Dokumentation zum Thema Besprechungsmanagement
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Dokumentation zum Thema Besprechungsmanagement
Besprechungsmanagement Version – 2014 ⏐maas-training⏐ - 01.2014 Grundlagen der Gesprächsführung 2 ⏐maas-training⏐ - 01.2014 Merkmale guter Besprechungen Gute Besprechungen sind durch einige wesentliche Merkmale charakterisiert, die hier aufgelistet und erläutert werden sollen: • Partnerschaftlichkeit: Nehmen Sie Ihren Gesprächs- und Verhandlungspartner ernst und als Partner. Nur so können Sie sicher gehen, die notwendige Ernsthaftigkeit in das Gespräch einzubringen • Zielorientierung: Fragen Sie sich in der Vorbereitung stets, was Sie erreichen wollen. Schreiben Sie sich Ihre Ziele auf und prüfen Sie vor Ende des Gesprächs, ob Sie diese alle erreicht haben und ob Sie selbst mit dem Ergebnis leben können • Angemessene Atmosphäre: dies ist in der Regel eine gute Atmosphäre. Nur selten dient eine schlechte Atmosphäre dem Gesprächsziel • Strukturierung: Geben Sie Ihrem Gespräch eine Struktur. Überlegen Sie, welcher Aufbau Ihren Zielen dient • Führung: Ein Gespräch und eine Verhandlung haben stets eine(n) LeiterIn. 3 ⏐maas-training⏐ - 01.2014 Vorbereitung von Besprechungen Gesprächsvorbereitung: Folgende Themenpunkte sind in der Vorbereitung unbedingt zu beachten: • Welches ist das Thema, wie sieht die Tagesordnungsliste (TOP) aus? • Was ist das Ziel der Besprechung? • Wie ist der Teilnehmerkreis zusammengesetzt? - Wer sind die Entscheidungsträger? - Wer ist das Fußvolk? • Wann soll die Besprechung stattfinden? Und wo? (Ort, Zeit) • Welche allgemeinen Regeln gelten in dieser Gruppe, bei diesem Thema? 4 ⏐maas-training⏐ - 01.2014 Rollen / Ziele des Moderators Grundsätzlich unterscheiden wir den neutralen, den tendenzierten (geimpften) und den parteiischen Moderator: Neutrale Moderatoren sind unparteiisch und fördern nur den Gesprächsverlauf. Das Ergebnis ist ihnen gleichgültig. Geimpfte Moderatoren haben ebenfalls das Ziel im Auge, wollen jedoch unbedingt bestimmte Aspekte einbringen. Damit bestimmen sie einen Teil des Ergebnisses mit. Parteiische Moderatoren wollen ein ganz bestimmtes inhaltliches Ergebnis. Sie versuchen, die Gruppe (massiv) in diese Richtung zu beeinflussen. • Ziel eines neutralen Moderators: - strukturierte, faire Besprechung ⇒ Gesprächsleitungstechniken • Ziel eines „geimpften“ Moderators: - erwünschte Ergebnis des AG erziehen ⇒ Strategie und Manipulation • Ziel eines parteiischen Moderators: - Durchsetzung eigener Interessen ⇒ emotionale Kontrolle 5 ⏐maas-training⏐ - 01.2014 6 Basis-Regeln für die Gesprächs- und Verhandlungsführung Zeitpunkt der Besprechung: strategisch je nach Ziel zu setzten. In der Mittagszeit oder abends sind die meisten GesprächsteilnehmerInnen unlustig und/oder müde. Dies kann mir nutzen oder schaden. Des Abends sowie Freitags nachmittags stehen TN oft auch unter Zeitdruck. Raum: Der Besprechungsraum sollte eine Mindestgröße von 2 bis 3 m2 pro Person haben. Er sollte aber auch nicht wesentlich größer sein. TOP: Die Tagesordnung wird strategisch je nach Ziel aufgebaut. Interessante Themen kann man an den Anfang packen (wenn man sie fair behandeln und dabei in die Tiefe gehen will), man kann sie aber auch ans Ende einer langen Besprechung setzen (dann ist eine differenzierte Bearbeitung sehr unwahrscheinlich). Somit spielen die Reihenfolge wie auch die Menge der Themen eine wesentliche Steuerungsrolle. Fairerweise klärt man Ziele am Anfang !! ⏐maas-training⏐ - 01.2014 Weitere wichtige Hinweise • ein Tisch erzeugt positive Atmosphäre und Diskussionsfreude • Pausen sind eine angenehme Abwechslung und tragen zur Steigerung der Effizienz bei • gleichrangige Plätze erzeugen Kooperation • angenehmes Raumklima, genügend Platz und regelmäßige Pausen schaffen eine gute Arbeitsatmosphäre • Nichtrauchen in den Besprechungen tut allen gut! • Eine unstrukturierte Besprechung geht beinahe allen auf die Nerven, eine strukturierte verkürzt die Besprechungszeit und schafft Ergebnisse • Die Gesprächsleitung ist verantwortlich für diese positiven Elemente! 