Architekten und Ingenieure fühlten der Politik auf den Zahn

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Architekten und Ingenieure fühlten der Politik auf den Zahn
Architektenkammer Thüringen
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Architekten und Ingenieure fühlten der Politik auf den Zahn
Podiumsdiskussion zum Thema „Baupolitik ist Wirtschafts- und Kulturpolitik“
Knapp zwei Wochen vor der Landtagswahl stellten sich am 12. August
Vertreter der zur Wahl stehenden Parteien auf Schloss Ettersburg dem
von der Architektenkammer Thüringen und Ingenieurkammer Thüringen
gemeinsam aufgestellten Positionspapier. Neben den schriftlich eingegangenen Stellungnahmen der Parteien hatten die Mitglieder beider
Kammern so die Möglichkeit, ihre Fragen an die Politiker direkt zu richten. Dass dieses Angebot gern wahrgenommen wurde, zeigte die Teilnahme von rund 100 Mitgliedern.
Die Podiumsteilnehmer (von links nach rechts): Roberto Kobelt (Sprecher für
Bau- und Energiepolitik Bündnis 90/Die Grünen), Bodo Ramelow (Spitzenkandidat DIE LINKE), Sabine Doht (Sprecherin Bau und Verkehr SPD), Dietmar Grosser (Moderation), Bauminister Gerold Wucherpfennig (CDU), Mike Mohring
(Fraktionsvorsitzender CDU) und Dirk Bergner (Stellvertretender Landesvorsitzender FDP)
Die zweistündige Diskussion, die von Dietmar Grosser, Wirtschaftsredakteur der Thüringer Allgemeinen, professionell moderiert wurde, rankte sich entlang der Themen des Positionspapiers. Die Kammerpräsidenten Hartmut Strube und Professor Hans-Ulrich Mönnig führten abwechselnd mit einem Statement ins Thema ein. Im Anschluss hatten
die Parteienvertreter Gelegenheit, Stellung zu beziehen, bevor das Publikum Rückfragen stellen konnte.
Die Vergabepraxis bildete den Auftakt der Diskussion. Über die
Parteigrenzen hinweg herrschte Einigkeit darüber, nicht nur die Trennung von Planung und Ausführung zu berücksichtigen, sondern auch
dem wirtschaftlichsten Angebot und nicht dem billigsten Bieter den Zuschlag zu erteilen. Dass damit jedoch noch nicht alle Spielregeln der
Vergabe abschließend benannt sein konnten, machten Einwürfe des
Publikums deutlich. Minister Wucherpfennig widersprach dem Vorwurf,
dass durch die Zuspitzung von Auswahlkriterien Thüringer und vor allen Dingen auch junge Büros keinen Zuschlag erhielten. Er merkte jedoch kritisch an, dass das durch das Konjunkturpaket ausgelöste Auf-
tragsvolumen nur bedingt dem Anspruch der Nachhaltigkeit entsprechen könne. Das durch den Bund vorgegebene Kriterium der Zusätzlichkeit
sowie die kurzen Umsetzungszeiträume erschwerten die differenzierte
Projektabwägung.
Das zweite Thema HOAI erhitzte erwartungsgemäß die Gemüter. Am
deutlichsten gegen die HOAI in ihrer novellierten Fassung sprachen sich
Bündnis 90/Die Grünen, DIE LINKE und die FDP aus. Zwei Musterrechnungen, die den Diskutanten von Gerald König, einem Mitglied der Ingenieurkammer Thüringen, übergeben wurden, sollte deutlich machen,
dass es sich bei der HOAI in ihrer aktuellen Fassung um eine Mogelpackung handelt, die zu Honorareinbußen führt und existenzbedrohend
ist. Mit Nachdruck setzten sich daher die Mitglieder beider Kammern
für eine unmittelbare Novellierung ein und forderten die Unterstützung
durch die Politik.
Wie schwer sich die Politik mit der Rolle des Unterstützers der beiden Berufsstände tat, machte das dritte Thema Architekten- und Ingenieurausbildung deutlich. Unstrittig schien, dass der dreijährige Bachelor kein berufsqualifizierender Abschluss sei und nicht das Ausbildungsniveau des Diplom-Ingenieurs erreiche. Doch der Spielraum für
eine Reform der Bologna-Beschlüsse schien sehr gering. Der Moderator ließ das Schutzschild der EU-Verordnung nicht gelten und verwies
nur am Rande auf das Beispiel des deutschen Sparkassensystems, das
im Rahmen der EU-Regelung fast verboten worden wäre und sich jetzt
als Retter in der Finanzkrise bewähre.
