zu wenig flexibel für die modernen Arbeitszeitmodelle und
die Anforderungen im unternehmensalltag waren. Doch das Potenzial ist groß: Die untersuchung zeigt, dass der Anteil der gemeinsam
pendelnden Mitarbeiter von durchschnittlich fünf auf zwölf Prozent
steigt, alleine durch die Einführung einer passenden IT-Plattform für
betriebliche Mobilität.
unternehmen haben eine Vielzahl an Möglichkeiten, den Pendlerverkehr effizient und umweltbewusst zu organisieren. Das schöne daIHK WirtschaftsForum 04.13
Verkehr | Mobilität
Pendlerströme rund um das Unternehmen effizient organisiert? Dieser und anderer Fragen nehmen sich externe Mobilitätsberater an,
geben Informationen zu allen mobilitätsrelevanten Themen und unterstützen die Verantwortlichen im Unternehmen bei der Einführung
neuer Maßnahmen.
Fahrräder
Jeder Berufspendler, der seinen Arbeitsweg mit dem Rad anstatt mit
dem eigenen Auto zurücklegt, spart pro Jahr rund eine Tonne CO² ein.
Durch die entschärfte Verkehrs- und Parkplatzsituation kommen Mitarbeiter entspannter an und leisten einen Beitrag zur eigenen Gesundheit.
Im Vergleich zum Pkw ist das Fahrrad nicht nur umweltfreundlicher,
sondern auch kostengünstiger. Bei durchschnittlich 200 Arbeitstagen
und einem täglichen Arbeitsweg von zehn Kilometern kostet der gefahrene Radkilometer im Schnitt etwa sechs Cent. Ein durchschnittlicher Mittelklassewagen kommt hingegen auf etwa 37 Cent.
Analog zum etablierten Dienstwagen stehen jetzt auch steuerlich
vergünstigte Diensträder zur Verfügung. Statt Dienstwagen haben Unternehmen nun die Möglichkeit, ihren Mitarbeitern ein Dienstfahrrad
zur Verfügung zu stellen. Arbeitnehmer versteuern ihr Zweirad pauschal mit monatlich einem Prozent des Listenpreises. In einem Punkt
sind Diensträder sogar besser gestellt als Dienstwagen: Der Arbeitsweg muss nicht versteuert werden.
Parkraummanagement
bei: Betriebliches Mobilitätsmanagement ist eine Win-win-Situation.
Egal ob Jobtickets, die Förderung von Fahrgemeinschaften, die Förderung von Fahrrädern und E-Bikes, der Einsatz externer Mobilitätsberater, effizientes Parkraummanagement oder spritsparendes Fahren – von
den Maßnahmen profitieren Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermaßen. Anbei ein Überblick über die Vorteile einzelner Maßnahmen:
Fahrgemeinschaften
Fahrgemeinschaften reduzieren die benötigten Firmenparkplätze und
entlasten das gesamte Verkehrssystem. Darüber hinaus bieten sie
vor allem Berufspendlern großes Einsparpotenzial. Wer täglich einen
Kollegen mit dem eigenen Auto mitnimmt, spart im Durchschnitt
600 Euro pro Jahr.
Jobticket
Die meisten ÖPNV-Betreiber bieten Unternehmenskunden ermäßigte
Fahrkarten oder Monatsmarken an. So machen Unternehmen ihren
Mitarbeitern den täglichen Arbeitsweg mit den öffentlichen Verkehrsmitteln noch attraktiver. Das Unternehmen selbst übernimmt die Verteilung der Fahrausweise und rechnet die Kosten intern mit den Mitarbeitern ab. Die Ersparnis liegt bei rund fünf Prozent.
Mobilitätsberater
Auch die Kosten für Herstellung und Unterhalt von Fahrradabstellanlagen sind deutlich geringer als für Pkw-Stellplätze. Jeder ebenerdige Pkw-Parkplatz verschlingt pro Jahr rund 960 Euro an reinen
Unterhaltskosten, Stellplätze im Parkhaus schlagen sogar mit rund
1 450 Euro zu Buche. Hinzu kommt: Sieben Mitarbeiter müssen sich
jeden Tag durchschnittlich um einen einzigen Firmenparkplatz streiten.
Ein in Zahlen nicht zu beziffernder Mehrwert für Unternehmen ist
die Kommunikation zwischen den Mitarbeitern, die sogenannte Kaffeeküche 2.0. Mitarbeiter lernen sich besser kennen und tauschen sich
aus, wenn sie gemeinsam unterwegs sind. Das verbessert die Kommunikation im informellen Rahmen, besonders wenn Kollegen aus unterschiedlichen Abteilungen den gleichen Arbeitsweg haben und auf
ihren täglichen Wegen Zeit miteinander verbringen.
Mobilitätskosten sinken, verfügbare Räume werden effizient genutzt – das erhöht gleichzeitig die Attraktivität als Arbeitgeber. Durch
kluge und individuell zugeschnittene Mobilitätskonzepte sowie eine
Optimierung des betrieblichen Verkehrs profitieren also Arbeitgeber
und Arbeitnehmer in gleichem Maße.
❙
autor
benjamin
kirschner
Vorstand, Flinc,
Ludwigshafen
[email protected]
Gute Erreichbarkeit ist ein entscheidender Standortfaktor für jedes
Unternehmen. Sind die Mitarbeiter auf das eigene Auto angewiesen
oder kommen sie gut mit dem ÖPNV zu ihrer Arbeitsstätte? Sind die
IHK WirtschaftsForum 04.13
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FOtO: PICture-aLLIanCe / DPa
Frankfurt ist noch nicht für den neuen Fernbusmarkt gerüstet: Die Bushaltestellen
am Südausgang des Hauptbahnhofs werden bald an auslastungsgrenzen stoßen.
MOBILItÄt
FREIE FAhRT FüR DEN FERNBus
„Die deutschen Greyhounds kommen“ oder „Wenn der Bus zum Zug kommt“: Dies sind nur zwei der vielen Überschriften deutscher Zeitungen, die zum Jahreswechsel den neuen, liberalisierten Fernbusmarkt ankündigten.
N
ach rund 80 Jahren ist im herzen Mitteleuropas ein Quasi-Monopol
gefallen, das angesichts von Eu-harmonisierung und Freizügigkeit
noch aus der steinzeit zu stammen schien: Das Personenbeförderungsgesetz aus dem Jahr 1934, welches die immer noch teilstaatliche Deutsche Bahn vor Fernbus-Konkurrenz schützte, wird damit entschärft und macht seit diesem Jahr flächendeckende Fernbuslinien auch
in Deutschland möglich. Ein Verkehrsmittel, das in vielen europäischen
und außereuropäischen Nachbarländern schon seit Jahrzehnten als Alternative zu Eisenbahn und Individualverkehr rege genutzt wird.
Der Fernbusmarkt gehörte zu den wenigen Wirtschaftsbereichen
in Deutschland, die nicht liberalisiert waren. Deshalb spielten Fernbuslinien in Deutschland in der Vergangenheit kaum eine Rolle und sind
beim Endkunden bis heute auch nicht geläufig. Einzige Ausnahme aus
Zeiten der deutsch-deutschen Teilung ist der Berlin-Verkehr. Er wurde
damals aufgrund der schlechten Eisenbahnverbindungen nach WestBerlin genehmigt und überwiegend von Fernbus-Tochterunternehmen
der Deutschen Bahn bedient. Andere Konzessionsanträge für Fernbuslinien wurden mit dem hinweis auf bestehende Bahnverbindungen versagt, auch wenn die Bahnreise deutlich teurer und mit mehrmaligem
umsteigen verbunden war.
26
Den ersten ernst zu nehmenden Vorstoß gegen das Bahn-Monopol
unternahm im sommer 2010 das Bundesverwaltungsgericht (BVerwG),
indem es die vorherrschende Regelung kritisierte und das subjektive Zulassungskriterium für Fernlinien um den Passus der „wesentlichen Verbesserung des Verkehrsangebotes“ konkretisierte. seit 2010 sind demnach
Fernbuslinien auch zu genehmigen, wenn ihr Angebot „deutlich preisgünstiger“ ist als das bestehende oder der Fernbus umsteigefreie Verbindungen herstellt, die es zuvor nicht gab. Trotz einiger Einzelerfolge
von Fernbusunternehmen dauerte es jedoch bis zum November 2012,
bis die finale Gesetzesnovelle von Bundestag und Bundesrat verabschiedet wurde: Die Fernbus-Marktliberalisierung trat zum 1. Januar in Kraft.
In Deutschland ist die Reisebusbranche stark mittelständisch geprägt. Laut Branchenverband RDA lassen rund 4 500 Privatunternehmen
etwa 41 000 Reisebusse fahren. Eine gute Voraussetzung für unternehmer, den liberalisierten Fernbus-Linienmarkt zu bespielen: Fahrzeuge und
Betriebs-Know-how stehen flächendeckend zur Verfügung. Das durch
steigende Kraftstoffkosten schwächelnde Reise- und Gelegenheitsverkehrsgeschäft könnte durch das neue standbein Fernlinie kompensiert
oder zukünftig sogar erfolgreich ersetzt werden. Dem Gesamtmarkt
Fernbus wird ein Potenzial von mehr als einer Milliarde Euro zugetraut,
IHK WirtschaftsForum 04.13
Verkehr | Mobilität
insgesamt ein lukrativer neuer Markt für qualitativ hochwertige und
innovative Mittelständler. Allerdings bremsen allzu häufig noch Bedenkenträger, teilweise sogar aus den eigenen Reihen, die Aufbruchstimmung am Markt. Dort heißt es, dieser sei „riskant“, „undurchsichtig“ und „zu mächtig für kleine Mittelständler“.
Dass aufkommende Märkte immer eine unternehmerische Herausforderung darstellen und damit auch ein gewisses Maß an Risikobereitschaft abverlangen, sollte hinlänglich bekannt sein. Infrastrukturlösungen, die ein deutschlandweites Netz als Ziel haben, sollten daher
gemeinschaftlich geschultert werden. Ein flächendeckendes Fernbusnetz muss daher über Partnerschaften, das heißt im Verbund, erschlossen werden. Denn nur durch ein Mehr an Flexibilität, Service und Kundennähe können die kleineren Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil
gegenüber den Konzernen generieren.
Die Kräfte am liberalisierten Fernbusmarkt werden sich aller Erfahrung nach ähnlich entwickeln wie an anderen ehemals regulierten Märkten, beispielsweise dem Mobilfunkmarkt. Auch die Ereignisse auf ausländischen Verkehrsmärkten vollziehen sich fast immer deckungsgleich: Nach
der Goldgräberstimmung mit vielen Teilnehmern wird sich langfristig nur
eine Handvoll guter Anbieter durchsetzen. Der Preis der Leistung spielt
dabei eine Rolle, wenngleich nicht die einzige. Der Fernbusbetrieb ist im
Vergleich zum Schienenverkehr grundsätzlich kostengünstiger in der Produktion. Deshalb kann diese Variable zwar immer ausgespielt werden, per
se stellt sie aber keinen Wettbewerbsvorteil dar. Unternehmen müssen
sich durch konstante Qualität, besonderen Service, kompetente Mitarbeiter und Innovationen ihr Image und einen Bekanntheitsgrad erarbeiten.
Trotz der Liberalisierung wird die gesunde Kraftentfaltung des Fernbusmarkts durch einige Hindernisse beeinträchtigt. In schöner Regelmäßigkeit werden Themen wie Bus-Maut sowie weitere politische und regulatorische Maßnahmen aufgeführt, die den Markt bremsen können. In
vielen Städten steht bereits die fehlende oder unzureichende FernbusInfrastruktur einer raschen und fahrgastfreundlichen Umsetzung entgegen. Hier sind Branchenverbände, Unternehmer und die öffentliche
Hand gefordert, um gemeinsam Lösungen zu finden. Als Alternative und
Ergänzung zu anderen Verkehrsträgern ist der Fernbus auf gut vernetzte
Produktion + Logistik
Haltepunkte angewiesen. Einige Städte verfügen über zentrale Omnibusbahnhöfe (ZOB), viele Städte haben den Bedarf erkannt und arbeiten bereits an Lösungen, um die entsprechenden Kapazitäten zu schaffen. Die
Stadt Frankfurt besitzt mit ihrem Hauptbahnhof einen Verkehrsknotenpunkt, der jedoch für den Fernbus-Linienbetrieb gegenwärtig unattraktiv ist und sehr bald an seine Auslastungsgrenzen stoßen wird. Bereits zu
Beginn der Marktöffnung sind zu wenige echte Bushaltestellen vorhanden, die kaum als Linienhaltestellen erkennbar sind. Weitere Halteplätze besitzen keine Haltebuchten und sind dadurch zumeist widerrechtlich
durch Autos besetzt. Der Abfahrtsort bietet den Reisenden zudem keine Sitzgelegenheiten und Überdachung, insgesamt also ein unkomfortabler An- und Abreiseort.
Die Weichen auf dem deutschen Fernbusmarkt werden bis Ende des
Jahres gestellt sein. Die kleine Revolution im Fernlinienverkehr wird vielen Menschen neue Mobilität schenken, das Reisen günstiger und ökologischer machen. Die Deutsche Bahn wird sich qualitativ verbessern
müssen. Es wird einen regen Wettbewerb um Innovationen geben, an
dem insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen partizipieren können. Aber auch branchennahe Unternehmer profitieren vom
Busverkehr: Planungs- und Baufirmen errichten neue ZOB-Infrastrukturen, IT-Unternehmen etablieren neue Buchungsplattformen, Werbe-,
Marketing- und Vertriebsspezialisten buhlen um die neuen Fernbusanbieter. Die Reise- und Tourismusbranche sowie die Hotellerie und das
Gaststättengewerbe finden neue Zielgruppen. Insgesamt also eine Deregulierung, die einen breiten Nutzen schafft und für einen Konjunkturaufschwung sorgen kann. ❙
Wohn- + Geschäftshäuser
autor
Torben Greve
Geschäftsführer,
MFB MeinFernbus,
Berlin, info@
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Verkehr | Mobilität
BuSFaHrer
MENschEN BEWEGEN
FOtO: GettYIMaGeS / MCMILLan DIGItaL art
Busfahrer bringen Schüler und Pendler täglich zur arbeit, sie fahren reisende an ihren urlaubsort: Doch es wird
für deren arbeitgeber, die Busunternehmer, zunehmend schwieriger, den Bedarf an Fachpersonal zu decken.
Wie in anderen Branchen, suchen auch die Busunternehmen händeringend
nach qualifiziertem Fachpersonal.
W
ie der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer in seinem
Konjunkturbericht 2011 / 2012 konstatiert, nennen die privaten
Busunternehmen den Fahrermangel als eine der großen herausforderungen der Zukunft. Der Verband geht davon aus, dass bis 2015 rechnerisch jeder dritte Busfahrer in Deutschland in Rente gehen wird. Es rückt
zu wenig Nachwuchs nach, um die ausscheidenden Fahrer zu ersetzen. Dabei ist die Bustouristik genauso betroffen wie die im öffentlichen Nahverkehr tätigen unternehmen.
Noch nicht abzusehen ist ferner, welchen Einfluss der zum 1. Januar liberalisierte Fernlinienbusverkehr auf den Personalbedarf haben wird. Derzeit bauen die unternehmen die ersten Verbindungen auf. Klar ist, dass diese Verkehre nur mit qualifiziertem Fahrpersonal zu erbringen sein werden.
Daher könnte sich mit zunehmendem Erfolg dieser preiswerten Alternative zum Bahnverkehr die situation noch etwas verschärfen.
Der sich abzeichnende Mangel hat viele ursachen. Neben der demografischen Entwicklung bei den Beschäftigten macht sich auch das
Ende der Wehrpflicht für die Busunternehmen bemerkbar. Denn die Bun-
28
deswehr war über Jahrzehnte ein wichtiger Ausbilder, der regelmäßig
für Nachwuchs mit Busführerschein sorgte. Zudem sind die Einstiegshürden in den Beruf erhöht worden, sowohl qualitativ als auch finanziell. Denn seit 2008 besteht neben dem Führerscheinerwerb die Verpflichtung, eine besondere Qualifizierung nachzuweisen. so betragen die
Kosten für Grundqualifikation und Führerschein der Klasse D nicht selten
8 000 bis 10 000 Euro. hinzu kommt die Pflicht, regelmäßige Weiterbildungen
abzuleisten, in denen unter anderem sicherheitsaspekte, wichtige Rechtsvorschriften und Dienstleistungsorientierung geschult werden. Diese Weiterbildungen müssen ebenfalls von den Fahrern finanziert werden, sofern
sich deren Arbeitgeber nicht an den Kosten beteiligen oder spezielle Förderungen durch die Arbeitsagentur in Anspruch genommen werden können.
Die Branche hat die Zeichen der Zeit erkannt. Die vom Bundesverband deutscher Omnibusunternehmer und seinen Landesverbänden
initiierte Kampagne „Beweg was – Werd Busfahrer“ setzt am frühesten
Punkt an. sie verfolgt das Ziel, Nachwuchs für den Beruf des Busfahrers zu
begeistern und dem Berufsbild ein besseres Image zu geben. Denn nicht
immer ist bekannt, dass es sich beim Beruf des Busfahrers um einen qualifizierten Ausbildungsberuf handelt, den Berufskraftfahrer. Daneben gibt
es noch den Ausbildungsberuf zur Fachkraft im Fahrbetrieb, der außer der
Fahrtätigkeit auch kaufmännische Fertigkeiten vermittelt und damit eine
etwas breitere Perspektive bietet.
Die Ausbildung ist für Busunternehmen ein wichtiger schritt auf dem
Weg zum nachhaltigen Personalmanagement. Es wird für unternehmen in
Zukunft unerlässlich sein, auch selbst auszubilden. Dadurch kann frühzeitig Personal selbst aufgebaut und langfristig an das eigene unternehmen
gebunden werden. Vorteil der Ausbildung ist darüber hinaus, dass mit bestandener Prüfung auch die geforderte Grundqualifikation erlangt wird.
Außerdem können Azubis schon vor Abschluss der Ausbildung im öffentlichen Nahverkehr eingesetzt werden, wenn sie den Führerschein der Klasse D besitzen und mindestens 18 Jahre alt sind.
Ein wichtiger Aspekt der Tätigkeit ist die serviceorientierung der Fahrer.
Auf den richtigen umgang mit den Fahrgästen kommt es an. Ein weiterer
Ansatz zur Personalgewinnung besteht daher in der gezielten Qualifizierung von Quereinsteigern aus anderen Dienstleistungsberufen. Es eröffnen
sich daher gute chancen auch für branchenfremde Bewerber, die sich mit
einer beschleunigten Grundqualifizierung für den Beruf fit machen können. Daneben besteht ein nicht unerhebliches Potenzial an Teilzeitkräften,
hervorgerufen vor allem durch die höhere Personalbelastung in spitzenzeiten, etwa im schülerverkehr.
Die suche nach gut ausgebildetem Personal bildet daher eine der künftigen großen herausforderungen an die Busunternehmer. Es genügt längst
nicht mehr, nur darauf zu warten, dass Bewerber an die Tür klopfen. Vielmehr sind Eigeninitiative und selbstvermarktung vonnöten, um die Interessenten zu überzeugen. hierbei kann auch ein Besuch von AusbildungsIHK WirtschaftsForum 04.13
messen oder der Zusammenschluss zu Ausbildungsverbünden gerade für
kleinere Unternehmen interessant sein. Hilfreich kann es zudem sein, soziale Netzwerke gezielt zu nutzen.
In die Waagschale werfen können die Unternehmen – insbesondere im
ÖPNV – die relative Arbeitsplatzsicherheit für mindestens acht Jahre, sofern
der Unternehmer einen Verkehr nach einer Ausschreibung gewonnen hat.
Ferner handelt es sich um Arbeitsplätze, die nicht verlagert werden können. Die Dienstleistung muss nun einmal am Arbeitsort erbracht werden.
Im Reiseverkehr können die Aussicht auf Fahrten in verschiedene Länder
sowie der direkte Umgang und die Verantwortung für die Kunden in einer
Reisegruppe durchaus ihren Reiz auf Bewerber haben.
Dennoch ist neben einer Arbeitsplatzperspektive auch die Ausgestaltung der Rahmenbedingungen bei der Personalsuche von Bedeutung. Grundsätzlich ist dabei zu beachten, dass der Beruf sich nicht an
klassischen Arbeitszeiten orientiert und auch kein Bürojob ist. Das Arbeiten in wechselnden Schichten und der Umgang mit vielen verschiedenen Menschen müssen den Interessenten für diesen Beruf liegen. Die
Arbeitsbedingungen der Busfahrer sind dabei vor allem durch die äußeren Rahmenbedingungen geprägt. So werden im hessischen ÖPNV
seit etwa zehn Jahren Verkehrsleistungen europaweit ausgeschrieben –
mit entsprechendem Konkurrenzdruck unter den Unternehmen, der sich
auch auf die Löhne ausgewirkt hat.