7 ⏐maas-training⏐ - 01.2014 Lenkungsmittel verbale Lenkungsmittel: • Spiegeln • Fragen • Zusammenfassen non-verbale Lenkungsmittel: • Mimik • Gestik • Tonfall • Körperhaltung • Kleidung 8 ⏐maas-training⏐ - 01.2014 9 Einsatzmöglichkeiten des Spiegelns • Verstehen: hier geht es darum, sicherzustellen, daß die Aussage des Gegenübers auch korrekt verstanden wurde. Einsatz: bei Unsicherheit und / oder bei wichtigen Aussagen • Zeit gewinnen: wollen Sie nicht sofort (oder gar nicht) antworten, bietet sich das Spiegeln ebenfalls an. Sie könne einige Sekunden gewinnen und dann unbewußt an der Antwort arbeiten. • Atmosphäre schaffen: durch Spiegeln können Sie gute Atmosphäre („Sie fühlen sich also überfordert?“) ebenso erzeugen wie schlechte („Wolle Sie etwa sagen daß Sie jetzt schon überfordert sind?“). Es ist Ihre Wahl • Pointieren: redet jemand viel, sagt aber wenig, können Sie diese Kernaussagen nochmals durch Spiegeln auf den Punkt bringen. Wichtig bei Vielrednern und bei Strukturlosigkeit • Festnageln: sagt jemand zwar etwas, legt sich aber in seiner Meinung nicht fest: tun Sie es für ihn / sie („Sie sind also dafür?“) • Gewichten: Wenn viele Argumente kommen, prüfen Sie die Rangreihe („Am wichtigsten scheint Ihnen ... zu sein“) • Aushorchen: Spiegeln verführt den Gespiegelten oft dazu, weitere Inhalte nachzuschieben. Wenn Sie es gebrauchen können: setzen Sie es ein! • Interpretieren: Lesen Sie zwischen den Zeilen (beziehen Sie dabei die Körpersprache des Gegenübers ein) und spiegeln Sie die Botschaft, die insgesamt bei Ihnen ankommt. So kann ein gesprochenes „Ja“ durch Mimik und Tonfall ein „Nein „ bedeuten. Spiegeln Sie entsprechend („Ich habe das Gefühl, daß Sie noch Probleme haben“) ⏐maas-training⏐ - 01.2014 10 Die Gesprächsstruktur Besprechungen sollten einer nachvollziehbaren Gesprächsstruktur folgen. Dabei ist die K-A-U-B-Formel eine einfache Möglichkeit, jedes Gespräch in eine sinnvolle Struktur zu bringen. Die vier Buchstaben stehen im einzelnen für... K=Kontaktphase Hier wird zunächst der Kontakt zum Gesprächspartner/zur Gesprächspartnerin hergestellt. Man sollte versuchen, durch einige persönliche Worte (sog. "Eisbrecher" eine positive Beziehung zu seinem Gegenüber herzustellen. Beliebt sind allgemein Fragen nach dem Gesundheitszustand oder dem Befinden, ob der Partner/die Partnerin den Weg gut gefunden hat u.ä. Es gilt hier eine Grundregel: Man sollte nur jene Themen ansprechen, für die man auch ein Grundinteresse aufbringt, ansonsten wirkt es sehr schnell aufgesetzt und die positive Absicht verkehrt sich ins Gegenteil. A=Aufmerksamkeitsphase Nun ist es an der Zeit, dem Gegenüber die Gesprächsthemen zu benennen. Im Allgemeinen wird hier die Tagesordnung (TO) vorgetragen oder erst geklärt. Auch Informationen über das Ziel der Besprechung sowie über den geplanten Zeithorizont sind gesprächsfördernd. U=Unterredung Dies ist nun das Gespräch selbst. Hat man mehrere Themen zu besprechen, so arbeitet man diese der Reihe nach ab. Dabei sollten Themen nicht vermischt werden. Zusätzlich zieht man nach jedem Thema ein Zwischenfazit. B=Beschluß Am Ende eines Gespräches steht das Gesamtfazit. Alle wichtigen Punkte, die man vereinbart hat, werden hier noch einmal wiederholt. Merke: was der Partner/die Partnerin am Ende hört, wird in der Regel am besten erinnert. Zudem sichert man hier noch einmal das Vermeiden von Mißverständnissen ab. ⏐maas-training⏐ - 01.2014 11 Gesprächssteuerung in der Besprechung Der Besprechungsleiter wird zu Beginn der Besprechung die Rahmenbedingungen und die Tagesordnung klären (siehe oben: KAUB).Dann moderiert er den ersten TOP an und übergibt an den Anmelder. Ab hier werden sich die Funktionen des Besprechungsleiters meist auf das Führen der Redeliste, die Wahrung der Gesprächsdisziplin und die Zwischenfazitierung beschränken. Selbst Beiträge zu bringen heißt für die Besprechungsleitung (BL), sich selbst auf die Redeliste zu setzen. Am Ende des TOP zieht der BL eine Zusammenfassung, sichert sie im Plenum ab und diktiert sie ins Protokoll. Nun wird der nächste TOP anmoderiert – usw. Am Ende der Besprechung moderiert der BL die Besprechung ab, ohne noch einmal alle Vereinbarungen zu wiederholen (stehen im Protokoll). Hier endet die Aufgabe der BL, es wäre nur noch das Protokoll nachzureichen. ⏐maas-training⏐ - 01.2014 Die Aufgaben des/der Besprechungsleiter/in Vor der Besprechung: • Die Rahmenbedingungen kläre und ggf nachbessern • Die TN inoffiziell begrüßen Kontaktphase: • Die TN offiziell begrüßen Aufmerksamkeitsphase: • Die TO klären bzw auf eine bestehende TO verweisen • Den ersten Anmelder vorwarnen Unterredung: • TOP 1 anmoderierten • Redeliste führen • Unklarheiten beseitigen • Disziplin sicherstellen • Zwischenfacites ziehen • Gesamtfazit ziehen • Protokoll diktieren • Anmelder TOP 2 vorwarnen • TOP 2 anmoderieren • ... Beschluss: • Sitzung abmoderieren • Auf Protokoll verweisen 12 13 ⏐maas-training⏐ - 01.2014 Muster einer Tagesordnung TOP Thema 1 Traineeprogramm 2012 Ziel/e • Information über den Sachstand • Fällen einer Entscheidung Anm. Co Zeitbed. 45’ 2 • Fällen einer Entscheidung bzgl Einführung Ms 60’ Projekt PERSOS 14 ⏐maas-training⏐ - 01.2014 Moderationstechnik ⏐maas-training⏐ - 01.2014 15 Wozu Teamarbeit? Die derzeitige rasante Veränderung der Arbeitswelt braucht Organisationen, die in immer kürzerer Zeit in der Lage sein müssen, sich ständig wechselnden Umfeldbedingungen und stetig wachsendem Konkurrenzdruck anzupassen. Dies geht natürlich nur, indem die MA der Unternehmen in ihrer Vollen Motivation und Qualifikation eingesetzt werden können. Bisherige Arbeitsformen verhindern diesen effizienten Einsatz häufig, da sie Meinung von MA nicht herausfordern, sondern geradezu mit Desinteresse bestrafen. Zudem treten in Arbeitsgruppen immer wieder Tendenzierungsphänomene auf, die in gleichgeschaltetem Denken und Verhalten enden. So paßt sich ein kreativer Kopf letztendlich lieber an, als ständig mit Ärger gegen den Strom zu schwimmen. Teamarbeitsmethoden sollen solche Tendenzierungs- und Normierungseffekte verhindern. Was ist ein Team? `Teams sind gekennzeichnet durch folgende Bedingungen: • Gemeinsame Arbeit an einer Sache • Gegenseitige Abhängigkeit • Quasi-demokratische Struktur Solche Arbeitsbeziehungen benötigen eine andere, weniger hierarchische Form der Führung, die gleichzeitig aktivieren und kreativitätsfördernd ist. Im folgenden soll zunächst die Pinwandmethode nach Metaplan ® vorgestellt werden. ⏐maas-training⏐ - 01.2014 16 Die Rolle des Moderators Für das Gelingen des Moderationsprozesses kommt dem Moderator wahrscheinlich die entscheidende Funktion zu: Während die Inhalte von der Gruppe eingebracht werden, ist der Moderator für die Struktur der Sitzung sowie für die Dokumentation der erarbeiteten Inhalte verantwortlich. Durch das Arbeiten mit den richtigen Fragen hilft er der Gruppe, zu vernünftigen Ergebnissen zu kommen, durch Zusammenfassen und inhaltliche Pointierung bringt er selbst verschwommene Inhalte in eine klare und verwendbare Form. Die Rolle des Moderators kann zunächst einmal mit der eines Organisators verglichen werden. Sowohl in der Vorbereitung der Moderationssitzung als auch in der Durchführung kommt ihm die entscheidende Funktion zu: Er klärt das Ziel der Moderation und somit den Auftrag, er bereitet die Dramaturgie vor, er sorgt dafür, daß das notwendige Moderationsmaterial vorhanden und entsprechend vorbereitet ist, letztlich trägt er somit die Gesamtverantwortung für das äußere Gelingen einer Moderation. Dann ist die Rolle des Moderators die des Leittieres. In jeder Gruppe kann nur einer die Führung übernehmen. Diese Funktion kommt in der Moderation unbedingt dem Moderator zu. Dabei erfüllt er diese Funktion allerdings nicht aus einem Selbstzweck heraus, sondern nur zum Erreichen des Auftrages. Dabei ist der Führungsstil eines Moderators gekennzeichnet einerseits durch Klarheit, andererseits durch eine Mischung aus inhaltlicher Demokratie (die Gruppe bestimmt den Inhalt und das Ergebnis) und formaler Direktivität (der Moderator legt Zeiten fest, bestimmt die Reihenfolge der Meldungen, stellt die Fragen, setzt die Arbeitsschritte). Zusammenfassend am Ende dieses Abschnittes noch einmal die Aufgaben des Moderators: • Klärung des Auftrages und der Ziele der Moderation • Erstellung der Dramaturgie • Organisatorische Vorbereitung der Sitzung • Einführung in die Thematik • Setzen der Moderationsinhalte • Steuerung des Diskussionsprozesses • Pointierung der Inhalte und inhaltliche Klärung verschwommener Beiträge • Verantwortung für die Visualisierung und Dokumentation der Ergebnisse ⏐maas-training⏐ - 01.2014 Die Materialien Pinwand und Packpapier Thesenpapier und