Usedom-Peene-Zeitung - bei Björn Casapietra
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Usedom-Peene-Zeitung - bei Björn Casapietra
Usedom-Peene-Zeitung Die OZ-Lokalzeitung für Wolgast, die Insel und Anklam Redaktion: 038 377 - 3 610 -656 Leserservice: 01 802 - 381 365 Anzeigenannahme: 01 802 - 381 366 Montag, 19. Januar 2009 11 DAS LOKALE WETTER vormittags nachmittags Schauer wolkig Niederschlagsrisiko 50% Wind 30% 3 3 15 km/h 13 km/h Temperaturen Höchsttemperatur: 3° Tiefsttemperatur: 1° Sonne & Mond Aufgang Untergang 8.12 16.22 Morgen 2.35 10.40 Daten: bedeckt , 4° Guten Tag, liebe Leser! Für den Kartoffelsalat gibt es viele Rezepte. Mal warm mal kalt, mal mit und mal ohne Mayonnaise. Zwar ist der Gänsebraten der Deutschen liebstes Weihnachtsessen – aber nicht an Heiligabend. Da liebt man es bescheidener – Kartoffelsalat mit Würstchen. In unserer Familie auch. Zum Jahresende auf den Geschmack gekommen, freue ich mich nun auf die vielen Volleyballturniere in diesem Jahr. Dank der Spielerfrauen. Nein, ich meine nicht die, die mit Gucci-Brille auf der Tribüne sitzen. Ich meine die Frauen, die immer für das leibliche Wohl der Spieler bei den Turnieren sorgen. In Berlin, Ducherow, Greifswald oder Wolgast. Garantiert gibt es Kartoffelsalat. Na klar, selbst gemacht! So wie am Sonnabend in der Ahlbecker Pommernhalle, wenn Blau-Weiß Heringsdorf wieder zum Turnier einlädt. Na, Appetit bekommen? Ihr Henrik Nitzsche u Bernd Schirmeister (vorn) und sein einstiger Schüler Martin Preuß waren mit Spektiv und Fernglas gut ausgerüstet. Am Peenestrom bei Wolgast (großes Bild), in der Nähe der Schlossinsel, leben derzeit verschiedene Wasservögel wie Enten, Blässhühner, Möwen und Graureiher zusammen. Fotos: J. Weber H. Nitzsche Vogelzählung: Gans hat Schnabel vorn Durch die zugefrorenen Seen halten sich in diesem Jahr weniger Wasservögel in der Region auf. So das erste Fazit der NABU-Mitarbeiter. Von HENRIK NITZSCHE Nachdem Jörg Kayser aus dem Dörfchen Schmoldow bei Greifswald im vergangenen Jahr die Schule in Gützkow beendete, befindet sich der 19-Jährige derzeit im 1. Lehrjahr einer dreijährigen Ausbildung zum Kaufmann für Tourismus und Freizeit, die er als erster Lehrling überhaupt in der Schmetterlingsfarm in Trassenheide absolviert. „Den theoretischen Unterricht bestreite ich an der Kaufmännischen Berufsschule in Greifswald“, sagt Jörg. In der Schmetterlingsfarm kümmert er sich um Werbung und Buchungsfragen. Während er Afrika von einigen Urlaubsreisen schon kennt, würde ihn ein Trip in die russische Stadt Magnitogorsk durchaus reizen. P. M. Pudagla. „Martin, schau mal, jetzt haben wir den ersten Seeadler“, freut sich Bernd Schirmeister beim Blick durch sein Spektiv. Martin Preuß richtet sein Fernglas in Richtung Wiese: „Ja, ich sehe ihn!“ Viele Worte verlieren die Männer nicht. Stur ist ihr Blick gen Norden gerichtet. Auf die Wiese an der Pudaglaer Beek. „Das sind etwa 2000 Gänse“, schätzt Schirmeister. „Saatgänse, Bläss- und Graugänse.“ Er ist Experte. Und heute im Auftrag der NABU-Regionalgruppe von Usedom unterwegs. Jährlich schwärmen die ehrenamtlichen Helfer Mitte Januar zur großen Mittwinter-Vogelzählung aus. 20 Mitstreiter sind es diesmal. In zwölf Zählgebieten erfassen sie die Wasservogelrastbestände. „Sie sind rund ums Achterwasser, am Stettiner Haff oder an der Ostseeküste im Einsatz“, berichtet Schirmeister. Jeder habe schon über Jahre sein festes Revier. Er macht sich mit Fernglas und Spektiv seit gut 30 Jahren auf die Pirsch. „Die Erfassung macht Spaß. Wir freuen uns lange darauf, weil es eine Gemeinschaftsaufgabe ist“, so der Grundschullehrer, der mit Bäckerlehrling Martin Preuß (19) heute einen ehemali- Heute