522 Katharina, eine Tochter von Nathan und Judith
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522 Katharina, eine Tochter von Nathan und Judith
522 Katharina, eine Tochter von Nathan und Judith Wottitz, Avar die Frau des Karl Stern, dem wir in den dreiBiger Jahren des 18. Jahrliunderts als Geschaftsfiihrer bei Heinrich Ritter von Sichrowsky (S. 485, n. 3) begegnen. Katharina Stern starb 25. Juli 1888, ihr Mann, Karl Stern, 1870. Ein Sohn von Karl und Katharina Stern ist der derzeitige President der Wiener israelitischen Kultusgemeinde, Dr. Alfred Stern. Am 29. August 1830 geboren, widmete er sich der advokatorischen Laufbahn, aus der so manche Manner hervorgegangen sind, die in der Zeit nach 1848 sich im offentlichen Leben hervorgetan haben. Alfred Stern ist einer der Griinder der im Jahre 1872 entstandenen Israelitischen Allianz, in deren Auftrag er beim Ausbruche der russischen Judenpogrome im Jahre 1881 das Hilfswerk in Brody leitete. Im Gemeinderate der Stadt Wien, dem er seit 1888 angehorte, betatigte er sich zumeist in der Rechts- und Finanzsektion. Er war der letzte Finanzreferent der liberalen Majoritat im Gemeinderate. Auch nach seinem Ausscheiden aus dieser Korperschaft im Jahre 1900 lieB er sich Jahre hindurch iiber kommunale Budgetfragen in der ,,Neuen Freien Presse" vernehmen. In der Vertretung der israelitischen Kultusgemeinde, der er seit 1888 angehort, fiel ihm gleich bei seinem Eintritte die Aufgabe zu, das neue, 1896 genehmigte Statut vorzubereiten. Seiner Feder entstammt der Motivenbericht zu diesem Statut. Ebenso ist Stern der Yerfasser der vom Yorstande 1889 der Regierung in Druck uberreichten Denkschrift, in der die systematische Anfeindung der jiidischen Gemeinschaft an einer Reihe von Tatsachen nachgewiesen wurde. Dem Presidium gehorte er seit 1896 an, als President leitet er die Gemeinde seit 1904. Die Zuriickdrangung des liberalen Elementes und die Yerscharfung der Judenfrage in den letzten Dezennien lieBen in ihm den Plan reifen, die bestehende ״Organisation der Kultusgemeinde als solche zu beniitzen, um eine Yereinigung samtlicher Kultusgemeinden des Reiches ins Leben zu rufen, die als. Vertretung der gesamten Bekenner des jiidischen Glaubens deren Interessen offentlich zu wahren hatte. 5. Anna (Ester) verehel. Stern starb im Alter von 76 Jahren am 17.. Januar 1854. 6. Yeronika (Frumet) ist wohl die Frau des GroBhandlers Moses Reitlinger, der 1806—1815 als Aktuar der Gemeinde (als V01־gang.er seines Schwagers Markus Stern) fungierte. Einer Notiz im Wiener ChB. entnehme ich, daB er etwa 1839 gestorben ist.1 7. Samuel (Sabel), wohl derselbe, der 27. Oktober 1841, 63 Jahre alt, starb. 8. Markus. 1 Es mag bier bemerkt werden, daB in der Familienliste Reitlingers vom Jahre 1819 Salomon Lowisolin aus Moor in Ungarn, 29 Jahre alt, als Lehrer erscheint. Lowisohn war seit etwa 1814 als Korrektor bei Anton Schmid tatig. Die Vorrede zu תפלה זכה (Wien 1816) unterschreibt er im Monate Kislew 576 דברי המגיה שלמה לעוויזאהן, Gestorben ist jedoch der begabto Mann nicht in Wien, wie bei Z u n z , Monatstage, S. 22, sondern in seiner Vaterstadt Moor; vgl. R e i c h , Beth — E l l , S. 72—77.