Der Gastrointestinaltrakt und die

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Der Gastrointestinaltrakt und die
Der Gastrointestinaltrakt und
die Futtermittelunverträglichkeit
Die Dünndarmmucosa hat eine generelle
Barriere- und schützende Funktion. Dabei kommt
es gegenüber pathogenen Erregern zu einer
immunologischen Reaktion, während harmlose
Umgebungsantigene
(Bakterien,
Futterbestandteile) toleriert werden müssen.
Obwohl es Fortschritte im Verständnis des
Immunsystems gibt, ist es noch unklar, was den
Darm dazu veranlasst auf ein bestimmtes
Antigen zu reagieren oder es zu tolerieren.
Das Immunsystem der Mucosa ist extreme
komplex, hier sollen nur ein paar wenige Punkte
herausgegriffen werden:
1. In der Darmmucosa wird IgA synthetisiert und
ins Darmlumen transportiert, wo seine
Hauptfunktion der immunologische Ausschluss
ist (Antigene binden und neutralisieren).
Hierdurch wird die Menge an Antigen, die durch
die Darmmucosa absorbiert wird, limitiert. Somit
auch die Menge, die tatsächlich eine
Immunantwort hervorrufen kann.
2. Auf Parasiten reagiert das lokale
Immunsystem mit IgE, welche an die Mastzellen
der Mucosa gebunden vorliegen. Es kann jedoch
auch zu unangemessenen IgE Antworten auf
Futterantigene kommen, was wiederum der
Mechanismus für eine Futtermittelallergie sein
kann.
3. Das Immunsystem der Mucosa kann entweder
eine spezifische Immunantwort (z.B. gegen
einen Erreger) generieren oder tolerant bleiben
(z.B.
gegen
Kommensale
oder
Futterkomponenten). Die beste vorherrschende
Hypothese,
welche
dieser
beiden
Immunantworten passiert, wird durch die
„Gefahrentheorie“ erklärt. Der Typus der
Immunantwort hängt davon ab in welchem
Kontext das Antigen präsentiert wird.
Die normale Darmmucosa hat eine intakte
Schleimhautbarriere und eine Umgebung, die
durch hinunter-regulierende Cytokine geprägt
wird, welche zusätzlich noch IgA Produktionen
forcieren (was wiederum die Allergenexposition
durch Ausschluss reduziert). Die meisten der
vorkommenden Immunantworten im Darm sind
daher Toleranzantworten. Wenn jedoch ein
Erreger oder Toxin in die Mucosa eindringt, werden durch die Zellzerstörung “Gefahrsignale”
(inflammatorische
Mediatoren,
Cytokine,
Chemokine) ausgesandt. Dadurch kann eine
tolerante Immunantwort zu einer aktiven werden.
Dies kann entweder Th1 dominiert (cytotoxisch
oder IgG Antwort) oder Th2 dominiert (IgE
Antwort) sein. Wenn die Gefahrsignale persistieren, kann die Toleranz gegen harmlose
Umgebungsallergene zusammenbrechen.
Die Sensibilisierung eines Patienten auf ein
Nahrungsantigen kann zu einer IgE-mediierten
allergischen Reaktion werden, wenn das Tier
erneut mit der auslösenden Substanz exponiert
wird. Die Freisetzung zahlreicher Mediatoren
führt zu Pruritus, Urticaria oder sogar zu
Anaphylaxie. Im
Darm
kann
es
zu
Veränderungen bzgl. der Absorption, Sekretion,
Permeabilität und Darmmotilität kommen, was
wiederum Vomitus und Diarrhoe zur Folge hat.
Theoretisch kann eine Darmerkrankung zu
einer Prädisposition des Tieres führen eine
Futtermittelallergie zu entwickeln. Es sollte daher
während dieser Zeit kein neues Protein gefüttert
werden. Allergien, die durch eine gastrointestinale Erkrankung entstanden sind, sprechen jedoch
auch nicht zu 100% auf die Eliminationsdiät an,
da die Grundkrankheit meist noch nicht behoben
ist.
