Erträge - Studentenwerk München
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Erträge - Studentenwerk München
Geschäftsleitung Ausführungen für die Vertreterversammlung am 07. November 2007 Nach Art. 91 Abs. (1) Pkt. 3 und 4 BayHSchG gehört es neben der Wahl des Verwaltungsrats (Pkt. 1) zu den Aufgaben der Vertreterversammlung, „den Jahresbericht der Geschäftsführung und den Jahresabschluss sowie den Bericht über grundsätzliche Fragen der künftigen Geschäftsführung entgegenzunehmen. - Da der Jahresabschluss 2006 bereits in schriftlicher Form vorliegt, werde ich mich in der diesbezüglichen Berichterstattung kurz fassen und den Schwerpunkt meiner Ausführungen auf die Fragen der künftigen Geschäftsführung ausrichten. I. Jahresbericht und Jahresabschluss 2006 1. Entwicklung wesentlicher Aufwands- und Ertragspositionen - Erträge 2006 in 2005 in 2005/2006 TEUR TEUR in % Erträge - Betriebserträge Miet- und Pachterträge Zuschüsse inkl. Kapitalnachlässe (ohne AfA) Kostenerstattung für AfA Grundbeiträge der Studierenden Zinserträge Sonstige betrieblichen Erträge Gesamt 9.703 28.084 6.572 2.558 6.138 1.537 2.044 56.636 9.329 26.855 6.583 2.590 5.818 1.683 4.229 57.090 4,04 4,57 -0,17 -1,24 5,49 -8,68 -51,67 -0,80 Aufwendungen (gesamt) 53.483 52.669 1,52 Vertreterversammlung am 7.11.2007 © Studentenwerk München 2007 Anstalt des öffentlichen Rechts Umsatzsteuernr. 143/241/70562 HypoVereinsbank München Konto-Nr. 207 877 BLZ 700 202 70 Die Gesamterträge liegen im Berichtsjahr mit 56,636 Mio. Euro um 0,80 % (= - 0,454 Mio. Euro) unter dem entsprechenden Vergleichsergebnis des Vorjahres (57,090 Mio. Euro). Dieses Ergebnis ist durch unterschiedliche Entwicklungen bei den einzelnen Ertragspositionen verursacht worden. ➢ Die Betriebserträge haben u.a. als Folge der um 2,08 % gestiegenen Gesamtessenzahl auf 2.643.011 Einheiten (+ 53.823 Essen) um 4,04 % (+ 0,374 Mio. Euro) zugenommen. ➢ Angestiegen sind die Miet- und Pachterträge. Eine über das ganze Jahr zur Verfügung stehende größere Anzahl an Wohnheimplätzen und höhere Bruttomieten (wg. der Betriebskostenabrechnungen) haben zu Mehreinnahmen von 1,228 Mio. Euro (+ 4,57 %) geführt. Insgesamt betragen die Miet- und Pachterträge 28,084 Mio. Euro. ➢ Gestiegen sind auch die Erträge aus den Grundbeiträgen der Studierenden. Die Ertragssumme von 6,138 Mio. Euro liegt um 5,49 % (+ 0,319 Mio. Euro) über dem Vergleichswert des Jahres 2005. Ursache für diese Entwicklung sind Periodenverschiebungen bei den Abrechnungen der vereinnahmten Beiträge durch die Hochschulen bzw. Universitäten. Im Vorjahr waren diese Erträge z.B. um 1,6 % zurückgegangen. ➢ Die Zuschüsse inkl. Kapitalnachlässe sind um 0,17 % zurückgegangen. Dazu ist anzumerken, dass die projektgebundenen Staatszuschüsse (ohne Kapitalnachlässe) für die Mensen, für die Bibliothek, für die Kinderbetreuung sowie für das Tutorenprogramm leicht angestiegen sind, für den Erbbauzins (-0,135 Mio. Euro) und insbesondere für die Instandhaltung der Wohnheime (- 0,592 Mio. Euro) sich aber stark vermindert haben. Der Rückgang der Zuschusserstattung für die Instandhaltung ist auf die geringeren Aktivitäten zurückzuführen. Angestiegen - und zwar um 37,86 % - (+ 0,551 Mio. Euro) sind die „Kapitalnachlässe Wohnheime“. So kommt der insgesamt nur geringfügige Rückgang bei dieser Ertragsart zustande. ➢ Der Rückgang der sonstigen betrieblichen Erträge ist damit zu erklären, dass in der Ertragssumme des Jahres 2005 eine Nachaktivierung der Sanierungsaufwendungen der Wohnanlage „Stettenkaserne“ in Höhe von 2,448 Mio. Euro enthalten war. Zudem waren 2005 in der Vergleichssumme einmalige Sponsoringerlöse in Höhe von 0,300 Mio. Euro für das O2 Village erfasst. ➢ Die Zinserträge liegen mit 1,537 Mio. Euro um 0,146 Mio. Euro unter dem Vorjahresergebnis. Den Erträgen stehen Aufwendungen in Höhe von 53,249 Mio. Euro (+ 0,581 Mio. Euro) gegenüber. Insgesamt gesehen ist es dem Studentenwerk auch im Jahr 2006 gelungen, nach Steuern keinen Verlust zu erwirtschaften und dennoch sein Leistungsangebot auszuweiten sowie 3,153 Mio. Euro in die Rücklagen für dringend benötigte Sanierungsprojekte einzustellen. 2. Struktur der Erträge Die Finanzstruktur hat sich gegenüber 2005 insofern geändert, als die Anteile der Ertragsarten „Betriebs-, Miet- und Pachterträge“ (+ 3,3 %-Punkte) und „Grundbeiträge der Studierenden“ (+ 0,7 %-Punkte) am Gesamtertrag um insgesamt 4,0 %-Punkte zugenommen haben, und der Anteil der "sonstigen betrieblichen Erträge" um 3,8 %Punkte (mehr als die Hälfte) zurückgegangen ist. Struktur der Erträge Anteil am Gesamtertrag in % Erträge Betriebs-, Miet- und Pachterträge Projektgebundene Staatszuschüsse Kapitalnachlässe für Wohnheime Kostenerstattung für AfA Grundbeiträge der Studierenden Zinserträge Sonstige betriebliche Erträge Vertreterversammlung am 7.11.2007 2006 2005 66,7 7,4 4,2 4,5 10,9 2,7 3,6 63,4 8,5 3,0 4,5 10,2 3,0 7,4 © Studentenwerk München 2007 Der Anteil der freiwilligen staatlichen Zuschüsse (ohne Kapitalnachlässe für Wohnheime und Zuschüsse für übertragene Aufgaben) liegt lediglich noch bei 7,4 % (im Vorjahr: 8,5 %). Gesamterträge 56.636 Mio. Euro Staatliche Zuschüsse für laufenden Betrieb: 7,4 % Betriebseinnahmen: 73,1 % Kostenerstattung AfA: 4,5% - Betriebs Miet- und Pacherträge - Zinserträge - sonstige betriebliche Erträge Grundbeiträge der Studierenden: 10,8 % Zuschüsse Wohnanlagen: 4,2 % Vertreterversammlung am 7.11.2007 © Studentenwerk München 2007 Die folgende Grafik zeigt nicht nur dies auf, sondern auch, dass der Anteil der Betriebseinnahmen an den Gesamterträgen 73,1 % beträgt. 3. Struktur der Aufwendungen Aufwendungen Anteil am Gesamtaufwand in % Aufwandsarten Wareneinsatz Raum, Mobiliar, Energie Bücherbeschaffung Personal Abschreibungen auf Sachanlagen Verwaltungsaufwand Sonstiges Vertreterversammlung am 7.11.2007 2006 2005 8,8 28,3 0,5 37,8 9,5 6,1 9,0 8,4 28,7 0,5 37,9 10,6 5,8 8,1 © Studentenwerk München 2007 4. ➢ Die Aufwendungen für Raum, Mobiliar sowie Energie haben sich um 0,40 %Punkte verringert, obwohl die Energieaufwendungen angestiegen sind. Die Gründe für die Gesamtentwicklung bei dieser Kostenart sind die geringeren Aktivitäten im Instandhaltungsbereich bei den Wohnheimen. ➢ Als erfreulich kann die Entwicklung der Personalaufwendungen bezeichnet werden. Trotz der Angebotserweiterungen bei einigen Arbeitsbereichen und der dringenden Notwendigkeit, einzelne Arbeitsgruppen personell aufzustocken (z.B. in den Bereichen EDV sowie Information und Kommunikation), sind die Personalkosten nicht weiter angestiegen, sondern sogar geringfügig reduziert worden. ➢ Die Abschreibungen auf Sachanlagen sind geringfügig um 1,1 % Punkte gesunken, die sonstigen betrieblichen Aufwendungen angestiegen. Bilanzübersicht Bilanzübersicht 2006 in Mio. EUR 2005 Verändein Mio. rungen in % EUR Bilanzvolumen Anlagevermögen 251,395 207,656 236,245 194,849 6,4 6,50 Umlaufvermögen 43,726 41,399 5,60 Rücklagen gesamt Mobiliarerneuerung Instandhaltung Wohnheimbau-Rücklage 31,178 10,500 16,213 4,464 29,100 9,906 14,442 