Ferner kommen die Vorgaben für Fahrpläne und Taktzeiten (zum
Beispiel Nachtverkehre oder Mehrbelastungen in Spitzenzeiten sowie
die Teilung von Diensten) von den öffentlichen Auftraggebern und können seitens der Unternehmen nicht den Wünschen des Personals angepasst werden. Interessenten für den Beruf ist daher zu empfehlen, zunächst Kontakt mit möglichen Arbeitgebern aufzunehmen und zu klären,
ob dort Chancen für eine Anstellung bestehen. So lässt sich gleich ein
erster Eindruck von der praktischen Arbeit gewinnen.
Busunternehmen kommen nicht umhin, sich mit der abzusehenden Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt der Berufskraftfahrer auseinanderzusetzen.
Entscheidend für den Erfolg bei der Gewinnung qualifizierten Personals ist
die frühzeitige Bindung von Mitarbeitern durch Ausbildung, eine Vermarktung als attraktiver Arbeitgeber und der mögliche Einsatz von Quereinsteigern und auch Teilzeitkräften aus anderen Bereichen. Politik und die öffentlichen Auftraggeber sind zudem aufgerufen, die Rahmenbedingungen
der Arbeit positiv zu beeinflussen und Hilfestellung bei der Finanzierung
des Berufseinstiegs zu bieten. ❙
autor
Volker Tuchan
Geschäftsführer,
Landesverband
Hessischer Omnibusunternehmer,
Gießen, info@
lho-online.com
ReWeCo – Die Fachmesse
für Rechnungswesen & Controlling
Unter der Regie des BVBC findet vom 23. bis 24. Mai 2013 in
Bad Soden am Taunus die 8. Fachmesse für Rechnungswesen und
Controlling (ReWeCo) statt. Zielsetzung ist es, einen Marktplatz
für die Community des Fachpublikums aus Rechnungswesen und
Controlling zu schaffen. Orientiert am aktuellen Bedarf bietet die
ReWeCo ihren Besuchern umfassende Informationen rund um die
Bereiche Rechnungswesen und Controlling. Aussteller aus den Bereichen Fort- und Weiterbildung, Software, Personaldienstleistung,
Fach- und Buchverlage sowie Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen freuen sich auf Sie.
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RAMADA Hotel Bad Soden am Taunus bei Frankfurt am Main
© VRD - Fotolia.com
Öffnungszeiten:
23.05.2013: 09.00 – 18.00 Uhr / 24.05.2013: 09.00 – 16.00 Uhr
IHK WirtschaftsForum 04.13
Veranstalter:
Bundesverband der Bilanzbuchhalter und Controller e.V.
Telefon: 02 28 / 9 63 93-0, [email protected], www.bvbc.de
Begleitprogramm: Bundeskongress der
Bilanzbuchhalter und Controller
23. Mai – 25. Mai 2013
29
FOtO: PICture-aLLIanCe / KLauS OHLenSCHLÄGer, ILLuStratIOn: rMV
rhein-Main-Verkehrsverbund: ein tarifsystem, ein Fahrplan, ein Fahrschein.
e-tICKetS
ABschIED VOM PAPIERTIcKET
Der rhein-Main-Verkehrsverbund (rMV) stellt Papier-Fahrscheine nach und nach auf das neue elektronische ticket
um. Dadurch soll der Kundenservice verbessert und die nutzung öffentlicher Verkehrsmittel erleichtert werden.
D
ie Einführung des E-Ticketing innerhalb des Rhein-Main-Verkehrsverbunds war eine hochkomplexe Aufgabe: Die Anforderungen von 23 lokalen Nahverkehrsorganisationen und 82 Verkehrsunternehmen waren zu berücksichtigen, etwa 3 500 Busdrucker
mit Kontrollfunktionen nachzurüsten oder neu anzuschaffen. 950 mobile Kontrollgeräte sind heute im Einsatz und mehr als 1 000 Mitarbeiter wurden inzwischen geschult. Der Verbund steht jetzt nicht mehr nur
für ein einheitliches Tarifsystem, einen Fahrschein und einen Fahrplan
in der Region FrankfurtRheinMain, sondern auch für ein gemeinsames
service- und Vertriebssystem und eine einheitliche Datenplattform. Das
sogenannte verbundweite hintergrundsystem ist das herzstück für das
E-Ticket RheinMain.
Ein wesentlicher Vorteil dieses systems ist die Ersparnis von Zeit
und Kosten beim weiteren Ausbau des E-Ticket RheinMain. Technische
Anpassungen können verbundweit darin konzentriert umgesetzt werden und sind nicht mehr in der Vielzahl von Vertriebssystemen bei den
einzelnen Partnern erforderlich. Mit diesem Ansatz ist der RMV Vorreiter in der ÖPNV-Branche und hat in der Region alle Voraussetzungen
geschaffen für ein E-Ticketing, mit dem Kunden dann auch bundesweit fahren können.
Nach dem start mit Jahreskarten und Abonnements beim RMV ist
seit Januar auch die neue senioren-Jahreskarte für ÖPNV-Nutzer ab
30
65 Jahren als elektronisches Ticket im umlauf. Die Einführung weiterer
Tarifprodukte wird derzeit vorbereitet. Im Frühjahr folgt zudem die umstellung der Wochen- und Monatskarten. und die ersten Verkehrsunternehmen starten mit der clevercard im freien Verkauf für schüler und
Auszubildende. Jobtickets, semestertickets und Tageskarten sollen bald
ebenfalls auf chipkarten umgestellt werden.
Für die Kunden bringt das E-Ticket RheinMain viele Vorteile. sie
können zukünftig in jeder beliebigen Vertriebsstelle im Verbundgebiet
bedient werden, beispielsweise eine neue Karte ausstellen oder Änderungen vornehmen lassen. Bislang war immer der Weg in die Vertriebsstelle vor Ort nötig. Zudem können verlorene oder gestohlene Fahrkarten
nun innerhalb von 24 stunden gesperrt und ersetzt werden. Zukünftig
wird der Kunde diese serviceprozesse bequem von zu hause aus über
das Internetportal „meinRMV“ ausführen können. Nach der Registrierung seiner chipkarte kann er dort die gespeicherten Daten einsehen
und diese ändern, etwa bei einem Wohnortwechsel oder einer Änderung der Bankverbindung.
Auch der Kauf von Fahrkarten über das Internet wird einfacher. Die
Zeiten des Versands per Post sind damit Geschichte. Vielmehr wird die
Fahrberechtigung dem Kunden mittels einer Aktionsliste innerhalb von
24 stunden beispielsweise beim Einstieg in das Verkehrsmittel im gesamten RMV-Gebiet direkt bereitgestellt. Zusätzlich wird der Kunde
IHK WirtschaftsForum 04.13
Verkehr | Mobilität
beim Kauf im Internetshop über das neue Bonussystem mit Gutscheinen belohnt. Der RMV arbeitet bei diesem System eng mit Unternehmen
aus der Region zusammen. Diese stellen die entsprechenden Gutscheine
zur Verfügung und können somit für ihr Angebot bei den RMV-Kunden
werben; und das ohne zusätzliche Kosten.
Das E-Ticket ist aus Sicht des RMV der Schlüssel zu einem kundenfreundlichen Mobilitätsangebot für die Region, das weit über die Kernleistung des öffentlichen Nahverkehrs hinausgeht und die gesamte Wegekette umfasst. Seit vergangenem Jahr gibt es bereits Kooperationen
mit mehreren Car-Sharing-Anbietern im RheinMain-Gebiet. Nach Anmeldung und Buchung eines Fahrzeugs dient das E-Ticket als Zugangsmedium. Das einfache Vorhalten der Chipkarte vor das Lesegerät genügt,
um das Auto zu öffnen oder um an einigen Stationen am Schlüsseltresor den Autoschlüssel zu erhalten. Zudem erhalten Inhaber des E-Tickets vergünstigte Tarifkonditionen bei den Partnern. Vergleichbare Angebote gibt es für das Ausleihen von Fahrrädern, wie zum Beispiel in
Mainz oder Offenbach. Ziel des RMV auf dem Weg zu einem Mobilitätsverbund ist es, das E-Ticket RheinMain zu einer umfassenden Mobilitätskarte für die gesamte Region auszubauen.
Die Einrichtung einer gemeinsamen Vertriebsplattform durch den
RMV zielt weit in die Zukunft. Sie ist die Basis für die derzeit höchste
denkbare Komfortstufe für den Kunden, die sogenannte automatisierte Fahrpreisbildung. Bei dieser Lösung benötigt der Kunde keinen Fahrschein mehr für eine bestimmte Relation. Es reicht ein eingeschaltetes
Nutzermedium, wie ein Smartphone mit der entsprechenden RMV-Applikation. Die ÖPNV-Nutzer betreten einfach Bus oder Bahn und verlassen
sie wieder. Ein Raumerfassungssystem registriert ihre Fahrten und leitet
sie zwecks Abrechnung mit dem Kunden an das verbundweite Hintergrundsystem weiter. Am Monatsende erhält der Kunde dann seine Abrechnung. Einen Eindruck können sich Kunden heute bereits beim System Touch & Travel machen, das in Zusammenarbeit mit der Deutschen
Bahn in FrankfurtRheinMain bereits umgesetzt ist. In diesem Ansatz ist
allerdings noch ein Check-in / Check-out durch den Kunden gefordert.
Was noch klingt wie Zukunftsmusik, ist beim RMV bereits in der Konzeption. Die komplette Umstellung des Verkaufs von Papierfahrscheinen
auf eine elektronische Form, als Chipkarte und mit dem Smartphone, ergänzt durch ein Angebot für das Fahren mit automatischer Fahrpreisbildung ist das Ziel, auf das der RMV in den kommenden Jahren Schritt
für Schritt hinarbeitet. ❙
autoren
Prof. Knut
Ringat (l.)
Geschäftsführer
und Sprecher der
Geschäftsführung,
Rhein-Main-Verkehrsverbund, Hofheim
[email protected]
Jörg
Puzicha (r.)
Geschäftsführer, rms
Rhein-Main-Verkehrsverbund Servicegesellschaft, Frankfurt
[email protected]
WWW.FRANKFURT-MAIN.IHK.DE/WIFO-APP
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IHK WirtschaftsForum 04.13
Foto: Gettyimages / Hiroshi Watanabe
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Verkehr | Mobilität
IHK-arBeItSKreIS KFZ-HanDeL
INTENsIVER ERFAhRuNGsAusTAusch
FOtO: SteFan KrutSCH
Im März 2011 gründete sich der IHK-arbeitskreis Kfz-Handel, der inzwischen 22 Mitglieder zählt. Zweimal jährlich
trifft sich das Gremium, um Branchenthemen zu diskutieren und sich bei Betriebsbesichtigungen auszutauschen.
in den Werkstätten der händler unter
Nutzung deren technischer Ausstattungen durch.
Ein weiteres Thema war die energieeffiziente Beleuchtung in den Ausstellungsräumen der Fahrzeughändler
im hinblick auf die Kosteneinsparpotenziale der LED-Technologie. Vorgaben der Automobilhersteller bezüglich
der Ausleuchtung der Präsentationsräume, der Lichtstimmung und die
fehlenden praktischen Langzeiterfahrungen mit derartigen Beleuchtungssystemen waren unter anderem Gegenstand der Diskussion.
Bei einer sitzung in der Verkehrszentrale hessen wurde den Arbeitskreismitgliedern die stauvermeidung
durch intelligente Verkehrssteuerung
demonstriert. Bei der Besichtigung des
Sitzung des IHK-arbeitskreises Kfz-Handel im MercedesBenz nutzfahrzeugzentrum in Frankfurt-Kalbach.
Leitstands der Verkehrszentrale konnten die Mitglieder miterleben, wie von
dort aus, abhängig vom aktuellen Verer IhK-Arbeitskreis Kfz-handel trifft sich zweimal im Jahr, um kehrsaufkommen, die standspuren für den fließenden Verkehr auf den
aktuelle Themen der Branche zu erörtern und den Erfahrungsmeistbefahrenen hessischen Autobahnen freigegeben werden. Der Effekt
austausch zwischen der IhK Frankfurt, der Innung des Kraftdieser bedarfsgesteuerten Kapazitätserweiterung ist enorm. Darüber hifahrzeuggewerbes Frankfurt und Main-Taunus-Kreis sowie des Lannaus wurden Forschungsprojekte, die gemeinsam mit der Automobilindesverbands hessen des Kraftfahrzeug-Gewerbes zu pflegen. Auf der dustrie und anderen systemanbietern betreut werden, vorgestellt. hierzu
Tagesordnung der bisherigen Treffen standen insbesondere die Realigehört die Integration unterschiedlichster Daten, aus denen Verkehrssierbarkeit und der stand der politischen Diskussion über die Eigen- situationen analysiert und die Ergebnisse zur Information der Autofahzulassung von Fahrzeugen in den Autohäusern via Internet, ohne Be- rer sowie zur optimierten Verkehrssteuerung genutzt werden können.
such der Zulassungsstelle. hier steht die Flexibilität der Autohäuser
Ein besonders praxisnaher Erfahrungsaustausch bot sich den Arbeitsim Vordergrund der überlegungen, um verkaufte Fahrzeuge schnellst- kreismitgliedern durch die sitzungen in der BMW-Niederlassung auf der
möglich, auch samstags, zulassen und somit den Kunden den bestmöghanauer Landstraße und im neuen Mercedes-Benz Nutzfahrzeugzentrum
lichen service bieten zu können.
in Frankfurt-Kalbach. Bei Führungen durch die unternehmen erfolgte ein
Weiterhin wurden die Perspektiven der Elektromobilität im Kontext intensiver Austausch zu Fragen der Betriebsabläufe und des Vertriebs. ❙
mit dem Engagement der ABGnova diskutiert. Das unternehmen beschäftigt sich damit, in Frankfurt eine Basisinfrastruktur für die bisher kleiAuTOR
ne Zahl der im täglichen Einsatz genutzten Elektrofahrzeuge zu instalBuRKhARD
WAGNER
lieren. Analysiert wurden die technischen herausforderungen sowohl
Vorsitzender,
bei der Infrastruktur, aber insbesondere auch bei den Fahrzeugen selbst.
IHK-arbeitskreis
Kfz-Handel, DirekAuch das Interesse der Autohäuser, in ihren Werkstätten die hauptuntor, Daimler-niedertersuchungen – die sogenannten TüV-Abnahmen – selbst durchführen
lassung Frankfurt /
Offenbach, burkhard.
zu dürfen, stand zur Diskussion. Die technischen ü[email protected]
nisationen führen ohnehin einen großen Teil der hauptuntersuchungen
D
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IHK WirtschaftsForum 04.13
präsentiert:
Samstag
4. Mai 2013
Frankfurt & Offenbach:
45 Museen mal anders.
Die Eintrittskarte gilt für: Archäologisches Museum • basis e.V. • Bibelhaus
Erlebnis Museum • Bildungsstätte Anne Frank • caricatura museum frankfurt
Deutsches Architekturmuseum • Deutsches Filmmuseum • Dommuseum
Frankfurt • Experiminta ScienceCenter • Frankfurter Kunstverein
Geldmuseum der Deutschen Bundesbank • Goethe-Haus und -Museum
Haus am Dom • historisches museum frankfurt • Ikonen-Museum
Institut für Stadtgeschichte im Karmeliterkloster • Jüdisches Museum
Kaisersaal im Römer • kinder museum frankfurt • Kuhhirtenturm
Kriminalmuseum Frankfurt • Liebieghaus – Skulpturensammlung
Literaturhaus • Museum Angewandte Kunst • Museum für Kommunikation
MMK Museum für Moderne Kunst • Museum Giersch • Museum Judengasse
am Börneplatz • Offenbach: DLM Deutsches Ledermuseum, Hafen 2,
Haus der Stadtgeschichte, Klingspor Museum • Osthafen: HFM Dachterrasse,
Kulturbunker • Portikus • Schirn Kunsthalle Frankfurt • Senckenberg
Naturmuseum • Städel Museum • Sternwarte Frankfurt • Stoltze-Museum
Struwwelpeter-Museum im Heinrich-Hoffmann-Haus • Verkehrsmuseum
Weltkulturen Museum • Westhafen Tower • Zoo Frankfurt und Galerien
19–2 Uhr*, Ticket € 12,(VVK & Abendkasse); Vorverkauf in Museen und VVK-Stellen.
*Je nach Örtlichkeit unterschiedliche Schlusszeiten zwischen 24 und 4 Uhr.
Hotline: 069-97460-555
www.nacht-der-museen.de
Live-Musik. Theater.
Ausstellungen.
Drinks. Food. DJs.
Shuttle-Busse.
Eine Veranstaltung des Kulturdezernats
der Stadt Frankfurt am Main zusammen
mit k/c/e Marketing3 GmbH
FOTO: PICTURE ALLIANCE / SÜDDEUTSCHE ZEITUNG PHOTO
Pater Anselm Grün, Benediktinerpater und Bestsellerautor, Abtei Münsterschwarzach: „Ich glaube, dass
jeder Mensch ein Gespür für Werte hat. Meine Aufgabe sehe ich deshalb nicht darin, die Manager zu belehren, sondern sie mit der Weisheit ihrer eigenen Seele
in Berührung zu bringen.“
WIRTSCHAFT UND WERTE
„VOM FÜHREN SOLL SEGEN AUSGEHEN“
Ein Gespräch mit Pater Anselm Grün, Benediktinerpater und Bestsellerautor, Abtei Münsterschwarzach, über eine
werteorientierte Unternehmensführung und das Leitbild des ehrbaren Kaufmanns in einer globalisierten Welt.
Pater Anselm, schon seit dem
Mittelalter gibt es in der Wirtschaft das Leitbild des ehrbaren
Kaufmanns. Laut IHK-Gesetz
haben auch die Industrie- und
Handelskammern „für Wahrung
von Anstand und Sitte des ehrbaren Kaufmanns zu wirken“.
Was verbinden Sie mit dem Begriff eines ehrbaren Kaufmanns?
PATER ANSELM: Ein ehrbarer Kaufmann schützt und achtet seine eigene Ehre, aber zugleich die Ehre
der ihm anvertrauten Mitarbeiter
und seiner Geschäftspartner. Zur
Ehre gehört, dass der Kaufmann
richtig und gerecht handelt sowie die Würde des anderen wahrt.
Würde hat mit Wert zu tun: Ich
muss den anderen wertschätzen,
wie ich mich selber wertschätze.
34
Die Wirtschaftskrise lässt den
Eindruck aufkommen, dass der
ein oder andere ehrbare Kaufmann irgendwann, irgendwo auf
der Strecke geblieben ist.
PATER ANSELM: Die Wirtschaftskrise ist sicherlich einem Mangel an
Werten geschuldet. Die von Amerika ausgehende Finanzkrise war von
Maßlosigkeit der Investmentbanken
geprägt, es fehlte die Tugend des
rechten Maßes. Wenn man nach
Griechenland schaut, wo Menschen
überhaupt kein Verhältnis zum Staat,
zum Gemeinwohl, zur Gerechtigkeit
haben, wo jeder nur auf seinen eigenen Reichtum bedacht ist, da kann
eine Wirtschaft nicht funktionieren.
Wie sollten Unternehmer und
Manager damit umgehen, dass
sie als ehrbare Kaufleute in einer
globalisierten Welt mit intensiven
Exportverflechtungen eine ungleich höhere Verantwortung haben als der ehrbare Kaufmann in
früheren Zeiten?
PATER ANSELM: Ich sehe in der
Globalisierung eine Chance, dass
wir nicht nur unsere Waren, sondern auch unsere Werte und Unternehmenskultur exportieren
können. Betriebswirtschaftliche
Untersuchungen belegen, dass auf
Dauer nur solche Firmen erfolgreich sind, die Werte beachten.
Warum es der deutschen Wirtschaft in der Krise besser geht
als anderen europäischen Ländern, dafür gibt es sicherlich einige Gründe. Aber einer davon ist,
dass die deutschen Firmen seit
IHK WirtschaftsForum 04.13
Standortpolitik
Jahrzehnten versucht haben, Werte zu leben. In der Werbung wird
nichts vorgetäuscht, was die Produkte nicht halten. Made in Germany steht in der Welt für Qualitätsarbeit und damit letztlich für
Wahrhaftigkeit.
Missachtung von Sozialstandards,
Ausbeutung der Natur, Verschwendung von Ressourcen gereichen
manchen aufstrebenden Wirtschaftsmächten wie China zum
internationalen Wettbewerbsvorteil. Ist das ethisch vertretbar?
PATER ANSELM: Gut, das ist momentan vielleicht ein Wettbewerbsvorteil. Wenn ein Land aufstrebt, sind am Anfang die sozialen
Maßstäbe oftmals sehr gering, da
wird nur auf das Geld geachtet.
Aber auf Dauer kann das System
nicht durchhalten. Ich habe die
Hoffnung, dass China mit diesem
reinen Ausbeutertum an Grenzen
kommt und die Unternehmen dort
ebenfalls Werte schöpfen.
Deutsche Unternehmen sind auch
Profiteure dieses Systems. Welche
Verantwortung haben sie in diesem Umfeld?
PATER ANSELM: Die Hände in Unschuld zu waschen und abzuwarten, ist zu wenig. Nur auf den
Profit zu schauen, ist genauso
verkehrt. Deutsche Firmen sollten
ihre Handelsbeziehungen mit China in der Hoffnung aufbauen, dass
sich die Kultur dort durchaus wandeln kann. Es ist ein langer Weg,
unsere Wertmaßstäbe dort zu installieren und durchzusetzen. Aber
wo dies gelingt, wird es größere
Kreise ziehen. Firmen, die auf einen maßvollen, nachhaltigen Umgang mit der Schöpfung setzen,
werden langfristig Erfolg haben.
