Regulationsstörung des Schreiens

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Regulationsstörung des Schreiens
Frühkindliche Regulationsstörungen –
Was tun?
Entwicklungspsychologische
Beratung – ein präventiver
Beratungsansatz zur Vorbeugung von
Kindeswohlgefährdung
Zentrum für Kinder mit Regulationsstörungen
Brahestr.37, 18059 Rostock
Tel. 0381-8002694
Gliederung
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•
•
Regulationsstörungen
Grundsätze der Entwicklungspsychologischen
Beratung
Statistischer Überblick - 2 ½ Jahre in der
Säuglings- und Kleinkindberatung
Zentrum für Kinder mit Regulationsstörungen
Brahestr.37, 18059 Rostock
Tel. 0381-8002694
Definition Regulationsstörungen
Regulationsstörung
Schwierigkeit
Verhalten
in Interaktions- und
regulativen Kontexten
(Selbstberuhigung,
Schreien, Schlafen,
Füttern, Grenzsetzung…)
zu regulieren.
Zentrum für Kinder mit
Regulationsstörungen
Definition
Allgemeine Hinweise zum Bestehen
einer Regulationsstörung
•
Verhaltensregulation ist in einem oder
mehreren Bereichen beeinträchtigt. Sie ist im
Hinblick auf die alterstypische
Entwicklungsphase im jeweiligen Kontext grob
unangemessen.
•
dysfunktionale, mangelnde variable
Interaktionsmuster zw. Eltern/Kind in
unterschiedlichen Interaktionskontexten
Zentrum für Kinder mit
Regulationsstörungen
allg.Symptome
•
Je länger Problemverhalten besteht, besteht
die Gefahr des Übergreifens auf andere
Bereiche (Pervasivität).
•
Bewältigung alterstypischer
Entwicklungsaufgaben kann hierdurch
verzögert/ gefährdet werden.
•
Dauer der Regulationsstörung - mindestens
einen Monat
Zentrum für Kinder mit
Regulationsstörungen
allg.Symptome
Was geschieht mit Eltern?
Ohnmacht
Unsicherheit
Wut
Enttäuschung
Aggressionen
Emotionale Erschöpfung
Leere
Angst
Resignation
Krise
Hoffnungslosigkeit
Hilflosigkeit
Versagen
Ratschläge
Kraftlosigkeit
Trauer
Erschöpfung Entmutigung Verzweiflung
Zentrum für Kinder mit
Regulationsstörungen
Krise
Aufgaben
•
Natürliche Entwicklungskrisen sind
alterstypische Entwicklungs- und
Erziehungsaufgaben für Kind/Eltern.
•
Regulationsstörungen der frühen Kindheit
Fütter- und Essstörungen
Ein- und Durchschlafstörungen
Schreien/Unruhe
Extreme Verhaltensweisen
Zentrum für Kinder mit
Regulationsstörungen
Entwicklungsaufgaben
Anliegen
•
entlastend, unterstützend tätig werden
•
gemeinsam Lösungswege zur Krisenbewältigung
erarbeiten
•
Eltern-Kind-Interaktion im Familiensystem
stärken (Intuition, Selbstregulation,
Gegenseitigkeit)
Zentrum für Kinder mit
Regulationsstörungen
Beratungsanliegen
Umsetzung
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•
•
•
Kinderarzt/Innen, soziale Einrichtungen
Beratung
Anamnese
Beratungsverlauf
Abschluss
Ursachenfindung
Stärkung der Elternkompetenzen
Problembewältigung
Elternkontakte
Zentrum für Kinder mit
Regulationsstörungen
Umsetzung
Schreibabys – Definition – Symptome
3x3x3 Regel
• die sog. Dreierregel von
Wessel (1954)
•
Zentrum für Kinder mit
Regulationsstörungen
Definition
Akut auftretende, unstillbare Schrei- oder
Unruheepisoden ohne erkennbare Ursache
• Fehlendes Ansprechen auf angemessene
Beruhigungshilfen
• Kurze Tagschlafphasen (meist < 30 Minuten)
mit ausgeprägten Einschlafproblemen
• Gehäuftes Auftreten in den Abendstunden mit
