FACT-SHEET FRANKREICH - Exportinitiative Energieeffizienz

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FACT-SHEET FRANKREICH - Exportinitiative Energieeffizienz
FACT-SHEET FRANKREICH
Teil I
Exportinitiative Energieeffizienz
Die Exportinitiative Energieeffizienz unterstützt deutsche Anbieter bei ihren Exportaktivitäten von Technologien, Produkten und Dienstleistungen im Bereich der Energieeffizienz durch zahlreiche Angebote.
Ein Angebot sind Geschäftsreisen ins Ausland. Durch individuelle Kooperationsgespräche mit potenziellen
Partnerunternehmen und Entscheidungsträgern im Zielland wird der erste Schritt eines erfolgreichen
Markteinstiegs vorbereitet. Deutsche Unternehmen profitieren vom weltweiten Netzwerk der deutschen Auslandshandelskammern (AHKs), die in mehr als 80 Ländern mit Geschäftsstellen vertreten sind. Die AHK
stellt die richtigen Kontakte her und findet die passenden Geschäftspartner.
Teil II
Basisinformationen

Allgemeine Informationen, Schwerpunkte der Industrie
Der Industriesektor bleibt weiterhin ein wichtiger Bestandteil der französischen Wirtschaft. Dies bedeutete in
2011 (INSEE, 2013)


3 Millionen Beschäftigte in Vollzeit-Äquivalenten
Ein Gesamtumsatz von 1057 Milliarden Euro
Der Industriesektor spielt eine zentrale Rolle in der Wirtschaft, da er ebenso auf andere Sektoren Einfluss
nimmt und diese antreibt. Hierbei sind insbesondere der Bau- und Dienstleistungssektor zu nennen. Heute
richten sich zum Beispiel 30% der Dienstleistungen im Handel an den Industriebereich.
Der Industriesektor bestand 2011 zu 86 % aus Kleinunternehmen mit weniger als 10 Beschäftigten. 63 %
des Umsatzes generierten jedoch Großunternehmen mit 250 oder mehr Vollzeitbeschäftigten. Die Hälfte
aller Beschäftigten in Frankreichs Industrie ist in diesen Großunternehmen zu finden. 75 % des Exports wird
durch Großunternehmen getätigt.
Die Wirtschaftskrise hat in Frankreich, ebenso wie in vielen anderen Ländern, große Spuren hinterlassen. So
verzeichnet zum Beispiel die Produktion im Industrie–und Gewerbebereich seit 2008 starke Einbrüche mit
einem Rückgang von -8,3 % im ersten Halbjahr 2009. Energieeinsparung ist ein Ansatz, um Produktionskosten in der Industrie zu senken und damit wettbewerbsfähig zu bleiben.
-1-
Schwerpunkte der Industrie nach Beitrag zur Wertschöpfung, 2011
Quelle: INSEE, 2013
Im Jahr 2011 ließen sich folgende Industrie-Schwerpunkte erkennen: Die Manufaktur-Industrie trug mit 84 %
am meisten zur Wertschöpfung bei. Es folgte der Bereich Elektrizität und Gas mit einem Anteil von 10 % an
der Wertschöpfung.

Technologieschwerpunkte
Die Technologieschwerpunkte französischer Unternehmen im Bereich der Energieeffizienz knüpfen an unterschiedliche Ansatzpunkte an, darunter:



die energetische Optimierung des Herstellungsverfahrens
Wege der Energieerzeugung und des Energietransfers
Rahmenbedingungen der Produktion wie Klimatisierung und Beleuchtung von Fabriken sowie Logistikprozesse
Im September 2013 stellte Präsident Hollande im Rahmen des Förderprogramms „Frankreichs neue Industrie“ 34 Großprojekte vor, die mit insgesamt 3,7 Milliarden Euro staatlich gefördert werden. Die Projekte sind
thematisch breit angelegt, einige können im Bereich der Energieeffizienz eingeordnet werden. Themenschwerpunkte einzelner Projekte sind: Erneuerbare Energien, das Elektroflugzeug; der TGV der Zukunft, das
Intelligente Stromnetz und die Fabrik der Zukunft (Siehe Handelsblatt, 2013; Ministère du Redressement
Productif, 2013).