Denn sie werden von den Konsumenten geachtet.
Sie halten pro Jahr über 200
Vorträge und bieten ManageIHK WirtschaftsForum 04.13
mentseminare zum Thema Führen mit traditionellen Tugenden
und christlichen Werten an. Ihre
Coachingkurse sind oft schon
Monate im Voraus ausgebucht.
Trifft dieses Thema einen Nerv
der Zeit?
PATER ANSELM: In vielen Firmen
wird das Klima zunehmend härter, dort handelt nicht der ehrbare Kaufmann. Ich erlebe aber
andererseits bei vielen Managern die Sehnsucht nach Werten. Sie haben ein Gespür dafür,
dass die reine Zahlenorientierung
und ein grenzenloses Gewinnstreben ihrem Leben keinen Sinn geben. Viele spüren den Zwiespalt
zwischen den Werten und Leitlinien, die im Unternehmen verkündet oder in Hochglanzbroschüren
gedruckt werden, und den Werten, die intern tatsächlich gelebt
werden.
Lassen sich Werte mittels Coaching erlernen?
PATER ANSELM: Ich glaube, dass
jeder Mensch ein Gespür für Werte hat. Meine Aufgabe sehe ich
deshalb nicht darin, die Manager zu belehren, sondern sie mit
der Weisheit ihrer eigenen Seele
in Berührung zu bringen. Und die
Weisheit weiß um diese Werte. Es
geht nicht darum, Werte moralisierend einzufordern. Das schafft
nur ein schlechtes Gewissen, aber
keine Motivation. Es geht vielmehr
darum, die Menschen bei ihrer Suche nach neuen Werten zu begleiten und zu bestärken.
Was macht eine gute Unternehmensführung aus?
PATER ANSELM: Vom Führen
soll Segen ausgehen. Die göttliche Tugend der Liebe zeigt sich
darin, dass die Unternehmensleitung ihre Mitarbeiter mag,
sie achtet und ihnen vertraut.
Allerdings muss die Führungskraft sich selber ebenfalls lieben.
Sie muss sich von Enttäuschun-
gen und Verletzungen befreien sowie von negativen Emotionen reinigen. Nur wenn die
Führungskraft mit sich im Einklang ist, kann Frieden von ihr
ausgehen. Jede Führungsaufgabe ist Dienst am Menschen. Dienen heißt in diesem Zusammenhang, Leben hervorzulocken und
aufblühen zu lassen. Es geht darum, die besonderen Fähigkeiten
eines jeden Mitarbeiters zu fördern. Wenn das Leben im anderen fließt, dann tut es nicht nur
ihm gut, sondern auch der Firma.
Eine wertschätzende Unternehmensführung orientiert sich
an den vier Kardinaltugenden
und den göttlichen Tugenden –
Glaube, Hoffnung, Liebe. Nun ist
nicht jeder Unternehmenslenker
ein gläubiger Christ. Doch welche besondere Bedeutung hat
der Glaube im Wertekanon?
PATER ANSELM: Der Glaube an
Gott entlastet den Menschen. Er
nimmt ihm den Druck, in jeder Situation die absolut richtige Ent-
scheidung treffen zu müssen. Es
gibt nämlich keine richtigen, sondern nur kluge Entscheidungen.
Ich bitte Gott vertrauensvoll,
dass er das Werk meiner Hände
und meine Entscheidungen segnet. Es gibt aber keinen Glauben
ohne Sprache und umgekehrt. Ob
in einem Unternehmen ein raues,
kaltes Klima herrscht oder der
Umgang miteinander wertschätzend ist, verrät sich in der Sprache, wie miteinander und übereinander gesprochen wird. Die
Kultur eines Unternehmens bestimmt auch die Kultur in der Gesellschaft. Wenn eine Firma werteorientiert geprägt ist, hat dies
eine Sogwirkung auf die ganze
Gesellschaft.
❙
interview
Petra Menke
Chefredakteurin,
IHK WirtschaftsForum, Unternehmermagazin
der IHK Frankfurt
p.menke@
frankfurt-main.
ihk.de
2. Oberurseler Werteund Wirtschaftskongress
Freitag, 17. Mai, 9 bis 18.30 Uhr,
Stadthalle Oberursel
Beim 2. Oberurseler Werte- und Wirtschaftskongress
geht es in Vorträgen, Foren
und einer Podiumsdiskussion erneut um die werteorientierte und verantwortungsvolle Unternehmensführung.
Den Keynote-Vortrag zum
Thema „Der Wert der Werte:
Was haben Unternehmen davon, sich an Werten zu orientieren?“ hält Pater Anselm
Grün, Abtei Münsterschwar­zach. Weitere Redner sind unter anderem Albrecht Horn-
bach, Vorstandsvorsitzender,
Hornbach Holding, Neustadt
(„Sorgen Werte für mehr Umsatz?“) und Jürgen Röthig,
Heilpraktiker und ehemaliger
Leiter des Geschäftsbereich
Operations, Deutsche Börse
(„Persönlicher Wertewandel:
Vom Banker zum Heilpraktiker"). Veranstalter des Kongresses ist Fokus O. Forum der
Selbstständigen in Oberursel.
Die Teilnahme kostet 50 Euro,
Anmeldung bis 10. Mai online
❙
unter www.fokus-o.de.
35
FOTOS: JOCHEN MÜLLER
Diskussionsrunde mit Bernd Ehinger, Präsident, Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main, Bärbel Schäfer, Moderatorin, Dr. Frank Martin, Vorsitzender der
Geschäftsführung, Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit, und Ludger Stüve, Direktor, Regionalverband FrankfurtRheinMain (v. l.).
DEMOGRAFIEKONGRESS
GANZ IM ZEICHEN DER JUGEND
„Fachkräfte sichern – Nachwuchs für FrankfurtRheinMain“: Dies war das Motto des 3. Demografiekongresses
am 5. März in der IHK Frankfurt. Veranstalter war das Demografienetzwerk FrankfurtRheinMain.
Der dritte Kongress des Demografienetzwerks FrankfurtRheinMain stand ganz im Zeichen der
Jugend. Dies machten nicht nur
die zahlreich anwesenden Schüler deutlich, sondern auch die
Vorträge und Diskussionen. „Die
deutsche Wirtschaft hat nicht die
Kraft, auch nur auf einen jungen
Erwachsenen zu verzichten“, betonte IHK-Präsident Prof. Mathias
Müller in seiner Eröffnungsrede. In
Zeiten des Fachkräftemangels könne es sich ein Land, dessen wich-
tigste Ressource die klugen Köpfe
seien, nicht erlauben, junge Menschen zurückzulassen. „Noch immer verlassen zu viele Jugendliche
die Schule ohne einen Abschluss
und werden als Bildungsverlierer abgestempelt“, sagte er. Hier
müssten Schulen, Eltern und Wirtschaft enger zusammenarbeiten,
um diesen Jugendlichen eine Perspektive aufzuzeigen und sie fit zu
machen für die Arbeitswelt.
„Jeder Schulabbrecher ist einer
zu viel“, meinte Oberbürgermeister
DEMOGRAFIENETZWERK FRANKFURTRHEINMAIN
Das Demografienetzwerk FrankfurtRheinMain wurde vor zwei Jahren
im Rahmen des ersten Demografiekongresses gegründet. Mittlerweile besteht das Netzwerk aus 14 Partnern. Die Initiatoren bündeln viele
ihrer Aktivitäten zur Fachkräftesicherung in dem Netzwerk, das ein
Forum für den Austausch zwischen Unternehmen, Institutionen und
Kommunen bereitstellen soll. Weitere Infos online unter www.demografienetzwerk-frm.de.
36
Peter Feldmann. Auch er plädierte
für eine intensivere Zusammenarbeit, um jungen Menschen dabei
zu helfen, einen qualifizierten Abschluss zu erlangen und eine Arbeitsstelle zu finden. Es könne nicht
sein, dass es Kindern wegen ihrer
Herkunft oder sozialen Situation
verwehrt bleibe, erfolgreich die
Schule zu absolvieren.
Der Kinder- und Jugendpsychiater Dr. Michael Winterhoff,
Bonn, gab interessante Einblicke
in seine Praxis und Erfahrungen in
der Arbeit mit verhaltensauffälligen Kindern und Jugendlichen.
Er sprach sich dafür aus, die Wirtschaft verstärkt in bildungspolitische Fragen einzubeziehen.
Jugendliche mit Entwicklungsdefiziten könnten beispielsweise durch
kurze und regelmäßige Praxisphasen in Unternehmen an Strukturen in der Arbeitswelt herange-
führt werden. Wichtig sei vor allem
die intensive Anleitung durch Vertrauenspersonen, damit die Jugendlichen durch das Einüben gleicher Abläufe wieder eine Routine
in ihren Alltag bringen könnten.
Neben den Jugendlichen als
wichtigstes Potenzial für den zukünftigen Arbeitsmarkt standen auch ausländische Fachkräfte im Mittelpunkt der Diskussion.
Dr. Frank Martin, Vorsitzender der
Geschäftsführung, Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für
Arbeit, Bernd Ehinger, Präsident,
Handwerkskammer FrankfurtRhein-Main, und Ludger Stüve,
Direktor, Regionalverband FrankfurtRheinMain, diskutierten darüber, wie Fachkräfte, zum Beispiel
aus Spanien, Portugal oder Griechenland, erfolgreich angeworben
und integriert werden können. Sie
waren sich darin einig, dass eine
IHK WirtschaftsForum 04.13
Standortpolitik
Peter Feldmann (o. l.), Oberbürgermeister, Frankfurt, Prof. Mathias Müller (o. r.), Präsident, IHK Frankfurt, Bernd Ehinger (u. l.),
Präsident, Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main, und Ludger Stüve (u. r.), Direktor, Regionalverband FrankfurtRheinMain.
arbeitsmarktorientierte Zuwanderung notwendig ist, um den Fachkräftemangel zu bewältigen. Dabei
dürfe allerdings keine der Gruppen
auf dem Arbeitsmarkt gegeneinander ausgespielt werden.
Die verstärkte Zuwanderung
ausländischer Fachkräfte sei dabei aber mehr als „ein Tropfen auf
dem heißen Stein des Fachkräftemangels“, so Müller. Der Zuzug
von ausländischen Fachkräften sei
zugleich Zeichen einer gelebten
Willkommenskultur. „Die Fachkräfte aus den südeuropäischen
Krisenländern sind keine Gastarbeiter 2.0, sondern stellen mit ihren Kenntnissen und Fähigkeiten
eine Bereicherung für viele Unternehmen dar, die dringend auf
qualifizierte Arbeitnehmer angewiesen sind“, sagte der IHK-Präsident. FrankfurtRheinMain sei zwar
ein Arbeitsplatzmagnet und locke
viele gut ausgebildete Fachkräfte an. Trotzdem müsse die Region noch enger zusammenrücken,
um auch weiterhin ein attraktiver
Standort für Arbeitnehmer aus
dem In- und Ausland zu sein.
Am Nachmittag diskutierten
die Teilnehmer dann nicht mehr
nur über die Jugend, sondern vor
allem auch mit ihr. Im Forum Beruf und Familie tauschten sich beispielsweise junge Berufstätige und
Studierende darüber aus, welche
Erwartungen sie an ihre zukünftigen Arbeitgeber haben und wie
sie Familie und Beruf unter einen
Hut bringen möchten. Dabei wurde
deutlich, dass Flexibilität im Berufsleben für die Generation Y, also die
in den Achtzigerjahren Geborenen,
an erster Stelle steht. „Wenn es das
Projekt erfordert, bin ich gerne bereit, Überstunden zu machen. Allerdings sollte es im Gegenzug aber
auch Gelegenheiten geben, diese
wieder abzufeiern und sich frei zu
nehmen“, fasste es eine der Teilnehmerinnen zusammen.
Im Rahmen eines GoldfischChecks wurde die klassische Be-
werbungssituation auf den Kopf
gestellt: 33 Schüler der PhilippHolzmann-Schule, Frankfurt, sowie des Gustav-Heinemann-Gymnasiums, Rüsselsheim, befragten
dabei elf Unternehmensvertreter.
Diese standen Rede und Antwort
und konnten bei dieser Gelegenheit
erfahren, was junge Menschen von
ihren Arbeitgebern erwarten. Den
Berufsanfängern sind Übernahmechancen nach der Berufsausbildung
besonders wichtig, aber auch Fortbildungsmöglichkeiten und Aufstiegschancen sind für viele der
Jugendlichen elementar.
„Für die jungen Leute war es
eine wichtige Erfahrung, mal über
den eigenen Tellerrand zu blicken
und sich intensiv mit ihrer Zukunft zu beschäftigen“, resümierte
Yunus Demircan, Berufsschullehrer
an der Philipp-Holzmann-Schule.
Aber auch für die Unternehmensvertreter war dieser Rollentausch
eine neue Erfahrung – und zugleich
eine einmalige Möglichkeit, die eigene Arbeitgeberattraktivität auf
den Prüfstand zu stellen.
❙
AUTOR
CHRISTIAN
WEßLING
Referent, Wirtschaftspolitik und
Metropolenentwicklung, IHK Frankfurt,c.wessling@
frankfurt-main.
ihk.de
Frankfurter Tourismuspreis 2013
Bewerbungsfrist bis 5. Juli / Preis ist mit insgesamt 7 500 Euro dotiert
Touristische Leistungsträger, die
über ein innovatives Angebot
oder Produkt verfügen beziehungsweise ein entsprechendes
Projekt initiiert haben, können
sich für den Frankfurter Tourismuspreis 2013 bewerben. Kultur- und Freizeiteinrichtungen,
Betriebe aus Gastronomie und
IHK WirtschaftsForum 04.13
Hotellerie und alle sonstigen
Dienstleister, deren Angebote
sich an Gäste in Frankfurt richten, sind aufgerufen, sich mit
außergewöhnlichen Konzepten oder kreativen Projektideen am Wettbewerb zu beteiligen. Der Preis wird vom
Wirtschaftsdezernenten der
Stadt Frankfurt zusammen mit
Tourismus+Congress Frankfurt, dem Hotel- und Gaststättenverband Frankfurt sowie
der IHK Frankfurt an Unternehmen oder Privatpersonen
für ihre Leistung im Tourismusmarketing vergeben. Der
erste Preis ist mit 4 000 Euro
dotiert, der zweite und dritte Preis mit 2 500 und 1 000
Euro. Bewerbungen sind bis
zum 5. Juli einzureichen bei
Tourismus+Congress Frankfurt,
Kaiserstraße 56, 60329 Frankfurt. Weitere Infos online unter www.frankfurt-tourismus.
de/tourismuspreis.
❙
37
foto: Mauritius Images / artpartner
Wirtschaftsförderung
Investitionen ermöglichen
Ein Gespräch mit Dr. Michael Reckhard, Geschäftsleiter, Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank),
Frankfurt, über Förderprogramme für kleinere und mittelständische Unternehmen.
Herr Dr. Reckhard, die WIBank
ist die Förderbank in Hessen.
Was zählt zu ihren Aufgaben?
RECKHARD: Die WIBank nimmt
das monetäre Fördergeschäft für
das Land Hessen wahr, das heißt
die Förderung der Wirtschaft, Infrastruktur, des sozialen Wohnungswesens und Städtebaus,
der Landwirtschaft sowie von Bildung und Beschäftigung in Hessen. Wichtig ist der WIBank dabei eine gute Zusammenarbeit mit
Kontakt
Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank):
Ulrich Lohrmann, Förderberater für Südhessen, Telefon
0 69 / 91 32 32 62, E-Mail
[email protected].
In der IHK Frankfurt findet
einmal monatlich ein Finanzierungs- und Fördersprechtag statt.
Weitere Infos online unter
www.frankfurt-main.ihk.de/
finanzierungssprechtag.
38
allen Banken und Sparkassen. Als
Förderbank unterliegen wir dem
klaren Gebot der Wettbewerbsneutralität.
Welche Möglichkeiten der Kreditförderung bietet die Wirtschafts- und Infrastrukturbank
im gewerblichen Bereich an?
RECKHARD: Die Bandbreite der
Fördermöglichkeiten für den
hessischen Mittelstand ist sehr
groß. Die WIBank verfügt über
zwei Hauptlinien der Förderung.
Zum einen bieten wir zinsgünstige Darlehen zur Wirtschaftsförderung an, zum anderen unterstützen wir Unternehmen und
Existenzgründungen im ländlichen
Raum, um bestimmte Gebiete besonders zu fördern. Die hierfür
notwendigen Mittel kommen aus
dem Landes- und Bundeshaushalt,
der Europäischen Union und aus
Mitteln der WIBank.
Gibt es Schwerpunkte bei der
Wirtschaftsförderung?
RECKHARD: Ein Schwerpunkt ist
das Programm „Gründung und
Wachstumsfinanzierung Hessen“, damit unterstützen wir
Existenzgründer. Aber auch bereits am Markt etablierte kleine
und mittlere Unternehmen können von diesem Programm profitieren, um beispielsweise in neue
Maschinen zu investieren, neue
Märkte zu erschließen und weiter zu wachsen. Das sichert nicht
nur vorhandene Arbeitsplätze
und schafft neue Stellen in Hessen, sondern stößt auch Investitionen an, die für die wirtschaftliche Entwicklung des Standorts
Hessen essenziell sind. Die Projekte können eine Darlehensförderung von bis zu zwei Millionen
Euro erhalten.
Außerdem bietet die WIBank
ein Programm Kapital für
Klein­unternehmen an. Welche
Ziele verfolgen Sie damit?
RECKHARD: Im Hausbankverfahren werden Nachrangdarle-
hen an Kleinunternehmen aus der
gewerblichen Wirtschaft und an
Freiberufler vergeben. Diese Förderung soll die Finanzierungsstruktur und Liquiditätssituation verbessern und zudem die Aufnahme
weiteren Fremdkapitals ermöglichen. Voraussetzung für die Inanspruchnahme des Programms
ist, dass sich der Unternehmenssitz in Hessen befindet und nicht
mehr als 15 sozialversicherungspflichtige Mitarbeiter bei dem Unternehmen beschäftigt sind. Der
Jahresumsatz darf zwei Millionen
Euro nicht überschreiten. Die Darlehenshöhe liegt bei mindestens
25 000 und maximal 75 000 Euro.
Außerdem bietet die WIBank das
Programm Kapital für Kleinunternehmen – Innovation Plus an.
Hier werden Investitionen in innovative Vorhaben unterstützt. Bis
Juni 2014 werden im Rahmen dieser beiden Programme 30 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
Die Bedingung zur Kreditvergabe
ist in beiden Fällen ein mindestens
IHK WirtschaftsForum 04.13
Unternehmensförderung und Starthilfe
gleich hoher Kredit des Unternehmers bei seiner Hausbank.
Wie hoch war 2012 die bewilligte Kreditsumme im Bereich
Gründen und Wachsen?
RECKHARD: Die Nachfrage nach
dem Förderprogramm Gründungsund Wachstumsfinanzierung Hes-
onen von 41,2 Millionen Euro gefördert, im Hochtaunuskreis 23,8
Millionen Euro und im Main-Taunus-Kreis Investi­tionen in Höhe von
15,8 Millionen Euro. Die ermöglichten Projekte sichern insgesamt
31 500 hessische Arbeitsplätze, für
das Gebiet Frankfurt-Stadt allein
knapp 2 300 Stellen. Darüber hinaus
Dr. Michael Reckhard, Geschäftsleiter,
WIBank, Frankfurt: „Unser Expertenteam
ist eng vernetzt mit den Kammern, den
regionalen Wirtschaftsförderern und vielen weiteren Institutionen in allen hessischen Regionen.“
sen ist 2012 nochmals gestiegen.
Insgesamt wurden in dem Programm 385 Millionen Euro Darlehensmittel zugesagt – ein Plus
von 30 Prozent im Vergleich zu
2011. Knapp 1 700 Antragsteller
profitierten von dem Förderprogramm. Im Bezirk Frankfurt-Stadt
wurden beispielsweise 30 Millionen Euro Darlehensmittel zugesagt, für den Hochtaunuskreis
waren es 16,2 und im Main-Taunus-Kreis 8,2 Millionen Euro.
Was bewirkt Ihre Förderung
konkret, und welche Effekte
haben die vergebenen Fördermittel hinsichtlich der Investitionen und der Schaffung
neuer Arbeitsplätze?
RECKHARD: Das Jahr 2012 war geprägt von konjunkturellen Schwankungen. Umso erfreulicher ist es,
dass wir mit dem Programm Gründungs- und Wachstumsfinanzierung Hessen Investitionen in Höhe
von 559,4 Mil­lionen Euro – und
damit ein Viertel mehr als 2011 –
unterstützen konnten. Im Bezirk
Frankfurt-Stadt wurden InvestitiIHK WirtschaftsForum 04.13
wurden mithilfe des Programms
hessenweit rund 1 400 zusätzliche
Arbeits- und Ausbildungsplätze geschaffen.
Diese Zahlen zeigen ein deutliches Interesse an den Finanzierungshilfen der WIBank. Wie
gelangen Unternehmer zur passenden Förderung?
