Fritz Klatte, Hermann Staudinger und das PVC
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Fritz Klatte, Hermann Staudinger und das PVC
Fritz Klatte, Hermann Staudinger und das PVC M8 Experiment Lösungsblatt für Lehrende – Seite 1 Ist Chlor drin? Während der Verbrennung entstehen im Kolben dichte Nebel, die beim Schütteln verschwinden. Beim Verbrennen des PVCs bildet sich Chlorwasserstoff, der mit dem Wasserdampf im Kolben unter Bildung von Tröpfchen reagiert. Durch das Schütteln werden die Tröpfchen in das Wasser überführt. Dabei entsteht Salzsäure. Chlorwasserstoff (gasförmig) + Wasser (flüssig) à Salzsäure (gelöst) Aufgaben zum Experiment Aufgabe 1 Steckbrief von Chlorwasserstoff: Salzsäuregas, farblos, stechend riechend, gasförmig bei Raumtemperatur, Schmelzpunkt -114 °C, Siedepunkt -85 °C, gut löslich in Wasser, ätzend, in hohen Konzentrationen giftig, reizt Schleimhäute und die Atemwege, herstellbar aus Wasserstoff und Chlor (Chlorknallgas). Steckbrief von Salzsäure: farblose Flüssigkeit, Hauptbestandteil der Magensäure, flüssig bei Raumtemperatur, ätzend, zunächst hergestellt aus konzentrierter Schwefelsäure und Kochsalz (daher der Name), bildet konzentriert an feuchter Luft Nebel, enthält verdünnt hydratisierte H+- und Cl–-Ionen, keine HCl-Moleküle, daher guter elektrischer Leiter, Dichte 1,16 g/ml (32-prozentige Salzsäure), Schmelzpunkt -25 °C (32-prozentige Salzsäure), Siedepunkt 83–90 °C, keine höhere Konzentration als 36 % in Wasser möglich. Aufgabe 2 Warum verdrängt man die Luft im Kolben vor der Verbrennung durch Sauerstoff? Sauerstoff fördert die Verbrennung. Daher verbrennt das PVC schneller und vollständiger. Aufgabe 3 Beschrifte die Abbildung und erkläre die Farbänderung des pH-Papiers. (1) Verbrennungslöffel, (2) Nebeltröpfchen aus Chlorwasserstoff, (3) PVC-Probe, (4) destilliertes Wasser, nach dem Schütteln Salzsäure. Aufgabe 4 Durch das Schütteln wird der beim Verbrennen gebildete Chlorwasserstoff im Wasser gelöst. Es entsteht Salzsäure, die den Indikator rot färbt. Meilensteine der Naturwissenschaft und Technik: Fritz Klatte, Hermann Staudinger und das PVC Fritz Klatte, Hermann Staudinger und das PVC M8 Experiment Lösungsblatt für Lehrende – Seite 2 Beilsteinprobe Aufgaben 1, 2 und 3 Hinweis: Aus ihrem Verhalten beim Erhitzen oder Entzünden lassen sich bereits viele Kunststoffe identifizieren. Bei der Beilstein-Probe emittieren Kupferhalogeniddämpfe in der Hitze grünes Licht. Sie entstehen nur dann, wenn der Kunststoff ein Halogen enthält. Das ist bei Kunststoffen wie PVC, PVDF (Polyvinylidenfluorid) oder PTFE (Polytetrafluorethylen) der Fall. Um zu verhindern, dass beim Erhitzen die Stoffe unangenehm verpuffen (und um die typische Flammenfärbung zu erreichen), nimmt man nur kleine Proben und erhitzt sie langsam. Da bei halogenierten Stoffen schädliche Dämpfe entstehen, müssen die Experimente unbedingt im Abzug durchgeführt werden. Stoff Kabelisolierung Ausgang der Beilstein-Probe Grüne Flamme Symbol 03 PVC Gefrierbeutel -04 PE-LD Quarkbecher -06 PS Kochsalz Grüne Flamme Tragetasche -- -- 06 PS Aufgabe 4 Überlege, warum die Kunststoffe durch Symbole gekennzeichnet werden. Die Symbole dienen dazu, die verschiedenen Materialien zu kennzeichnen. So soll der Aufwand beim Sortieren (Recycling) verringert und erreicht werden, dass möglichst sortenreine Produkte in den Wiederverwertungskreislauf gelangen. Meilensteine der Naturwissenschaft und Technik: Fritz Klatte, Hermann Staudinger und das PVC