Schwerpunktsektoren der Industrie für Energieverbrauch und Energieeffizienz:
Während der Gesamtenergieverbrauch in Frankreich in den letzten vierzig Jahren kontinuierlich angestiegen
ist, verzeichnet der Industriesektor einen deutlichen Rückgang in seinem Energieverbrauch seit 1973. Der
-2-
Anteil der Industrie am Energieendverbrauch sank laut einer Studie des französischen Kommissariats für
nachhaltige Entwicklung von knapp 48 % im Jahr 1973 auf einen Wert von 32 % im Jahr 2012, auch bedingt
durch die Krise im Jahr 2009. Insbesondere der Verbrauch fossiler Energien ist zurückgegangen. Der einzige Verbrauchszuwachs ist im Bereich der regenerativen thermischen Energiesysteme zu verzeichnen. Diese
Entwicklung kann auf den „Fond Chaleur3“ – ein Förderprogramm der Französischen Regierung zur Finanzierung regenerativer thermischer Energiesysteme zurückgeführt werden.
Energieverbrauch nach Sektoren in Frankreich, 1973-2012
Daten bereinigt um Klimaschwankungen, in Mio.tRÖE
Durchschnittliche jährliche Veränderung (in %)
19731990
19902002
20022010
20102011
20112012
1973
1990
2002
2010
2011
2012
56,2
57,7
67,9
67,8
68,8
68,7
davon Wohnung
45,4
45,9
46,0
1,2
0,3
davon Dienstleistungen
22,4
22,9
22,6
1,9
-1,0
Energie-Endverbrauch
Wohnungs-und Dienstleistungsbereich
0,2
1,4
0,0
1,4
-0,2
Transport
25,9
40,8
50,2
49,4
49,6
49,2
2,7
1,7
-0,2
0,3
-0,8
Industrie
47,9
38,2
38,3
33,3
32,5
32,1
-1,3
0
-1,7
-2,4
-1,2
davon Eisen-und Stahlindustrie
12,5
7,0
6,1
5,0
5,0
4,7
-3,4
-1,1
-2,4
-1,2
-5,6
Landwirtschaft
Energie-Endverbrauch insgesamt
Nichtenergetischer Endverbrach
Endverbrauch insgesamt
3,6
4,0
4,4
4,4
4,4
4,4
0,5
0,9
-0,2
0,6
0,7
133,6
140,7
160,7
154,9
155,2
154,4
0,3
1,1
-0,5
0,2
-0,5
10,9
12,4
14,7
12,2
12,4
12,0
0,8
1,4
-2,3
1,5
-3,1
144,6
153,1
175,4
167,1
167,6
166,4
0,3
1,1
-0,6
0,3
-0,7
Quelle: Commissariat général au développement durable, 2013
Energieverbrauch der Industrie nach Energieformen, 1973-2012
Daten bereinigt um Klimaschwankungen, in Mio.tRÖE
Durchschnittliche jährliche Veränderung (in %)
2011
2012
19731990
19902002
20022010
20102011
20112012
1973
1990
2002
2010
Gas
3,2
9,3
11,4
10,7
9,9
9,8
1,7
-0,8
-7,1
-1,7
Strom
7,2
9,9
12,0
10,4
10,2
10,1
1,9
1,6
-1,7
-1,5
-1,0
Erdöl
24,1
9,3
7,2
5,1
5,2
5,1
-5,4
-2,2
-4,3
3,2
-1,6
Kohle
12,1
8,4
6,1
5,3
5,1
4,9
-2,1
-2,7
-1,6
-4,7
-3,4
1,4
1,2
1,6
1,8
2,0
2,2
-0,7
2,5
1,6
10,3
7,5
47,9
38,2
38,3
33,3
32,5
32,1
-1,3
0,0
-1,7
-2,4
-1,2
Energie-Endverbrauch
Erneuerbare Energien
Energie-Endverbrauch insgesamt
Quelle: Commissariat général au développement durable, 2013
-3-
6,5

Energievorkommen im Industriesektor :
Nach einer Studie des CEREN (Wirtschaftliches Forschungszentrum für Energie), wird der Nettowert der
Potenziale zur Energieeinsparung in der französischen Industrie auf 64 Terawattstunden (TWh) geschätzt.
Dieser Wert setzt sich aus einer Energieeinsparung von 41 TWh für Strom und 23 TWh für Brennstoffe zusammen. Laut der Studie weisen vor allem folgende vier Bereiche ein starkes Potenzial zur Energieeinsparung auf:




Motoren (23,4 TWH Elektrizität)
Beheizung von gewerblichen und industriellen Räumlichkeiten
(12,3 TWh, hauptsächlich Brennstoffe)
Heizungsverlust (7,6 TWh)
Ventilation/Belüftung (5,8 TWh)
56 % des Energievorkommens
Potential der Energieeinsparung nach Bereichen
Quelle: CEREN n° 17, 2011
Folgende Aspekte werden als vielversprechende Maßnahmen zur Reduzierung dieser Verluste angeführt:
 Optimierung des hydraulischen Netzwerkes zum Ausgleich der Pumpverluste (mögliche Energieeinsparung: 5 TWh)
 Nutzung von Lampen mit hoher Leistung (mögliche Energieeinsparung: 1,3 TWh)
 Nutzung starker elektronischer Variatoren oder synchroner Motoren mit Dauermagneten für Motoren
(Energieeinsparung: 20 TWh)
 Reduzierung von eventuellem Belüftungsverlust (Energieeinsparung: 5 TWh)
 Installierung von Luftvorwärmungs- und Wärmeeinsparungsgeräten, zur Senkung der Verluste
(Energieeinsparung: 5 TWh)
 Optimierung des hydraulischen Netzwerkes (Energieeinsparung: 5 TWh)
 Nutzung von Hochleistungslampen (Energieeinsparung: 1,3 TWh)
Quelle: CEREN
-4-
Politische und Rechtliche Rahmenbedingungen, Förderinstrumente
Für die französische Regierung ist das Thema Energieeffizienz im Hinblick auf die Energiewende von zentraler Bedeutung. Ebenfalls möchte die Regierung durch Energieeinsparungen die Wettbewerbsfähigkeit der
Industrieunternehmen erhöhen.
Die langfristigen Ziele und Maßnahmen für Klimaschutz, Umwelterhaltung und Energieeffizienz wurden in
einem Umweltprogramm für den Zeitraum 2009 bis 2020 festgelegt. Der Umweltgipfel oder „Grenelle de
l’environnement“ konstituierte sich im Herbst 2007 und repräsentiert neben der Regierung die Sozialpartner,
fünf Verbände und Gewerkschaften, Umweltorganisationen, Wissenschaftler, und einflussreiche Personen.
Endgültig verabschiedet wurde das Umweltgesetz „Loi Grenelle 1“ im Juli 2009. Ein Jahr später folgte das
Folgegesetz „Loi Grenelle 2“. Während „Loi Grenelle 1“ das eigentliche Umweltprogramm mit langfristigen
Vorgaben und Zielen darstellt, definiert das zweite Gesetz das nationale Engagement für die Umwelt. Es
konzentriert sich auf sechs größere Schwerpunkte, wobei sich vor allem zwei besonders stark auf den Industriesektor beziehen (GTAI, 2011):


