Deutsches Nationalkomitee für Denkmalschutz - w

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Deutsches Nationalkomitee für Denkmalschutz - w
Deutsches Nationalkomitee für Denkmalschutz
Geschäftsbericht 2013/14
„Die im Vorfeld des Europäischen Denkmalschutzjahres 1975 initi
leite Gründung des Deutsche Nationalkomitees für Denkmalschutz
(DNK) hat sich für die Durchsetzung denkmalpolitischer Interessen
im Bundesgebiet als ungemein produktiv und weitsichtig erwiesen.
Das DNK ist die geniale Antwort auf die kulturföderalen Zuständig
keiten der Denkmalpflege in Deutschland und auf die Herausforde
rung, eine gemeinsame Lobby von Experten und denkmalinteres
sieden Kreisen der Gesellschaft zu formieren. Von hier gingen und
gehen immer wieder wichtige Impulse aus, etwa zur Gründung der
Deutschen Stiftung Denkmalschutz 1985 oder zur steuerlichen Be
günstigung von Denkmaleigentümern. Als hierarchie- und ressortübergreifende Plattform, auf der Bund, Länder, Landkreise und Ge
meinden, aber auch Architekten, Kirchen, Medien, das Handwerk
und andere Denkmaffreunde zusammenarbeiten, ist das Deutsche
Nationalkomitee für Denkmalschutz unersetzlich“.
Landeskonservator Prof. Dr. Jörg Haspel
Präsident des Deutschen Nationalkomitees von ICOMOS
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Leitsätze
Vorort der Präsidentin
Aus der Geschäftsstelle
Personefle Ausstattung
Abgeschlossene Projekte
Europäisches Jahr des kulturellen Erbes
Aus den Arbeitsgruppen
Denkmalpflege, Stadtentwicklung, Umwelt
Fachliche Fragen
Öffentlichkeitsarbeit
Recht und Steuerfragen
Deutscher Preis für Denkmalschutz
Funktions-Organigramm
Geschäftsordnung
Veröffentlichungen
Impressum
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Leitsätze des
Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz
in seinem Jubiläumsjahr 2013
Das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz (DNK) ist in Deutschland das übergrei
fende und unverzichtbare Forum für Denkmalschutz und Denkmalpflege. Es arbeitet an ei
nem großen Ziel: die Erhaltung unserer Bau- und Bodendenkmale als herausragendes Kul
turerbe für nachfolgende Generationen. Durch seine fundierte Arbeit genießt es hohes An
sehen und sorgt für die Vermiftlung denkmalpflegerischer Anliegen in Politik und Öffent
lichkeit. Im DNK versammeln sich die wichtigsten Akteure von Denkmalschutz und Denk
mal pflege.
Das DNK übernimmt vielfältige Bündelungs- und Koordiniewngsfunktionen auf nationaler und
internationaler Ebene, die mit der Ausweitung der europäischen Zusammenarbeit noch zunehmen
werden. Es tritt für die selbstverständliche Einbeziehung des baulichen und archäologischen Erbes
in unsere heutige Lebenswirklichkeit ein und wirbt bei seinen Partnern in Politik, Verwaltung, Wirt
schaft und Wissenschaft sowie bei den Bürgern um dieses Gemeinwohlanliegen von hohem Rang.
Das DNK genießt Ansehen auf allen gesellschaftlichen Ebenen im In- und Ausland. Es hat das
Vertrauen von Bund, Ländern und Gemeinden, von Kirchen, Fachorganisationen, Vereinen und
Verbänden sowie von privaten Bürgerinitiativen und Eigentümern. Zielgruppen des DNK sind alle
privaten und öffentlichen Kräfte, die mit Denkmalschutz und Denkmalpflege befasst sind; seine
Mitglieder sind Meinungsführer und Multiplikatoren in Politik, Verwaltung, Kirchen, Vereinen und
Verbänden, Medien, Fachämtern für Archäologie und Denkmalpflege. Auch Handwerker, Architek
ten und Restauratoren finden sich mit ihren Aufgaben und Interessen im DNK wieder und geben
wertvolle Impulse für seine Arbeit. Im ausdifferenzierten System von Denkmalschutz und Denkmalpflege der Bundesrepublik Deutschland achtet das DNK auf eine zielgerichtete Kommunikation aller
Akteure und wirkt im Sinne einer vitalen Zivilgeseilschaft als Anre9er für eine verantwortungsvolle
Denkmalpflegepolitik.
