Fast letaler Erstickungsanfall bei einem Säugling

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Fast letaler Erstickungsanfall bei einem Säugling
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93. Jahrestagung der Vereinigung der Bayerischen Chirurgen e.V.
Holger Rupprecht
11
3 Fallvorstellung / Case Report
D
I
Prof. Dr.med. Holger Rupprecht, Klinikum, Fürth
Fast letaler Erstickungsanfall bei einem Säugling (K)
Bei einem Zwilling wurde durch eine pränatale Sonografie eine zystische Struktur
im
Mediastinum
dokumentiert.
Eine
postpartale
RöntgenthoraxÜbersichtsaufnahme konnte diesen Befund nicht bestätigen, wobei auch das
Mädchen klinisch völlig unauffällig war. Beide Zwillinge konnten nach Hause
entlassen werden. 6 Wochen später jedoch wurde der Säugling mit einer
ausgeprägten Ateminsuffizienz und Verdacht auf eine obstruktive Bronchitis,
stationär aufgenommen. Im CT ließ sich nun eine zystische Raumforderung
erkennen, die direkt unterhalb der Carina lag und zu einer ausgeprägten
Kompression des linken Hauptbronchus mit massiver Überblähung der linken
Lunge (Ventilmechanismus !) sowie zur rechtsseitigen Mediastinalverlagerung,
geführt hatte. Das Kind hatte sich akut dramatisch verschlechtert und war mit
einem Beatmungsbeutel kaum mehr zu oxygenieren. Deshalb wurde unter
Notfallbedingungen das Mädchen links lateral thorakotomiert. Intraoperativ fand
sich eine zystische Struktur unterhalb des Aortenbogens, der Arteria pulmonalis
„aufsitzend“. Diese Zyste wurde bis zum linken Hauptbronchus präpariert und
nach Ligatur eines Fistelganges zum Oesophagus, exstirpiert. Danach spontane
Öffnung des komprimierten Bronchus und sofortige Verbesserung der Beatmung
mit normaler O2-Sättigung. Postoperativ konnte der Säugling rasch extubiert und
nach 14 Tagen ohne Folgeschäden nach Hause entlassen werden. Endgültige
Diagnose: Gutartige bronchogene Zyste.