Abnorme Reaktion auf
einen Futterbestandteil
Es handelt sich um eine wiederholbare, unerfreuliche Reaktion auf irgendeinen Bestandteil im
Futter. Wir müssen dabei immunologische
Reaktionen auf ein Antigen im Futter (eine richtige Futtermittelallergie oder – hypersensitivität )
von
nicht-immunologischen
Reaktion
(Futtermittelintoleranz) unterscheiden. Wenn
man bedenkt, wie viele verschiedene
Futterkomponenten von einem Tier gefressen
werden, ist es nicht verwunderlich, dass
Futtermittelunverträglichkeiten entstehen. Die
Tatsache, dass Futtermittelunverträglichkeiten
jedoch nicht extrem häufig vorkommen, bestätigt
die Effektivität der Barriere der Darmmucosa.
Obwohl für beide Gruppen, die Allergie und die
Intoleranz, verschiedene pathogenetische
Mechanismen verantwortlich sind, sind die klinischen Symptome sehr ähnlich und die Therapie
dieselbe (Vermeidung des auslösenden
Futterbestandteils). Futtermittelintoleranz kann
durch einen einzelnen Bestandteil eines Futters
(Laktose, Konservierungsmittel) verursacht werden, der jedoch auch in anderen nicht verwandten Futtermitteln enthalten sein kann. Häufig wird
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auch heute noch fälschlich der Begriff
Futtermittelallergie verwendet, um alle abnormen
Reaktion auf einen Futterbestandteil zu
beschreiben, inklusive der Reaktionen, die in
Wahrheit Intoleranzen sind. Die Inzidenz von
Futtermittelintoleranzen versus Futtermittelallergien ist nicht bekannt.
Die Futtermittelallergie
Hierunter werden immunologische Reaktionen
auf Futterbestandteile verstanden, die sich
sowohl mit dermatologischer als auch mit
gastrointestinaler Symptomatik manifestieren
können. Die Futtermittelallergie mit gastrointestinalen Symptomen kann schwieriger zu beweisen
sein,
als
Fälle
mit
dermatologischen
Symptomen. Das Management ist jedoch relative
simpel: „füttere jedes Futter, welches nicht das
auslösende Allergen enthält, und das Tier wird
gesund sein“. Die Schwierigkeit für den Kliniker
liegt in der Erkennung der Futtermittelallergie
einerseits und andererseits in der Identifikation
des auslösenden Bestandteils. In einer prospektiven Studie wurden bei 49% der Katzen mit
gastrointestinalen
Problemen
Futtermittelsensitive Reaktionen1 festgestellt.
Die Autoren beschreiben, dass bei Katzen mit
chronischen gastrointestinalen Symptomen häufig Futtermittelunverträgliche Reaktionen die
Ursache sind. Auch in anderen Studien2-4 wurde
dokumentiert, dass gastroenterologische klinische Symptome signifikant durch die Fütterung
von hypoallergenen Diäten verbessert werden
können.
Futtermittelhypersensitivität kann eine Menge an
immunologischen Mechanismen involvieren,
inklusive Typ I Reaktion (IgE mediiert), Typ II
Reaktion (Immunekomplex-mediiert) und Typ IV
Reaktion (verzögert).
Symptome:
Klinische Symptome der Futtermittelallergie
involvieren generell die Haut und den
Magendarmtrakt. Das Hauptsymptom der Haut
ist Pruritus (überall, jedoch häufig an Gesicht,
Pfoten, Hinterteil und Ohren).
Hautveränderungen und Sekundärinfektionen
entstehen durch das Selbsttrauma. Bei Katzen
kann die Futtermittelallergie zu einer miliaren
Dermatitis, selbstinduzierten Alopezie, eosinophilem Granuloma Komplex oder noch viel häufiger zu selbstinduzierten Ulcerationen im Kopfund Nackenbereich, führen.