Dass Kompetenz nicht nur in der Ausbildung der Architekten und Ingenieure, sondern auch bei der Besetzung von Positionen der Verwaltung gefragt ist, machte das Statement von Hartmut Strube zum vierten Themenblock Qualität setzt kompetente Partner mit Weitsicht
voraus deutlich. Der Präsident der Architektenkammer appellierte nachdrücklich für ein investitionsfreundliches Klima der (Bau-) Genehmigungsbehörden, das den tragfähigen Kompromiss mitdenkt und nicht
behindert. CDU und SPD bestätigten das Ziel als geltende Praxis. Bodo Ramelow nutzte die Gelegenheit, für die Absicht seiner Partei, eine
umfassende Funktional-, Verwaltungs- und Gebietsreform, zu werben.
Auch beim letzten Thema, der Baukultur, waren sich die Parteien
einig in ihrer Bedeutung als Standortfaktor für den Freistaat. Als Förderer sahen sie sich in unterschiedlichen Rollen. Während die CDU ihre Praxis der Auslobung von Wettbewerben in den Vordergrund stellte,
die SPD an die Vorbildfunktion des öffentlichen Bauherrn appellierte,
wünschte sich der Vertreter von Bündnis 90/Die Grünen, dass Baukultur mehr im Alltag ankommen möge. Die FDP gab zu Bedenken, dass
Überregulierung die Kreativität nicht einschränken dürfe. Einer Initiierung einer Thüringer Bauausstellung standen alle Parteien positiv gegenüber. Wir werden sie beim Wort nehmen. Fortsetzung: nächste Seite
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Thüringen
Was war das Resümee der Veranstaltung?
Auch wenn es tatsächlich gelang, „in zwei Stunden den ganzen Weltraum der Architekten und Ingenieure in eine Nussschale zu packen“,
so wie Dietmar Grosser abschließend treffend bemerkte, konnte vieles
nicht ausdiskutiert werden. Die „sportliche“ Moderation hatte allerdings
den Vorteil, dass man sich kurz fasste und nicht in Selbstdarstellung
oder gar Wiederholungen verlor. Dem Publikum bot sich ein facettenreicher Reigen an Argumenten, der vielleicht in seiner Themenband-
breite die persönliche Wahlentscheidung stützen konnte. Für die Kammerarbeit war der Abend Auftakt für die Verstetigung des Dialoges zwischen Politik und berufsständischer Interessensvertretung. Und für die
Politik? Es wurde einmal mehr an ihren Verantwortungsbereich der Gestaltung von Rahmenbedingungen für den Berufsstand erinnert und die
Neuausrichtung und/oder Feinjustierung in Sachen HOAI, Vergabe und
Bildung angemahnt.
Gertrudis Peters
Tagung „Mehr Raum für Freiräume – Lust oder Last“ und
Verleihung des Thüringer Landschaftsarchitekturpreises 2009
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Landesausstellung „Mensch, Natur und Städtebau 2009 – Bad Langensalza erlebenswert“ statt.
Donnerstag, 17. September 2009 | 10 bis 17 Uhr | Friederikenschlösschen, Kurpromenade 5, Bad Langensalza
Brachgefallene Industrie-, Gewerbe- und Infrastrukturanlagen, Konversionsflächen, Abrissflächen ehemaliger Wohnungsbaustandorte sowie
der vom Bevölkerungsschwund besonders betroffene ländliche Raum
stellen die verantwortlichen Akteure derzeit vor große Herausforderungen. Die Tagung widmet sich den Fragestellungen: Welche Perspektiven können der Verödung von Stadt-, Siedlungs- und Landschaftsräumen entgegensetzt werden? Bieten innerstädtische und randstädtische
Brachflächen die Chance, Siedlungsraum und Naturraum neu zu verbinden, Grünzäsuren und Freiräume zu kultivieren?
