SEGELREVIER CUBA – ALLGEMEINE INFORMATIONEN Cuba

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SEGELREVIER CUBA – ALLGEMEINE INFORMATIONEN Cuba
SEGELREVIER CUBA – ALLGEMEINE INFORMATIONEN
Cuba übertrifft alle Seglerwünsche - ganzjährig günstiges, warmes Wetter, beständige
Winde, einzigartige Naturschönheiten und eine aufgeschlossene, freundliche Bevölkerung
tragen dazu ebenso bei, wie eine zuverlässige nautische Infrastruktur, die vom
kubanischen Staat gezielt gefördert und ständig ausgebaut wird. Dem Segler ist nahezu
die gesamte Küste und Inselwelt zugänglich, lediglich ein einziges Sperrgebiet vor der
berühmt-berüchtigten "Schweinebucht" ist zu beachten, die kubanischen
Hoheitsgewässer (12 Seemeilen vor der Basislinie) dürfen nicht verlassen werden und es
dürfen keine Personen an Bord genommen werden, die nicht in der behördlich
genehmigten Crewliste stehen. Zur deren eigener – und der Charteryachten – Sicherheit
untersagt die Charterfirma seinen Gästen Nachtfahrten innerhalb der Riffzonen. Wer
nachts in tiefen Gewässern "Strecke machen" oder zeitig auslaufen will, um einen
günstigen Landfall zu erzielen, kann das jedoch ohne weiteres tun. Wer ausreichend Zeit
mitbringt, kann auch ganz Cuba umsegeln – das sind dann allerdings runde
eineinhalbtausend Seemeilen...
Die Basis
Alle Dienstleistungen einer modernen Marina, aber auch die Lebendigkeit einer normalen
kubanischen Stadt, ein Hinterland mit vielfältigem Angebot in Kultur und Natur, jedoch
ohne die Abgeschlossenheit eines "Touristenghettos": diese nicht gerade geringen
Anforderungen fand man in Cienfuegos auf ideale Weise vereint. La Perla del Sur, die
Perle des Südens, diesen Beinamen trägt die Stadt durchaus zu Recht. Durch die Lage an
einer zehn Seemeilen tiefen, stark gegliederten Bucht mit einer nur wenige hundert
Meter breiten Zufahrt wurde Cienfuegos schon früh zum wichtigen Hafen. Heute liegt der
Handelshafen – vor allem Zucker wird von hier exportiert – an zweiter Stelle hinter
Havanna. Dennoch konnte die Stadt die Schönheit ihrer einzigartigen Lage und ein
reiches architektonisches Erbe, vor allem aus dem 19. Jahrhundert, bewahren. Das
Teatro Tomás Terry, wo schon Caruso aufgetreten ist, und der Palacio de Valle, Villa
eines Industriellen aus der Zeit der Jahrhundertwende im maurischen Stil und heute als
Restaurant jedem zugänglich, gehören zu den bekanntesten Baudenkmälern Cubas.
Im Juli 2005 wurde das historische Zentrum von Cienfuegos rund um den Parque Martí
als hervorragend konserviertes Beispiel einer Kolonialstadt des 19. Jahrhunderts in die
Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen.
Die kubanische Marinaorganisation Cubanacan betreibt Marinas rund um die Isla Grande.
Die 1984 in Betrieb genommene Marina Cienfuegos verfügt über alle erforderlichen
Einrichtungen, wie Strom- und Wasserversorgung am Liegeplatz, Tankstelle, GasVerkauf, Zoll- und Grenzabfertigung, WCs und Duschen, Müllentsorgung, Kartentelefon
für internationale Verbindungen, Wetterberichte und Seekarten sowie Sicherheits- und
Wachdienst rund um die Uhr. Der weitere Ausbau ist geplant.
Darüber hinaus bietet die Marina Cienfuegos sinnvolle Ergänzungen zum Charterbetrieb
an: Von der Proviantbesorgung über Flughafen-Transfers bis zu Exkursionsprogrammen.