Kommentarkarte (Rechteck) Kleiner und mittlerer Kuller Oval und Wolke 17 ⏐maas-training⏐ - 01.2014 18 Das Moderationsmaterial Für die Durchführung einer Moderation stehen dem Moderator vielerlei Materialien zur Verfügung. Die wichtigsten möchte ich an dieser Stelle darstellen, indem ich sowohl auf die Funktion eingehe als auch den Metaplan-Standard darstelle. Die Pinwand Die Arbeit des Moderators findet an der Pinwand statt: Sie dient der Visualisierung der besprochenen Inhalte. Pinwände sind in ihrer Größe standardisiert, jedoch gibt es zwei grundsätzliche Ausführungen: zerlegbare und nicht-zerlegbare Wände. Für eine typische Moderation werden in der Regel drei Pinwände benötigt, die so zueinander angeordnet werden, daß ein unvollständiger Halbkreis entsteht. Wichtig ist noch die Erwähnung, daß vor dem Transport der Wände alle Nadeln unbedingt zu entfernen sind, um eine Beschädigung der Wände zu vermeiden. Das Packpapier Das Packpapier dient zur Bespannung der Pinwand. Es ist grundsätzlich niemals ohne Packpapierbespannung zu arbeiten, da sonst eine versehentliche Beschriftung der Pinwände möglich ist. Das Packpapier ist die Arbeitsgrundlage. Es hat zwei Seiten: eine glänzende und eine matte Seite. Aus Dokumentationsgründen ist grundsätzlich die matte Seite als Vorderseite zu verwenden. Das Packpapier wird auf folgende Art auf die Pinwand gespannt: Zur oberen Kante der Pinwand sind 2 bis 3 cm Freiraum zu lassen, in dem die notwendigen Pinnadeln ihren Platz finden. Das Packpapier ist mit insgesamt 5 Nadeln zu befestigen: 3 an der Oberkante und 2 an der Unterkante. Als Standardaufbau auf dem Packpapier ist wie folgt vorzugehen: Oben links Thesenpapier mit der Arbeitsaufgabe, unten rechts-diagonal ein Thesenpapier, wenn eine Gewichtung vorgenommen wird (Punktabfrage). Ebenfalls unten rechts ein kleiner Kuller für die Seitenzahl. Der Rest der Wand steht zur freien Verwendung. Zur abschließenden Dokumentation ist das Packpapier von der Pinwand herunterzunehmen, indem zuerst die beiden unteren Nadeln herausgezogen werden, dann die linke obere Nadel, anschließend die Mittelnadel und die rechte obere Nadel. Auf diese Art kann das Packpapier ohne Probleme mit einer Hand gehalten werden. Das beschriftete und beklebte Packpapier ist mit dem Gesicht nach unten auf ein leeres Packpapier zu legen, so ist mit allen beschrifteten Packpapieren zu verfahren. Am Ende sind die Packpapiere einzurollen. Zum Verkleben der Rolle wird ein (beschriftetes) Thesenpapier um die Packpapierrolle gewickelt und mit Prittstift zusammengeklebt. Die Thesenkarte Die Thesenkarte dient zur Benennung der Arbeitsfrage bzw. des Arbeitsschrittes zur Benennung einer Punktabfrage ⏐maas-training⏐ - 01.2014 19 Weitere Verwendungen für die Thesenkarte sind nicht zulässig. Die Kommentarkarte Die Kommentarkarte ist das Hauptarbeitsinstrument in einer Moderation: Auf ihr werden alle Diskussionsbeiträge und Inhalte vermerkt. Wichtig ist, immer die gleichen Farben von Karten für die gleichen Schritte einzusetzen. Insgesamt sind helle Karten zu bevorzugen, weil diese bei der Dokumentation besser kontrastiert. Beim Klumpen sind die Thesenkarten zusammenzuhängen, die inhaltlich eine Verbindung aufweisen. Abgeschlossene Themenbereiche werden mit einem fetten Markierstift umrahmt. Der kleine Kuller Der kleine Kuller dient ausschließlich der Markierung von Seitenzahlen (unten rechts auf der Wand). Der mittlere Kuller Der mittlere Kuller dient als Überschriftenkarte für die zusammengestellten Klumpen. Dabei sind Klumpen, die aus Einzelkarten bestehen, nur durch einen leeren Kuller zu markieren, Klumpen mit mehreren Karten sind durch eine Überschrift zu benennen. Diese Überschrift sollte zur gestellten Aufgabe bzw. Frage passen. Die Wolke Die Wolke dient lediglich für die Deckseite der Dokumentation und beinhaltet das Thema der Moderation. Der Schreibstift Der Pinwand-Marker Nr. 1 als Hauptschreibstift ist das Schreibinstrument aller TeilnehmerInnen. Es ist darauf zu achten, daß die benutzten Schreibstifte alle die gleichen Farben haben sowie gefüllt sind. Der Markierstift Markierstifte sind das Handwerkszeug des Moderators. Sie dienen der Umrahmung der Klumpen. Ansonsten werden alle Texte vom Moderator mit dem Schreibstift geschrieben. Die