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SPANISCHE VORGESCHICHTE
1808 besetzte Napoleon I. Spanien und erreichte den Thronverzicht des Königs und des Thronfolgers; Joseph
Bonaparte wurde span. König. Gegen die französ. Unterdrücker errang das Volk unter der Leitung der
Zentraljunta in einem gnadenlosem Guerillakrieg (1808–1814) seine Freiheit zurück; nach dem Sturz Joseph
Bonapartes gab es sich eine liberale Verfassung. der reaktionäre Absolutismus wurde wieder eingeführt; von der
Heiligen Allianz wurde er gegen den Volksaufstand unterstützt, verlor aber die lateinamerikan. Kolonien.
Er bestimmte seine Tochter für die Thronfolge, die aber sein Bruder (von den Klerikalen unterstützt)
beanspruchte. Doch dieser verlor den grausam geführten Bürgerkrieg (1. Karlistenkrieg 1834 –1839).
Der König dankte ab, und Spanien wurde Republik. Es folgte eine Periode der politischen Anarchie. Durch einen
Staatsstreich einer Gruppe von Generälen wurde die Bourbonenmonarchie wieder eingesetzt. Ansprüche der
Nebenlinie wurden im 2. Karlistenkrieg (1872–1876) abgewiesen.
Spanien mußte 1898 die Philippinen, Puerto Rico und Kuba nach verlorenem Krieg gegen die USA abgetreten.
Spanien lehnte sich an England, hielt sich aber aus dem 1. Weltkrieg. Trotzdem hatte das Land unter Teuerung,
Hunger und wirtschaftl. Schwierigkeiten und den daraus folgenden Unruhen, Streiks und Kämpfen der Parteien
zu leiden, verschärft durch den (wenig erfolgreichen) Krieg in Marokko.
Gegen die parlamentarisch bestimmte Regierung erhob sich General M. Primo de Rivera, setzte diese ab und
bildete 1923 ein Direktorium (mit königl. Billigung), das ohne Parlament regierte. Der Krieg in Marokko wurde
erfolgreich beendet und die außenpolit. Stellung Spaniens verbessert. Trotzdem kam es 1928 und 1929 zu
Revolten von Offizieren und Studenten gegen die Diktatur. Da Primo de Rivera vom König nicht gestützt wurde,
trat er 1930 zurück. Nach den Munizipalwahlen 1931 mußte auch der König abdanken; Spanien wurde wieder
Republik.
Gegen die aus den Wahlen im Februar 1936 siegreich hervorgegangene Volksfront (Republikaner, Sozialisten,
Syndikalisten, Kommunisten), die die Regierung bildete, erhoben sich unter Führung der Generale Goded, Mola,
de Llano und F. Franco am 17. 7. 1936 die Garnisonen in Spanisch-Marokko. Die Erhebung erfaßte ganz
Spanien und weitete sich zum Spanischen Bürgerkrieg (1936–1939) aus.
DER BÜRGERKRIEG
Der Spanischer Bürgerkrieg war eine kriegerische Auseinandersetzung, die das Ende der Zweiten Republik in
Spanien herbeiführte und von 1936 bis 1939 zwischen Militärs, die von der Falange sowie den Karlisten
unterstützt wurden, und republikanischen Truppen ausgetragen worden ist.
Falange
[fa!la,x/; die; span., “Schar”], ursprüngl. nur die von J. A. Primo de Rivera 1933 gegr. Organisation Falange Españolo, 1934
mit nationalsyndikalist. Gruppen vereinigt zur Falange Española Tradicionalista y de las Juntas de Ofensiva NacionalSindicalista. Die Falange hatte eine von faschistischen und totalitären Ideen geprägte Programmatik und kämpfte im
Bürgerkrieg auf seiten Francos, der die Falange 1937 zwang, mit den ihm nahestehenden Gruppierungen eine Einheitspartei
zu bilden. Dadurch nahm die Falange ihr vorher fremde konservativ-monarchist. Züge an. Außerdem verlor sie ihr
sozialrevolutionäres Potential. Franco benutzte die Falange zur innenpolit. Absicherung seiner Herrschaft in den 1940er
Jahren. Als dieses Ziel erreicht war, ließ der öffentlich-polit. Einfluß der Falange stark nach. 1958 erfolgte die Umbenennung
in Nationale Bewegung. Der Tod Francos 1975 beschleunigte den Niedergang der Falange. 1977 löste der span. Ministerrat
die Falange offiziell auf.
Karlísten, Anhänger des Thronanwärters Don Carlos in Spanien; Vertreter der absolutist. Monarchie. Die Bewegung wurde
in den 3 Karlistenkriegen (1833-39, 1847-49, 1872-76) besiegt, hielt sich aber bis heute. 1937 zwangsweise mit der Falange
vereinigt; tritt für Carlos Hugo von Bourbon-Parma als König ein.
Unmittelbarer Auslöser des Bürgerkrieges war die Ermordung des konservativen Cortes-Abgeordneten José
Calvo Sotelo am 13. Juli 1936.
