Architekten und Ingenieure fühlten der Politik auf den Zahn
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Architekten und Ingenieure fühlten der Politik auf den Zahn
Architektenkammer Thüringen Bahnhofstraße 39 | D - 99084 Erfurt Tel. +49 (0)361–210 500 | Fax +49 (0)361–210 50 50 [email protected] | www.architekten-thueringen.de Architekten und Ingenieure fühlten der Politik auf den Zahn Podiumsdiskussion zum Thema „Baupolitik ist Wirtschafts- und Kulturpolitik“ Knapp zwei Wochen vor der Landtagswahl stellten sich am 12. August Vertreter der zur Wahl stehenden Parteien auf Schloss Ettersburg dem von der Architektenkammer Thüringen und Ingenieurkammer Thüringen gemeinsam aufgestellten Positionspapier. Neben den schriftlich eingegangenen Stellungnahmen der Parteien hatten die Mitglieder beider Kammern so die Möglichkeit, ihre Fragen an die Politiker direkt zu richten. Dass dieses Angebot gern wahrgenommen wurde, zeigte die Teilnahme von rund 100 Mitgliedern. Die Podiumsteilnehmer (von links nach rechts): Roberto Kobelt (Sprecher für Bau- und Energiepolitik Bündnis 90/Die Grünen), Bodo Ramelow (Spitzenkandidat DIE LINKE), Sabine Doht (Sprecherin Bau und Verkehr SPD), Dietmar Grosser (Moderation), Bauminister Gerold Wucherpfennig (CDU), Mike Mohring (Fraktionsvorsitzender CDU) und Dirk Bergner (Stellvertretender Landesvorsitzender FDP) Die zweistündige Diskussion, die von Dietmar Grosser, Wirtschaftsredakteur der Thüringer Allgemeinen, professionell moderiert wurde, rankte sich entlang der Themen des Positionspapiers. Die Kammerpräsidenten Hartmut Strube und Professor Hans-Ulrich Mönnig führten abwechselnd mit einem Statement ins Thema ein. Im Anschluss hatten die Parteienvertreter Gelegenheit, Stellung zu beziehen, bevor das Publikum Rückfragen stellen konnte. Die Vergabepraxis bildete den Auftakt der Diskussion. Über die Parteigrenzen hinweg herrschte Einigkeit darüber, nicht nur die Trennung von Planung und Ausführung zu berücksichtigen, sondern auch dem wirtschaftlichsten Angebot und nicht dem billigsten Bieter den Zuschlag zu erteilen. Dass damit jedoch noch nicht alle Spielregeln der Vergabe abschließend benannt sein konnten, machten Einwürfe des Publikums deutlich. Minister Wucherpfennig widersprach dem Vorwurf, dass durch die Zuspitzung von Auswahlkriterien Thüringer und vor allen Dingen auch junge Büros keinen Zuschlag erhielten. Er merkte jedoch kritisch an, dass das durch das Konjunkturpaket ausgelöste Auf- tragsvolumen nur bedingt dem Anspruch der Nachhaltigkeit entsprechen könne. Das durch den Bund vorgegebene Kriterium der Zusätzlichkeit sowie die kurzen Umsetzungszeiträume erschwerten die differenzierte Projektabwägung. Das zweite Thema HOAI erhitzte erwartungsgemäß die Gemüter. Am deutlichsten gegen die HOAI in ihrer novellierten Fassung sprachen sich Bündnis 90/Die Grünen, DIE LINKE und die FDP aus. Zwei Musterrechnungen, die den Diskutanten von Gerald König, einem Mitglied der Ingenieurkammer Thüringen, übergeben wurden, sollte deutlich machen, dass es sich bei der HOAI in ihrer aktuellen Fassung um eine Mogelpackung handelt, die zu Honorareinbußen führt und existenzbedrohend ist. Mit Nachdruck setzten sich daher die Mitglieder beider Kammern für eine unmittelbare Novellierung ein und forderten die Unterstützung durch die Politik. Wie schwer sich die Politik mit der Rolle des Unterstützers der beiden Berufsstände tat, machte das