Predigt Stabübergabe
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Predigt Stabübergabe
Christoph Ammann 9.12.2012 P R E D I G T - S TA B Ü B E R G A B E (Alles hat seine Zeit) Es ist nun die Zeit gekommen, dass sich Markus verabschiedet und bildlich gesprochen, mir als Gemeindeleiter den Stab übergibt. Ich habe bewusst dieses Bild gewählt, weil der Stab goldig ist. Der Stab stellt für mich die Gemeinde dar. Und unsere Gemeinde ist wirklich goldig! - Goldig, weil sie einen Wert hat der einzigartig ist, dazu lasse ich euch nachher noch etwas in den Ohren klingen. Die mich kennen wissen, dass ich ein Typ bin, der sich nach vorne ausrichtet und nicht der Vergangenheit nachtrauert. Obwohl ich der Überzeugung bin, dass man aus der Geschichte lernen kann. Aus diesem Grund will ich nun nicht eine Laudatio auf Markus halten, sondern in die Zukunft blicken, nachdem ich den Stab von Kusi erhalten habe. Markus möchte ich an dieser Stelle einfach herzlich danke sagen, für die Zeit, die er uns hier in Hochdorf mit seinen Kräften und Gaben gedient hat. Andreas Hahn sagte in seiner Vorstellungspredigt auch, dass der Pfarrer nicht der Theologie, sondern die Theologie der Gemeinde dienen soll. Und man hat bei Markus gespürt, dass er die Theologie in den Dienst der Gemeinde gestellt hat. Und dafür bin ich sehr dankbar. Es ist so, dass ich diesen Stab schon bald wieder übergeben darf - und zwar an Andreas Hahn, der schon in einem guten halben Jahr die Aufgabe als Pfarrer in unserer goldigen Gemeinde übernehmen wird. Zum Thema „goldene Gemeinde“ möchte Andreas Hahn sprechen lassen. Er hat uns in seiner Predigt am 16. August folgendes gesagt. (MP3) Die Ältesten sollen bedenken, dass die Gemeinde, das Kostbarste ist, was Jesus Christus auf dieser Welt hat..... An dieser Aussage möchte ich mit meiner Predigt anknüpfen. Ich will diese Predigt vor allem für mich selbst und meine Freunde in der Gemeindeleitung halten. Dies darum, weil ich weiss, dass ein Pfarrerwechsel resp. eine Vakanz auch eine Gefahr für die Gemeinde sein kann. Ich bin überhaupt nicht pessimistisch, nein im Gegenteil! Aber ich möchte zusammen mit meinen Freunden in der Leitung vorsichtig und weise sein. Ganz besonders in den nächsten 8 / 9 Monaten! Es ist nämlich so, dass ab jetzt ein Vollzeiter fehlt. D.h. wir können nicht mehr alle Bedürfnisse abdecken und müssen in dieser Zeit Mut zur Lücke haben. Dies aber mit dem Wissen, dass wir mit reduzierten Kräften etwas sehr wertvolles - ja das Kostbarste - was Jesus in dieser Welt hat, hüten dürfen. Deshalb richtet sich diese Predigt primär an uns als Leitung. Alle andern dürfen aber gerne aufmerksam mithören, weil ich sicher bin, dass es für euch auch interessant sein kann, was für uns als Leitung im Vordergrund steht. Der Text, den ich meinen Gedanken zugrunde lege steht in 1.Petrus, Kapitel 5: (MP3) 1 Und nun ein Wort an euch, die ihr Älteste in den Gemeinden seid. Auch ich bin ein Ältester und ein Zeuge der Leiden, die Christus ertragen hat. Und auch ich werde an seiner Herrlichkeit und Ehre teilhaben, wenn er wiederkommt. 2 Sorgt gut für die Herde Gottes, die euch anvertraut ist. Hütet sie gern und nicht widerwillig, sondern wie Gott es will. Kümmert euch nicht um sie, um euch Vorteile zu verschaffen, sondern weil ihr Gott gerne dienen wollt. 3 Dabei sollt ihr die Menschen, die eurer Leitung unterstellt sind, nicht bevormunden, sondern sie durch euer gutes Beispiel leiten. 4 Und wenn der oberste Hirte wiederkommt, werdet ihr mit seiner unbegrenzten Herrlichkeit belohnt werden. Es ist mir bewusst, dass man aus dem Text eine ganze Predigtreihe schreiben könnte. Ich kann deshalb nur einige Gedankenanstösse geben und diese will ich vor allem mit Blick auf die Stabübergabe und die Zeit der Vakanz beziehen. Es ist unsere Aufgabe als Leiter gut für die „Herde“ zu sorgen und zwar gern und nicht widerwillig. Bis hierher ist uns dies - so glaube ich - gut gelungen, weil wir uns bewusst sind, dass wir eine grosse Verantwortung haben. Eine Verantwortung - nicht vor Menschen - sondern vor Gott selbst. Ich habe einen sehr grossen Respekt vor Gott und zwar nicht aus einer Motivation der Angst, sondern aus einer Motivation der Dankbarkeit. Die zentrale Aussage in diesem Vers ist: Hütet sie gern und nicht widerwillig, sondern wie Gott es will. Wir haben uns somit als Leitung immer wieder zu Fragen, was Gottes Wille ist. Und das ist an sich ganz einfach: Ich habe die Bibel aufgeschlagen und gesucht, was der Wille Gottes ist. Antworten fand ich im 1. Thessalonicher-, im 1. Petrus- und im 1. Timotheusbrief 1. Thess. 4, 3 Gott will, dass ihr heilig seid; deshalb sollt ihr nicht unzüchtig leben. 