Gastrointestinale Symptome sind nicht pathognomon und inkludieren Vomitus, Diarrhea,
abdominale Schmerzen, Flatulenz, Borborygmi,
häufiger Kotabsatz, Gewichtsverlust und mangelnde Entwicklung. Es kann jeder Bereich des
Magendarmtrakts betroffen sein. Die klinische
Symptomatik korreliert meist mit einer Magenoder Dünndarmdysfunktion, aber auch einen
Colitis kann vorkommen. Die Rolle der
Futtermittelallergie bei der caninen oder felinen
inflammatory bowel disease (IBD) ist noch
unklar. Hydrolisierte oder hypoallergene Diäten
sind jedoch beim Management der IBD oft zielführend.
Diagnose:
Die klinische Symptomatik sollte durch das
Eliminieren des Futterbestandteils verschwinden und mit einer Provokation wiederkommen.
Die Eliminationsdiät ist der „golden standard“,
um eine Futtermittelunverträglichkeit zu bestätigen, obwohl solche Diäten nicht zwischen
Futtermittelallergie und Futtermittelintoleranz
unterscheiden können.
Der Hautallergietest ist eine unzureichende
Methode
bei
der
Diagnose
von
Futtermittelallergie.
Der ELISA (Bluttest) stellt eine alternative
Diagnostik zum Nachweis Antigen-spezifischer
Antikörper auf Futterkomponenten dar. Meist
werden IgG und IgE Antworten auf die verschiedenen Futterbestandteile bestimmt. Aber, wie bei
jedem Labortest, sollten verschiedene limitierende Faktoren beachtet werden:
• Erstens, Antikörper auf Futtermittelbestandteile können auch bei normalen oder subklinisch erkrankten Tieren gefunden werden
(so wie auch beim Allergietest auf Umgebungsallergene
bei
der
atopischen
Dermatitis – die Diagnose muss eine klinische Diagnose sein und der Allergietest wird
durchgeführt, um zu wissen welche
Allergene involviert sind, für eine Vermeidungs- oder - im Falle der atopischen
Dermatitis – für eine spezifische Immuntherapie).
• Zweitens, da viele Vakzinen bovines Serumalbumin enthalten können, kommt es bei
manchen Tieren zur Entwicklung von Antikörpern auf Rinderantigen.
• Drittens, die Futtermittelallergie ist nicht nur
durch IgE sondern auch durch IgG getrig
gert, daher vermisst man einen Teil der
Information, wenn nur eine Antikörperart
getestet wird.
• Viertens, ein Futterprotein enthält mehrere
Allergene. Wenn das in vitro verwendete
Antigen nicht verwandt ist, kann es zu einem
negativen Testergebnis kommen.
• Fünftens, die Antikörper können sekundär
durch eine andere zugrunde liegende Darmerkrankung entstanden sein (siehe Diskussion über die Gefahrentheorie).
Futtermittelintoleranz
Die Mechanismen der Futtermittelintoleranz sind
komplex:
• Futtermittelvergiftung
(verursacht durch ein Toxin oder Toxinproduzierende Organismen oder Organismen,
die sich im Futter vermehrt haben und akute
Magendarm-Symptomatik verursachen).
• Pharmakologische Intoleranz
(verursacht durch pharmakologisch aktive
Komponenten (z.B. Schokoladevergiftung
durch Methylxanthine oder durch vasoaktive
Amine, Pflanzenalkaloide oder Substanzen,
die durch intestinale Bakterien produziert
werden).
• Pseudoallergische Mechanismen
(Histamin-mediiert: ein hoher Histamingehalt
kann durch manche Fische vorliegen, man-
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che kommerzielle Futtermittel oder durch
Histamin
produzierender
Bakterien.
Erdbeeren oder Futtermittelzusätze können
eine Histaminfreisetzung von Mastzellen
ohne IgE Beteiligung verursachen).
• Metabolische Reaktionen
(Intoleranz auf Laktose durch Laktasedefizienz).
• Futteridiosynkrasie
ist eine abnorme Antwort, die wie eine
Futtermittelallergie aussieht, aber keinen
immunologischen Mechanismus involviert hat
(z.B. auf Futtermittelzusatzstoffe).