4,753 7,10 6,00 12,30 6,10 4,740 3,810 24,41 158,207 146,169 8,20 Sonstiges (Altersteilzeit-Rückstellungen) Verbindlichkeiten Vertreterversammlung am 7.11.2007 © Studentenwerk München 2007 Das Bilanzvolumen erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 6,41 % (+ 15,149 Mio. Euro) auf 251,395 Mio. Euro. Dieser Anstieg ist - wie in den Vorjahren - im Wesentlichen auf eine Zunahme des Sachanlagenvermögens um 12,743 Mio. Euro zurückzuführen. Der Anstieg der Sachanlagen betrifft zum Einen eine Erhöhung der Position „Grundstücke“ um 5,700 Mio. Euro aufgrund der Umbuchung der Wohnanlage „Stettenkaserne“ aus „Anlagen im Bau“, zum Anderen eine Erhöhung der „Anlagen im Bau“ um 7,200 Mio. Euro durch die im Bau befindliche Wohnanlage „Am Stiftsbogen“. Das Umlaufvermögen hat sich um 2,326 Mio. Euro erhöht. Auf der Passivseite sind dem Betriebskapital 0,510 Mio. Euro zugeführt worden. Die Gesamtrücklagen haben sich von 29,100 Mio. Euro auf 31,178 Mio. Euro erhöht. • Der Anstieg der Mobiliarerneuerungsrücklage beträgt 6,00 %. • Die Erhöhung der Instandhaltungsrücklage um 1,771 Mio. Euro ist u.a. in der bereits angesprochenen geringeren Instandhaltungstätigkeit begründet. • Die Wohnheimbaurücklage verminderte sich wegen der Bautätigkeiten um 0,289 Mio. Euro. Die „sonstigen Rückstellungen“ betreffen den Erfüllungsrückstand für Verpflichtungen aus der Altersteilzeit. Diese Rückstellung musste um 0,930 Mio. Euro erhöht werden. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten stiegen gegenüber dem Vorjahr um 12,037 Mio. Euro an. Der Verbindlichkeitsbetrag von 158,207 Mio. Euro setzt sich wie folgt zusammen: ➢ ➢ ➢ Zins- und tilgungsfreie Darlehen (Nachlassdarlehen) 90,267 Mio. Euro Zinsverbilligte Darlehen der Bayerischen Landesboden-Kreditanstalt (Bayern Labo) 12,355 Mio. Euro Kapitalmarktdarlehen 55,585 Mio. Euro Die zins- und tilgungsfreien Darlehen (Verbindlichkeiten) werden jährlich in festgelegten Beträgen ohne Leistungserbringung nachgelassen und die Nachlasssumme in die „Sonderposten für Abschreibungen“ umgebucht. Die Nachlassdarlehen wandeln sich somit sukzessive in Betriebsvermögen um, und die ausgewiesenen Verbindlichkeiten stellen keine Risikoposition dar. Auch die in den „Verbindlichkeiten“ enthaltenen Kapitalmarktdarlehen und zinsverbilligten Darlehen sind keine „Risikopositionen“, da die zu leistenden Tilgungsund Zinsbeträge werden durch anteilige Beträge im Rahmen der Mietzinszahlungen vollständig abgedeckt. Die ausgewiesenen Verbindlichkeiten sind somit Werte, die sich mittel- und langfristig in Betriebsvermögen umwandeln, ohne dass entweder eine Leistung erbracht werden muss, bzw. ohne dass ein Deckungsrisiko besteht. Soweit der Kurzbericht zum Jahresabschluss 2006, für den der damalige Geschäftsführer des Studentenwerks München, Herr Armin Rosch, vom Verwaltungsrat in der Sitzung am 19. Juli diesen Jahres einstimmig entlastet wurde. II. Fragen der künftigen Geschäftsführung 1. Personelle Entwicklungen Das Jahr 2007 hat für das Studentenwerk München bereits viele weitreichende Entwicklungen und einschneidende Veränderungen mit sich gebracht: Zum 01.04.2007 wechselte die Geschäftsführung und Herr Rosch wurde im Mai in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Gleichzeitig mussten drei der sechs Abteilungsleitungsstellen neu besetzt werden. 