FIEGE BAUT ENGAGEMENT IN BREMEN AUS
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FIEGE BAUT ENGAGEMENT IN BREMEN AUS
LOGO DAS FIEGE MAGAZIN NR. 73 I 2010 FIEGE BAUT ENGAGEMENT IN BREMEN AUS ERÖFFNUNG DES MEGA CENTERS IM GÜTERVERTEILZENTRUM LOGO 2 · Inhalt I Gala 16-19 Mamma Mia mit Glanz und Glamour Media Saturn und Fiege Fiege Gala Berlin 2009 I Editorial 3 In eigener Sache: Vorsichtiger Optimismus ist angesagt I Studie Die zehn Gebote der Champions 4-6 I News 7-9 · Online-Shopping auch für Lebensmittel · Fiege Logistik (Schweiz) AG stärkt ihr europäisches Agentennetz · Zertifizierung in Belgien · Bester Logistikdienstleister in Italien · Strategiemeeting in Donauwörth · Workshop zum Image der Logistik bei Fiege · Langjährige Zusammenarbeit bestätigt · Neue Aufgabe für Medienservice · Impressum I Titel Fiege baut Engagement in Bremen aus Podiumsdiskussion beim Logistik-Kongress 10-13 I Pressespiegel 14-15 „In Bremen immer gute Geschäfte gemacht“ I Report Ein Kongress der Emotionen 20 I Report Neue Herausforderung in der Textillogistik 22-23 I Projekte Starke Positionierung als B2C-Logistiker 21 I Porträt 24-27 Ausnahmestellung im gehobenen Modesegment I Special 28-30 Erfolgreiche Projektanbahnung in der Kontraktlogistik I Projekte Lebensmittellogistik für Red Band 31 I Report International Food Standard in Bremen und Bocholt 35 I Special 32-34 Erfolgsstrategien in bewegten Zeiten I Report Eine Alternative im wachsenden E-Commerce-Bereich 36 I Social Responsibility 37-39 · Beispielloser Einsatz des Fiege International Teams · 2.000 Euro für den Förderkreis Viel-Seitig · „Wir sind mächtig stolz auf Sie!“ LOGO Editorial · 3 In eigener Sache Vorsichtiger Optimismus ist angesagt kraften und verzeichnet damit den stärksten Rückgang seit der Liberalisierung der Branche Anfang der 90er Jahre. Die Kontraktlogistik jedoch, der klare Schwerpunkt unseres Unternehmens, hat nur rund zehn Prozent verloren und war damit krisenresistenter. Die Talsohle scheint durchschritten und das Schlimmste überstanden: Vorsichtiger Optimismus fasst langsam Fuß in der Branche, das zeigen die detaillierten Untersuchungen von Wirtschaftsverbänden und -institutionen, die im zweiten Halbjahr 2009 veröffentlicht wurden. Die Logistikbranche wurde von der Weltwirtschaftskrise sehr unterschiedlich betroffen. See- und Luftfracht und auch die europäischen Landverkehre brachen um 20 bis 30 Prozent ein, da sie stark von der Automobilbranche und dem Maschinenbau mit Im- und Export abhängig sind. Der Transport- und Logistikmarkt in Deutschland musste 2009 einen nominalen Wachstumseinbruch von etwa zwölf Prozent ver- Mit einer Fokussierung auf verschiedene Branchen und Nischen im Dienstleistungsportfolio, wie es die Fiege Gruppe bereits seit vielen Jahren erfolgreich praktiziert, können naturgemäß konjunkturelle Schwankungen leichter aufgefangen werden, wobei die Wertschöpfungstiefe durch das Angebot von Mehrwertdiensten weiter optimiert werden sollte. Ganz offensichtlich findet in Krisenzeiten eine verstärkte Rückbesinnung auf eigene Kernkompetenzen in Industrie und Handel mit dem Entschluss zum Outsourcing statt. Das ist die große Chance für Kontraktlogistikdienstleister wie Fiege. Und diese Chance hat unser Unternehmen mit hohen Investitionen in Bau und Betrieb neuer Logistikzentren bereits genutzt: Im Bremer Güterverteilzentrum wurde im November ein neues Mega Center eröffnet, das allen Grund zum Optimismus gibt. Gleich mehrere Kunden werden in dem rund 40.000 Quadratmeter großen Gebäudekomplex nach modernsten Anforderungen logistisch bedient, weitere werden folgen. Noch stehen wir am Anfang eines schwierigen Jahrs, aber wenn wir dabei das Ziel nicht aus den Augen verlieren und unserem Grundsatz der optimalen qualitätsbewussten Arbeit für unsere Kunden nachgehen, werden wir 2010 trotz oder gerade wegen aller unumgänglichen Kosteneinsparungen meistern. Ihre LOGO-Redaktion LOGO 4 · Studie DIE ZEHN GEBOTE DER CHAMPIONS Die Geheimnisse exzellenter Lieferketten Von Prof. Dr. Christopher Jahns und Dipl.-Wi.-Ing. Daniel Rexhausen 1 Eine starke Supply Chain macht ein Unternehmen schnell, kosteneffizient und flexibel. Das ist klar. Weniger klar ist, wie ein Unternehmen zu so einer exzellenten Lieferkette kommt. Was ist das Erfolgsgeheimnis? Eine neue Studie identifiziert gleich zehn davon. Kosten, Servicelevel und Bestandshöhen, sondern verbessern auch das Unternehmensergebnis im Mittel um mehr als zwei Prozentpunkte. „My Chain Delivers“ heißt die Studie, deren Ergebnisse auf dem 26. Deutschen Logistik-Kongress in Berlin präsentiert wurden. Die Forscher untersuchten mehr als hundert Erfolgsfaktoren hinsichtlich ihrer Wirkung auf Kosten, Service, Bestand und Flexibilität der analysierten Lieferketten. Aus dieser Unmenge gewannen sie jene zehn Best Practices, die für Exzellenz in der Supply Chain stehen. Lerne branchenübergreifend von den Besten! Die zehn Best Practices Jedes der zehn Rezepte für sich genommen kann bereits einen Beitrag zur Performance-Steigerung liefern. Ihre volle Schlagkraft jedoch entfalten die Best Practices, wenn sie miteinander kombiniert werden: Die 20 Champions der Studie glänzen mit bis zu 40 Prozent geringeren SupplyChain-Kosten, 20 Prozent höherem Servicelevel und gleichzeitig 30 Prozent geringeren Beständen. Konsequent angewendet optimieren die folgenden zehn Prinzipien nicht nur Viele Manager ahnen, dass ihre Supply Chain nicht überragend ist. Trotzdem übernehmen sie die Erfolgsrezepte der besten Unternehmen nicht. Häufigste Begründung: „Zu unterschiedliche Geschäftsabläufe!“ Die Spitzenreiter der Studie lassen das nicht gelten. Sie blicken trotz aller Unterschiedlichkeiten auf die Konzepte der Champions anderer Branchen, übernehmen deren Best Practices und passen sie unternehmensspezifisch an – mit offensichtlichem Erfolg. 2 Denke in Segmenten! Häufig versuchen Unternehmen ihre Supply Chain so universell zu konfigurieren, dass eine einzige Lieferkette sämtliche Kundenanforde- Zur Person Prof. Dr. Christopher Jahns hat Betriebs- wirtschaft an der Phillips-Universität in Marburg studiert und an der Technischen Universität München promoviert und habili- tiert. Seit Februar 2009 ist er Präsident der European Business School (EBS) in Wiesbaden, die er zuvor seit Juni 2006 als Rek- tor leitete. Prof. Jahns ist Inhaber des SVIStiftungslehrstuhls für Einkauf, Logistik und Supply Chain Management und Executive Director des 2004 von ihm gegrün- deten Supply Chain Management Institute (SMI) an der EBS. Daneben hat er den Vorsitz im Verwaltungsrat der BrainNet Supply Management Group AG und ist seit 2007 Mitglied des Vorstands der Bundes- vereinigung Logistik (BVL). Seit 2008 ver- stärkt er den Beirat der Fiege Gruppe. LOGO Studie · 5 rungen abbildet. Meist scheitern sie daran: „One size fits all“ gilt weder für T-Shirts noch für Supply Chains. Die Spitzenreiter der Studie machen das Gegenteil: Sie segmentieren ihre Supply Chain nach Kundenanforderungen an Servicelevel, Lieferzeit, Qualität und Zusatzleistungen. Bei den Produkteigenschaften segmentieren sie nach Ergebnisbeitrag, Wert-Volumen-Verhältnis, Lebensdauer und Modularität. Außerdem segmentieren sie nach Nachfrage (Volatilität und Regionalität) und nach Beschaffung (Zuverlässigkeit, Flexibilität und Vorlaufzeit). Solche maßgeschneiderten Supply Chains erreichen eine wesentlich höhere Leistungsfähigkeit, Kundenzufriedenheit und Neukunden-Attraktivität. 3 Design folgt Strategie! Die Champions verfolgen eine klare Supply-Chain-Strategie, die in der Organisation auch so umgesetzt und laufend veränderten Anforderungen angepasst wird. Sie formulieren nicht nur klangvolle Strategien, sondern können diese auch bis hinunter auf die operative Ebene umsetzen. Dafür leiten Supply Chain Manager aus der Strategie konkrete Ziele ab und brechen sie bis auf die Ebene des einzelnen Mitarbeiters herab. 4 Zur Person Verantwortlichkeiten ganz oben verankern und Talente entwickeln! Bei der Mehrzahl der Champions ist für die Organisation der Lieferkette ein Manager mit Vorstandsrang verantwortlich: Je höher die Ansiedlung der Verantwortlichkeit im Unternehmen, desto höher die Durchsetzungskraft und die Koordinationskompetenz des Supply Chain Managements. Darüber hinaus haben die Champions erkannt: Wie erfolgreich eine SupplyChain-Strategie umgesetzt wird, hängt vor allem von den Fähigkeiten und Einstellungen der Mitarbeiter ab. Entsprechend viel Aufwand und Budget investieren sie in ein systematisches Talentmanagement. 5 Schaffe Transparenz! Gerade die Verantwortlichen fürs Operative beklagen oft die Intransparenz innerhalb von Supply Chains, was beispielsweise die Lagerbestände einzelner Standorte, was Produktionskapazitäten und Auslieferungsgeschwindigkeiten anbelangt. Diese Daten sind häufig nicht zentral be- Daniel Rexhausen hat Wirtschaftsinge- nieurwesen an den Universitäten Karlsru- he (TH) und Hongkong (HKUST) studiert und absolvierte anschließend einen For- schungsaufenthalt an der University of Oxford. Seit 2008 ist er wissenschaft- licher Mitarbeiter am Supply Chain Ma- nagement Institute (SMI) der European Business School (EBS). 