dritte Thema Architekten- und Ingenieurausbildung deutlich. Unstrittig schien, dass der dreijährige Bachelor kein berufsqualifizierender Abschluss sei und nicht das Ausbildungsniveau des Diplom-Ingenieurs erreiche. Doch der Spielraum für eine Reform der Bologna-Beschlüsse schien sehr gering. Der Moderator ließ das Schutzschild der EU-Verordnung nicht gelten und verwies nur am Rande auf das Beispiel des deutschen Sparkassensystems, das im Rahmen der EU-Regelung fast verboten worden wäre und sich jetzt als Retter in der Finanzkrise bewähre. Dass Kompetenz nicht nur in der Ausbildung der Architekten und Ingenieure, sondern auch bei der Besetzung von Positionen der Verwaltung gefragt ist, machte das Statement von Hartmut Strube zum vierten Themenblock Qualität setzt kompetente Partner mit Weitsicht voraus deutlich. Der Präsident der Architektenkammer appellierte nachdrücklich für ein investitionsfreundliches Klima der (Bau-) Genehmigungsbehörden, das den tragfähigen Kompromiss mitdenkt und nicht behindert. CDU und SPD bestätigten das Ziel als geltende Praxis. Bodo Ramelow nutzte die Gelegenheit, für die Absicht seiner Partei, eine umfassende Funktional-, Verwaltungs- und Gebietsreform, zu werben. Auch beim letzten Thema, der Baukultur, waren sich die Parteien einig in ihrer Bedeutung als Standortfaktor für den Freistaat. Als Förderer sahen sie sich in unterschiedlichen Rollen. Während die CDU ihre Praxis der Auslobung von Wettbewerben in den Vordergrund stellte, die SPD an die Vorbildfunktion des öffentlichen Bauherrn appellierte, wünschte sich der Vertreter von Bündnis 90/Die Grünen, dass Baukultur mehr im Alltag ankommen möge. Die FDP gab zu Bedenken, dass Überregulierung die Kreativität nicht einschränken dürfe. Einer Initiierung einer Thüringer Bauausstellung standen alle Parteien positiv gegenüber. Wir werden sie beim Wort nehmen. Fortsetzung: nächste Seite DABregional | 09/09 41 Thüringen Was war das Resümee der Veranstaltung? Auch wenn es tatsächlich gelang, „in zwei Stunden den ganzen Weltraum der Architekten und Ingenieure in eine Nussschale zu packen“, so wie Dietmar Grosser abschließend treffend bemerkte, konnte vieles nicht ausdiskutiert werden. Die „sportliche“ Moderation hatte allerdings den Vorteil, dass man sich kurz fasste und nicht in Selbstdarstellung oder gar Wiederholungen verlor. Dem Publikum bot sich ein facettenreicher Reigen an Argumenten, der vielleicht in seiner Themenband- breite die persönliche Wahlentscheidung stützen konnte. Für die Kammerarbeit war der Abend Auftakt für die Verstetigung des Dialoges zwischen Politik und berufsständischer Interessensvertretung. Und für die Politik? Es wurde einmal mehr an ihren Verantwortungsbereich der Gestaltung von Rahmenbedingungen für den Berufsstand erinnert und die Neuausrichtung und/oder Feinjustierung in Sachen HOAI, Vergabe und Bildung angemahnt. Gertrudis Peters Tagung „Mehr Raum für Freiräume – Lust oder Last“ und Verleihung des Thüringer Landschaftsarchitekturpreises 2009 Die Veranstaltung findet im Rahmen der Landesausstellung „Mensch, Natur und Städtebau 2009 – Bad Langensalza erlebenswert“ statt. Donnerstag, 17. September 2009 | 10 bis 17 Uhr | Friederikenschlösschen, Kurpromenade 5, Bad Langensalza Brachgefallene Industrie-, Gewerbe- und Infrastrukturanlagen, Konversionsflächen, Abrissflächen ehemaliger Wohnungsbaustandorte sowie der vom Bevölkerungsschwund besonders betroffene