GKW15 - Wie kann ich mit Mut und Zuversicht leben

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GKW15 - Wie kann ich mit Mut und Zuversicht leben
Geistlich konstant wachsen
Teil 15
Thema: Wie kann ich mit Mut und Hoffnung leben?
Gliederung
I.
II.
III.
IV.
Weil wir allen Grund zur Hoffnung haben.
Mit Mut und Hoffnung leben - was heisst das?
Mit Mut und Hoffnung leben - wie komme ich dazu?
Mit Mut und Hoffnung leben - was bringt das?
Einleitung
Wenn Ihr die Meldungen der letzten Wochen in den Medien mitverfolgt habt,
dann ist es ja schon fast langweilig: Probleme, Probleme, Probleme, wo man
auch hinschaut. Eurokrise. Griechenland. Arbeitslosigkeit. Spanien und
Portugal stehen auch schon mit einem Fuss im Euro-Grab. In New York wird
die Wall-Street von wütenden Demonstranten besetzt, in Zürich der
Paradeplatz. Steve Jobs ist gestorben, und das Iphone 5 ist kein Iphone 5
sondern nur ein Iphone 4S. Der CH-Franken ist immer noch viel zu stark,
dem FC-Sion wurden 6 Spieler gesperrt. Und überhaupt geht es nur noch
abwärts mit unserer Welt.
Ich weiss nicht, wie es Euch geht: Aber ich habe den Eindruck, es ist nicht
viel von Mut und Zuversicht zu sehen in unserer Welt. Und mitunter habe ich
das Gefühl, dass auch unter Christen wenig von "Hoffnung, Mut und
Zuversicht" zu sehen ist. Ich denke an die Aussage eines Pastors, der sagt:
"Die Leute in meiner Gemeinde, die am wenigsten Mut, Zuversicht und
Hoffnung verbreiten, das sind die, die schon am längsten mit Jesus
unterwegs sind! Dabei müsste es doch eigentlich genau umgekehrt sein,
oder?"
Nun: Ich glaube ja. Ich glaube, dass Menschen, die geistlich konstant
wachsen, in der Hoffnung, in der Zuversicht und in ihrem Glaubensmut
wachsen. Deshalb wollen wir heute in der 2.-letzten Predigt in unserer Serie
diese Frage angehen: "Wie kann ich mit Hoffnung leben?" (Titelfolie)
Und ein Erstes, das mir dabei wichtig ist, ist, dass wir als Christen allen
Grund zur Hoffnung haben.
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ohne Zustimmung des Copyright-Inhabers unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigung und die Einspeicherung und
Verarbeitung in elektronischen Systemen. © Copyright 2011 by Daniel Rohner, FEG Visp
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I.
Weil wir allen Grund zur Hoffnung haben?
Seht Ihr, Leute: Wenn es überhaupt jemanden gibt, der Grund hat zur
Hoffnung, dann wir Christen. Wenn überhaupt jemand von sich behaupten
kann, er hätte Grund zur Hoffnung, dann diejenigen Menschen, die Jesus
kennen. Denn Jesus ist die Hoffnung in Person. Paulus sagt in 1Tim 1.1:
"Jesus ist Christus ist unsere Hoffnung!" In Röm 15.13 nennt die Schrift
unseren Gott den "...Gott der Hoffnung!"
Und als Paulus im Epheserbrief das Leben der Epheserchristen VOR ihrer
Hinwendung zu Jesus Christus beschreibt, da sagt er zu ihnen: "Als ihr
ohne Christus wart, da wart ihr auch ohne Hoffnung, denn ihr ward
ohne Gott in dieser Welt!" Ohne Christus = ohne Gott in dieser Welt = ohne
Hoffnung in dieser Welt. Das ist die Gleichung, die Paulus hier aufstellt.
