Peter Waterhouse Ich sah die Schwierigkeiten, einen Plan zu

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Peter Waterhouse Ich sah die Schwierigkeiten, einen Plan zu
Peter Waterhouse
Ich sah die Schwierigkeiten, einen Plan zu machen
Peter Waterhouse
Vedevo le difficoltà di organizzare un piano
traduzione di Flavio De Giusti
Auf einer Reise nach N. fühlte ich mich wohl und kräftig
und unberedt; den ganzen Tag schon die vielen Gesichter zu
sehen, und noch ein Gesicht, noch eines: Was treibt dich
an? Ein Nichts, eine Nichts-pflanze wuchs, nahrte mich, ein
Keine-Wagen, Keine-Flugzeuge, Keine-Bankinstitute, ein
Nicht-Wissen, eine Sache da nicht und da nicht, eine Sache
mit Gesicht ohne Aspekte, ohne Bekanntheit, eine einsam
unbeseelte Tankstelle, ein Rest um ein Haus, ein Wort auf
einem Plakat, ein Ruf über die Straße hin, eine
menschenleere Autobahn, eine Polizei, aber das Grün jener
Polizei ein Nichts-Grün, Grün am Traumeingang, ich war
genährt von einem Stoff, rauschig gemacht von einem Stoff,
träumte so hin und träumte dabei eine merkwürdige
Ordnung, eine neue Schönheit. Wie ich unter der Brücke
vor der Stadt lag und zuhörte der Trommel, wenn ein
Wagen über die Brücke fuhr und dabei auch über eine
Dehnungsfuge, fand ich neue Schönheit. Getrommel, ja,
aber die ganze Brücke klang mit und nach, und der Raum
unter der Brücke erklang. Aber drüben der Baum, das
Gesträuch, trockene, beinahe weiße Gräser, waren sie nicht
auch Klang oder ein Trommeln? Eine zittrige Stelle, dort,
wo das Gras zitterte, dort setzte ich mich, Stelle, so eine
besondere, nein unbesondere Stelle, wo eine Blume
Ichweißesnicht so eine leise Unruhe, so eine leise Sache, so
eine leise Brücke, so eine leise Blume ist. Das Gehöft dann
drüben leise und etwas und schön und von Gras und Garten
umwachsen und der Himmel eine Blume und etwas und
schön und leise und wieder leise und wieder leise und wieder
schön. Und er tönte, war ein mächtiges Behältnis, und ich
sprang auf, lief über andere Stellen, es waren Grasstellen, es
war einen Zaun entlang, und es war in einem Gebüsch, in
einem dahinrauschenden Dornengebüsch ganz viel, ganz
viel Fernes, viel Leises, fast hatte sich das Gesträuch
entwickelt, wäre aufgestanden und gekommen, hatte mich
umarmt, ein kleines Mädchen im Pullover der Ästchen.
Der mir entgegenkommende Mann: nirgendwoher
gekommen, sondern soeben erhellt, erschaffen, ein
deutsches Männlein ohne Zeit, und Gesträuch soeben
entstanden, Gras, Himmel, Wasser, einige Gehöfte, alles
frisch: der Anzug des Mannes, der Anzug, grau und
beweglich und schön, unruhig und schön. Das Anzug-Bild:
Was war das? Der Anzug entwickelte sich, lebte, es war eine
Wucht von Frühlingen. Der Mann ging, der Gang war voller
Frühlinge, Gehen wie Frühling. Gehen wie Grünwerden,
Eierlegen, Flügelöffnen, Blatteröffnen, der graue Anzug war
grünes Blatt, oder Märzwald, unruhig grau und schon zart
grün, schön. Grüner Mund, und eine unstete Sache in den
Augen, Regen vielleicht. Wir gingen aneinander vorüber, es
fuhren viele Wagen, die Straße war ein schönes Bild der
Natur, Aktivität und Leben, Bild der Erfrischung,