Anmeldung bis Freitag, 11. September 2009
E-Mail: [email protected] | Fax: (0361) 210 50 50
Programm Tagung
9.30 Uhr Anmeldung
10.00 Uhr Begrüßung
Hartmut Strube, Präsident Architektenkammer Thüringen
10.15 Uhr Ästhetik der Leere
Dr. Martin Peschken, Institut für Geschichte und Theorie
der Architektur und Stadt, TU Braunschweig
10.45 Uhr Voraussetzungen eines erfolgreichen (Brach-) Flächen­
recyclings
Prof. Dr. Christian C. Juckenack, Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Technologie und Arbeit
11.15 Uhr Innerstädtische Brachen als Motor der Stadtentwicklung
Bernhard Schönau, Bürgermeister Bad Langensalza
11.45 Uhr Rückfragen
12.00 Uhr Mittagessen
13.00 Uhr Rundgang Bad Langensalza
Gerrit Haase, Leiter Fachbereich Stadtentwicklung, Bad
Langensalza
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14.30 Uhr Kaffeepause
15.00 Uhr Weniger ist mehr – IBA Stadt Umbau 2010. Neue Chancen
für die Nutzung von Flächen, Räumen und Landschaften
Dr. Sonja Beeck, Stiftung Bauhaus Dessau
15.30 Uhr Zur Zukunft des ländlichen Raumes – Land Umbau 2020
N.N.
16.00 Uhr Landschaftsplanung im Spannungsfeld zwischen Natur
und Kultur
Prof. Gerd Aufmkolk, Landschaftsarchitekt, Nürnberg und
Jurymitglied Thüringer Landschaftsarchitekturpreis 2009
16.30 Uhr Diskussion
Verleihung Thüringer Landschaftsarchitekturpreis
17.00 Uhr Grußwort des Auslobers
Dr. Karl-Friedrich Thöne, Abteilungsleiter Forsten, Naturschutz, Ländlicher Raum im Thüringer Ministerium für
Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt
Laudatio
Dr. Gabriele Seelemann, Juryvorsitzende Thüringer
Landschafts­architekturpreis 2009
Preisverleihung
17.45 Uhr Empfang
Jurysitzung zum Thüringer Landschaftsarchitekturpreis am 7. August 2009
Thüringen
Thüringer Vernetzungsstelle LEADER eingerichtet
Stiftung Baukultur mit weiterem Zuständigkeitsbereich
Das Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt
hat die Thüringer Vernetzungsstelle LEADER zur Beratung und Qualifizierung der 15 Regionalen Aktionsgruppen (RAG) eingerichtet. Die Aufgaben nimmt seit dem 1. Juni 2009 die Stiftung Baukultur gemeinsam
mit dem Kooperationspartner KoRiS (Kommunikative Stadt- und Regionalentwicklung) wahr. Ein weiterer Schritt zu einer kontinuierlichen
Arbeit der Stiftung Baukultur im ländlichen Raum ist somit getan.
LEADER steht für „Liaison entre actions de développement de l’économie
rurale“ (Verbindung der Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft) und ist ein querschnittsorientierter Ansatz zur Förderung der
ländlichen Räume durch die Europäische Union. Dieser setzt maßgeblich auf die eigenen Stärken in den Regionen. Ein wichtiger Grundsatz
für LEADER ist dabei die Verbesserung von regionalen Kooperationen.
Die Geschäftsstelle der Thüringer Vernetzungsstelle LEADER befindet sich auf Schloss Ettersburg bei Weimar. Die neue Personalstelle wird
von Doreen Handke besetzt. Die Kommunikations- und Medienwissenschaftlerin kann
auf langjährige Erfahrung im Bereich Verbandskommunikation zurückgreifen, die sie u.a. beim
Paritätischen Wohlfahrtsverband Thüringen
und dem TÜV Thüringen sammelte.
Kontakt: Telefon: (03643) 49 52 51 | E-Mail: [email protected]
Weitere Informationen
www.thvs-leader.de
Podiumsdiskussion „Gera – BUGA – Baukultur“
Veranstalter: Stadt Gera, Stiftung Baukultur, BDLA Thüringen
Di, 15. September 2009 | 18.30 Uhr | Hofgut, Mohrenplatz 5, Gera
Die Bundesgartenschau 2007 in Gera und Ronneburg war mehr als eine Leistungsschau des Gartenbaus. Sie war Impulsgeber für die Entwicklung der beteiligten Städte und der Region des Landkreises Greiz.