Deshalb verstehe ich und kann ich nachvollziehen, wenn Menschen ohne
Christus nur noch schwarz sehen. Aber die Umkehrung gilt doch genauso:
Mit Christus in dieser Welt = Mit Gott in dieser Welt = Mit Hoffnung in dieser
Welt! Gott ist ein Gott der Hoffnung, und nicht ein Gott der Verzweiflung! Und
jeder, der mit diesem Gott lebt, der lebt mit Hoffnung.
Hoffnung zum einen, weil Jesus am Kreuz sein Leben für uns gegeben hat.
Und uns damit von Schuld und Sünde befreit. Seht Ihr: Golgatha bedeutet,
dass ich mich nicht mehr länger von den Fehlern meiner Vergangenheit
bestimmen lassen muss, sondern dass ich neu anfangen kann. Und
Golgatha bedeutet auch, dass ich immer wieder neu anfangen kann. Du
musst Dich nicht reduzieren lassen auf die Fehler Deiner Vergangenheit.
Sondern in Christus bist Du mehr als Deine Fehler.
Wir haben zweitens Grund zur Hoffnung, weil wir mit Jesus auf der Seite
dessen stehen, der alles im Griff hat. Der am Kreuz den Sieg über Sünde,
Tod und Teufel davongetragen hat. Und mit IHM, mit Jesus, stehen wir auf
der Seite des Siegers. Das gibt Hoffnung!
Wir haben Grund drittens Grund zur Hoffnung, weil Jesus alle Macht der Welt
hat. Wir glauben an einen Gott der "unbegrenzten Möglichkeiten". ER hat
diese Welt und auch meine Welt im Griff. Ich bin nicht einfach ein Tropfen
Wasser im Ozean, sondern über meinem Leben steht ein guter
Schöpfungsgedanke Gottes. ER hat Dich gemacht, und Gott macht keine
Fehler. ER hat einen Plan mit meinem Leben, und meine Geschichte – das
weiss ich – endet mit einem "Happy-End", unabhängig davon, welche
Irrungen und Wirrungen es unterwegs auch nimmt. Ihr Lieben: Haben wir
Grund zur Hoffnung: Natürlich! Wenn wir nicht Grund zur Hoffnung haben,
wer dann?
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Wir haben allen Grund zur Hoffnung, weil "…Jesus Christus unsere
Hoffnung ist!"(1Tim 1.1). Und dieser Jesus ist treu – ER hält, was er
verspricht. ER ist gnädig – und vergibt, wenn ich falle. Er ist allgegenwärtig –
darum bin ich nie allein. ER ist ewig – und überblickt deshalb die Dinge. Jede
Aussage, die Du über das Wesen von Jesus machen kannst, ist ein Grund
zur Hoffnung. Versucht das mal. Schreibt mal in der nächsten Stillen Zeit
oben auf einen Zettel: "Jesus ist..." Und dann macht eine Liste aller
Eigenschaften, die auf Jesus zutreffen. "Gut / Allmächtig / Treu / Barmherzig
/ Allgegenwärtig / ewig / gerecht / heilig / lieb / allwissend etc. etc. Und dann
schreibt mal hinter jedes dieser Adjektive, in welcher Form wir deswegen
Hoffnung haben. Ich verspreche Euch: Ihr werdet staunen!
Die Bibel spricht sehr viel von Hoffnung. Meistens ist damit die Hoffnung auf
die ewige Herrlichkeit gemeint, auf den Himmel. Hoffnung hat ja auch mit
etwas Zukünftigen zu tun. Denn Hoffnung ist etwas, dessen Realisierung
noch aussteht und das noch nicht verwirklicht worden ist. Und so ist es ja mit
unserer Erlösung auch. Denn wer an Jesus Christus glaubt und IHN
angenommen hat, der ist zwar gerettet, aber das "volle Ausmass" dessen,
was Erlösung bedeutet, steht noch aus. Das beste kommt noch. Darum
spricht die Bibel eben von der "Hoffnung unserer Errettung".