Schönheit, Poesie, wie ein Bächlein, die Straße war wie ein
Bächlein. Tun, tun, tun, nein. Nein, sondern wachsen,
wachsen, werden. Tun, nein, blühen. Tun: mit einem Ziel nein, sondern dahinfließen. Der Straßenverkehr fließt, ist
wie absichtslos, schnellt Bilder dahin, Bilder und Bilder, die
In viaggio verso N. mi sentivo bene e in forze e senza
parola; vedere tutto il giorno tanti volti, e un altro, e un altro
ancora: Cosa ti muove? Un niente, una pianta-di-niente
cresceva, mi nutriva, un niente-macchine, niente-aereo,
niente-istituto bancario, un saper-niente, una cosa non qui e
qui nemmeno, una cosa con un viso senza espressione,
senza familiarità, distributore di benzina solitario
senz’anima, resto intorno a una casa, parola su cartellone,
richiamo di là dalla strada, autostrada deserta, polizia, ma il
verde di quella polizia verde-niente, verde all'ingresso del
sogno, io ero nutrito di una sostanza, ebbro di una sostanza,
andavo sognando, e sognai un ordine strano, una bellezza
nuova. Come quando ero disteso sotto il ponte della città e
ascoltavo il rollio, quando una macchina passava sopra il
ponte e lì anche sul giunto d'espansione trovai bellezza
nuova. Tambureggiava, sì. Ma l'intero ponte suonava
durante e dopo, e lo spazio sotto il ponte risuonava. Ma
l'albero laggiù, la fronda secca, graminacee quasi bianche,
non erano anche loro un suono o un tambureggiare? Un
luogo tremolante, là, dove tremava l'erba, là mi sedetti, un
luogo così particolare, anzi un luogo non particolare, dove
un fiore non-ti-chieder-di-me è un'ansia tanto lieve, una cosa
tanto sommessa, un ponte tanto sommesso, un fiore
sommesso. Il recinto laggiù sommesso e un nonsoché e
bello e circondato d’erba e giardino e il cielo un fiore e
qualcosa e bello e sommesso e ancora sommesso e ancora
sommesso e ancora bello. E risuonava, mi conteneva ed era
imponente, ed io scattai in piedi, passai su luoghi nuovi,
c'erano luoghi erbosi, c'era lungo un recinto, e in un
cespuglio, là in un frusciante cespuglio di rovi, un bel po',
davvero un bel po' di lontananza, tanta leggerezza, quasi si
fosse dispiegato il fogliame, quasi fosse arrivata da me, quasi
mi avesse abbracciato vestita in un maglione filato di stecchi
– una ragazza.
L'uomo che mi veniva incontro: venuto da nessun
luogo, ma ora d’un tratto illuminato, creato, un omino
tedesco senza tempo, e fogliame appena nato, erba, cielo,
acqua, qualche recinto, tutto nuovo: l'abito dell'uomo grigio
ed mobile e bello, irrequieto e bello. Immagine d’abito:
cos’era? L'abito si espandeva, viveva, era una brulicare di
primavere. L'uomo andava, l’andatura piena di primavere,
andare come primavera. Andare come rinverdire, posare
uova, schiusa d’uccelli, schiusa di foglie, il vestito grigio era
foglia verde, o bosco di Marzo, grigio inquieto e già verde
tenue, bello. Bocca verde, e qualcosa d’intermittente negli
occhi, pioggia forse. Passammo, molte auto partirono, la
strada – una bella immagine di natura, attività e vita,
immagine di refrigerio, bellezza, poesia, come un ruscelletto,
la strada era come un ruscelletto. Fare, fare, fare, no. No.