Reduktion des Energieverbrauchs und des CO2-Gehalts in der Produktion
Abfallmanagement und nachhaltiges Umweltmanagement in Konsum und Produktion.
Die Eckdaten rund um die „Energiewende“ wurden zuletzt von der Regierung im September 2012 definiert.
Das erste Standbein dieser Energiewende ist die stärkere Diversifizierung bei der Stromherstellung. Bis
2020 sollen 23% der Elektrizität aus erneuerbaren Energien stammen. Derzeit werden etwa 75% aus Atomkraft generiert; dieser Anteil soll bis 2025 auf 50% reduziert werden. Das zweite wichtige Standbein der französischen Energiewende stellt die Verbesserung der Energieeffizienz dar. Neben der Steigerung der Energieeffizienz von Gebäuden gibt es besonders großes Potential in der Reduzierung des Energieeinsatzes der
Industrie. Zahlreiche staatliche Förderprogramme unterstützen Unternehmen bei ihren Einsparvorhaben
(GTAI, 2013).
Integrierte Vermeidung & Verminderung der Umweltverschmutzung (EU-Richtlinie über Industrieemissionen)
In der Europäischen Union und in Frankreich sind schon vor einigen Jahren Instrumente eingeführt worden,
um die Energieeffizienz auch in der Industrie zu stärken. Die zum 6. Januar 2011 in Kraft getretene und zum
6. Januar 2014 auch in französischem Recht umgesetzte Richtlinie 2010/75/EU über Industrieemissionen
vereint und erweitert verschiedene Vorläufer-Richtlinien über die integrierte Vermeidung und Verminderung
der Umweltverschmutzung. Gemäß dieser Richtlinie sind industrielle und landwirtschaftliche Tätigkeiten mit
hohem Verschmutzungspotenzial genehmigungspflichtig. Um eine Genehmigung zu erhalten, sind verschiedene Auflagen - unter anderem die effiziente Nutzung von Energie - einzuhalten (EU Richtlinie 2010/75/EU).
Die Energiespar-Zertifikate:
In Frankreich existieren darüber hinaus Energiespar-Zertifikate, die sich auf die seit Juli 2006 bestehende
Verpflichtung für Energieversorgungsunternehmen beziehen, Energie einzusparen. Die Unternehmen sparen Energie ein und erhalten im Gegenzug ein Energiespar-Zertifikat. Innerhalb eines Jahres wurde eine
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Einsparung von insgesamt 54 TWh als verpflichtend festgelegt. Wird dies nicht eingehalten, müssen die
Unternehmen 0,02 Euro pro kWh als Strafe zahlen.
Europäischer Emmissionshandel :
Mit der Richtlinie 2003/87/CE hat das Europäische Parlament ein System zum Emissionshandel von Treibhausgasausstößen in der Europäischen Gemeinschaft eingeführt. Die Implementierung umfasst drei Phasen
(Phase 1 als „Lernphase“ von 2005-2007, Phase 2 von 2008-2012 und Phase 3 in der ab 2013-2020 der
Großteil der Emmissionszertifikate versteigert werden soll). In Frankreich wurde/wird die Richtlinie durch den
dreistufigen nationalen Quotenallokationsplan (Plan national d’allocation de quotas) implementiert.
Zur Erreichung ihrer jeweiligen Quote, haben Industrieunternehmen Ihre Verwaltungs- und Produktionspraktiken geändert, unter anderem durch Modernisierung von Verbrennungsanlagen, Leistungssteigerung der
Anlagen, Substitution fossiler Energiequellen durch Erneuerbare Energien und Energien mit weniger CO2Ausstoß. Firmen, die die ihnen zugewiesene Quote übersteigen, werden zu einer Geldstrafe veranlasst. Der