6 kannt. Die Unternehmen der Best Practice schaffen es, alle relevanten Daten zentral zu konsolidieren und verfügbar zu machen. Miss die Performance überschaubar, aber vollständig! LOGO 6 · Studie My Chain Delivers Eine Gemeinschaftsstudie von SMI, McKinsey und BVL Über 120 Unternehmen verschiedenster Branchen und mit unterschiedlichsten Supply-Chain-Strukturen wirkten mit. Die Studie räumt mit einem alten Mythos auf: Wie gut eine Supply Chain ist, hängt nicht von der Branche ab. Die 20 Cham- pions der Studie verteilen sich auf acht Branchen. Die identifizierten zehn Best Practices sind in jeder Branche anwendbar. Konsequent umgesetzt optimieren sie nicht nur Kosten, Servicelevel und Bestand, son- dern verbessern auch das Unternehmensergebnis im Mittel um mehr als zwei Prozentpunkte. Da die Studie fortgesetzt wird, können interessierte Manager sich weiterhin an der Befragung beteiligen: www.mychaindelivers.de Viele Unternehmen rutschen in zwei Extreme ab: Entweder werden zu wenige und oft auch die falschen Kennzahlen gemessen oder aber erschlägt eine Fülle von darüber hinaus zu komplexen KPIs den Betrachter. Die Champions nutzen stattdessen eine überschaubare, aber vollständige Zahl von KPIs. 7 9 Gewährleiste Prozessdisziplin! Verfolge operative Exzellenz! Effektives Management von Supply Chains gestaltet sich oft schwierig, weil sämtliche Unternehmensfunktionen involviert sind. Häufiger Kritikpunkt ist, dass einige Mitarbeiter bereits an Weiterentwicklungen arbeiten, während auf operativer Ebene noch mit Verständnis und Umsetzung der aktuellen Prozesse gekämpft wird. Die Champions sorgen deshalb dafür, dass ihre Prozesse in jedem Bereich klar definiert sind, von allen Beteiligten verstanden und konsequent befolgt werden – bevor sie neue Konzepte entwerfen. Dass Beschaffungs-, Produktionsund Distributionsmanagement in der Regel schon hoch entwickelt sind, hält Champions nicht davon ab, diese Bereiche regelmäßig kritisch zu überprüfen und kontinuierliche Verbesserungen zu erzielen. 8 Stärke dein Demand Management! Die Studie zeigt auch: Ein exzellentes Demand Management führt zu größeren Erfolgen als Verbesserungen in den operativen Bereichen. Trotzdem weist Demand Management über alle Studienteilnehmer betrachtet noch den geringsten Umsetzungsgrad auf. Das bedeutet: Wer sein Demand Management stärkt, kann sich leichter und deutlicher vom Wettbewerb abheben als durch Optimierung an anderer Stelle. 10 Nutze die richtige IT! Die Studie zeigt, dass es weniger auf die neueste als vielmehr auf die richtige IT ankommt. Champions richten ihre IT strikt an den Bedürfnissen ihrer Supply Chain aus. Das kann im Einzelfall ein modernes System eines großen Softwarehauses sein, aber genau so gut auch eine manuell programmierte und gepflegte Datenbank. Wie werde ich Champion? Unternehmen, deren Supply Chain noch nicht die „Champions League“ erreicht hat, sollten ihre Chance nutzen: Ein konsequenter Fokus auf die zehn Best Practices, das zeigt die Studie, steigert die Leistungsfähigkeit von Lieferketten deutlich. LOGO News · 7 Online-Shopping auch für Lebensmittel Einkaufen über den Bildschirm bequem von zu Hause aus – Online Shopping über Fiege auch für Lebensmittel, die bis an die Haustür des Empfängers geliefert werden. Das leistet die Unicoop Tirreno mit ihrem E-Commerce-Dienst „e-commerce Coop“, der bereits seit acht Jahren äußerst erfolgreich in Rom angeboten wird. Einziger LogistikPartner der Supermarktkette ist das Unternehmen Fiege Borruso, das den gesamten Ablauf von der Vorbereitung der Einkaufsbestellungen bis zur s EW Lieferung an den Besteller logistisch bearbeitet und durchführt. In Rom wurde jetzt das neue Internetportal www.laspesachenonpesa.it vorgestellt, das den Kunden in einen virtuellen Supermarkt entführt, in dem er Lebensmittel sowie andere Produkte des alltäglichen Bedarfs ohne zeitliche Einschränkungen oder Zeitverluste kaufen kann. Einen besonderen Service bietet e-commerce Coop behinderten Menschen an: Ihnen werden keine Transportkosten in Rechnung gestellt. Der Service der Fiege-Mitarbeiter umfasst den gesamten Ablauf bis zur Auslieferung an den Besteller. N Fiege Logistik (Schweiz) AG stärkt ihr europäisches Agentennetz Seit November 2009 verfügt die Fiege Logistik (Schweiz) AG mit dem norwegischen Agenten Cargo Partner AS und dem schwedischen Agenten Globex Transport AB über zwei weitere aktive Partner. Diese Partnerschaften versetzt die schweizerische Sparte der Fiege Gruppe in die Lage, mehrere Fahrten pro Woche sowohl von Norwegen und Schweden abgehend als auch dort eingehend für Normalgut sowie Kühlware zu garantieren. Bereits seit Juli 2005 arbeitet die Fiege Logistik (Schweiz) AG erfolgreich mit dem Agenten Skandinavisk Transport System AS in Skandinavien zusammen, welcher wie Cargo Partner AS und Globex Transport AB zur Cargo Partner Group gehört. Damit verfolgt Fiege in der Schweiz das Ziel, den Kunden einen voll umfassenden Service an der ganzen supply chain inklusive Zollabfertigungen und nationaler Transporte sowohl am Bestimmungs- als auch Herkunftsort anzubieten. Die Webseite laspesachenonpesa.it wurde erheblich überarbeitet und ist Dank neuer Technologien in der Handhabung einfacher und praktikabler geworden. Auch die Anzahl der zu erwerbenden Produkte wurde erheblich erweitert, dabei handelt es sich zum Beispiel um Obst und Gemüse, Produkte der Gastronomie, Gebäck, Fleischwaren, Fischwaren und das gesamte Sortiment verpackter Waren sowie Nicht-Lebensmittel einschließlich Baumarkt- und Gartenartikel. Jedes Produkt wird durch ein Foto mit Beschreibung und Preis dargestellt. Das Portal bietet auch eine Sammlung von Rezepten zusätzlich zu vielen Informationen und Vorschlägen über Nahrungsmittel, die mehr als eineinhalb Millionen Menschen, die das Portal jährlich besuchen, zu Gute kommen. Zertifizierung in Belgien Fiege Benelux erreichte für seine logistischen Lösungen für die Kunden Dana und Bobcat/Doosan die Zertifizierung nach ISO 9001 im Fiege Mega Center Puurs II in Belgien. „Das Audit sowie die erfolgte Zertifizierung bestätigen die erfolgreiche Arbeit der letzten Monate und sind gleichzeitig eine Herausforderung, den eingeschlagenen Weg der kontinuierlichen Verbesserung weiter zu gehen“, betonte Koert Damveld, Executive Director Northwest Europe. Die Vorbereitungen für das Audit bedeuteten eine gemeinsame Anstrengung des gesamten BeneluxTeams, darum gehe der Dank an jeden einzelnen Mitarbeiter für sein Engagement bei der Zusammenstellung, Bewertung und anschließenden Dokumentation der darzustellenden Prozesse. LOGO 8 · News Bester Logistikdienstleister in Italien Mit dem „Logistic Award of the Year“, ausgeschrieben vom Politechnikum der Universität Mailand zusammen mit der Fachzeitschrift „Euromerci“, wurde die Fiege Gruppe im November 2009 als bester Logistikdienstleister in Italien ausgezeichnet. Stefano Vincinelli (l.) nahm die Auszeichnung für Fiege entgegen. Der renommierte Award wurde bereits zum fünften Mal vergeben und bedeutet für das Unternehmen Fiege eine weitere Stärkung seiner Position im italienischen Markt. Der Preis ging an Fiege für „die Realisierung und das Management innovativer Logistik Center“ am Beispiel des neuen Zentrums in Colleferro bei Rom, ein 40.000 Quadratmeter großer Logistikkomplex innerhalb des „SLOI“Systems, das sich südöstlich von Rom entlang des Berlino-Palermo-Korridors befindet. „Wir freuen uns sehr über die hohe Auszeichnung, die für uns als Beweis der Anerkennung unserer logistischen Lösungen in Italien s EW N Strategiemeeting in Donauwörth Um die gemeinsame Arbeit für das neue Jahr zu konkretisieren sowie erfolgreich zu intensivieren, trafen sich die Mitglieder des Eurocopter Deutschland (ECD) Global Logistics Teams unter der neuen Leitung von Pierre Lutz und das vor Ort zuständige Logistikteam von Fiege zu einem Strategiemeeting 2010 im November 2009. Schwerpunkt der zwei Tage bildete die Zielsetzung für Neuprojekte, Kommunikation, Transport sowie Aktivitäten zur Produktivitätsverbesserung. In paritätisch besetzten Teams wurden unter der Moderation von Walter Johne, Fiege Director Business Solutions, die einzelnen Themenschwerpunkte vertieft, ausgearbeitet und dem Plenum präsentiert. Hartmut Schwenk, Senior Manager Industrial Technology ECD, hat den Teams dabei die entscheidenden Impulse gegeben. Dabei verpflichtete sich jeder Verantwortliche, seine Projekte voran zu treiben und im vorgegebenen Zeitrahmen umzusetzen. Herauszuheben sind neben Aufgaben zur ständigen Prozess- und Performanceverbesserung sowie der Identifikation von Kostentreibern vor allem zukunftsorientierte Projekte wie z.B. der Aufbau einer komplett getrackten Supply Chain von der Vormontage einzelner Baugruppen bis hin zur Anlieferung bei American Eurocopter in Columbus/ USA. Dies geschieht erstmalig in Kooperation zwischen der Fiege-Niederlassung Donauwörth und dem Bereich Fiege Air&Ocean. Am Ende der zwei Tage wurde sowohl die Strategie der kommenden Jahre mit einer immer höheren Integrationsstufe von Fiege bei Eurocopter entwickelt und festgelegt als auch die daraus abgeleitete Zielsetzung 2010 beschlossen. gilt“, betonte Stefano Vincinelli, CEO der Fiege Gruppe in Italien, bei der Preisverleihung. Fiege sei im italienischen Raum insbesondere in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie engagiert, der von der weltweiten Wirtschaftskrise nur geringfügig betroffen sei, wodurch das Unternehmen dem kommenden Jahr positiv entgegensehe. „Wir haben uns der Krise stellen können und Investitionen nicht nur im Bereich Personal, sondern auch in der Informationstechnologie getätigt und durch den Bau von zahlreichen Logistikzentren optimale Voraussetzungen für die Zukunft geschaffen“. I m p ressu m Logo 73/Februar 2010 Das Fiege Magazin A n s c h r if t : Redaktion Logo Joan-Joseph-Fiege-Straße 1 D-48268 Greven H er au sgeb er: Fiege Stiftung & Co. KG Marketing & Communications Joan-Joseph-Fiege-Straße 1 D-48268 Greven R e d a k t io n : Renate Schindler-Tiedemann Tel. 0 25 71-56 06 65 Fax 0 25 71-91 83 18 [email protected] P r o du k t i o n : Wietheger Druck Nordwalde Auszüge oder inhaltliche Wiedergaben aus diesem Heft sind nur mit Quellenangabe und nach vorheriger Genehmigung durch die Redaktion gestattet. Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion widerspiegeln. Logo erscheint auch in englischer, italienischer und polnischer Sprache. L og o zu m Dow n load : www.fiege.de/pdf/logo/logo.pdf www.fiege.de/english/pdf/logo/logoe.pdf LOGO News · 9 Workshop zum Image der Logistik bei Fiege Um die Stärkung des Images der Logistik insgesamt geht es bei einem mehrteiligen Workshop, dessen erste Sitzung nach Anregung aus den Reihen der BVL-Mitglieder im Spätsommer in Frankfurt stattfand. PR- und Marketing-Experten aus Mitgliedsunternehmen der BVL, Verbänden und Forschungsinstituten sowie externe Beobachter kamen zusammen, um zunächst den Status quo zu dokumentieren und über gemein- s EW same Ziele und mögliche Maßnahmen zu sprechen. Der Workshop steht unter Leitung von BVL-Vorstandsmitglied Frauke Heistermann. Koordiniert wird er von der BVL-Geschäftsstelle. Die lebhafte Diskussionsrunde war sich schnell einig, dass die Logistik zur Verbesserung ihres Images an Begrifflichkeiten, an ihren Bildwelten und am Außenauftritt insgesamt arbeiten muss. Als gute Ansätze wurden der Deutsche Logistik-Kongress und der Tag der Logistik genannt. Zu einem zweiten Termin trafen sich die Teilnehmer in der Systemzentrale der Fiege Gruppe in Greven. Zum Abschluss der intensiven Diskussionsrunde wurden erste konkrete Maßnahmen verabschiedet, darunter die Erstellung eines Handouts für die Basisarbeit im Bereich PR und Marketing. Der nächste Workshop der Reihe findet Anfang März am Rande des Logistics Forums Duisburg statt. N Die langjährige Zusammenarbeit bestätigten durch Vertragsverlängerung Sang Yong Lee, CEO von LGEMK (Ungarn), und Árpád Vásárhelyi, CEO von Fiege in Ungarn. Langjährige Zusammenarbeit bestätigt In Ungarn wurde eine Verlängerung des bestehenden Vertrags zwischen Fiege und LG Electronics beschlossen, womit die bewährte Zusammenarbeit zwischen dem Logistikdienstleister und der ungarischen Tochtergesellschaft von LGE positiv bestätigt wurde. Fiege Kft. ist in Un- garn für die Lagerlogistik, die internationale Spedition, die regionale und nationale Distribution, die Zollabfertigung und das Zolllager der Produkte von LG Electronics zuständig. Dazu zählen vorrangig Haushaltsgeräte, TV Audio Video Produkte, Handys, ITProdukte und Klimatechnikgeräte. Neue Aufgabe für Medienservice Medienservice GmbH & Co. KG, Frankfurt, im Jahr 2000 gegründete Logistiktochter der Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH (51 Prozent) und dem Presselogistiker F-LOG AG (49 Prozent), hat im September 2009 den Auftrag als Generalunternehmer der Neuen Zürcher Zeitung AG erhalten. Der Verantwortungsbereich umfasst sowohl die Überwachung des Druckstandortes in Offenbach als auch die Organisation und Logistiksteuerung des Transports, des Einzelverkaufs (Handel) und der Abonnementzustellung (Haushalte) weltweit außerhalb der Schweiz. Medienservice wird die reibungslose Logistik der zeitsensiblen Printmedien über das seit vielen Jahren erfolgreich für die FAZ sowie weitere überregionale, nationale und internationale Titel anderer Verlagshäuser permanent optimierte Transport- und Zustellnetz sicherstellen. Der jährliche Logistikumsatz wird bei rund vier Millionen Euro liegen. LOGO 10 · Titel Fiege baut Engagement in Bremen aus Logistikunternehmen eröffnet Mega Center im Güterverteilzentrum „Mit diesem neuen Mega Center im Güterverteilzentrum bauen wir bewusst unser unternehmerisches Engagement in Bremen aus“, betonte Dr. Hugo Fiege, Vorstandsvorsitzender der Fiege Stiftung, in seiner Ansprache zur offiziellen Eröffnung des Fiege Mega Centers Bremen II am 4. November 2009. „Fiege und Bremen – das hat Tradition“, sagte er, denn hier in Bremen sei vor genau 50 Jahren die erste Niederlassung der Fiege Gruppe in Betrieb gegangen. „Wir haben in Bremen unsere Aktivitäten kontinuierlich ausgebaut, sind immer nach vorn gegangen und haben trotz Wirtschaftskrise in dieses Zentrum investiert, denn wir blicken positiv in die Zukunft!“ Auch Bürgermeister Jens Böhrnsen, der als Ehrengast zu der Eröff- Rund 40.000 Quadratmeter Lager- und Logistikflächen stehen für die Produkte verschiedener Kunden zur Verfügung. Michael Müller, FiegeChef Norddeutschland und Asien, führte gut gelaunt durch das abwechslungsreiche Programm der Eröffnungsfeier. Als positiven Ausblick in die Zukunft bezeichnete Dr. Hugo Fiege, Vorstandsvorsitzender der Fiege Stiftung & Co. KG, das neue Mega Center in Bremen. Niederlassungsleiter Detlef Strauß stellte das Bremer Güterverteilzentrum in allen Facetten vor. LOGO Titel · 11 nungsveranstaltung gekommen war, stellte in seiner Rede die jahrelange Verbindung zwischen dem Logistikunternehmen und der Hansestadt heraus: „Das Unternehmen zählt zu den Pionieren im GVZ, die damals die Herausforderung annahmen und die Chancen erkannten.“ Mit Investitionen in Höhe von rund 30 Millionen Euro hat Fiege einen hochmodernen Lagerkomplex für den deutschen Einzelhandel und Discounter errichtet. Mit dem Neubau, der eine Kapazität von 58.000 Palettenstellplätzen besitzt, erweitert Fiege die auf vier Standorte im GVZ verteilte Logistikfläche auf insgesamt 110.000 Quadratmeter. Die Zahl der Beschäftigten wächst in der Hansestadt auf rund 300 Mitarbeiter. „Das Bremer GVZ bietet mit der Schienenanbindung von und zu den Seehäfen und in Richtung großer Industriezentren ausgezeichnete Standortvoraussetzungen“, sagt Dr. Hugo Fiege, Vorstandsvorsitzender der Fiege Stiftung & Co. KG. „Da ein Großteil der hier gelagerten Güter aus Übersee importiert wird, ist die Nachbarschaft zu Bremerhaven ein wichtiges Kriterium für unsere Kunden.“ Weiteren Auftrieb für die Metropolregion Nordwest und das GVZ verspricht sich das Unternehmen vom JadeWeserPort: „Das Bremer GVZ wird durch die Nähe zum Tiefwasserhafen unmittelbar von den Felix Fiege, Mitglied des erweiterten Fiege-Vorstands, referierte zum Thema „Interkontinentale Kontraktlogistik – Supply Chain Lösungen für Europa und Asien“. Bürgermeister Jens Böhrnsen stellte in seiner Rede die jahrelange Zusammenarbeit mit Fiege in den Mittelpunkt. LOGO 12 · Titel Glückwünsche der Stadt Bremen überbrachte Bürgermeister Jens Böhrnsen (r.) an Dr. Hugo Fiege. Zufrieden mit der Entwicklung im GVZ zeigte sich Nanu-NanaGeschäftsführer Peter Heep (r.) im Gespräch mit Heinz Fiege. wachsenden Umschlagmengen profitieren“, ist Dr. Fiege sicher. „Aufgrund der guten Hinterlandanbindung kann Bremen hier eine zentrale Dienstleistungsfunktion für den Hafen übernehmen.“ Im neuen Fiege Lager, das über einen eigenen Qualitätssicherungsbereich verfügt, werden Importwaren aus Bremerhaven und Produkte regionaler Hersteller eingelagert, zu Sortimenten zusammengestellt und schließlich deutschlandweit ausgeliefert. Zu den Kunden, die von Fiege Bremen logistisch bedient werden, gehören unter anderen die REWE Group, Melitta, Nanu Nana und die Heristo Gruppe. Sie eröffneten das neue Logistik Center in Bremen (v.l.n.r.): Felix Fiege, Michael Müller, Dr. Hugo Fiege, Peter Heep, Bürgermeister Jens Böhrnsen, Heinz Fiege und Detlef Strauß. LOGO Titel · 13 Arnold Hermann, Melitta-Geschäftsführer (r.) freute sich mit Felix Fiege über den gelungenen Logistikkomplex. Für eine humorvolle Abwechslung des Programms am Eröffnungstag sorgte das Improtheater Münster. Das nach ökologischen Kriterien erbaute Lagerhaus bezieht Strom zum Teil aus einer eigenen Windkraftanlage und verfügt über Ausgleichsflächen, die als Biotop angelegt sind. Innovative Technik, wie ein automatisches Be- und Entlade- Weiträumige Hallen kennzeichnen das neue Mega Center im Güterverteilzentrum. system, sorgt für extrem kurze Umschlagzeiten: Innerhalb von nur acht Minuten kann ein Lkw mit 30 Tonnen Ware komplett be- oder entladen werden. Die bundesweite Warenanlieferung an die Regionalläger des Handels erfolgt gebündelt, indem die Waren unterschiedlicher Hersteller vor Auslieferung für die einzelnen Outlets zusammengestellt werden. Dies führt zu deutlich weniger Lkw-Verkehr und damit zu geringeren Lärm- und CO2-Belastungen. LOGO 14 · Pressespiegel „In Bremen immer gute Geschäfte gemacht“ Fiege weiht im Güterverkehrszentrum neues Megacenter ein – Größter Logistiker in Familienbesitz Anlässlich der Eröffnungsfeier des Fiege Mega Centers II stellte sich Dr. Hugo Fiege, Vorstandsvorsitzender der Fiege Stiftung & Co. KG, der größten Bremer Tageszeitung „Weser-Kurier“ zum Gespräch. Das Interview, das am 4. November 2009 veröffentlicht wurde, führte Annemarie Struß-von-Poellnitz. Sie weihen hier heute ein großes Logistikzentrum ein. Was für eine Rolle spielt Bremen in Ihrer Unternehmensstrategie? Nach unserem Gründungsstandort in Greven bei Münster ist Bremen unser ältester Standort. Die erste Niederlassung war an der Kornstraße. Damals gab es dort noch Schrebergärten. Es ist eine meiner Kindheitserinnerungen, dass ich da in kurzen Lederhosen mit meinem Vater durch die Schrebergärten gestapft bin, und er hat das Grundstück dort abgeschritten. Viele Jahre später waren wir dann die ersten Anrainer im Güterverkehrszentrum (GVZ). Die Entwicklung des GVZ klemmte damals, da wollte keiner hin, und dann haben wir uns dazu entschlossen. Wir haben es nie bereut. Wir sind in Bremen sehr zufrie- den und haben hier immer gute Geschäfte gemacht. Sind Sie mit 20000 Beschäftigten und 1,8 Milliarden Umsatz im Jahr eigentlich noch ein Mittelständler? Wir sind ein inhabergeführtes Familienunternehmen. Das beschreibt den Charakter unseres Unternehmens eigentlich am besten. Die fünfte Generation ist mittlerweile mit Jens Fiege und Felix Fiege in die Führung des Unternehmens eingetreten. Sie sind sehr stark gewachsen. Ist für ein Familienunternehmen da irgendwann eine Grenze erreicht? Die Größe, die unser Unternehmen jetzt hat, ist schon wichtig, um auch Aufträge von Großkunden abwickeln zu können. Wenn wir nur halb oder viertel so groß wären, würde der eine oder andere wohl sagen: Fiege ist zwar sehr kompetent, aber bevor wir die mit einem Auftrag von 50 oder 100 Millionen Investment beauftragen, gehen wir lieber zu einem größeren Konzern. Aber so sind wir auf der einen Seite groß genug, um große Logistikzentren zu bauen, und wir bekommen auch die entspre- chenden Aufträge. Wir sind aber auf der anderen Seite noch nicht so groß, dass die Organisation unübersichtlich würde. Sie haben um die