8. Stakeholder-Workshop

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8. Stakeholder-Workshop
Ausgabe Oktober 2013
8. Stakeholder-Workshop
Thema:
Internethandel
mit Kosmetika:
Schöne neue
Welt?
Zum Dialog über Chancen und Risiken des Internethandels mit
Kosmetika trafen sich am 30. September und 01. Oktober 2013
rund 30 Vertreter aus Behörden, Verbraucherschutz, Wirtschaft,
Industrie, der Medien und Zivilgesellschaft auf Einladung des
IKW. Das Thema wurde vom Bundesamt für Verbraucherschutz
und Lebensmittelsicherheit und den Verbraucherzentralen vorgeschlagen. Hintergrund sind Untersuchungsergebnisse zu Risiken des Internethandels mit Nahrungsergänzungsmitteln. Die
Behörden befürchten, dass ähnliche Risiken für Konsumenten
beim Erwerb von Kosmetika im Internet bestehen könnten.
In der Diskussion wurde man sich schnell einig, dass aufgrund
der zurzeit geringen Umsätze mit Kosmetika im Internethandel
zwar kein dringender Handlungsbedarf, wegen des zu erwartenden Anstiegs aber Bedarf für vorsorgliche Verbraucheraufklärung besteht. Daher wurde eine Redaktionsgruppe eingerichtet,
die sich mit Handlungsempfehlungen für Verbraucher bei Einkäufen im Internet auseinandersetzen soll. Die Ergebnisse werden in das bestehende Portal www.haut.de eingepflegt, um Verbraucher für das Thema zu sensibilisieren.
Außerdem wurde die Entwicklung eines „Code of conduct“ für
Internet-Händler vorgeschlagen. Dieser könnte mit Anbietern
großer Verkaufsplattformen im Internet entwickelt und abgestimmt werden. Dazu wird der IKW Kontakt mit Vertretern entsprechender Plattformen aufnehmen.
IKU_DIE DIALOGGESTALTER
Olpe 39
44135 Dortmund
www.dialoggestalter.de
Zahlen, Daten, Fakten
v
Was, Wann, Wo?
I Titel I
Dialog Kosmetik – 8. Stakeholder-Workshop
I Datum I
30. September / 01. Oktober 2013
I Ort I
Le Méridien Parkhotel, Frankfurt am Main
I Thema I
Internethandel mit Kosmetika: Schöne neue Welt?
Ziele

Information und Austausch über Hintergründe zu (illegalem) Internethandel mit
kosmetischen Mitteln

Identifikation von Handlungsmöglichkeiten für die verschiedenen Akteure
(Hersteller, Handel, Internetbetreiber, Behörden)