2. ➢ Mitte April übernahm Frau Helene Riefer die Abteilung Hauptverwaltung und Soziales, nachdem Frau Schneider im Februar als neue Geschäftsführerin nach Augsburg wechselte. ➢ Zum Juni übernahm Frau Ertlmaier die Hochschulgastronomie, die sie bereits kommissarisch geleitet hatte. ➢ Im Juli wurde nun die letzte der drei Stellen, die Abteilungsleitung Studentisches Wohnen mit Frau Johanna Luhmann besetzt, nachdem Herr Gierke bereits Ende Februar altersbedingt ausgeschieden ist. AGG Wie Sie wissen, ist im August 2006 das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz in Kraft getreten. Um die Umsetzung der Bestimmungen des AGG sicherzustellen, wurde ein paritätisch besetzter Beschwerdeausschuss (bestehend aus 4 Personen und 4 Ersatzmitgliedern) gebildet. Außerdem wurden alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Studentenwerks über ein E-Learning-Programm oder durch mündliche Unterweisung durch Vorgesetzte geschult. Über die erfolgte Schulung wurde ein schriftlicher Nachweis geführt und bei der Personalstelle hinterlegt. Eine Dienstanweisung zur diskriminierungsfreien Stellenausschreibung sowie eine Dienstvereinbarung zum Schutz vor Diskriminierung und Benachteiligung wird derzeit erarbeitet. 3. Studentenbibliothek - Kooperation mit der Universität Seit über einem Jahr wird über eine Kooperation der Studentenbibliothek mit der Lehrbuchsammlung der Universität verhandelt. Die zentrale Frage der künftigen Trägerschaft wurde zwischenzeitlich juristisch geprüft mit dem Ergebnis, dass die gemeinsame Bibliothek nur von der LMU getragen werden kann. Auf dieser Grundlage wurde ein Kooperationsvertrag mit Details über die übergangsweise Bibliotheksführung und die Personalübernahme zum 01.08.2010 erarbeitet. Darin wird festgeschrieben, dass die Universität bereits für das Haushaltsjahr 2007 Mittel in Höhe von 370.000 Euro zum Erwerb neuer Studienliteratur zur Verfügung stellt und für die Haushaltsjahre 2008 bis 2010 die Bereitstellung eines Betrages in entsprechender Höhe in Aussicht stellt. Das Studentenwerk trägt für diesen Übergangszeitraum weiterhin die Personalkosten. Zum 01.08.2010 soll die Bibliothek in den Zuständigkeitsbereich der Universität übergehen. Der Vertrag wurde am 11. Oktober vom Kanzler unterzeichnet vorbehaltlich der Zustimmung des Personalrats am 13. November. 4. Studentisches Wohnen Die künftige Entwicklung auf dem studentischen Wohnungsmarkt zu beurteilen, ist schwierig. Derzeit stehen nach wie vor ca. 1.500 Studierende auf den Wartelisten für einen Wohnheimplatz. Studentisches Wohnen 9.478 Wohnplätze Stand der Warteliste 2006: + 41 2005: 1.993 2005: 9.437 2006: 1.500 (- 493) Durchschnittlicher Mietzeins: 150 bis 300 Euro Vertreterversammlung am 7.11.2007 © Studentenwerk München 2007 Die Situation ist vergleichbar mit dem Vorjahr, aber eine verlässliche Prognose über den weiteren Bedarf an Wohnplätzen ist aufgrund der Einführung von Eliteuniversitäten und von Studiengebühren fast nicht möglich. Im Bereich „Studentisches Wohnen“ verfügte das Studentenwerk 2006 über insgesamt 9.478 Wohnheimplätze. Diese Zahl ist gegenüber 2005 nahezu unverändert geblieben. Zu einer Verbesserung des Angebots tragen in diesem Jahr jedoch die Fertigstellung der Wohnanlage „Am Stiftsbogen“ mit 588 Plätzen, die Anmietung der Wohnheime an der Lothstraße mit 62 Plätzen und Knorrstraße mit 104 Plätzen sowie bis 2009 die Schaffung von 250 weiteren Wohnheimplätzen durch die Sanierung der Bungalows auf dem Oberwiesenfeld bei, so dass bis Ende 2009 voraussichtlich ca. 10.500 Einheiten angeboten werden können. Finanzbedarf Maßnahme in Mio. Euro Lfd. Instandsetzung (3,6 Mio. Euro p.a.) 18,0 Neubau Wohnanlage „Am Stiftsbogen“ 11,5 