Nadeln Für die Moderation benötigt man in der Regel etwa 100 Nadeln. Vorsichtshalber sollte man jedoch etwa 400 bis 500 Nadeln im Koffer haben. Nach der Moderation ist darauf zu achten, daß die Nadeln aus den Pinwänden herausgenommen und wieder in den Koffer gebracht werden. Vor Antritt der Moderation sollte unbedingt darauf geachtet werden, daß eine ausreichende Anzahl von Nadeln (siehe oben) vorhanden ist. ⏐maas-training⏐ - 01.2014 20 Der Prittstift Der Prittstift dient der Dokumentation. Man muß für eine Pinwand ca. ½ dicken Prittstift rechnen, so daß immer eine ausreichende Anzahl von Prittstiften (mindestens 5) im Koffer sein sollten. Das Oval Das Oval dient als Kommentierungskarte. Wird eine Moderationskarte näher erläutert, so ist diese Erläuterung auf das Oval zu schreiben und dieses Oval an die Moderationskarte zu pinnen. ⏐maas-training⏐ - 01.2014 21 Der Moderationsauftrag Die erste Aufgabe des Moderators besteht darin, sich einen klaren und durchführbaren Moderationsauftrag zu holen. In der Regel sind Auftraggeber nicht in der Lage, ihren Moderationsauftrag präzise zu formulieren. Deshalb fällt diese Aufgabe dem Moderator zu. Die präzise Formulierung des Moderationsauftrags wird vom Moderator nach einer Besprechung mit dem Auftraggeber vorgenommen und diesem zur Abzeichnung vorgelegt. Dabei hat der Moderator darauf zu achten, daß es sich um einen durchführbaren Moderationsauftrag handelt: Durchführbar sind immer nur jene Aufträge, die als Endergebnis ein „Papier- und Bleistiftprodukt“ ergeben. So ist z.B. die Verbesserung des Betriebsklimas kein umsetzbarer Moderationsauftrag. Ein Moderationsauftrag könnte sein, Vorschläge zur Verbesserung des Betriebsklimas zu sammeln. ⏐maas-training⏐ - 01.2014 22 Die Dramaturgie Nachdem der Moderationsauftrag eingeholt ist, erarbeitet der Moderator eine zielgerichtete Dramaturgie. Als Dramaturgie wird der Ablaufplan der Moderation in allen seinen Schritten und Facetten bezeichnet. Die Dramaturgie umfaßt im einzelnen: 1. 2. 3. Die Einstiegsfrage Die Folgefrage Alle weiteren Folgefragen Weiter ist zu vermerken, mit welcher Methode die einzelnen Schritte vollzogen werden (Kartenabfrage, Zurufabfrage, These, Punktabfrage ) und welcher Zeitbedarf für den einzelnen Schritt angesetzt wird (in Minuten). Bei einer Teammoderation wird auch der Name des verantwortlichen Moderators hinter den einzelnen Schritt gesetzt. Ist es nicht klar, mit welchem Ergebnis ein Moderationsschritt endet, so müssen mögliche Alternativergebnisse durchdacht und entsprechende Folgefragen formuliert werden. Dies bezeichnet man als eine sogenannte „verzweigte Dramaturgie“. Vor Durchführung ist die Moderation unbedingt auf logische Stringenz und auf Verständlichkeit zu prüfen. Alle in der Moderation aufgeführten Fragen und Arbeitsschritte sind wörtlich zu notieren und genauso später auf die Thesenpapiere zu übertragen. Es ist empfehlenswert, die Fragen einer nicht beteiligte Person vorzulegen und diesee zu bitten, typische Antworten zu geben. Nur wenn die Antworten zum gewünschten Arbeitsergebnis passen, ist die Frage verwendbar. Fragen, die unverständlich sind, und Fragen, die ungewollte Ergebnisse produzieren, müssen unbedingt umformuliert werden! Merke: Eine Moderation, die falsch ansetzt, ist in den wenigsten Fällen noch korrigierbar! 23 ⏐maas-training⏐ - 01.2014 Eine Beispielmoderation Nr. Aufgabe 1 Die Zusammenarbeit in der Abteilung läuft mE... (sehr) gut ..... (sehr) schlecht 2a Positiv: Dennoch besteht in den folgenden Bereichen Verbesserungsbedarf... 2b Patt: Gut klappt.....Schlecht klappt Weiter mit 2a 2c Negativ: Verbesserungsbedarf besteht daher in den folgenden Bereichen... 