Simone Austen

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Simone Austen
Auslandssemester an der UTS, Sydney, Australien,
im SS 09
Ein Erfahrungsbericht von Simone Austen
“Total Eclipse” im “Land Down Under”
Vorwort
Ein Auslandssemester in Sydney scheint, von Hannover aus betrachtet, der absolute
Traum zu sein. Was man im Vorfeld von Bekannten über „Down Under“ gehört hat,
ist pure Schwärmerei über die Natur, das Wetter und die angeblich freundlichste
Bevölkerung der Welt, deren Mentalität durch das Wort „easygoing“ laut meiner
Freunde ziemlich treffend beschrieben wird.
Das Leben dort muss unheimlich angenehm und von außerordentlicher
Lebensqualität geprägt sein.
Konsequenterweise erwarte ich ein nicht zu zeitintensives Studium, neben dem noch
jede Menge Zeit für alle denkbaren, typisch australischen Aktivitäten bleibt- für neue
Bekanntschaften, fürs Surfen, und natürlich fürs Reisen. Mit anderen Worten- meine
Erwartungen sind sehr positiv.
Flug + Vorbereitung
Am Hauptbahnhof in Hannover, als der ICE nach Frankfurt/Main- Flughafen anfährt
und der Bahnsteig immer kleiner wird, wird mir erstmals so richtig klar, dass das so
unwirkliche, seit einem Dreivierteljahr stetig näher rückende Auslandssemester auf
einmal ziemlich real ist.
Im Mai bekam ich zusammen mit meiner Kommilitonin die Zusage, mit dem ISAP ein
Semester an der UTS in Sydney als Austauschstudentin absolvieren zu dürfen.
Zwischen diesem Tag und jetzt liegen Welten;
das Buchen des günstigsten Flugs (Wir sind mit Qantas, einer australischen
Fluggesellschaft geflogen, und haben über Explorer Reisen gebucht; ich würde aber
Emirates als Airline empfehlen, da kann man statt unseren 20kg 30kg Gepäck
mitnehmen, was sich für den Rückflug auf jeden Fall lohnt!),
mehrere Versuche, einen Visumsantrag zu stellen (was dann letztendlich auch
geklappt hat),
die Auswahl der Fächer an der UTS (per UTS Online einschreiben)
sowie der erfolgreiche Abschluss aller Kurse an der der FH hier in Hannover, bevor
man dann in den Flieger steigen kann.
Beim Visumsantrag und auch bei dem Letter of Offer bekommt man bei Bedarf auch
Hilfe vom International Office der UTS, meist bekommt man sogar einen Betreuer
seitens der UTS zugeteilt, den man bei Visumsfragen oder Fragen bezüglich der
UTS immer kontaktieren kann.
Außerdem haben wir uns ein Girokonto bei der Deutschen Bank zugelegt, mit dem
man mit der normalen EC- Karte bei der Westpac- Bank in Australien kostenlos Geld
abheben kann, sodass man dort kein neues Konto eröffnen muss. Man kann
allerdings auch sehr einfach in Australien ein neues Konto eröffnen, z.B. bei der
Westpac- Bank, und dann gleich einen größeren Betrag überweisen, so ist man
besser gegen eventuelle Kursschwankungen abgesichert, falls der Wechselkurs
gerade günstig steht.
Da in Hannover die Vorlesungszeit am 31. Januar endet, das Semester in Sydney
aber schon mit der Orientation Week ca. am 14. Februar beginnt, bleibt leider nur
wenig Zeit, um hier die restlichen Reisevorbereitungen zu treffen, d.h. zu packen,
evtl. Umzüge zu organisieren, in Sydney anzukommen und sich dort eine Wohnung
zu suchen, bevor dort die Uni startet. Daher alles gut im Voraus planen und
organisieren…
Ankunft + Wohnungssuche
Wir fliegen am 05.02.09 von Frankfurt aus mit einem Stopover in Singapur (2 Nächte)
nach Sydney, ein Hostel haben wir im Voraus über www.hostelworld.com gebucht,
ersteinmal für 7 Tage, in denen wir eine Wohnung zu finden hoffen.
Durch den Stopover haben wir keinerlei Jetlag, es ist einfach nur ein gutes Gefühl, in
der Stadt, in der man die nächsten 4 Monate verbringen wird, angekommen zu sein.