Crescere invece, crescere, divenire. Fare, no. Fiorire. Fare: al
fine di – no. Scorrere via, il traffico autostradale scorre, è
come senza motivo, sbalza le immagini laggiù, immagini e
immagini, le immagini vivono e così svaniscono. Le
immagini muoiono, le vedo morire. Una sostanza viene
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Bilder leben, wie sie vergehen. Die Bilder sterben, ich sehe
sie sterben. Ein Stoff wurde erzeugt, der Stoff war Leben
und Bächlein. Ich war in Leben und Bächlein, aufregender
Augenblick in meinem vierzigsten Jahr - aber soll man
Denkmäler aufstellen für Leben und Bächlein? So eine
Fröhlichkeit in mir, im vierzigsten Jahr, so ein Flüßchen in
mir, welches mir viel bedeutete, ich wenig verstand, so eine
Fröhlichkeit und Keine-Ziele-Haben, ich konnte mich zu
nichts entschließen, weil ich hier war, auf dichter, grüner
Wiese, in schwarzem Wald, lauter Straßen, so angesungen
von Vögel, so gewarmt von Sonne und eisigem, riesigem
Wind. Kein Haus gehörte mir, kein Mensch gehörte mir,
kein Zaun und Garten, kein Brunnen, ich war in einem
dichten Stoff, in einem Brei. Der Bus fährt dort in der
Ebene, mitten im dichten Stoff, in dichten Bildern, dichter
Sprache, fährt in der Poesie und in der Welt. Ist die Poesie
die Welt? Ja. Ich hätte hier gerne in einem düsteren
Hotelzimmerlein an der weglosen Straßenkreuzung einer
einsamen Vorstadt übernachtet, in der Durch-nichtsAbgelenktheit, nein, nein, mir war ein anderes Zimmer
angeboten, alles ist gut, es gibt nur die Sprache der Poesie.
Die Welt ist eine Magnolie. Die Welt wächst absichtslos,
von alleine, ziellos, nur das, nur diese Leichtigkeit,
Ungewißheit erkannte ich als heilig. Keine Kunst. Kunst ist
das Furchtbarste. Künste und Besonderheit, künstlerische,
furchtbare Gedanken und Formen.
Absicht, komische Sache. Etwas mitzuteilen, nein,
nein. Der Natur konnte ich vertrauen, sie war ohne
Mitteilung, nur Sprache, nur Anwesenheit. Da. Baum,
enormes Wort ohne Mitteilung. Er sagte nichts, war etwas.
Leben: war etwas. So wert und zart jede Stelle. Die nackte
kleine Böschungslinie: so daß ich fragte: Was neigst du dich,
und wer bist du, kleine Neigerin, wer bist du, Sache, wer bist
du, Unterschwellige, was tust du, Unterschwellige, in meinen
Gedanken, Erinnerungen, in meiner Sprache, kleine
Anwesenheitliche? Nicht ein Männchen, sondern ein
München; ein Berlinlein? Wenn ich mich da hinlege, auf was
wohl? Welche Zone ist das, welche Zeit ist es? Und die
Antwort: Anfang, der ohne Mitteilung ist, nur Sprache,
ungestört.
Sprache; sie erinnerte an etwas, sie war wie ein
schönes Tal, wie ein Teich in einem leisen Wald, sie war wie
Wälder oder Himmel oder die Nacht, Sterne, Mond, sie war
wie Düfte des Feldes, Lichter des Feldes, Schattenwurf
unter Bäumen, und plötzlich die gelben Narzissen, die
braunen Äste, ein dunkler Vogel flog, nicht ganz anders als
ein schöner, gesprochener Satz oder die Zeile in einer
Schrift. Woran erinnernd? Erinnernd an die Natur? Sprach
ich wie ein Stern? Sterner, Heinrich Sterner, das wäre etwas
für mich.
generata, la sostanza era vita e ruscelletto. Io ero nella vita e
nel ruscelletto, momento esaltante nel mio quarantesimo
anno – ma vanno eretti monumenti alla vita, al ruscelletto?
E così dentro di me una gaiezza, a quarant’anni, così dentro
me un fiumiciattolo che per me significava molto, io capivo
poco, così una gaiezza e un non-aver-scopo, non riuscivo a
decidermi in nulla, perché ero qui, sul prato fitto e verde,
nella valle scura, strade rumorose, così cantate dagli uccelli,
così scaldate dal sole e dal vento algido e maestoso. Non
una casa m’apparteneva, nessuno m’apparteneva, non un
recinto né giardino, né pozzo, io mi trovavo in una sostanza
profonda, in un viluppo. L’autobus parte là nella pianura, nel
mezzo di quella sostanza densa, nelle immagini dense, nella
lingua densa, e percorre poesia e mondo. La poesia è il
mondo? Sì. Qui avrei voluto trascorrere la notte in una cupa
stanzetta d'albergo, ad un solitario incrocio periferia, senza
strade. In quel nulla-che-mi-distragga, no, no, mi avevano
offerto un'altra stanza, tutto bene, c'è solo la lingua della
poesia. Il mondo è una magnolia. Il mondo cresce senza
scopo, da solo, senza meta, solo questo, solo questa
leggerezza, indecisione, riconobbi come sacre. Niente arte.