Das Wetter
Klima: Cuba liegt am Rande der Tropen und weist deshalb nur zwei "Jahreszeiten" auf:
Die (relativ) trockenere und kühlere zwischen November und April und die (relativ)
wärmere und feuchtere zwischen Mai und Oktober mit trockenen und besonders heißen
Phasen im Juli und August. Für unsere Verhältnisse ist es immer warm, das mittlere
Januar-Minimum sinkt nicht unter 18°C und der August erreicht im Schnitt weit über
30°C; das Wasser wird nie "kälter" als 24°C – und dabei sind das die Werte für Havanna
an der "kühlen" Nordküste.
Wind: Der Passatwind weht beständig aus östlichen Richtungen, wobei er im Winter eher
nach Nordost und im Sommer nach Südost tendiert. Die Windgeschwindigkeit liegt im
Winter bei 10 bis 15 Knoten, im Sommer zwischen 5 und 10 Knoten, dann sind auch
Flauten möglich. Vor allem dort, wo die Gebirge nahe an die Küste reichen, kommen
thermische Einflüsse hinzu, so dass ein ausgeprägtes Land-Seewind-System den
vorherrschenden Ostwind beeinflussen kann. Dieses Wetterschema unterliegt zwei
hauptsächlichen Störungen: den nortes oder northers im Winter, heftigen
Kaltlufteinbrüchen, die vor allem die Nordküste treffen, mit deutlichen
Temperaturstürzen, in denen sich ganz Havanna einen Schnupfen holt, und die dort viele
Hafeneinfahrten praktisch unpassierbar machen. Die Hurricanes können nur bei
Wassertemperaturen im Atlantik von mehr als 27°C entstehen und beschränken sich
deshalb auf die späten Sommermonate, mit Höhepunkt im September und Oktober. Die
moderne Meteorologie sagt diese tropischen Stürme inzwischen äußerst zuverlässig
voraus.
Gezeiten: An der gesamten kubanischen Küste sind die Gezeiten ziemlich gering und
erreichen maximal einen Durchschnitt von 0,6 m (an der Nordwestküste). An der
Südküste herrscht eine unregelmäßige halbtägige Gezeit von weniger als einem halben
Meter, dennoch kann ihre Berücksichtigung bei der Passage von Flachstellen notwendig
sein. Die Strömungen sind, außer in engen Durchfahrten, durchwegs moderat.
Missweisung: Die magnetische Ortsmissweisung nimmt von Westen (Cabo San Antonio
im Jahr 2000: ca. 1°W) nach Osten (Punta Maisí ca. 8°W) zu und steigt jährlich um ca.
8’W an.
Küstenformation: Auch im Zeitalter von GPS und Kartenplotter bleibt das scharfe Auge
des Skippers das wichtigste Navigationsinstrument. "Eyeball Navigation" ist angesagt,
vor allem das richtige erkennen und deuten der Wasserfärbung. Ein erhöhter Standpunkt
und eine polarisierende Sonnenbrille helfen gewaltig an dieser "lebenden" Küste: Korallen
wie Mangroven halten sich nicht an Seekarten und haben sich seit der letzten
Vermessung garantiert weiterentwickelt! Im flachen Wasser kann, auch innerhalb der
geschützten Lagunen, erheblicher Seegang entstehen. Der Meeresgrund steigt praktisch
senkrecht von über tausend Metern Tiefe bis kurz unter die Wasseroberfläche an. Vor der
Südostküste Cubas befindet sich übrigens das stärkste Gefälle an der Erdoberfläche
überhaupt: vom Pico Turquino (1972 m) der Sierra Maestra hinunter auf über 7000 m
Wassertiefe.