ländliche Raum stellen die verantwortlichen Akteure derzeit vor große Herausforderungen. Die Tagung widmet sich den Fragestellungen: Welche Perspektiven können der Verödung von Stadt-, Siedlungs- und Landschaftsräumen entgegensetzt werden? Bieten innerstädtische und randstädtische Brachflächen die Chance, Siedlungsraum und Naturraum neu zu verbinden, Grünzäsuren und Freiräume zu kultivieren? Anmeldung bis Freitag, 11. September 2009 E-Mail: [email protected] | Fax: (0361) 210 50 50 Programm Tagung 9.30 Uhr Anmeldung 10.00 Uhr Begrüßung Hartmut Strube, Präsident Architektenkammer Thüringen 10.15 Uhr Ästhetik der Leere Dr. Martin Peschken, Institut für Geschichte und Theorie der Architektur und Stadt, TU Braunschweig 10.45 Uhr Voraussetzungen eines erfolgreichen (Brach-) Flächen recyclings Prof. Dr. Christian C. Juckenack, Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Technologie und Arbeit 11.15 Uhr Innerstädtische Brachen als Motor der Stadtentwicklung Bernhard Schönau, Bürgermeister Bad Langensalza 11.45 Uhr Rückfragen 12.00 Uhr Mittagessen 13.00 Uhr Rundgang Bad Langensalza Gerrit Haase, Leiter Fachbereich Stadtentwicklung, Bad Langensalza 42 DABregional | 09/09 14.30 Uhr Kaffeepause 15.00 Uhr Weniger ist mehr – IBA Stadt Umbau 2010. Neue Chancen für die Nutzung von Flächen, Räumen und Landschaften Dr. Sonja Beeck, Stiftung Bauhaus Dessau 15.30 Uhr Zur Zukunft des ländlichen Raumes – Land Umbau 2020 N.N. 16.00 Uhr Landschaftsplanung im Spannungsfeld zwischen Natur und Kultur Prof. Gerd Aufmkolk, Landschaftsarchitekt, Nürnberg und Jurymitglied Thüringer Landschaftsarchitekturpreis 2009 16.30 Uhr Diskussion Verleihung Thüringer Landschaftsarchitekturpreis 17.00 Uhr Grußwort des Auslobers Dr. Karl-Friedrich Thöne, Abteilungsleiter Forsten, Naturschutz, Ländlicher Raum im Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt Laudatio Dr. Gabriele Seelemann, Juryvorsitzende Thüringer Landschaftsarchitekturpreis 2009 Preisverleihung 17.45 Uhr Empfang Jurysitzung zum Thüringer Landschaftsarchitekturpreis am 7. August 2009 Thüringen Thüringer Vernetzungsstelle LEADER eingerichtet Stiftung Baukultur mit weiterem Zuständigkeitsbereich Das Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt hat die Thüringer Vernetzungsstelle LEADER zur Beratung und Qualifizierung der 15 Regionalen Aktionsgruppen (RAG) eingerichtet. Die Aufgaben nimmt seit dem 1. Juni 2009 die Stiftung Baukultur gemeinsam mit dem Kooperationspartner KoRiS (Kommunikative Stadt- und Regionalentwicklung) wahr. Ein weiterer Schritt zu einer kontinuierlichen Arbeit der Stiftung Baukultur im ländlichen Raum ist somit getan. LEADER steht für „Liaison entre actions de développement de l’économie rurale“ (Verbindung der Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft) und ist ein querschnittsorientierter Ansatz zur Förderung der ländlichen Räume durch die Europäische Union. Dieser setzt maßgeblich auf die eigenen Stärken in den Regionen. Ein wichtiger Grundsatz für LEADER ist dabei die Verbesserung von regionalen Kooperationen. Die Geschäftsstelle der Thüringer Vernetzungsstelle LEADER befindet sich auf Schloss Ettersburg bei Weimar. Die neue Personalstelle wird von Doreen Handke besetzt. Die Kommunikations- und Medienwissenschaftlerin kann auf langjährige Erfahrung im Bereich Verbandskommunikation zurückgreifen, die sie u.a. beim Paritätischen Wohlfahrtsverband Thüringen und dem TÜV