wie sie ihren messeauftritt optimieren
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wie sie ihren messeauftritt optimieren
Fünf grobe Fehler vermeiden Messen, Events, Veranstaltungen WIE SIE IHREN MESSEAUFTRITT OPTIMIEREN uf Messen sieht man sie immer wieder: teure Messekonzepte, die mit viel Aufwand installiert und betrieben werden. Doch in schwierigen Zeiten müssen Budgets sinnvoll eingesetzt werden und Messen sich unterm Strich rechnen. Die gute Nachricht: Auch mit ausgefallenen Ideen und geringen Ausgaben sind Messeerfolge möglich“, sagt Philipp Wenger von der Textakademie in Augsburg. Damit das funktioniert, liefert der Messe-Experte drei ganz praktische Tipps. A Präsentieren Sie oder tun Sie Außergewöhnliches__ „ Fallen Sie auf und heben Sie sich von der Masse und Ihren Konkurrenten ab. Geschenke mit konkretem Bezug zu Ihrem Unternehmen oder Ihrer Dienstleistung erregen die Aufmerksamkeit. Aber es gibt noch mehr außergewöhnliche Ideen. Bei vielen hundert Ausstellern auf einer Messe müssen Sie aus der breiten Masse herausstechen. Mobilisieren Sie ein Dutzend Helfer (Mitarbeiter, Studenten, Schüler). Rüsten Sie diese mit T-Shirts mit dem Aufdruck Ihrer Stand- und Hallennummer und einem Spruch oder Ihrem Logo aus. Machen Sie die Besucher mit Ihrem Aufdruck neugierig. Verteilen Sie Gutscheine für ein Glas Sekt, eine er persönliche Kontakt lässt kleine Stärkung, ein fachsich durch nichts ersetzen. liches Geschenk oder eine Überraschung. Wenn Sie ein hochwertiges Geschenk haben, nennen Sie den Wert! Ebenfalls sehr beliebt sind Masseure oder Schuhputzer. Beide sind ein guter Aufhänger, um die Besucher anzusprechen und zum Stand zu lotsen. Binden Sie Ihre Produkte in eine außergewöhnliche Präsentation ein! Als Roboterhersteller können Sie einen Roboter-Cocktails mixen lassen, als Spielwarenhändler haben Sie Ihre Spiele dabei und laden die D 6 Wirtschaft Region Fulda 04/09 Besucher auf ein Spiel ein. Fragen Sie sich stets: Wo kann ich einen außergewöhnlichen Effekt erzielen? So kommt der Besucher sofort in „Berührung“ mit Ihrem Produkt und Sie bauen in einer lockeren Atmosphäre ein Gespräch mit ihm auf. In diesem Zusammenhang: Setzen Sie auf den Standbau und gehen Sie - wenn möglich - in die Höhe, so dass Sie alle anderen Stände überragen. Optimieren Sie jede Begegnung mit dem Kunden___ Sprechen Sie Besucher direkt und konstruktiv an, damit Gespräche schnell beginnen. Gehen Sie aktiv und in aufrechter Körperhaltung auf Kunden zu und vergessen Sie nicht, externes Standpersonal zu schulen. Die richtige Ansprache auf der Messe ist ein entscheidender Faktor für Erfolg oder Misserfolg. Immer wieder ist auf Messen zu hören: „Kann ich Ihnen helfen?“ Dieser Satz bringt keine Information und meistens lautet die Antwort „nein“. Wirkungsvollere Alternativen, um ein Gesprächs zu eröffnen, sind zum Beispiel: „Wie wichtig ist Ihnen ...?“ Oder Sie gehen direkt auf das ein, was Ihr Besucher gerade betrachtet, zum Beispiel ein Glas. Ihr Einstieg: „Da beweisen Sie einen guten Geschmack, handgeschliffen.“ Vorteil: Sie holen Ihren Besucher gedanklich dort ab, wo er gerade steht. Aus der Antwort entwickeln Sie das Folgegespräch, oder stellen die nächste Frage: „Was haben Sie mit Glas zu tun? Was ist Ihre Branche?“ Wenn Sie ein Gewinnspiel anbieten, fordern Sie den Besucher direkt zur Teilnahme auf oder steigen Sie mit der Frage ein, ob er gewinnen möchte. Wichtig ist, dass er nicht nur beim Gewinnspiel mitmacht, sondern auch in ein Gespräch verwickelt wird. In dieser Phase lässt sich gut der Bedarf ermitteln und einschätzen, wie wertvoll der Kontakt ist. Anschließend sollte der Abschluss erfolgen. Abschluss heißt „ dabei nicht unbedingt Verkauf, sondern kann auch einfach eine Aussicht sein oder eine Vereinbarung, wie die weitere Geschäftsbeziehung ablaufen soll. Generell ist es wichtig, auf eine einheitliche Kommunikation zu achten und alle Mitarbeiter zu