Das DNK entwickelt Strategien im politischen und gesellschaftlichen Dialog und gibt konkrete
Empfehlungen für Denkmalschutz und Denkmalpflege bis hinein in die Gesetzgebung. Es bündelt
zugleich wichtige Akteure von Denkmalschutz und Denkmalpflege in Deutschland. Neben der sorg
fältigen Behandlung von Fachfragen arbeiten seine Gremien auch konkret an der Lösung von Prob
lemen und ihrer Umsetzung. Die inhaltliche Arbeit des DNK konzentriert sich in vier Arbeitsgruppen,
die je nach Aufgabenstellung auch Projektgruppen zusammenrufen und von externen Sachver
ständigen unterstützt werden können. Die dabei entstehenden organisatorischen Aufgaben und die
konsequente Verfolgung wichtiger Themen sowie der Kontakt zu Bund, Ländern und Gemeinden
werden von der Geschäftsstelle übernommen.
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Das DNK führt als übergreifendes Forum die gesellschaftlichen, politischen und fachlichen Inte
ressen von Denkmalschutz und Denkmalpflege zu Dialog und Austausch zusammen. Es ist unab
hängig und überparteilich, hochrangig und repräsentativ zusammengesetzt und vereinigt Institutio
nen, die in Deutschland mit denkmalpfiegerischen Fragen befasst sind. Sie stellen dem DNK und
seinen Arbeitsgruppen ihre Fachkompetenz zur Verfügung und wirken als Multiplikatoren in ihre
Institutionen und in die Gesellschaft zurück. Die Geschäftsstelle des DNK ist seit dessen Gründung
1973 organisatorisch bei der Bundesregierung, heute beim Beauftragten der Bundesregierung für
Kultur und Medien (BKM), angesiedelt.
Das DNK ist starker Akteur und Sprachrohr für Bund, Länder und Gemeinden sowie für alle in
ihm vertretenen Vereinigungen. Sie können ihre denkmalpflegerischen Fragen im DNK austau
schen und dort auch Vorschläge für umsetzbare Ergebnisse erarbeiten. Das DNK beobachtet die
Rahmenbedingungen und Vorgaben, die auf nationaler wie internationaler Ebene mit Folgen für
Denkmalschutz und Denkmalpflege entwickelt werden (demografischer Wandel, Energieeffizienz,
Normung, Bildungs- und Berufsabschlüsse etc.) und begleitet sie fachlich-kritisch mit Vorschlägen
und Stellungnahmen. Als nationale Schnittstelle vermittelt das DNK zwischen Politik und Verwal
tung, Fachleuten und gesellschaftlichen Kräften. Es setzt sich für eine denkmalfreundliche Ausfor
mung der rechtlichen, finanziellen, technischen und sonstigen Regelungen ein, die für Denkmal
schutz und Denkmalpfiege relevant sind. Das DNK steht für die Auffassung, dass Denkmalschutz
und Denkmalpflege auch im Kontext von Stadtentwicklung und Stadtplanung zu sehen sind.
Das DNK vermittelt die Aufgaben und Ziele von Denkmalschutz und Denkmalpflege in Politik,
Administration und Öffentlichkeit, insbesondere auch in die jüngere Generation. Dazu initiiert und
koordiniert das DNK Veranstaltungen in unterschiedlichen Formaten wie Tagungen und Work
shops, Fortbildungen, Pressefahrten und Parlamentarische Abende. Die Ergebnisse werden in
einer Schriftenreihe und auf der Homepage ww.dnk.de publiziert. Dabei versteht sich das DNK im
partnerschaftlichen Austausch als ldeengeber und Unterstützer. Seit 1978 wirkt es in die Öffentlich
keit auch mit dem vielbeachteten Deutschen Preis für Denkmalschutz“, der höchsten Auszeich
nung, die in Deutschland auf diesem Gebiet vergeben wird. Mit der Preisvergabe wird das Enga
gement von Bürgern, Eigentümern und Journalisten geehrt.
Das DNK behandelt Themen, die die Bürger in besonderem Maße beschäftigen und berühren.