Jahrtausendwende einen Börsengang geplant und sich dann dagegen entschieden. Ist das für die Zukunft noch eine Option? Das betraf damals einen Teilbereich, die Medienlogistik, damals etwa zehn Prozent vom Umsatz. Der neue Markt brach zu diesem Zeitpunkt gerade ein, deshalb haben wir den Börsengang abgesagt. Schon bei der Vorbereitung des Börsenganges haben wir gelernt: Das ist eine Welt, die passt nicht zu uns. Das werden mein Bruder und ich nicht wiederholen. Familienunternehmen waren lange Zeit Lieblinge der Wirtschaftspresse, bis spektakuläre Fälle wie Meckle, Schickedanz/Quelle und Schaeffler bekannt wurden. Offenbaren sich da nicht auch Schwächen von Familienunternehmen? PRESSESPIEGEL - PRESSES Es gibt durchaus Schwächen von Familienunternehmen. Die Frage LOGO Pressespiegel · 15 ist, ob sie sich beherrschen lassen. Es darf keine unkontrollierte Macht durch eine Person geben, keinen Patriarchen, der an der Spitze steht, und alles, was er sagt, ist Gesetz. Deshalb haben wir immer darauf geachtet, dass wir externe Manager hineinholen, im Zentralvorstand sogar mehr Externe als Familienmitglieder. Zusätzlich haben wir einen Beirat, der die Führung kontrolliert. Wie beurteilen Sie die aktuelle Situation in der Logistik? Die Logistikbranche ist von der Krise sehr unterschiedlich betroffen. See- und Luftfracht und auch die deutschen und europäischen Landverkehre sind um 20 bis 30 Prozent eingebrochen, weil sie zum Beispiel viel zu tun haben mit der Automobilbranche, mit Maschinenbau, überhaupt mit Im- und Export. Die Kontraktlogistik, die unser Schwerpunkt ist, hat nur rund zehn Prozent verloren und war damit deutlich krisenresistenter. Fiege wird Ende dieses Jahres einen Umsatzrückgang von knapp zehn Prozent bilanzieren. Wann wird die Konjunktur wieder anziehen? Nach unserer Einschätzung werden unsere Kunden im Jahr 2010 diese zehn Prozent wieder aufholen. Außerdem rechnen wir im kommenden Jahr mit einem Zuwachs an Outsourcing. Diese beiden Faktoren werden in Summe zu einem Umsatzzuwachs führen. Unter dem früheren SPD-Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee ist der erste Masterplan Güterverkehr und Logistik erarbeitet worden. Jetzt führt Peter Ramsauer von der CSU das Ressort. Ist das für Sie gut oder schlecht? Das kann man noch nicht beurteilen. Aber bei Tiefensee gab es viel Kritik am Investitionsstau in der Verkehrsinfrastruktur. Die Bremer wissen das. Das betrifft Autobahnen, das Schienennetz, auch einige Flughäfen. Mein Eindruck ist, dass der Verkehrsetat deutlich zu niedrig ausgestattet ist. Da fehlen jedes Jahr einige Milli- arden. Aber die Diskussion bringt nichts angesichts der Haushaltslage und der hohen Verschuldung. Die Chance, um das Schlimmste zu verhüten, sind Modelle zu Public-PrivatePartnership. Teile der Straßen werden privatisiert und können gegen Maut benutzt werden. Das ist nicht schön, aber besser, als gar keine Infrastruktur zu haben. Bundeskanzlerin Angela Merkel war auf ihrer Sommerreise auch bei Fiege. Hatten Sie das Gefühl, verstanden zu werden mit Ihren Anliegen? Frau Merkel fragt immer sehr interessiert nach und hat genau verstanden, was wir machen. Ihr ist absolut klar, dass die Logistik für Deutschland eine große Chance ist, auch in Bezug auf Arbeitsplätze. Wir sind in einer geopolitisch günstigen Lage: In Osteuropa wird produziert und in Paris und London wird konsumiert. Dazwischen liegt Deutschland. Die Logistikbranche hat es bisher geschafft, einen großen Teil der Wertschöpfung in diesem Prozess nach Deutschland zu holen, weil wir hochqualifiziertes Personal und effiziente Prozesse haben. Dadurch sind wir sehr wettbewerbsfähig. SPIEGEL - PRESSESPIEGEL Bewegt sich das bei Ihnen auch in dieser Größenordnung? LOGO 16 · Gala Mamma Mia mit Glanz und Glamour Fiege Gala Berlin 2009 im Spiegelpalast LOGO Gala · 17 Die schönsten ABBA-Hits der 70er Jahre wurden auf der Bühne des Spiegelpalasts in der Bar jeder Vernunft wieder lebendig, als die Fiege Gruppe zu ihrer Gala-Veranstaltung während des LogistikKongresses am 22. Oktober 2009 in Berlin eingeladen hatte. Echt, frech, stark – das sind die Attribute, die perfekt auf die drei Sängerinnen passen, die „Waterloo“, „Dancing Queen“ und viele andere Songs aus dem Musical „Mamma Mia!“ den Gästen der Fiege Grup- pe mit viel Schwung und Charme präsentierten. Und die Zuschauer ließen sich mitreißen! Alex Avenell, Annika Bruhns und Susanne Elisabeth Walbaum, drei PowerFrauen aus der deutschen Original-Musical-Produktion „Mamma Mia!“ aus Hamburg, schafften es spielend, mit starken Stimmen und glamourösem Auftritt ihr Auditorium von den Stühlen zu reißen und im Takt der gängigen Rhythmen eintauchen zu lassen in die großen Hits der neueren Zeit. LOGO 18 · Gala Hartmut Mehdorn, Uschi Fiege, Hélène Mehdorn und Heinz Fiege. Hugo Fiege, Ralf Jahncke und Heinz Fiege. Begrüßung der Gala-Gäste durch Hugo Fiege. Michal Koliandr, Miroslav Kopriva und Jaroslav Aujezdsky. Beste Stimmung am Tisch von Jens Fiege. Jörg Meyer, Michael Suden und Mark Maurer. LOGO Gala · 19 Begeisterung pur bei den Gästen im Spiegelpalast. Stefan Kurrle, Isabella und Andreas Stockert. Gerhard Kespohl und Heinz Fiege. Hugo und Lisa Fiege. Helmut Wlcek und Karl-Heinz Czauderna. Michael Müller und Andreas Franke. Gut gelaunte Gäste am Tisch von Felix Fiege. 20 · Report Ein Kongress der Emotionen 26. Deutscher Logistikkongress mit starker Podiumsdiskussion Der 26. Deutsche Logistikkongress in Berlin war von Emotionen geprägt – kein Wunder angesichts der Themen, die im Mittelpunkt vieler Vorträge und Diskussionen standen: Stärken und Risiken inhabergeführter Unternehmen kamen in einer emotional geführten Podiumsdiskussion unter der Moderation von Theo Koll zur Sprache, für mehr Menschlichkeit in der Logistik wurde in einem viel beachteten Vortrag von Randy Lewis aus dem Gastland USA geworben, eine Analyse der transatlantischen Beziehungen war das Thema von Joschka Fischer in seinem Vortrag zum Ende des Kongresses, und Joachim Gauck hielt ein Plädoyer für die Freiheit in seiner nachdenklich stimmenden Rede anlässlich des Gala-Abends zur Preisverleihung. Auf dem Podium im großen Plenarsaal des Kongresses trafen sich am ersten Tag zu einer spannenden und auch kontrovers geführten Diskussion Dr. Hugo Fiege, Trigema-Chef Wolfgang Grupp, Klaus-Michael Kühne, Kühne + Nagel International AG, und Angelika Reichelt, Reichelt Elektronik GmbH. Streitbare Ansichten vertrat Wolfgang Grupp, der seine Gene für die unabdingbare Nachfolge seiner Kinder in das Unternehmen verantwortlich machte. Einig war sich die Runde darüber, dass sich inhabergeführte Unternehmen bisher einigermaßen gut durch die wirtschaftliche Flaute navigieren, die positive Grundstimmung, die sich derzeit in der Logistikbranche breit mache, sei bereits spürbar. Und der Logistik sei es zu verdanken, dass „wir aus der Wirtschaftskrise mit einem blauen Auge davon kommen“. Dass inhabergeführte Unternehmen nicht unbedingt „besser“ als börsennotierte seien, wurde von allen Podiumsteilnehmern bestätigt. Beide Modelle hätten ihre Vor- und Nach- Anlässlich des Gala-Abends zur Preisverleihung hielt Joachim Gauck eine nachdenklich stimmende Rede. teile, an beiden müsse weiter gearbeitet werden, lautete das Fazit. Rund 3.100 Teilnehmer aus 40 Nationen, 180 Aussteller und 200 akkreditierte Medienvertreter sprechen für den Erfolg des Kongresses, dessen Grundgedanke ist und war, mit entsprechender Öffentlichkeitswirkung logistisches Wissen unter den Fachleuten zu verbreiten und mittelbar auch ins breite Publikum zu tragen. Heute ist der Deutsche LogistikKongress die wichtigste jährlich ausgerichtete Logistikveranstaltung Europas. Er hat sich in 25 Jahren zum zentralen Treffpunkt der Wirtschaft in Deutschland entwickelt. Jedes Jahr kommen aber auch mehr ausländische Gäste, um vom Wissensaustausch und den konzentrierten Möglichkeiten der Kommunikation zu profitieren. Eine starke Podiumsdiskussion boten Klaus-Michael Kühne, Wolfgang Grupp, Dr. Hugo Fiege und Angelika Reichelt unter Leitung von Fernsehmoderator Theo Koll (v.l.n.r.). Der begehrte Logistikpreis 2009 zeichnete das Projekt „Modulare Logistik: Die Lösung für Multi-ChannelVertrieb“ der Würth-Gruppe aus. LOGO Portrait · 21 Starke Positionierung als B2C-Logistiker Fiege übernimmt E-Commerce-Logistik für Media-Saturn-Unternehmensgruppe Die Saturn- und Media Märkte werden die Prozesse der E-Commerce-Plattform ebenfalls nutzen und somit ihren Service für ihre lokalen Kunden erweitern können. Eine neue Aufgabe in der Distribution von Elektroartikeln hat die Fiege Gruppe jetzt für die Media-SaturnHolding GmbH übernommen. Die Unternehmensgruppe mit Sitz in Ingolstadt, zu der die Elektrofachhändler Media Markt und Saturn gehören, ist mit über 800 Märkten in 16 Ländern europäischer Marktführer im Bereich Elektrofachhandel. Fiege wird die Logistikabwicklung für den E-CommerceHandel von Media-Saturn im Rahmen der Multi-Channel-Strategie des Unternehmens übernehmen. Der Start des Online- Geschäfts ist im Laufe des ersten Halbjahres 2010 zunächst in den Niederlanden und in Österreich geplant. Der Aufgabenbereich von Fiege umfasst die komplette Abwicklung aller logistischen Dienstleistungen inklusive Wareneingang, Lagerung, Konfektionierung und Kommissionierung der Waren für den Endverbraucher, den Versand sowie verschiedene Value Added Services für rund 16.000 Artikel. Die Multi-Channel-Strategie von MediaSaturn sieht eine enge Verknüpfung von Online- und stationärem Geschäft vor. Saturn- und Media Märkte werden die Prozesse der E-Commerce- Plattform daher ebenfalls nutzen und somit ihren Service für ihre lokalen Kunden erweitern können. Über die Media-Saturn Unternehmensgruppe Mit einem Nettoumsatz von 19 Milliarden Euro und über 60.000 Mitarbeitern im Jahr 2008 sind Media Markt und Saturn Deutschlands und Europas Elektrofachmärkte Nummer Eins. Der Erfolg der unter dem Dach