Unsere Hoffnung aber allein auf die Ewigkeit zu reduzieren, das wäre zu
wenig. Hoffnung muss unbedingt etwas mit unserem Hier und Heute zu tun
haben. Sonst bekäme unsere Hoffnung irgendwie den Anstrich der
"Ewigkeits-Vertröstung". Stattdessen soll unser Leben hier und heute schon
von Hoffnung bestimmt werden und gekennzeichnet werden. Und damit sind
wir bei der zweiten Frage heute morgen:
II.
Mit Hoffnung leben - was heisst das konkret?
Petrus sagt in 1Petr 1.3, dass "...Gott uns wiedergeboren hat zu einer
lebendigen Hoffnung...". Die Hoffnung der Christen ist nicht etwas
Statisches, etwas Totes, sondern wir dürfen eine lebendige Hoffnung haben,
eine Hoffnung, die in unserem Alltag greifen soll.
Ich habe kürzlich eine Geschichte gelesen von einem Forscher, der in Island
auf seinem Pferd im Nebel einen breiten reissenden Fluss durchqueren
musste. Und als er mitten im Fluss ist, droht er die Kontrolle über sein Pferd
zu verlieren und davongetrieben zu werden. Als sein Führer das sieht, ruft er
ihm zu: "Richte Deinen Blick dorthin, wo Du die Küste weisst!" Den Blick auf
die Küste richten. Nicht auf den reissenden Strom, sondern dorthin, wo die
Küste ist. Ob wir die Küste dabei auch sehen oder nicht, ist zweitrangig.
Entscheidend ist, dass wir wissen: "Dort hinten ist sie". Da ist Hoffnung.
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Mit Hoffnung im Alltag zu leben bedeutet, sich nicht von dem bestimmen
lassen, was aktuell gerade passiert oder von einer Situation, wie sie sich jetzt
gerade darstellt, sondern den Blick nach vorne, auf die "Küste", zu richten.
zB. im Blick auf die Gemeinde. Für mich etwas vom tragischsten ist, wenn
Christen ihren Glauben an die Kraft und der Gemeinde verlieren. Dann wird
geschimpft und gemeckert über die Gemeinde und was alles falsch läuft und
dass es mit "denen" sowieso nichts mehr wird etc. Leute – was ist das für
eine Haltung!? Wo bleibt da die Hoffnung?
Mir ist schon klar, dass es in jeder Gemeinde Punkte gibt, die man verändern
und verbessern könnte. Zeigt mir mal eine Gemeinde, die keine Baustelle ist.
Das einzige Mal, wo Gemeinde im NT "perfekt" dargestellt ist, ist im Himmel.
Aber wisst Ihr: Mit Hoffnung leben bedeutet, sich nicht von den Fehlern und
dem "Noch nicht fertigen" an der Gemeinde herunterziehen lassen, sondern
nach vorne schauen. Jesus ist noch nicht fertig mit uns, sondern immer noch
dran. Und ER hat immer noch Hoffnung für die Gemeinde – auch für uns –
und glaubt an die Gemeinde als an DIE Kraft, durch die ER dieser Welt das
Evangelium bringen möchte.
Darf ich Dich fragen: Hast Du noch Hoffnung für die Gemeinde? Oder hast
Du Deinen Traum davon, wie Gemeinde sein kann, begraben? – Seht Ihr: Als
Pastor kennt man auch Momente, wo man innerlich murrt über die
Gemeinde. Und wo man davonlaufen möchte. Aber ich habe mich
entschieden, dass ich meinen Blick auf die Küste richten will. Und auf die
Möglichkeiten schauen möchte, die Jesus mit uns hat. Ich will mit Hoffnung
leben im Blick auf unsere Gemeinde.