RECKHARD: Für viele Unternehmer stellt sich zunächst die Frage:
Welche Möglichkeiten zur Unterstützung gibt es für mich? Da sind
wir die erste Anlaufstelle. Wir informieren über die Förderangebote
des Landes Hessen, des Bundes
und der EU, seien es Zuschüsse,
Kredite, Bürgschaften oder Beteiligungen. Zum Service der Förderberatung gehören sowohl die telefonische Erstberatung als auch
persönliche Gespräche.
Inwieweit kooperiert die WIBank auch mit den hessischen
Kammern und regionalen
Wirtschaftsförderungen?
RECKHARD: Unser Expertenteam
ist eng vernetzt mit den Kam-
mern, den regionalen Wirtschaftsförderern und vielen weiteren
Ins­titutionen in allen hessischen
Regionen. Mit gebündelter Kompetenz können wir auf sämtliche
Fragen rund um Businessplan, Investitionen und Weiterentwicklung der Unternehmen individuell antworten und gleichzeitig
den kurzen Weg zur geeigneten
Förderung aufzeigen. Dazu bieten wir beispielsweise Sprechtage
gemeinsam mit Institutionen vor
Ort an.
Der Finanzierungs- und Fördersprechtag der WIBank, den Sie
gemeinsam mit der IHK Frankfurt anbieten, geht nun ins
dritte Jahr. Wie sind Ihre Erfahrungen mit diesem Angebot?
RECKHARD: Die Finanzierungs- und
Fördersprechtage erfreuen sich hessenweit großen Interesses. An 13
Standorten bieten wir diese Möglichkeit zusammen mit unseren
Partnern an. In Frankfurt zum Bei-
8
1(
spiel ist der monatliche Sprechtag
ein optimales Zusammenspiel zwischen der WIBank-Förderberatung
und der Businessplangestaltung der
IHK. Das Spektrum der Förderwünsche reicht von Kleinstkrediten, beispielsweise zum Start ins Unternehmertum, bis zur Finanzierung von
Millionenprojekten und zieht sich
durch alle Branchen. Alles in allem
wurden im Jahr 2012 rund 4 800
Anfragen zum Thema Wirtschaftsförderung an unser Expertenteam
herangetragen. Die rege Nachfrage
bestätigt das Konzept der ganzheitlichen und durchgängigen Beratung. Wir wollen erste Anlaufstelle, Lotse und Förderer sein.
❙
Interview
Stefan Müller
Referent, Finanzplatz, Unternehmensförderung,
Starthilfe, IHK
Frankfurt, s.mueller
@frankfurt-main.
ihk.de
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39
FOTO: PICTURE-ALLIANCE / DPA
Die Landesregierung will das Personal in den hessischen Schulen weiter aufstocken. Zum Schuljahr
2013/2014 soll die Unterrichtsversorgung bei durchschnittlich 105 Prozent liegen.
BILDUNGSPOLITIK
VIELE WEGE FÜHREN ZUM ZIEL
Ein Gespräch mit Nicola Beer, seit Ende Mai 2012 hessische Kultusministerin. Zuvor war die gebürtige Wiesbadenerin
Staatssekretärin für Europaangelegenheiten im hessischen Ministerium der Justiz, Integration und Europa.
frau Beer, Sie sind seit einem dreivierteljahr Ministerin und tragen
Verantwortung für über 50 000
Lehrer an rund 2 000 hessischen
Schulen. Sind Sie gut gestartet?
BEER: Hessen verfügte schon bei
meinem Amtsantritt über eine sehr
gute Schulstruktur. Gleichwohl haben wir in den vergangenen Monaten schon relativ viele Projekte
vorangetrieben, zum Abschluss gebracht oder auch neu aufgesetzt.
Welche Projekte sind das?
BEER: Beispielsweise bringen wir
noch mehr Personal in die Schulen. Wir werden den jetzt schon
guten Stand der Lehrerzuweisung zwischen 101 und 103 Prozent nochmals aufstocken. Zum
Beginn des Schuljahrs 2013/2014
erhalten alle hessischen Schulen
40
eine Unterrichtsversorgung von
durchschnittlich 105 Prozent.
Alle Schulen, ganz gleich, welcher Schulform sie angehören, erhalten mehr und können innerhalb ihres Schulprogramms selbst
darüber entscheiden, wie sie die
zusätzlichen Ressourcen einsetzen wollen. Darüber hinaus werden 300 Stellen über einen neuen
Sozialindex an die Schulen verteilt, die im Landesvergleich unter besonders schwierigen sozialen Bedingungen arbeiten. Damit
schaffen wir einen Ausgleich für
Schulen, die sich aufgrund ihres
Umfelds besonderen pädagogischen Herausforderungen stellen müssen. Dadurch verbessern
wir zugleich die Startchancen
der Schüler aus sozial schwierigen Verhältnissen.
Was ist das Hauptziel Ihrer Schulpolitik?
BEER: Im Mittelpunkt stehen immer die Schüler, die einen Anspruch auf guten Unterricht haben. Das bedeutet für mich, dass
Schüler individuell gefördert und
zugleich in ihrer Leistungsbereitschaft gefordert werden. Wir können sie motivieren, wir können ihre
Neugier bestärken, dass sie nachfragen, dass sie noch mehr wissen
wollen, dass immer weitere Lernerfolge noch mehr Motivation auslösen und aus jedem wirklich das
Potenzial herausgekitzelt wird, um
später fit fürs Leben zu sein. Dabei
helfen ganz unterschiedliche Bereiche der Bildungsverwaltung, vor
allem aber die Lehrkräfte, die Tag
für Tag einen guten Job machen.
Um das System noch weiter zu op-
timieren, wollen wir mit Gründung
des Landesschulamts noch stärker
einheitlich Serviceleistungen für
die Schulen erbringen.
Bei den Schulabschlüssen genießt Bayern einen besonders
guten Ruf. Wie ordnen Sie hier
Hessen ein?
BEER: Hessen braucht sich keinesfalls hinter Bayern zu verstecken. Die Verhandlungen über
die gemeinsamen Bildungsstandards für das Abitur haben gezeigt, dass Hessen und Bayern an
einem Strang ziehen und gemeinsam gegen einige andere Bundesländer dafür kämpfen, die Standards hochzuhalten. Dazu gehört,
dass Prüfungen in Mathematik, Deutsch, einer Naturwissenschaft und einer Fremdsprache abIHK WirtschaftsForum 04.13
Aus- und Weiterbildung
gelegt werden müssen. Allerdings
möchte ich auch mit einem hartnäckigen Gerücht im Hinblick auf
angebliche Nachteile des föderalen
Bildungssystems aufräumen: Die
Angleichung zwischen den einzelnen Bundesländern ist weit größer,
als das in der Öffentlichkeit dargestellt wird.
Auch wenn die Abschlüsse einheitlich sind, steigen viele Unternehmen bei den unterschiedlichen Schulformen nicht mehr
durch. In Hessen gibt es die integrierte Gesamtschule, die kooperative Gesamtschule, die Mittelstufenschule, die verbundene
Haupt- und Realschule, G8-Gymnasium, G9-Gymnasium, Mittelstufengymnasium, Oberstufengymnasium.
BEER: Die Vielfalt der Schulen lassen das System vielleicht
kompliziert erscheinen. Der Vorteil ist aber, dass wir die Schüler
viel individueller fördern können.
Kinder sind unterschiedlich und
genau deswegen braucht es verschiedene Wege, um sie zu demselben Ziel zu führen. Für die Personalauswahl in den Betrieben ist
doch zunächst nur der Abschluss
entscheidend und nicht, mit welcher Schulform er erreicht wurde.
Das Abitur hat immer denselben
Wert – egal ob es auf einem Gymnasium in der Organisationsform
G8 oder G9 oder in einer Gesamtschule im gymnasialen Bildungsgang erreicht wurde. Wenn unsere Schulen im Rahmen ihrer immer
größer werdenden Selbstständigkeit darüber hinaus unterschiedliche Profile entwickeln, sich also
beispielsweise besonders in den
naturwissenschaftlichen Fächern
oder in Fremdsprachen engagieren, so schafft dies für Personalentscheider ein zusätzliches Auswahlkriterium. Das ist doch positiv.
Jedes Jahr erreicht eine Vielzahl
von Schülern überhaupt keinen
IHK WirtschaftsForum 04.13
Schulabschluss. Was tun Sie dagegen?
BEER: Wir konnten in den vergangenen fünf Jahren die Zahl von 4,7
auf 2,6 Prozent nahezu halbieren. Das ist auch im internationalen Vergleich ein sehr guter Wert.
Dennoch ist jeder Schulabbruch einer zu viel. Deshalb arbeiten wir daran, die Situation noch weiter zu
BEER: Der große Bereich Wirtschaft wird altersgerecht behandelt und ist über alle Jahrgangsstufen in den verschiedenen
Unterrichtsfächern prominent
vertreten. Mit der Mittelstufenschule haben wir jetzt ein besonders berufsorientiertes Angebot
mit Betriebspraktika geschaffen. Im Übrigen wirkt nichts so
Nicola Beer, hessische Kultusministerin:
„Im Mittelpunkt stehen immer die Schüler,
die einen Anspruch auf guten Unterricht
haben. Das bedeutet für mich, dass Schüler
individuell gefördert und zugleich in ihrer
Leistungsbereitschaft gefordert werden.“
verbessern. Ein besonderes Augenmerk legen wir auf die Haupt- und
Realschulen sowie auf die neue
Form der berufsorientierten Mittelstufenschule. Besonders motivierend ist es für die Schüler, wenn sie
durch frühzeitige Einblicke in ein
Unternehmen eine klare Berufsvorstellung haben – im Idealfall sogar schon ein Ausbildungsplatzangebot – und dann zielorientiert
auf das Erreichen ihres Abschlusses hin lernen. Dies unterstützen
wir auch durch den Einsatz von
sozialpädagogischen Fachkräften.
Und wenn alles nicht hilft, kümmern wir uns um die Schulabbrecher mit einer ganzen Reihe von
Landesprogrammen, damit sie einen Abschluss erreichen und mithilfe der Unternehmen in eine duale
Ausbildung starten können.
Viele Unternehmen klagen darüber, dass Jugendliche mit falschen Vorstellungen über die
mittelständische Wirtschaft und
über den gewählten Ausbildungsberuf ihre Lehrstelle antreten.
Wird aus Ihrer Sicht in den Lehrplänen genug Wirtschaftswissen
vermittelt?
authentisch, als wenn ein Unternehmer mit seinem Ausbilder
und ein oder zwei Auszubildenden in eine Schule kommt. Davon profitieren die Jugendlichen
ebenso wie die Lehrer. Deswegen
werbe ich dafür, im Rahmen von
Projekttagen möglichst ganz viele
verschiedene Berufsbilder auf diese Art zu präsentieren. Ich befürworte auch sehr, wenn Lehrkräfte
Unternehmenspraktika absolvieren. Dies darf nur die Unterrichtszeiten nicht beeinträchtigen. Ich
freue mich, wenn gerade kleine
und mittelständische Unternehmen solche Praktika-Plätze bereitstellen, wobei ich mir bewusst
bin, dass es für sie eine Belastung
darstellt, sich auch noch um eine
Arbeit…
alle Bereiche
des Arbeitsrechts
und der
betrieblichen
Altersversorgung
Lehrkraft zu kümmern. Ein ganz
wichtiger Punkt ist aber auch die
Elternarbeit, weil die Frage der
Berufswahl von Jugendlichen
ganz maßgeblich vom familiären
Umfeld beeinflusst wird.
Wie zufrieden sind Sie mit der
Ausbildungsbilanz in Hessen?
BEER: Die Unternehmen wissen, dass sie verstärkt ausbilden
müssen, um den Fachkräftenachwuchs heranzuziehen. Das führt
dazu, dass sogar Ausbildungsstellen unbesetzt bleiben. Gleichzeitig
gibt es Jugendliche, die keine bekommen haben und hilfsweise in
vollzeitschulischen beruflichen Angeboten landen. Das ist aber immer die schlechtere Lösung. Ich
wünsche mir hier noch mehr Bereitschaft der Betriebe, es mit ausbildungsplatzsuchenden Jugendlichen zu versuchen. Ich glaube, da
lässt sich noch Potenzial bei vielen Jugendlichen freisetzen. Es ist
mir außerdem ein besonderes Anliegen, die Zusammenarbeit bei der
Vermittlung weiter zu verbessern.
Es muss uns gemeinsam mit den
Kammern gelingen, Angebot und
Nachfrage frühzeitig zusammenzubringen.
❙
INTERVIEW
Gordon Bonnet
Leiter Unternehmenskommunikation,
IHK Wiesbaden
g.bonnet@
wiesbaden.ihk.de
Eckenheimer Landstraße 46
60318 Frankfurt am Main
Telefon 069 9592979-0 Fax -99
E-Mail [email protected]
Parkstraße 1 · 61118 Bad Vilbel
Telefon 06101 129-700 Fax -890
E-Mail [email protected]
41
Aus- und Weiterbildung
AZUBI-RECRUITING-TAG
IM ZEIcHEN DES GOLDFIScHS
Für Unternehmen wird es zunehmend schwieriger, geeignete
Azubis für das eigene Unternehmen zu gewinnen.
Mehr als 400 unbesetzte Ausbildungsplätze zu Beginn des Ausbildungsjahrs 2012 hätten einen
deutlichen Handlungsbedarf hinsichtlich der gezielten Ansprache von potenziellen Bewerbern
gezeigt, sagte IHK-Vizepräsident
Dr. Roland Gerschermann zur Eröffnung des ersten Azubi-Recruiting-Tags. Bei dieser Veranstaltung
beschäftigten sich knapp 300 Ausbilder damit, wie Bewerber identifiziert, angesprochen und für das
eigene Unternehmen gewonnen
werden können. Die Referenten
zeigten verschiedene Ansätze und
Vorgehensweisen auf, mit denen
Ausbildungsunternehmen geeignete Bewerber gewinnen konnten.
42
Dabei stand der Azubi-Recruiting-Tag ganz im Zeichen des
Goldfischs, den es mit interessanten Ködern oder mit den geeigneten Angelmethoden zu fischen gilt. Damit der Köder dem
Fisch schmeckt, befasste sich ein
Forum damit, wie sich Unternehmen als attraktive Arbeitgeber darstellen können. Als Incentives wurden die Möglichkeit eines
Auslandsaufenthalts während der
Ausbildung oder das Angebot einer Zusatzqualifikation als consulting Assistant genannt. Um die
Zusammenarbeit mit Schulen intensivieren zu können, bot das Forum auch Informationen zu der
Frage „Wie ticken Schulen“.
FOTO: GETTYIMAGES / RICHARD WAHLSTROM
Längst ist aus dem Arbeitgebermarkt ein Bewerbermarkt geworden: Ausbildende Unternehmen bekamen daher
während des ersten Azubi-Recruiting-Tags am 22. Februar die Möglichkeit, neue Methoden bei der Suche nach
Azubis kennenzulernen.
Ein weiterer Köder bei der Ansprache kann die Empfehlung „Verkaufen Sie Karriere“ sein. In diesem
Forum wurden die Möglichkeiten
des dualen Studiums dargestellt.
In diesem Kontext wurde darauf
hingewiesen, dass die Unternehmen den Schülern nicht allein den
Ausbildungsberuf, sondern alle danach möglichen Perspektiven, wie
beispielsweise die Aufstiegsfortbildung oder ein anschließendes
Studium, aufzeigen sollten. Zudem
erhielten die Unternehmensvertreter auch wertvolle Ratschläge, wie
sie Auszubildende an sich binden.
Hinweise zur Neuausrichtung
der eigenen Strategien beim Recruiting standen im Mittelpunkt
eines weiteren Forums. Es zeigte
auf, unter welchen Voraussetzungen es sich lohnt, das Recruiting outzusourcen und einem
Dienstleister zu übergeben. Zudem regte es an, über das Profil
des gesuchten Bewerbers nachzudenken und über den Einsatz von
online-gestützten Eignungstests
nachzudenken.
Angesichts rückläufiger Schülerzahlen sollten auch bisher ungenutzte Potenziale in Augenschein genommen werden. Diese
Anregung gab das vierte Forum,
das chancen und Nutzen der Teilzeitausbildung vorstellte. Weiter
stellte sich das Frankfurter Hauptschulprojekt vor, das Arbeitgebern
sehr fundiert die Stärkenprofile
von mehreren hundert Haupt- und
Realschülern schildern kann. Zudem erläuterte ein Vertreter der
Frankfurter Arbeitsagentur, welche Möglichkeiten der Unterstützung für den Fall geboten werden,
dass sich ein Arbeitgeber auch auf
schwächere Bewerber einlässt.
Es lohne sich, auch schwächeren Schülern eine chance zu
geben, meinte auch Thomas Rösgen, Geschäftsführer, Rösgen,
Kelkheim, in der Eröffnungsdiskussion. Da er als kleines Unternehmen keine Zeit habe, in Schulen
Marketing zu betreiben, setze er
auf Kontakte zu Kunden, die ihm
junge Leute empfehlen. An seinen
Tankstellen habe er auch schon
mal zu ungewöhnlichen Methoden wie Flyern gegriffen.
Auch die Taunus-Sparkasse,
Bad Homburg, und Rothenberger Werkzeuge, Kelkheim, setzen
IHK WirtschaftsForum 04.13
FOTO: MANDELKERN
Uli Hoeneß
Hartmut Stilp
Klaus Grewe
Reinhard Sprenger
Rüdiger Bellof
Sascha Kurth
Andreas Steinle
Christoph Sotzko
Change the Business - Run the Business.
Die Manager Konferenz in der Klassikstadt Frankfurt vom 15.-16.5.13
Am 15. & 16.5. veranstaltet die Maxpert GmbH in der Klassikstadt in Frankfurt eine außergewöhnliche Konferenz: Topreferenten wie z.B. Uli Hoeneß, Klaus Grewe, Dr. Reinhard
Sprenger, Andreas Steinle, Hartmut Stilp, Christoph Sotzko, Rüdiger Bellof und
Sascha Kurth zeigen Ihnen, wie Leader in ihrer Organisation nachhaltige Fähigkeiten für
die Gestaltung des permanenten Wandels entwickeln & in der Praxis richtig umsetzen.
Tag 1: Welche Trends und Entwicklungen bestimmen den
Wandel und welche Schlüsse lassen sich daraus ziehen.
Auf dem Azubi-Recruiting-Tag tauschten Ausbilder
beim Networking ihre Erfahrungen aus.
IHK WirtschaftsForum 04.13
Partnern wie Ausbildungsunternehmen zusammenzuarbeiten.
Die Pakete – Limitierte Plätze mit Vorteilspreis:
Mittlerweile sei an jeder Schule
Tag 1 & 2 als Kombi inkl. Verpflegung: 620 € statt 650 € zzgl. MwSt.
ein Lehrer mit der Umsetzung der
Tag 2 inkl. Verpflegung: 330 € statt 350 € zzgl. MwSt.
sogenannten Olov-Strategie betraut, die eine Optimierung der loInfos & Buchung über www.franfurter-stadtevents.de/seminare
kalen Vermittlungsarbeit bedeute.
Er bot allen anwesenden Ausbildungsunternehmen an, Kontakte
zu Schulen und ihrem jeweiligen
erienceXchange_Anzeige_1/4eck_IHK.indd 1
20.03.13
Olov-Lehrer herzustellen.
Und wenn der Fisch endlich
an der Angel sei, sollten Unternehmen ihn unmittelbar an sich
binden, meinten die Ausbildungsverantwortlichen in der Eröffnungsdiskussion. „Geben Sie dem
Bewerber direkt nach dem GeEinladung zum Impulsforum mit Bundesminister
spräch eine Zusage beziehungsDirk Niebel
weise Absage und begründen
Sie ihre Entscheidung“, empfahlen Eisen und Biersack. Eine solch
faire Betreuung würde sich lohnen und auch bei Jugendlichen
herumsprechen. Das wiederum
10. April 2013
würde das Arbeitgeberimage
15:30 Uhr
positiv stärken.
❙
16:2
wirtschaft.entwickelt.global
AUTORIN
DR. BRIGITTE
ScHEUERLE
Geschäftsführerin,
Aus- und Weiterbildung, IHK Frankfurt, b.scheuerle
@frankfurt-main.
ihk.de
Hotel & Restaurant
heyligenstaedt
Aulweg 41
35392 Gießen
photothek.net
auf Empfehlungen von Kunden
und Mitarbeitern. Bausteine des
Marketing-Mix seien die Arbeit in
Schulen und gut betreute Praktika.
Die Taunus-Sparkasse wendet laut
Harald Biersack, Leiter Aus- und
Weiterbildung, aber auch neue Instrumente an, wie beispielsweise
das Azubi-casting. Hierbei müssen
sich Schüler in unterschiedlichen
Situationen innerhalb des Unternehmens vor einer Jury beweisen
und bekommen im Anschluss daran ein Feedback über ihre individuellen Stärken und Schwächen.