L’arte è quanto di più terribile. Arti e peculiarità, artistici
orrendi pensieri, e forme.
Sterner
das wäre etwas für mich
als Name
Sterner
questo mi starebbe proprio bene
come nome
Deutschlandlein ein Deutschlandlied
voller Gesang
la Germanietta
un Deutschlandlied
pieno di canto
Die Häuser singen
le case cantano
Intenzione, strana cosa. Qualcosa da comunicare,
no, no. Potevo fidarmi della natura, lei era senza messaggio,
solo lingua, solo presenza. Là. Albero: enorme parola senza
messaggio. Non diceva, era qualcosa. Vita: era qualcosa.
Così degno e soave ogni luogo. La nuda piccola scarpata:
quindi chiesi: perchè ti chini, e chi sei, piccola che ti chini,
chi sei, tu che sei Cosa, chi sei, subliminale, cosa fai,
subliminale, nei miei pensieri, ricordi, nella mia lingua,
piccola e piena di presenza? Non un monachello ma
Monaco; Berlinello? Se io mi sdraio là, su che cosa? Che
zona è questa, che tempo è? E la risposta: inizio, che è senza
messaggio, lingua e basta, indisturbata.
Lingua; ricorda qualcosa, era come una bella valle,
come uno stagno in una valle silenziosa, era come valli o
cielo o la notte, stelle, luna, era come profumi del campo,
luci del campo, sprazzi d’ombra sotto gli alberi, e
all'improvviso i narcisi gialli, i rami bruni, volava un uccello
scuro, non troppo diverso da una bella frase pronunciata, o
dalla riga di uno scritto. Ricordando cosa? Ricordando la
natura? Parlavo come una stella? Stellare, Sterner, Heinrich
Sterner, questo nome mi starebbe proprio bene.
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die Türen sind Sänger
ich höre
le porte sono cantanti
io ascolto
Die Bäume singen
der Himmel singt
Gasthaus ist ein Glückston
Gli alberi cantano
il cielo canta
la locanda è suono di gioia
Laute Stimme
eines einfachen
Hotelzimmers
Voce forte
di una semplice
stanza d'albergo
Ich bin
Rose
und Rosenwälder hab ich
io sono
Rosa
miei sono i boschi di rose
Ein Steine-Paar im Wäldchen
wenig geformt
wie Sonne
Una coppia di pietre nel boschetto
poco delineata
come il sole
Man kann
die Sonne hoch heben
nicht formen
Il sole
si può levare
non formare
Eine Gestalt
aus Sprache gibt es das?
Una figura
di lingua –
esiste?
(Ein Steine-Paar im Wäldchen
in der Grafschaft B. eine Gestalt aus Sprache)
(Una coppia di pietre nel boschetto
nella contea B.una figura di lingua)
(Wollte
diese Reise
einen Zufall sein lassen)
(voleva
questo viaggio
lasciarlo al caso)
Es war eine Melodie, die ich, an einer Grasstelle stehend,
dann auffaßte, da war das grüne Gras, es begann zu tönen.
Was war das? Ich stand in einer Musik - ich stand im
Schönsten dieses Tages, in einer Musik. Da waren Dinge,
ein Gehöft, Baume, Brücke, Steine, Zaunstangen, Masten
einer Stromleitung. Da lag K. P.s Kreuzweg, der sang, Stein
um Stein. Dann sang drüben die Straße, dann sangen ein
paar Häuser, dann sang der Himmel, dann eine Reihe
Dörfer, Dorf hinter Dorf, dann sangen U.R.s zwei Steine,
ein Gasthaus sang und im Wäldchen Vogel. Ein Kind fuhr
auf seinem Fahrrad, blieb stehen nahebei, klingelte mit der
Fahrradglocke. Dann leise wieder, wieder klangen die
Felder, Feld, Feld, Feld, die Felder wie ein Fluß, sangen und
waren wie ein Fluß. Das Flüßchen Vechte floß mitten durch
den Felderfluß, floß durch eine Melodie. Meine Hand
begann zu tönen, aber was war das? Singender Körper?