Neubau Wohnanlage „Studentenviertel Oberwiesenfeld“ 57,3 Sanierung HS 4 in Wohnanlage „Studentenstadt Freimann“ 7,5 Sanierung HS 3 in Wohnanlage „Agnes-/Adelheidstraße“ 2,4 Sanierung HS 9 in Wohnanlage „Studentenstadt Freimann“ 3,5 Sanierung Wohnanlage „Kaulbachstraße 49“ 2,9 Sanierung Wohnanlage „am Biederstein“ 7,3 Sanierung der „Alten Mensa“ 0,8 Sanierung der Fernwärmeübergabestation im OWF 0,8 Sanierung des Hochhauses im „Studentenviertel OWF“ 1,0 Unvorhergesehenes (1,5 Mio. Euro p.a.) 7,5 Gesamtfinanzierungsbedarf Vertreterversammlung am 7.11.2007 120,5 © Studentenwerk München 2007 Der Schwerpunkt der Bauaktivitäten wird sich künftig jedoch auf die Sanierung und Modernisierung alter Gebäude verlagern, denn mehr als die Hälfte der Wohnheime sind älter als 30 Jahre (Jahresbericht S. 85) Wichtig ist in diesem Zusammenhang nach wie vor auch unsere kostenlose Privatzimmervermittlung, um dem Ansturm der Studierenden vor allem im Wintersemester gerecht zu werden. Die Durchschnittsmiete bei den Privatzimmern liegt in etwa bei 246 Euro. 5. Semesterticket Seit 1992 wird mit dem MVV über ein Semesterticket verhandelt, bisher ohne Erfolg. Am 26.02.2007 haben nun drei Stadträte erneut die Einführung eines MVVSemestertickets zur Stärkung des Hochschulstandortes gefordert. Zwischenzeitlich fanden mehrere Gespräche statt, wobei Studierendenvertreter der TU, der LMU und der Hochschule für angewandte Wissenschaften München (Fachhochschule) Ergebnisse eigener Befragungen vorlegten. Die Studierenden der TU bevorzugen ein zweistufiges Semesterticket, das sich zusammensetzt aus einem obligatorischen Sockelberag von ca. 35 - 40 Euro pro Semester, bei eingeschränkten Nutzungszeiten, kombinierbar mit weiteren Fahrtberechtigungen, die LMU- und Fachhochschul-Studierenden bevorzugen dagegen das sogenannte Vollsolimodell. Nachdem der MVV diese Umfragen als nicht repräsentativ einstufte, wurde durch die Verbundgesellschaft bei der Firma Infas eine Marktuntersuchung mit dem Ziel, die Akzeptanz und das Nutzungsverhalten für ein Semesterticket festzustellen, in Auftrag gegeben. Eine Ergebnispräsentation der Marktuntersuchung fand am 26. Oktober im MVV-Geschäftsgebäude statt. Im Ergebnis votierte die Mehrheit der Studierenden für ein Vollsolimodell. Der Solidarbeitrag für dieses Modell würde jedoch bei ca. 186 Euro liegen, da die MVV-Nutzungshäufigkeit der Studierenden nachweislich bei fast 70 % liegt. Im Anschluss an die Präsentation wurde im Beisein von Vertretern des Wissenschaftsministeriums die weitere Vorgehensweise mit den Studierenden besprochen. Das Ministerium prüft nun umgehend die rechtliche Lage hinsichtlich eines Klagerisikos für das Studentenwerk München unter Einbezug der rechtlichen Tatbestände bei der Einführung eines Vollsolimodells in anderen deutschen Großstädten. Diese Stellungnahme wird an die Studierendenvertreter zur Prüfung weitergeleitet und Anfang Dezember bei einem weiteren Treffen mit dem Ministerium und dem Studentenwerk diskutiert. Erst dann kann der MVV erneut aufgefordert werden, ein Kostenangebot für eines der beiden Modelle zu erstellen. Bis spätestens Anfang Februar müssten die Studierendenvertreter der Münchner Hochschulen eine Urabstimmung durchführen, damit zum Wintersemester 2008/2009 ein Semesterticket eingeführt werden könnte. 