Hildegard Eisen, Personalleiterin von Rothenberger, setzt beim
Ausbildungsmarketing in Schulen
wie auch für die Betreuung der
Praktika ihre Auszubildenden ein,
warnte aber vor überzogenen Erwartungen: „An Schulen brauchen
Sie einen langen Atem.“
Dies bestätigte Martin Ostmann, Fachberater für Berufsorientierung am Staatlichen Schulamt. Er stellte den neuen Erlass
zur Berufs- und Studienorientierung vor, mit dem Schulen seit
Kurzem verpflichtet sind, jedes
Jahr ein Projekt zur Berufsorientierung zu absolvieren. Sowohl
hierfür wie auch für die regelmäßig erforderlichen Praktika oder
Lernpatenschaften seien die Schulen aufgefordert, mit externen
Tag 2: Der Praxis-Tag. Wie entwickeln und betten Sie die
Fähigkeit zur Gestaltung des permanenten Wandels als allzeit verfügbare Kernkompetenz in Ihr Unternehmen ein?
Warum müssen wir uns verändern?, Was ist zu tun? Und Wie
geht es?, Welche Methoden & Praktiken helfen, die richtigen
Dinge richtig zu tun?
Informationen und Anmeldung unter:
www.wirtschaftentwickeltglobal.de
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43
22.03.13 09:26
Aus- und Weiterbildung
IHK-Bildungszentrum
Nähere Informationen zu den nachfolgenden Bildungsangeboten erhalten Sie unter der Rufnummer 0 69 / 21 97 + Durchwahl oder unter www.frankfurt-main.ihk.de/ihk-bildungszentrum oder [email protected].
IHK-Seminare
Einführung in die Erstellung von
Betriebskostenabrechnungen
24 . / 25. April 2013 / 16 UE / zweitägiges Seminar
475 Euro
Telefon – 12 99
Gestalten von Mietverträgen
26. / 27. April 2013 / 16 UE / zweitägiges Seminar
475 Euro
Telefon – 12 99
Führen durch Ziele – Management
by Objectives (MbO)
15. / 16. April 2013 / 16 UE / zweitägiges Seminar
300 Euro
Telefon – 14 15
Auswertung der Bilanz und G+V
für Nichtbuchhalter
16. / 17. April 2013 / 16 UE / zweitägiges Seminar
260 Euro
Telefon – 14 05
Hausverwaltung Miete –
Grundlagen der Mietverwaltung
29. / 30. April 2013 / 16 UE / zweitägiges Seminar
475 Euro
Telefon – 12 99
Hausverwaltung Eigentum – Grundlagen
der Verwaltung von Eigentumswohnungen
17. / 18. April 2013 / 16 UE / zweitägiges Seminar
475 Euro
Telefon – 1299
Grundlagen der Moderations- und
Präsentationstechniken
2. / 3. Mai 2013 / 16 UE / zweitägiges Seminar
300 Euro
Telefon – 14 15
Konflikte als Chance nutzen
22 . / 23. April 2013 / 16 UE / zweitägiges Seminar
300 Euro
Telefon – 14 15
Einführung in das Immobilien-Geschäft
6. / 7. Mai 2013 / 16 UE / zweitägiges Seminar
475 Euro
Telefon – 12 99
Der Weg in die Selbstständigkeit
ab 13. Mai 2013 / 20 UE / 5-Abende-Seminar 150 Euro
Telefon – 14 03
Immobilien-Wertermittlung, Teil 1
13. / 14. Mai 2013 / 16 UE / zweitägiges Seminar
475 Euro
Telefon – 12 99
Bilanzgestaltung nach BilMoG
7. Juni 2013 / 8 UE / eintägiges Seminar
195 Euro
Telefon – 14 05
Berufsbegleitende Zertifikatslehrgänge
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Buchführung II, System und Praxis
825 Euro
ab 8. April 2013 / 120 UE / ca. 6 Monate / montags und mittwochs
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Grundlagen der VWL / BWL
535 Euro
ab 11. April 2013 / 80 UE / ca. 4 Monate / montags und mittwochs
Telefon – 14 15
Grundlagen der Finanzbuchhaltung und der Kosten- und Leistungsrechnung
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44
Berufsbegleitende Lehrgänge mit IHK-Prüfung
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ab 18. April 2013 / ca. 620 UE / 2 Jahre
3 075 Euro
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Preise zuzüglich Prüfungsgebühr nach der jeweils gültigen Gebührenordnung.
Lehrgänge, die auf IHK-Prüfungen vorbereiten, werden auch von verschiedenen privaten
Anbietern durchgeführt. Anschriften solcher Anbieter können im Internet über die Seite
www.wis.ihk.de/ihk-pruefungen/anbieterliste abgerufen oder bei der IHK Frankfurt telefonisch unter 0 69 / 21 97-12 32 erfragt werden.
Änderungen vorbehalten.
IHK WirtschaftsForum 04.13
foto: gettyimages / Vincenzo Lombardo
Übersicht
Umwelt- und Energiegesetze
Kein Wunder, dass inzwischen viele Mittelständler den Überblick über den vollen Umfang der Gesetzgebung
im Bereich Umwelt und Energie verloren haben. Denn auf Bundes- und Europaebene sind die Umweltgesetzgeber
überaus produktiv.
Energieeffizienzrichtlinie
Die neue Energieeffizienzrichtlinie ist auf europäischer Ebene im
Dezember 2012 erlassen worden.
Die Anforderungen der Richtlinie
müssen nun binnen 18 Monaten,
also bis Juni 2014, von allen EUMitgliedsstaaten in nationales
Recht übertragen werden. Die
Energieeffizienzrichtlinie vereint
eine Vielzahl an Maßnahmen –
mit dem Ziel, den Primärenergieverbrauch der EU-Staaten bis zum
Jahr 2020 um 20 Prozent zu reduzieren. Im Mittelpunkt der Richtlinie stehen Energieeffizienzverpflichtungen. Demnach müssen
die EU-Mitgliedsstaaten sicherstellen, dass von 2014 bis 2020
jährlich 1,5 Prozent des durchIHK WirtschaftsForum 04.13
schnittlichen jährlichen Endenergieabsatzes der Jahre 2010 bis
2012 eingespart werden.
Ökodesign-Vorschriften
Die Ökodesign-Richtlinie fällt unter die europäische Umweltgesetzgebung und schafft einen Rahmen
für die Festlegung von Anforderungen an die umweltgerechte
Gestaltung energieverbrauchsrelevanter Produkte. Ihr Geltungsbereich wird kontinuierlich auf weitere Produktgruppen ausgeweitet.
Derzeit bestehen 15 Einzelverordnungen – das Glühlampenverbot
gilt wohl als eine der bekanntesten. Mit dem neuen Arbeitsplan
für 2012 bis 2014 kommen sieben
prioritäre Produktgruppen hinzu:
Fenster, Dampfkessel, Stromkabel,
Server, intelligente Zähler, Weinkühlschränke und wasserführende Produkte.
EU-Holzhandelsverordnung
Seit dem 3. März ist die Vermarktung von Holz und Holzerzeugnissen aus illegalem Einschlag verboten. Die EU-Verordnung betrifft
eine Vielzahl von Holzerzeugnissen einschließlich Vollholzprodukte, Fußböden, Sperrholz sowie
Zellstoff und Papier. Ausgeschlossen sind Recyclingprodukte sowie
Rattan, Bambus und bedrucktes
Papier wie Bücher, Zeitschriften
und Zeitungen. Das Verbot gilt sowohl bei Einfuhr der genannten
Holzarten als auch bei Erzeugung
dieser Hölzer oder Holzerzeugnisse im Inland. Die Verordnung
hält auch Pflichten für Händler
vor, die bereits im EU-Markt befindliches Holz vermarkten. Sie
müssen nachweisen, von wem sie
das Holz gekauft haben und an
wen sie verkaufen. Es muss die
gesamte Vermarktungskette des
Binnenhandels nachgewiesen werden können. Für diese Informationen gilt eine fünfjährige Aufbewahrungspflicht. Wird Holz oder
werden entsprechende Holzprodukte aus Drittstatten in die EU
eingeführt, müssen Händler, Produzenten beziehungsweise Holzverarbeiter bestimmte Sorgfaltspflichten erfüllen: Sie müssen
Angaben zur Art und Herkunft
45
Innovation und Umwelt
des Holzes, Menge, Angaben zum
Lieferanten und Käufer und Nachweise der Legalität vorhalten.
Umweltverträglichkeitsprüfung
Bereits im Oktober 2012 fanden
Bestrebungen der EU-Kommission
statt, die Richtlinie über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP)
zu überarbeiten. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung dient dazu,
eventuell negative Auswirkungen
auf Schutzgüter (Menschen und
menschliche Gesundheit, Tiere,
Pflanzen und die biologische Vielfalt, Boden, Wasser, Luft, Klima
und Landschaft) sowie Kulturgüter frühzeitig abschätzen zu können. Die UVP ist im Vorfeld bestimmter (Groß-)Projekte, Pläne
und Programme durchzuführen.
Am 12. Februar fand die Verbändeanhörung auf europäischer Ebene
für eine neue EU-UVP-Richtlinie
statt. Sie zieht die Verpflichtung
zur Umsetzung in nationales Recht
nach sich und würde zur Novellierung des Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetzes (UVPG) führen.
Eine erste Einschätzung des DIHK
zeigt, dass eine Ausräumung von
Defiziten bei der Umsetzung nicht
gelingt. Vielmehr drohen erhebliche, negative Auswirkungen auf
das deutsche Planungsrecht durch
eine Ausweitung der Umweltprüfung. Das zeigt sich unter anderem in der Erweiterung der zu prüfenden Umweltfaktoren. Der DIHK
ist in den Konsultationsprozess auf
europäischer Ebene involviert und
hat seine Stellungnahme eingebracht. Der Umweltausschuss des
Europäischen Parlaments wird voraussichtlich Mitte Juni abstimmen, das Plenum in erster Lesung
Mitte September.
Energiewirtschaftsgesetz
Zum 1. Januar ist die Novelle
des Energiewirtschaftsgesetzes
in Kraft getreten. Sie enthält die
neue Entschädigungsregelung
für eine verzögerte oder gestörte
Netzanbindung von OffshoreWindkraftanlagen (auch OffshoreHaftungsregel genannt). Mit der
neuen Offshore-Umlage, die zu einer weiteren staatlich verursachten Komponente eines steigenden
Strompreises wird, kommen auf
die Verbraucher Mehrkosten von
0,25 Cent pro Kilowattstunde zu.
Außerdem enthält die Novelle
neue Regelungen zur Versorgungssicherheit. Die Übertragungsnetzbetreiber erhalten so mehr
Eingriffsmöglichkeiten auf Erzeugungsanlagen. Hingegen ist das
Umweltberatung
Die Umweltberatung der IHK Frankfurt hilft Unternehmen, sich in dem
Labyrinth unzähliger Einzelanforderungen in Gesetzen, Verordnungen,
Satzungen und Verwaltungsvorschriften zurechtzufinden. Sie vermittelt ebenso als Mediator bei Schwierigkeiten im Zusammenhang mit
behördlichen Aktivitäten. Kontakt: IHK Frankfurt, Innovation und Umwelt, Luise Riedel, Telefon 0 69 / 21 97-14 80, E-Mail [email protected].
46
Recht eines Kraftwerksbetreibers,
seine Anlage stillzulegen, stark
eingeschränkt beziehungsweise
verboten worden. Großverbraucher
hingegen profitieren im Fall einer
Überlastung der Netze von der sogenannten Abschaltprämie für das
Stilllegen ihrer Anlagen. Das Spiel
mit dem Energiewirtschaftsgesetz,
als das grundlegende Gesetz des
Rechts der leitungsgebundenen
Energie, wird auch 2013 weitergehen. Das Ziel, die „Sicherstellung
eines wirksamen und unverfälschten Wettbewerbs bei der Versorgung mit Elektrizität und Gas"
(§ 1 EnWG), scheint der deutsche
Gesetzgeber derzeit jedoch, zulasten eines freien Wettbewerbs am
Ener­giemarkt, aus den Augen verloren zu haben.
Trinkwasserverordnung
Gemäß der Trinkwasserverordnung
muss eine Trinkwasser-Ins­tallation
auf Legionellen untersucht werden,
wenn es sich um eine Großanlage
handelt, in der Wasser vernebelt
wird (zum Beispiel in Duschen) und
sich diese Anlage in einem öffentlichen oder gewerblich genutzten
Gebäude befindet. Bereits in den
vergangenen zwei Jahren wurde
mehrfach an der Trinkwasserverordnung novelliert. Nach der im
Oktober 2012 erfolgten Anpassung
der Trinkwasserverordnung muss
die erste Untersuchung auf Legionellen nun bis spätestens 31. Dezember stattfinden. In der Folge
müssen bei Trinkwasseranlagen im
Rahmen einer gewerblichen Tätigkeit alle drei Jahre Proben entnommen werden. Soweit Trinkwasser im Rahmen einer (auch)
öffentlichen Tätigkeit abgegeben
wird, bleibt es bei einem einjährigen Untersuchungsrhythmus. Die
Übermittlungspflicht der Untersuchungsergebnisse (Legionellen) an
die Behörden entfiel mit der letzten Novellierung. Sie müssen nur
auf Verlangen vorgelegt werden.
Kreislaufwirtschaftsgesetz
Ein hessisches Ausführungsgesetz
zum novellierten Kreislaufwirtschaftsgesetz des Bundes (HAKrWG) liegt seit September 2012 im
Entwurf vor. Als Kernelement wird
die Aufhebung der Andienungspflicht an die Hessische Industriemüll (HIM) für Sonderabfälle beziehungsweise gefährliche Abfälle
gesehen. Der Hessische Landtag
hat am 26. Februar über das hessische Ausführungsgesetz zum
Kreislaufwirtschaftsgesetz und
den beigefügten Änderungsantrag
abgestimmt. Damit wird die Abschaffung der Andienungspflicht
durch Aufhebung aller betreffenden Verordnungen zum 1. Juli
2014 im neuen HAKrWG festgeschrieben. Die Wirtschaft fordert
außerdem noch einige sprachliche
Klarstellungen und Konkretisierungen im vorliegenden Entwurf.
Ein rechtskräftiges Ausführungsgesetz wird noch in diesem Jahr
erwartet.
❙
autorin
Luise Riedel
Referentin, Innovation und Umwelt,
IHK Frankfurt
[email protected]
IHK WirtschaftsForum 04.13
foto: Jochen MÜLLer
Wolfgang Löwen, geschäftsführender Gesellschafter, Löwen consulting, hamm, hielt
den impulsvortrag zum thema „erfolgreich mit Lean – eine frage der einstellung“.
Lean-ManaGeMent
mit disziPlin Und VerstAnd
am 19. februar nutzten über 250 mittelständische Unternehmen die Gelegenheit, sich auf der Lean-Konferenz in der
ihK frankfurt über Möglichkeiten der effizienzsteigerung in entwicklung und Produktion zu informieren.
welcher Unternehmer will das
nicht – innovativ und effizient
am Hochlohnstandort deutschland produzieren. denn bevor die
Flucht ins vermeintlich kostengünstige Ausland angetreten wird,
sollte sich der Unternehmer zuerst
fragen, welches Optimierungspotenzial noch im heimischen
standort steckt. Und genau dies
ist das thema von lean.
Ausgehend von der Produktion gilt es hierbei, die Verschwendung im eigenen Unternehmen aufzuspüren und im nächsten schritt
nachhaltig zu reduzieren. Als Verschwendung gelten Überproduktion, große lagerbestände, überflüssige transporte, lange wartezeiten,
unnötige Bearbeitungsschritte, Fehler, Ausschuss und Qualitätsprobleme. dies lässt sich häufig mithilfe von lean-management in den
griff bekommen. schlagworte sind
Produktion im Kundentakt, synchronisierung und standardisierung von Prozessen, Verbesserung
der Produktionsanlagen, 100-ProihK Wirtschaftsforum 04.13
zent-Qualitätsproduktion, Just-intime-lieferung, Qualifizierung der
mitarbeiter und kontinuierlicher
Verbesserungsprozess (KVP).
diese themen sind in deutschland zwar schon seit langem bekannt, doch bei weitem noch nicht
in der Breite der wirtschaft angekommen. Häufig scheitert die Umsetzung an der falschen einstellung und der mangelnden disziplin
bei Führungskräften und mitarbeitern. denn lean erfordert – wie jeder neue Ansatz – am Anfang erst
einmal investitionen, damit am
ende auch erfolge geerntet werden können.
Prof. eberhard Abele von der
tU darmstadt hielt einen impulsvortrag über die zukunft der Produktion in deutschland. „das eigentliche ziel von lean ist nicht
lean, sondern ein nachhaltiger
Produktivitätsfortschritt oder die
Verbesserung des Qualitätsniveaus
im Unternehmen“, sagte er. dies
gelinge nicht allein mit einzelnen
methoden, sondern vor allem über
eine solide Planung der erzeugnisse und des wertstroms. „es ist
auch unabdingbar, eine Kultur der
ständigen Verbesserung über alle
betrieblichen Bereiche und Hierarchien hinweg zu installieren“,
betonte Abele.
Andreas Fritsch, geschäftsführer, mate Precision tooling, berichtete über seine erfahrungen,
wie ein metallverarbeitendes Unternehmen mit 19 Beschäftigten
durch lean zu messbaren ergebnissen kommen kann. die zahlen sprechen für sich: durch lean
konnten in dem Oberurseler Unternehmen Produktivitätssteigerungen um 70 Prozent in der Produktion und um 160 Prozent im
Office erzielt werden. zudem eine
Verkürzung der durchlaufzeiten
um mehr als 55 Prozent, eine reduzierung der Angebotsabgabegeschwindigkeit von zwei tagen
auf zwei stunden sowie eine erhöhung der liefertermintreue von
82 Prozent auf 96 Prozent. diese
zahlen sind beachtlich, galt lean
management doch lange zeit als
domäne der großen Automobilhersteller und deren zulieferer.
Als erfolgsfaktoren nannte
Fritsch „eine offene Kommunikation über das Vorhaben bei der einführung von lean, das setzen von
zielen und die anfängliche schulung der mitarbeiter“. widerständen sollten die Verantwortlichen in
Unternehmen mit gelassenheit und
geduld entgegentreten, „dann räumen sie sich am ehesten aus dem
weg“. zudem sei die nachhaltigkeit
der eingeführten Prozesse sicherzustellen – und die Unternehmensleitung müsse hinter der einführung von lean stehen, um das
thema mit Überzeugungskraft und
dem nötigen nachdruck im Unternehmen vorantreiben zu können.
dies bestätigte auch Frieder
mathis, leiter technischer service,
daimler, mercedes-Benz-werk in
mannheim. lean müsse zum einen
von der geschäftsleitung gewollt
sein, zum anderen könne aber eine
erfolgreiche Umsetzung von lean
47
Lean-Konferenz in der ihK frankfurt.
weitere inFOs
iHK-innovationsberatung Hessen
die iHK-innovationsberatung Hessen fördert die innovationsfähigkeit der
regionalen Unternehmen durch Beratung, information und Kontakte in
den themenfeldern innovations- und Qualitätsmanagement, Forschung
und entwicklung, technologietransfer und Patente, Produktsicherheit und
technologieorientierte gründungen sowie Fördermittel für innovationen.
Angeboten werden einzelbetriebliche Beratungen, informationsveranstaltungen und Arbeitskreise, seminare und lehrgänge, leitfäden und infoblätter sowie ein newsletter. weitere infos online unter www.itb-hessen.de.
workshop: Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP)
KVP entspricht der Übersetzung des japanischen Kai (Veränderung)
und zen (zum Besseren). gemeint ist damit die ständige Verbesserung
der Unternehmensprozesse in kleinen schritten unter zuhilfenahme
aller mitarbeiter. im workshop erlernen die teilnehmer, wie sie kontinuierliche Verbesserungsprozesse im Unternehmen umsetzen. termin:
Freitag und samstag, 26. und 27. April, iHK Kassel. die teilnahme
kostet 295 euro. weitere infos online unter www.itb-hessen.de.
Veranstaltungsrückblick
Veranstaltungsrückblick der lean-Konferenz online unter
www.itb-hessen.de/produkte-produzieren.
ohne die mitarbeiter nicht funktionieren. gerade die erfolgreiche
Umsetzung des werkstattmanagements erfordere disziplin auf allen ebenen.
lean lohnt sich nicht nur in
der Produktion, sondern auch in
der entwicklung. Christian Höhler, leiter entwicklung, werma
signaltechnik, rietheim-weilheim, berichtete über seine erfahrungen, wie ein Unternehmen mit
250 Beschäftigten aus der elektronik- und Kunststoffbranche
durch lean zu messbaren ergebnissen kommen kann. durch den
lean-development-Ansatz konnte zum Beispiel die entwicklungszeit für neue Produkte um knapp
30 Prozent verkürzt werden. „in
entwicklungsprojekten ist es sehr
wichtig, die kritischen, also risikoreichen, Facetten eines Produktes
schon im ganz frühen stadium zu
erkennen – das erspart viele Probleme im weiteren Fortgang." er
betonte, dass auch im entwicklungsprozess überall Verschwendung lauere und gab den tipp, die
Unternehmen sollten sich immer
wieder auf das besinnen, was
wirklich der wertschöpfung am
Produkt diene.