Navigation
In den 60er und 70er Jahren wurde mit sowjetischer Hilfe eine detaillierte Vermessung
der kubanischen Gewässer durchgeführt und ein hydrographischer Dienst aufgebaut. Die
farbigen, international (=englisch) beschrifteten und GPS-geeigneten Seekarten des
kubanischen hydrographischen Institutes (ICH, Instituto Cubano de Hidrografia)
genießen einen ausgezeichneten Ruf und sind den ebenfalls erhältlichen britischen und
amerikanischen Karten in jedem Fall vorzuziehen. Eine Serie von 26 Karten (je ca. 16
Euro) im Maßstab 1:150.000 deckt die ganze Insel ab, daneben gibt es Detailkarten bis
hinunter zum Maßstab 1:5.000.Dieses Kartenmaterial wurde auch in sieben "Chart-Kits",
Sportboot-Kartensätzen mit Ringbindung, veröffentlicht. Diese Karten sind auch über
deutschen Fachhandel zum Preis von je ca. 100 Euro erhältlich (Preis in Cuba ca. 50
Euro, z.B. bei Tienda „El Navegante“ in der Altstadt von Havanna: La Habana-Vieja, Calle
Mercaderes 115 zw. Obispo u. Obra Pia, Tel. 0053-7- 613625)
Es stehen zwei ausgezeichnete Handbücher in englischer Sprache zur Verfügung, die
sich in ihren Informationen bestens ergänzen, so dass beide gleichermaßen zu empfehlen
sind. Beide entstanden auf Inselumrundungen der jeweiligen Autoren und sind
entsprechend aufgebaut: "The Cruising Guide to Cuba" von Simon Charles enthält neben
nautischen Angaben viele allgemeine, auch landbezogene Informationen in einer sehr
sympathischen, persönlichen Darstellung und wird dadurch schon fast zu einem AllroundReiseführer, enthält allerdings „nur“ (allerdings ausgezeichnete) manuelle Kartenskizzen.
In der Kartographie liegt die Stärke von Nigel Calder’s "Cuba – A Cruising Guide", mit
zweifarbigen, auf eigenen aufwendigen GPS-Vermessungen beruhenden Karten, und auch
die nautischen Informationen sind hier generell detaillierter. Beide Autoren geben klar
an, was auf eigenen Beobachtungen beruht und wo Informationen aus "zweiter Hand"
verwendet wurden. Die Bücher sind z.B. über HanseNautic kurzfristig zu erhalten, aber
auch im Programm von Internet-Buchhandlungen wie amazon.de
Bernhard Bartholomes - H P Mayer: Küstenhandbuch Kuba; 243 Seiten; 23x15 cm;
1.Aufl.2007; Edition Maritim; Raboisen 8, Hamburg; ISBN 978-3-89225-576-5, 38 EUR
(erhältlich bei uns).
Simon Charles: The Cruising Guide to Cuba; 340 Seiten; 23x15 cm Paperback;
2.Aufl.1997; Cruising Guide Publications; Dunedin, Florida; ISBN 0-944428-36-6. $
24,95 (ca. 31 EUR).
Nigel Calder: Cuba – A Cruising Guide; 260 Seiten; 28 x 21 cm Paperback; 2. Aufl.
1999; Imray, Laurie, Norie & Wilson; St.Ives, England; ISBN 0-85-288-4133. £ 30,00
(ca. 53 EUR).
Vorbereitungen
Cuba ist ein für viele überraschend unkompliziertes Reiseland. Es besteht kein Visumoder Impfzwang, so dass man eine Cuba-Reise praktisch von heute auf morgen starten
kann. Wer Devisen in kleinen Scheinen dabei hat, wird vor Ort jedes Problem schnell
lösen können. Die Cubaner sind Meister darin, tagtäglich Organisation durch
Improvisation und Perfektion durch Hilfsbereitschaft zu ersetzen. Verständnis dafür und
dass Zugang zu "harter Währung" zum schlichten Überleben notwendig ist, sollte der
Reisende allerdings mitbringen.
Dokumente: Es genügt der Reisepass, der noch mindestens 6 Monate gültig sein muss,
plus Touristenkarte (25 Euro, erhältlich bei uns) für bis zu 30 Tage Aufenthalt, einmalige
Verlängerung im Land möglich.
Einreise/Zoll: Die Abfertigung kombiniert DDR-Methode mit karibischem Charme – für
uns "Schengenländer" mal wieder eine Abwechslung – oder? Das Gepäck wird bei der
Ein- und Ausreise vom kubanischen Zoll geröntgt, also sollte man sich an die – ansonsten
auch international durchaus üblichen – Vorschriften und Freimengen halten. Falls einer
der Zollbeamten (auf einen Wink aus dem Hintergrund) ihr Gepäck durchsucht, tut er das
mit ausgesuchter Höflichkeit und wird sich wahrscheinlich mehrmals dafür entschuldigen.