1. Thess. 5,18 Was immer auch geschieht, seid dankbar, denn das ist Gottes Wille für euch, die ihr Christus Jesus gehört. 1. Petr. 2,15 Gott will, dass ihr durch euer gutes Leben die zum Schweigen bringt, die euch in ihrer Unwissenheit beschuldigen. 1. Tim. 2,4f Er möchte, dass jeder gerettet wird und die Wahrheit erkennt. Denn es gibt nur einen Gott und nur einen Vermittler zwischen Gott und den Menschen: Das ist Christus Jesus, der Mensch geworden ist. Es sind also 4 Punkte die Gott von uns will und die ich für mich persönlich für die kommende Zeit in Anspruch nehmen möchte. 1. Heiligung Wir sollen als Gemeindeleitung in der Abhängigkeit Gottes ein gottgefälliges Leben führen und uns vor Unrecht, Unzucht etc. hüten. Dabei sind wir auf Gebete angewiesen. 2. Dankbarkeit Wir sind dankbar, für das was Gott in unserer Gemeinde und unserem persönlichen Leben bewirkt hat. Und ich persönlich habe enorm viel Grund zum Danken! 3. Keine Irrlehre zulassen Wir wollen als Leitung achtsam sein und prüfen, was gelehrt wird und auch uns selbst immer wieder kritisch reflektieren. Mit den Worten „Unwissenheit“ Griechisch „agnosia“ ist nicht nur eine verstandesmässige Dummheit, sondern auch ein moralischer Mangel oder Fehler, eine sogenannte Irrlehre gemeint. Und „törricht“ meint „unverständig“ und „trotzig“. Solchen Menschen, die letztendlich der Gemeinde schaden, sollen wir zum Schweigen bringen - dies aber mit „guten Taten“, d.h. rechtschaffen und mit einem guten Ziel vor Augen. 4. Verkündigung des Evangeliums Im 4. Punkt geht es darum klar und unmissverständlich das Evangelium weiter zu sagen. Den Menschen in unserer Umgebung aufzuzeigen, dass der einzige Weg zu Gott und damit zum Ewigen Leben über Jesus unseren Erlöser führt. Er, der uns durch seinen Opfertod am Kreuz die Möglichkeit geschaffen hat, dass wir Vergebung von unseren Sünden bekommen. Der Text in 1. Petrus 5 geht aber noch weiter und diese Verse möchte ich euch allen für die kommende Zeit mitgeben: (MP3) Ihr jüngeren Männer, ordnet euch den Ältesten unter! Ihr alle sollt einander demütig dienen, denn »Gott stellt sich den Stolzen entgegen, den Demütigen aber schenkt er Gnade«! Deshalb beugt euch demütig unter die Hand Gottes, dann wird er euch ehren, wenn die Zeit dafür gekommen ist. Überlasst all eure Sorgen Gott, denn er sorgt sich um alles, was euch betrifft! Seid besonnen und wachsam und jederzeit auf einen Angriff durch den Teufel, euren Feind, gefasst! Wie ein brüllender Löwe streift er umher und sucht nach einem Opfer, das er verschlingen kann. Ihm sollt ihr durch euren festen Glauben widerstehen. Im letzen Absatz will ich den Schwerpunkt nicht auf die Unterordnung legen, sondern auf die Verse 7 bis 9. Tritt deine Sorgen Gott ab, weil er für dich sorgt und gib acht darauf, dass du nicht angegriffen wirst. Wenn du dich in der Nähe Gottes aufhältst, mit ihm lebst und ihm Vertraust, bist du unter seiner schützenden Hand. Und weil du auf seiner Seite stehst, kann dir der brüllende Löwe auch nichts anhaben. Jesus hat nämlich den Widersacher (oder anders ausgedrückt, den Teufel) bereits besiegt und eingesperrt. Aber du hast trotzdem noch die Möglichkeit deinen Arm in den Käfig zu halten oder selbst hineinzugehen. D.h. wenn du dich in Situationen begibst, oder mit Dingen liebäugelst, von denen du genau weisst, dass sie nicht recht sind oder dir schaden. Die Bibel nennt das auch Sünde. Davor möchte ich dir aber abraten. Zusammenfassend die wichtigsten Gedanken 1. Wenn ich den Stab nun von Markus übernehme bin ich mir bewusst, dass die Gemeinde das wertvollste ist, was Jesus Christus auf dieser Welt hat. Deshalb sind wir als Gemeindeleitung aufgefordert Sehr gut für sie zu sorgen. Und zwar nicht zum eigenen Vorteil, sondern wie Gott es will. Gott will, dass wir „heilig“ leben. D.h. ehrlich, das Wohl des Nächsten im Blick, in einer dienenden Haltung und dankbar. Und wir sind aufgefordert unverständigen und trotzigen Menschen, die der Gemeinde schaden wollen, entschieden, mit einem guten Willen zu begegnen. 2. Denen, die nicht in der Leitung sind, will ich folgendes auf den Weg geben: Tritt deine Sorgen Gott ab und lass dich nicht von den Problemen leiten. Sei dir bewusst, dass du in Gottes Nähe auf der guten, sicheren Seite bist. Hüte dich, deine Hand in den Löwenkäfig zu halten oder sogar hinein zu steigen. 3. Ich übernehme nun stellvertretend den goldigen Gemeindestab und will ihn Spätsommer an Andreas übergeben. Und zwar in Form einer wachsenden, kraftvollen und blühenden Gemeinde. Mit der Hilfe von unserem Erlöser, Jesus Christus. Möge Gott uns in der kommenden Zeit reich segnen.