Durch die Ausstellungsflächen und ihre Begleitprojekte entstanden, neben dem Ausbau der Infrastruktur, innovative Freizeit- und Erholungsflächen mit hohem Erlebniswert, die über den Zeitraum der BUGA hinaus genutzt werden können.
Die Stiftung Baukultur möchte mit Bürgern, Vertretern aus Politik
und Verwaltung sowie den ehemaligen BUGA-Verantwortlichen bewusst
zwei Jahre nach Schließung der Schau nachhaltige Ergebnisse aufspüren und mögliche Spannungsfelder diskutieren.
Podiumsteilnehmer
u Dr. Norbert Vornehm, Oberbürgermeister der Stadt Gera
u Ramon Miller, Dezernent Bau und Umwelt der Stadt Gera
u Manfred Böhme, Bürgermeister der Stadt Ronneburg
u Peter Granderath, Vorsitzender des Vereins zur nachhaltigen Förde­rung der Idee der Bundesgartenschau Gera-Ronneburg 2007 e.V.
u Dr. Ernst-Hermann Kubitz, Eemaliger BUGA-Geschäftsführer
u Edgar Dally, Leiter der Regionalen Planungsstelle Ostthüringen
u Moderation: Dipl.-Ing. Heike Roos, Landschaftsarchitektin und
Stadtplanerin, Stiftungsrat der Stiftung Baukultur
Anmeldung bis Freitag, 11. September 2009
E-Mail: [email protected] | Fax: (0361) 210 50 50
Praxisseminare der AKT zum Thema HOAI 2009
Am 18. August 2009 trat die neue Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) in
Kraft. Die AKT bietet zur Praxiseinführung die
folgenden Seminare an. Parallel dazu hat
Rechtsanwalt Dirk Weber Orientierungshilfen
erstellt, die Sie unter dem angegebenem Link
einsehen können.
Weitere Infos/Orientierungshilfen
www.architekten-thueringen.de/hoai
Praxisseminar I: Allgemeine Einführung in
die neue HOAI 2009
Dienstag, 8. September 2009 | 9 bis 15 Uhr
Anmeldeschluss: 1. September 2009
Praxisseminar II: Die neue HOAI 2009 für
Architekten Hochbau, Innenarchitekten
mit Haustechnik
Donnerstag, 1. Oktober 2009 | 9 bis 15 Uhr
Anmeldeschluss: 24. September 2009
Praxisseminar III: Die neue HOAI 2009 für
Landschaftsarchitekten mit Einbindung
Verkehrsanlagen und Ingenieurbauwerke
Freitag, 9. Oktober2009 | 9 bis 15 Uhr
Anmeldeschluss: 2. Oktober 2009
Praxisseminar IV: Die neue HOAI 2009 für
Stadtplaner
Freitag, 16. Oktober 2009 | 10 bis 14 Uhr
Anmeldeschluss: 8. Oktober 2009
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Thüringen
Fenstertagung 2009
Veranstaltung der Architektenkammer Thüringen in Zusammenarbeit mit WERTBAU GmbH & Co. KG und Ingenieurkammer Thüringen
Mittwoch, 16. September 2009 | 14 bis 18 Uhr | ParkInn-Hotel, Weimar-Lege­feld, Kastanienallee 1 (Autobahnabfahrt Weimar, ca. 600 m Richtung Bad Berka)
Bewährte Lösungen und neue Entwicklungen im Fensterbau. Welche Kriterien sind zukünftig noch mehr zu
beachten?
Fenster sind nicht nur wichtigstes Gestaltungsmittel, sie
beeinflussen wie kein anderes Bauteil die komplexen bauphysikalischen Eigenschaften sowie die Energiebilanz und
Nachhaltigkeit der Gebäude. Neue Entwicklungen im Fensterbau erfüllen nicht nur erhöhte bauphysikalische Anforderungen, sie wirken sich auch in hohem Maße auf die Architektur aus. Wir wollen Ihnen diesmal die neuesten Entwicklungen vorstellen und mit Ihnen darüber diskutieren.
Auch 2009 setzt die Architektenkammer Thüringen die
mit der WERTBAU GmbH & Co. KG gemeinsam organisierte und von der Ingenieurkammer Thüringen unterstützte
Informationsreihe zu neuesten technischen Entwicklungen
im Fensterbau fort. Wir laden Sie herzlich ein.