der Media-Saturn-Holding GmbH vereinten Vertriebslinien beruht auf der einzigartigen Auswahl an Markenprodukten zu Tiefpreisen, kompetenter Beratung, gutem Service, einem unverwechselbaren Werbeauftritt und ihrer dezentralen Struktur. Jeder Geschäftsführer ist zugleich Mitgesellschafter seines Marktes und zeichnet damit für Sortiment, Preisgestaltung, Personal und Marketing verantwortlich. Media Markt und Saturn werden unabhängig voneinander geführt und stehen im Wettbewerb zueinander. Die mehrheitlich zur Metro AG gehörende Gruppe ist derzeit mit über 800 Märkten in 16 europäischen Ländern vertreten. Zu den bei einem solchen Geschäft besonders interessanten zusätzlichen Dienstleistungen, den Value Added Services, zählen unter anderem die kundenindividuelle Zusammenstellung der Bestellungen aus allen möglichen Produktkombinationen des breiten Angebotsspektrums der Media Saturn Holding und die bruchsichere Verpackung für den Paket- und/oder Speditionsversand, die Postleitzahlsortierung für eine schnellere Auslieferung durch die Paketdienste an die Kunden sowie die Seriennummernverfolgung und auf Kundenwunsch das Verpacken der Artikel als Geschenk. Niederlanden haben die beiden Unternehmen bereits jetzt die Grundlage für eine mögliche Zusammenarbeit in weiteren Ländern Europas gelegt. Die Artikel umfassen das komplette Sortiment von Media Markt und Saturn wie zum Beispiel Unterhaltungselektronikgeräte (TV, Hifi etc.), FotoVideoequipment, Speichermedien, weiße Ware (Waschmaschinen, Mikrowellen etc.) und Haushaltsgeräte (Mixer, Staubsauger). Neben der Vereinbarung zum Start des MultiChannel-Angebots von Media Markt und Saturn in Österreich und den Die Zusammenarbeit mit Fiege bietet Media-Saturn den Vorteil, mit einem Dienstleister zu arbeiten, der in nahezu denselben europäischen Ländern aktiv ist wie das Unternehmen selbst, womit Synergieeffekte erfolgreich genutzt werden können. Die Fiege Gruppe bestätigt mit diesem Auftrag ihre starke Positionierung auf dem europäischen Markt als B2C-Logistiker. LOGO 22 · Report Neue Herausforderung in der Textillogistik Gerry Weber International AG übergibt Logistik der Liegeware von Gerry Weber Edition Die Fiege Gruppe hat seit Oktober 2009 die Logistik der Liegeware der Marke Gerry Weber Edition des weltweit bekannten Lifestyle-Konzerns Gerry Weber International AG mit Sitz in Halle/Westfalen übernommen. Die Produkte der Casual Kollektion Gerry Weber Edition werden im Fiege Mega Center Ibbenbüren logistisch bearbeitet und weltweit versandt. Kernmarkt ist Europa, insbesondere Deutschland und die Benelux-Länder. „Wir freuen uns, diesen verantwortungsvollen Auftrag erhalten zu haben und sind sicher, die neue Herausforderung in der Textillogistik für unseren Kunden erfolgreich zu meistern“, erklärt Jens Fiege, Vorstand der Fiege Stiftung & Co. KG. Mit der Übernahme dieses Geschäfts erweitert und verstärkt die Fiege Gruppe um ein erhebliches Maß ihre führende Rolle in der Textillogis- Gerry Weber ist bekannt für exklusive Mode. LOGO Report · 23 Mehr als fünf Millionen Teile werden pro Jahr im Mega Center Ibbenbüren logistisch bearbeitet. tik, die insbesondere in Ibbenbüren mit weiteren bekannten Kunden der Modebranche einen hohen Stellenwert hat. „Wir können uns bei diesen neuen logistischen Aufgaben auf perfekt geschulte Mitarbeiter verlassen, die bereits seit Jahren über großes logistisches Know-how und spezielle Kenntnisse über die empfindlichen Produkte der Modebranche verfügen“, betont Jens Fiege. „Synergien können besser ausgeschöpft und die Auftragsspitzen in diesem dynamischen Geschäft verarbeitet werden.“ Die Marke Gerry Weber Edition ist eine Einzelteil-Kollektion, bestehend Zur Qualitätskontrolle zählt auch das Vermessen einzelner Teile. aus Strick, Shirts, Blusen, Hosen und Röcken. Auf einer Lagerfläche von 6.500 Quadratmetern im Mega Center Ibbenbüren werden mehr als fünf Millionen Teile pro Jahr abgewickelt. Zu den Standardleistungen zählen die Qualitätskontrolle, Warenvereinnah- mung, Kommissionierung, Verpackung und Verladung. Als Value Added Services werden Label und RFID-Etiketten appliziert, Sicherheitsetiketten angebracht, Promotionaktionen zusammengestellt sowie Preisauszeichnungen durchgeführt. LOGO 24 · Porträt Ausnahmestellung im gehobenen Modesegment Gerry Weber International AG vertreibt 25 Millionen Kleidungsstücke pro Jahr Über 1400 Shopflächen in der ganzen Welt bieten exklusive Mode von Gerrry Weber. Mehr als 340 Houses of Gerry Weber, über 1400 Shopflächen in der ganzen Welt und erfolgreiche Marken-Online-Shops lenken weltweit die Aufmerksamkeit auf die Marken der Gerry Weber International AG. Mit Gerry Weber, Gerry Weber Edition, G.W., Taifun und Samoon by Gerry Weber werden heute fünf Marken unter dem Dach der Holding produziert. Ergänzt durch Lizenzprodukte wie Schuhe und Taschen trifft die LOGO Porträt · 25 Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in Halle, Westfalen. vielseitige Mode in Berlin genauso wie in Dubai oder Ottawa den Nerv der Kunden und hat aus dem Unternehmen Gerry Weber einen börsennotierten, weltweit bekannten Lifestyle-Konzern gemacht. Unter dem Dach der Holding werden heute fünf eigene Marken produziert – jährlich etwa 25 Millionen Kleidungsstücke. Zu dem hohen Bekanntheitsgrad des Unternehmens beigetragen haben die in 2009 zum 16. Mal stattfindenden Gerry Weber Open, die jedes Jahr den Blick der Welt auf Halle/Westfalen lenken. Durch Fernsehübertragungen des einzigen deutschen ATP-Rasentennisturniers in mehr als 120 Länder, hat auch der Name Gerry Weber immer mehr an internationaler Bekanntheit gewonnen. In Deutschland kennen über 62 Prozent der 14- bis 64-Jährigen in der Gesamtbevölkerung die Marke Gerry Weber – das sind 31,18 Millionen Personen. Bei Frauen zwischen 30 und 64 Jahren verfügt Gerry Weber sogar über eine Bekanntheit von gut 72 Prozent. (Quelle: SpiegelStudie „Outfit 6“, April 2007). Die Gerry-Weber-Mode und die Gerry Weber Open passen gut zusam- men und unterstreichen den LifestyleGedanken des Unternehmens. Neben dem Konzern mit seinen drei Modemarken und dem Stadion gehören außerdem ein Vier-Sterne-Hotel mit exklusiver Wellness-Anlage und ein Event-Center zur Gerry Weber World. So baut sich um die Modemarken eine komplette Welt auf, durch die sich das ostwestfälische Unternehmen erfolgreich gegenüber LOGO 26 · Porträt Die Marken der Gerry WeberGruppe besitzen eine Ausnahmestellung im gehobenen Segment. „Unsere Mode entspricht dem Geschmack der Kundin und des Kunden. Wir wissen genau, was in unseren Häusern gut läuft, daran orientieren sich unsere Designer bei der Umsetzung dem Wettbewerb abgrenzt. Veranstaltungen wie die Gerry Weber Open mit regelmäßigem Star-Aufgebot aus Sport und Entertainment tragen nicht nur zur Steigerung des Bekanntheitsgrades bei, sondern übertragen die kosmopolite Strahlkraft auch auf die Marken der Gerry Weber Gruppe. Die Zahlen zeigen den Erfolg der Gerry Weber International AG schwarz auf weiß: Im Geschäftsjahr 2008 erwirtschaftete das Unternehmen mit über 2300 Mitarbeitern einen Umsatz von 570 Millionen Euro. Rund 45 Prozent davon wurden im Ausland erzielt. Zu den wichtigsten Absatzmärkten gehören dabei die Beneluxstaaten, England und Irland, Österreich, die Schweiz und Skandinavien. Aber auch der asiatische Markt, Osteuropa, der Mittlere und Ferne Osten sowie Kanada gewinnen immer mehr an Bedeutung. neuer Trends“, erläutert der Vorstandsvorsitzende Gerhard Weber. Die Mischung passt: ein hoher Modegrad, perfekte Passformen und eine ausgezeichnete Qualität zu moderaten Preisen machen die Marken aus dem Hause Gerry Weber einzigartig und unverwechselbar. LOGO Porträt · 27 Gerry Weber Die Kernmarke Gerry Weber bietet hoch- wertige Kombi-Kollektionen für die „Mo- dern Woman“ ab 30 Jahren, passt sich den modischen Bedürfnissen der Kundin an und entwickelt sich mit ihr weiter. Trendige Schnitte und Materialien, auf- wändige Verarbeitungen, liebevolle Details und harmonische Farbspektren rung“ als sehr gut. Pro Jahr präsentiert Gerry Weber sieben Kollektionen mit je- weils drei bis fünf Themen, so dass der Handel im 14-tägigen Rhythmus neue Ware erhält. Erweitert wird der Marken- auftritt durch Gerry Weber Edition und G.W. Bei Gerry Weber Edition handelt es sich um eine Einzelteil-Kollektion, beste- kennzeichnen die eigenständige Kollek- hend aus Strick, Shirts, Blusen, Hosen, die der Branchenzeitschrift Textilwirt- und Laune durch trendige Einzelteile tionshandschrift der Marke. Doch nicht nur darin belegt das Label laut einer Stu- schaft den vordersten Rang. Einzelhändler beurteilten hier unter anderem auch die „Kompetenz bei Blazern, Hosen und Röcken“, „Gute Passformen“ und „Richti- ge, vollständige und pünktliche Liefe- Röcken und Outdoorjacken. Damit kann die Kundin ihre Garderobe nach Lust oder Basics ergänzen. Das preisbewuss- te Label G.W. bringt modisch top-aktuel- le Teile in schnellem Lieferrhythmus. Farbliche Abstimmungen sorgen für grenzenlose Styling-Möglichkeiten. LOGO 28 · Special Erfolgreiche Projektanbahnung in der Kontraktlogistik von Heiko Wrobel und Prof. Peter Klaus Zwei Veränderungen haben die Logistikbranche seit den 1990er Jahren sichtbar revolutioniert: die Deregulierung der Logistikmärkte und der Trend in allen Feldern der Wirtschaft zur „Konzentration auf Kernkompetenzen“ bzw. das damit ausgelöste Outsourcing von ganzen LogistikProzessketten. Aus angestaubten Staatsbetrieben und schlichten Transporteuren hat sich eine moderne Logistikdienstleistungswirtschaft entwickelt, die ihren Kunden heute individuelle und hoch komplexe Problemlösungen entlang der Supply Chains anbietet. Der Markt für maßgeschneiderte Logistik-„Solutions“ wird in der Branche seit einigen Jahren unter dem Begriff der „Kontraktlogistik“ diskutiert. Aktuelle Marktstudien wie die „TOP 100 der Logistik“ der Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Supply Chain