2 Dialog Kosmetik
Ableiten von Kommunikationsempfehlungen (für die Verbraucher)
Ergebnisse
Ergebnisse
Beim Thema Internethandel ist schnell
deutlich geworden, dass wegen der aktuell geringen Umsatzzahlen von Kosmetika
über den Vertriebsweg des Internets der
Problemdruck gering ist. Prognosen gehen aber von einer starken Zunahme aus,
so dass den Risiken und Chancen dieses
Absatzweges vorsorglich größeres Augenmerk gewidmet werden sollte.
I Abgestimmte und gemeinsame Information: Kommunikation zu Risiken des
Internethandels mit Kosmetika I
Über eine vorsorgliche Kommunikation zu
den Risiken des Internethandels mit Kosmetika sollen Verbraucher sensibilisiert
werden. Über eine Abstimmung dieser
Kernbotschaften und Handlungsempfehlungen soll größere Wahrnehmung und
Glaubwürdigkeit bei den Verbrauchern
erreicht werden. Daher haben sich Vertreter aus Behörden und Verbraucherschutzorganisationen gemeinsam mit Herstellern
für eine Zusammenarbeit bei der Information und Kommunikation über Risiken des
Internethandels in einer Arbeitsgruppe
zusammengeschlossen. Die Ergebnisse
sollen
in
das
bestehende
Portal
www.haut.de eingepflegt und über die
Kommunikationskanäle der beteiligten
Akteure verbreitet werden.
Klaus Afflerbach: „Wir wollen
und können den Internethandel
nicht abschaffen, sondern wir
möchten die Verbraucher für
verantwortliches Handeln sensibilisieren.“
Andreas Lange: „Wir könnten
bei Betreibern größerer Verkaufsplattformen für die Entwicklung und Einführung eines
„Code of conduct“ werben.“
I Entwicklung eines „Code of conduct“
für Verkaufsplattformen I
In der Diskussion zeigten sich zwei RisikoEbenen des Internethandels, die unterschieden werden sollten:
1. die Seriosität des Anbieters / Händlers
und
2. die Qualität der Produkte.
Der Wunsch nach einer Art Prüfkatalog,
der von Herstellern, Händlern, Behörden
und Verbraucherschützern gemeinsam
zusammengestellt werden sollte, wurde in
der Diskussion deutlich. Einig war man
sich, dass hierzu nicht weitere Siegel
entwickelt werden sollten. Damit Verbraucher aber beim Internethandel geschützt
werden, wird die Einführung eines Katalogs mit Prüfanforderungen zur Feststellung der Seriosität der Anbieter vorgeschlagen. Dieser könnte mit den Akteuren
im Dialog Kosmetik entwickelt und mit
Betreibern größerer Verkaufsplattformen
im Internet abgestimmt werden.
Dieser Prüfkatalog könnte Vorgaben enthalten, die über die Verkaufsplattformen
den Verkäufern vorgegeben werden,
bevor diese ihre Produkte auf den Plattformen einstellen und verkaufen dürfen.
Die Betreiber der Verkaufsplattformen
könnten sich dazu in einer Art „Code of
conduct“ verpflichten. Damit würde eine
Sicherheitsstufe zwischengeschaltet, die
Verbrauchern größere Sicherheit und
Orientierung ermöglicht.
Der IKW will dazu Sondierungsgespräche
mit Betreibern größerer Verkaufsplattformen führen. Sollte hier eine Bereitschaft
zur Einführung eines „Code of conduct“
erkennbar werden, kann dieser mit den
Akteuren im Dialog Kosmetik entwickelt
und abgestimmt werden.
Sonja Briffett: „Die aktuellen
Umsätze mit Kosmetika sind
eher gering. Alle Studien und
Prognosen sind sich aber einig, dass sie in den nächsten
Jahren rasant steigen werden.“
Dialog Kosmetik
3
Rückblick und Ausblick
Rückblick und Ausblick
I Was ist seit dem letzten DialogWorkshop passiert? I
Herr Afflerbach bedankt sich für die tatkräftige Mitwirkung aller Teilnehmerinnen
und Teilnehmer des Dialog Kosmetik an
den vielfältigen gemeinsamen Aktivitäten
seit dem letzten Dialog-Workshop. Er geht
insbesondere auf die folgenden Aktivitäten
ein:
I Grundlagen-Papier Tierversuche I
Ein Resultat des zurückliegenden DialogWorkshops war die Entwicklung eines
Grundlagen-Papiers Tierversuche, welches von Vertretern aus Behörden, Verbraucherschutz, Industrie und Tierschutzverbänden erstellt wurde. In diesem Papier werden die relevanten Aspekte zum
Thema Tierversuche und Kosmetik sachlich aus den verschiedenen Perspektiven
dargestellt. Das 15-seitige Papier wurde
von allen Akteuren unterschrieben und
von Frau Gross von der Verbraucherinitiative zusammengefasst. Das umfassende
Grundlagenpapier und die Zusammenfassung sind auf den Seiten des Dialog
Kosmetik (www.dialog-kosmetik.de) zum
Download verfügbar. Die Zusammenfassung kann auch bei www.haut.de heruntergeladen werden.
I Kennzeichnungspflicht nanoskalige
Inhaltsstoffe I
Als weitere Aktivität berichtet Herr Afflerbach von der ad-hoc Arbeitsgruppe zur
Kennzeichnungspflicht von nanoskaligen
Inhaltsstoffen in Kosmetika. Der IKW habe
vor Umsetzung dieser europäischen
Kennzeichnungspflicht Vertreter des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, der Verbraucher
Initiative, des Bund für Umwelt und Naturschutz, der Wissenschaft und des Deutschen Hausfrauenbund eingeladen, um
über Anforderungen an die Kommunikation zur Kennzeichnungspflicht zu debattieren. In dieser Sitzung wurde die Erstellung
eines verständlichen Hintergrundpapiers
zur Kennzeichnungspflicht und von Steckbriefen zu eingesetzten nanoskaligen
Stoffen zur Verbraucherinformation beschlossen. Erste Steckbriefe wurden bereits erstellt, abgestimmt und auf den
Internetseiten des Dialog Kosmetik veröffentlicht. Für weitere Inhaltsstoffe seien
diese Steckbriefe in Bearbeitung.
4 Dialog Kosmetik
Der schnelle und unkomplizierte Umgang
mit diesem Thema im Dialog Kosmetik
zeige aus seiner Sicht, wie konstruktiv und
nutzbringend dieser mittlerweile für alle
Beteiligten geworden sei. Ähnliche gemeinsam getragene Papiere zur Information und Kommunikation der Verbraucher
wurden in der Vergangenheit z. B. zum
Thema Allergien erstellt. Hier wurde eine
gemeinsam getragene Erläuterung der
ansonsten für Verbraucher nur schwer
verständlichen INCI-Listen zu Inhaltsstoffen erarbeitet und auf dem Internetportal
www.haut.de veröffentlicht.
I Tag des Sonnenschutzes I
Dieser bundesweite Aktionstag sei aus
dem Dialog Kosmetik entstanden. Seitdem wachse die Zahl der mitwirkenden
Akteure und Aktionen kontinuierlich. Es
habe 125 angemeldete Aktionen in 2013
gegeben. Diese könnten geclustert nach
Veranstaltungstyp im geo-visualisierten
Veranstaltungskalender auf den Seiten
des Aktionstags (www.sonnenschutzsonnenklar.info) nachgelesen werden. Die
ebenfalls durchgeführten ca. 80 Veranstaltungen bei Kinderärzten wurden nicht
angemeldet und fehlten daher in dieser
Darstellung.
Die während des letzten Dialog Kosmetik
im September 2012 vorgestellte Sonnenschutz-App sei im Juni 2013 online gegangen. Die App und die dazu gestaltete
Postkarte könnten dort kostenfrei heruntergeladen werden.
I Weiterentwicklung Portal
www.haut.de I
Über das Portal www.haut.de bekämen
Verbraucher unabhängige Informationen
rund um die Haut, Haar und Körperpflege.
Das Portal stehe in einem harten Wettbewerb mit Plattformen, die ihren Fokus
mehr auf Beauty-Tipps für dekorative
Kosmetik legten. Dies führe innerhalb des
Redaktionsteams immer wieder zu Diskussionen über die zukünftige Ausrichtung. Inzwischen seien diverse Themenkomplexe und Serviceangebote neu eingeführt worden: Haarpflege, Sonnenschutz, Allergie, Naturkosmetik, Mythen
der Schönheitspflege, Interviews mit Experten („Experten geben Rat“).
Ziel sei es, das von Partnern aus Medizin,
Industrie und Verbraucherschutz getragene Portal aus Gründen der Glaubwürdigkeit weiter werbefrei zu belassen.
Rückblick und Ausblick
I INCI-Datenbank auf www.haut.de I
Vereinfachte und verständliche Erklärungen über Inhaltsstoffe - dies biete die INCIDatenbank auf der Seite www.haut.de.
Auch die Projektsteckbriefe zu nanoskaligen Inhaltsstoffen in Kosmetika seien nun
mit aufgenommen. Die INCI-Datenbank
stehe allen Stakeholdern und Herstellern
zur Verfügung und könne als Verlinkung
auf die eigene Web-Präsenz oder als
Widget verwendet werden. Bislang werde
dieses Angebot aber noch wenig genutzt.
Vereinfachte und
verständliche Erklärungen über Inhaltsstoffe: Die INCIDatenbank
www.haut.de/service/inci
I Geplante Aktivitäten auf www.haut.de I