Anmeldung bis Freitag, 11. September 2009
E-Mail: [email protected]
Fax: (0361) 210 50 50
Anmeldeformular: www.architekten-thueringen.de
Die Tagung ist gebührenfrei.
Programm
14.00 Uhr Begrüßung und Eröffnung
Dipl.-Ing. Architekt Hartmut Strube, Präsident der Architektenkammer
Thüringen
14.15 Uhr RAL oder CE? Wettbewerb oder sich ergänzende Voraussetzungen?
Ulrich Tschorn, Geschäftsführer Verband für Fenster- und Fassadenhersteller e.V., RAL Güte­gemein­schaften Fenster und Haustüren
14.45 Uhr Innovative Glasklebetechnik im Fensterbau – sinnvoll oder nur eine
kurzfristige Erscheinung?
Stefan Speer, Firma Sika, Klebe- und Dichtstoffe
15.15 Uhr WERTBAU-Zukunftsfenster: Eine neue und intelligente Konstruktion für
Neu- und Altbau – Mehr Glas und weniger Rahmen ergeben bessere
Werte.
Dipl.-Ing. Rainer Taig, Inhaber der Firma WERTBAU GmbH & Co. KG
15.45 Uhr Kaffeepause
16.00 Uhr Praxisbeispiele zum Nachdenken: Auch nach der Jahrtausendwende
wird nicht nur Qualität abgeliefert!
Dipl.-Ing. Frank Krah, Beratender Ingenieur (IKT), Öffentlich bestellter
und vereidigter Sachverständiger der HWK und IHK Erfurt
16.30 Uhr RAL-gütegesicherte Montage – Mehrwert oder nur Mehrkosten?
Ulrich Tschorn, Geschäftsführer Verband für Fenster- und Fassadenhersteller e.V., RAL Güte­gemeinschaften Fenster und Haustüren |
Dipl.-Ing. Rainer Taig, Inhaber der Firma WERTBAU GmbH & Co. KG
17.30 Uhr Podiumsdiskussion mit den Referenten
Architektur konkret: „’89 - ’09 Freiheit und Freier Beruf“
5. Mitteldeutscher Architektentag der Architektenkammern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen
Freitag, 2. Oktober 2009 | 11 bis17 Uhr
Hauptbahnhof Dresden
BESSER MIT ARCHITEKTEN
Architektur konkret:
»’89 – ’09 Freiheit und Freier Beruf«
5. Mitteldeutscher Architektentag
Das Programm entnehmen Sie bitte dem Regionalteil
Sachsen.
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Das traditionelle Architektenfest findet ab 19 Uhr auf dem Elberaddampfer „Dresden“ statt. Beginnend mit dem Architektentag werden im Oktober und November
auf dem Hauptbahnhof Ausstellungen der Architektenkammern gezeigt.
Die Architektenkammer Thüringen bietet ihren Mitgliedern die Möglichkeit einer
kostengünstigen An- und Abreise mit der Deutschen Bahn. Ein begrenztes Kontingent zur Übernachtung ist ebenso reserviert.
Teilnahmegebühren
Tagung
€ 40,00/Person
Architektenfest € 40,00/Person
Anmeldung für Tagung, Architektenfest
und Bahnfahrt
an die Geschäftsstelle der AKT
Hin-/Rückfahrt mit dem Zug
2./3.10.2009 € 40,00/Person
Weitere Infos/Anmeldeformular
www.mitteldeutscher-architektentag.de
Thüringen
Entscheidung über den Neubau einer Wohnanlage in Apolda
Architekturbüro Schettler & Wittenberg gewinnt den Realisierungswettbewerb für das Areal Ritterstraße/Bachstraße
Die Brachfläche zwischen Marktplatz und Stadthalle in der Innenstadt Apoldas erhält eine
neue Wohnanlage. Am 20. Juli wurde eine wichtige Etappe auf dem Weg zur Neugestaltung
genommen: Im Hotel am Schloss erfolgte die
Preisverleihung zum Architekturwettbewerb,
den die Stadt und die Wohnungsgesellschaft
Apolda im März ausgelobt hatten. Thüringens
Sozialministerin Christine Lieberknecht, Apoldas Bürgermeister Rüdiger Eisenbrand, Fachpreisrichter Olaf Baum sowie Frank Krätzschmar, Geschäftsführer der LEG Thüringen,
verliehen die Preise.