Thüringen sammelte. Kontakt: Telefon: (03643) 49 52 51 | E-Mail: [email protected] Weitere Informationen www.thvs-leader.de Podiumsdiskussion „Gera – BUGA – Baukultur“ Veranstalter: Stadt Gera, Stiftung Baukultur, BDLA Thüringen Di, 15. September 2009 | 18.30 Uhr | Hofgut, Mohrenplatz 5, Gera Die Bundesgartenschau 2007 in Gera und Ronneburg war mehr als eine Leistungsschau des Gartenbaus. Sie war Impulsgeber für die Entwicklung der beteiligten Städte und der Region des Landkreises Greiz. Durch die Ausstellungsflächen und ihre Begleitprojekte entstanden, neben dem Ausbau der Infrastruktur, innovative Freizeit- und Erholungsflächen mit hohem Erlebniswert, die über den Zeitraum der BUGA hinaus genutzt werden können. Die Stiftung Baukultur möchte mit Bürgern, Vertretern aus Politik und Verwaltung sowie den ehemaligen BUGA-Verantwortlichen bewusst zwei Jahre nach Schließung der Schau nachhaltige Ergebnisse aufspüren und mögliche Spannungsfelder diskutieren. Podiumsteilnehmer u Dr. Norbert Vornehm, Oberbürgermeister der Stadt Gera u Ramon Miller, Dezernent Bau und Umwelt der Stadt Gera u Manfred Böhme, Bürgermeister der Stadt Ronneburg u Peter Granderath, Vorsitzender des Vereins zur nachhaltigen Förderung der Idee der Bundesgartenschau Gera-Ronneburg 2007 e.V. u Dr. Ernst-Hermann Kubitz, Eemaliger BUGA-Geschäftsführer u Edgar Dally, Leiter der Regionalen Planungsstelle Ostthüringen u Moderation: Dipl.-Ing. Heike Roos, Landschaftsarchitektin und Stadtplanerin, Stiftungsrat der Stiftung Baukultur Anmeldung bis Freitag, 11. September 2009 E-Mail: [email protected] | Fax: (0361) 210 50 50 Praxisseminare der AKT zum Thema HOAI 2009 Am 18. August 2009 trat die neue Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) in Kraft. Die AKT bietet zur Praxiseinführung die folgenden Seminare an. Parallel dazu hat Rechtsanwalt Dirk Weber Orientierungshilfen erstellt, die Sie unter dem angegebenem Link einsehen können. Weitere Infos/Orientierungshilfen www.architekten-thueringen.de/hoai Praxisseminar I: Allgemeine Einführung in die neue HOAI 2009 Dienstag, 8. September 2009 | 9 bis 15 Uhr Anmeldeschluss: 1. September 2009 Praxisseminar II: Die neue HOAI 2009 für Architekten Hochbau, Innenarchitekten mit Haustechnik Donnerstag, 1. Oktober 2009 | 9 bis 15 Uhr Anmeldeschluss: 24. September 2009 Praxisseminar III: Die neue HOAI 2009 für Landschaftsarchitekten mit Einbindung Verkehrsanlagen und Ingenieurbauwerke Freitag, 9. Oktober2009 | 9 bis 15 Uhr Anmeldeschluss: 2. Oktober 2009 Praxisseminar IV: Die neue HOAI 2009 für Stadtplaner Freitag, 16. Oktober 2009 | 10 bis 14 Uhr Anmeldeschluss: 8. Oktober 2009 DABregional | 09/09 43 Thüringen Fenstertagung 2009 Veranstaltung der Architektenkammer Thüringen in Zusammenarbeit mit WERTBAU GmbH & Co. KG und Ingenieurkammer Thüringen Mittwoch, 16. September 2009 | 14 bis 18 Uhr | ParkInn-Hotel, Weimar-Legefeld, Kastanienallee 1 (Autobahnabfahrt Weimar, ca. 600 m Richtung Bad Berka) Bewährte Lösungen und neue Entwicklungen im Fensterbau. Welche Kriterien sind zukünftig noch mehr zu beachten? Fenster sind nicht nur wichtigstes Gestaltungsmittel, sie beeinflussen wie kein anderes Bauteil die komplexen bauphysikalischen Eigenschaften sowie die Energiebilanz und Nachhaltigkeit der Gebäude. Neue Entwicklungen im Fensterbau erfüllen nicht nur erhöhte bauphysikalische Anforderungen, sie wirken sich auch in hohem Maße auf die Architektur aus. Wir