Elternabend im Kreißsaal Wolgast. Werdende Eltern sind heute ab 18 Uhr in den Kreißsaal des Kreiskrankenhauses Wolgast zu einem Elternabend eingeladen. Hebammen, Kinderärzte und Geburtshelfer werden sich vorstellen und die Fragen der Gäste beantworten. POLIZEIREPORT Beim Benzinklau wurde am Freitag gegen 21 Uhr ein Mann in der Wolgaster Puschkinstraße ertappt. Der Pkw-Eigentümer überraschte ihn beim Versuch, aus dessen Pkw Benzin zu stehlen. Der Täter flüchtete und ließ seine Utensilien am Tatort zurück. In der Wolgaster Ostrowskistraße entwendeten Unbekannte in der Nacht von Sonnabend zu Sonntag aus einem Mercedes etwa 20 Liter Diesel. vorziehen. Er erklärt sich das Überwintern vor Ort mit den milderen Temperaturen. Während Schirmeister durch sein Spektiv - 60fache Vergrößerung - das Aufsteigen von Höckerund Singschwänen beobachtet, läuft plötzlich Meister Reineke ins Bild. Doch wie im Kinderlied „Fuchs, du hast die Gans gestohlen“ geht es diesmal nicht aus. Der Fuchs macht sich aus dem Staub. Schirmeister und Preuß auch. Sie wollen den Standort wechseln. Jetzt geht es nach Balm und Neppermin. Vielleicht bekommen sie an diesem Tag noch Enten, Kormorane, Reiher oder Haubentaucher zu Gesicht. Schon nach den ersten Stunden kann Schirmeister das Fazit ziehen, dass es weniger Wasservögel als in den Vorjahren sind. Einen Sieger gibt es aber: „Die Gänse trotzen dem Winter!“ HINTERGRUND Die Mittwinter-Wasservogelzählung ist eine international stattfindende Zählung. Neben Deutschland beteiligen sich daran die Ostseeanrainerstaaten sowie Holland und England. Unter Federführung des Dachverbandes Deutscher Avifaunisten (DDA) werden die Ergebnisse der Zählung in Deutschland zusammengefasst. Der DDA ist ein gemeinnütziger Zusammenschluss aller landesweiten oder regionalen ornithologischen Verbände. Er vertritt etwa 8000 bis 9000 Feldornithologen und Vogelbeobachter. Europaweit werden die Ergebnisse der Vogelzählung in England erfasst. Neues Fahrzeug für Banneminer Wehr Dachstuhl brannte in Trassenheide Trassenheide. Im Trassenheider Birkenhain geriet am Sonnabend gegen 20.50 Uhr aus bislang ungeklärter Ursache das elektronische Steuerteil der Gasheizung im Dachstuhl in Brand. Durch das Feuer wurden Teile des im Ausbau befindlichen Dachgeschosses zerstört. Personen wurden nicht verletzt. Laut Polizei entstand ein Schaden von 30 000 Euro. Das Feuer konnte durch den Hauseigentümer gelöscht werden. gen Schüler an seiner Seite hat. Bis auf den riesigen Gänseschwarm nahe Pudagla – „dazwischen auch drei Weißwangengänse“ – ist die Ausbeute des Duos bislang bescheiden. „Wir haben nach langer Zeit mal wieder Bedingungen eines Eiswinters. Viele Binnenseen sind zugefroren. Zahlreiche Wasservögel sind deshalb abgewandert“, begründet der NABU-Mitarbeiter. Während am Gothensee und Schmollensee „nicht viel zu holen ist“, seien aus dem Wolgaster Stadthafen enorme Bestände gemeldet worden. „Unsere Kollegen haben dort über 3000 Stockenten gezählt.“ Neben den Nordischen Gänsen, die hier genügend Gras als Äsung finden, haben sich überraschenderweise auch viele Graugänse in unserer Region eingefunden. Für Schirmeister eine Überraschung, da sie als strenger Zugvogel eher wärmere Gefilde am Mittelmeer Bürgermeister Roland Meyer (re.) übergibt an Wehrführer Eckhard Kunde die Autoschlüssel. In der Mitte: Kay-Uwe Holzapfel. Foto: HNI Bannemin. Für Kay-Uwe Holzapfel aus Mittenaar war es bislang die weiteste Auslieferung. Der Inhaber einer Firma, die sich auf Sonderfahrzeuge spezialisiert hat, war am Freitag aus der Ortschaft nahe Bonn auf die Insel Usedom gekommen. In seinem Navi hatte er eingegeben: Bannemin. Genauer die Feuerwehr. Denn die Kameraden um Wehrführer