Weiterführung der Experteninterviews
Durchführung von Befragungen
(Verbraucherverhalten zur
Schönheitspflege), Veröffentlichung als „haut.de-User-Panel“
Kontinuierliche Ergänzungen der
INCI-Datenbank (Hersteller und
Stakeholder können dieses Tool
nutzen: Link oder Widget)
Relaunch von www.haut.de (mobile Nutzung, neues Design, Einführung bewegter Bilder, etc.)
Service-Apps „haut-de“, „INCIService“
Dialog Kosmetik
5
Chancen und Risiken des Internethandels
Impulsvorträge
Der Einstieg in das Thema erfolgt über Impulse aus drei
Perspektiven. Den Anfang machte Sonja Briffett, Henkel
Beauty Care mit Zahlen, Daten und Fakten. Danach
stellt Dennis Raschke vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit Erfahrungen und
Erkenntnisse aus dem Projekt „Internethandel mit Lebensmitteln“ vor. Angela Clausen von der Verbraucherzentrale NRW berichtet im dritten Impulsvortrag über
Erfahrungen aus dem Projekt „Nahrungsergänzungsmittel aus dem Internet“.
Die Sicht der Hersteller
I Sonja Briffett, Henkel Beauty Care I
Sonja Briffett hat für ihren Impulsvortrag
zu Daten und Fakten zum Internethandel
von Kosmetika diverse Studien ausgewertet. Sie berichtet insbesondere von der
Studie von A. T. Kearney (Survey of Online Shoppers, September 2012). Demnach
hätten bereits 87% der Deutschen im
Internet Produkte eingekauft, 46% davon
Kosmetika. Dennoch mache der Anteil
von Kosmetika, die über das Internet
vertrieben würden, lediglich 2% des Gesamtumsatzes aus.
Die Motivation für den Online-Kauf sei bei
75% der Preisvergleich, vor allem bei
hochpreisigen Produkten wie etwa Parfums. Das Internet werde laut Studie verstärkt genutzt, um auf neuartige Produkte
aufmerksam zu werden. Beim Kauf im
Internet würden allerdings vorwiegend
bekannte Produkte gewählt. Für den Einkauf bisher nicht bekannter Produkte
stelle die fehlende Haptik jedoch eine
Kaufbarriere dar. So können z. B. Duft
und Aussehen nicht vor dem Kauf geprüft
werden. Ein weiterer Grund für den Online-Kauf sei die Bequemlichkeit.
Sonja Briffett: „Derzeit
befindet sich der Internethandel mit Kosmetika auf einem geringen
Niveau, die Wachstumsrate liegt jedoch
weit über dem Marktniveau, nämlich bei
durchschnittlich 17%.“
I Verkauf / Kauf gefälschter Produkte I
74%
Kleidung
Bücher
72%
57%
Elektronik
56%
Musik, Filme
Schuhe
Kosmetik und
Körperpflege
52%
46%
26%
Möbel
Haushaltsreiniger
26%
Dienstleistung
25%
Schmuck
25%
Andere
9%
6 Dialog Kosmetik
Sonja Briffett sieht das Risiko des Einkaufs gefälschter Produkte vor allem auf
Verkaufsplattformen wie eBay oder Amazon. Eine aktuelle Pressemeldung von
Test.de berichte von einer Steigerung des
Verkaufs entsprechender Produkte über
diesen Vertriebsweg um 900%. Nicht nur
hochwertige Kosmetika würden gefälscht,
sondern vermehrt auch alltägliche Pflegeprodukte wie Papiertaschentücher.
I Zusammenfassung der Studienergebnisse I