C’era una melodia, che io, fermo in una zona d’erba,
percepivo, c’era l'erba verde, cominciava a risuonare. Che
cos’era? Io stavo in una musica- io stavo nel luogo più bello
di questo giorno, in una musica. Là c'erano cose, recinti,
alberi, ponti, pietre, paletti, tralicci della linea elettrica. Lì
c'era l’incrocio di K. P. che cantava, pietra dopo pietra. Poi
cantava dall’altra parte la strada, poi cantò qualche casa, poi
cantò il cielo, poi una fila di villaggi, villaggio dopo villaggio,
poi cantarono due pietre di U. R., una locanda cantò e nel
boschetto uccelli. Un bambino andava in bicicletta, si fermò
lì vicino, suonava il campanello. Poi sommessi di nuovo, di
nuovo suonarono i campi. Campo, campo, campo, i campi
come un fiume, cantavano ed erano come un fiume. Il
ruscello Vechte correva in mezzo al fiume dei campi,
scorreva attraverso una melodia. La mia mano cominciò a
risuonare, ma che cos’era? Corpo cantante?
Lied vom Blindsein in der Landschaft
Canzone dell’esser ciechi nel paesaggio
Träumt das Feldlein
Geherlein schaut und schaut
sei wie ein Stein
traum, sei blind
Sogna il campetto
corre il piccoletto e guarda e guarda
sii come pietra
sogna, sii cieco
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Die Gräser flüstern ins Ohr
der Baum kleidet dich ein
sei wie ein Stein
voller Träume, Wiesen.
Ein Stein
das sind so viele Blumen
mehr, als du siehst
Geherlein
Du siehst nicht es sind.
I fili d' erba sussurrano all’orecchio
l’albero ti riveste
sii come pietra
pieno di sogni, prati.
Una pietra
è tanti fiori
più di quanti ne vedi
piccoletto in corsa
Tu non vedi –
loro sono.
So war es: man hatte in der Stadt N. einen tönenden Weg
sich erträumt, Weg der Erinnerung, daß die Ebene tönt, die
Wiesen tönen, die Welt eine Melodie ist. Hier in N. hatte
jemand gut geträumt, die frühen Träume und Lichter und
Lieder gut bewahrt, hatte Gehöfte, Straßen, Bäume,
Wäldchen, Fluß gut bewahrt, in einen haltbaren Stoff
verwandelt, Stoff für eine Spaziermelodie. Ich ging auf dem
tönenden Weglein dahin, oben klangen die Wolken, zwölf
Uhr mittags erklang, Wind rauschte, ich verspürte da keine
Freiheit, sondern Andrang von Zwängen, Traumzwängen,
Baumzwängen, Düftezwängen, ich war auf dem Weg
gefesselt von Natur, gefesselt von unerwarteter Melodie, ein
gefesseltes Kind. Sonne, du legst mir Fesseln an, ohne
Gedanken bin ich, mit Fesseln bin ich. Gefesselt wurde ich
geboren; ich gehe gefesselt, was für ein Weglein, was für
eine süße Folge.
Also jemand war so entbrannt, früh, jetzt dieses
Weglein! Nicht wir sind - sondern die Welt ist -, das war
diese Melodie. Keine Absichten, nur die Welt singt und
träumt vor sich hin. Man kann einen Stein aus ihr
herausschneiden und aufstellen, da singt und träumt er vor
sich hin. - Spazierengehen, im Singen der Welt sein.
(Spazierend wußte ich, daß die Welt nur schön ist, und
betrat ihre merkwürdige Ordnung.)
Così era: nella città di N. si sognavano cammini di risonanze,
cammini di ricordanze, e la pianura risuona, i prati
risuonano, il mondo è una melodia. Qui a N. qualcuno
aveva ben sognato, i primi sogni e le luci e i canti ben
conservati, avevano ben conservato recinti, strade, alberi,
boschetti, fiumi si erano trasformati in un ordito resistente,
ordito per una melodia da traversare a piedi. Sono andato
laggiù sulla stradina sonante, in alto suonavano le nuvole,
suonarono le dodici, il vento frusciava, là non avvertivo
libertà, al contrario una folla di vincoli, vincoli di sogno,
vincoli d'albero, vincoli di profumi, rapito dalla natura lungo
il cammino, rapito da un’inaspettata melodia, bambino al
laccio. Sole, mi stringi in nodi, io sono senza pensieri, legato.