❙
AUtOr
dr. CArsten
lOHmAnn
referent, ihK-innovationsberatung
hessen, frankfurt
c.lohmann@
frankfurt-main.
ihk.de
aUsschreibUnG
6. Hessischer Kooperationspreis
das technologietransfernetzwerk Hessen (ttn-Hessen) hat
den 6. Hessischen Kooperationspreis ausgeschrieben. mit dem
Preis werden im Auftrag des hessischen wirtschaftsministeriums
alle zwei Jahre erfolgreiche Kooperationsprojekte im Bereich
Forschung und entwicklung
(Fue) ausgezeichnet. Bewerben
können sich Projektkonsortien
aus mindestens zwei Partnern,
die gemeinsam ein Fue-Projekt
durchgeführt haben, wie zum
Beispiel zwei Unternehmen
48
oder aber Hochschulen beziehungsweise wissenschaftseinrichtungen in Kombination mit
Unternehmen. teilnahmevoraussetzung ist, dass einer der Partner seinen Hauptsitz in Hessen haben muss. der Abschluss
des themen- und branchenoffenen Projekts muss zwischen
Anfang mai 2011 und ende mai
2013 liegen. die zusammenarbeit muss sich auf ein FueProjekt beziehen, bei dem ein
transfer von Know-how stattgefunden hat. die Kooperation
muss vertraglich geregelt sein.
der Hessische Kooperationspreis ist mit 5 000 euro für den
erstplatzierten sowie 2 500 und
1 250 euro für die zweit- und
drittplatzierten dotiert. einsendeschluss ist der 31. mai (eingangsdatum bei der ttn-geschäftsstelle, Konradinerallee 9,
65189 wiesbaden). die Bewerbungsunterlagen können online unter www.ttn-hessen.de
heruntergeladen oder telefonisch unter 06 11 / 950 17 83 50
bestellt werden. das ttn-Hes-
sen ist ein landesweites netzwerk der wissenschaft und wirtschaft. es unterstützt kleine und
mittelständische Unternehmen
bei der suche nach Partnern
für Forschungs- und entwicklungsvorhaben. Finanziell wird
es unterstützt durch das hessische wirtschaftsministerium,
das hessische wissenschaftsministerium sowie die iHK-Arbeitsgemeinschaft Hessen. das ttnHessen wird kofinanziert aus
mitteln des europäischen Fonds
für regionale entwicklung.
❙
ihK Wirtschaftsforum 04.13
International
GroSShandel
Stimmung hellt sich auf
Im IHK-Bezirk Frankfurt sind im Großhandel deutlich steigende Erwartungen zu
verzeichnen. Dies ist ein Ergebnis der IHK-Konjunkturumfrage zum Jahresbeginn.
Laut IHK-Konjunkturumfrage erwarten 82 Prozent der Großhandelsunternehmen in den kommenden Monaten
eine verbesserte oder gleichbleibende
Geschäftslage, nach 76 Prozent in der
Vorumfrage eine merkliche Verbesserung. Die Beschäftigungspläne der
Großhändler zeigen sich weiter stabil. Hier deutet alles auf einen weiteren Aufbau von Beschäftigung hin.
Dass die Stimmungsaufhellung in der
Industrie auch den Großhandel und die
Handelsvermittler beflügelt, stellten
auch die anderen hessischen IHKs fest.
Der Geschäftsklimaindex legte hessenweit um neun Zähler auf 116 Punkte
zu. Von guten oder befriedigenden Geschäften berichten 89 Prozent der Un-
ternehmen, eine Steigerung um drei
Prozentpunkte. Nur noch elf Prozent
verzeichnen schlechte Geschäfte, ein
Rückgang um drei Prozentpunkte. Vor
allem der Blick auf die zukünftigen
Geschäftserwartungen fällt deutlich
positiver aus. Mehr als ein Viertel der
Unternehmen erwartet eine günstigere
Geschäftsentwicklung. Bei der letzten
Umfrage vier Monate zuvor war es nur
jedes fünfte Unternehmen. Nur noch
18 Prozent erwarten schlechtere Geschäfte, ein Rückgang um sechs Prozentpunkte. Die Investitions- und Beschäftigungspläne der Betriebe bleiben
auf konstantem Niveau.
Der hessische Großhandel liegt
dabei im bundesweiten Trend. So
ist der ifo-Geschäftsklimaindex für
Deutschland nach einem Rückgang
über die Sommermonate vergangenen Jahres seit Oktober wieder deutlich aufwärtsgerichtet. Besonders
positiv haben sich zuletzt die Einschätzungen des Groß- und Außenhandels entwickelt. So verzeichnete
das ifo-Geschäftsklima für den Großhandel im Februar das stärkste Plus
seit 2010. Deutschlandweit sind die
Großhändler also insgesamt erheblich zufriedener mit ihrer aktuellen
Geschäftslage und spürbar weniger
pessimistisch mit Blick auf den weiteren Geschäftsverlauf. Der Großhandel blickt für das Geschäft also insgesamt positiv in die Zukunft. ❙
GroSShandelstag
FrankfurtRheinMain
Mittwoch, 12. Juni,
10 bis 17 Uhr, IHK Frankfurt
Der Großhandel blickt
zwar positiv in die Zukunft,
gleichwohl steht die Branche vor Herausforderungen:
Dazu gehört das Thema
Fachkräfte ebenso wie die
Frage, wie sich Unternehmen in einem sich wandelnden Marktumfeld mit
innovativen Produkt- und
Vertriebsstrategien ihren
Erfolg sichern können. Diese
und weitere Themen stehen
auf der Agenda des ersten
Großhandelstags FrankfurtRheinMain. Die Teilnahme ist kostenpflichtig. Programm und Anmeldung
online unter www.frankfurt-main.ihk.de/veranstaltungen. Kontakt: IHK Frankfurt, International, Hasan
Kara, Telefon 0 69 / 21 9714 36, E-Mail h.kara@
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TÜrKeI
„EIN INTERESSANTER MARKT“
Herr Ekici, herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Ernennung als
türkischer Generalkonsul für
Frankfurt. War es Ihr ausdrücklicher Wunsch, in die Mainmetropole zu kommen?
EKIcI: Danke für die netten Wünsche. Ja, es war meine Wunschvorstellung, irgendwann in Deutschland als Generalkonsul arbeiten
zu dürfen. Als ich die Stelle in
Frankfurt angeboten bekam, war
die Freude doppelt groß: Denn bis
zu meinem 17. Lebensjahr bin ich
in Hessen, genauer gesagt in Fulda, aufgewachsen. Das Land, die
Menschen und die deutsche Kultur haben mich sehr geprägt. Und
die Tatsache, dass ich den Kindergarten und Schulen in den prägenden Jahren in Deutschland besucht habe, hinterlässt natürlich
seine Spuren. Man verinnerlicht
manche deutsche Tugenden, wie
Sachlichkeit und Ordnung, um nur
zwei von ihnen zu nennen.
Welche Aufgaben nimmt ein
Generalkonsul wahr?
EKIcI: Die vornehmste Aufgabe
eines Generalkonsuls ist es, an erster Stelle den türkischen Staatsangehörigen das Leben in dem fremden Land ein Stück zu erleichtern
und ihnen Lösungen bei Problemen
anzubieten: Angefangen mit konsularischen Formalitäten bis hin zum
Anstoßen von Initiativen auf politischer Ebene. Genauso wichtig ist
das Ziel, die Beziehungen zwischen
unseren beiden Ländern zu verbessern. Besonderen Wert lege ich auf
die Wirtschaftsbeziehungen, aber
auch auf die Städtepartnerschaften und den kulturellen Austausch.
50
FoTo: STeFan KrUTSCh
ein Gespräch mit Ufuk ekici, seit anfang Januar Generalkonsul der türkischen republik in Frankfurt, über das
kontinuierliche Wirtschaftswachstum sowie Investitionschancen für deutsche Unternehmen in der Türkei.
Ufuk ekici, Generalkonsul der türkischen republik in Frankfurt: „Vertiefen möchten wir gerne die handelsbeziehungen zwischen dem land
hessen und dessen Partnerprovinz Bursa. eskisehir als Partnerstadt von
Frankfurt sollte künftig auch stärker berücksichtigt werden.“
Die regionale Wirtschaft interessiert natürlich Ihre Meinung
über die deutsch-türkischen
Wirtschaftsbeziehungen. Wo
sehen Sie weitere Potenziale?
EKIcI: Gute und intensive Wirtschaftsbeziehungen zwischen
der Türkei und Deutschland haben eine lange Tradition. Alleine die Tatsache, dass im Moment circa 5 000 Unternehmen
mit deutschem Kapital in der
Türkei gewerblich tätig sind und
Deutschland der größte Außen-
handelspartner der Türkei ist,
zeigt das enorme Potenzial. Erweitern und vertiefen könnten
wir die Wirtschaftsbeziehungen
zwischen Hessen und der Türkei in
der Automobil- und Kfz-Zulieferindustrie, in den Branchen Textil,
Information und Kommunikation
sowie im Dienstleistungssektor.
Welche Services bietet Ihr Haus
für Unternehmen aus dem RheinMain-Gebiet, die in der Türkei
tätig werden wollen?
EKIcI: Unsere Handels- und Wirtschaftsattachés beraten deutsche
Unternehmen und Institutionen.
Sie zeigen Fördermöglichkeiten auf
und unterstützen bei der Anbahnung von Geschäftskontakten in
der Türkei. Außerdem bietet unser Konsulat Notardienste, die bei
Erledigung mancher Formalitäten
unverzichtbar sind.
Und wie beurteilen Sie die
Attraktivität des Wirtschaftsstandorts FrankfurtRheinMain
für türkische Unternehmen?
EKIcI: Frankfurt liegt verkehrsgüns-tig, nämlich mitten in
Deutschland, und ist somit national wie international ein wichtiges Verkehrsdrehkreuz. Damit
ist die Mainmetropole ein idealer
Standort. Außerdem ist Frankfurt
auch als Messestandort sehr wichtig für die türkischen Unternehmen, denn einige wichtige Weltleitmessen finden hier statt.
Nennen Sie uns ein paar Gründe,
weshalb deutsche Unternehmen
in der Türkei investieren sollten.
EKIcI: Die Türkei ist ein interessanter und lebendiger Markt, der
schnell wächst. Die türkische Wirtschaft wuchs von 2002 bis 2011
um durchschnittlich sechs Prozent.
Im gleichen Zeitraum ist die Kaufkraft der türkischen Bevölkerung um
das Dreifache gestiegen. Wir haben
eine konsumfreudige junge Bevölkerung, die das Land als Absatzmarkt
sehr attraktiv macht. Diese jungen
Leute haben zudem eine sehr gute
Ausbildung und hohe Ansprüche. Jedes Jahr verlassen etwa 500 000 die
Hochschulen als gut ausgebildete
IhK WirtschaftsForum 04.13
International
Absolventen und stehen damit der
Wirtschaft als Fachkräfte zur Verfügung. Wie in Deutschland auch, hat
die Türkei zudem eine liberale Wirtschaftsordnung. Darüber hinaus gibt
es ein interessantes Förderprogramm
mit vielen Anreizen, vor allem für
produzierende Gewerbe.
Können deutsche Unternehmen
die Türkei auch als Sprungbrett
nutzen, um sich in den Nachbarländern und Regionen zu etablieren, beziehungsweise diese
Märkte rund um die Türkei zu
bedienen?
EKICI: Durchaus. In den Märkten
von Zentralasien über den Nahen
Osten bis hin zu nordafrikanischen
Ländern sind türkische Unternehmen seit Langem tätig und könnten
für die deutschen Unternehmen
eine Brückenfunktion übernehmen,
indem sie ihre Erfahrungen einbringen. Türkische und deutsche Unternehmen könnten in diesen Ländern
gemeinsame Projekte und Investitionen durchführen.
Welche Regionen sind als Standorte für deutsche Unternehmen
besonders interessant?
EKICI: Es gibt sechs Regionen in
der Türkei, die unter vier verschiedenen Programmen gefördert werden. Anreize werden in Form von
Steuernachlässen, Ein- und Ausfuhrerleichterungen sowie sehr
niedrigen Sozialabgaben gewährt.
Außerdem gibt es zahlreiche Freihandelszonen im Land. Details
können Unternehmen selbstverständlich über uns erfahren.
Politische Stabilität und die
Rechtssicherheit sind neben einem prosperierenden Standort
zwei Faktoren, die für Investoren
sehr wichtig sind. Wie können Sie
deutschen Investoren diesbezüglich Ihre eventuell vorhandenen
Ängste nehmen?
EKICI: Wir erleben seit circa zehn
Jahren die politisch stabilste PhaIHK WirtschaftsForum 04.13
se in der jungen türkischen Geschichte. In dieser Zeit haben wir
mehr an Wirtschaftskraft gewonnen als in der gesamten Phase davor. Was die Rechtssicherheit betrifft, so kann ich versichern, dass
wir nicht zuletzt durch Harmonisierung der Rechtssysteme mit der
Europäischen Union ein sehr modernes Handelsrecht haben, das
mit dem deutschen Rechtssystem
weitgehend übereinstimmt.
Obwohl Sie erst seit drei Monaten im Amt sind, haben Sie
sicherlich einen ersten Eindruck
von der hier tätigen türkischstämmigen Business Community
in und um Frankfurt. Was zeichnet sie besonders aus?
EKICI: Sie haben einen sehr ausgeprägten Unternehmergeist und
meist mehr Mut zum Risiko als
deutsche Unternehmer. Durch ihren Hang zum erfolgreichen Handeln entsprechen sie nahezu dem
Klischee des erfolgreichen Händlers aus Kayseri. Bisweilen sind
die türkischen Unternehmen in
FrankfurtRheinMain auch Vorreiter des Handels zwischen Deutschland und der Türkei. Damit haben
sie dann eine Brückenfunktion für
ihre deutschen Kollegen, die nachziehen möchten. Die türkischstämmige Business Community
in Frankfurt leistet einen großen
Beitrag in die Wirtschaft und den
Arbeitsmarkt.
Wo sehen Sie Kooperationsmöglichkeiten mit der Industrie- und
Handelskammer Frankfurt?
EKICI: Wir könnten zum Beispiel
die Kontakte zwischen deutschen
und türkischen Investoren und Unternehmern verstärkt fördern und
auch hinsichtlich der Informationsplattformen mehr kooperieren.
Gemeinsame Aufgabe ist es, für ein
gutes Investitionsumfeld zu sorgen. Vertiefen möchten wir gerne
die Handelsbeziehungen zwischen
dem Land Hessen und dessen Part-
nerprovinz Bursa. Eskisehir als
Partnerstadt von Frankfurt sollte
künftig auch stärker berücksichtigt
werden. Als zweitgrößte Industrieund Handelskammer Deutschlands
ist die IHK Frankfurt für uns ein
unverzichtbarer Partner in fast allen Wirtschaftsfragen.
möchte am Ende auch dazu beigetragen haben, dass vor allem
die Ausbildungssituation vieler
türkischer Jugendlicher sich verbessert hat. Wichtig ist es mir
auch, dass die Wirtschaftsbeziehungen zwischen FrankfurtRheinMain und der Türkei zum Wohle
beider vertieft werden.
❙
Worauf möchten Sie am Ende
Ihrer Amtszeit mit Freude zurückblicken?
EKICI: Ich würde mich sehr freuen,
wenn am Ende meiner Amtszeit
mit meinem bescheidenen Wirken die Lebensumstände meiner
Landsleute hier in der Region ein
Stück weit verbessert wären. Ich
Interview
Hasan Kara
Referent,
International,
IHK Frankfurt
h.kara@
frankfurt-main.
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Haftung, Seminar Mittwoch,
15. Mai, IHK Frankfurt, 9 bis 18 Uhr.
Die Teilnahme ist kostenpflichtig.
Telefon 0 69 / 21 97 - 15 06
Invest in Peru Mittwoch,
29. Mai, IHK Frankfurt, 10 bis 17
Uhr, Telefon 0 69 / 21 97 - 15 06
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Exportpreises 2013 / Hessischer
Außenwirtschaftstag 2013
Montag und Dienstag, 1. und
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International
ChIna
STRATEGIEN GEGEN PLAGIATE
Vor dem Aufbau einer Produktion in china sollten Unternehmen
zunächst die Frage beantworten, welche Produktionsprozesse
sinnvollerweise verlagert werden
sollen. Spielen Rezepturen eine
wichtige Rolle, wie beispielsweise
in der chemischen und pharmazeutischen Industrie oder in der
Lebensmittelindustrie, ist besondere Vorsicht geboten. Oft macht
es dann Sinn, die zentralen Vorprodukte nach china zu liefern
und dort nur die Endverarbeitung
zu machen. Dies gilt vor allem
dann, wenn die gleichen Rezepturen über einen langen Zeitraum
verwendet werden sollen.
Den kompletten Produktionsprozess in china anzusiedeln,
kann bei Produkten funktionieren, die ständig neu entwickelt
werden, wie zum Beispiel in der
Telekommunikationstechnik. So
fehlt den potenziellen Fälschern
von Smartphones zum Kopieren
schlichtweg die Zeit, wenn nach
etwa zwölf Monaten schon wieder ein Nachfolgemodell auf den
FoTo: GeTTYIMaGeS / PeTer Cade
Unternehmen, die den chinesischen Markt bearbeiten, sollten sich frühzeitig Gedanken um den Schutz
ihres geistigen eigentums machen. Ist das Kind nämlich erst in den Brunnen gefallen, ist der rechtsweg für
die Geschädigten ein langjähriger, kostspieliger Prozess – mit ungewissem ausgang.
eine sorgfältige auswahl der Geschäftspartner in China kann dazu beitragen, dass wichtiges Know-how nicht verloren geht.
Markt kommt und die Auslaufgeneration zu einem niedrigeren
Preis verkauft wird.
Unternehmen aus Branchen
wie Maschinenbau oder Automobilindustrie fokussieren sich
in china üblicherweise auf beKomplettlösungen_45x60_Komplettlösunge
stimmte Produktionslinien. Manche technologisch hoch spezialiKomplettlösung: sierten Mittelständler verzichten
auch ganz auf eine chinesische
Produktionsstätte, um ihr Knowhow zu schützen. Die großen
deutschen Automobilhersteller
haben aus genau diesem Grund
in china lange Zeit keine PremiBürogebäude
ummarken hergestellt, zumal Pround Hallen
duktionen zunächst nur als Joint
aus einer Hand.
Venture gegründet wurden. Dies
hat sich inzwischen geändert,
deswegen werden nun auch Prewww.renz-container.com
miummarken in china produziert.
52
Einen gewissen Schutz bietet die
Tatsache, dass der Hightech-Anteil bei Fahrzeugen vielfach in Zulieferungen konzentriert ist, die
aus dem Ausland kommen oder
zumindest in anderen Werken in
china hergestellt werden.
Auch im Vertrieb gibt es Besonderheiten im chinesischen
Markt. So muss beim Franchising besonders darauf geachtet
werden, dass Eigentumsrechte
gewahrt werden. Das Selbstverständnis eines Franchise-Unternehmers in china ist oft nicht
vergleichbar mit deutschen oder
europäischen Geschäftspartnern.
Umso wichtiger ist es, die Rechte und Pflichten beider Vertragspartner sehr präzise festzulegen.
Der Direktvertrieb beim Kunden
ist in china generell unüblich.
Unternehmen wie beispielsweise
Uhren-, Glas-, oder Schmuckmanufakturen leben von ihrem handwerklichen Know-how und einem
standortgebundenen Personal. Die
Authentizität und die regionale
Herkunft ist ein entscheidendes
Verkaufsargument. Hier wird von
einer Produktion in china in der
Regel abgesehen.
Wie so oft im Auslandsgeschäft kann eine sorgfältige Auswahl der Geschäftspartner auch
in china dazu beitragen, dass
wichtiges Know-how nicht verloren geht. Interkulturelle Kompetenz und das Gespür für die
Erwartungen des chinesischen
Geschäftspartners helfen, Risiken
frühzeitig zu erkennen. Das Prinzip
der geistigen Eigentumsrechte galt
lange Zeit als nicht in der chinesischen Mentalität verankert. Ähnlich wie in den Achtzigerjahren in
Japan, haben chinesische Unternehmen inzwischen selbst ein Interesse daran, dass ihr geistiges
Eigentum gewahrt bleibt. Ein Beleg hierfür sind die stark ansteigenden Patentanmeldungen aus
china. Diese stiegen von 5 000
in 2006 auf rund 16 000 in 2011.
Mittelfristig können auch ausländische Unternehmen von diesem
Trend profitieren.
❙
AUTORIN
MIN ZENG
Managing Partner,
XC Businesscoaching, Frankfurt
[email protected]
IhK WirtschaftsForum 04.13
Recht und Steuern
STEUERGESETZE
REISEKOSTENREFORm BESCHLOSSEN
Mit der Zustimmung des Bundesrats sind am 1. Februar nunmehr wichtige Steuergesetzgebungsverfahren
zu einem positiven Ende gekommen, darunter auch die Reisekostenreform.
Die Reisekostenreform kann 2014
in Kraft treten. Der allseits geforderte Bürokratieabbau kann nun
in diesem Bereich erfolgen. Insbesondere wird der Wechsel von der
„regelmäßigen Arbeitsstätte“ hin
zur „ersten Tätigkeitsstätte“ vollzogen. Diese für die Geltung der
Entfernungspauschale maßgebliche Einordnung erfolgt zukünftig
durch den Arbeitgeber. Dieser bestimmt, gegebenenfalls in Absprache mit dem Arbeitnehmer, welche
Arbeitsstätte die erste Tätigkeitsstätte im Sinne des Steuerrechts
ist. Fehlt eine solche Zuordnung,
kommen quantitative merkmale
zum Tragen.