46% aller Online-Käufer kaufen
auch Kosmetik & Körperpflege im
Internet.
Der Anteil der Kosmetik & Körperpflege am Gesamt-OnlineUmsatz ist noch auf geringem
Niveau – aber mit weit überdurchschnittlicher Wachstumsrate!
Bequemlichkeit und bessere
Preise sind Hauptgründe für den
Kauf von Kosmetik & Körperpflege im Internet.
Höherwertige Produkte sind die
beliebtesten Kategorien. Diese
sind auch anfälliger für gefälschte Produkte, da Preisnachlässe
hier attraktiver sind.
Amazon & eBay zählen zu den
wichtigsten OnlineVerkaufsplattformen. Hier gibt es
bisher wenig Kontrolle über den
Vertrieb gefälschter Produkte.
2012 wurden 23 Mio. gefälschte
Kosmetik- und Körperpflegeprodukte vom Zoll beschlagnahmt.
Aufgrund der absehbaren Entwicklung hält
es Frau Briffett für wichtig, dass die Diskussion um das Thema Internethandel mit
Kosmetika mit Stakeholdern und Händlern
frühzeitig geführt werde. Bei Henkel sei
der Internethandel mit Kosmetika derzeit
zwar noch kein prioritäres Thema, die
perspektivischen Umsatzsteigerungen
habe sie aber sensibilisiert. Sie sehe neben der Produktpiraterie vor allem Handlungsbedarf in der Einschränkung des
Vertriebs von Produkten mit gefährlichen,
d. h. für den Zielmarkt nicht zugelassenen,
Inhaltsstoffen.
Die Sicht der Behörde
Impulsvorträge
I Dennis Raschke, Bundesamt für Verbraucherschutz und
Lebensmittelsicherheit (BVL) I
I Projekt „Internethandel mit Lebensmitteln“ I
Das Projekt mit einer Laufzeit von Januar
2011 bis Juni 2013 wurde dieses Jahr
abgeschlossen. Ziel war es, beim Internetkauf ein vergleichbares Niveau an
Sicherheit zu schaffen wie im konventionellen Handel. Folgende Aspekte seien
behandelt worden:
 Stichpunktartige Produktkontrollen bei im Internet erworbenen
Lebensmitteln
 Durchsetzung
der
Registrierungspflicht für Händler, die im
Internet mit Lebensmitteln handeln
 Zusammenarbeit mit Siegelgebern
 Sensibilisierung der Öffentlichkeit
 Verbesserung der Europäischen
Zusammenarbeit
Projekt
G@ZIELT
I Stichpunktartige Produktkontrollen I
Auslöser waren Warnmeldungen (EU, USFDA, WHO), Aufträge der zuständigen
Behörden sowie Verbraucherbeschwerden.
Folgende Produktgruppen wurden kontrolliert:
 Nahrungsergänzungsmittel
(Schlankheits- und Potenzmittel,
Sportlernahrung)
 Neuartige Lebensmittel
Ein großer Erfolg des Projektes sei es,
dass 80% der kontrollierten und als problematisch identifizierten Angebote von den
Händlern gelöscht wurden.
I Durchsetzung der Registrierungspflicht im Internet I
Die automatisierte Recherche im Internet
sei über das Bundesamt für Steuern (Xpider) gelaufen. Damit konnten mehr als
3.000 Lebensmittelhändler im Internet
identifiziert werden. Das BVL übermittelte
diese Informationen an die zuständigen
Behörden vor Ort. Diese hätten die Registrierung als zugelassene Verkäufer für
Lebensmittel geprüft. Damit sei erstmalig
die Registrierungspflicht von OnlineHändlern von der Lebensmittelkontrolle
erfasst worden.
I Zusammenarbeit mit Siegelgebern I
Zukünftig werde ein neues Siegel für den
vertrauenswürdigen und sicheren Einkauf
von Lebensmitteln im Internet eingeführt.
Dieses Siegel erfülle die D-21 Kriterien:
 EHI geprüfter Online-Shop
 Datenschutz cert GmbH internet
privacy standards
 Trusted Shops
 TÜV Süd s@fer shopping
Online-Lebensmittelhändler mit diesem
Siegel würden amtlich kontrolliert. Wie im
konventionellen Handel biete aber auch
dies keine 100%-ige Sicherheit. Chancen
der Einführung des Siegels sieht Herr
Raschke zum einen in Wettbewerbsvorteilen, zum anderen in der Erhöhung der
Sicherheit der Verbraucher.
I Information der Öffentlichkeit I
Der im Rahmen des Projekts erstellte
Flyer „Lebensmittel online kaufen!“ biete
Tipps für Verbraucher, um Risiken zu
minimieren.
Für die Information der Online-Händler sei
zudem eine Informationsplattform des
BVL eingerichtet worden, die sich speziell
an die Händler von eBay, Amazon und die
Siegelanbieter richte.
I Europäische Zusammenarbeit – Projekt G@ZIELT I
G@ZIELT steht für „Gemeinsame Zentralstelle zur Kontrolle der im Internet gehandelten Erzeugnisse des LFGB und Tabak“.
Nach einem Beschluss der Verbraucherschutzminister aller Bundesländer knüpfe
die aus dem Projekt „Internethandel mit
Lebensmitteln“ entstandene Zentralstelle
mit ihrer Laufzeit von Juli 2013 bis Dezember 2015 nahtlos an das Projekt an.
Gegenstand dieser Zentralstelle seien nun
nicht mehr ausschließlich Lebensmittel,
sondern auch Futtermittel, Kosmetika,
Bedarfsgegenstände und Tabak. Nach
dieser Laufzeit würden die Länder entscheiden, ob dieses Projekt weitergeführt
werde.
G@ZIELT werde sich im Bereich Kosmetika mit folgenden Aspekten beschäftigen:
 Fokus der Produktrecherchen auf
Zahnbleichmittel oder Säurepeelings, da für diese Produkte umfangreiche Studien und Gutachten vorliegen. Die Recherchen
werden nach einem Jahresplan,
aber auch nach ad-hoc-Anfragen
und mit Testkäufen stattfinden.
 Mögliche Einführung und Umsetzung von Siegeln. Wegen des
Fokus der Siegel im Lebensmittelbereich auf die Registrierung
als Händler lassen sich Siegel
nicht einfach übertragen.
Ausblick: In Zusammenarbeit mit der
Hochschule für angewandte Wissenschaf-
Ausblick: In Zusammenarbeit
mit
der
Hochschule für angewandte Wissenschaften
Hamburg (HAW) untersuche ein Forschungsprojekt die Möglichkeiten der Produktrecherchen-Optimierung. Herr
Raschke
berichtet,
dass dieses Projekt
vom Ministerium für die
nächsten drei Jahre
finanziert werde.
Dialog Kosmetik
7
Die Sicht der Verbraucherschützer
Impulsvorträge
I Angela Clausen, Verbraucherzentrale NRW I
Die Verbraucherzentrale habe zum Internethandel das Projekt „Nahrungsergänzungsmittel aus
dem Internet“ in NRW durchgeführt, welches mit
Sondermitteln des Ministeriums für Klimaschutz,
Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und
Verbraucherschutz NRW (MKULNV) finanziert worden
sei.
Untersuchte Produktgruppen seien ausschließlich
Nahrungsergänzungsmittel (NEM) gewesen, die
mit Inhaltsstoffen aus 100% Naturprodukten
werben.
Folgende Nahrungsergänzungsmittel seien analysiert worden:
 Schlankheitsmittel,
 Anti-Aging-/Potenzmittel und
 Sportler-Nahrungsergänzungsmittel.
Bezogen wurden diese Produkte von Internetauktionshäusern/Verkaufsplattformen sowie OnlineShops deutschsprachiger Anbieter mit Firmensitz
im Ausland.
Angela Clausen: „Verbraucher sollten zukünftig etwas an die
Hand bekommen, um
vertrauenswürdige
Händler im Internet
besser erkennen zu
können.“
Die Ergebnisse dieser Studie seien alarmierend:
 62% der Schlankheitsmittel enthielten
verbotene pharmakologische Substanzen
 61,5% der Anti-Aging-/Potenzmittel enthielten verbotene pharmakologische
Substanzen
 19% der Sportler Nahrungsergänzungsmittel enthielten Doping-relevante
Stimulanzien
Die Überprüfung der Online-Shops habe zu folgenden Ergebnissen geführt:
 4 der 28 Online-Shops waren ohne gültiges Impressum
 38,6% mit unzulässigem Gewährleistungsausschluss
 Verstoß gegen § 11 LFGB (Irreführung):
41,4%
 Verstoß gegen § 12 LFGB (Krankheitsbezug): 23%
 Verstoß gegen § 9 (6) ZuZulV (InternetKennzeichnung.): 77,2%
Auch Siegel und Prüfzeichen seien gefälscht
worden oder es wurden eigene Siegel erstellt und
verwendet, die gar nicht existierten.
Fazit der Studie: 64 von 70 (91%) der untersuchten Produkte sind in Deutschland nicht verkehrsfähig!
Frau Clausen berichtet, dass Amazon und eBay
die gemeldeten Produkte umgehend aus dem
Angebot gestrichen hätten, nachdem sie von der
VZ auf die o. g. Probleme hingewiesen wurden.
I Unterschiede beim Interneteinkauf Nahrungsergänzungsmittel / Kosmetika I
Frau Clausen stellt die folgenden Unterschiede
des Interneteinkaufs von Nahrungsergänzungsmitteln vor:
8 Dialog Kosmetik