3 Für die folgenden Bereiche sollten wir heute Lösungen suchen 4 Für den Bereich... habe ich folgenden konkreten Lösungsvorschläge... ... Legende: These: KA: KAG: Zuruf: Gew: These Kartenabfrage Kartenabfrage in Gruppe Zurufabfrage Gewichtung Zeit 10‘ Methode These Moderator Ms 45‘ KA Ms 10‘ Zuruf Ms 45‘ KA Ms 10‘ Gew Ms 45‘ KAG FS ⏐maas-training⏐ - 01.2014 24 Die organisatorische Vorbereitung der Moderation Der Moderator ist für das Handwerkszeug selbst verantwortlich. Dies bedeutet, daß er dafür Sorge trägt, daß Moderationsmaterial in ausreichender Zahl zur Verfügung steht. Im einzelnen bedeutet dies folgendes: • Es müssen genügend gefüllte Stifte vorhanden sein (je erwartetem Teilnehmer ca. 2). • Es müssen genug Markierstifte vorhanden sein (am besten in jeder Farbe 2). • Es müssen genügend Prittstifte (mindestens 5) vorhanden sein. • Empfehlenswert sind 500 Moderationskarten, 30 Thesenkarten, 30 bis 50 Blatt Packpapier, 100 Kommentarkarten, 50 kleine Kuller, 100 mittlere Kuller, 400 bis 500 Nadeln, mindestens 3 Pinwände. • Die Stifte sind auf Ihren Füllgrad zu prüfen! Der Moderator trifft entsprechend zeitig am Moderationsort ein, um räumliche Vorbereitungen zu treffen: Die Pinwände werden aufgebaut und entsprechend gestellt, Stühle für die TeilnehmerInnen werden im Halbkreis angeordnet, der Moderationskoffer wird aufgebaut. ⏐maas-training⏐ - 01.2014 25 Die Moderation selbst Die Moderation gliedert sich in mindestens 3 Hauptschritte: 1. 2. 3. Anmoderation Einzelne Moderationsschritte Abschlußpräsentation Wir wollen die Moderationsschritte nun im einzelnen näher betrachten: 1. Die Anmoderation In der Anmoderation bewältigt der Moderator eine sehr schwere Aufgabe: Er stellt eine Beziehung zu der Gruppe her und schafft die entsprechende Arbeitsatmosphäre. Im einzelnen beinhaltet dies: • Sich selbst vorstellen und die TeilnehmerInnen sich vorstellen lassen (dies kann durch Unterstützung einer Pinwand gemacht werden) • Die sachliche Einführung in das Thema • Die Benennung des Moderationsziels • Die Erklärung des einzusetzenden Arbeitsmaterials inkl. kleiner Schreibübung 2. Die einzelnen Arbeitsschritte Der Moderator arbeitet nun jeden einzelnen, in der Dramaturgie festgelegten Arbeitsschritt ab, ohne davon durch Kreativität abzuweichen. Beim Vortragen der Arbeitsschritte sind die auf den Thesenpapieren benannten Inhalte wörtlich zu benennen, dabei ist jeweils auf das entsprechend abzuarbeitende Thesenpapier zu zeigen. Im Allgemeinen gilt Kreativität als etwas Positives. In der Moderation sollte sie jedoch -vor allem beim Vortragen der Aufgabenstellungunbedingt unterbleiben, da man sich schnell zu Erläuterungen hinreissen läßt, die entweder bereits das Ergebnis beeinflussen oder aber die TeilnehmerInnen verwirren. Dadurch entsteht häufig ein derart starker Erklärungsbedarf, daß man in Erklärungsnot gerät und so einen Verlust der Autorität als Moderator riskiert. Zudem ist es einfacher und für die TeilnehmerInnen auch nachvollziehbarer, nur das auch wirklich auf den Pinwänden stehende vorzutragen. 26 ⏐maas-training⏐ - 01.2014 In der Moderation können unterschiedliche Methoden verwendet werden, auf die im einzelnen eingegangen werden soll: a) Die These Die These dient der Stimmungsabschätzung in einer Moderationsgruppe. In der Regel werden hier Thesen, wie z.B.: „Das Image der Universität Ochtrup ist ...“, durch vier Ausprägungsgrade (z.B. sehr gut, gut, schlecht, sehr schlecht) von den Teilnehmern durch Kleben eines Bewertungspunktes vorgenommen. Die These ist immer dann wichtig, wenn bei der Moderation eine Grundannahme über die Einstellung der TeilnehmerInnen zu einem bestimmten Thema gemacht wird, ohne diese vorher abgeprüft zu haben. Ergibt die These ein unerwartetes Ergebnis, so muß dieses unerwartete Ergebnis mit der verzweigten Dramaturgie entsprechend aufgefangen werden. Das Image der Uni Ochtrup ist... sehr gut ++ b) gut + schlecht - sehr s. -- Die Kartenabfrage Für AnfängerInnen besonders geeignet ist die Kartenabfrage: Hier werden den Teilnehmern Karten entsprechender Anzahl ausgeteilt und sie werden gebeten, zu der moderierten Frage ihre Antworten selbst auf die Karten zu schreiben. Die Karten werden anschliessend vom Moderator eingesammelt, ohne sich die Inhalte vor Abarbeitung im einzelnen anzuschauen. Vor Abarbeitung ist eine offensichtliche Durchmischung der eingesammelten Karten notwendig. Die Karten werden dann im einzelnen vom Moderator abgearbeitet, indem die Inhalte der Gruppe gezeigt und gleichzeitig vorgetragen werden. Sodann wird versucht, an den Pinwänden eine inhaltliche Struktur mit den Karten zu erarbeiten. ⏐maas-training⏐ - 01.2014 c) 27 Die Zurufabfrage Die Zurufabfrage ist weitaus schwieriger als die Kartenabfrage, denn hier werden die TeilnehmerInnen direkt um eine Antwort gebeten. Aufgabe des Moderators ist es, die gegebenen Antworten