Unser Hostelbesitzer, der ungefähr so alt ist wie wir, empfiehlt uns auf unsere
Nachfrage hin sofort einige wohnenswerte Viertel in Sydney, die nicht zu „dodgy“,
d.h. zu zwielichtig, für seinen Geschmack sind: Pott’s Point, Darlinghurst, Surry Hills,
etc.
Denn wir haben uns nicht von Deutschland aus beim UTS Housing Service um einen
Wohnheimplatz beworben, sondern wollen gerne in eine WG ziehen, um das
vermeintlichen Lebenstil der Australier besser kennen zu lernen und auch außerhalb
der Uni Kontakte knüpfen zu können.
Das erweist sich als ziemlich abenteuerliche Aktion, denn die Wohnungssuche bzw. -miete läuft hier völlig anders ab als in Deutschland. Es ist durchaus möglich,
innerhalb eines Tages ein Zimmer zu finden und innerhalb der nächsten Tage
einzuziehen.
Eine eigene Wohnung zu mieten ist allerdings ziemlich unmöglich, die
Wohnungspreise sind horrend, selbst ein eigenes Zimmer ist ein unbezahlbarer
Luxus. Wir finden nach 2 Tagen, an denen wir im Regen umhergerannt sind (Die
Straßen sind sehr lang, man unterschätzt das und sollte die Besichtigungstermine
nicht zu eng legen!) und uns mehrere Shared Rooms (In Sydney ist es üblich, sich
ein Zimmer zum Schlafen mit Mitbewohnern zu teilen.) angesehen haben, ein Haus
in Darlinghurst, wo wir uns vorstellen können, die nächsten 4 Monate zu verbringen.
Wir teilen also unsere Zimmer mit anderen, es ist ein Luxus, mal alleine im Zimmer
zu sein.
Aber die Miete ist erschwinglich, man zahlt ca. 170 AUD$ die Woche. Als Mietkaution
zahlt man meist ungefähr 2 Wochenmieten, auch das ist machbar. Um
Wohnungsangebote zu finden, guckt man am besten im Internet unter
www.gumtree.com.au, einer Seite, auf der jeder Australier einen freien Raum bzw.
eine freie Wohnung inseriert, wo man auch stadtteilspezifisch suchen kann.
Unser Weg zur UTS dauert mit der Bahn 30 Minuten, man kann sogar in der gleichen
Zeit auch zu Fuß gehen.
Ein weiterer Vorteil unseres Viertel ist, dass es sehr nahe an King’s Cross liegt, der
Ausgehmeile Sydneys. Neben Rotlichtbars mit Prostituierten davor und Nachtclubs
finden sich gemütliche Irish Pubs mit Livemusik, Cafés, die besten Thai- Imbisse und
Pizzerien und samstags trifft man sich hier gerne zum ausgiebigen Frühstück.
„Cole’s“ (australische Supermarkt- Kette mit den besten Muesli-Cookies der Welt)
liegt 5 min von unserem Haus entfernt, direkt an der U- Bahn Station, sodass man
nach der Uni noch gut schnell einkaufen kann.
Und das Viertel hat bedeutend mehr Charme als der Broadway, an dem das
Studentenwohnheim liegt, von dem aus man lediglich 5 Gehminuten bis zur UTS
benötigt, dafür allerdings an einer Hauptstraße im CBD wohnt.
Außerdem braucht man zu Fuß ca. 15min bis zu den Botanischen Gärten, in denen
man auch super joggen gehen kann, und 25min bis zur Oper.
O-Week + Make Friends
In der O-week wird uns bereits klar, das die Uni kein Zuckerschlecken sein wird; man
bekommt bereits in der Orientierungsphase die Möglichkeit, Kurse zu belegen, um
sich auf die Uni vorzubereiten.
Gleichzeitig gibt es sehr viele Veranstaltungen, Partys, Pub Crawls und mehrere
Welcome Barbies (Bitte keine Würstchen essen, die sind entweder labbrig oder
verkohlt und kommen an deutsche Bratwürste nicht im Entferntesten heran!), auf
denen man sehr gut nette Leute kennen lernen kann.
Von Anfang an bietet sich allerdings eigentlich nur die Möglichkeit, andere
Austauschstudenten, besonders aus dem UTS Wohnheim, kennen zu lernen, die
Australier haben meist schon ihren eigenen Freundeskreis.
Sie sind immer sehr hilfsbereit und freundlich, aber doch eher oberflächlich an neuen
Bekanntschaften interessiert.