Folgende Themenschwerpunkte wird das DNK in den kommenden Jahren in den Mittelpunkt seiner
Arbeit stellen:
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Energiewende und ihr Einfluss auf historische Bauten und Räume
Denkmalpflege und Integration
Demografische Entwicklung und ihre Auswirkungen auf den Denkmalschutz
Denkmalpflege im Spannungsfeld von Ökonomisierung und Gentrifizierung sowie
Denkmalschutz als gestaltendes Instrument des Zusammenwachsens in Europa
Berlin, 28. Oktober2013
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Vorwort der Präsidentin
Im kommenden Jahr 2015 liegt das erste und bisher einzige Europäische Denkmalschutzjahr ge
nau vierzig Jahre zurück. 1975 wurde der Denkmalschutz erstmals auf europaweiter Ebene in den
Blickpunkt gerückt. Das Europäische Jahr markiert in gewisser Weise auch die Zeit eines deutlich
veränderten Blicks auf den Denkmalschutz. Man denke etwa an die verkehrspolitischen Vorstellun
gen der 1950er und 1960er Jahre, die durch Begriffe wie den der ‚Autogerechten Stadt geprägt
waren. Das bedeutete breite Straßen bis hin zu Autobahnen in den Innenstädten, ohne Rücksicht
auf historische Achsen, Wegführungen und Ensembles. Die Preisgabe alter Bausubstanz zuguns
ten von neuen Gebäuden ist ein weiteres Beispiel.
—
Gewiss, es ist aus der heutigen Perspektive leichter, diese damaligen Baumaßnahmen, die viele
Städte bis heute prägen, kriUsch zu betrachten. Viele Entwicklungen waren äußeren Umständen
geschuldet, etwa dem großen Wohnraumbedarf nach den Zerstörungen des Krieges. Trotzdem:
Historische Gebäude als wertvolles Kulturgut zu erkennen und bei der Stadtentwicklung nach aus
gleichenden Lösungen zu suchen das ist etwas, wo wir heute sehr viel weiter sind als vor vierzig
Jahren. Wenn es auch nach wie vor viel zu tun gibt.
—
Das Europäische Denkmalschutzjahr hat seinerzeit wesenUich dazu beigetragen, diesen Prozess
zu befördern und öffentliches wie zivilgeseilschaftliches Engagement in diesem Bereich voranzu
bringen. Ein Ergebnis des Denkmalschutzjahres in Deutschland ist übrigens auch das Deutsche
Nationalkomitee für Denkmalschutz. Im NaUonalkomitee arbeiten Bund, Länder, Gemeinden, Kir
chen, Fachorganisationen, Vereine und private Bürgerinitiativen zusammen. Es ist eine wichtige
Schnittstelle für die Belange des Denkmalschutzes, der Baudenkmalpflege und der archäologi
schen und erdgeschichtlichen Denkmalpflege. Jährlich vergeben wir darüber hinaus den Deut
schen Preis für Denkmalschutz“, mit dem besondere Leistungen auf diesem Gebiet und joumalisti
sehe Arbeiten gewürdigt werden.
Wenn wir vergleichen —1975 und heute hat sich aber nicht nur im Denkmalschutz vieles verän
dert. Das Europa von heute ist kaum wiederzuerkennen. Die weitgehende Öffnung von Grenzen,
die Erweiterung der Europäischen Union ermöglichen Kooperationen, wie sie früher nicht vorstell
bar gewesen wären. Europa hat sich verändert. Die Herausforderungen für den Denkmalschutz in
den kommenden Jahrzehnten entwickeln sich ebenfalls weiter.
—
Das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz hat daher eine Initiative ergriffen für ein Europä
isches Jahr des Kulturellen Erbes. Im Geiste des Denkmaljahres 1975 soll der deutsche Beitrag
eines solchen Themenjahres im baulichen kulturellen Erbe liegen. Dabei geht es z. B. um die Ver
mittlung von Wissen am authentischen Ort, insbesondere für junge Menschen. Wie können wir den
Wert des ‚Alten“ einer Generation vermitteln, für die Kommunikation in Echtzeit der Standard ist,
also vor allem Realität das ist, was gerade passiert?
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Da ist das will ich betonen schon viel geschehen: Denken wir etwa an zeitgemäße pädagogi
sche Konzepte in Denkmalen ebenso wie an spannende Museen, in denen Geschichte auf an
schauliche Weise vermittelt wird. Dennoch gibt es viele Denkmale, die nicht so bekannt sind, wo
entsprechende Resonanz und Möglichkeiten fehlen. Wie können wir also in diesem Bereich noch
mals einen neuen Schub bekommen? Wie passt sich das ein in die Konzeptionen kultureller Bil
dung?