Services (SCS) in Nürnberg (vormals Fraunhofer ATL) schätzen das Outsourcing-Potenzial für Kontraktlogistikdienstungen in Europa auf etwa 374 Milliarden Euro, von denen bislang erst weniger als 25 Prozent tatsächlich an externe Dienstleister vergeben sind. Allerdings: die aktuelle Konjunkturkrise hinterlässt auch im Markt für Kontraktlogistik ihre Spuren. Wo gesamtwirtschaftliche Aktivitäten langsamer laufen, reduziert sich auch die Logistiknachfrage. Und die Bemühungen in den Unternehmen der Auftrag gebenden Wirtschaft zur Einhaltung von Arbeitsplatzgarantieren führen zu gelegentlichen Rückführungen outgesourcter Aktivitäten. Die „Megatrends“ der Globalisierung und der Konzentration auf Kernkompetenzen werden jedoch schon bald wieder für weiteres Wachstum der Kontraktlogistik sorgen. Hinzu kommt, dass viele Unternehmen gerade in der Krise ihre Logistikprozesse auf den Prüfstand stellen, um mögliche Potenziale der Kostensenkung und -flexibilisierung auszuloten. Die professionelle Anbahnung und Entwicklung von Kontraktlogistikgeschäften ist und bleibt damit für beide Seiten des Verhandlungstisches – Kontraktgeber und Logistikdienstleister – eine der anspruchsvollsten Aufgaben der Logistikwirtschaft. Mit der aktuellen Studie „Projektanbahnung in der Kontraktlogistik“ hat die Fraunhofer SCS auf der Basis von 24 Experteninterviews mit Dienstleistern und Verladern die Entstehung von Logistikpartnerschaften untersucht. Es wurden zwölf erfolgskritische Phasen dieses Prozesses identifiziert. Einige ausgewählte Ergebnisse der Studie werden im Folgenden kurz vorgestellt: Hohe Qualität der Ausschreibungen Sowohl Dienstleister als auch Verlader sehen in qualitativ hochwertigen Ausschreibungsunterlagen eine grundlegende Voraussetzung für die LOGO Dienstleister Buying Center Organisationsstrukturen, Akteure, Steuerungsmechanismen Sourcing Inhaltlicher Abstand der Vertragspartner/ Intensität der Beziehung Verlader Special · 29 1 Konta kta nba hnung 3 K onze pti on 4 Ausschre i bung 7 RF I Auswa hl RF Q Le a d 2 Konta kta nba hnung 5 Ausschr e i bungsprüfung 6 8 Operations/ Kontinuierliches Verbesserungsmanagement 9 9 Lol Ve rha ndl ung Entstehung erfolgreicher Partnerschaften. Jedoch sind nach Angaben der Dienstleister vor allem Prozessbeschreibungen und das Datenmaterial der Ausschreibungen in vielen Fällen zu lückenhaft, um solide Angebote zu kalkulieren. Das Qualitätsniveau der Ausschreibungen wird besonders in denjenigen Branchen bemängelt, in denen die Logistik tendenziell weniger kritisch für den Unternehmenserfolg ist (z.B. im High-Tech-Bereich oder im Maschinenbau). Vielfach sind hier die benötigten Daten schlichtweg nicht vorhanden. Allerdings ergeben sich in Branchen mit geringer Logistikaffinität für die Logistikdienstleister auch Vorteile: So bestehen meist mehr Möglichkeiten zur Beratung des Kunden und zur Entwicklung kreativer Logistiklösungen, mit denen sich häufig auch höhere Margen erzielen lassen. Beschränkung der Bieterliste Die Bearbeitung von Ausschreibungen ist nicht nur für die Dienst- 10 Umse tzung CL Umse tzung Pr ä se nta t i on Konze pt i on Zeitlicher Verlauf der Kontraktlogistikbeziehung Business Development/Sales 10 Ve rha ndl ung 11 11 12 F ol l ow- up / Exi t B e tri e b B e tri e b 12 F ol l ow- up / Exi t t Selling Center Key Account Management/Relationship Management Organisationsstrukturen, Akteure, Steuerungsmechanismen leister mit hohen Aufwendungen verbunden. Auch Verlader müssen für die Betreuung der teilnehmenden Logistikunternehmen erhebliche Ressourcen einkalkulieren. Um einen zugleich effizienten und fairen Vergabeprozess sicherzustellen, sollten Verlader vor dem Versand von Ausschreibungen den Markt sichten („Screening“), um nur diejenigen Dienstleister einzuladen, von denen auch tatsächlich ein attraktives Angebot zu erwarten ist. Gute Praxis ist es somit, die Ausschreibung auf sechs bis zehn Dienstleister zu konzentrieren. Systematischer Go-/No-Go-Prozess Wie die Untersuchung ergab, ist das Aufkommen an Ausschreibungen in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Bezogen auf den deutschen Kontraktlogistikmarkt gehen bei den Branchenführern jährlich bis zu 200 Ausschreibungen ein. Aufgrund der hohen Aufwendungen für die Bearbeitung ist es für die Dienstleister erfolgskritisch geworden, sich nur auf potenziell lukrative und als ernsthaft eingeschätzte Ausschreibungen zu konzentrieren. Ausschreibungen, die von Beginn an nicht als „ergebnis-offen“ eingeschätzt werden oder unprofessionell erstellt sind, werden nicht oder nur schematisch beantwortet. Der derzeitige Anteil ineffizienter, beide Seiten belastender Scheinausschreibungen wird je nach Branche auf 20 bis 50 (!) geschätzt. Im Rahmen der Studie wurden von den Dienstleistern mehrere Kriterien genannt, die zur Erkennung von Scheinausschreibungen herangezogen werden (s. Kasten). In jedem Fall bietet es sich aus Sicht der Dienstleister an, den Entscheidungsprozess im Hinblick auf die Teilnahme an einer Ausschreibung zu formalisieren und mit Hilfe von Nutzwertanalysen so weit wie möglich zu LOGO 30 · Special Zur Person systematisieren, um die eigenen Vertriebsressourcen effizient einzusetzen und die in der Regel knappen Bearbeitungsfristen nicht zusätzlich zu verkürzen. Einsatz vertrauensbildender Maßnahmen Prof. Peter Klaus war von 1990 bis 2009 Inhaber des Lehrstuhls für Logistik an der Universität Erlangen-Nürnberg und Leiter der Fraunhofer ATL in Nürnberg. Seit seiner Emeritierung widmet er sich seinen Aufgaben als Editor-in-Chief der internationalen wissenschaftlichen Zeit- schrift Logistics Research, diversen Bei- rats-, Aufsichtsrats-, Advisory-Aufgaben und Publikationsprojekten im Feld der Logistik. Da die Qualität im Vorfeld von Dienstleistern versprochener Logistiklösungen – im Gegensatz zum Einkauf von Sachgütern – sehr viel weniger einschätzbar ist, spielen Vertrauen und andere „weiche“ Faktoren im Anbahnungsprozess für die beteiligten Parteien eine besonders wichtige Rolle. Durch mögliche Abhängigkeiten, hohe projektspezifische Investitionen und die enorme Komplexität ist der Einsatz von vertrauensbildenden Maßnahmen in der Kontraktlogistik für beide Seiten enorm wichtig. Dienstleister können hier über qualifizierte Referenzen und ein positives Image am Markt punkten. Vor allem aber machen qualifizierte Mitarbeiter und ein professionelles Beziehungsmanagement den Unterschied aus. Die Anforderungen an die Fähigkeiten des Personals in der Kontraktlogistik sind so hoch, wie fast nirgendwo sonst. Ob es um Sprachen, operatives Logistik-Know-how, IT-Kenntnisse, Projektmanagement, Teamfähigkeit, Überzeugungskunst oder die Fähigkeit zur Empathie geht – Mitarbeiter, die mit der Anbahnung von Kontraktlogistikprojekten betraut sind, müssen stets die höchsten Anforderungen erfüllen. Nur wer es als Dienstleister schafft, erstklassiges Personal zu entwickeln und dauerhaft an sich zu binden, wird in Zukunft den Erfolg zum Gefährten haben. Die Studie „Projektanbahnung in der Kontraktlogistik“ wurde von der Fraunhofer SCS (vormals ATL) in Zusammenarbeit mit der SALT Solutions, Würzburg erstellt und kann bezogen werden über Fraunhofer Verlag, Stuttgart, August 2009. www.verlag.fraunhofer.de Anbahnungsphase Verlader Auswahlkriterien für den Kontraktgeber im Rahmen der Kontaktanbahnung • Bekanntheitsgrad / Image / Marke • Produktportfolio Heiko Wrobel ist wissenschaftlicher Mit- arbeiter im Geschäftsfeld „Prozesse“ an der Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Sup- ply Chain Services SCS. Schwerpunkt seiner Beratungs- und Forschungstätig- keit sind insbesondere Fragestellungen im Bereich des Vertriebs von Logistik- dienstleistungen. • Branchen-Know-how • IT-Kompetenz • Standort / geografische Präsenz • (Prozess-) Referenzen • Persönliche Kontakte / Geschäftsbeziehung • Größe / Macht des Dienstleisters • Erfüllung von projektspezifischen k.O.-Kriterien LOGO Projekte · 31 Lebensmittellogistik für Red Band Fiege Gruppe erhöht ihre Präsens in der Handelslogistik Verstärkung in der Lebensmittellogistik: Seit dem 1. Januar 2010 hat Fiege die Logistik der Leaf Deutschland GmbH übernommen. Die deutsche Tochtergesellschaft des niederländischen Konzerns Leaf International BV versorgt von Bocholt aus vor allem den Süßwaren-Fachgroßhandel, den traditionellen Lebensmittelhandel, SB-Warenhäuser, Kaufhäuser sowie Cash & Carry-Betriebe. Des Weiteren zählen Baumärkte, Teppich- und Möbeldiscounter aus dem Non-Food-Kanal zu den Kunden, wobei die Produkte an exponierter Stelle in den Kassenzonen stehen. Die Handelspartner werden von zwölf regionalen Agenturen mit insgesamt 55 Außendienstmitarbeitern intensiv betreut. reich des Fiege Centers in Bocholt untergebracht werden. Speziell geschulte Mitarbeiter sorgen auf den Kommissionierflächen für eine reibungslose Abwicklung der eingehenden Aufträge. Das Transportvolumen beträgt wöchentlich mehrere hundert Tonnen Süßwaren, die deutschlandweit an mehr als 3.000 Lieferstellen zum Versand gebracht werden. Zu den Besonderheiten der Logistik für Red Band zählen die Sendungs- und Chargenverfolgung gemäß EU-Richtlinien sowie der Einsatz von RFID und innovativen IT-Systemen zur papierlosen Abwicklung, die sich nahtlos an die leistungsstarken IT-Systeme des Bocholter Süßwarenvertriebs anbinden. Aktuell umfasst das Portfolio der Leaf Deutschland GmbH mehr als 80 Fruchtgummi- und Lakritzprodukte der Marke Red Band, die im modernen und eigens für Lebensmittel geeigneten Lagerbe- Mit der Übernahme eines weiteren großen Kunden aus dem Lebensmittelsektor kann die Fiege Gruppe die Handelslogistik an ihrem Standort in Bocholt optimal verstärken. „Das Süßwarenunternehmen Leaf mit seiner Marke Red Band passt genau in die Kundenstruktur unseres Zen- trums, wodurch Synergien bei der logistischen Abwicklung und der Distribution zum Nutzen unserer Kunden voll ausgeschöpft werden können“, betont