Die Wettbewerbsaufgabe sah einen Neubau von 40 behindertengerechten, teilweise
rollstuhlgerechten Wohneinheiten unter Einbeziehung des städtebaulichen Umfeldes vor. Die
Wettbewerbsfläche war in einen Kernbereich
als Realisierungsteil und einen diesen umgebenden städtebaulichen Ideenteil geteilt.
einer kleinteiligen und intimen Bebauung geprägt ist, in Anlehnung an die vorhandene
Stadtstruktur der Kernstadt“, hob das Preisgericht würdigend hervor.
Das Büro Dieckmann Satzinger Architekten, sesshaft in Weimar und Coburg, wurde
mit dem zweiten Platz ausgezeichnet. Die Jury
überzeugte, dass „mit der Einordnung der Bau-
körper die Struktur der Umgebung aufgegriffen, neu interpretiert sowie interessante Hofsituationen geschaffen werden.“
Den dritten Platz teilen sich die Euen, Wolf
& Winter GmbH aus Gera sowie das Büro Kaiser aus Apolda. Drei weitere Ankäufe belegen
die hohe Qualität der eingereichten Arbeiten.
1. Platz: Schettler & Wittenberg Architekten, Weimar | Fotos: Thomas Zill, LEG Thüringen
2. Platz: Dieckmann Satzinger Architekten, Weimar
und Coburg
Mit dem ersten Platz prämierte die Jury unter
Vorsitz von Prof. Michael Mann, Architekt BDA,
Erfurt, den Entwurf des Weimarer Architekturbüros Schettler & Wittenberg. Dass die Verfasser auf die Aufgabenstellung entlang der
Bachstraße großmaßstäblich reagierten, „während der Maßstab im Blockinnenbereich von
3. Platz: Euen, Wolf & Winter GmbH, Gera
3. Platz: Büro Kaiser, Apolda
Tag des offenen Denkmals
Berufspraxis
Sonntag, 13. September 2009
Der Tag hat das Ziel, die Öffentlichkeit für die
Bedeutung des kulturellen Erbes zu sensibilisieren und Interesse für die Belange der Denkmalpflege zu wecken. In Deutschland findet
der Tag seit 1993 jährlich am zweiten Sonntag
des Septembers statt. In diesem Jahr lautet
das Motto „Historische Orte des Genusses“,
bundesweit werden mehr als 7 500 Bau- und
Bodendenkmale für Besucher offen stehen.
Programm für Thüringen
www.tag-des-offenen-denkmals.de/
laender/th
Björn Radermacher
Investitionspaket 2009 zur energetischen Erneuerung der sozialen Infrastruktur in den
Kommunen
Energieeinsparung und Klimaschutz, Wachstum und Beschäftigung sowie die Förderung von Bildung und Familie sind gemeinsame Anliegen von Bund, Ländern und Kommunen. Um diese Ziele gebündelt zu unterstützen, bildet der Investitionspakt 2009 zur energetischen Erneuerung der
sozialen Infrastruktur in den Kommunen einen zentralen Ansatzpunkt. Über Ziele, Inhalte und
Voraussetzungen der Förderung sowie zum Auswahlverfahren informiert der Thüringer Staatsanzeiger Nr. 28/2009 S. 1199-1201.
Dritte Änderung der Richtlinie zur Vergabe öffentlicher Aufträge
Im Thüringer Staatsanzeiger Nr. 29/2009 vom 20. Juli 2009 ist auf Seite 1257 zu lesen, dass
die Richtlinie zur Vergabe öffentlicher Aufträge vom 22. Juni 2004, zuletzt geändert durch die
Zweite Änderung der Richtlinie zur Vergabe öffentlicher Aufträge vom 19. Oktober 2006, statt
wie bislang nicht am 30. Juni 2009, sondern am 30. Juni 2014 außer Kraft tritt.