—
—
Ein zweites Kernthema in unseren Überlegungen ist die Bedeutung kulturellen Erbes in einer „Ge
sellschaft im Wandel.“ Die Bevölkerungsstruktur in Deutschland! aber auch in den meisten europäi
schen Staaten verändert sich. Während der ländliche Raum besonders stark dem demografischen
Wandel unterworfen ist, finden wir in den Städten eine mehr und mehr multikulturelle Gesellschaft
vor. Nicht wenige Menschen fühlen sich heute mehr als früher in verschiedenen Kulturen zuhause.
Im Rahmen eines Europäischen Themenjahres müsste es unsere Anliegen sein, hier Anknüp
fungspunkte zu schaffen. Das Denkmal vor Ort ist nicht nur Teil einer lokalen, regionalen Identität,
sondern hier wird auch die Geschichte Europas und darüber hinaus erzählt. Gerade dem Ver
ständnis von Interkulturalität müssen wir auch beim Denkmalschutz wachsende Aufmerksamkeit
schenken.
Derzeit ist das Nationalkomitee bemüht, weitere Partner und Unterstützer für diese Idee zu finden.
In Deutschland hat sich unter anderem bereits die Konferenz der Kultusminister der Länder hinter
das Vorhaben gesteHt.
Vor allem aber wird es damm gehen, dieses Projekt auch auf europäischer Ebene zur Diskussion
zu stellen und durch Impulse aus den verschiedenen Staaten die Ideen weiterzuentwickeln. Umso
erfreulicher ist es, dass das Europäische Jahr des Kulturellen Erbes als Thema bereits bei den
Europäischen Institutionen und insbesondere auf der Agenda des Rates und des Europäischen
Parlamentes angekommen ist. Ich würde mich daher sehr freuen, wenn sich viele von Ihnen in
diese Diskussion mit einbringen!
Prof. Dr.-lng. Dr. Sabine Kunst
Präsidentin des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz
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Aus der Geschäftsstelle
Zum Ende des Jahres 2014 legen wir zum ersten Mal in dieser Form einen gedruckten Geschäfts
bericht vor. Da die Jahresversammlung der Komiteemitglieder traditionell Ende Oktober stattfindet,
soll sich auch der Geschäftsbericht auf den Zeitraum vom 1. November 2013 bis zum 31. Oktober
2014 beziehen.
Zum Berichtwesen einer Institution wie dem DNK gehört ein jährlicher Geschäftsbericht, der Ober
unsere Tätigkeit und Ziele informiert. Er ist zugleich auch ein hervorragendes Werbemittel, mit dem
wir uns vorstellen und aufzeigen können, welche Arbeit wir geleistet und welche Erfolge wir erzielt
haben. Der erste Geschäftsbericht in dieser Form soll von Jahr zu Jahr weiterentwickelt und ver
bessert werden.
Im Jubiläumsjahr 2013/14 haben wir zusammen mit der Jahrestagung zwölf Veranstaltungen sowie
zahlreiche Sitzungen unserer Arbeits- und Entscheidungsgremien vorbereitet und durchgeführt. Im
Schnitt sind das 1-2 kleinere und größere Veranstaltungen pro Monat. Das zeigt die Leistungskraft
des DNK und ist für die kleine Geschäftsstelle wirklich beachtlich! Wenn auch Terminschwierigkei
ten nicht immer ganz zu vermeiden waren, so haben wir es doch geschafft, alle Veranstaltungen
erfolgreich durchzuführen. Ohne die hohe Motivation des kleinen Teams in der Geschäftsstelle, die
tatkräftige Mitwirkung der DNK-Arbeitsgruppen und die großzügige Unterstützung unserer Partner
wäre das nicht zu schaffen gewesen.
Das kommende Jahr steht ganz im Zeichen der weiteren Arbeiten für das »Europäische Jahr des
kulturellen Erbes“. Für die Geschäftsstelle ist diese Aufgabe der vorrangige Schwerpunkt ihrer Ar
beit 2014/1 5. Alle geplanten oder regelmäßig veranstalteten Formate und Publikationen werden in
Abstimmung mit dem Präsidium so ausgerichtet, dass sie dieses einmalige und besondere Enga
gement des DNK fördern. Ziel ist es, die erfolgreichen und bewährten Aktivitäten des DNK fortzu
führen und zugleich das ‚Europäische Jahr des kulturellen Erbes“ überzeugend zu vermitteln.