• Intoleranz auf Disaccharide
entsteht meistens sekundär zu einer Enteritis
oder durch einen schnellen Futterwechsel.
Die klinischen Symptome einer Futtermittelintoleranz
sind
nicht
von
denen
einer
Futtermittelallergie zu unterscheiden, daher
siehe dort.
Diäten
Das Hauptprinzip der Exklusionsbzw.
Eliminationsdiät ist eine Futterkomponente zu
füttern, welche das Tier vorher noch nie bekommen hat. Diese Diät soll die einzige Futterquelle
während der Zeit der Diät sein. Eine 100%ige
Besitzercompliance ist obligatorisch und es
müssen verlässlich alle Leckerli, Supplemente
oder Medikamente mit Geschmackstoffen vermieden werden. Optionen für eine solche Diät
sind selbst gekochte Diäten, hypoallergene
Diäten (mit nur einer Proteinquelle) und hydrolisierten Diäten. Wenn das Tier in Remission ist,
sollte es zur Absicherung der Diagnose mit der
ursprünglichen Diät konfrontiert werden. Danach
kann eine Reihe von Provokationsdiäten gefüttert
werden,
um
den
auslösenden
Futterbestandteil zu identifizieren. Wenn eine
ausreichende
Anzahl
an
auslösenden
Futterbestandteilen gefunden wurde, kann versucht werden, das Tier mit einer kommerziellen
Diät zu konfrontieren.
Eliminationsdiäten können bei Hautproblemen
bis zu 10 Wochen brauchen, um den gewünschten klinischen Effekt zu sehen, im Falle von
gastroenterologischer Symptomatik sieht man
den Erfolg häufig rascher (innerhalb von Tagen).
Literatur:
Textbook of Veterinary Internal Medicine, 6th edition,
Elsevier Saunders. Ed.: S.J. Ettinger, E.C. Feldman,
2005
1. Guilford WG et al: Food sensitivity in cats with
chronic idiopathic gastrointestinal problems. J Vet
Intern Med 15:7, 2001.
2. Nelson RW, Stookey LJ, Kazacos E: Nutritional
management of idiopathic chronic colitis in the
dog. J Vet Intern Med 2:133, 1988.
3. Dennis JS et al: Lymphocytic/plasmacytic colitis in
cats. J Am Vet Med Assoc 202:313, 1993.
4. Simpson JW, Maskell IE, Markwell PJ: Use of a
restricted antigen diet in the management of idiopathic canine colitis. J Small Anim Pract 35:233,
1994.
Fallbeispiele
„Don Carlos“
Rottweiler, Rüde, 9 Monate alt
Anamnese: Durchfall und massive Blähungen
seit er 3 Monate alt ist, Allgemeinverhalten ist ok.
Er ist regelmäßig entwurmt, der Durchfall ist mal
besser, mal stärker. Hund geht am Abrichteplatz
und wird über Futter gearbeitet (verschiedene
Leckerli), ansonsten frisst er kommerzielles
Supermarktfutter.
Aufarbeitung: da von den Besitzern schon der
Verdacht geäußert wurde, ob die Problematik mit
dem Futter zu tun haben könnte, wurde die
Futterumstellung gemäß des serologischen
Futtermittelallergietests durchgeführt. Dieser
Ergab allergenspezifischen Antikörper IgE gegen
Rind und Milch, der IgG Befund blieb negativ. Da
es sich um einen jungen, wachsenden Hund
handelte, bekam er eine kommerzielle
Eliminationsdiät, die dem Alter entsprach, jedoch
frei von jeglichem Rindereiweiß war. Die Leckerli
wurden rigoros gestrichen und durch das
Hauptfutter ersetzt.
Verlauf: in weniger als einer Woche kam es zum
Verschwinden der gastrointestinalen Problematik.
Als noch einmal am Abrichteplatz normale
Leckerli verfüttert wurden, kam es bereits am selben Abend zu massiver Flatulenz und am nächsten Tag war der Kot wieder weich.