6. StudentCard (Studierendenausweis) Die TU München hat im Sommersemester 2007 als erste Hochschule im Bereich des Studentenwerks einen neuen Studierendenausweis in Form einer multifunktionalen Chipkarte ausgegeben. Dieser Ausweis dient u.a. auch als Zahlungsmittel in allen Verpflegungseinrichtungen des Studentenwerks und könnte auch für ein Semesterticket genutzt werden. Zum Wintersemester 2007/2008 führten nun auch die Hochschulen für angewandte Wissenschaften in München (Fachhochschule), Rosenheim und Weihenstephan die neue StudentCard ein. Ob die LMU die Einführung beabsichtigt, ist derzeit nicht absehbar. Für das Studentenwerk München hat die Einführung den Vorteil, dass jeder Student der benannten Hochschulen diese sogenannte Bezahlkarte besitzt und die Möglichkeit hat, damit alle Verpflegungseinrichtungen inklusive Automaten und Kopiergeräte zu nutzen. 7. Kinderbetreuung Für die Kinderbetreuung sind 2006 Gesamtkosten von 1,155 Mio. Euro angefallen. Das bedeutet gegenüber dem Vorjahr eine Kostenzunahme von 10,1 %. Obwohl der freiwillige Zuschuss geringfügig auf 686.900 Euro erhöht wurde, mussten zur Abdeckung der Kosten Eigenmittel in Höhe von 449.400 Euro (+ 28,9 %) eingesetzt werden. Das ist ein neuer Höchstwert. Insbesondere in diesem Bereich wird man die anstehenden Entwicklungen sehr genau beobachten müssen. Zum einen ist abzuklären, welcher konkrete Bedarf an studentischer Kinderbetreuung vorhanden ist, zum anderen ist zu verfolgen, wie sich das aufgelegte Betreuungsprogramm der Bundesregierung und die weitere Umsetzung des BayKiBiG (Bayerisches Kinderbildungs- und betreuungsgesetz) auswirken werden. Auch die Aussage des Ministeriums, dass grundsätzlich keine Einwendungen gegen eine Betreuung von Kindergartenkindern erhoben werden sowie die zunehmende Forderung der Hochschulen, auch Kinder des Personals zu betreuen, macht eine umfassende Situationsanalyse erforderlich, deren Ergebnis dann Grundlage für ein mittelfristiges Betreuungskonzept sein wird. Die Zertifizierung zum „Familienfreundlichen Studentenwerk“ wird für 2008 angedacht. Kinderbetreuung Gesamtkosten: 1,155 Mio. EUR Staatlicher Zuschuss: 686.900 EUR (+ 1,4 %) Eigenmittel: 449.400 EUR (+ 28,9 %) 181 Ganztagsplätze 10 verlängerte Vormittagsplätze Vertreterversammlung am 7.11.2007 8. 5 Halbtagsplätze 7 Plätze mit flexibler Betreuung © Studentenwerk München 2007 18. Sozialerhebung des DSW Die 18. Sozialerhebung zur wirtschaftlichen und sozialen Lage der Studierenden in Deutschland wurde im Juni veröffentlicht. Zentrale Ergebnisse der Erhebung sind kurz zusammengefasst: a) Im deutschen Bildungssystem entscheidet die soziale Herkunft ganz maßgeblich über den Bildungsweg. b) Für 40 % der Studierenden ist die Studienfinanzierung unsicher. c) Die Bundesregierung muss das BAföG nach sechs Jahren Stillstand endlich erhöhen. d) Auch in die soziale und wirtschaftliche Infrastruktur muss investiert werden. Dies betrifft insbesondere die Hochschulgastronomie, das Wohnraumangebot und die Beratung. Ein Zeichen in diese Richtung soll auch die Wiederbelebung der Freitische setzen. Abschließend ist festzuhalten: Der gleichberechtigte Zugang zum Studium, unabhängig von der Bildungstradition und vom Einkommen der Eltern, muss auf dem Weg in die Wissensgesellschaft ein vorrangiges Ziel sein. Nach den Investitionen in zusätzliche Studienplätze über den Hochschulpakt müssen parallel nun auch Investitionen in die soziale und wirtschaftliche Infrastruktur des Studierens folgen. Für die Beantwortung von Fragen stehe ich, meine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen jetzt und natürlich auch zu jeder anderen Zeit gerne zur Verfügung. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!