Dazu bedarf es weiterhin einer an der Aufgabenstellung orientierten, angemessenen finanziellen
und personellen Ausstattung der Geschäftsstelle sowie einer vertrauensvollen und konstruktiven
Zusammenarbeit mit den Partnern.
Positiv möchte ich an dieser Stelle hervorheben, dass es bereits in diesem Jahr mit Hilfe des Lan
des Sachsen gelungen ist, durch die Abordnung einer Teilzeitkraft für das Schwerpunktthema „Eu
ropäisches Jahr des kulturellen Erbes“ eine Unterstützung bis Jahresende zu erhalten. Ausdrück
lich möchte ich Herrn Minister Ulbig und seinen Mitarbeitern danken, die dies unkompliziert und
kurzfristig bewerkstelligt haben. Man darf dieses vorbildliche Engagement als ein hoffnungsvolles
und ermutigendes Zeichen auch für 2015 nehmen.
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Nachdem mit den verabschiedeten Leitsätze die künftige Ausrichtung der DNK-Arbeit klar umrissen
sind, ist zu prüfen, inwieweit sich dadurch auch Handlungsbedarf bezüglich Organisation und Ar
beitsauftrag der Geschäftsstelle ergibt. Ziel muss es sein, die Geschäftsstelle als wichtige Konstan
te und Garant für die erfolgreiche Arbeit des DNK weiterzuentwickeln.
Das DNK will politisch relevanter und sichtbarer werden und eine klare, aktive Rolle in der Architek
tur der Denkmalinstitutionen spielen. Hierzu müssen wir uns auf unsere Kernaufgaben Agenda
Setting, Vermittlungs- bzw. Korrektivfunktion, Bündelung und Koordinierung konzentrieren, und
zwar in Bereichen, wo wir konkreten Mehrwert bieten können. Das DNK wird dabei als verlässlicher
Akteur und Partner agieren und Synergien mit anderen Akteuren insbesondere den Fachvereini
gungen der Archäologen (VLA) und Landesdenkmalpfleger (VdL) sowie Europa Nostra, ICOMOS,
der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und bürgerschaftlichen Organisationen nutzen. Dabei wird
das DNK auch weiterhin bei wichtigen zukunftsweisenden Themen in Politik und Öffentlichkeit die
Vorreiterrolle übernehmen.
Die weit gefächerte Zusammensetzung und fachliche Kompetenz des DNK verschaffen seinen
Expertisen weithin Aufmerksamkeit und Anerkennung. Eine zentrale Aufgabe der Geschäftsführung
ist die InitHerung, Aufbereitung, Vermittlung und Weiterleitung solcher Stellungnahmen an die richti
gen Partner. Für eine zielgruppenorientierte Arbeit wird schließlich eine gründliche stakeholder
Analyse unerlässlich sein, weil sich ja mit den gesellschaftlichen Änderungen der letzten 40 Jahre
auch die Gruppe unserer Partner und „Kunden“ verändert hat. So soll die Etablierung der DNK
Geschäftsstelle als Dienstleister für Denkmalbehörden und -institutionen in Bund, Ländern und
Gebietskörperschaften aber auch für bürgerschaftliches Engagement weiter verstetigt werden.
Die Erfolge des zurückliegenden Jahres sind vor allem das Verdienst unserer Gremienmitglieder,
Partner und der Mitarbeiter in der Geschäftsstelle. Dafür möchte ich mich sehr herzlich bedanken.
Ohne Sie wäre der Erfolg nicht möglich! Alle arbeiten mit großer Leidenschaft und Professionalität
an unserem wichtigen Ziel: die Reifung und Erhaltung unserer baukulturellen Vergangenheit für uns
und die nächsten Generationen.
Dr. Oliver Karnau
Leiter der Geschäftsstelle des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz
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Personelle Ausstattung
Im Jahr 2014 sind in der Geschäftsstelle folgende Kolleginnen und Kollegen beschäftigt:
Leitung der Geschäftsstelle
Dr. Oliver Karnau M.A.
Sachbearbeitung
OAR‘in Angelika Wölfel
Bürosachbearbeitung
Cäcilie Floßdorf
Aktenifihrung, Datenbank
Gabriele Weiß (bis 31 .12.2014)
Europäisches Jahr
RDin Christiane Krebs (bis 31.12.2014)
Frau Regiewngsdirektohn Christiane Krebs ist vom Sächsischen Innenministerium zur Unterstüt
zung der Geschäftsstelle für die Dauer vom 8. September 2014 bis 31. Dezember 2014 mit einer
wöchentlichen Arbeitszeit von 18 Stunden abgeordnet und bearbeitet hier vorrangig Aufgaben im
Zusammenhang mit dem Europäischen Jahr des kulturellen Erbes.