„Dicky“
EHK, weiblich kastriert, 5,5 Jahre alt
Anamnese: seit 5 Jahren chronisch rezidivierende Durchfälle. Verschiedenste Tierärzte haben
Antibiotika-, Wurm- oder sonstige Kuren verschrieben, jedoch immer ohne Erfolg. Der
Besitzer hat Futter schon von Billigmarke auf
teure Markenprodukte umgestellt, jedoch ohne
Erfolg.
Verlauf: da der Verdacht einer Futtermittelunverträglichkeit vorlag, wurde ein serologischer
Futtermittelallergietest durchgeführt, welcher
jedoch im IgG auf beinahe alle Substanzen des
Tests und im IgE auf Rind, Lamm, Huhn, Fisch
und Soja positiv war. Aufgrund der sehr vielen
positiven Reaktionen wurde das Tier auf eine
strikte hydrolisierte Diät gesetzt. Im 2. Monat der
Diät kam es zu einer deutlichen Verbesserung
und nach 2 Monaten war der Durchfall nicht mehr
vorhanden. Eine Provokation mit dem herkömmlichen Futter führte erneut zu Durchfall.
„Tesso“
Malinois, weiblich kastriert, 6,5 Jahre
Anamnese: seit cirka 3 Monaten ist der Hund
zunehmend matter und es kommt täglich zu
Vomitus.
Verlauf: der Haustierarzt beschließt nach herkömmlicher symptomatischer Therapie einen
Futtermittelallergietest durchführen zu lassen
und bekommt das Ergebnis: Reaktion IgE auf
Rind, Schwein, Lamm und IgG auf Fisch. Somit
verschreibt er ein Diätfutter welches nichts von
den positiv reagierenden Substanzen enthält und
beauftragt die Besitzer diese Diät rigoros als
Eliminationsdiät durchzuführen. Bereits nach 2
Wochen wird der Hund wieder lustiger und das
Erbrechen blieb aus.
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„Charly“
EHK, männlich kastriert, 3 Jahre
Anamnese: Katze wurde von Hand als Waise mit
Flascherl aufgezogen. Als er 6 Monate alt war,
bekam er Juckreiz am Ohr und „rote Tupfen“.
Weichen Kot hatte er von Anfang an. Der Tierarzt
verabreichte ein Avermectin und später
Cortisoninjektionen. Auf Cortison wurde der
Juckreiz geringgradig besser, verschwand aber
nie.
Klinik: Am Kopf waren ulcerative Hautveränderungen zu sehen und der Ernährungszustand
war mindergut.
Verlauf: Aufgrund eines vom Vortierarzt durchgeführten Tierarztes mitgebrachten Futtermittelallergietests, der eine positive IgE und IgG
Reaktion auf Rind, Lamm, Huhn, Ente und Fisch
ergab und das Tier sehr heikel war, wurde eine
Eliminationsdiät mit Straußenfleisch durchgeführt. Innerhalb von einem Monat waren die
Kopfulcera (ohne andere Therapie) verschwunden und innerhalb von 3 Monaten war der
Ernährungszustand zufrieden stellend.
bereits für 2-3 Monate ein spezielles Hautfutter
und jetzt auch ein spezielles „Lamm und Reis“
Futter, hat jedoch alles nichts gebracht. „Das
Futter kann es somit nicht sein.“
Klinik: bei der klinischen Untersuchung konnte
außer einem geringen Erythem der Haut nichts
gefunden werden.
Verlauf: eine hausgekochte Eliminationsdiät mit
Pferdefleisch und Kartoffel wurde durchgeführt.
Aufgrund der immer wieder vorkommenden
Cortisongaben wurde von einem Blutallergietest
Abstand genommen. Nach 2 Monaten wurde
eigentlich noch keine Besserung der
Symptomatik wahrgenommen und der Besitzer
war nahe dran, abzubrechen. Mit einiger Überredungskunst wurde die Diät dann doch weitergeführt und nach 3 Monaten war der Hund
beschwerdefrei. Da der Besitzer keine weiteren
Experimente mehr machen wollte, bzgl. der
Fütterung, wurde eine Ration berechnet und eine
adäquate Mineralstoffmischung zu dieser Ration
hergestellt.