Geld: Cuba hat gleich zwei Währungen. Als Tourist kann es allerdings sein, dass man nur
mit einer davon in Berührung kommt: dem Peso Convertible, für den auch in Cuba
praktisch alles zu bekommen ist. Der "peso convertible" ist eine Art Monopoly-Geld, das
als Devisen-Ersatz eingesetzt und sogar zurückgetauscht wird. Der kubanische Peso
("moneda nacional") ist reine Inlandswährung für Einheimische, sein Kurs liegt etwa bei
23:1 zum peso convertible. In dieser Währung erhalten die Cubaner ihre schmalen
Gehälter von - umgerechnet - zwischen zehn und zwanzig Euro monatlich. Achtung: das
$-Symbol wird für beide Währungen verwendet!
Der Umtausch von europäischem Bargeld ist bei Banken und Hotels problemlos möglich,
Traveller-Schecks und Kreditkarten werden akzeptiert, sofern sie nicht auf eine US-Bank
lauten (weil der Zahlungsverkehr von amerikanischer Seite blockiert wird; also keine
American Express, Diners etc. einplanen), ein System von Geldautomaten ist im Aufbau.
"Blockade": Das amerikanische Embargo bewirkt letztlich nur die Abschottung der USA
gegen kubanische Waren. Mangel besteht in Cuba folglich vor allem an Devisen. Von
Canada und Mexico aus gelangen auch alle amerikanischen Marken bis zum „original“
Coca-Cola ins Land.
Telefon: Es gibt überall Kartentelefone mit direkter Durchwahl nach Europa.
Telefonkarten für 10 Peso Convertible reichen für ein Gespräch von etwa 2 1/2 Minuten!
Ein Mobilfunknetz wird in Cuba im Moment aufgebaut, Roaming ist möglich und die
Netzabdeckung umfasst unter anderem Havanna, Cienfuegos, Cayo Largo, Isla de la
Juventud und Trinidad.
Gesundheit/Impfungen: Für die Einreise nach Cuba sind keine Schutzimpfungen
gefordert. Die auch ansonsten generell anzuratenden Immunisierungen (Tetanus,
Diphtherie, Polio) sollten gegebenenfalls aufgefrischt werden. Cuba ist malariafrei. Trotz
Mangels an importierten Medikamenten genießt das Gesundheitssystem einen
ausgezeichneten Ruf, Hotels verfügen über Behandlungsräume mit Krankenschwester,
manchmal sogar Arzt. Touristen zahlen für ärztliche Behandlungen in "harter Währung" –
also Auslandskrankenversicherung nicht vergessen! Leitungswasser und
ungekochte/ungeschälte Nahrungsmittel meiden, Sonnenschutz, Insektenschutz und
persönliche Medikamente mitnehmen!
Film und Foto: Cuba ist ein Traumland für Fotografen und Filmer, die Cubaner sind
begabte und aufgeschlossene "Darsteller".
Individuell Reisen: Mit Mietwagen (relativ teuer und nicht immer sehr gepflegt),
Privatpensionen (casa particular) und Privatrestaurants (paladar) kein Problem - man
kann sich völlig frei bewegen und wird auch immer hilfsbereite Cubaner finden. Guten
Reiseführer mitnehmen!
Die Korallenriffe und Inseln vor den Küsten Cubas sind eines der atemberaubendsten
Schnorchel- und Tauchreviere der Welt. Um die farbenprächtige Unterwasserwelt auf
eigene Faust oder – noch besser – in sach- und ortskundiger Begleitung eines unserer
einheimischen Skipper oder Tauchführer zu entdecken, sind Schnorchelausrüstungen
bereits im Charterpreis enthalten.
Mieten von Tauchausrüstungen nur vor Ort und gemeinsam mit einem Tauchguide möglich
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