in wenigen Worten zusammenzufassen und auf eine Karte zu schreiben bzw. durch den CoModerator schreiben zu lassen. Die geschriebene Karte wird dann vom Moderator wie bei der Kartenabfrage in eine systematische Struktur an die Pinwand gebracht. d) Die Punktabfrage/Gewichtungsfrage Immer dann, wenn in einer Moderation eine Entscheidung gefällt werden muß (z.B. Auswahl von einzelnen Themengebieten aus einer größeren Gruppe) wird die Punktabfrage benutzt. Hier wird die Entscheidungsfrage wörtlich formuliert, vom Moderator auf ein Thesenpapier gebracht und an die Pinwand geheftet. Die Thesenkarte ist außerdem durch 3 Klebepunkte zu versehen, um deutlich zu machen, daß es sich hier um eine Punktabfrage handelt. Der Moderator zeigt den TeilnehmerInnen auch, wohin sie die Punkte zu kleben haben. Dabei zeigt er dies an jedem gesetzten Klumpenfeld. Mit folgenden Themen sollten wir uns weiter beschäftigen:..: Als Richtlinie für die Anzahl der auszuteilenden Punkte gilt: Anzahl der gesamt vorhandenen Klumpen durch 2 bis durch 3. Insgesamt sollte man aber nicht mehr als etwa 4 Punkte austeilen, da das ganze Ergebnis sonst unübersichtlich wird. Wichtig ist, daß die Thesenabfrage zur Anzahl der ausgeteilten Punkte paßt! So darf z.B. nicht passieren, daß man den TeilnehmerInnen folgende Frage stellt „Welches ist für mich der wichtigste Punkt“ und dabei den TeilnehmerInnen 3 Klebepunkte austeilt. Der wichtigste Punkt kann immer nur einer sein, so daß auch nur 1 Klebepunkt ausgeteilt werden darf. Ebenso ist auch die Erkenntnis wichtig, daß die TeilnehmerInnen solche Kleinigkeiten durchaus wahrnehmen und diese Sachen dem Moderator 28 ⏐maas-training⏐ - 01.2014 nachtragen. So besteht sehr schnell die Gefahr, daß man seine Autorität in der Gruppe verliert. e) Tätigkeitslisten In Tätigkeitslisten faßt man die vereinbarten Aufgaben tabellarisch zusammen und ordnet Sie jeweils Terminen und Verantwortlichen sowie Beteiligten zu. Die Tätigkeitslisten können sich immer nur auf anwesende Personen beziehen. Die vereinbarten Aufgaben müssen operational formuliert, also konkret und meßbar sein. Ein Beispiel: Nr. 1 2 ... 3. Augabe Ausbildungsinhalte tabellarisch zusammen-stellen Mittelbedarf berechnen Wer Wb Wann 31.10.98 KLM 15.11.98 Die Abschlußpräsentation Nach jedem moderierten Schritt wird eine Zwischenpräsentation erarbeiteten Ergebnisse vorgenommen. Dabei trägt man zuerst gestellte Aufgabe wörtlich vor, anschließend benennt man Ergebnisse (Überschriften der Klumpen bei Kartengruppen, Inhalt Einzelkarten bei Einkarten-Klumpen). der die die der Am Ende der Gesamtmoderation wird noch einmal kurz der Gesamtverlauf der Moderation den TeilnehmerInnen gegenüber dargestellt. Merke: Diese absolut letzte Abschlußpräsentation in der Gruppe sollte auf keinen Fall 5 bis 8 Minuten übersteigen, da sonst die TeilnehmerInnen ihre Geduld verlieren! ⏐maas-training⏐ - 01.2014 29 Die Dokumentation In den Pausen wie auch am Ende der Moderation hat der Moderator dafür Sorge zu tragen, daß das erarbeitete Ergebnis dokumentationsfähig vorbereitet wird. Dies bedeutet vor allem, daß die einzelnen Karten mittels Prittstift auf das Packpapier geklebt werden. Fertig bearbeitete Packpapiere sind abzunehmen und mit dem Gesicht nach unten - abgedeckt durch ein leeres Packpapier - auf den Boden zu legen. Dann ist die gesamte Dokumentation zusammenzurollen und per Klebeband bzw. Thesenpapier zu verschließen. Anschließend kann das Ergebnis mittels des erarbeiteten Packpapiers selbst bzw. mittels einer Fotografie oder einer Folie anderen Personengruppen zugänglich gemacht werden. Dabei ist jedoch zu beachten, daß Leute, die selbst nicht an der Moderation teilgenommen haben, in der Regel mit dem Ergebnis nichts anfangen können. Daher ist eine Präsentation durch den Moderator unbedingt notwendig. Bei der Präsentation steht der Moderator so, daß er für keine der anwesenden Personen die Präsentationswände verdeckt. Dies bedeutet in der Regel, daß man sich etwa ½ Meter vor den Wänden neben der gerade präsentierten Moderationswand aufhält (wobei man sich am besten rechts neben die Wand stellt, wenn man auf der rechten Seite präsentiert, und links neben die Wand stellt, wenn man auf der linken Seite präsentiert). Die Front des Moderators ist grundsätzlich