kumulativer Überreizung
• Hautkolorit und Hypertonie der Muskulatur
• „Dreimonatskoliken“
•
Zentrum für Kinder mit
Regulationsstörungen
Symptome
Schlafstörungen – Definition – Symptome
Einschlafprobleme mit verzögerter Einschlafdauer
• Abendliches/nächtliches Einschlafen nur mit
elterlichen Einschlaf- und Regulationshilfen
• Wiederholtes nächtliches Aufwachen mit Schreiund Unruhephasen
• Von den Eltern als störend empfundenes Schlafen
im elterlichen Bett
• Phasenverschiebung in der zirkadianen Verteilung
der Schlaf-Wach-Phasen
•
Zentrum für Kinder mit
Regulationsstörungen
Definition
Einschlafstörung,
Einschlafhilfen, Dauer,
Durchschlafstörung
• Beeinträchtigung der
Wachbefindlichkeit,
• Co-Sleeping
• Phasenverschiebung
in der zirkadianen
Verteilung der Schlaf Wachphasen
•
Zentrum für Kinder mit
Regulationsstörungen
Symptome
Ess- und Fütterstörungen – Definition
– Symptome
Nahrungsverweigerung mit oder ohne
angstgetönter Abwehr
• Rumination/Erbrechen
• Von den Eltern als provokativ empfundenes
Essverhalten
• Grob altersunangemessenes Essverhalten
• Bizarre Essgewohnheiten hinsichtlich Art und
Anzahl akzeptierter Nahrungsmittel
•
Zentrum für Kinder mit
Regulationsstörungen
Definition
Dauer, Gedeihstörung,
Essunlust
• Fehlen von Hunger- und
Sättigungssignalen
• Übermäßig wählerisches
Essverhalten
• Erbrechen
• Kau-, Saug- und
Schluckprobleme
• Orofaziale
Überempfindlichkeiten
•
Zentrum für Kinder mit
Regulationsstörungen
Symptome
Verhaltensauffälligkeit –Definition –
Symptome
der Situation
und dem
Entwicklungsstand
grob
unangemessenes
Verhalten
• Dauer
•
Zentrum für Kinder mit
Regulationsstörungen
Definition
Spielunlust, chronische Unruhe, Suche nach
Stimulationen
• Übermäßiges Fremdeln, Klammern, Ängste
• Elektiver Mutismus
• Exzessives Trotzverhalten mit eventuellem
Bewusstseinsverlust
• Aggressiv - oppositionelles Verhalten zu
Bezugspersonen bzw. in einer Peer-Gruppe
• Freud- und Interessenlosigkeit, Kummer,
Passivität, Apathie
•
Zentrum für Kinder mit
Regulationsstörungen
Symptome
Grundsätze
„Alle Babys kommen
mit einer
Bereitschaft zur
Beziehungsaufnahme und zum
Beziehungsaufbau
auf die Welt!“
Zentrum für Kinder mit
Regulationsstörungen
Grundsätze
Grundlagen innerhalb der Arbeit
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•
•
•
Stärkung der Eltern – Kind – Beziehung
Ressourcenorientiert
Wissensvermittlung
Stärkung der Elternkompetenzen
Wertschätzung
Zentrum für Kinder mit
Regulationsstörungen
Grundlagen
Methodik
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•
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Entwicklungspsychologische Beratung
Videounterstützte Interaktionsdiagnostik
Elemente der personenzentrierten
Gesprächsberatung
Elemente der systemischen Familienberatung
Handling
Zentrum für Kinder mit
Regulationsstörungen
Methodik
Entwicklungspsychologische
Beratung – EPB
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Anamnese
Babytagebuch
Wissensvermittlung
Tröststufen/Beruhigungsstufen
Videobeispiel - Ein prima Bild
Abschlussgespräch
Dokumentation
Zentrum für Kinder mit
Regulationsstörungen
EPB
0-6 Monate
6-12 Monate
12-18 Monate
18-30 Monate
30-54 Monate
Physiolo-gische
Regulation
Aufbau einer
sicheren
Bindung
Erfolgreiches