wollen Ihnen diesmal die neuesten Entwicklungen vorstellen und mit Ihnen darüber diskutieren. Auch 2009 setzt die Architektenkammer Thüringen die mit der WERTBAU GmbH & Co. KG gemeinsam organisierte und von der Ingenieurkammer Thüringen unterstützte Informationsreihe zu neuesten technischen Entwicklungen im Fensterbau fort. Wir laden Sie herzlich ein. Anmeldung bis Freitag, 11. September 2009 E-Mail: [email protected] Fax: (0361) 210 50 50 Anmeldeformular: www.architekten-thueringen.de Die Tagung ist gebührenfrei. Programm 14.00 Uhr Begrüßung und Eröffnung Dipl.-Ing. Architekt Hartmut Strube, Präsident der Architektenkammer Thüringen 14.15 Uhr RAL oder CE? Wettbewerb oder sich ergänzende Voraussetzungen? Ulrich Tschorn, Geschäftsführer Verband für Fenster- und Fassadenhersteller e.V., RAL Gütegemeinschaften Fenster und Haustüren 14.45 Uhr Innovative Glasklebetechnik im Fensterbau – sinnvoll oder nur eine kurzfristige Erscheinung? Stefan Speer, Firma Sika, Klebe- und Dichtstoffe 15.15 Uhr WERTBAU-Zukunftsfenster: Eine neue und intelligente Konstruktion für Neu- und Altbau – Mehr Glas und weniger Rahmen ergeben bessere Werte. Dipl.-Ing. Rainer Taig, Inhaber der Firma WERTBAU GmbH & Co. KG 15.45 Uhr Kaffeepause 16.00 Uhr Praxisbeispiele zum Nachdenken: Auch nach der Jahrtausendwende wird nicht nur Qualität abgeliefert! Dipl.-Ing. Frank Krah, Beratender Ingenieur (IKT), Öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der HWK und IHK Erfurt 16.30 Uhr RAL-gütegesicherte Montage – Mehrwert oder nur Mehrkosten? Ulrich Tschorn, Geschäftsführer Verband für Fenster- und Fassadenhersteller e.V., RAL Gütegemeinschaften Fenster und Haustüren | Dipl.-Ing. Rainer Taig, Inhaber der Firma WERTBAU GmbH & Co. KG 17.30 Uhr Podiumsdiskussion mit den Referenten Architektur konkret: „’89 - ’09 Freiheit und Freier Beruf“ 5. Mitteldeutscher Architektentag der Architektenkammern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen Freitag, 2. Oktober 2009 | 11 bis17 Uhr Hauptbahnhof Dresden BESSER MIT ARCHITEKTEN Architektur konkret: »’89 – ’09 Freiheit und Freier Beruf« 5. Mitteldeutscher Architektentag Das Programm entnehmen Sie bitte dem Regionalteil Sachsen. 44 DABregional | 09/09 Das traditionelle Architektenfest findet ab 19 Uhr auf dem Elberaddampfer „Dresden“ statt. Beginnend mit dem Architektentag werden im Oktober und November auf dem Hauptbahnhof Ausstellungen der Architektenkammern gezeigt. Die Architektenkammer Thüringen bietet ihren Mitgliedern die Möglichkeit einer kostengünstigen An- und Abreise mit der Deutschen Bahn. Ein begrenztes Kontingent zur Übernachtung ist ebenso reserviert. Teilnahmegebühren Tagung € 40,00/Person Architektenfest € 40,00/Person Anmeldung für Tagung, Architektenfest und Bahnfahrt an die Geschäftsstelle der AKT Hin-/Rückfahrt mit dem Zug 2./3.10.2009 € 40,00/Person Weitere Infos/Anmeldeformular www.mitteldeutscher-architektentag.de Thüringen Entscheidung über den Neubau einer Wohnanlage in Apolda Architekturbüro Schettler & Wittenberg gewinnt den Realisierungswettbewerb für das Areal Ritterstraße/Bachstraße Die Brachfläche zwischen Marktplatz und Stadthalle in der Innenstadt Apoldas erhält eine neue Wohnanlage. Am 20. Juli wurde eine wichtige Etappe auf dem Weg zur Neugestaltung genommen: Im Hotel am Schloss erfolgte die Preisverleihung zum Architekturwettbewerb, den die Stadt und die Wohnungsgesellschaft Apolda im März ausgelobt