Frau Gabriele Weiß ist im Team der Geschäftsstelle vom 1. Juni 2014 bis 31. Dezember 2014 mit
der Aktenführung sowie der Migration bzw. beim Aufbau einer Adressdatenbank tätig.
Der im Rahmen einer lnitiaUve der ZAV als Sachbearbeiter in die Geschäftsstelle gekommene Kol
lege Herr DipL-Kfm. Ralph Walfort hat bei uns vom 1. April 2013 bis zum 31. März 2014 gearbeitet.
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Abgeschlossene Projekte
im Berichtszeitraum 1. November2013 bis 31. Oktober2014
Einnahmen im Haushaltsjahr 2014
Beitrag des Bundes
134.000,— €
Beiträge der Länder
100.000,— €
zusammen
234.000,-- €
Abgeschlossene Projekte im Berichtszeitraum
(1.11.2013 bis 31.10.2014)
Deutscher Preis für Denkmalschutz Aachen
47.14832
Studenten-Workshop im Rheinland 7-14.9.2014
11.943,09
Jubiläumsjahr Denkmal-Intervention 1
München 5.12.2013
11 657 26
Jubiläumsjahr Denkmal-Intervention
Leipzig 5.2.2014
12 581 32
Jubiläumsjahr Denkmal-Intervention 111
Hamburg 6.5.2014
11 246 57
Jubiläumsjahr Denkmal-Intervention tv
Frankfurt am Main 2.10,2014
9 326 47
Sitzungen des DNK und seiner Gremien
9.20165
Tagung Barderefrei im Denkmal Brandenburg adN.
10.626,72
Intemetauftritt, Pflege der Homepage
1,499,40
Pressefahrt 30.6-2.7.2014
6.070,85
Medientraining für Mitarbeiter UDBs
6.476,00
Medientraining für Mitarbeiter LDAs
7.099,00
Internationaler Erfahrungsaustausch EHLF
3,436,49
Öffentlichkeitsarbeit, Werbemittel
9.279,62
Folder GroBflächige Angebote in historischen Zentren
996,60
Büromaterialien
1.628,53
versand von Publikationen
15.49190
Summe tatsächliche Ausgaben
175.909,79
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Europäisches Jahr des kulturellen Erbes
Anlass der Initiative
1975 hat der Europarat das “Europäische Jahr des Architekturerbes“ (European Architectural Heri
tage Year EAHY) im Deutschen üblicherweise als das ifEuropaische Denkmalschutzjahr‘ be
zeichnet unter dem Motto Eine Zukunft für unsere Vergangenheit“ ausgerufen. Die erfolgreiche
Initiative führte zu einer Stärkung des Denkmalschutzes und zu einer Politik der Stadtentwicklung,
die die Erhaltung der historischen Stadt im Blickpunkt hafte. Im Koalitionsvertrag der neuen Bun
desregiewng in Deutschland nimmt das historische Erbe breiten Umfang ein. Unter anderem will
sich die Bundesregierung für ein neues Europäisches Jahr für Denkmalschutz“ einsetzen. Es soll
auf Ebene der Europäischen Union und ihrer Institutionen ausgerufen und von staatlichen und bür
gerschaftlichen Institutionen der Denkmalpflege in den EU-Mitgliedstaaten getragen werden.
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Mit dem letzten Europäischen Jahr für Denkmalschutz 1975 konnte das Bewusstsein für die Not
wendigkeit eines behutsamen Umgangs mit den Kulturdenkmälem erheblich gesteigert werden. Die
gesellschaftlichen und insbesondere die wirtschaftlichen und kulturpolitischen Bedingungen haben
sich seitdem stark verändert. An diesen Erfolg soll nach nunmehr fast 40 Jahren angeknüpft und
eine neue Initiative auf europäischer Ebene gestartet werden.
