Handout Bewertung von Prüfungsgesprächen kfm

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Handout Bewertung von Prüfungsgesprächen kfm
Bewertung von Prüfungsgesprächen in
kaufmännischen Ausbildungsberufen
und Fortbildungsberufen
Prüferkongress der IHK Nord Westfalen
„DIE BESTEN PRÜFEN“
Überblick
1. Unterschiedliche Prüfungsformen – unterschiedliche
Prüfungsziele
2. Ableitung von Bewertungskriterien am Beispiel des
Ausbildungsberufs „Kaufmann / Kauffrau im Einzelhandel“
3. Bewertungsbogen und Bewertungsmatrix
4. Bewertung von Gesprächssimulationen
5. Dokumentation und Ergebnisfindung
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Kompetenzschwerpunkte*
Fachkompetenz
berufstypische Kenntnisse, Fertigkeiten und Erfahrungen
Methodenkompetenz
berufsübergreifende Fähigkeit, die Gesamtlösung eines Arbeitsauftrags
theoretisch zu durchdenken und die einzelnen Schritte zum Ziel hin gedanklich
und praktisch zu vollziehen
Sozialkompetenz
berufsübergreifende Fähigkeit, in Gruppen unterschiedlicher Struktur
zielgerichtet und verträglich mit anderen zusammenzuwirken
*gemäß IHK Prüferkompass
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Prüfungsstruktur Kfm. im Einzelhandel
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Warenwirtschaft
und
Rechnungswesen
Abschlussprüfung
Teil 1
35 %
Verkauf und
Marketing
Abschlussprüfung
Teil 2
65 %
Geschäftsprozesse im
Einzelhandel
Fallbezogenes Fachgespräch
in der Wahlqualifikation
schriftlich
25 %
mündlich
40 %
schriftlich
15 %
schriftlich
10 %
Wirtschaft- und
Sozialkunde
schriftlich
10 %
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Ziel von Prüfungsgesprächen
Prüfungsgespräche
• dienen nicht zur Bestätigung der schriftlichen Prüfungsergebnisse.
• sind keine Wiederholung der schriftlichen Prüfung.
Sie bieten die einmalige Chance,
• auf die individuelle Tätigkeit des Prüfungsteilnehmers einzugehen,
• seinen Erfahrungshorizont und seine Leistungsfähigkeit festzustellen
• sowie soziale und interaktive Eigenschaften festzustellen.
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Fallbezogenes Fachgespräch KiEH
§ 7 (4) Ausbildungsordnung
Die Anforderungen im Prüfungsbereich Fallbezogenes Fachgespräch sind:
Der Prüfling soll anhand einer von zwei ihm zur Wahl gestellten
praxisbezogenen Aufgaben ein Fachgespräch führen; …(dabei) soll der
Prüfling zeigen, dass er kunden- und serviceorientiert handeln und
betriebspraktische Aufgaben unter Berücksichtigung von wirtschaftlichen,
ökologischen und rechtlichen Zusammenhängen lösen kann und über
entsprechende Kommunikationsfähigkeiten sowie über warenspezifische
Kenntnisse des jeweiligen Warenbereichs verfügt. …
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Kommunikationsfähigkeit
Warenbereich
Aufgabenstellung ermöglicht
Leistungen lt.
Verordnung
Gesprächsführung und
Fragetechnik
ermöglichen
dem Prüfungsteilnehmer die
geforderten
Leistungen zu
zeigen
Bewertungsbogen
Betriebspraktische Aufgaben
Handlungsorientierte
Prüfungsaufgabe
Gesprächsführung
Kunden- und
Serviceorientierung
Aufgabenstellungen
Vorgaben der Verordnung
Ableitungen aus den Vorgaben der VO
Bewertungskriterien bilden
die Vorgaben
der Verordnung
ab
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Ableitung von Bewertungskriterien
Vorgabe lt. Verordnung
Abgeleitetes Bewertungskriterium
Kunden- und serviceorientiertes
Handeln
Kunden- und Serviceorientierung
Lösen betriebspraktischer
Aufgaben
Lösungsverhalten
Fachkenntnisse
Kommunikationsfähigkeit
Kommunikationsfähigkeit
Kenntnisse des Warenbereichs
Warenkenntnisse
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Beobachtungsund Bewertungsbogen
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Bewertungsmatrix
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Anforderungen an Bewertungskriterien
weniger ist oft mehr
(Was ist in x Minuten beobachtbar?)