hatten. Thüringens Sozialministerin Christine Lieberknecht, Apoldas Bürgermeister Rüdiger Eisenbrand, Fachpreisrichter Olaf Baum sowie Frank Krätzschmar, Geschäftsführer der LEG Thüringen, verliehen die Preise. Die Wettbewerbsaufgabe sah einen Neubau von 40 behindertengerechten, teilweise rollstuhlgerechten Wohneinheiten unter Einbeziehung des städtebaulichen Umfeldes vor. Die Wettbewerbsfläche war in einen Kernbereich als Realisierungsteil und einen diesen umgebenden städtebaulichen Ideenteil geteilt. einer kleinteiligen und intimen Bebauung geprägt ist, in Anlehnung an die vorhandene Stadtstruktur der Kernstadt“, hob das Preisgericht würdigend hervor. Das Büro Dieckmann Satzinger Architekten, sesshaft in Weimar und Coburg, wurde mit dem zweiten Platz ausgezeichnet. Die Jury überzeugte, dass „mit der Einordnung der Bau- körper die Struktur der Umgebung aufgegriffen, neu interpretiert sowie interessante Hofsituationen geschaffen werden.“ Den dritten Platz teilen sich die Euen, Wolf & Winter GmbH aus Gera sowie das Büro Kaiser aus Apolda. Drei weitere Ankäufe belegen die hohe Qualität der eingereichten Arbeiten. 1. Platz: Schettler & Wittenberg Architekten, Weimar | Fotos: Thomas Zill, LEG Thüringen 2. Platz: Dieckmann Satzinger Architekten, Weimar und Coburg Mit dem ersten Platz prämierte die Jury unter Vorsitz von Prof. Michael Mann, Architekt BDA, Erfurt, den Entwurf des Weimarer Architekturbüros Schettler & Wittenberg. Dass die Verfasser auf die Aufgabenstellung entlang der Bachstraße großmaßstäblich reagierten, „während der Maßstab im Blockinnenbereich von 3. Platz: Euen, Wolf & Winter GmbH, Gera 3. Platz: Büro Kaiser, Apolda Tag des offenen Denkmals Berufspraxis Sonntag, 13. September 2009 Der Tag hat das Ziel, die Öffentlichkeit für die Bedeutung des kulturellen Erbes zu sensibilisieren und Interesse für die Belange der Denkmalpflege zu wecken. In Deutschland findet der Tag seit 1993 jährlich am zweiten Sonntag des Septembers statt. In diesem Jahr lautet das Motto „Historische Orte des Genusses“, bundesweit werden mehr als 7 500 Bau- und Bodendenkmale für Besucher offen stehen. Programm für Thüringen www.tag-des-offenen-denkmals.de/ laender/th Björn Radermacher Investitionspaket 2009 zur energetischen Erneuerung der sozialen Infrastruktur in den Kommunen Energieeinsparung und Klimaschutz, Wachstum und Beschäftigung sowie die Förderung von Bildung und Familie sind gemeinsame Anliegen von Bund, Ländern und Kommunen. Um diese Ziele gebündelt zu unterstützen, bildet der Investitionspakt 2009 zur energetischen Erneuerung der sozialen Infrastruktur in den Kommunen einen zentralen Ansatzpunkt. Über Ziele, Inhalte und Voraussetzungen der Förderung sowie zum Auswahlverfahren informiert der Thüringer Staatsanzeiger Nr. 28/2009 S. 1199-1201. Dritte Änderung der Richtlinie zur Vergabe öffentlicher Aufträge Im Thüringer Staatsanzeiger Nr. 29/2009 vom 20. Juli 2009 ist auf Seite 1257 zu lesen, dass die Richtlinie zur Vergabe öffentlicher Aufträge vom 22. Juni 2004, zuletzt geändert durch die Zweite Änderung der Richtlinie zur Vergabe öffentlicher Aufträge vom 19. Oktober 2006, statt wie bislang nicht am 30. Juni 2009, sondern am 30. Juni 2014 außer Kraft tritt. DABregional | 09/09 45 Thüringen Erster Alumni-Wettbewerb „n.lab/neues . leben am berg“ Kooperationsprojekt zur Konzeptentwicklung für das ehemalige Kasernenareal am Rande von Weimar Zehn Jahre nach dem