Sono nato legato; cammino legato, e che stradina, che dolce
sequenza.
Ich gehe spazieren
durch den Wald
und durch den Stein
Io vado a piedi
attraverso il bosco
e attraverso la pietra
Durch die Stadt
die Straßen
durch den Stein
La città
le strade
la pietra
Ich träume
träume
im Stein
Io sogno
sogno
nella pietra
Ich erinnere mich
ich erinnere mich
im Stein
Io mi ricordo
mi ricordo
nella pietra
Keine Gedanken
sondern
die Steine
Nessun pensiero
solo
le pietre
Ich gehe
durch die Wiesen
Io vado
attraverso i prati
Insomma qualcuno era così esaltato, subito, e
adesso questa stradina! Noi non siamo – il mondo è –, era
questa la melodia. Niente intenzioni, solo il mondo che
canticchia e sogna tra sé. Gli si può estrarre e innalzare la
pietra, e lui canticchia e sogna tra sé. – Andare a piedi, essere
nel canto del mondo. (Andando a piedi sapevo che il mondo
è solo bello, e passeggiavo nel suo strano ordine.)
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die weichen Steine
le pietre tenere
Der Stein fließt
der Stein scheint und wärmt
der Stein hat Kinder
La pietra scorre
la pietra illumina e scalda
la pietra ha figli
Der Stein schaut mich an
der Stein erzählt
der Stein singt
La pietra mi osserva
la pietra racconta
la pietra canta
Der Stein ist sehr jung
spielt mit mir
lacht mit mir
La pietra è molto giovane
gioca con me
ride con me
Der Stein schmeckt mir
der Stein ist milchig
schäumt
La pietra mi piace
la pietra è latte
schiuma
Der Stein hat Arme
der Stein wohnt in Häusern
der Stein zwischen Kindern
La pietra ha braccia
la pietra abita case
la pietra tra bambini
Der Stein kommt entgegenspaziert
oder nachts im Himmel
ist er ein Stern
La pietra mi viene incontro a piedi
o di notte il cielo
è una stella
Der Stein singt mir Lieder
merkwürdig
wie tröstlich sie sind
La pietra per me canta
strani canti
come mi consolano
Die scheidende Sonne
vergrößert
die Steinchen
Il sole al congedo
ingrandisce
le pietruzze
Mich brennen die Steine
denn welches Maß
ist in Steinen?
Mi bruciano le pietra
ma che misura c'è
nella pietra ?
Ich beginne
zu lächeln
Comincio
a sorridere
In der Stadt; ich erkannte dort manchen Kunstwillen und
war zur Abkehr gezwungen. Etwas mit der Kunst sagen
wollen, sich wirklich anstrengen. Umgekehrt: Das Leben
flüstert dahin, ich wollte hören: Melodien, in welchen die
Stadt lag Kunst und Urteile und Meinungen; aber wirklich
spricht ein Stein; und die Sonne spricht; und die Pflanzen
sagen; und in mir höre ich etwas, so eine ungewollte,
merkwürdige Sache ist in mir, und ich sehe dieselbe in den
anderen, ich sehe in den anderen das Ungewollte,
Merkwürdige, kunstlose Regungen, die sprechen und
erzählen unsicher dahin, träumen standig - alles, was lebt, ist
eine Kinderzeichnung, eine riesige Kinderzeichnung liegt in
der Stadt; die Hände einer vor rnir Gehenden waren
Sonnen, und die Finger strahlten. Welche schöne Ordnung
diese Sonnen zeichneten. Die Wagen, wenn das Licht auf sie
fiel, waren nicht zu erkennen. Eine Frau fragte ich etwas, sie
antwortete mir so hell, so hell. Eine Frau sah mich an, ich
war Blicke lang fehlendes Teilchen für ihre Sache, war ihre
Mittagserscheinung, ich paßte gut in dieses Frauenleben,
Nella città. Riconobbi un certo qual fine artistico e dovetti
tornare indietro. Voler dire qualcosa con l'arte, sforzarsi di
farlo. Al contrario: la vita sussurra tra sé e sé, io volevo
ascoltare: melodie, e la città vi si immerge. Arte e giudizi e
opinioni; ma davvero parla una pietra; e il sole parla; e le
piante dicono; e in me sento qualcosa, così c'è qualcosa di
strano, non voluto, e io vedo la stessa cosa negli altri, io
vedo negli altri i moti involontari, strani, senz’arte, che ce ne
parlano e raccontano insicuri, sognano continuamente –
tutto ciò che vive è un disegno di bambino, un enorme
disegno di bambino si estende in città: le mani di una
passante davanti a me sono Soli, e le dita splendevano.