Betrag des Bußgeldes erhöht sich zudem, wenn das vorgesehene Ziel zur Energieeinsparung nicht erreicht
wurde.
Förderinstrumente
Frankreichs neue Industrie - 34 Großprojekte
Im September 2013, stellte Präsident Hollande im Rahmen des Förderprogramms „Frankreichs neue Industrie“ 34 Zukunftsprojekte vor, darunter verschiedene mit Bezug zur Energieeffizienz. Ziel der Initiative ist es,
eine „dritte industrielle Revolution“ einzuläuten und die Wettbewerbsfähigkeit der französischen Industrie zu
steigern. Insgesamt stehen Fördermittel von 3,7 Milliarden Euro, für jedes Projekt etwas mehr als 100 Millionen Euro, bereit. Koordinatoren der verschiedenen Projekte sind Großkonzerne wie etwa Airbus und
Renault, die sich mit Behörden und kleinen und mittelständischen Unternehmen absprechen sollen (Siehe
Handelsblatt, 2013; Ministère du Redressement Productif, 2013).
Grüne Darlehen - Prêts Verts :
Sogenannte « Grüne Darlehen » werden kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) durch die
staatliche Investitionsbank Frankreich BPI France gewährt. Bedingung ist hierbei, dass diese ein
Investitionsprogramm zur Steigerung ihrer Wettbewerbsfähigkeit verfolgen und einen Beitrag zur
Verbesserung des Umweltschutzes leisten. Diese Firmen können ebenfalls Staatshilfen in Anspruch nehmen
(BPI France, 2013).
Rechercheprogramm ADEME-TOTAL
Die französische Umweltagentur ADEME und die TOTAL Gruppe haben 2009 ein Projekt ins Leben gerufen,
das den Übergang von Forschungsideen im Bereich Energieeffizienz in der Industrie in erste Projektphasen
mit einem Budget von 100 Millionen Euro unterstützt. Seit 2009 sind bereits acht Aufrufe für Projektideen
unternommen worden und 49 Projekte gefördert. Die Förderhöhe beträgt 50 %, wovon der Großteil von Total
und weiteren privaten Projektträgern finanziert wird (ADEME, 2013).
-6-
Motor Challenge Programm (MCP) der Europäischen Kommission
2003 startete das Programm „Motor Challenge“, an dem die Europäische Kommission und 29 nationale Kontaktpunkte beteiligt sind. Das Programm setzt sich für Energieeffizienz von Motorensystemen ein und adressiert so insbesondere die Industrie. Unternehmen, die sich für eine verbesserte Motoreneffizienz einsetzen,
können Partner werden. Die Internetseite des Programms führt Unternehmensbeispiele auf: Robert Bosch
(Site de Rodez), Bleuforet (Gruppe Tricotage des Vosges SA) und Brasserie Bourbon (Gruppe Heineken).
Darüber hinaus gibt die Internetseite (technische) Informationen über die Umsetzung von Best-Practice Beispielen (Programme Motor Challenge, 2013).
Teil III
Zielgruppen
In Frankreich bieten zahlreiche Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen energieeffiziente Lösungen
an – insbesondere auch für die Industrie. Auf den Internetseiten der wichtigen Branchenverbände können
ausführliche Listen der Unternehmensmitglieder abgerufen werden. Diese sind: la Fédération des Services
Energie Environement (FG3E), le GIMELEC (des industriels au services de l’intelligence énergetique), le
Syndicat des Entreprises de Génie Electrique et Climatique (SERCE), l’ Union francaise de l’électricité
(UFE).
Zielgruppen geeigneter ausländischer Kooperationspartner sind beispielsweise:

Anbieter von Lösungen zum verbesserten Energiemanagement (insbesondere „Smart Grid“, „Smart
Metering“):
o Schneider Electric ist im Bereich Smart Grids und intelligente Netze tätig und bietet unzählige andere Elektrolösungen; Smart Grid Technologien sind ebenfalls ein Hauptgeschäftsfeld
des Unternehmens Landys GIR+

Optimierung der Energieausrüstungen und des Verteilernetzes, darunter Verbesserung der Heizsysteme, Beleuchtung, Verbesserung der Belüftungssysteme, Öko-Konstruktion von Motoren:
o Alstrom ist ein Hauptanbieter im Bereich Infrastruktur des Verteilernetzes, Dalkia bietet verschiedene Einzellösungen für die Industriebranche, unter anderem Heizungssysteme, Klima- und Kühlsysteme, Luftdrucksysteme etc., LeGrand bietet energieeffiziente Lösungen für
industrielle Gebäude, u.a. „loss-dry“ Transformatoren, Analysesysteme zur Energienutzung
und Optimierung, Kondensatoren, SEW bietet energieeffiziente Motorensysteme, Variatoren
sowie verschiedene mechatronische Lösungen

Sanierung industrieller Gebäude und Planung energieeffizienter Industriegebäude, Ingenieur- und
Planungsbüros, Architektenbüros,
o Das Planungsbüro Dapesco ist für verschiedene industrielle Großunternehmen tätig, das Ingenieurbüro OTE Ingénierie ist überregional in Nordfrankreich vertreten und hat sich mitunter auf den Bereich Umwelt spezialisiert, Lafarge experimentiert mit neuen Baumaterialen
wie etwa „grünem“ Beton
-7-
Folgende große Unternehmen sind Partner des CLUB C.R.E.E. (Verbreitung von Best-Practices im Bereich
Energieeffizienz und Expertenaustausch) und kommen als Kooperationspartner in Frage:
 Air-Innovation (Umgang mit den Industrieabgasen, Axelera (Forschung und Entwicklung im Bereich
Chemie und Umwelt), Babcock-Wanson (Heizungen und industrielle Heizkessel), CnimKonzern/Ceren/Cofely – GDF Suez (entwickelt Pläne zur verbesserten Energienutzung), ECS
Conseil – Bureau Veritas (Marketing und Marktstudien), EDF Forschung und Entwicklung/ Eynard
Robin (industrielle Abdichtung), Gea Erge Spirale (Spezialist für thermische Austauschprozesse),
Loos International (Spezialist für Heizkessel), Mortelecque (Spezialist für die Filtrierung von Gasen
und Liquiden), MSD-Chibret Okavango Energy (Diagnose, Optimierung und Energieeffizienz),Rhodia Energy (Energieerzeugung und –management), Saacke France Saipol (Zermahlung ölhaltiger Körner, beispielsweise zur Herstellung von Öl),Servivap France Sart-Von-Rohr (Kontrolle
und Regulierung industrieller Flüssigleiten), Spirax Sarco Sas (Spezialist für Dampfnutzung), Stein
Energie (industrielle Heizkessel), Creed - Veolia Environnement (Forschung und Entwicklung im Bereich Abfallmanagement)…
In Frankreich haben einige große Industrieunternehmen selbst Energieeffizienzmaßnahmen an ihren Produktionsstätten umgesetzt, so z.B. (weitere Beispiele unter ADEME, 2012, 49 examples de bonnes pratiques
énérgetiques en entreprise):
 MICHELIN, Produktionsstätte in Vannes, Energiemanagementsystem im Bereich des Kühlungssystems
 McCAIN, Nutzung einer Biogasanlage in der Lebensmittelindustrie
 Camfil Farr, verschiedene Maßnahmen zur Reduktion des Energieverbrauchs in der Produktion
 CMT Finition, Wiederverwendung von Dampf in der Energiekette
 Emac, Verbesserung des Heizsystems
 Ferso Bio, Verbesserung der Energieeffizienz eines Druckluftsystems
Weitere Institutionen (Regierungsbehörden, Staatsorgane und Industrieverbände):
ADEME - Agence de l’Environnement et de la Maîtrise des Energies
Französische Umweltagentur, unterstützt Unternehmen bei der Verbesserung ihrer Energieeffizienz finanziell und inhaltlich
FEDENE – Féderation des Services Energie Environnement
Verbund der größten Operateure im Bereich erneuerbare Energien und Rückgewinnung. Zählt ca. 500 Unternehmen als Mitglieder, darunter sowohl kleine, mittlere als auch große Unternehmen. Der Unterverband
„SYNASAV“ ist auf Energieeffizienz spezialisiert.
ATEE – Association Technique Energie Environnement
Verbund von 1800 Akteuren, darunter Unternehmen unterschiedlicher Größe, öffentlicher Einrichtungen,
Universitäten die professionell im Bereich Energie und Umwelt tätig sind
CETIAT – Centre Techniques des Industries Aérauliques et thermiques
Forschungseinrichtung, spezialisiert unter anderem auf Energienutzung in industriellen Prozessen
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Club C.R.E.E.
Der Club C.R.E.E ist für die Verbreitung von Best Practice Methoden im Bereich Energie zuständig und fördert die Forschung zu diesem Thema. Der Club hat das Ziel, den Dialog zwischen Experten zu unterstützen.
Ein Expertengremium aus verschiedenen Bereichen (Wärmedämmung, Sauerstoff, Brenner, Energieverluste…) trifft sich bis viermal jährlich.
ClubS2E - Club des Services d Efficacite Energetiques
Eine Vereinigung der großen Verbände aus dem Bereich dem Energiesektor, der Elektroindustrie und verwandter Dienstleistungen (la FG3E, le GIMELEC, le SERCE, l UCF/FFB, l UFE). Die Vereinigung repräsentiert die Hauptakteure aus diesen Bereichen und hat zur Aufgabe, Unternehmen für die Nutzung energieeffiziente Maßnahmen zu sensibilisieren und als Informationszentrum zu agieren.
Teil IV
Einschätzung der Marktmöglichkeiten für deutsche Unternehmen
Die französische Regierung sieht die Reduzierung des Energieeinsatzes in der Industrie neben der Energieeffizienz von Gebäuden als zweite wichtige Säule der Energiewende. Zwar sind die französischen Energiepreise im europäischen Vergleich unter dem Durchschnitt, dennoch bestehen – etwa durch das System der
Energiesparzertifikate – große Anreize zur Einführung von energieeffizienten Maßnahmen. Mit dem Förderprogramm „Frankreichs neue Industrie“ plant die französische Regierung, den Industriesektor wettbewerbsfähiger zu machen. Dabei stehen auch Lösungen der Energieeffizienz im Fokus. Zudem werden in Frankreich aktuell viele Recherchen zur Speicherung von erneuerbaren Energien und deren Integration ins Netz
(Smart Grid) vorgenommen. Darüber können deutsche Unternehmen in folgenden Sektoren Potential auf
dem französischen Markt finden:



Sanierung industrieller Gebäude (Fenster, PV-Systeme, Gebäudeisolierung etc.)
Verbesserung von Prozessen
Optimierung der Energieausrüstungen und des Verteilernetzes:
o Verbesserung der Heizung in industriellen und gewerblichen Räumlichkeiten (Luftvorwärmgeräte, Wartung der Austauschoberflächen etc.)
o Reduktion von Energieverlust und Undichtheit
o Beleuchtung (Hochleistungslampen, Zeitschaltuhren, Zellen mit Dämmerungsleistung, Sensor zum Aufspüren elektronischen Ballasts, LED etc.)
o Kommunikation guter Praktiken
o Öko-Konstruktion von Motoren (nur 10 % der Motoren sind mit elektronischen Geschwindigkeitswandlern ausgestattet)
o Verbesserung der Belüftungssysteme
-9-
Quellen:
Agence de l’Environnement et de la Maîtrise de l’Energie/Französische Agentur für Umwelt und Energiewirtschaft (ADEME). 2014. www.ademe.fr
Centre d’études et de recherches économiques sur l’énergie/ Wirtschaftliches Forschungszentrum für Energie (Ceren).
(2014). www.ceren.fr/
Commissariat général au développement durable/Französisches Kommissariat für Nachhaltige Entwicklung. (2013). Le
bilan énergétique de la France en 2012. www.developpement-durable.gouv.fr/Le-bilan-energetique-de-laFrance,33702.html
DNVBA. (2013). Plan National d’Allocation de Quotas 3. www.dnvba.com/fr/Informations-et-Ressources/actualites-etpresse/Pages/Plan-National-d-Allocation-des-Quotas-3.aspx
Europäische Union. Amtsblatt der EU. Richtline 2010/75/EU über Industrieemissionen. http://eurlex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2010:334:0017:0119:de:PDF
Fédération des Services Energie Environement/ (FG3E)/Zusammenschluss der Dienstleister im Bereich Energie und
Umwelt: http://www.fedene.fr/
Germany Trade and Invest. (2010). Frankreich Markt für Energieeffizienz wachstumsstark.
http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/maerkte,did=74014.html
Germany Trade and Invest (GTAI). (2011). Frankreich investiert stärker in Energieeffizienz.
www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/maerkte,did=74976.html
Germany Trade and Invest (GTAI). (2012). Frankreich unterstützt Verbesserung der Energieeffizienz in der Industrie.
www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/Service/Newsletter/laender-maerktechacen,did=737658.html?view=renderNewsletterSingleView&newsletterId=737662&channel=red_ gtai_onlinenews
Germany Trade and Invest. (2013). Frankreich definiert 34 Zukunftsindustrien.
www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/maerkte,did=886460.html
GIMELEC (des industriels au service de l’intelligence énergetique)/Zusammenschluss industrieller Unternehmen im
Bereich der intelligenten Energienutzung. www.gimelec.fr
Handelsblatt (2013). Hollande nimmt Frankreichs Zukunft in die Hand. www.handelsblatt.com/politik/ international/neueindustriepolitik-hollande-nimmt-frankreichs-zukunft-in-die-hand/8783066.html
Institut National de la Statistique et des Etudes économiques/Französisches Amt für Statistik (INSEE). 2013. Fiches
sectorielles, Industrie. www.insee.fr/fr/themes/document.asp?reg_id=0&ref_id=ENTFRA13l_FTLo7indus
Ministère du redressement productif. (2013). Les objets de la nouvelle France industrielle. www.redressementproductif.gouv.fr/objets-nouvelle-france-industrielle
BPI France. 2013. Prêt vert bonifié et garantie des financements bancaires d’accompagnement.
Programme Motor Challenge (2013). www.motorchallenge.fr/servlet/KBaseShow?sort=-1&cid=17184&m=3&catid=17185
Syndicat des Entreprises de Génie Electrique et Climatique (SERCE)/Interessensvertretung von Unternehmen aus der
Energie- und Klimatechnik: www.serce.fr/
Union francaise de l’électricité (UFE)/Französische Vereinigung für Elektrizität: www.ufe-electricite.fr
-10-

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