Explorieren
Individuation
Autonomie
Trotzalter
Beziehung zu
Gleichaltrigen
Geschlechtsrolle
selbstregulatorische Kompetenzen des Kindes
Frühkindliche
FrühkindlicheEntwicklung
Entwicklung im
im Kontext
Kontext der Eltern-Kind-Interaktion
Eltern-Kind Interaktion
Co-regulatorische Kompetenzen der Eltern
Behutsame
Pflegeroutinen
Emotionale
Verfügbarkeit/
Sicherer
Bezugspunkt
Regulationshilfen
Kooperative
Interaktion
Erreichbarkeit
Begleitende
UnterstützungF
örderung von
Selbstkontrolle
Selbstinitiative
Klare Rollen
und Werte
Flexible
Selbstkontrolle
Kommunikation
•
•
•
•
Wärme, Sicherheit, Gelassenheit,
klare Regeln
Rückversicherung „Du bist nicht alleine.“
Vergewisserung „Alles ist in Ordnung.“
Zutrauen
Lerngrundsätze
•
•
•
Akzeptanz des Kindes mit seinen Bedürfnissen
Lernen begleiten, Entwicklungskrisen können
nicht abgenommen werden
Interventionen in überschaubaren Situationen
beginnen
Beruhigungsstufen
• Film
Beruhigungsstufen
• beinhalten gestuftes Trösten
1.Stufe: Zuwendung durch Beobachten / Blickkontakt
2.Stufe: Zuwendung durch Sprechen
3.Stufe: Hand auf den Bauch legen
4.Stufe: Händchen des Kindes zur Körpermitte führen
5.Stufe: Hände und Füße zusammen zur Körpermitte
führen
6.Stufe: auf den Arm nehmen und leicht wiegen
7.Stufe: das Kind über die Schulter legen
• 8.Stufe: Das Kind stillen oder etwas zu Trinken
anbieten oder einen Schnuller geben
• Wichtig! Auf jeder Stufe 2-4 Minuten abwarten,
Stufen folgen aufeinander und schließen die
vorherige Stufe mit ein
Ziel des abgestuften Trösten ist:
- dass das Kind mit der zeit immer mehr
selbstregulatorische Kompetenzen entwickelt und
sich schneller beruhigt
(nach Brazelton)
Statistischer Überblick
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Familien
Verteilung der Problemfelder
Alter der Kinder
Umfang der Beratungseinheiten
Beratungsort
Stadtteilorientierung
Zuweisung
Tendenzen
Zentrum für Kinder mit
Regulationsstörungen
Statistik
•
241 Familien
•
626 Beratungseinheiten gesamt
•
Durchschnitt pro Familie: 2,6 Einheiten
•
davon: 49 Familien eine einmalige
Infoberatung
Problemverteilung
Schlafprobleme
(138)
Schreikinder (46)
Ess- und
Fütterprobleme (28)
Verhaltensauffälligkeiten (38)
Umfang der Beratungseinheiten für
Problemfeld
Schlafprobleme
(487)
Ess- und
Fütterprobleme
(82)
Schreien/ Unruhe
(75)
Verhaltensauffälligkeiten (79)
Alter der Kinder
50
45
40
35
30
25
20
15
10
5
0
2,6 - 3 Jahre
2 - 2,6 Jahre
1,6 - 2 Jahre
1 - 1,6 Jahre
10 - 12 LM
7 - 9 LM
4 - 6 LM
1 - 3 LM
Beratungsort
Beratungsstelle
(576)
Häuslichkeit (20)
Kindergarten (2)
Stadtteilorientierung
Nordosten (40)
Mitte (109)
Nordwesten (56)
Umland (44)
Empfehlung
Kinderärzte (142)
Uni Kinderklinik (5)
Schlaflabor (4)
PEKiP (27)
IFFST (12)
Hebammen (30)
Tagespflege (6)
Medien (16)
Internet (11)
Therapeuten (9)
Tendenzen
•
•
•
•
•
Schlafprobleme dominieren
Problembewusstsein - Mittelschicht
Beratung in Beratungsstelle
Zuweisung über den Kinderarzt dominiert
intensiver Beratungsbedarf in Familien mit
Kindern im Alter vom 6. -12. LM und 1 ½ - 2.
Lebensjahr
• 20% einmalige Infoberatungen
Danke für die Aufmerksamkeit
Zentrum für Kinder mit Regulationsstörungen
Brahestr.37, 18059 Rostock, Tel. 0381-8002694

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