Bei Kosmetik würden - abgesehen von
„normalen“ Produkten - eher Markenfälschungen vertrieben, dies treffe weniger
auf Nahrungsergänzungsmittel zu.
Bei Kosmetikprodukten sei die Produktpalette größer. So ließen sich z. B. am
26.09.2013 75.024 Parfüms bei eBay
und 2.482 bei Amazon finden, aber nur
200 NEM und 187 Vitamine.
Vorwiegendes Einkaufsmotiv für Nahrungsergänzungsmittel sei die Anonymität, bei Kosmetika die Bequemlichkeit
und der Preis.
Anbieter von Nahrungsergänzungsmitteln im Internet hätten (scheinbar) mehr
Beratungs-Charakter, böten Hilfe an
(problemorientiert).
Nahrungsergänzungsmittel
würden
ebenfalls eher problemorientiert eingekauft
Aussehen, Duft und Haptik seien für
Nahrungsergänzungsmittel eher irrelevant.
Es gebe jedoch nicht nur Unterschiede, sondern
auch Parallelen:
 Einkaufsmotive – Bequemlichkeit und
bessere Preise,
 Internet als wichtige Quelle für „Spezialprodukte“, die nicht über die konventionellen Wege vertrieben würden,
 Gesundheitsgefahr durch Verwendung
nicht zugelassener Inhaltsstoffe,
 Fälschung von Testsiegeln,
 Illegale Importe / Markenpiraterie und
 Marktplätze fühlten sich nicht verantwortlich.
Die VZ NRW habe eine Broschüre „Schlank, fit
und potent aus dem Internet?“ erstellt, die im
Frage/Antwort-Stil Hinweise gebe, wovor sich die
Verbraucher beim Erwerb von Produkten im
Internethandel schützen könnten.
Frau Clausen stellt folgende Forderungen aus
Sicht des Verbraucherschutzes:
 Konsequentere Überwachung des Internethandels
 Strengere Kennzeichnungspflichten für
den Lebensmittel-Internethandel
 Verschärfung der Rechtsverfolgung und
stärkere Übernahme von Verantwortung
der Marktplätze
 Vernichtung illegaler Nahrungsergänzungsmittel im Rahmen der Zollüberwachung
 Verstärkte Verbraucheraufklärung
Verbraucher sollten zukünftig etwas an die Hand
bekommen, um vertrauenswürdige Händler im
Internet besser erkennen zu können. Wie das
genau aussehen könne, sei noch unklar. Von
daher erhoffe sie sich weitere Ideen und Impulse
aus dem Dialog Kosmetik.
Impulsvorträge
Die Sicht der Medien-/
Konsumforschung
I Markus Werkhausen, Psychologischer Markt-, Medien- und Konsumforscher I
Grundlage des Impulses von Herrn Werkhausen
bildet die Studie der Verbraucherzentrale, die von
Frau Clausen für die VZ NRW vorgestellt wurde.
Mit fast jedem angeschafften Nahrungsergänzungsmittel möchte sich der Käufer verwandeln.
Bei den Wirkversprechen vieler solcher Produkte
werde diesem Wunsch entsprochen. Wenn sich
ein Mensch in dieser Verfassung befindet und auf
entsprechende Angebote stoße, sei es schwierig
ihn von diesen Wünschen zu lösen. Das Internet
verschärfe dies, da es die Möglichkeit bietet auch
verbotene Produkte ohne peinliche Situation und
Konsequenzen zu erwerben. Seine Empfehlungen zum Umgang mit dieser Herausforderung:
Er hat folgende Vorstellungen für eine
I Schnell-Check-Liste für Verbraucher: I
1.
2.
3.
4.
5.