„Meggy“
EHK, weiblich kastriert, 7 Jahre
Anamnese: seit 1 Jahr immer wieder Durchfall,
fallweise auch Vomitus und fallweise auch
Juckreiz im Kopfbereich. Besitzer konnte jedoch
keinen Zusammenhang zwischen den 3
Symptomen feststellen, bzw. kam auch nicht auf
die Idee, das es einen Zusammenhang geben
könnte. Vom vorigen Tierarzt wurden schon verschiedenste Diäten durchgeführt, immer mit
kommerziellen hypoallergenen Produkten. Auch
verschiedenste Antibiotika, Cortison und
Antifungale Shampoos faden Anwendung. Das
Cortison hat nicht geholfen.
Verlauf: Ein Futtermittelblutallergietest wurde
durchgeführt, führte jedoch zu einem negativem
Ergebnis. Mit dem Besitze wurde besprochen,
dass die Ursache hierfür folgende Gründe sein
können: a. das Cortison wurde nicht lange genug
abgesetzt, b. durch die verschiedenen Diäten,
die bereits durchgeführt worden waren, kann es
quasie durch die Allergenkarenz der nicht gefütterten Allergene zu einem „falsch negativen“
Testergebnis kommen, da ja der Allergenkontakt
nicht ausreichend vorhanden war, c. es handelt
sich bei dem Krankheitsgeschehen nicht um eine
Futtermittelallergie,
sondern
um
eine
Futtermittelintoleranz, welch nicht immunologisch mediiert ist. Jedenfalls wurde das Tier auf
eine Pferdefleisch Diät gesetzt (zusammen mit
der 2. im Haushalt lebenden Katze). Bereits nach
1 Monat war der Kopfjuckreiz deutlich reduziert
und die gastrointestinalen Symptome ganz verschwunden. Später wurden bei diesem Tier verschiedene
Provokationsdiäten
mit
Einzelsubstanzen gemacht und schließlich
wurde auch ein kommerzielles Futter gefunden,
welches wieder vertragen wurde.
„Sheila“
Rauhaardackel, weiblich kastriert, 4 Jahre
Anamnese: „immer schon“ leidet der Hund an
weichem Kot und ab und zu an Juckreiz am ganzen Körper. Der zweite Hund hat nichts. Bzgl.
Fütterung wurde schon sehr viel probiert. Dabei
wurde zwar das Fell des Hundes schöner, jedoch
ist ein sehr starker Juckreiz und Durchfall aufgetreten. Besitzerin hat das Gefühl das
Trockenfutter „sei schuld“.
Klinik: o.B.
Verlauf: da die Juckreizepisoden nicht eindeutig
fütterungsbedingt waren und eventuell auch
einer jahreszeitlichen Schwankung unterlagen,
wurde ein serologischer Allergietest für saisonale
und
ganzjährige
Allergene
und
ein
Futtermittelallergietest durchgeführt. Ersterer
ergab verschiedene positive Reaktionen auf
sowohl Pollen als auch Hausstaub- und
Vorratsmilben,
zweiterer
ergab
positive
Reaktionen im IgE auf Lamm, Ente, Huhn,
Weizen und im IgG auf Lamm, Weizen, Soja,
Reis und Hafer. Zuerst wurde die Fütterung entsprechend umgestellt (ein kommerzielles Futter,
welches keine der positiven Futtermittel enthält).
Dies führte dazu, dass der Kot schön geformt
wurde, aber die Juckreizepisoden wurden nur
minimal besser. Es wurde daher dann auch eine
spezifische Immuntherapie begonnen, und nach
cirka 3 Monaten wurde der Hund auch bzgl. des
Juckreizes sukzessive besser.
„Larissa“
Weißer Schäfer, weiblich, 3 Jahre
Anamnese: hat sich als Welpe bereits am Bauch
geschleckt und sofort Durchfall bekommen. Fraß
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