Niederlassungsleiter Armin Schneidereit. „Nachdem bereits im September 2009 der Displaybau für den deutschen Markt mit Produkten aus fünf Fabriken im Bocholter Fiege Center erfolgreich zusammenlegt wurde, können wir mit der Implementierung der gesamten Logistik an einem Standort unsere Prozesse weiter optimieren“, ergänzt der verantwortliche Logistik-Manager Leaf Deutschland, Dominik Holtschlag. LOGO 32 · Special Erfolgsstrategien in bewegten Zeiten Von Claus Korschinsky Der Beitrag stellt einen Auszug aus dem jüngsten IKB Branchenbericht Transport und Logistik dar mit dem Fokus auf die Kontraktlogistik. Der Transport- und Logistikmarkt in Deutschland wird 2009 einen nominalen Wachstumseinbruch von etwa zwölf Prozent verzeichnen und muss damit den stärksten Rückgang seit der Liberalisierung der Branche Anfang der 90er Jahre verkraften. Das Gesamtvolumen beträgt 2009 rund 92 Milliarden Euro, das sich ausschließlich auf externe Transportund Logistikdienstleister bezieht. Mehr als zwei Drittel der Gesamtumsätze werden von Logistikdienstleistern erbracht, rund ein Drittel entfällt auf Transportunternehmen. Korrespondierend mit einer wirtschaftlichen Erholung 2010 (reale BIP-Veränderung: +1,5 bis 2 Prozent), wird der Logistikmarkt insbesondere vom Produktionswachstum des Verarbeitenden Gewerbes (+2 bis 2,5 Prozent) profitieren und mit vier bis fünf Prozent (nominal) überdurchschnittlich zulegen. Allerdings dürfte das Umsatzniveau von 2008 trotz angenommener konjunktureller Stabilität erst 2012 wieder erreicht werden. Kontraktlogistik weniger stark betroffen Auch die Kontraktlogistik hat 2009 einen krisenbedingten Umsatzrückgang von fünf bis acht Prozent zu erwarten, allerdings ist sie damit im Vergleich zu anderen Branchenseg- menten weniger stark betroffen. Insbesondere die KonsumgüterKontraktlogistik profitiert von einer relativ stabilen Nachfrage bei Verbrauchsgütern des täglichen Bedarfs. Dagegen leidet die industrielle Kontraktlogistik unter den Umsatzeinbrüchen wichtiger Industriebranchen. Jedoch nehmen in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld grundsätzlich die Rückbesinnung auf eigene Kernkompetenzen wie auch die Notwendigkeit zur Optimierung von Prozessen zu. Hier liegt die Chance für Logistikunternehmen, Leistungen zu übernehmen und die eigene Wertschöpfungstiefe durch das Angebot von Mehrwertdiensten zu erhöhen. Neben Effizienzsteigerungen sind durch das Outsourcing auch Kostenvorteile für die jeweiligen Auftraggeber zu erzielen, da die Tarifverträge im Logistikgewerbe oft niedrigere Stundenlöhne vorsehen. Daher wird Kontraktlogistik zukünftig wieder zum Wachstumstreiber für die Logistikbranche mit durchschnittlichen Steigerungsraten von fünf bis sieben Prozent pro Jahr. Zur Person Claus Korschinsky ist Abteilungsdirektor im Bereich Volkswirtschaft und Research der IKB Deutsche Industriebank AG in Düsseldorf. Er ist Branchenexperte für den Bereich Transport und Logistik und beschäftigt sich daneben intensiv mit dem Rating von Branchen auf nationaler und internationaler Ebene. LOGO Special · 33 Entwicklung der Transport- und Logistikumsätze in Deutschland Mrd. € 120 100 80 60 40 20 0 2006 2007 Transportunternehmen Logistikdienstleister 2008 2009p. 2010p. Quelle: Feri; IKB-Berechnungen und -Prognose (Stand: November 2009) Für Deutschland wird das Umsatzvolumen der Kontraktlogistik 2008 auf 25 Milliarden Euro geschätzt, wobei der Anteil der industriellen Kontraktlogistik mit etwa 60 Prozent den Schwerpunkt bildet. Vor allem die industrielle Kontraktlogistik bietet aufgrund eines geringen Outsourcinggrades (etwa 27 Prozent) überdurchschnittliches Wachstumspotenzial, insbesondere in der Metall verarbeitenden Industrie, im Maschinenbau und in der Bauwirtschaft. Einzelne Branchen verzeichnen Stabilität Welche großen Branchensegmente sind derzeit von der Krise besonders stark betroffen, und wo herrscht eine gewisse Stabilität? Wann stellt sich eine Rückkehr zum alten Produktions- und Umsatzniveau ein? Hierzu erfolgt die Analyse von großen, ausgewählten Wirt- schaftsbereichen, die für den Logistiksektor wichtige Kundenbranchen darstellen. Das gesamte Verarbeitende Gewerbe ist durch einen kräftigen Produktionseinbruch von 16 Prozent 2009 gekennzeichnet und hatte bis August einen Insolvenzanstieg von etwa 40 Prozent zu verkraften. Dabei weisen die stark exportorientierten Branchen Automotive, Metallerzeugung und Maschinenbau sowohl einen überdurchschnittlichen Produktionsrückgang als auch eine massive Insolvenzzunahme auf. Dagegen sind die Chemische Industrie, das Baugewerbe (profitiert vom Konjunkturprogramm), aber vor allem der Einzelhandel und das Ernährungsgewerbe weniger stark betroffen. Der große Bereich „Gesundheit und Soziales“ erweist sich sogar als weitestgehend unabhängig von konjunkturellen Krisen. 2011p. 2012p 2013p. p. = Prognose Internationalisierung setzt sich fort Trotz der aktuellen Krise wird sich die Internationalisierung der Wirtschaft und ihrer Produktionsabläufe fortsetzen. Im langfristigen Trend werden die globalen Güterströme daher weiter zunehmen, wovon das Logistikgewerbe überdurchschnittlich profitieren wird. Jedoch steigt damit die Anfälligkeit der deutschen Transport- und Logistikunternehmen gegenüber globalen Störfaktoren, da Deutschland auch zukünftig durch eine hohe Exportabhängigkeit gekennzeichnet sein wird. Daher gilt es, Strategien zu entwickeln, die Auswirkungen möglicher Krisen abschwächen können. Hier empfiehlt sich für viele Unternehmen ein Mix aus Kundenbranchen, die eine unterschiedliche Konjunkturreagibilität aufweisen, um damit Extremeinbrüche insgesamt et- LOGO 34 · Special Geschäftsentwicklung in wichtigen Kundenbranchen des Transport- und Logistiksektors Index Produkt bzw. Umsatz 2008 = 100, real 105 100 95 90 85 80 75 09 10 11 12 13 Automotive Umsatz, real 1 09 10 11 12 13 Einzelhandel1 09 10 11 12 13 Maschinenbau 09 10 11 12 13 Gesundheit und Soziales1 09 10 11 12 13 Ernährungsgewerbe 09 10 11 12 13 Chemische Industrie Quelle: Statistisches Bundesamt; IKB-Prognose was abzumildern. Jedoch sollten dabei gerade mittelständische Unternehmen eine Fokussierung (auf Nischen, Branchen oder Regionen) nicht aus den Augen verlieren, um ihre Vorteile bezüglich einer größeren Flexibilität und Kundenorientierung auch ausspielen zu können. In der Transport- und Logistikbranche werden sich als Folge des weiter zunehmenden Konkurrenzdrucks und konjunktureller Volatilitäten mittelständische Kooperationen erweitern und neu formieren. Vor allem für Logistikbereiche, die aufgrund ihrer eher austauschbaren Dienstleistungen wirtschaftliche Vorteile aus ihrer Unternehmensgröße ziehen müssen und einer besonders hohen Wettbewerbsintensität ausgesetzt sind, steigt der Kooperationsdruck. Branchenmix bleibt entscheidend Trotz wirtschaftlicher Erholung bleibt die Situation für 2010 schwierig, da neben den branchenimmanenten Problemen auch die gesamtwirtschaftliche Insolvenzwelle weiter läuft und Forderungsausfälle das Logistikgewerbe belasten werden. Die Überlebensfähigkeit eines Transportund Logistikunternehmens hängt daher entscheidend vom Geschäftsmodell, von der Kapital- und Liquiditätsausstattung sowie einem ausgewogenen Branchen-/Kundenmix ab. Eine Auswahl von Kundenbranchen mit unterschiedlicher Konjunkturreagibilität hilft dabei, Extremeinbrüche abzumildern. Insbesondere die Skalierbarkeit der Kosten (hoher variabler Anteil) sowie ein gutes Kreditoren- und Debitorenmanagement haben sich als wichtige Faktoren bei der Krisenbewältigung herauskristallisiert. Aber auch die Bildung von Kooperationen wird im Rahmen konjunktureller Schwankungen und der zunehmenden Wettbewerbsintensität zukünftig für immer mehr Logistiksegmente an Bedeutung gewinnen, um vor allem eine optimierte Auslastung gewährleisten zu können. LOGO Report · 35 International Food Standard in Bremen und Bocholt Fiege Gruppe erreicht weitere Zertifizierungen den, ebenso die Ermittlung und Bewertung der Kundenzufriedenheit anhand von KPI’s mit Daten aus den in Bocholt verwendeten IT-Systemen. Das Mega Center Bocholt wurde nach dem Internationalen Food Standard zertifiziert. Die Anforderung des IFS Logistic Standard an Logistikunternehmen, Spediteure und Frachtführer ist die Sicherstellung der Transparenz während der gesamten Logistikkette zwischen Produktion und Handel. Dabei steht die Lebensmittelsicherheit und damit letztendlich der Schutz des Endverbrauchers im Vordergrund – ein für Logistikdienstleister wie die Fiege Gruppe, die in der Lebensmittellogistik tätig sind, ein unverzichtbares Kriterium im Wettbewerb. Nach den Fiege-Standorten Köln und Hamburg wurde die Zertifizierung durch die DEKRA Certification GmbH, Stuttgart, im Oktober 2009 auch für die Mega Center Bocholt und Bremen mit dem Standard „Higher Level“ erteilt. „Bei den Begehungen wurden insbesondere die Sauberkeit und Ordnung im gesamten Betrieb als außergewöhnlich für einen Standort unserer Größe hervorgehoben“, erklärt Dieter Knüppe, Qualitätsmanager der Fiege Gruppe. Ebenso gelobt wurde das im Unternehmen implementierte Qualitäts- und Umweltmanagement-System und das ausführliche und gut strukturierte Krisenmanagement beim Abschlussgespräch. Zusätzlich sei die Einbindung der Dienstleister wie Partnerspediteure und Frachtführer in die IFS Logistic-Anforderungen und die Überwachung der Einhaltung und Dienstleistungsqualität mit Systemen wie regelmäßigen Auditbesuchen, TSP-Rankings positiv bewertet wor- Ebenfalls im Oktober wurde die Zweigniederlassung Bremen nach IFS Logistic Standard erfolgreich zertifiziert. Die Umsetzung der Qualitätskonzepte ISO und IFS beruht zu einem großen Teil auf dem Einsatz und Engagement der Fiege- Mitarbeiter, die an der Einführung der Systeme und der Prozessgestaltung aktiv beteiligt wurden. „Die direkte Einbindung jedes einzelnen Mitarbeiters und das gemeinsame Ziehen an einem Strang sind es auch, die diese