Mit Hoffnung leben, das gilt auch im Blick auf andere Menschen. "Der wird
sich nie ändern! Der wird immer so bleiben, wie er ist: So stur / so eng". Oder
dann das Umgekehrte: So unverbindlich / so "frei" etc. Das wird nie mehr
besser!" – Das kann schon sein. Manchmal ist es mühsam. Aber seht Ihr:
Jesus ist doch grösser als der IST-Zustand. ER kann Menschen verändern –
immerhin hat ER Dich auch verändern können, und Du warst ja auch nicht
gerade das Gelbe vom Ei, oder? An manchen Punkten warst Du auch ein
harter Brocken, an dem man sich die Zähne hätte ausbeissen können.
Aber Jesus hat Dich nicht aufgegeben. Nie! Und so wenig, wie Jesus Dich
aufgegeben hat, so wenig darfst Du andere aufgeben. Lebe mit Hoffnung.
Bete dafür, dass Jesus Menschen verändert. Bete dafür. "Jesus, jetzt bist Du
dran! Ich vertraue Dir, dass Du diesen Menschen verändern kannst (...und
zwar in das Bild, das Du möchtest, und nicht in das, das ich möchte....)"
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Und wenn wir gerade von Veränderung sprechen an anderen – vergiss nicht,
dass das auch für Dich selber gilt. Immer noch. Jesus hat Dich nicht nur in
der Vergangenheit verändert, sondern er ist auch heute noch dran. Gott kann
Dich verändern – und da ist Grund zur Hoffnung. Im Blick auf Dich selber.
Du musst nicht bleiben, wie Du bist. Jesus ist mit Dir noch lange nicht fertig.
Er ist am Arbeiten an Dir, ist Dich am Umformen, lässt Dich lernen und
vorwärtskommen. Als Christ darf ich wachsen, darf ich mich verändern
lassen von Jesus. Bei IHM gibt es keinen hoffnungslosen Fall.
Gerade wenn wir zB. versagen, muss uns das nicht hoffnungslos werden
lassen. Manchmal denkt man: "Ich werde immer wieder versagen bei dieser
Sünde! Für mich gibt es keine Hilfe!" Leute: Das ist doch nichts als eine alte
Lüge des Teufels. Genau das möchte er doch, dass wir uns runterziehen und
lähmen lassen. Dass wir mit diesem Trugbild vor Augen leben: "Es gibt keine
Hilfe!" - Denn natürlich gibt es Hilfe: Bei Jesus! Bei IHM gibt es Vergebung.
Bei IHM gibt es Neuanfang. Und damit Hoffnung!
Was heisst das, mit Hoffnung leben? - Mit Hoffnung leben heisst eigentlich:
"Mit Gottes Möglichkeiten rechnen". Sein Vertrauen in Christus setzen. Als
Christen hoffen wir nicht einfach irgendwo ins Blaue hinaus hoffen, sondern
wir hoffen auf Jesus. Ich rechne mit Seinen Möglichkeiten – nicht mit meinen.
Ich lasse mich nicht aufhalten, wo ich an MEINE Grenzen komme. Sondern
ich will rechnen mit einem Gott, der grenzenlos ist. Ich will bewusst
wegschauen von meiner Schwachheit und stattdessen mit Gottes Stärke
rechnen. Ich will nicht problemorientert leben sondern Jesus-orientiert. Das
ist Hoffnung!
Nun (dritter Gedanke): Wie kommt es dazu?
III.
Mit Hoffnung leben - wie komme ich dazu?
Seht Ihr: Ganz vieles in unserem Leben als Christen ist eine Entscheidung.
Und ob man mit Hoffnung lebt oder nicht, ist eine Entscheidung. Letztlich
geht es um die Frage, worauf ich schauen will. Worauf ich meinen Fokus
richten möchte. Willst Du auf die Probleme schauen, auf den Fluss, der tobt,
oder willst Du auf Jesus schauen (auf die Küste, die vor Dir liegt)? – Und
hier, in diesem Blick auf Jesus, liegt der Schlüssel der Hoffnung. Denn erst,
wenn wir den Blick willentlich lösen, losreissen von den Problemen und
Schwierigkeiten, die uns gefangen nehmen wollen, erst dann werden wir frei
zur Hoffnung.