Eckhard Kunde bekamen von der Gemeinde ein nachträgliches Weihnachtsgeschenk. Einen neuen Mannschaftstransportwagen. Die 28 000 Euro sind gut angelegtes Geld. Mit dem neuen Fahrzeug können die Banneminer nun „im Ernstfall neun Kameraden nachführen“, sagt Kunde. Das Tragkraftspritzenfahrzeug der Wehr kann nur sechs Kameraden von A nach B bringen. Die Ankunft des „Neuen“ wurde mit den benachbarten Wehren am Freitagabend gefeiert. Kunde schätzt den Zusammenhalt der Feuerwehren im Amtsbereich. Den in seiner Truppe natürlich auch. Mit 20 Einsatzkräften, darunter drei Frauen, seien die Banneminer personell gut aufgestellt. Dass in der Wehr der Gemeinde Mölschow aber keine Mölschower vertreten sind, bedauert der Wehrführer schon. Problematisch sei auch die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr am Tag. „Wir suchen deshalb händeringend junge Kräfte. Sie können das Einmaleins in den Jugendwehren Karlshagen und Zinnowitz erlernen und mit 16 zu uns in den aktiven Dienst kommen“, hofft Kunde, der am Sonnabend in der Jahreshauptversammlung die Mitglieder Angela und Michael Lange mit dem Brandschutzabzeichen in Silber ehrte. Zu den wichtigsten Vorhaben 2009 zählt Kunde den Amtsausscheid und den Atemschutzlehrgang für zwei Kameraden. „Unser Ausbildungsstand ist sehr gut“, sagt der Wehrführer stolz. HNI Klassische Opernstimme traf auf Rockgitarre Wolgast. Der Eine in Lackschuhen, der andere in Cowboy-Stiefeln und langem blonden Diven-Haar. Eine klassisch ausgebildete Opernstimme, deren Klang mühelos Kirchen erfüllt, traf zusammen mit den auch nicht eben leisen Akkorden einer Rockgitarre. Und beides passte perfekt zusammen, ergab eine Mischung, welche die Zuschauer in der Pension „Kirschstein“ abwechselnd zum Dahinschmelzen brachte. Sie sind Söhne eines Vaters, der blonde Gitarren-Virtuose und der schwarze Tenor. Auch wenn sie sich ihrem Erbe, dem musikalischen Talent des DDR-Star-Dirigenten Professor Herbert Kegel nämlich, aus sehr unterschiedlicher Richtung nähern. Der eine eben in Lackschuhen, und der andere in Cowboy-Stiefeln. Es war tatsächlich die Musik, welche die ungleichen Brüder überhaupt erst zusammenführte. In der Talkrunde beförderte Moderator Jürgen Jürgens vom RBB Teile dieses Weges auf unterhaltsame Weise ans Tageslicht. Mit dem „großen“ Bruder: Uwe Haßbecker, Gitarrist bei der DDR-Rockband Silly, ließ der Moderator die Zeiten lebendig werden, als die Band in Liedtexte noch „Grüne Elefanten“ schrieb – solche offensichtlich provokanten Stellen, die zugunsten Versteckterer von der Zensur gefunden und gestrichen wurden. Aber auch an das schwere Stück Weg erinnerten sie sich, das er gehen musste, als seine Frau und Band-Leaderin Tamara Danz ihrer schweren Krankheit erlag: „Verwinden kann man das nie!“, sagt der schon nach den ersten Minuten überhaupt nicht mehr diven- haft wirkende Musiker. Der kleine Bruder, Björn Casapietra, eroberte die Herzen mit italienischem Charme und Berliner Schnauze. So zu sein, wie die anderen, hatte ihm schon seine Mutter verdorben: eine echte Operndiva aus Genua. Erst spät lernten sich die Brüder kennen – und auch da konnte der Jüngere nicht viel mit der Musik des Bruders anfangen. Mit „Schlohweißer Tag“ von Silly änderte sich das – heute noch Lieblingstitel von Björn. „Wenn wir zusammen Musik machen, sind wir viel mehr Brüder als im wahren Leben“, merkten die beiden dann aber doch. Und so fanden sie ihre Sprache. Eine, die das Publikum an diesem Abend vergessen ließ, dass Björn ja nur Ersatz-Besetzung für Sängerin Anna Loos war, die er- Sie begeisterten am Sonnabend das Publikum in der Pension Kirschstein: krankt war. C. SENKBEIL Björn Casapietra (li.) und Uwe Haßbecker. Foto: C. S.