Selbiges gilt für die Dozenten bzw. Professoren an der UTS.
Als Exchangestudenten haben wir keinerlei Bonus, werden genauso behandelt wie
einheimische Studenten, was uns oft an unsere Grenzen stoßen ließ.
Genauso schwierig war es, sich zu Anfang in das australische Bachelor- System
hineinzufinden.
Anders als an der FH Hannover, die sich eher an den Bedürfnissen der einzelnen
Studenten orientiert und deren System sehr flexibel ist, ist die UTS sehr verschult
und strikt nach Zeitplan organisiert, z. B. werden überschrittene Abgabetermine mit
sofortiger Wirkung anhand einer Tabelle mit Punktabzügen geahndet.
Es ist generell nicht möglich, spontane Fragen an Dozenten zu richten oder um ein
kurzes persönliches Gespräch zu bitten, man muss sich immer erst per E-Mail
anmelden und nach einem Termin fragen.
Wir hätten uns sehr gewünscht, seitens der UTS einen festen Ansprechpartner
innerhalb unseres Studiengangs zu haben, den man jederzeit um Rat fragen kann,
eine Art Betreuung, an die man sich bei Problemen hätte wenden können.
Studium/ Uni-Fächer
Als Exchange Student darf man maximal 4 Fächer mit insgesamt 24 Credit Points
belegen, das Minimum sind 18 Credit Points (so viel muss man belegen, um die
Visumsbedingungen eines Studentenvisums zu erfüllen).
Alle Fächer (Subjects) an der UTS haben meist 6 oder 8 Credit Points, die mit
unserem Bachelor System allerdings nicht gleichzusetzen sind.
Obwohl man so gesehen für fast alle Fächer die gleichen Credit Points bekommt,
heißt das nicht, dass alle Fächer den gleichen Aufwand bzw. die gleiche „Workload“
bedeuten.
Im Gegensatz zu theoretischen Subjects bedeuten Fächer, in denen man praktische
Arbeiten, z.B. Outfits, abliefern muss, einen weitaus größeren Zeitaufwand.
Alle Subjects sind meist in 3 Assignments unterteilt, die man als Austauschstudent
bestehen muss. Die Assignments wiederum können aus mehreren Aufgaben
bestehen, die alle zum selben Zeitpunkt eingereicht werden müssen.
So ergibt sich ein komplexes System, in dem man selber sehr gut organisiert sein
muss und am besten strikt nach Zeitplan arbeitet.
Als Modedesignstudent benötigt man anstelle von Büchern eher Arbeitsmaterial, d.h.
Nähutensilien, Stoffe und Zeichenmaterial. Das wichtigste sollte man auf jeden Fall
mitnehmen, da man sonst alles vor Ort neu kaufen muss.
Sich am Anfang zu orientieren, welche Materialien und Stoffe man wo am besten und
am günstigsten bekommt, ist ebenfalls eine große Herausforderung und kostet Zeit
und Nerven.
Die Werkstatt an der UTS ist relativ gut ausgestattet, es gibt jedoch keinen festen
Betreuer oder Ansprechpartner, Schnitte und nähtechnische Probleme muss man
selbstständig erarbeiten bzw. lösen.
Außerdem sind die Öffnungszeiten bzw. der Zugang unter der Woche begrenzt, in
den Semesterferien (z.B. Autumn Break) hat die Werkstatt nur selten geöffnet, was
für uns sehr schwierig war, da wir keine eigene Nähmaschine besaßen oder
irgendeine Ausrüstung hatten, um zu Hause zu arbeiten.
So waren wir meist gezwungen, unter großem Zeitdruck zu arbeiten, d.h., innerhalb
von 8 Tagen ein vierteiliges Outfit zuzuschneiden, zu fixieren und fertig zu nähen.
Transport
Ein großer Vorteil, den man als Exchange Student genießt, ist die Ermäßigung für
das Train/Bus/Ferry Ticket.
Mit seinem Studentenausweis der UTS erhält man ein Concession Ticket und zahlt
für alle Tickets nur die Hälfte. Wenn man täglich Bus und Bahn fährt, lohnt sich auf
jeden Fall ein Travelpass, den es für verschiedene Zonen gibt, mit dem man auch
kostenlos Fähre fahren kann.
Generell fahren die Busse zwar nicht nach dem Fahrplan, aber dafür sehr oft und
auch am WE die ganze Nacht durch, die Züge fahren nach ein Uhr morgens meist
nicht mehr. Man kann aber auch immer gut zu Fuß nach Hause gehen, denn vom
Gefühl her ist die Stadt sehr sicher.