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Thüringen
Erster Alumni-Wettbewerb „n.lab/neues . leben am berg“
Kooperationsprojekt zur Konzeptentwicklung für das ehemalige Kasernenareal am Rande von Weimar
Zehn Jahre nach dem Start des inzwischen sehr erfolgreichen und durch
das Bundesministerium ausgezeichneten Projektes „neues bauen am
horn“ sind heute wieder Ideen für ein Stadtquartier am Rande der Kultur- und Universitätsstadt Weimar gefragt. Das Projekt „neues. leben
am berg“ sucht Anschluss an die positiven Erfahrungen der Zusammenarbeit zwischen der LEG Thüringen, der Stadt Weimar und der BauhausUniversität. Gemeinsam mit der LEG führte die Fakultät Architektur aus
Anlass des Bauhausjubiläums 2009 erstmals einen Alumni-Wettbewerb
durch. Aufgefordert waren alle Absolventen der Fakultät, sich mit ihren
architektonischen und urbanen Visionen an der Projektentwicklung für
das ehemalige Kasernenareal an der Lützendorfer Straße in Weimar zu
beteiligen. Mit den Ergebnissen des Wettbewerbs beabsichtigt die LEG
die Vermarktung des Standorts planerisch vorzubereiten.
Gegenstand des Wettbewerbs war die Entwicklung urbaner und architektonischer Visionen, die die Potenziale der Randstadt in der Re­
gion erschließen. Der Medienstandort Erfurt, die Hochtechnologie in
Jena und die Kulturstadt Weimar mit der Bauhaus-Universität und ihrer
„Ausgründerszene“ bieten Anlass und Rahmen für die Bewertung und
Neuwidmung des Areals. Die zum Teil bereits zu Wohnzwecken sanierten ehemaligen Kasernengebäude, ein im Aufbau befindliches Berufsbildungszentrum sowie ergänzende Funktionsbausteine fanden in den
Konzeptionen Berücksichtigung. Von den weltweit über 100 Registrierungen wurden 23 Projekte fristgerecht eingereicht. Als Wettbewerbssumme standen 13 500 Euro zur Verfügung. Von der Jury, unter Vorsitz
von Prof. Dr.-Ing. Gerd Zimmermann, wurden vier gleichrangige Preise
Prof. Bernd Rudolf, Bauhaus-Universität Weimar
vergeben.
Preisträger
u Dipl.-Ing. Maria Megina und Dipl.-Ing. David Peter Lieser,
Österreich
u Dipl.-Ing. Jan Meier und Dipl.-Ing. Daniel Hoffmann, Schweiz
u Dipl.-Ing. Jan Walter und Dipl.-Ing. Philipp Luy, Deutschland
u Dipl.-Ing. Robert Baum, Japan
Weitere Informationen
www.uni-weimar.de/projekte/nlab
Bei der Preisvergabe (links nach rechts): Jan Walter, Philipp Luy, Prof. Gerd Zimmermann, Prof. Bernd Rudolf, Andreas Krey, Geschäftsführer LEG Thüringen
Alle sind Gewinner – nur Maßstab 05 verliert
Weimarer Architekten spielten für den Weimarer Menschenrechtspreis beim elften Benefizfußballturnier am 20. Juni 2009
hinten: Andreas Malzan, Ingo Quaas, Matthias Abendroth, Torsten Brecht, Sebastian Ludwig, Holger Levie, Thomas Zill | vorn: Mario Helbig, Mareen Dietrich, Olaf Baum, Raimo Hader
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Es gibt sie noch, Maßstab 05, die Mischung aus fußballerischem Wollen und Spielästhetik: Die Kammer­gruppen-5-und-Freunde-Mannschaft,
die auch 2009 als Unterhalter und Konsument die Finanzierung des
Weimarer Menschenrechtspreises im Zuge eines Benefiz-Fußballturniers beflügelt. Die Mannschaft, die hinten kassierte, was sie vorn nicht
schaffte. Platz zehn von zehn.
Und doch ist 2010 schon ins Auge gefasst. Tröstenden Kolleginnen
und Familien am Spielfeldrand sei Dank. Ausschreibungskonform mit
Namensliste und dem Schwur, keine Ligaspieler eingeschleust zu haben, trat man an. Das schaffte nur noch die Mannschaft vom Deutschen Nationaltheater, aber sogar gegen sie sahen die Weimarer Architekten keinen Stich. Ein paar Trainingseinheiten vor dem Kick müssen
es beim nächsten Mal für alle sein! Im Mai geht’s wieder los. Platz 3,
Minimum!
Torsten Brecht, Vorstand der Kammergruppe 5