zur Gruppe gerichtet und nicht zu den Inhalten auf der Wand (dies bedeutet, daß man die Inhalte einigermaßen beherrschen sollte). Während des Vortrags ist jeweils mit der flachen Hand und dem ausgestreckten Arm auf die gerade präsentierten Inhalte zu zeigen. Werden Zwischenfragen von den Teilnehmern und Zuhörern gestellt, so ist ebenfalls mit der Hand auf die Themen zu zeigen, zu denen gerade die Zwischenfrage gestellt wird. Bei Präsentation wie bei Moderation gilt eine wichtige Grundregel: Den absoluten Vorrang hat die Gruppe! Konkret bedeutet dies, daß der Moderator sich mit der Methode so gut auskennen muß, daß er sich wirklich der Gruppe zuwenden und kleinste Störungen sofort bemerken kann und dann auch auf diese einzugehen bereit ist! ⏐maas-training⏐ - 01.2014 30 Steuerungsmittel in der Moderation Da der Moderator die Leitung der Moderation hat, sollte er sich in jedem Fall um die Steuerung der Gruppe bemühen. Dazu wendet er sogenannte Steuerungsmittel an. Wir unterscheiden zwei Formen von Steuerungsmitteln: 1. 2. die sogenannten verbalen Steuerungsmittel und die sogenannten non-verbalen Steuerungsmittel Die verbalen Steuerungsmittel werden grundsätzlich von non-verbalen Steuerungsmitteln (Mimik, Gestik, Tonfall) unterstützt. Allerdings sollte der Einsatz von non-verbalen Steuerungsmitteln zum eigenen Typ passen und nicht gekünstelt wirken! Als wichtigste verbale Steuerungsmittel sind zu nennen: 1. Fragen stellen: „Wer fragt, der führt“ so ein alter Spruch des Volksmundes. In der Praxis bedeutet dies, daß der Moderator durch gezielte Fragen die Gruppe in eine ganz bestimmte Themenrichtung lenken kann. Dies bedeutet allerdings auch, daß die TeilnehmerInnen durch gezielte Fragen den Moderator in jede Richtung lenken können. Wenn sich zwischen Personen Frage-Antwort-Spiele entwickeln, so hat der Moderator spätestens nach der dritten Rede-Gegenrede zwischen die Diskutanten zu gehen (bildlich gesprochen) und durch Fragen diese Diskussion zu steuern. Fragen sind präzise zu stellen, man sollte niemals Doppelfragen stellen. Unterstützt werden kann eine Frage mit einer gestischen und mimischen Aufforderungsgeste (Hand nach vorne, Augenbrauen hochziehen etc.) ⏐maas-training⏐ - 01.2014 2. 31 Das aktive Zuhören Das aktive Zuhören als stärkstes Steuerungsmittel bedeutet das Spiegeln des von den TeilnehmerInnen gebrachten Inhaltes. Dabei kann der Inhalt vollständig gespiegelt werden, es sind allerdings auch Tendenzen und Interpretationen möglich. Aktives Zuhören ermöglicht die Lenkung in fast jede Richtung. 3. Zusammenfassungen/Fazitieren Immer dann, wenn TeilnehmerInnen zu wichtigen Zwischenschritten und Zwischenergebnissen gelangt sind bzw. wenn Arbeitsschritte abgeschlossen sind, sollte der Moderator ein Fazit ziehen. Dies erhöht vor allem die Merkfähigkeit der TeilnehmerInnen, macht aber auch ein Voranschreiten in der Moderation deutlich und hat somit auch motivierenden Charakter. Wichtig ist, daß der Moderator ständige Präsenz in seiner Steuerung zeigt. Da dies eine hohe konzentrative Belastbarkeit darstellt, ist auch für den Moderator nach etwa 45 Minuten eine kleine Pause nötig. Auch hier gilt der alte Leitsatz: „Nur Übung macht den Meister“. ⏐maas-training⏐ - 01.2014 32 Unangenehme Situationen in der Moderation Immer wieder kann man als Moderator in unangenehme Situationen geraten. Das wichtigste in solchen Situationen ist, daß man sich selbst sagt, daß man diese Situation schon bestehen werde. Im Laufe der Zeit wird jeder Moderator Strategien entwickeln, um auch in unangenehmen Situationen zu bestehen. Daher ist jede Schwierigkeit auch als Lernfeld zu sehen. Zum Abschluß noch ein Tip: Lassen Sie sich niemals verrückt machen von irgendwelchen Aktionen der TeilnehmerInnen, sondern beobachten Sie genau und überlegen Sie dann in Ruhe, welche notwendigen Schritte Sie einleiten. Seien Sie ganz bei der Sache und versuchen Sie niemals, darüber nachzudenken, was als nächstes passieren könnte. Es ist besser, das gegenwärtige richtig zu machen, als sich auf die Zukunft vorzubereiten! ⏐maas-training⏐ - 01.2014 Moderation im Team - Literatur Klebert, K. et al. (1987 erste Auflage) Die Kurz-Moderation. Hamburg 2009 Klebert, K. et al. (1987 erste Auflage) Moderationsmethode. Hamburg 2007 33