Zwischen Finanzkrise und Klimawandel: eine Chance für das kulturelle Erbe
Europäische Gemeinschaft wird nicht nur durch ökonomische Belange sondern auch durch ihre
gemeinsamen kulturellen Wurzeln geprägt. Daher liegt es nahe, durch ein Europäisches Jahr des
kulturellen Erbes dieses Anliegen stärker in den Fokus zu nehmen. Die faszinierende regionale
Vielfalt der Denkmale aus Mittelalter, Renaissance, Barock, Klassizismus und Moderne verleiht
Europa seinen einzigartigen Charakter und begründet seine unverwechselbare Identität. An den
berühmten Baudenkmalen Garten- und Kulturlandschaften und archäologischen Stätten lassen
sich europäische Kultur und Geschichte unmittelbar ablesen.
Wenn Europa in der Wahrnehmung seiner Bürgerinnen und Bürger mehr als nur Wirtschaftsförde
rung und Euro-Rettung sein soll, muss es auch seinen kulturellen Auftrag wahrnehmen. Die Erhal
tung des baulichen und archäologischen Erbes sollte als verbindende Aufgabe im geeinten Europa
verstanden werden. Denkmalpflege trägt auch die Verantwortung für regionale wie grenzüber
schreitende Baukultur.
Die europäischen Denkmale sind für jedermann greifbare und direkt erfahrbare Zeugnisse der eu
ropäischen Vielfalt und Einheit. Sie tragen die Geschichte und kulturelle Identität jedes einzelnen
Europäers in sich. Die historisch gewachsene Urbanität in den Städten Europas verdeutlicht das in
besonderer Weise. Anhand unserer Denkmale können wir uns über das europäische Selbstver
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ständnis verständigen. Ihre verbindende Wirkung ist somit als besondere Chance für das weitere
Zusammenwachsen in Europa.
Ziel eines Europäischen Jahres des kulturellen Erbes
Ein Europäisches Jahr des kulturellen Erbes dessen Umsetzung in Deutschland den
Schwerpunkt Denkmalschutz erhalten soll würde insbesondere zwei Kernziele verfolgen: Das
europäische Denkmal als wichtiges Instrument der ldentiflkationsbildung im europäischen
Raum zu etablieren und gleichzeitig die gesellschaftliche Trägerschaft des Denkmalgedankens
mit Blick auf die zunehmend multikulturelle Bevölkerung zukunftsfähig zu machen.
Einen modernen, auf Nachhaltigkeit (im Sinne von Nutzbarkeit, Energieefflzienz und Reaktion
auf den Klimawandel) bedachten Denkmalschutz auf die politische Agenda zu setzen.
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Ein Europäisches Jahr des kulturellen Erbes muss sich nicht nur an politische Entscheidungsträger
und Spezialisten richten, sondern dezidiert auch in die Breite wirken. Insbesondere Kinder und
Jugendliche sollen für das europäische Denkmal begeistert werden.
Das Europäische Jahr des kulturellen Erbes ermöglicht ein grenzübergreifendes, gemeinsames
europäisches Lernen voneinander und miteinander, um Denkmale als herausragende Zeugnisse
der europäischen Geschichte für künftige Generationen zu erhalten und als Träger einer kulturellen
europäischen Identität zu vermitteln, die über eine rein wirtschaftlich verstandene Einheit Europas
weit hinausweist.
Das Europäische Jahr des kulturellen Erbes eröffnet eine gemeinsame europäische Zukunftsper
spektive auf kultureller Ebene und macht die regionale Vielfalt der Denkmale in der Einheit Europas
erlebbar.
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Aus den Arbeitsgruppen
AG Denkmalpflege, Stadtentwicklung, Umwelt
»Städte pflegen Denkmal planen“ Das Wortspiel steht für die notwendige Verzahnung der Akteure
und Fachdisziplinen. Sie ist Voraussetzung, um bauliches Erbe zu bewahren und zugleich Raum
für Neues zu schaffen. Dabei geht es um Verantwortung und Qualität der planenden und handeln
den Akteure von Denkmalpflege und Stadtentwicklung. Dies betdffl die Bewahrung des baukulturel
len Erbes und hochwertiges Planen und Bauen genauso wie transparente und bürgerfreundliche
Entscheidungs- und Abstimmungsverfahren. Die Akteure der Stadtentwicklung, Stadtplaner, Archi
tekten, Denkmalpfleger, Investoren und Bewohner sind gefordert auf Augenhöhe und im Dialog!
»Städte pflegen Denkmal planen“ ist Leitmotiv aller Aktivitäten der Arbeitsgruppe, um starke und
erfolgreiche Allianzen für Stadtentwicklung und Denkmalpflege zu befördern.