Ab kommendem Jahr gelten
nur noch zwei Verpflegungspauschalen für inländische Dienstreisen: Zwölf Euro am An- und Abreisetag einer mehrtägigen Dienstreise
oder einer eintägigen von mehr
als acht Stunden. Für ganztägige
Dienstreisen gilt eine Verpflegungspauschale von 24 Euro. Die Übernachtungskosten werden ab einer
Auswärtstätigkeit von mehr als
zwei Jahren und bei der doppelten
Haushaltsführung auf 1 000 Euro
monatlich gedeckelt.
mit gleichem Gesetz konnten
auch die punktuellen Erleichterungen bei der ertragsteuerlichen
Organschaft in Kraft treten. Nunmehr soll es bei der Vereinbarung
Die Reisekostenreform legt unter anderem fest, dass ab 2014 nur noch
zwei Verpflegungspauschalen für inländische Dienstreisen gelten.
FOTO: PICTURE-ALLIANCE / DIEKLEINERT
des nach wie vor notwendigen
Ergebnisabführungsvertrags genügen, dass eine Verlustübernahmeverpflichtung durch einen
Verweis auf § 302 Aktiengesetz
erfolgt. Insbesondere ist die komplette Wiedergabe des Gesetzestextes im Vertragstext nicht erforderlich.
Auch sollen zukünftig Fehler bei der Bilanzierung im Rahmen der ertragsteuerlichen Organschaft insoweit unbeachtlich sein,
NEUERUNGEN Im LOHNSTEUER- UND REISEKOSTENRECHT
Infoveranstaltung am Dienstag, 25. Juni, 9.30 bis 13.30 Uhr,
IHK Frankfurt. Die Teilnahme kostet 105 Euro (inklusive Seminarunterlagen und mittagsimbiss). Anmeldung per E-mail unter
[email protected].
IHK WirtschaftsForum 04.13
soweit dieser Fehler sich noch im
Rahmen der kaufmännischen Sorgfalt bewegt. Dies soll immer dann
gelten, wenn der Jahresabschluss
durch einen Wirtschaftsprüfer
oder Steuerberater testiert wurde. Darüber hinaus sollen zukünftig für die Organgesellschaft gesonderte Feststellungen erfolgen,
sodass schon innerhalb des Festsetzungsverfahrens eine Prüfung
der Voraussetzungen der Organschaft erfolgt. Außerdem wird der
Verlustrücktrag von 511 500 Euro
auf eine million Euro ab dem 1. Januar 2013 erhöht.
Der Bundesrat stimmte ebenfalls der Erhöhung des Grundfreibetrags von 8 004 auf 8 130 Euro
(ab 2013) und auf 8 354 Euro (ab
2014) zu. Der Bundesrat votierte
jedoch gegen die Anhebung der
übrigen Eckwerte des Einkommensteuertarifs und kippte damit
die Entschärfung der kalten Progression.
Dem Jahressteuergesetz 2013
und damit der Verkürzung der
Aufbewahrungsfristen erklärte
der Bundesrat eine Absage. Ebenso ist das Doppelbesteuerungsabkommen mit der Schweiz gescheitert.
❙
AUTOR
JENS
GEWINNUS
Referatsleiter
Körperschaftsteuer,
Gewerbesteuer,
Einkommensteuer,
DIHK, Berlin
gewinnus.jens@
dihk.de
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55
Recht und Steuern
Kommunale Finanzen – Sanierung möglich?
Dienstag, 9. April, 17 Uhr, IHK Frankfurt
Obgleich die Steuereinnahmen
der hessischen Kommunen sprudeln, steigen dennoch Defizite und Schulden an. Diese Entwicklung führt unweigerlich dazu,
dass künftige Generationen immer
stärker mit Tilgungs- und Zinszahlungen belastet werden. Die Gestaltungsspielräume der Kommunen engen sich mehr und mehr
ein. Damit diese Entwicklung gestoppt wird, muss weiter gespart
werden. Aber wo? Besteht ein Ausweg darin, Unternehmen und Bür-
ger noch stärker zur Kasse zu bitten
oder gibt es andere Strukturansätze,
die entscheidend zur Entspannung
der kommunalen Finanzen beitragen können? Nach der Begrüßung
durch Dr. Lutz Raettig, Vizepräsident, IHK Frankfurt, diskutieren zu
diesen und anderen Fragen sowie
über mögliche Auswege aus der
kommunalen Finanzkrise Dr. Thomas Schäfer, hessischer Finanzminister, Prof. Manfred Eibelshäuser,
Präsident, Hessischer Rechnungshof,
Uwe Becker, Kämmerer, Stadt Frank-
furt, Joachim Papendick, Vorstandsvorsitzender, Bund der Steuerzahler
Hessen, und Dr. Matthias Leder, Federführer Steuern, IHK-Arbeitsgemeinschaft Hessen. Im Rahmen der
Podiumsdiskussion gibt Bürgermeisterin Antje Köster einen Lagebericht aus der Schutzschirmgemeinde Hattersheim. Die Teilnahme ist
kostenfrei. Anmeldung und weitere
Infos: Kerstin Müller und Natascha
Steigleder, Telefon 0 69 / 21 97-12 10,
E-Mail [email protected].
❙
Rechts- und Steuertipps
✔ Fristlose Kündigung nach Verletzung eines Arbeitskollegen
Verletzt ein Arbeitnehmer durch einen tätlichen Angriff einen Arbeitskollegen erheblich, kann das eine
außerordentliche Kündigung ohne
vorherige Abmahnung rechtfertigen.
Das hat das Arbeitsgericht Krefeld im
Fall eines Gerüstbauvorarbeiters entschieden, der einen Feuerwerkskörper in einem Dixi-Klo zur Explosion
brachte, in dem sich ein Arbeitskollege befand. Als Folge erlitt das Opfer
Verbrennungen am Oberschenkel,
im Genitalbereich und an der Leiste
und war drei Wochen arbeitsunfähig.
Der Vorarbeiter bestritt eine Verletzungsabsicht und machte geltend,
Scherze mit Feuerwerkskörpern
würden öfter gemacht und dienten
der Stimmungsaufhellung. In seiner
Begründung weist das Gericht darauf
hin, dass es sich um einen tätlichen
Angriff gehandelt habe, bei dem mit
erheblichen Verletzungen des Kollegen zu rechnen gewesen sei. Das
gelte besonders beim nicht sachge-
handels- und Gesellschaftsrecht
➢ Handels- und Gesellschaftsrecht
➢ Handelsvertreterrecht
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rechten Umgang mit Feuerwerkskörpern und wenn in einer Weise damit
hantiert werde, die dem Betroffenen
keine Reaktions- oder Fluchtmöglichkeit lasse. Trotz langer Betriebszugehörigkeit von 15 Jahren sei eine
Abmahnung entbehrlich. Dafür sei
die Schwere der Pflichtverletzung
maßgeblich und die Vorarbeitereigenschaft, die Anlass zur Unterbindung solchen Fehlverhaltens hätte
sein müssen. (Urteil des Arbeitsgerichts Krefeld, 30. November 2012;
Az.: 2 Ca 2010/12)
❙
Steuerfälligkeiten im April
Staatssteuern
Am 10. April 2013 werden fällig:
Umsatzsteuer- / MehrwertsteuerVorauszahlungen für den Monat
März 2013 der Monatszahler. Mo­natszahler ist jeder Unternehmer,
dessen Umsatzsteuer im Kalenderjahr 2012 mehr als 7 500 Euro betragen hat; Monatszahler sind auch
solche Unternehmer, die ihre berufliche oder gewerbliche Tätigkeit
im Jahr 2012 oder 2013 aufgenommen haben (Existenzgründer). Umsatzsteuer- / Mehrwertsteuer-Vorauszahlungen für das erste Quartal
2013 der Vierteljahreszahler, wenn
die Umsatzsteuer im Kalenderjahr
2012 nicht mehr als 7 500 Euro betragen hat. Hat die Umsatzsteuer im
Kalenderjahr 2012 nicht mehr als
1 000 Euro betragen, kann das Finanzamt den Unternehmer von der
Verpflichtung zur Ab­gabe der Voranmeldungen und Ent­richtung der Vorauszahlungen befreien. Im März
2013 einbehaltene Lohn- und Kirchensteuer sowie einbehaltener
Soli­daritätszuschlag, wenn die für
das Kalenderjahr 2012 abzuführende Lohnsteuer mehr als 4 000 Euro
betragen hat. Für das erste Kalendervierteljahr 2013 einbehaltene
Lohn- und Kirchensteuer sowie einbehaltener Solidaritätszuschlag,
wenn die für das Kalenderjahr 2012
abzuführende Lohnsteuer mehr
als 1 000 Euro, aber nicht mehr als
4 000 Euro betragen hat. Im März
2013 einbehaltene Bauabzugssteuer (Abführung an das für den beauf­
tragten Bauunternehmer zuständige
Finanzamt; Infos online unter www.
finanzamt.de).
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IHK WirtschaftsForum 04.13
FOTOS: STEFAN KRUTSCH
IHK intern
Von links: Prof. Mathias Müller, IHK-Präsident, Chi Thanh Nghe, Preisträger, Stefan Messer,
IHK-Vizepräsident, Miroslav Rasic, Preisträger, und Dr. Detlev Buchholz, Präsident, FH Frankfurt.
HANS-MESSER-PREIS
MONOPOLPERIODEN VERLÄNGERN
IHK-Präsident Prof. Mathias Müller zeichnete Chi Thanh Nghe und Miroslav Rasic am 6. Februar mit dem
Hans-Messer-Preis aus. Benannt ist dieser nach dem langjährigen Präsidenten und Ehrenpräsidenten
der IHK Frankfurt, Dr. Hans Messer.
Anfang Februar wurde der mit
6 000 Euro dotierte Hans-Messer-Preis der IHK Frankfurt verliehen. Bereits zum 16. Mal
wurden Abschlussarbeiten der
FH Frankfurt im Namen des 1997
verstorbenen, langjährigen Präsidenten und Ehrenpräsidenten der
IHK Frankfurt, Dr. Hans Messer,
prämiert. „Wir wollen mit dem
Preis die guten Kontakte und die
Zusammenarbeit zwischen der
Fachhochschule Frankfurt und
der Wirtschaft vertiefen", betonte
IHK-Präsident Prof. Mathias Müller. Gleichzeitig solle durch die
Auszeichnung von besonders praIHK WirtschaftsForum 04.13
xisorientierten Abschlussarbeiten
gezeigt werden, dass beide Seiten – nämlich Wissenschaft und
Wirtschaft – voneinander profitieren, so Müller. Den Preis erhielten in diesem Jahr Chi Thanh
Nghe und Miroslav Rasic.
Mit Chi Thanh Nghe, Absolvent des Fachbereichs Informatik und Ingenieurwissenschaften,
wurde erstmals ein Studierender
der FH Frankfurt und der Vietnamese German University (VGU)
ausgezeichnet. Nghe hat sich in
seiner Bachelor-Arbeit mit dem
Titel „Design, Implementation
and Test Firmware of a Adjusta-
ble Sensor Load“ für das Mannheimer Unternehmen Pepperl
und Fuchs beschäftigt und entwickelte hierfür ein mikroprozessorbasiertes Messgerät. Ziel
der Arbeit war es, eine entsprechende Software zu erstellen,
die eine Umsetzung der physikalischen Anforderungen an die
Testeinheit realisiert, die Zusammenarbeit der Hardware-Module
steuert sowie eine ergonomische
Nutzerführung gewährleistet. Die
Arbeit wurde mit sehr gut (1,0)
benotet. Die wirtschaftliche Bedeutung der Arbeit wird als hoch
bewertet, da das beteiligte Un-
ternehmen die erarbeitete Lösung direkt in seine Prozesse integrieren konnte.
Der zweite Preisträger, Miroslav Rasic, Masterabsolvent im Studiengang Strategisches Informationsmanagement, hat sich in seiner
Abschlussarbeit dem Thema „Innovationsschutz und -management
bei Dienstleistungsunternehmen“
gestellt. Hierfür hat er die Schutzmöglichkeiten für Dienstleistungsinnovationen untersucht und systematisch aufbereitet. Rasic zeigt
auf, dass durch Kombination und
strategischen Einsatz von Schutzinstrumenten Imitationsbarrieren
57
IHK intern
geschaffen und dadurch die Monopolperiode des Innovators wesentlich verlängert werden könnte.
Die besondere Praxisrelevanz
erhält die Arbeit vor dem Hintergrund, dass die Internationalisierung von Dienstleistungen gerade für deutsche Unternehmen
einen enormen Wachstumsmarkt
darstellt. International rangiert
Deutschland beim Dienstleistungsexport, hinter den USA und
Großbritannien, auf Rang drei.
Gleichzeitig ist jedoch der Innovationsschutz bei Dienstleistungen
immer noch unzureichend. So können beispielsweise Patente nur bei
technischen Neuerungen schützen. Mit seiner Arbeit liefert Rasic eine Entscheidungsmatrix, an
Hand derer Unternehmen ihre
Schutzstrategie entwickeln können. Die Hochschule bewertete die
Arbeit ebenfalls mit der Note sehr
gut (1,0).
Festredner der Hans-MesserLecture 2013 war Prof. Jan Pieter
Krahnen, Inhaber des Lehrstuhls
für Kreditwirtschaft und Finanzierung, Goethe-Universität, sowie Mitglied der Liikanen-Kommission. Der rasante Aufstieg des
Bankensektors in den vergangenen zehn Jahren schuf eine neue,
komplexe Finanzwelt mit unzähligen Verflechtungen zwischen
Banken, Unternehmen, Investoren,
Staatshaushalten und Zentralbanken. Das daraus entstandene systemische Risiko, nämlich dass
durch Konkurse mehrerer Banken
die Grundversorgung mit Finanzdienstleistungen ausfällt, ist bis
heute sehr hoch und nur schwer
messbar.
Im Zentrum der Regulierungsanstrengungen steht eine Komplexitätsreduktion im Bankensektor
und eine Wiederherstellung privater Haftung. „Wir brauchen einen überschaubaren, restrukturierbaren und reformfähigen
Bankensektor“, sagte Krahnen.
Durch die staatlichen Subventi-
58
Prof. Jan Pieter Krahnen, Inhaber des Lehrstuhls für Kreditwirtschaft und Finanzierung,
Goethe-Universität, war Festredner der Hans-Messer-Lecture 2013.
onen der Bank-Fremdkapitalfinanzierung komme es zu einer
dramatischen Verzerrung der Bewertung des Ausfallrisikos eines
Finanzinstituts auf dem Aktienund Kreditmarkt: „Diese Subventionen senden die falschen Signale:
Egal, wie schlimm es kommt, wir
werden gerettet." Die hohen Verschuldungsgrade bei Banken und
die erwartete Bankenrettung zerstörten die Marktdisziplin und damit im engeren Sinne die Funktionslogik marktwirtschaftlicher
Ordnung. Diese müsse wiederhergestellt, Fremdkapital glaubwürdig und ehrlich bepreist werden.
Der von Krahnen vorgestellte Vorschlag der Liikanen-Kommission
zur Restrukturierung von Banken
sieht eine Ausgliederung des Handelsbuchs der Universalbank vor.
Eine Zerschlagung des Universalbankenmodells oder gar ein Trennbankensystem sehe der Vorschlag
dagegen nicht vor. Darüber hinaus
sei es wichtig, eine neue Dimensi-
on des Financial Engineering wissenschaftlich zu erforschen, die
Wege und Methoden zu einer
nachhaltigen Finanzarchitektur
aufzeigt.
Im Hinblick auf die Notwendigkeit hochkarätiger Finanzmarktforschung haben das Center for Financial Studies und die
Goethe-Universität zu Jahresbeginn ihr neues Forschungszentrum
Sustainable Architecture for Finance in Europe eröffnet. Das am
House of Finance angesiedelte
Zentrum wird von der hessischen
Exzellenzinitiative Loewe gefördert und ist für eine Laufzeit von
sechs Jahren angelegt. Das Ziel ist
es, sich der Grundlagenforschung
und unabhängigen Politikberatung zu widmen und das führende Finanzmarktforschungsinstitut
in Europa zu werden. Im Zentrum
der Forschung stehen die Analyse der neuen Finanzmarktsysteme
und deren Herausforderungen sowie die Suche nach einer besseren
Ausgestaltung der Finanzarchitektur, so Krahnen.
Als erstes Institut seiner Art
will das Forschungszentrum die Finanzregulierung in Europa wissenschaftlich begleiten, in enger Zusammenarbeit mit der Zentralbank
europäische Daten und einen breiten Datenzugang aufbauen, mit
der Einrichtung sogenannter Research Labs interdisziplinär, also
quer über die Forschungsbereiche
hinweg, arbeiten und nicht zuletzt neben der Graduiertenausbildung einen langfristigen Beitrag zur Stärkung Frankfurts als
europäisches Banken- und Aufsichtszentrum leisten.
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AUTORIN
MICHAELA BECK
Referentin, Innovation und Umwelt,
IHK Frankfurt
[email protected]
IHK WirtschaftsForum 04.13
IHK-Ehrenamt
VERKEHRSAUSSCHUSS
INFRASTRUKTUREN VERBESSERN
Der IHK-Verkehrsausschuss meldet sich immer dann zu Wort, wenn es darum geht, Infrastrukturen zu erhalten
und zu verbessern. Letztlich geht es dabei auch um die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts FrankfurtRheinMain.
IHK WirtschaftsForum 04.13
FOTO: GETTYIMAGES / JAN GREUNE
M
obilität ist ein Grundbedürfnis menschlichen Daseins und eine wesentliche
Voraussetzung für wirtschaftliches
Wachstum und die Weiterentwicklung der Region FrankfurtRheinMain. Die Basis dafür bildet eine leistungsfähige Infrastruktur aus Straßen, Schienen, Wasserwegen und Flughäfen. Die
Umsetzung großer Infrastrukturprojekte, aber
auch der Ausbau und die Erhaltung von Infrastruktur, werden für Deutschland, Hessen und
insbesondere für FrankfurtRheinMain auch in
Zukunft eine zentrale Rolle spielen.
Um die Voraussetzungen für eine prosperierende Wirtschaft zu erhalten und die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts FrankfurtRheinMain im Herzen Europas langfristig
zu sichern, müssen aber deutlich größere Anstrengungen unternommen werden als bisher.
Eine solide Infrastrukturausstattung ist die
Basis für die Ansiedlung und Erweiterung von
Unternehmen, die Arbeitsplätze schaffen und so
unseren Wohlstand sichern. Alleine am Frankfurter Flughafen sind laut Fraport in den vergangenen 13 Jahren mehr als 10 000 weitere
Arbeitsplätze hinzugekommen. Zahlreiche Flughafenumlandgemeinden profitieren langfristig
vom Frankfurter Luftverkehrsdrehkreuz und dessen Erweiterung. Insbesondere Unternehmen
der Verkehrs-, Logistik- und Dienstleistungsbranche suchen die Nähe zum größten Flughafen Deutschlands.
Auch ausländische Investitionen werden
durch eine hochentwickelte Infrastruktur angezogen. Die Studie „Standort Deutschland 2012“
von Ernst & Young sieht Deutschland unter den
attraktivsten Investitionsstandorten weltweit
auf Rang sechs und in Europa auf dem Spitzenplatz. Das wichtigste Entscheidungskriterium für Investoren ist – neben einem attraktiven
Binnenmarkt – die hochentwickelte Infrastruktur in Deutschland.
Um diesen Wettbewerbsvorteil auch für die
Region FrankfurtRheinMain langfristig zu erhal-
Der IHK-Verkehrsausschuss wird im Rahmen
eines moderierten Prozesses die Themenfelder für die künftige Arbeit des Gremiums
weiterentwickeln.
ten, setzt sich die IHK Frankfurt für den nötigen Infrastrukturausbau und bessere Verkehrsbedingungen für die Unternehmer in der Stadt
Frankfurt sowie in den Landkreisen Hochtaunus und Main-Taunus ein. Dabei spielt der Verkehrsausschuss der IHK Frankfurt eine entscheidende Rolle. In den Ausschusssitzungen werden
aktuelle Verkehrsthemen von Vertretern der Po-
litik, Verwaltung und Wissenschaft präsentiert
und beraten. Exemplarisch steht dafür der Besuch des Frankfurter Verkehrsdezernenten Stefan Majer im Verkehrsausschuss. In seinem Vortrag berichtete er über die verkehrspolitischen
Leitsätze der Stadt Frankfurt sowie über die aktuellen Themen der Verkehrspolitik.