Start des inzwischen sehr erfolgreichen und durch das Bundesministerium ausgezeichneten Projektes „neues bauen am horn“ sind heute wieder Ideen für ein Stadtquartier am Rande der Kultur- und Universitätsstadt Weimar gefragt. Das Projekt „neues. leben am berg“ sucht Anschluss an die positiven Erfahrungen der Zusammenarbeit zwischen der LEG Thüringen, der Stadt Weimar und der BauhausUniversität. Gemeinsam mit der LEG führte die Fakultät Architektur aus Anlass des Bauhausjubiläums 2009 erstmals einen Alumni-Wettbewerb durch. Aufgefordert waren alle Absolventen der Fakultät, sich mit ihren architektonischen und urbanen Visionen an der Projektentwicklung für das ehemalige Kasernenareal an der Lützendorfer Straße in Weimar zu beteiligen. Mit den Ergebnissen des Wettbewerbs beabsichtigt die LEG die Vermarktung des Standorts planerisch vorzubereiten. Gegenstand des Wettbewerbs war die Entwicklung urbaner und architektonischer Visionen, die die Potenziale der Randstadt in der Re gion erschließen. Der Medienstandort Erfurt, die Hochtechnologie in Jena und die Kulturstadt Weimar mit der Bauhaus-Universität und ihrer „Ausgründerszene“ bieten Anlass und Rahmen für die Bewertung und Neuwidmung des Areals. Die zum Teil bereits zu Wohnzwecken sanierten ehemaligen Kasernengebäude, ein im Aufbau befindliches Berufsbildungszentrum sowie ergänzende Funktionsbausteine fanden in den Konzeptionen Berücksichtigung. Von den weltweit über 100 Registrierungen wurden 23 Projekte fristgerecht eingereicht. Als Wettbewerbssumme standen 13 500 Euro zur Verfügung. Von der Jury, unter Vorsitz von Prof. Dr.-Ing. Gerd Zimmermann, wurden vier gleichrangige Preise Prof. Bernd Rudolf, Bauhaus-Universität Weimar vergeben. Preisträger u Dipl.-Ing. Maria Megina und Dipl.-Ing. David Peter Lieser, Österreich u Dipl.-Ing. Jan Meier und Dipl.-Ing. Daniel Hoffmann, Schweiz u Dipl.-Ing. Jan Walter und Dipl.-Ing. Philipp Luy, Deutschland u Dipl.-Ing. Robert Baum, Japan Weitere Informationen www.uni-weimar.de/projekte/nlab Bei der Preisvergabe (links nach rechts): Jan Walter, Philipp Luy, Prof. Gerd Zimmermann, Prof. Bernd Rudolf, Andreas Krey, Geschäftsführer LEG Thüringen Alle sind Gewinner – nur Maßstab 05 verliert Weimarer Architekten spielten für den Weimarer Menschenrechtspreis beim elften Benefizfußballturnier am 20. Juni 2009 hinten: Andreas Malzan, Ingo Quaas, Matthias Abendroth, Torsten Brecht, Sebastian Ludwig, Holger Levie, Thomas Zill | vorn: Mario Helbig, Mareen Dietrich, Olaf Baum, Raimo Hader 46 DABregional | 09/09 Es gibt sie noch, Maßstab 05, die Mischung aus fußballerischem Wollen und Spielästhetik: Die Kammergruppen-5-und-Freunde-Mannschaft, die auch 2009 als Unterhalter und Konsument die Finanzierung des Weimarer Menschenrechtspreises im Zuge eines Benefiz-Fußballturniers beflügelt. Die Mannschaft, die hinten kassierte, was sie vorn nicht schaffte. Platz zehn von zehn. Und doch ist 2010 schon ins Auge gefasst. Tröstenden Kolleginnen und Familien am Spielfeldrand sei Dank. Ausschreibungskonform mit Namensliste und dem Schwur, keine Ligaspieler eingeschleust zu haben, trat man an. Das schaffte nur noch die Mannschaft vom Deutschen Nationaltheater, aber sogar gegen sie sahen die Weimarer Architekten keinen Stich. Ein paar Trainingseinheiten vor dem Kick müssen es beim nächsten Mal für alle sein! Im Mai geht’s wieder los. Platz 3, Minimum! Torsten Brecht, Vorstand der Kammergruppe 5