Zertifizierungen so wertvoll machen, denn nur durch ein gelebtes Qualitätsbekenntnis kann es Fiege gelingen, das ehrgeizige Unternehmensziel zu erreichen, nämlich zufriedene Kunden“, betont Dieter Knüppe. Auch in Bemen wurde das begehrte Zertifikat erfüllt. LOGO 36 · Report Eine Alternative im wachsenden E-Commerce-Bereich Joint Venture Fiege MPO zu 100 Prozent von Fiege übernommen veld, Fiege Executive Director Northwest Europe. Das Logistik Center in Surveilliers verfügt über 15.000 Quadradmeter Lager- und Logistikflächen. Das Joint Venture Fiege MPO, gegründet vor fünf Jahren in Survilliers bei Paris, wurde zu 100 Prozent von der Fiege Gruppe übernommen. „Im bekanntermaßen rückläufigen Geschäftsfeld des CD- und DVD-Marktes waren keine zufriedenstellenden Neugeschäfte mehr zu erwarten, darum hat Fiege rechtzeitig nach Alternativen gesucht und seinem Tochterunternehmen Fiege MPO durch die Übernahme eine Alternative im ständig wachsenden E-Commerce-Bereich verschafft“, erklärt Koert Dam- Und diese Option ist aufgegangen: Neben dem bestehenden Kunden Warner Music Frankreich haben jetzt der Geschenkeartikelhersteller Smart & Co. sowie Cinco Senso und The Other Store Fiege MPO die Logistik ihrer E-Commerce-Geschäfte im B2C-Bereich anvertraut. Das komplette Tracking & Tracing vom Inbound über den Versand bis zur Auftrags- und Versandbestätigung liegt in der Hand von Fiege, womit sich die Fiege Gruppe in der Region Nordwesteuropa und insbesondere Frankreich stärker als bisher etabliert. Durch die Schweizer Tochtergesellschaft Fiege Logistik Schweiz AG ist Fiege MPO auch als Logistiker für das Joint Venture zwischen The Nuance Group und Aéroport De Paris mit ihren Filialen an den Pariser Flughäfen verantwortlich, eine Logistik, die mit strengen Lagerhaltungsvorschriften und kurzfristigen Reaktionsmöglichkeiten verbunden ist. Die Kooperation zwischen dem französischen Hersteller von Tonträgern MPO, einem der Marktführer in der Medienindustrie, und dem Logistikexperten Fiege wurde ins Leben gerufen, um Logistikdienstleistungen rund um das Produkt der magnetischen Speichermedien anzubieten. Mit der Übernahme durch die Fiege Gruppe als allein verantwortlichem Logistiker steht Fiege MPO ein dichtes Netz von Logistikstützpunkten in ganz Europa zur Verfügung. Das Logistikcenter in Surveilliers, nördlich von Paris gelegen, verfügt über 15.000 Quadratmeter Lagerund Logistikfläche, 17.000 PickingZonen und 11.300 Palettenstellplätze. 65 Mitarbeiter sind für das Logistikgeschäft verantwortlich. Das automatische Auftragsbearbeitungssystem bewältigt auch große Einzelhandelstransaktionen. Neben der garantierten Rückverfolgbarkeit von Warenlieferungen können die Kunden über eine direkte Internetverbindung zum Informationssystem die Abwicklung ihrer Aufträge punktgenau verfolgen. Logistikdienstleistungen rund um das Produkt der magnetischen Speichermedien bietet Fiege MPO. LOGO Social Responsibility · 37 Beispielloser Einsatz des Fiege International Teams 16.000 Euro Spenden für Schulprojekt in der Ukraine Die Renovierung des Schulhofes einer Grundschule in Borispol, Ukraine, Kauf und Installation von Spielgeräten, die Modernisierung der Sporthalle, der Kauf neuer Sportgeräte sowie die Anschaffung neuer PC’s, Drucker und diverser anderer technischer Geräte für einen zeitgemäßen Unterricht: Das waren die Anforderungen, die sich das Fiege International Team FIT, ein Nachwuchsführungsteam der Fiege Gruppe im Rahmen eines sozialen Projektes gestellt hatte. Und die jungen Manager haben das Projekt perfekt ins Rollen und dann innerhalb kurzer Zeit zu einem guten Abschluss gebracht. Das Besondere an diesem Projekt war der Umstand, dass nicht nur das benötigte Equipment durch Spenden gekauft, installiert oder repariert werden musste, sondern elf junge Nachwuchsführungskräfte aus verschiedenen europäischen Fiege Standorten (Deutschland, Österreich, Italien, Polen, Niederlande und der Ukraine) die gesamte Projektplanung, Spendensammlung und letztendliche Projektrealisierung vor Ort durchgeführt haben. Ziel des Projekts war es, die Lernumstände in der Grundschule mit Hilfe neuer Sportgeräte und technischem Equipment zu verbessern. Das Gesamtbudget des Projekts, zu dem auch die Josef Fiege Stiftung einen Spendenbetrag von 5.000 Euro zur Verfügung stellte, belief sich auf 16.000 Euro. Insgesamt fünf Monate benötigte das Fiege International Team (FIT) Als traditionelles Geschenk überreichten die Schüler Brot und Salz an das FIT Team. für die Projektvorbereitung. Diverse Aktionen zur Sammlung von Spenden wie auch die Organisation von Firmen, die vor Ort größere Installationen durchführen konnten, gehörten zu den Aufgaben, die in enger Abstimmung mit der Schule und den lokalen Behörden erledigt werden mussten. Trotz Sprachbarrieren und kultureller Unterschiede konnte das Projekt erfolgreich realisiert werden. Zum Abschluss hatte das FIT-Team zu einer großen Einweihungsparty geladen, auf der es sich die Schulleitung und Vertreter der kommunalen und regionalen Politik nicht nehmen ließen, dem FIT Team für sein Engagement zu danken. Die Schüler über- reichten traditionell dem Team Brot und Salz als Gastgeschenk. Ebenso bedankte sich Boxchampion Vitali Klitschko, der diverse Hilfsprojekte in seinem Heimatland, der Ukraine, unterstützt, per Brief für das Engagement von Fiege und bezeichnete das Projekt als beispiellos. Beeindruckt von den Erlebnissen in der Ukraine hat sich für das Team der Einsatz mehrfach gelohnt, denn ein Förderprogramm, das Management-Fähigkeiten mit sozialer Verantwortung verbindet und über ein Jahr lang die persönliche und berufliche Entwicklung der Teilnehmer unterstützt, hat sich einmal mehr als zukunftsweisendes Modell für die Personalentwicklung bestätigt. LOGO 38 · Social Responsibility 2.000 Euro für den Förderkreis Viel-Seitig Josef Fiege Stiftung unterstützt Stadtbibliothek Ibbenbüren Einen überdimensionalen Scheck überreichte Günter Westrup an die Leiterin der Ibbenbürener Stadtbibliothek, Dagmar Schnittker. Dass Lesen und Informationsvermittlung heute so wichtig sind wie nie zuvor, war für die Josef Fiege Stiftung, Greven, der Grund, den Förderkreis der Stadtbücherei Ibbenbüren e.V „Viel-Seitig“ mit einer Spende von 2.000 Euro zu bedenken. Der Förderkreis wurde vor zehn Jahren gegründet, um die Stadtbücherei beim Ankauf von Medien, bei Veranstaltungen und der Beschaffung von finanziellen Mitteln zu unterstützen. Wie bereits in der Grevener Stadtbibliothek will die Josef Fiege Stiftung mit ihrer Spende insbesondere für die Anschaffung von Büchern, CD-Roms, Filmen und Spielen über andere Länder und Autoren sorgen, um eine multikulturelle Stadtbücherei einrichten zu können. Die Josef Fiege Stiftung engagiert sich für Projekte aus den Bereichen Mitarbeiterinitiativen, Soziales und Natur und dabei insbesondere für solche, die in Regionen, an denen die Fiege Gruppe mit größeren Standorten vertreten ist, angesiedelt sind. „In Ibbenbüren betreiben wir seit fast 20 Jahren ein großes Logistikzentrum, in dem zahlreiche Ibbenbürener Bürger teilweise schon seit vielen Jahren arbeiten. Informations- und Wissensvermittlung, wie es hier in der Stadtbibliothek geschieht, sind für uns die besten Voraussetzungen für ein gutes und produktives Zu- sammenarbeiten in einem solchen Zentrum“, betonte Günter Westrup, Geschäftsführer des Fiege Mega Centers Ibbenbüren. Er überreichte dem Förderkreis im Rahmen der Veranstaltung „Nacht der Bibliotheken“ einen großen Scheck, mit dem er zum Jubiläum gratulierte. Bereits erworben wurden von der Fiege-Spende zahlreiche Bücher türkischer Autoren, insbesondere Sachbücher, die sich mit Migration beschäftigen. Geplant ist eine Schulung ehrenamtlicher Vorlesepaten, wobei auch Integrationslotsen und Personen mit Migrationshintergrund auf das Thema „Spannend gut vorlesen“ vorbereitet werden. LOGO Social Responsibility · 39 „Wir sind mächtig stolz auf Sie!“ Die besten Auszubildenden wurden geehrt Zusammen mit ihren Ausbildern kamen die zehn besten Auszubildenden der Fiege Gruppe in die Systemzentrale in Greven. Zehn junge Menschen, die ihre Ausbildung bei Fiege mit hervorragenden Ergebnissen abgeschlossen haben, wurden Ende vergangenen Jahres zusammen mit ihren Ausbildern in die Fiege-Systemzentrale in Greven eingeladen. „Wir sind mächtig stolz auf Sie, die bei uns gelernt haben und auch auf Ihre Ausbilder, die dabei nicht zu vergessen sind“, meinte Jens Fiege, Vorstand der Fiege Stiftung in seiner kurzen Ansprache zur „Ehrung der Besten“, die Fiege inzwischen schon traditionell firmenintern vornimmt. Aus Erfurt, Greven, Worms, Bürstadt, Bocholt und Ibbenbüren waren sie gekommen, um ihre Ehrung entgegenzunehmen: Enrico Buchholz, Bürokaufmann aus Erfurt, hatte mit seiner Punktzahl von 93 und einer glatten 1 als Zeugnisnote der Berufsschule den Vogel abgeschossen, ihm folgte, ebenfalls aus Erfurt, Bürokauffrau Stefanie Winterberg. Aus Greven war Sebastian Schriever als Fachinformatiker dabei, dann Isabelle Soroczak, Fachkraft für Lagerlogistik aus Worms, Bernd Klohs aus Bürstadt, Frank Ritte aus Bocholt und Lisa Haas aus Worms, Kaufleute für Spedition und Logistik-Dienstleistungen, André Siering aus Ibbenbüren und Julian Commodore, beide Fachkraft für Lagerlogistik, und Maike Epping, Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistungen, aus Bocholt. „Die Fiege Gruppe schreibt Ausbildung an allen Standorten groß“, meinte Jens Fiege und an die ehemaligen Azubis gewandt: „Sie sind aufgefordert, die Dinge zu verändern in einer sich schnell wandelnden Branche, ich wünsche Ihnen als Treiber des Wandels viel Erfolg in Ihrem beruflichen Leben!“ FIEGE Stiftung & Co. KG I Joan-Joseph-Fiege-Straße 1 I D-48268 Greven Telefon: +49 2571 999-0 I Telefax: +49 2571 999-888 I www.fiege.de LOGO DAS FIEGE MAGAZIN NR. 73 I 2010 FIEGE BAUT ENGAGEMENT IN BREMEN AUS ERÖFFNUNG DES MEGA CENTERS IM GÜTERVERTEILZENTRUM