Vom mahnenden Rufer zum Begleiter
werden.
Vom klugen Spielverderber zum weisen
Um-Verzauberer (andere Möglichkeiten
aufzeigen).
Aktive, kreative Förderung der Selbstwirksamkeit.
„Jeder, der im Internet einkauft, geht davon aus,
dass er jeden Schritt beherrscht. Daher sei es
wichtig, die Verbraucher da abzuholen, wo sie
stehen. Sie z. B. dafür zu loben, dass sie das
Internet maßgeblich mitentwickelt haben.“, so
Werkhausen.
6.
I Seine Kommunikationsempfehlungen I




Internetsicherheit werde aus seiner Sicht ein
Dauerthema bleiben. Daher müssten Verbraucher geschult und für Kaufmotive sensibilisiert
werden. Der Verbraucher müsse seine eigene
Motivation besser verstehen. Herr Werkhausen
sieht, wie schwierig es sei einen Verbraucher
zum kritischen Nachdenken zu bewegen, wenn
er sich gerade im „Rausch“ befinde. Daher dürfe
es nicht Ziel sein, Energien zu bremsen, sondern
eher umzulenken.
Habe ich mich über den Sinn und Unsinn von dem „Produkt“ generell informiert und dabei Kosten, Nutzen und Risiken abgewogen?
Überwiegen bei meinem Kauf die Vorteile gegenüber möglichen Nachteilen?
Sind Firmensitz des Internet-Anbieters
und der angebotene Zahlungsweg sicher?
Gibt es ein aussagekräftiges Impressum
auf der Homepage?
Kann ich weitgehend sicherstellen, bei
diesem Anbieter nicht an Produktfälschungen zu geraten?
Habe ich unabhängige Informationen
über die Produktbestandteile und Wirkstoffe?
Nicht versuchen Energien zu bremsen!
(Verwandlungswünsche ernst nehmen!)
Studienergebnisse dezent ins Spiel
bringen und Alternativen aufzeigen!
Auf systemisches Vorgehen beim Internetkauf hinweisen (Checkliste)
Reaktanzen aufgreifen und aushebeln!
(Behörden und Verbraucherschutz)
Marius Werkhausen:
„Internet ist eine Revolution des Konsums,
des Konsumverhaltens.
24 Stunden offen, ich
kann auf alles in der
Welt jederzeit zugreifen.“
Dialog Kosmetik
9
Verbraucher-Aufklärung aus
Sicht der Verbraucher-Initiative
Impulsvorträge
Die Verbraucher
Initiative erstellt
Studien und Verbraucherinformationen zum sicheren
Einkauf im Internet.
Diese werden zielgruppenspezifisch
z. B. für Jugendliche und Senioren
erstellt. Als spezielles Angebot werden OnlineStammtische für
einen Erfahrungsaustausch und als
Ratgeber eingesetzt.
I Georg Abel, Verbraucher-Initiative I
In Streitfällen könnten sich Betroffene Rat und Hilfe über die Seite www.ombusmann.de besorgen.
I Nutzung aller Kanäle I
I Handlungsempfehlungen I
Beim heutigen Einkauf nutzen Verbraucher alle
Kanäle (offline, online, mobil).
Aus der Studie seien neben der Darstellung der
Vor-/Nachteile der verschiedenen Einkaufskanäle
folgende Handlungsempfehlungen entwickelt
worden:
Die online-/mobil-Kanäle nehmen dabei am
stärksten zu. Vor ihrer Kaufentscheidung informieren sich die meisten Verbraucher eingehend
über Bewertungs- oder Vergleichsportale über
die Produkteigenschaften und die Preise.



Hierüber bestehe eine große Chance, den Verbraucher mit Informationen zu erreichen. Der
Trend im Internethandel gehe zunehmend in
Bereiche des Couponing (Erwerb von Coupons
zu Preisnachlässen) und den mobilen und spontanen Einkauf per Smartphone.
Die Handelslandschaft verändere sich über die
Möglichkeiten des Internethandels zurzeit enorm.
Die Veränderung sei aber in den Branchen sehr
unterschiedlich.
In der Kosmetik-Branche spielten diese aktuell
noch keine große Rolle. Aktuell betroffen seien
eher Technikprodukte und Bücher.
Georg Abel: „Die Verbraucher Initiative verfolgt eine Vision: Den
mündigen und verantwortlichen Verbraucher.“
10 Dialog Kosmetik
Tipps für das Online-Shopping allgemein
Tipps für die sichere Nutzung des Mobiltelefons
Tipps für das sichere Bezahlen
Die sichere Nutzung des Smartphones sei ein
neues Thema. Die Verbraucher würden damit
eher noch sehr unbedarft umgehen (WLAN, PIN,
Entsorgung der Geräte…).
Impulsvorträge
I Vorteile des Interneteinkaufs I
Georg Abel sieht folgende Vorteile des Interneteinkaufs:




unabhängig vom Standort, bequem von
zu Hause und rund um die Uhr einkaufen können
in einem breiten Warenangebot auswählen können
hohe Preistransparenz und - Vergleichbarkeit
ausführliche Produktinformationen
I Vorteile des stationären Handels I
Und folgende Vorteile des stationären Handels:





persönliche, individuelle Beratung
man kann testen/ausprobieren
meist sofortige Mitnahme
bequeme Rückgabe
Service-Angebote
Aus seiner Sicht sollten Verbraucher beim Einkauf im Internet unbedingt auf folgendes achten:








Anbieterkennzeichnung (Impressum)
Preisvergleich (inkl. aller Kosten)
Lieferbedingungen (Anlieferung Wohnung, Aufbau, Lieferzeit…)
Zahlungsbedingungen/-möglichkeiten
Umtausch/Widerruf (inkl. Kosten)
Bewertungen hinterfragen
unabhängiges Gütesiegel
sichere Datenübertragung
I Ansatzpunkte für politisches Handeln I







Aufklärung über Rechte und Pflichten
der Betreiber von Internetverkaufsportalen
zielgruppengerechte Information über
Risiken des Internethandels
Unterstützung vorhandener Informationsangebote zu Risiken des Internethandels
Unterstützung von Kampagnen als Beitrag zur Erhöhung der Siegelbekanntheit
Unterstützung von Streitschlichtungsangeboten
Verschärfung von Kontrollen zur Eindämmung der Produktpiraterie
Verpflichtende Einführung einer Buttonlösung für Verkaufsportale
Die meisten Einkäufe, die mit Smartphones getätigt werden, liegen laut einer
Studie der Verbraucher Initiative mit eBay (2011) unter 15 EUR. Dies betreffe
vor allem den Erwerb von Apps oder Musik über das Internet.
I Ansatzpunkte für Unternehmen I








Schaffung von Transparenz zu Produktrisiken in der gesamten Lieferkette
Veröffentlichung von Tipps für die richtige Produktnutzung und
Entsorgung/Verwertung
Nutzung bereits eingeführter Siegel und
Verzicht auf die Entwicklung eigener
Siegellösungen
Entwicklung von (Branchen-)Standards
für den Online-Einkauf
Entwicklung kundenfreundlicher Zahlungs- und Umtauschregelungen auf eigenen Verkaufsportalen im Internet mit
Vorbildfunktion
Erhöhung der Nutzerfreundlichkeit auf
eigenen Informations- und VerkaufsPlattformen
Unterstützung unabhängiger Informationsangebote
Unterstützung von Initiativen gegen Produktpiraterie
Georg Abel: „Um Risiken zu vermeiden, darf
man nicht unreflektiert
Angaben im Netz
Glauben schenken. Der
Umgang mit dem Internet gehört zur Schlüsselkompetenz, die
bereits in den Schulen
vermittelt werden müsste.“
Dialog Kosmetik
11
Diskussion
Diskussionsergebnisse
I in Tischrunden im Format World Café I
I Welche Produkte könnten im Internet zukünftig Probleme bereiten? I