schus ist durchaus möglich, mit wenig len. Ein Briefing sollte die finanziellen Mitteln maximalen wichtigsten Punkte zuErfolg zu erzielen. sammenfassen. Setzen Sie sich an jedem Messetag ein Ziel: zum Beispiel 300 Teilnehmer für das Gewinnspiel zu animieren. So steigt die Motivation und alle arbeiten ehrgeizig mit. E Ihr Unternehmen in 30 Sekunden_______________ Können Sie in 30 Sekunden vermitteln, was Ihr Unternehmen macht? Neben der ersten Ansprache sollte jeder Standmitarbeiter das Unternehmen in 30 Sekunden beschreiben können (Elevator-Pitch). Diese Kurzbeschreibung beziehungsweise Zusammenfassung sollte jeder trainieren und auch für die wichtigsten Produkte und Dienstleistungen beherrschen. Gerade heute, wo das Zeitbudget immer kleiner wird, ist eine knackige Kurzpräsentation sehr wichtig. Wenn Sie diesen „Elevator-Pitch“ erstellen, sollten Sie gedankliche Bilder, Vergleiche und Beispiele gemäß der AIDA-Formel (Attention, Interest, Desire, Action) verwenden und einbinden. Versuchen Sie es einmal selbst! Es ist gar nicht so einfach, ein Unternehmen präzise und spannend in 30 Sekunden zu beschreiben. Diese 30 Sekunden geben dem „Elevator-Pitch“ übrigens seinen Namen: Auf einer Aufzugsfahrt in die „oberen Etagen“ muss alles Wichtige erwähnt werden. Philipp Wenger, Textakademie GmbH, Augsburg Besucher warten lassen: Ein häufiges Szenario: Besucher kommen an den Stand und keiner geht auf sie zu. Interessenten, die sich nicht trauen, etwas zu sagen, gehen vielleicht wieder. Auch wenn Sie gerade im Gespräch sind, sollten Sie dem nächsten Standbesucher eine kurze Aussicht geben: „Guten Tag! Einen kleinen Moment noch, ich bin gleich für Sie da.“ So senken Sie die Kontaktschwelle und verhindern, dass der Besucher den Stand verlässt. Unterhaltung mit Kollegen: Der gemütliche und intensive Plausch zwischen zwei Kollegen ist absolutes Tabu! Er schreckt die Zielgruppe ab, ist unprofessionell und vermittelt dem Interessenten: Der Kollege ist viel spannender als der Besucher. Am Stand sitzen: Wenn Mitarbeiter am Stand sitzen, wirkt das nicht nur abschreckend, sondern auch unhöflich. Verkaufen funktioniert im Stehen am besten. Wenn es nicht anders geht, ist ein Stehhocker immer noch die bessere Alternative zum Sitzen. Am Messestand essen: Auch das kommt immer wieder vor: Das Personal isst genüsslich am Stand! Würden Sie jemanden in dieser Situation ansprechen? Wer will schon beim Essen stören? Dieses Tabu sollte strikt eingehalten werden, auch wenn es nur zehn Minuten sind. Genau in diesem Moment könnte der „Neukunde“ vorbeilaufen. Versprechen nicht halten: „Morgen haben Sie das Angebot“, verspricht der Verkäufer am Messestand. Wenn Sie Versprechen abgeben, gleichgültig welche, müssen Sie sie auf jeden Fall halten. Lieber realistisch bleiben, „Für Ihr Angebot benötige ich jetzt schon drei bis vier Tage, gerade nach der Messe wird so viel nachgefragt“. Der Kunde wird es sicher verstehen und Sie können Ihr Versprechen einhalten. Die Marketing-Attacke Marketing-Attacke. Herausgeber: Stefan Gottschling, SGV Verlag e. K., Augsburg, 2009, 328 Seiten, 26,90 Euro, ISBN: 978-3-9811027-4-1. Die Marketing-Attacke ist ein Buch für Macher. Kompakt im Checklisten-Format und ganz praktisch liefert es über 200 konkrete Expertentipps - einee Schatzkiste für jeden, der verkauft. Die Werkzeuge, helfen, das eigene Marketing zu verbessern und messbar mehr zu verkaufen. Herausgeber Stefan Gottschling hat 20 ausgewiesene Kenner und Könner mobilisiert. Einer von ihnen ist Philipp Wenger von der Textakademie. In der MarketingAttacke beleuchtet der Werbekaufmann das Thema „Wie Sie Ihren Messeauftritt optimieren“. Der M Marketing-Mann hat k i M h in den vergangenen Jahren rund 60 Messen mit seinem Team bestückt und besucht. Die Vorgabe: kleines Budget, großer Response. Die Spezialität des Verkaufsprofis: Kontakte schnell in echte Verkäufe verwandeln. Wirtschaft Region Fulda 04/09 7