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Manche Menschen sind mit ihrem Blick derart auf die Probleme fixiert, dass
sie Jesus nicht mehr sehen. Bitte versteht mich richtig: Mir geht es nicht
darum, dass man einfach selig lächelnd die Augen verschliesst vor Dingen,
die falsch laufen und sagt: "Jesus wird's schon richten!" Natürlich ist wichtig,
dass man Dinge mit Jesus angeht.
Aber falsch ist, wenn Christen ihren Fokus nur noch auf die Schwierigkeiten
setzen und auf das, was problematisch ist. Statt unseren Blick auf die
Probleme zu fixieren, sollen wir ihn an Jesus festmachen. "Lasset uns
hinschauen auf Jesus!" sagt der Hebräer-Brief. In der englischen Bibel
steht hier: "Fix your eyes on Jesus!" Fixiere Deinen Blick auf Jesus! Und das
ist ein Willensentscheid. Ich WILL mich an Jesus orientieren und an IHM
ausrichten. Ich WILL mir seine Grösse, seine Möglichkeiten und seine Macht
vor Augen führen. Ich WILL mit IHM rechnen. Wenn uns Hoffnungslosigkeit
ergreifen will, dann ist es wichtig, dass wir uns neu sagen, wozu Gott
eigentlich fähig ist. Wozu er in der Lage ist. ER kann. ER kann wirklich! Und
es gibt nichts, was ER nicht kann.
Dieser Willensentscheid hat stark mit Glauben zu tun. Als Abraham schon
fast hundertjährig ein Sohn versprochen wurde von Gott, da war menschlich
gesehen eigentlich keine Hoffnung mehr da. Saras Reaktion auf die
Verheissung Gottes spricht ja für sich: "Und Sarah lachte in ihrem Inneren
und sagte: Nachdem ich alt geworden bin, sollte ich nochmal Liebeslust
haben? Und auch mein Mann ist ja alt!" (1Mo 18.12). Abraham noch einen
Sohn bekommen - unmöglich. Aber Paulus sagt in Röm 4.18: "Abraham
aber glaubte entgegen aller Hoffnung auf Hoffnung hin und vertraute
dem Gott, der die Toten lebendig macht und das Nichtseiende ruft, wie
wenn es da wäre!"
Hoffnung hat mit Glauben zu tun. Und der Glaube orientiert sich immer an
Gott. Nicht umsonst übersetzt deshalb "Wahrigs deutsches Wörterbuch" den
Begriff "Hoffnung" mit dem Ausdruck: "Gläubiger Mut". Hoffnung, das ist
gläubiger Mut. Damit sind wir bei der vierten und letzten Frage heute Morgen,
und ich hoffe eigentlich, dass ich diese Frage gar nicht mehr zu stellen
brauche, nämlich: Mit Hoffnung leben - was bringt das überhaupt?
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IV.
Mit Hoffnung leben - was bringt's?
Wer mit Hoffnung lebt, dessen Leben ist vor allem geprägt von Dynamik.
Leben mit Hoffnung, das ist immer Leben, in dem sich etwas bewegt. In dem
es vorwärts geht. In dem "geistlich konstantes Wachstum" sichtbar wird.
Interessant ist übrigens, dass das englische Wort für "Hoffnung", das Wort
1
"Hope", verwandt ist mit dem englischen Wort für "hüpfen" – to "hop" . Wer
Hoffnung hat, der hüpft. David sagt in Ps 18.30: "Mit meinem Gott kann ich
Mauern überspringen." Wer mit Hoffnung lebt, ist vorwärtsorientiert, bleibt
in Bewegung und wagt etwas im Blick auf Jesus.