Ganz wichtig: winken, wenn man möchte, dass der Busfahrer anhält und einen
mitnimmt und sich beim Aussteigen beim Driver bedanken wie ein echter Aussie.
Leben+ Freizeit
Unser Leben neben der Uni sowie unsere Freizeit waren während des Semesters
ziemlich eingeschränkt. Da wir aufgrund der hohen Arbeitsintensität mehr oder
weniger gezwungen waren, freie Tage, Wochenenden oder sogar die Autumn Break
in der Werkstatt zu verbringen, wenn sie denn geöffnet hatte, konnten wir unsere
sozialen Kontakte leider nur wenig pflegen und an Ausflügen, Reisen oder sonstigen
Aktivitäten während der Vorlesungszeit kaum teilnehmen.
Trotzdem gehört der Lebensstandart in Sydney meiner Meinung nach zu den
höchsten und das Leben dort ist so angenehm wie nirgends sonst;
Nirgendwo sonst sind die Leute so relaxed, entspannt und freundlich. Man kann sich
sicher sein, dass der Busfahrer wartet, wenn man angelaufen kommt oder einem den
Weg erklärt, wenn man sich verlaufen hat. Wenn man sich mehr als 3 min suchend
umblickt, kann man davon ausgehen, auf der Straße von einem freundlichen
Australier angesprochen und gefragt zu werden, ob man Hilfe braucht.
Die Bevölkerung ist ein Mix aller möglichen Kulturen; Asiaten, Inder und Australier
bevölkern die Stadt.
Darum gibt es wohl auch eine so große Vielfalt an köstlichen asiatischen Imbissen,
unbedingt zum Sushi- Train und zum Thailänder essen gehen- alles ist frisch und
unheimlich günstig, meist ist es genauso günstig, essen zu gehen (im Imbiss) wie
selbst zu kochen.
Sydney hat außerdem eine unglaublich tolle „Cafékultur“. Fast an jeder Straßenecke
gibt es süße kleine Coffee Shops, in denen der Barista jeden Kaffee gekonnt mit
Herzchenmuster verziert und nach zwei Besuchen genau weiß, wie du deinen Kaffee
am liebsten trinkst. Ein Coffee- to- go gehört für jeden Sydneysider dazu, wenn er am
Bus wartet oder im CBD zur Arbeit geht.
Kurzurlaub bzw. Reiseersatz
Da wir wie gesagt während des Semesters nie Zeit hatten, zu reisen, haben wir
versucht, wenigstens an einem Tag pro Woche Sydney zu erkunden, was sich auch
schon als ziemlich großes Unterfangen herausgestellt hat.
Diese Stadt umfasst ca. 4,4 Millionen Einwohner und hat dementsprechend
Unmengen zu bieten.
Es gibt zum einen verschiedene Märkte, die v. a. am Wochenende in verschiedenen
Stadtteilen stattfinden, die Rocks Markets, Bondi Markets, Glebe Markets, Balmain
Markets und noch einige andere. Dabei kann man immer gleich das jeweilige
Stadtviertel angucken, jedes hat seinen ganz eigenen Charme.
Außerdem kann man natürlich die vielen verschiedenen Strände besuchen, die rund
um Sydney liegen: Bondi, Tamarama, und Cogee sind verbunden durch den wohl
schönsten Klippenweg der Welt, den Bondi Beach Walk. Man braucht ca. 3 Stunden
für den ganzen Weg.
Außerdem kann man per Bus nach Maroubra fahren oder ist nach einer 30minütigen
Fährfahrt in Manly.
Und natürlich ist Australien nicht zu Unrecht weltberühmt fürs Surfen: Viele Strände
sind perfekt für Anfänger geeignet (Bondi, Manly, Maroubra) und gut per
Transportsystem zu erreichen, ein Board kann man sich dort ebenfalls gut mieten.
Allerdings ist ein erster Einführungskurs auf jeden Fall besser, um nach Möglichkeit
auch nach einer Übungsstunde schon ein Erfolgserlebnis zu haben und auf dem
Board zu stehen…
Und natürlich kann man auch sehr günstig über www.gumtree.com.au ein
gebrauchtes Board kaufen, wenn man privat weiterüben möchte.