Cortes [lat.-span. und lat.-portugies.], v.a. in den Ländern der Iber. Halbinsel bis Anfang des 19.Jh. die Versammlung der
Landstände, danach in Spanien (bis 1936/39 und seit 1977/78) und in Portugal (1822-1911) die Volksvertretung; unter
Franco in Spanien korporatives Organ ohne Autonomie im Gesetzgebungsverfahren.
1.Phase (Juli 1936 bis Frühjahr 1937): Unter General Francisco Franco – gestützt auf die spanische
Fremdenlegion und die maurischen Regulares – brach am 17./18. Juli 1936 in Spanisch-Marokko ein Aufstand
aus. Die aufständischen Truppen wurden unter Francos Leitung mit Hilfe deutscher Flugzeuge nach Spanien
überführt. Sie vereinigten sich in Andalusien mit Streitkräften unter General Queipo de Llano und stießen durch
Estremadura nach Kastilien vor. In Burgos wurde dann Ende Juli eine Militärjunta
gebildet, an deren Spitze Franco trat.
Mi|li|tär|jun|ta (von Offizieren [nach einem Putsch] gebildete Regierung)
Unter General Emilio Mola Vidal konnten die Rebellen große Teile im Westen und Norden Spaniens in ihre
Gewalt bringen. Sie wurden außer vom faschistischen Italien noch durch Wehrmachtsverbände des
nationalsozialistischen Deutschland (Legion Condor)
unterstützt (bereits am 18. November 1836 erkannten beide Länder die Regierung der Aufständischen an); diese
deutsch-italienische Zusammenarbeit führte schließlich zur Begründung der “Achse Berlin–Rom”.
Legion Condor, ein dt. Truppenverband, der im Span. Bürgerkrieg (1936 –1939) auf seiten Francos gegen die
Regierungstruppen kämpfte. Zur Legion Condor gehörten vor allem Luftwaffen-, daneben auch Panzer- und
Nachrichteneinheiten sowie Instrukteure. Ihre Stärke betrug rund 5500 Mann. Für die Entsendung der Legion Condor waren
neben politischen und wirtschaftlichen Gründen (Unterstützung einer ideologisch verwandten Bewegung, Annäherung an
Italien, Lieferung span. Erze nach Deutschland.) vor allem militär. Motive bestimmend (Erprobung neuer Waffen). Der
Einsatz löste Proteste der Westmächte aus; Hitler unterstützte zum Schein die Verhandlungen über eine allg.
Nichteinmischung, ließ die Legion Condor aber bis zum Sieg Francos (Frühjahr 1939) in Spanien.
Die Republik verteidigte, nachdem der Großteil der Armee zu den Aufständischen übergelaufen war, das ihr
verbliebene Herrschaftsgebiet anfangs durch ein Milizsystem (bewaffnete Gewerkschaftsangehörige der
anarchistischen Confederación Nacional del Trabajo und der sozialistischen Unión General de Trabajadores),
von 1937 an dann mit Hilfe einer neu geschaffenen Armee unter General José Miaja Menant.
(Anarchie [griech.], Herrschafts-, Gesetzlosigkeit; anarchisch, gesetzlos.)
Die Internationalen Brigaden schlossen sich den republikanischen Kräften an.
Internationale Brigaden, ausländische Freiwilligenverbände, die im Spanischen Bürgerkrieg zwischen 1936 und 1938 auf
Seite der Republik kämpften. Die fünf Brigaden bestanden aus etwa 35 000 Mann (5 000 davon waren Deutsche).
Angeworben wurden die Freiwilligen in Frankreich; ihre militärische Ausbildung erhielten sie in Albacete. Die
Internationalen Brigaden traten vor allem in den Kämpfen um Madrid (November 1936) hervor, das sie erfolgreich
verteidigen konnten.
Von den republikfreundlichen ausländischen Mächten hielten sich die USA, Frankreich und Großbritannien an
die auf internationaler Ebene vereinbarte “Nichtintervention”, lediglich die UdSSR unterstützte die
republikanische Regierung durch Waffenlieferungen (vor allem in Form von Panzern).
2.Phase (Frühjahr 1937 bis Frühjahr 1938): Von November 1936 bis März 1937 belagerten die Aufständischen
unter dem Kommando von General Mola erfolglos Madrid. Anschließend versuchten sie, das von ihnen im
südöstlichen und nördlichen Spanien kontrollierte Gebiet zu erweitern. Sie eroberten ab März 1937 das
Baskenland; am 26. April 1937 vernichteten deutsche Bomber der Legion Condor die Stadt Guernica, die
›hl.Stadt‹ der Basken, was weltweite Proteste nach sich zog. Mitte Juni 1937 wurde von den Nationalisten Bilbao
eingenommen, im Aug. Santander, im Sept./Okt. Asturien. -3.Phase (Frühjahr bis Dez. 1938): Im Anschluß an
Kämpfe um Teruel, die vom Dezember 1937 bis Januar 1938 andauerten, stießen die Aufständischen Mitte April
1938 bis zum Mittelmeer (Provinz Castellón de la Plana) vor und teilten so das verbliebene republikanische Gebiet.
