Therapie des Bandscheibenvorfalls

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Therapie des Bandscheibenvorfalls
KV-Sprechstunde / Bandscheibenvorfall
Therapie des
Bandscheibenvorfalls
Konservative Therapie
Bandscheibenvorfälle werden in der Regel konservativ - also ohne Operation - behandelt.
Kurzzeitige Bettruhe, leichte Schmerzmittel und entsprechende
Physiotherapie lindern häufig die Beschwerden. Bei fortdauernden Schmerzen (mindestens drei Monate) kann ein chirurgischer
Eingriff erwogen werden. Bei Lähmungszuständen der Arme
oder Beine ist ein Eingriff meist nicht mehr zu umgehen.
Eine sofortige notfallmäßige ärztliche Abklärung wird notwendig
bei Störungen der Blasen- und Enddarmfunktion durch einen
Bandscheibenvorfall am unteren Ende des Rückenmarks, dem
sogenannten „Cauda-Syndrom“. Dabei bestehen oft zusätzlich
Sensibilitätsstörungen im Bereich der Genitalien, des Darmausganges und an der Innenseite der Schenkel, außerdem eine
mögliche Lähmung der Beine.
Schmerzbehandlung der Nervenwurzel
Unter örtlicher Betäubung sticht der Arzt eine Nadel seitlich der
Wirbelsäule ein. Die Kontrolle am Computertomograph stellt sicher, dass mit der Nadel die betroffene Nervenwurzel genau erreicht wird. Die Nervenwurzel wird dann mit schmerzlindernden
und abschwellenden Medikamenten umspült. Dies führt meist
rasch zu einer Linderung der Beschwerden. Die Schmerzfreiheit
ermöglicht es, die verspannte Muskulatur und Weichteile mittels
Massagen und Gymnastikübungen wieder elastisch zu machen.
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Gesundheitsratgeber für Patienten zu den Themen der
KV-Sprechstunde. Weitere Informationen bekommen Sie unter www.kvberlin.de/patienten/gesundheitsratgeber.
Kassenärztliche Vereinigung Berlin, Masurenallee 6A, 14057 Berlin
Kassenärztliche Vereinigung –
die
Dachorganisation
der
niedergelassenen Ärzte und
Psychotherapeuten in Berlin
KV-Sprechstunde / Bandscheibenvorfall
Operative Therapie
Bei einer Bandscheibenoperation wird das erkrankte Bandscheibenmaterial entfernt. Insbesondere bei großen Bandscheibenvorfällen wird heute die offene Bandscheibenoperation gewählt.
Nach einer Operation kann es jedoch erneut zu Beschwerden
kommen – man redet dann vom Postdiskektomie-Syndrom. Das
liegt daran, dass die Pufferwirkung der verbleibenden Bandscheibe weiter abnimmt und die Wirbelgelenke zunehmend belastet werden, beispielsweise durch neu entstehendes Narbengewebe. Erneute Rückenschmerzen sind die Folge.
Warum Sport?
Zu einer Operation oder Schmerzbehandlung gehört immer auch
ein Muskeltraining. Nur ein gut trainiertes Muskelkorsett entlastet
die Bandscheibe auch langfristig. Eine kräftige Rücken- und
Bauchmuskulatur richtet die Wirbelsäule auf und bringt sie in eine aktive Haltung. Beachtet man einige „Verhaltensregeln“ für
den Alltag, kann man zusätzlich Beschwerden vermeiden:
Bei der Arbeit sollte immer wieder bewusst die Körperhaltung geändert werden: vom Sitzen zum Stehen und umgekehrt.
Tisch oder Arbeitsplatz sollten die richtige Höhe haben.
So oft wie möglich sollte man sich in die Bauchlage begeben, etwa beim Fernsehen oder Lesen.
Tragen Sie nichts, was Sie nicht auch rollen oder schieben können.
Beim Hochheben schwerer Gegenstände sollte man in die
Hocke gehen und die Arme dicht am Körper halten.
Quelle:
www.orthinform.de
Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V.
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