operationalisiert
(Wie ist das Bewertungskriterium beschrieben?)
gegeneinander abgrenzbar
(bspw. Prozesskompetenz vs. Methodenkompetenz)
nicht redundant
(bspw. nonverbales Verhalten vs. Gesamteindruck)
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Unterschiedliche Prüfungsgespräche
Fachgespräch
Gesprächssimulation
Expertengespräch
Rollenspiel
Prüfer und Prüfungsteilnehmer auf Augenhöhe
Setting z. B. Kunden – Verkäufer
Dialog zwischen Prüfer und Prüfungsteilnehmer
Prüfungsteilnehmer ist gesprächsführend
Bewertung von:
• Verständnis für Hintergründe und
Zusammenhänge
• Methodisches Vorgehen und
Lösungsverhalten
• Kommunikative Fähigkeiten (i. S. v.
fachlich korrekter Ausdruck und
Argumentation)
Bewertung von:
• Methodisches Vorgehen (z. B.
Beratungsgespräch) und Lösungswege
• Kommunikative Fähigkeiten (i. S. v.
kunden- und situationsgerechter
Kommunikation)
• Weitere „weiche“ Faktoren wie Empathie,
nonverbales Verhalten
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Bewertungsbogen Bankkaufleute
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Die Bewertung von Gesprächssimulationen
Fachkompetenz
Bank
Versicherung
und
Finanzen
Immobilien
40 %
40 %
33,3 %
60 %
Methodenkompetenz
Kommunikative
Kompetenz
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Sport und
Fitness
33,3 %
60 %
60 %
33,3 %
40 %
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Das Prüfungsprotokoll dient …
… der Entscheidungsfindung im Prüfungsausschuss,
… der Erinnerung in möglichen Widerspruchsverfahren und
… der Tatsachenermittlung im Klageverfahren.
Deshalb sollte es enthalten:
1.
Chronologischer Verlauf der Prüfung in Stichworten
•
2.
kann ganz oder teilweise durch Prüfungsaufgaben u. ä. ersetzt werden
Hinweise auf die Qualität der Aussagen des Prüflings
•
Formulierungen wie vollständig, richtig, spontan, teilweise …, unvollständig, falsch reichen aus
•
im Extremfall sogar Zeichen wie + / - / 0
•
besser ist allerdings, die Aussagen in Stichworten zu protokollieren
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Bewertungsverfahren nach Prüfungsordnung
§ 25 (1) A-PO bzw. § 22 (1) F-PO
Jede Prüfungsleistung ist von jedem Mitglied des Prüfungsausschusses
selbstständig zu bewerten. Beschlüsse über die Bewertung einzelner
Prüfungsleistungen, der Prüfung insgesamt sowie über das Bestehen
und Nichtbestehen der Abschlussprüfung werden vom Prüfungsausschuss gefasst. Bei der gemeinsamen Feststellung der Ergebnisse
dienen die Einzelbewertungen der Prüfungsausschussmitglieder als
Grundlage.
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Bewertungsverfahren nach Prüfungsordnung
§ 25 (2) A-PO bzw. § 22 (3) F-PO
Zur Vorbereitung der Beschlussfassung nach Absatz 1 kann der Vorsitz
mindestens zwei Mitglieder mit der Bewertung einzelner, nicht mündlich zu
erbringender Prüfungsleistungen beauftragen. Die Beauftragten sollen nicht
derselben Mitgliedergruppe angehören. Die beauftragten Mitglieder
dokumentieren die wesentlichen Abläufe und halten die für die Bewertung
erheblichen Tatsachen fest (§ 42 Abs. 2 und 3 BBiG). Die übrigen Mitglieder
des Prüfungsausschusses sind bei der Beschlussfassung nach Absatz 1 nicht
an die Einzelbewertung der beauftragten Mitglieder gebunden.
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