Quale ordine di bellezza mostravano questi Soli. Le
automobili, quando la luce si posava su di loro, non si
riconoscevano. A una donna chiesi qualcosa, lei mi rispose
così luminosa, così luminosa. Una donna mi guardava, ero
sguardi il tassello mancante nella costruzione del campo
lungo dei suoi sguardi, ero la sua visione di mezzogiorno, mi
incastravo bene in questa vita di donna, lei era vestita di
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sie war schwarz gekleidet, ging über die Brücke in der
Stadtmitte, zu den Fenstern hin. Ich war gekräftigt vorn
Spazieren und dafür vorbereitet, die mir Begegnenden
träumen zu sehen, die wüsten Träume bei offenen Augen.
Die Frau wendete den Blick von mir fort, sah hinauf in die
Baumkronen und träumte mit diesen, dann hin zum Fenster
eines Verkaufsladens, rätselhafter Schwung. Zwei Manner
irn Gesprach: Einer träumte den anderen, wenn man vom
einen zum anderen sah, leuchtete der eine und dann der
andere, sie blinkten, aber ich meinte nur: Sie träumn, sind
unverantwortlich, passiv, sind fast versteinertes, blindes
träumendes Leben. Das Leben war schöpferisch, eine
wunderbare Blindheit und Traum. Das Städtchen sprudelte
ja. Die Häuser standen zusammen wie diese zwei
Steinmänäner, blinde schöpferisch-nüchterne Planung der
Häuschen war mir so lieb, man mußte froh sein für jede
Bude hinten im Hof, all das Zusammengeflickte aus dicker,
nasser Pappe, Holz, Wellblech und Plastik, davon strahlte
liebes Licht aus, weil es unerkennbare Engel waren. Ich
schaute: Ein dunkler Instinkt trieb die da Gehenden, sich zu
retten, aber galt nichts, vom Leben sprach keiner, man hätte
sich leicht täuschen können, aber doch: Der dunkle Instinkt
träumte, die Gesichter geisterten, eine Erblindungsmacht
schuf Gestalten, die Straßen waren voll von Anflügen und
Schatten, aber nicht majestätisch, sondern noch vertraut,
man würde von diesen Straßen und Plätzen angefaßt, von
dem Elementarischen oder der blinden Natur. Im Hof eines
Hauses schrien zwei Frauen aufeinander ein, es war roh, die
Ältere drehte dabei mit den Händen und Armen, die Jüngere
duckte sieh, aber drohte mit Dunkelheit von unten herauf,
mit einer Kraft ging es voran, aus der Atemluft machten sie
einen Schrei, die Natur schrie die Natur an, die
Vorgeschiehte der Schreierinnen war ganz gelöscht, jetzt
war da nur Leben, ieh dachte, keine der beiden könne noch
wissen, was sie tat, aber doch war es für mich ein Plan.
Etwas Klares und eine unveränderliche Melodie, fast hörte
ich aus der Szene Tröstungen kommen, und das Haar fiel
mit einfacher Schönheit über das Gesicht der Duckenden,
und die Bäume im Hof beugten sich über die zwei und
drohten ganz anders, und die Arme der zwei Streitenden
gefielen mir so, man hätte sie in Museen nicht ausstellen
können, es war da so viel Zerfallendes und Entstehendes
und so viel gewonnene Musik. Ich sah eine merkwürdige
Ausgeglichenheit, so viel Träumerei in beiden Frauen; so
daß auch wirklich die Szene auf einmal zu Ende war, die
Frauen voneinander fortgedreht waren, jetzt sah ich die
Tagtraumaugen beider. Das schöne Material der Stadt.