Ferner kann man direkt vor dem Eingang zum Sydney Harbour mit kleinen Booten
zum Whale Watching rausfahren, zur dortigen Frühjahrssaison sieht man dort
Buckelwale mit ihren Kälbern im Wasser herumspringen.
Und für ein bisschen Ouback- Feeling in der Stadt kann man als Ausflug nach
Watson’s Bay oder Manly fahren und von dort aus zum jeweiligen Harbour Entrance
wandern.
Kirribilli und Balmain, nördliche Stadtviertel, sind ebenfalls wunderschön und sollten
auf jeden fall an einem Samstagvormittag mit einem Cappucino in der Hand erkundet
werden.
In Surry Hills gibt es eine Vielzahl günstiger Secondhandgeschäfte sowie
wunderschöner, kleiner Cafés, einfach mal durch das Viertel gehen und zum Kaffee
einen Cookie oder Muffin essen, die sind super in Australien!
Und zum Feiern eignet sich Sydney ebenfalls bestens: Kings Cross ist voller Clubs
und Kneipen, unbedingt im Hugo`s Cocktails und die beste Pizza der Welt für je 5
AUD$ genießen!
Wetter
Ganz wichtig: Bei unserer Ankunft im Februar waren es 32°C im Schatten, was sich,
im Nachhinein gesehen, besser ertragen ließ als die 12°C mit Wind im Juni. Auch
wenn es niemand glaubt, man braucht im australischen Winter tatsächlich
Fleecejacke, Wollschal & Co, denn es ist wirklich kalt. Die Häuser dort haben keine
Heizungen bzw. Isolierung, bei 12°C im Zimmer frier t man einfach, egal, ob man in
Australien oder Deutschland sitzt. Also, warme Sachen nicht vergessen!
Fazit
Letztendlich kann ich sagen, dass sich meine Erwartungen im Vorfeld im Bezug auf
das Studium nicht unbedingt als zutreffend erwiesen haben und mich dieses
Semester unheimlich viel gekostet hat, im wörtlichen sowie im übertragenen Sinne.
Das Studium war sehr teuer, die Materialkosten waren unheimlich hoch.
Gleichzeitig hat mich dieses Semester an meine eigenen Grenzen stoßen lassen- ich
hatte noch nie eine Zeit in meinem Leben mit so vielen „Ups“ und „Downs“ wie dort.
Der Stress, den wir dort an der Uni hatten, hat alles übertroffen, was ich an der FH,
auch zu den stressigsten Phasen, jemals erlebt habe.
Ich kann allen, die sich dort für ein Auslandssemester im Bereich Modedesign
bewerben, nur empfehlen, sich sehr lange vorher genau über die Intensität der
gewünschten Kurse zu informieren.
Und trotzdem würde ich dieses Semester als das Beste und Aufregendste
beschreiben, was ich je gemacht habe.
In diesen vier Monaten habe ich so viel dazugelernt, was mir in Deutschland von
großem Nutzen sein wird, nicht nur im Bezug auf mein Studium.
Was ich dort an der Uni gelernt habe, ist, hart und kontinuierlich zu arbeiten, zu
organisieren und alles zu geben.
Aus meinen dort belegten Kursen kann ich Vieles mitnehmen, was ich hier an der FH
so nicht hätte lernen können.
Im Umkehrschluss kann ich jetzt viel mehr wertschätzen, dass das System an
unserer FH viel flexibler und auf den Einzelnen ausgerichtet ist.
Ich war noch nie so auf mich alleine gestellt wie dort, habe viele neue
Bekanntschaften und Erfahrungen gemacht.
Ich durfte zu Gast in Sydney, der meiner Meinung nach schönsten Stadt der Welt,
sein und damit einen Einblick in andere Lebensstile und Kulturkreise gewinnen und
selbst ein Teil davon sein.
Allerdings wäre ich schon sehr enttäuscht gewesen, wenn ich direkt nach meinem
Auslandssemester Sydney schon wieder hätte verlassen müssen, ohne etwas von
dem wunderschönen Kontinent gesehen zu haben als die UTS.
Aber glücklicherweise habe ich nach dem Semester erst Reisen und dann mein
Praxissemester im Anschluss dort absolvieren können, was besonders viel zur
Verbesserung meiner Sprachkenntnisse beigetragen hat.
Ich kann jedem nur empfehlen, diese Erfahrung selber zu machen, man trägt die
Erinnerung daran immer bei sich und ihr Wert ist unschätzbar.