Zwischenbilanz nach einem Jahr ABU-Rahmenlehrplan

Transcription

Zwischenbilanz nach einem Jahr ABU-Rahmenlehrplan
durch
blick
18
forum 46/2000
Zwischenbilanz nach einem
Jahr ABU-Rahmenlehrplan
Im Schuljahr 1996/97 wurde der neue Rahmenlehrplan für den allgemein bildenden Unterricht an den gewerblich-industriellen Berufsschulen eingeführt. Nach
einem Jahr Praxis wurden die Lehrkräfte
gesamtschweizerisch nach ihren Meinungen und Erfahrungen befragt. Die Ergebnisse fallen unterschiedlich aus.
Eine Evaluationsgruppe von drei Forschungsinstituten aus der deutschen, der
französischen und der italienischen Schweiz
hat den Verlauf des Reformprozesses untersucht und legt eine vorläufige Bilanz vor.
Die Reform umfasste einen schweizerischen
Rahmenlehrplan, von dem ausgehend in den
Schulen ein Schullehrplan erarbeitet werden
musste. Rahmenlehrplan und Schullehrplan
verlangten eine Neuorientierung der Praxis
des allgemein bildenden Unterrichts.
Ausgewählte Ergebnisse
● Alle Lehrkräfte stimmen mit den Zielen des
Rahmenlehrplans überein, der den Aufbau
von Kompetenzen in den Vordergrund stellt
und Lesen, Schreiben und Rechnen als untergeordnete Ziele der Allgemeinbildung
einstuft.
● Als gut oder eher gut bezeichnen den Rahmenlehrplan mehr als 30 Prozent der Lehrkräfte in der italienischen und der deutschen
Schweiz, während in der französischen
Schweiz nur 15 Prozent die gleiche Einstufung machen. Die Skepsis nimmt in der deutschen und der französischen Schweiz zu, je
älter die Lehrkräfte sind und je länger sie
schon unterrichten. Lehrkräfte mit Teilpensum stehen dem Rahmenlehrplan positiver
gegenüber als Vollzeitlehrkräfte. Die Mitar-
Neu in der Mediothek
Praktisches-Planen-Team. Projektbezogen
denken und handeln in sozialen Organisationen: ein Leitfaden für Unterricht
und Praxis.
Zürich: Informationsstelle des Zürcher Sozialwesens, 1998 (MedNr.: 15172)
Von der Idee zum Projekt: Ideen sind entweder willkommen, oder sie werden als störend
empfunden. Befragungen zeigen, dass die
Leaderinnen und Leader der meisten Institutionen überzeugt sind, in ihrem Unternehmen treffe Erstes zu. Und doch, eine Rückfrage aus der Sicht von «unten» sei erlaubt:
welche grösseren Organisationen setzen die
guten Vorsätze wirklich um und schaffen ein
Klima der Förderung, in welchem die Ideen
von Mitarbeitenden aller Ebenen gefördert,
aufgenommen, geprüft und allenfalls in
Projekten umgesetzt werden? Vorliegender
Leitfaden plädiert für eine kontinuierliche,
offene Informationspolitik im Unternehmen, denn Wertschätzung solcher Art gehört
zur Voraussetzung, um eine «Ideen-Kultur»
entwickeln zu können.
Weitere Empfehlungen
Die Erfindung der Schweiz: 1848–1998: 150
Jahre Bundesstaat. Edition S. Hurter, 1999
(CD-Rom, MedNr.: 52424)
● Eine Türe zur Geschichte: historische Wochenschau. Fachstelle für Kultur Zürich, 1999
●
beit an der Lehrplanentwicklung hat die Einstellung in der Deutschschweiz eher negativ
beeinflusst, in den anderen Sprachregionen
hingegen positiv.
● Durch die Einführung des Rahmenlehrplans hat sich die Zusammenarbeit innerhalb der Lehrerschaft intensiviert. Sie weist
positive wie negative Seiten auf. Positiv gewertet wird der Austausch von Ideen, Erfahrungen und Materialien. Negativ erlebt werden langwierige Diskussionen und Konsensfindung sowie der Zeitdruck.
● Der Zeitdruck wird auch gesamtschweizerisch als grösste Schwierigkeit genannt,
wenn es darum ging, den Rahmenlehrplan
in einen Schullehrplan überzuführen. Als
Schwierigkeiten im Unterricht werden von
den Befragten prioritär die folgenden genannt: die Erreichung der Unterrichtsziele in
der vorgesehenen Zeit, die Motivierung der
wenig interessierten Lehrlinge und die Arbeit mit heterogenen Schulklassen.
Urs Vögeli-Mantovani, Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung
Eine Gratisdokumentation und weitere Informationen zum Projekt mit der Referenznummer
98:049 erhalten Sie bei der Schweizerischen Koordinationsstelle für Bildungsforschung (SKBF), Entfelderstrasse 61, 5000 Aarau, Telefon 062 835 23 90,
Fax 062 835 23 99, E-Mail [email protected].
(MedNr.: 52425)
● Medienbildung:
Kommunikation-Fernsehen-Medienpädagogik. Pestalozzianum,
1998 (MedNr.: 52420)
● Homo Faber. Max Frisch. Text, Interpretationshilfe und Materialien. Suhrkamp Basisbibliothek, 1998 (MedNr.: 52431)
● Gehirn und Denken. Rainer M. Bösel. Hogrefe, 1999 (MedNr.: 52429)
● Tipp-Profi: 10-Finger-Schreibsystem leicht
gemacht. WG Verlag, 2000 (MedNr.: 63057)
Anita Gresele, Mediothek/Bibliothek Berufsbildung, Bildungsentwicklung, Mittelschul- und
Berufsbildungsamt
Telefon 01 447 27 56, E-Mail: mediothekbb
@schulnetz.ch.
mediothek online: www.bildungsentwicklung.ch