Hautbleichmittel (z. B. „Hydrochinon“)
Haarglättungsmittel (z. B. Brazilian Hair
Straigthener), Haarwuchsmittel, AntiCellulite-Mittel, Mittel gegen Akne und
Pigmentflecken
Zahnbleichmittel, die in den USA als “sicher“ gelten, aber für den europäischen
Markt nicht zugelassen sind
Wimpernwuchsmittel mit
„Prostaglandinen“
Aroma-Öle/-Bäder
Anti-Aging Cremes mit nicht zugelassenen Inhaltsstoffen
Brustvergrößerungscremes
Lippen-Booster
Tattoofarben (PPD/PTD)
Produkte aus dem Baby-/Kinderbereich
Kosmetik-Give
aways
in
GirlZeitschriften
Borderline-Produkte
Hochpreisige Produkte (Parfums, etc.)
I Welche Handlungsmöglichkeiten werden
gesehen? I
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12 Dialog Kosmetik
Verbraucheraufklärung über Risiken des
Internethandels
Aufhebung Haftungseinschränkungen
von Online-Portalen, deren Sitz nicht in
der EU liegt
Entwicklung von Qualitätskriterien für
Online-Verkaufsportale
Verbreitung von Hinweisen zum „richtigen“ Lesen des Impressums
Verantwortungsübernahme der OnlineHändler zur Überwachung der Einhaltung von Rechtsgrundlagen zu Gunsten
der Verkäufer
Selbst-Verpflichtung des Internethandels
zur Erfüllung der Anforderungen, die
über den Vertrieb über Geschäfte/Filialen üblich sind (Code of good
conduct)
Schaffung einer Allianz zwischen Medien/Behörden/Händler/Hersteller/NGOs
zur Einführung von Qualitätsstandards
des Internethandels
Händler sollten geprüfte Qualität und Sicherheit von Produkten besonders hervorheben
Hinweise/Erläuterungen zu Siegeln
Erstellung eines fiktiven Einkauf-Portals
mit Einkaufstipps, welches von Behörden, Herstellern und Verbraucherschützern erstellt und betrieben wird
Bessere Rückverfolgbarkeit der Produkte
Durchführung von Pilotprojekten mit
eBay/Amazon
Verbraucherschulungen
Diskussion
„Welche Kommunikationsempfehlungen können
(für die Verbraucher) abgeleitet werden?“
I Verbraucherinformation I
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Entwicklung eines gemeinsam
getragenen
Verbraucherleitfadens zur
Sicherheit beim Internethandel mit Kosmetik
Aufklärung über Siegel:
Was bedeuten sie und
was nützen sie?
keine Einführung neuer
Siegel, aber Standards für
Shops entwickeln
Entwicklung eines virtuellen Shops, der das Thema
Sicherheit beim Internethandel für Verbraucher
verdeutlicht
grundsätzliche Problemfelder des Internethandels
sondieren und damit konkrete Handlungsfelder benennen
vorhandene Angebote optimieren (www.haut.de):
Suchfunktion,
Service,
Beratung
zielgruppengerechte Ansprache über „checked 4
you“, Seniorenportale,
Facebook, YouTube,
Apps und Checklisten
Entwicklung einer Broschüre: „10 Fallen“ statt
„10 Tricks“
I Code of conduct I
Mögliche Inhalte eines “Code of
conduct“ für Betreiber von Verkaufsportalen im Internet:
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nur bei der CPNPDatenbank
notifizierte
kosmetische
Produkte
vertreiben
wenn nicht nur notifizierte
Produkte vertrieben werden, Überprüfung nicht
notifizierter
Produkte
durch die Behörden
Einhaltung der Vorgaben
der Kosmetikrichtlinien
I Überwachung des
Internets I
Entwicklung eines Radarsystems (Produkte
/Produktklassen/Produktgruppen) zur automatisierten Identifizierung von problematischen Verkaufsportalen
und risikobehafteten
Produkten
Die Moderatoren AnnKathrin Kühr und Marcus
Bloser im Gespräch mit
den Impulsgebern Sonja
Briffett, Angela Clausen
und Dennis Raschke.“
Dialog Kosmetik
13
Vereinbarungen
Vereinbarungen
Die Teilnehmer vereinbaren die Einrichtung einer
Arbeitsgruppe mit Vertretern aus Behörden,
Fachverbänden und Verbraucherschützern.
Ziel der Arbeitsgruppe ist die gemeinsam getragene Beschreibung aktueller und absehbarer
Risiken des Internethandels mit Kosmetika. Auf
dieser Grundlage sollen Kernbotschaften und
Handlungsempfehlungen für den sicheren Einkauf von kosmetischen Produkten im Internet für
Verbraucher zielgruppenspezifisch entwickelt
werden. Diese sollen dann z. B. auf www.haut.de
und den Seiten des Dialog Kosmetik veröffentlicht werden. Die Teilnehmer der Arbeitsgruppe
werden vom IKW eingeladen. Spätestens zum
nächsten Dialog Kosmetik erfolgt ein Sachstandsbericht an die Teilnehmer des Dialog
Kosmetik.
Zur Entwicklung eines „Code of conduct“ nimmt
der IKW Sondierungsgespräche mit Betreibern
größerer Verkaufsportale im Internet auf und
informiert die Teilnehmer des Dialog Kosmetik
über die Ergebnisse.
14 Dialog Kosmetik
Teilnehmer
Abel, Georg
Verbraucher Initiative e.V.
Afflerbach, Klaus
health & media GmbH
Arnold, Janine
Henkel AG & Co KGaA
Dr. Beck, Thomas
Hessisches Ministerium für Umwelt,
Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Börner, Sabine
Ministerium für Klimaschutz, Umwelt,
Landwirtschaft, Natur und Verbraucherschutz des Landes NRW
Briffett, Sonja
Henkel Beauty Care
Dr. Butschke, Andreas
Bundesamt für Verbraucherschutz
und Lebensmittelsicherheit
Dr. Clausen, Angela
Verbraucherzentrale NRW
Ferdinand, Monika
Bundesverband deutscher Kosmetiker/innen
Dr. Förster, Thomas
Henkel AG & Co KGaA
Gribl, Gerhard
Unilever Austria GmbH
Hengen, Julia
Chemisches und VeterinärUntersuchungsamt Karlsruhe
Holle, Volker
Beiersdorf AG
Teilnehmer
Huber, Birgit
Industrieverband Körperpflege- und
Waschmittel e.V.
Lange, Andreas
Industrieverband Körperpflege- und
Waschmittel e.V.
Lewe-Esch, Sigrid
Deutscher Evangelischer Frauenbund e.V. (DEF)
Dr. Markowetz, Alfred
Procter & Gamble Service GmbH
Möller, Christa
Journalistin
Dr. Neumann, Ludger
L´Oréal Deutschland GmbH
Nientimp, Christiane
Stiftung Warentest
Pluskat, Sabine
Landesbetrieb Hessisches Landeslabor
Dr. Raschke, Dennis
Bundesamt für Verbraucherschutz
und Lebensmittelsicherheit
Dr. Ries, Gerd
Johnson & Johnson GmbH
Sachs, Susanne
Verbraucherzentrale Hessen
Volkmann, Monika
DHB-Netzwerk Haushalt e.V.
Wekhausen, Marius
Psychologischer Markt-Medien- und
Konsumforscher
Moderation
Impressum
IKU_DIE DIALOGGESTALTER
Olpe 39, 44135 Dortmund
Fon 0231 931103 0
Fax 0231 931103 50
E-Mail: [email protected]
www.dialoggestalter.de
Bloser, Marcus
Herkelmann, Stefanie
Kühr, Ann-Kathrin
IKU_DIE DIALOGGESTALTER
Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e.V. (IKW)
Mainzer Landstraße 55
60329 Frankfurt am Main
Fon 069 2556 1323
Bildquellen: Fotolia, IKU GmbH, Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e.V. (IKW)