Achtet mal darauf, was Kinder tun, wenn sie Hoffnung haben auf einen
Ausflug in's Hallenbad. Dann hüpfen sie (zumindest eines unserer Kinder ist
jeweils wie ein Gummiball auf und ab gehüpft, wenn er wusste, es gibt einen
Ausflug in's Hallenbad – da gab's kein Stillsitzen mehr, die Hoffnung war
stärker!)
Mit Hoffnung leben macht uns zweitens auch fähig zum Ausharren. Wer mit
Hoffnung lebt, wird fähig, in schwierigen Situationen durchzuhalten. Weil er
mit seiner Sicht nicht beschränkt ist auf die momentane Situation, sondern
weil er eben mit dem rechnet, was Gott tun kann. Jemand sagte einmal: "Wer
mit Hoffnung lebt ist fähig, ohne Musik zu tanzen." Selbst, wenn keine Musik
da ist (wenn die Umstände schwierig sind), sind wir in der Lage, zu tanzen,
solange wir Hoffnung bewahren.
Mit Hoffnung leben bringt drittens Friede und Freude in ein Leben. Kennt Ihr
Menschen, die keine Hoffnung haben? Solche Dauerpessimisten und
Schwarzseher? – Was solche Menschen meistens kennzeichnet, ist fehlende
Freude, fehlender Friede und stattdessen immer Sorgen und Angst. Kein
Wunder. Wie soll man sich freuen können, wenn alles, was das Leben zu
bieten hat, nur negativ ist? Wie soll man inneren Frieden empfinden, wenn
alles Elend ist? - Das geht nicht. Deshalb schreibt Paulus in Röm 15.13:
"Der Gott der Hoffnung aber erfülle Euch mit aller Freude und allem
Frieden im Glauben!" Wo wir mit dieser Perspektive der Hoffnung leben,
da kann Gott uns erfüllen mit aller Freude und allem Frieden.
Und ein Letztes: Wer mit Hoffnung lebt, lebt in grosser Freiheit. Ganz ehrlich.
Menschen, die ihre Hoffnung auf Gott setzen, sind freie Menschen. Frei zB.
vom ständigen Druck: "Was denken andere über mich? Wie komme ich an?
Wie wirke ich?" - Paulus konnte von sich sagen: "Weil ich Hoffnung habe,
gehe ich mit grosser Freimütigkeit vor bei der Verkündigung des
1
http://www.etymonline.com/index.php?term=hope
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Evangeliums. (2Kor 3.12) Paulus lebte getragen von der Hoffnung auf
Jesus, und diese Hoffnung gestattete es ihm, seinen Dienst in einer grossen
inneren Freiheit tun zu können.
Diese innere Freiheit will ich mir auch bewahren. Etwas wagen. Etwas
ausprobieren, ohne vorher immer gleich schon bis ins kleinste Detail
abwägen zu müssen. Hoffnung macht risikofreudig. Natürlich muss man auf
dem Boden der Tatsachen bleiben, aber ich möchte immer wieder etwas
wagen mit Jesus. Vergessen wir nicht: Hoffnung heisst: Gläubiger Mut. Mutig
im Glauben etwas wagen!
2
Lasst mich schliessen mit einem Zitat von Charles Livingstone Allen . Er hat
gesagt: "Wo immer Du sagst, eine Person oder eine Situation sei ein
3
'hoffnungsloser Fall', da schlägst Du Gott die Tür vor der Nase zu!"
Leute: Lasst uns nicht solche sein, die Gott die Tür vor der Nase zuschlagen.
Sondern solche, die Gott die Tür des Glaubens aufmachen in der Hoffnung,
dass ER tun kann, was uns nicht möglich ist. Christen sollten Menschen sein,
die selber mit Mut und Zuversicht leben – und die Mut und Zuversicht
verbreiten.
-Amen-
2
3
http://en.wikipedia.org/wiki/Charles_L._Allen
Original: "When you say a situation or a person is hopeless, you are slamming the door in the
face of God." Quelle: http://thinkexist.com/quotes/charles_l._allen/
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