Seltsame Sahe um die Schönheit: Sie läßt sich nicht bauen,
läßt sich nicht machen, schreiben. Man kann eine schöne
Stadt nicht bauen.
nero, attraversò il ponte verso centro della città, là verso le
vetrine. Io ero rinvigorito dalle passeggiate e preparato a
vedere sognare quelli che incontravo, sogni desolati a occhi
aperti. La donna distolse lo sguardo da me, vide le cime
degli alberi e sognò con loro, poi la vetrina di un negozio in
vendita, enigmatico salto. Due uomini in conversazione: uno
sognava l’altro, e guardando l’uno e poi l’altro, splendeva
l’uno e poi l’altro uno con l'altro. Loro scintillavano, ma io
volevo semplicemente dire – sognano, sono irresponsabili,
passivi, quasi pietrificati, vita cieca e sognante. La vita era
creativa, meraviglia di cecità e sogno. La cittadina era
proprio effervescente. Le case stavano insieme come questi
due uomini di pietra, programmazione cieca creativa e sobria
della casa, ci ero così affezionato, si dovrebbe essere
contenti per ogni baracca in cortile, tutta rattoppata con uno
spesso cartone umido. Legno, lamiera e plastica, dalla quale
irradiava una bella luce, dato che c’erano degli angeli
sconosciuti. Guardai, un oscuro istinto spingeva il passante a
salvarsi, ma non importava nulla, della vita nessuno ha detto
che si sarebbe potuta ingannare facilmente, ed invece sì:
l'istinto oscuro sognava, le facce impazzavano, la forza della
cecità creava figure, le strade erano piene di ombre e
sfumature – non maestose, ma familiari, si veniva toccati da
queste strade e da queste piazze, dalla semplicità o dalla
cieca natura. Nel cortile di una casa due donne litigavano tra
di loro, era brutto, la più grande agitava le mani e le braccia,
la più giovane si piegò, ma minacciava cupa dal basso verso
l'alto, con un impeto si fece strada, dal respiro emise un
grido, la natura grida verso la natura, l'antefatto dell'urlatrice
si era concluso del tutto, adesso c'era solo vita, pensai che
nessuna delle due potesse ancora sapere, cosa facevano, ma
per me quello era proprio un piano. Qualcosa di chiaro e
una melodia immutabile, da questa scena sentivo quasi
arrivare una consolazione, e i capelli cadevano con semplice
bellezza sul volto della donna accovacciata, e gli alberi si
chinavano su di loro e le minacciavano in tutt’altro modo, e
le braccia delle due donne che litigavano mi piacevano tanto,
che non si sarebbero potute mettere in mostra in un museo,
c'era tanta distruzione e creazione, e tanta musica
riguadagnata. Vidi una meravigliosa armonia, in entrambe le
donne così tante fantasticherie che la scena era finalmente
finita in una volta, le donne erano girate una con le spalle
all'altra, adesso io vedevo gli occhi sognanti di entrambe. Il
materiale bello della città. Cosa strana per la bellezza: non si
lascia costruire, non si lascia fare, scrivere. Non si può
costruire una bella città.
Ein Kunstwerk
Wer hat es geplant?
Ein Männlein
Un’opera d' arte
chi l’ha programmata ?
Un ometto
Denkmal
Wer hat das geplant?
Das Krieglein
Monumento
chi l’ha programmato?
La guerretta
Mal
Momento
6
Denkmal
Melodie
Hund
Katze
kleine Animale
In der Stadt
bin ich: der
pfadverlierende Wanderer
Es war
nein: es wird so ein Denkmal
Das Denkmal
soll träumen mich traumt!
Meine Gastgeber in ihren Zimmern
leben Kinder
Haus
ich betrachte es
das Haus lebt
Das sind
die Hände des Gärtners
in einem Gesträuch
Das ist
Venus am Himmel
und lebt
Monumento
Melodia
cane
gatto
piccoli animali
Nella città
io sono: il
viaggiatore sperduto
Era
no: diviene –
un monumento
Il monumento
deve sognare
io sogno!
I miei ospiti –
nelle loro stanze
vivono bambini
Casa
la contemplo
la casa vive
Questo sono
le mani del giardiniere
in un cespuglio
Questa è
Venere in cielo
e vive
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