Das republikanische Heer attackierte Francos Armeen vom Ufer des Ebro aus und konnten den Vormarsch der
Rebellen auf Valencia für einige Monate stoppen. Ihre Truppenverbände waren durch die vielen Schlachten
jedoch derart geschwächt, daß sie nicht in der Lage waren, die Erfolge zu ihrem eigenen Vorteil zu nutzen. Auch
mußten sie nach dem Münchner Abkommen jegliche Hoffnung auf eine Unterstützung seitens der Briten oder
der Franzosen aufgeben.
Münchner Abkommen, nach 2 Treffen Hitlers mit A. N.Chamberlain (Berchtesgaden 15. 9., Bad Godesberg 22.-24. 9. 1938) am 29. 9. 1938
in München zwischen dem Deutschen Reich, Großbritannien, Italien und Frankreich abgeschlossener, am 30.9. unterzeichneter Vertrag,
durch den die Sudetenkrise beendet und die durch Hitlers ultimative Forderungen an die ÇSR entstandene Kriegsgefahr zunächst beseitigt
wurde. Das Münchner Abkommen verfügte (ohne Beteiligung der ÇSR) insbes., daß die überwiegend von Deutschen bewohnten
Grenzgebiete Böhmens (Sudetengebiete) an das Dt. Reich abgetreten wurden (28643)km² mit 3,63 Mio. E = 1/5 der Gesamtfläche und 1/4
der Bevölkerung der ÇSR) und sah eine Garantie der Unterzeichnerstaaten für den Bestand und die Sicherheit der Rest-ÇSR vor. Mit dem
Münchner Abkommen waren die territoriale Revision des Versailler Vertrags abgeschlossen und die großdt.- nationalstaatl. Forderungen
vollständig erfüllt. - Abweichende staatsrechtl. Beurteilungen v.a. hinsichtlich der Nichtigkeit des Münchner Abkommens sind bis zur
Gegenwart nicht ausgeräumt und beeinträchtigten u.a. die dt.-tschechoslowak. Verträge von 1973 und 1990.
4.Phase (Dez. 1938 bis März 1939): Als die Rebellen ihre Offensive im Dezember wieder aufnahmen, zogen
sich die Republikaner Richtung Barcelona zurück. Die Stadt fiel am 26. Januar 1939. Gespalten und
vollkommen erschöpft waren sie nicht mehr in der Lage, ihren Widerstand fortzusetzen. Madrid wurde am
28. März von den Rebellen eingenommen, und am 1. April wurde der Bürgerkrieg durch Franco für beendet
erklärt. Die USA erkannten seine Regierung an, Großbritannien und Frankreich hatten dies bereits Ende Februar
getan. Eine internationale Dimension gewann der Spanische Bürgerkrieg vor allem durch das Eingreifen
ausländischer Mächte. Das Dt. Reich und Italien unterstützten die Aufständischen, die Sowjetunion und internat.
Brigaden halfen der Republik; Großbritannien, Frankreich und die USA bekannten sich zum Prinzip der
Nichteinmischung. Dem Spanischen Bürgerkrieg fielen mehr als eine halbe Million Menschen zum Opfer.
FRANCO
F. Bahamonde, Francisco, span. General und Politiker,
*4. 12. 1892 El Ferrol, †20. 11. 1975 Madrid
befehligte u.a. die spanische Fremdenlegion, leitete die Militärakademie in Saragossa, war 1934 Chef des
Generalstabs, wurde dann auf die Kanarischen Inseln versetzt, organisierte von dort und den spanischen
Besitzungen in Afrika aus im Sommer 1936 die Erhebung gegen die Volksfront-Regierung und gewann mit der
Unterstützung deutscher und italienischer Verbände den bis 1939 dauernden Spanischen Bürgerkrieg gegen
Republikaner, Sozialisten und Kommunisten, die von Gleichgesinnten aus Europa und Übersee unterstützt
wurden. Seit 1936 Staatschef (Caudillo), Oberbefehlshaber (Generalissimus) der nationalen Streitkräfte und
Chef der Falange (1937), bildete er 1938 eine diktatorische, auf Armee, Falange, Klerus und Großgrundbesitz
gestützte Regierung, an deren Spitze er bis 1975 stand. Franco blieb im 2. Weltkrieg neutral, ließ Spanien 1947
zur Monarchie erklären, einigte sich mit dem Thronprätendenten Don Juan über die Thronfolge für dessen Sohn
Juan Carlos und liberalisierte das Regime nach 1965 aufgrund von Streiks und Unruhen sowie aufgrund der
teilweise veränderten Haltung der Kirche (Referendum 1967, Pressegesetz, Staatsgrundgesetz). Der
wirtschaftliche Aufschwung des Landes war unverkennbar; die soziale Entwicklung konnte nicht Schritt halten.
Außenpolitisch führte Franco Spanien durch Stützpunktabkommen mit den USA aus der Isolation heraus, in die
es 1945 geraten war. Er pflegte Beziehungen zur arab. Welt und Freundschaft mit Portugal und Lateinamerika.
In Europa suchte er den Kontakt zu den westlichen Ländern, bes. Frankreich. Nach seinem Tode kehrte das Land
zur Demokratie zurück.