An dieser Stelle bringen die Mitglieder
des Gremiums gegenüber der Politik zum Ausdruck, welche hohe Priorität geplante Projekte, wie zum Beispiel die nordmainische
S-Bahn, der S-Bahn-Anschluss Gateway
Gardens und die Regionaltangente West, für
die zukünftige verkehrliche Entwicklung der
Stadt Frankfurt haben. Die Finanzierung solcher Großprojekte stellt eine große Herausforderung dar, insbesondere im Hinblick auf
die beschlossene Schuldenbremse und die
fehlenden Finanzmittel durch das 2019 auslaufende Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz. Trotz der schwierigen finanziellen Rahmenbedingungen der öffentlichen Kassen
wird der Verkehrsausschuss der IHK Frankfurt auch künftig dafür einstehen, Probleme
im Infrastrukturausbau der Politik vor Augen
zu führen, die Akzeptanz zu erhöhen und Lösungsvorschläge anzubieten, um die knappen
Mittel effektiv einzusetzen.
Um die Themenfelder für die zukünftige
Arbeit des Verkehrsausschusses weiterzuentwickeln, haben die Mitglieder des Gremiums
einen moderierten Prozess begonnen, der die
Kernfelder der Arbeit des Ausschusses für die
Zukunft festlegen soll.
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AUTORIN
SUSANNE FREIFRAU VON
VERSCHUER
Vizepräsidentin und Vorsitzende,
Verkehrsausschuss, IHK Frankfurt,
und Geschäftsführerin, Internationale Spedition H. & C. Fermont,
Frankfurt, [email protected]
59
IHK-Ehrenamt
AUSSCHUSS KLEINE UND MITTLERE UNTERNEHMEN
BERATUNG ERWÜNSCHT
Ein Gespräch mit Antje-Imme Strack, Vorsitzende des IHK-Ausschusses Kleine und Mittlere Unternehmen, sowie
Geschäftsführerin, UFS Universal FinanzService, Bad Homburg, über Beratung in mittelständischen Unternehmen.
Frau Strack, kleinen und mittleren Unternehmen wird nachgesagt, dass sie zurückhaltend bei der Beauftragung von Unternehmensberatungen sind. Woran könnte
das aus Ihrer Sicht liegen?
STRACK: Vorsicht, Sparsamkeit und die Erfahrung, dass externe Berater häufig mit Standardinstrumenten dort analysieren und beraten wollen, wo sich gerade Individualität und Flexibilität
bewährt haben. KMUs sind nach meiner Erfahrung durchaus interessiert an externem Rat.
lichkeit lohnt für ein Vorhaben? Wie ist eine
erfolgreiche Nachfolge durchzuführen? Auch
die Begleitung bei der Erarbeitung strategischer
Geschäftsfelder oder der gesamtstrategischen
Ausrichtung wird von KMUs gewünscht.
Was sollte ein Unternehmen bei der Auswahl des für es passenden Beratungsunternehmens beachten?
STRACK: Ein Beratungsunternehmen sollte
bedarfsgerecht ausgesucht werden. Insbe-
Antje-Imme Strack, Vorsitzende, IHK-Ausschuss Kleine und
Mittlere Unternehmen: „Auch im Tagesgeschäft, zum Beispiel
der Führung und strategischen Ausrichtung, kann externe Beratung Kosten sparen und mit einem Blick über den Tellerrand
helfen, ein Unternehmen zukunftssicherer zu machen.“
Warum kann es für KMUs hilfreich sein, sich einen Unternehmensberater zur Seite zu stellen?
STRACK: Kleineren Unternehmen fehlen oft die
notwendigen personellen Ressourcen, um zum
Beispiel Spezialthemen eingehend zu bearbeiten. Hier kann es hilfreich sein, auf die Erfahrung spezialisierter Berater von außen zurückzugreifen. Auch im Tagesgeschäft, zum Beispiel
der Führung und strategischen Ausrichtung,
kann externe Beratung Kosten sparen und mit
einem Blick über den Tellerrand helfen, ein Unternehmen zukunftssicherer zu machen.
Welche Beratungsleistungen fragen KMUs
verstärkt nach?
STRACK: KMUs fragen häufig anlassbezogene
Beratungen nach: Welche Finanzierungsmög-
60
sondere sollte auf die Erfahrung in dem gewünschten Beratungsgebiet geachtet werden.
Meiner Erfahrung nach bildet den Grundstein
für den Beratungserfolg aber ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Berater und Kunde.
Die berühmte Chemie muss stimmen. Genauso wichtig ist ein eindeutig formulierter Auftrag. Was konkret wird geleistet? Wie schon
ein Mitglied unseres Ausschusses einmal
sagte: „Ich brauche niemanden, der uns für
viel Geld das sagt, was wir bereits wissen.“
Hier könnte auch eine Ursache für die Zurückhaltung der KMUs gegenüber Beratern
liegen: Sind Beratungsergebnis und Kosten
klar definiert? Gefragt sind im Mittelstand
vor allem Berater mit hoher Umsetzungskompetenz.
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AUSSCHUSS KLEINE UND MITTLERE
UNTERNEHMEN
Der Ausschuss Kleine und Mittlere
Unternehmen ist das Sprachrohr des
Mittelstands in FrankfurtRheinMain.
Unternehmer haben dort die Gelegenheit,
sich auch mit Fragestellungen jenseits des
Tagesgeschäfts – wie beispielsweise
Herausforderungen bei Managementfragen,
Wissenstransfer und -management oder
Personalmarketing – auseinanderzusetzen
und vom Erfahrungsaustausch mit Kollegen
zu profitieren. Unternehmer, die Interesse
an einer Mitarbeit im KMU-Ausschuss
haben, können an der nächsten Sitzung
des Gremiums am Donnerstag, 13. Juni
2013, 18 Uhr, IHK Frankfurt, als Gäste
teilnehmen. Infos und Anmeldung: IHK
Frankfurt, Dr. Ralf Geruschkat, Telefon
0 69 / 21 97-14 82, E-Mail r.geruschkat@
frankfurt-main.ihk.de.
FÖRDERUNG VON BERATUNGEN
Kleine und mittlere Unternehmen können
Zuschüsse für Unternehmensberatungen
erhalten. Gefördert werden unter anderem
Gründungsberatungen, Beratungen zur
Umsetzung von betrieblichen Entwicklungskonzepten, Technologieberatungen
oder auch zeitlich begrenzte Beratungen
(Coaching-Maßnahmen) von Unternehmen.
Förderprogramme haben unter anderem
die KfW-Bank (www.kfw.de) und das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (www.bafa.de) aufgelegt.
INTERVIEW
RENÉ RIMPLER
Referent, Wirtschaftspolitik
und Metropolentwicklung,
IHK Frankfurt, r.rimpler@
frankfurt-main.ihk.de
IHK WirtschaftsForum 04.13
foto: Daimler AG
Verlagsthema Fuhrpark: Nutzfahrzeuge und Flottenmanagement
Verlagsthema
Fuhrpark: Nutzfahrzeuge
und Flottenmanagement
Impressum
Konzept Verlagsgesellschaft mbH
Heike Allendörfer, Geschäftsführerin
Ludwigstraße 33–37
60327 Frankfurt am Main
Tel.: 0 69 / 97460-640
Die Textbeiträge in diesem Verlagsthema wurden
von den werbenden Unternehmen verfasst.
IHK WirtschaftsForum 04.13
61
Mercedes-Benz Niederlassung
Frankfurt/Offenbach
Seit fast 20 Jahren der Flotten- und Mobilitätsspezialist im Rhein-Main-Gebiet
In der Mercedes-Benz Niederlassung Frankfurt/
Offenbach werden seit fast 20 Jahren Fuhrparkund Flottenlösungen groß geschrieben. Ob
es sich um individuelle Fuhrparklösungen für
Handelsvertreter, Franchisenehmer und Selbständige mit nur einem Fahrzeug oder aber
um eine große Flottenlösung für Fuhrparks
ab 15 Fahrzeuge oder auch Großflotten ab
100 Fahrzeuge handelt - die Mercedes-Benz
Niederlassung Frankfurt/Offenbach bietet mit
den „Mercedes-Benz Flottensternen“ für jede
Aufgabe eine individuelle Lösung an.
Auf dem Weg zu den geschäftlichen
Zielen profitieren die Kunden von passgenauen Management- und Serviceleistungen sowie
besonders attraktiven Konditionen, welche auf
die individuellen Bedürfnisse der Kunden abgestimmt und zugeschnitten sind.
Dies schließt die individuelle Betreuung
und Beratung durch spezialisierte Verkäufer
und Dienstwagenbetreuer ebenso ein wie
speziell zugeschnittene Leasing- und Finanzierungskonditionen. So beinhaltet z.B. das
62
Business-Leasing plus in der monatlichen Gesamtrate bereits einen starken Haftpflicht- und
Vollkaskoschutz - und das bei einer über die
gesamte Laufzeit konstant festen Rate - auch
im Schadenfall. Ferner bietet das Programm
ein KomplettService-Paket mit umfassenden
Leistungen bei Wartung und Reparatur. Für
Fuhrparks ab 15 Fahrzeugen sind bei Mercedes-Benz in Frankfurt/Offenbach speziell
ausgebildete Flottenverkäufer sowie Betreuer
von Dienstwagennutzern im Einsatz. Hier profitieren die Kunden bereits ab einer Abnahme
von 3 Fahrzeugen pro Jahr von einem bundeseinheitlichen Mengenrabatt-Abkommen
mit individuellen Vereinbarungen, z.B. auch im
Rahmen der Integration von Fuhrparkleasingbzw. Finanzierung durch die Mercedes-Benz
Bank oder bei Fuhrparks ab 100 Fahrzeugen
durch Daimler Fleet Management.
Besonders interessant sind in diesem
Zusammenhang die neuen Fahrzeuge von
Mercedes-Benz, wie zum Beispiel die bereits im
Herbst 2012 vorgestellte und gerade vom ADAC
mit dem „Gelben Engel“ als beliebtestes Auto
der Deutschen ausgezeichnete neue MercedesBenz A-Klasse. Und es geht spannend weiter:
am 13. April 2013 feiern in der Mercedes-Benz
Niederlassung Frankfurt/Offenbach die neue
E-Klasse als Limousine und T-Modell sowie mit
dem neuen CLA ein völlig neues Fahrzeug Premiere. Der CLA schreibt die Idee der erfolgreichen Designikone CLS mit avantgardistischem
Design, ausgefeilter Aerodynamik und technischen Innovationen fort.
Als besonders großen Kundennutzen
sieht die Mercedes-Benz Niederlassung ihr
nationales Netzwerk hinsichtlich einer optimalen Kundenbetreuung, dem Angebot von
Probefahrten sowie ebenfalls die bundesweit
möglichen Fahrzeug-Auslieferungen für Flottenkunden an.
Weitere Information finden Sie unter
www.frankfurt.mercedes-benz.de oder nehmen
Sie gerne direkt Kontakt auf:
Tel. 069/8501-00
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Kleyerstraße 1-7
60326 Frankfurt
Niederlassung Offenbach
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Niederlassung Rüsselsheim
Stahlstraße 13-15
65428 Rüsselsheim
IHK WirtschaftsForum 04.13
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Kai-Uwe Tebbe
Thilo Warlich
Thilo Warlich feierte am
7. März seinen 50. Geburtstag. Nach dem
Studium des Bauingenieurwesens an der TU
Darmstadt führte sein
beruflicher Weg nach
der deutschen Wiedervereinigung zunächst
nach Berlin, wo er in verschiedenen Positionen in der Bauwirtschaft tätig war und einige Großprojekte verwirklichte.
Seit 2008 ist Warlich beruflich in
Frankfurt tätig und als Niederlassungsleiter der Hochtief Solutions für den Hochbau verant-
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verkaufserfolge
wortlich. Gleichzeitig
ist er Geschäftsführer
der Deutschen Baumanagement, einer Tochter von Hochtief, mit
der Warlich seit 2009
das Dienstleistungsportfolio von Hochtief
rund um die Immobilie
erweitert. Er ist stellvertretender
Vorsitzender des Bauindustrieverbands Hessen-Thüringen und
unterstützt die IHK Frankfurt seit
2009 durch seine Mitarbeit im
Bau- und Immobilienausschuss
sowie als Mitglied in der Vollversammlung.
❙
Kai-Uwe Tebbe, Geschäftsbereichsleiter Chemielogistik BD, Infraserv Logistics,
feierte am 7. März seinen
50. Geburtstag. Er begann
1983 eine Ausbildung zum
Industriekaufmann in der
ehemaligen Hoechst AG.
Es folgte ein MarketingTrainee-Programm in Frankreich
und England sowie ein Einsatz in
Belgien. Nach zwei Jahren als Vorstandsassistent folgte ein mehrjähriger Einsatz in der Forschung
in Frankfurt, Irland und den USA.
Parallel zu seiner Tätigkeit bei der
Hoechst AG studierte er Chemie und
Sachverständige
Dienstjubiläen im April
Durch die Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main wurden am 22. Februar 2013 gemäß § 36 GewO und § 6 des Hessischen Ausführungsgesetzes zum Bundesgesetz zur vorläufigen
Regelung des Rechts der Industrie- und Handelskammern vom 6. November 1957 als Sachverständige öffentlich bestellt und vereidigt:
Dipl.-Kfm. Christoph Engel, Bestellungsgebiet „Bewertung von bebauten und unbebauten
Grundstücken“, und Dipl.-Ing. Dirk Götz, Bestellungsgebiet „Bewertung von bebauten und unbebauten Grundstücken“.
40 Jahre
Gabriele Thiele, Deutscher
Fachverlag, Frankfurt
Hassan Allitou, Samson
Mess- und Regeltechnik,
Frankfurt
35 Jahre
Wolfgang Carolus, Alcoa
Fastening Systems Fairchild
Fasteners Europe - Camloc,
Kelkheim
absolvierte ein Studium
zum Diplom-Betriebswirt (FH). Geschäftsausbau sowie Leitungsaufgaben im Marketing
und Vertrieb folgten in
Tochterunternehmen der
Infraserv. Im Jahr 2006
übernahm er in der Infraserv Logistics die Aufgabe als
Geschäftsbereichsleiter der Chemielogistik Bulk-Ware. Seit 2011 engagiert sich Kai-Uwe Tebbe ehrenamtlich im Verkehrsausschuss der
IHK Frankfurt. Darüber hinaus ist
er Mitglied im VCI Hauptausschuss
❙
Logistik und Verkehr.
25 Jahre
Suzan Saganci, Alcoa
Fastening Systems Fairchild
Fasteners Europe - Camloc,
Kelkheim
Stephan Bachmann, Bewachungsinstitut Eufinger,
Frankfurt
Simone Runge, Commerzbank, Frankfurt
Klaus Holz, Deutscher Fachverlag, Frankfurt
Chahroch Rofagha, Peek
& Cloppenburg, Frankfurt
Hartmut Etzel, Müller & Co,
Schmitten
Wilhelm Ernst, Maria
Schäfer, Marita Schöfisch,
Samson Mess- und Regeltechnik, Frankfurt
IHK WirtschaftsForum 04.13
Beim Namen genannt | Vorschau | Impressum
Industrie- und Handelskammer
Frankfurt am Main
136. Jahrgang
05.13
IHK WirtschaftsForum
Unternehmermagazin für die Region FrankfurtRheinMain
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Vorschau MAI
Special Metropolregion F rankfurt R hein M ain
Perspektiven für die Metropolregion - FrankfurtRheinMain im internationalen
Wettbewerb – Entwicklung von Wohnraum – Fortschritte in der regionalen
Zusammenarbeit – Bedeutung regionaler Kooperationen
Standortpolitik
150 Jahre Galopprennen in Frankfurt – OECD-Studie: Zuwanderung ausländischer
Arbeitskräfte nach Deutschland – Global Business Week – GartenRheinMain
Aus- und Weiterbildung
Weiterbildungsstipendien – Neuordnung in der Berufsausbildung: Kaufleute für
Büromanagement
METROPOLREGION
FRANKFURTRHEINMAIN
PERSPEKTIVEN FÜR DIE METROPOLREGION - FRANKFURTRHEINMAIN IM
INTERNATIONALEN WETTBEWERB – ENTWICKLUNG VON WOHNRAUM
Recht und Steuern
Geheimhaltungsvereinbarung: Know-how und Daten schützen – Was bei der Kündigung
von Arbeitsverträgen zu beachten ist
JETZT
AUCH
INTERNATIONAL –
DIGITAL !
SPECIAL – STANDORTPOLITIK – STARTHILFE UND UNTERNEHMENSFÖRDERUNG –
AUS- UND WEITERBILDUNG – INNOVATION UND UMWELT –
RECHT UND STEUERN – IHK-EHRENAMT – UNTERNEHMENSREPORT – IHK INTERN
Änderungen vorbehalten.
Die nächste Ausgabe des IHK WirtschaftsForums erscheint am 10. Mai 2013.
Horst Platz
Impressum
Mitteilungen der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main
IHK WirtschaftsForum
Unternehmermagazin für die Region FrankfurtRheinMain
Herausgeber
Industrie- und Handelskammer
Frankfurt am Main
Börsenplatz 4
60313 Frankfurt am Main
Telefon 0 69 / 21 97- 0
Fax 0 69 / 21 97-14 24
Internet www.frankfurt-main.ihk.de
Verantwortlich für den Inhalt
Reinhard Fröhlich, Geschäftsführer,
Unternehmens­kommunikation,
IHK Frankfurt
Chefredakteurin
Petra Menke
Telefon 0 69 / 21 97 - 12 03
E-Mail wirtschaftsforum@
frankfurt-main.ihk.de
Abonnements, Adressänderungen
Angelika Borz
Telefon 0 69 / 21 97 - 12 04
E-Mail [email protected]
Nachdruck, auch auszugsweise, und
elektronische Vervielfältigung von Artikeln und Fotos nur nach Rücksprache
und mit Quellenangabe. Nachdruck von
Namensbeiträgen nur mit der Genehmigung des Verfassers. Belegexemplar erbeten.
Die mit Namen des Verfassers gekennzeichneten Artikel geben die Meinung
des Autors, aber nicht unbedingt die Meinung der Industrie- und Handelskammer
Frankfurt am Main wieder.
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IHK WirtschaftsForum 04.13
Verlag
Konzept Verlagsgesellschaft
Ludwigstraße 33–37
60327 Frankfurt am Main
Geschäftsführung
Heike Allendörfer, Stefan Wolff
Anzeigenleitung
Alexandra Lueg
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Fax 0 69 / 9 74 60 - 86 33
E-Mail [email protected]
Internet
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Grafik
Konzept Verlagsgesellschaft
Anzeigenpreisliste
Nr. 114 vom 1. Dezember 2012
Internet
www.konzept-verlagsgesellschaft.de/
mediadaten.html
Druck
Societätsdruck, Frankfurt
Der Bezug des IHK-Magazins erfolgt im
Rahmen der grundsätzlichen Beitrags­
pflicht als Mitglied der IHK. Das IHK Wirt­schaftsForum ist für Mitgliedsunternehmen
der IHK Frankfurt am Main kostenlos. Nicht­mitglieder können das Unternehmermagazin
für FrankfurtRheinMain abonnieren. Das
Jahresabo kostet für Nicht­mitglieder 30 Euro, das Einzelexemplar ­2,50 Euro. Das IHK
WirtschaftsForum erscheint am Anfang jeden Monats, Doppel­ausgaben im Juli/August
und Dezember/Januar.
Am 13. März vollendete IHK-Vizepräsident
Horst Platz sein 75. Lebensjahr. In 1968 gründete der gelernte Außenhandelskaufmann
seine Firma Horst Platz
Elektro-Industrievertretungen in Bad Homburg
(jetzt Friedrichsdorf). Er ist auch
geschäftsführender Gesellschafter der 1979 von ihm gegründeten Horst Platz, Beratungs- und
Vertriebs-Gesellschaft, nunmehr
ebenfalls am neuen Stammsitz
in Friedrichsdorf. Platz engagiert
sich seit vielen Jahren ehrenamtlich in Organisationen der Wirtschaft auf Landes- und Bundesebene. So war er von 1979 bis
1991 Mitglied und von 1991 bis
Mai 2006 Vorsitzender des Vorstands des Wirtschaftsverbands
der Handelsvertretungen HessenThüringen (CDH) und von 1998
bis Mai 2007 Präsident der Centralvereinigung Deutscher Wirtschaftsverbände für Handelsvermittlung und Vertrieb CDH, Berlin.
Zudem war er viele Jahre stell-
vertretender Präsident der Vereinigung
der hessischen Unternehmerverbände (VhU).
Der IHK-Vollversammlung gehört Platz seit
20 Jahren an, seit Juni
1995 ist er IHK-Vizepräsident. Seit 1979 ist
er Mitglied im IHK-Handelsvertreterausschuss, dessen Vorsitz er
seit 1995 innehat. Dem IHK-Ausschuss Hochtaunus / Main-Taunus
gehört er seit 1983 an und leitet
ihn seit 2004 als dessen Vorsitzender. Außerdem ist Platz seit
2004 Mitglied im IHK-Haushaltsausschuss. Von 1998 bis 2008 war
Platz auch Mitglied des DIHK-Handelsausschusses, dessen stellvertretender Vorsitzender er von 2001
bis 2004 war. Horst Platz wurde
mehrfach ausgezeichnet, so 1988
mit der goldenen CDH-Ehrennadel, 1999 mit dem Verdienstkreuz
am Bande des Verdienstordens der
Bundesrepublik Deutschland sowie
2002 mit der höchsten Auszeichnung der IHK Frankfurt, der Ehrenplakette.
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