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Das DNK lud 2013 gemeinsam mit dem Land Schleswig-Holstein zur Workshop-Veranstaltung
»Städte pflegen Denkmal planen“ ein. Das Konzept des Dialogs vor Ort zur städtebaulichen Den k
malpflege ist aufgegangen: Über 80 interessierte Teilnehmer, Experten und Praktiker aus Stadtentwicklung und Denkmalpflege diskutierten zwei Tage mit den Mitgliedern der Arbeitsgruppe
Denkmalpflege, Stadtentwicklung und Umwelt des DM< in Flensburg. Der Dialog der Akteure wur
de auf Augenhöhe und ohne Hierarchien geführt. Es wurden Erfahrungen von Ost und West u.a. im
Umgang mit integrierter Stadtentwicklung und Denkmalpflege sowie Städtebauförderung gesam
melt.
Aufgrund des Erfolges und vielfacher Nachfragen wird die Veranstaltung dokumentiert und ge
druckt Anfang 2015 vorliegen und verstetigt. Sie soll ab 2015 jährlich in wechselnden Bundeslän
dern stattfinden.
Dafür wird ein sog. Markenflyer produziert. Er soll interessierten Fachleuten, Denkmalpflegern so
wie Bürgern die notwendigen Hintergrundinformationen zu dieser Veranstaltungsreihe geben und
fordert Kommunen auf, sich als Tagungsort zu bewerben. Er wird auf sämUichen Veranstaltungen
des DNK ausgelegt und als banierefreies PDF auf der DNK-lnternetseite stehen. Im Baukastensys
tem werden für die Workshops spezielle Einleger produziert. Der Markenflyer liegt gedruckt zur
Jahrestagung vor.
Die AG Denkmalpflege, Stadtentwicklung, Umwelt hat unter Mitwirkung von Dr. Jürgen Tietz (AG
Öffentlichkeitsarbeit) einen Folder zum Thema »Großflächige Angebote in historischen Zentren“
herausgegeben.
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Neue großflächige Strukturen werden vielerorts in die Altstädte eingefügt. Das reicht vom Super
markt über das Fitnesscenter bis zu Wohnanlagen. All diese Nutzungen benötigen häufig mehr
Flächen als die kleinteiligen Strukturen der Altstädte bieten. Eine nachhaltige Stadtplanung wirkt
darauf hin, dass sich neue Architektur angemessen in alte Strukturen einpasst, was das selbstbe
wusste Festhalten an der vorhandenen Maßstäblichkeit des Ortes bedeutet. ÜberblicksarUg stellt
der Folder wichtigsten Fakten dar. Er liegt gedruckt vor und wird derzeit auf DNK-Veranstaltungen
sowie digital verteilt.
2014 sind Dr. Andrea Bräuning und Jutta Gruß-Rinck ausgeschieden; beiden ist für ihr jahrelanges
Engagement und Frau Gruss-Rinck ganz besonders für ihre Arbeit als Vorsitzende zu danken.
Neue Vorsitzende ist Nicola Haider-Hass (Berlin); Dr. Thomas Drachenberg (Zossen-Wünsdorf) hat
den stellvertretenden Vorsitz übernommen.
Nicola Haider-Haß
Ansprechpartner der AG Denkmalpflepe, Stadtentwicklung, Umwelt:
Nicola Haider-Haß (Vorsitzende), HaIder-Hass Denkmalprojekte, Amselstraße 5 a, 14195 Berlin,
Telefon 030 / 280477-99
Dr. Thomas Drachenberg (stellv. Vorsitzender), Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum, Wünsdorfer Platz 4-5, 15806 Zossen (Ortsteil Wüns
dort), Telefon 033702/712-12
Mitglieder der AG Denkmalpflege, Stadtentwicklung, Umwelt:
Dr. Petra Beckers (Essen), Hathumar Drost (Potsdam), Dr. Uwe Koch (Potsdam), Arne Krohn (Fon
tanestadt Neuruppin), Christoph Rauhut (Zürich), Anton Sedlmeier (Regensburg), Dr. Dagmar Tille
(Bedin); neu hinzugekommen: Anke Michaelis-Winter (Berlin), Prof. Dr. Marcus Ther (Köln).
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AG Fachliche Fragen der Denkmalpflege
Die Arbeitsgruppe widmet sich sämUichen Fragen zu Positionen und Definitionen, Denkmalwerten,
zum Leitbild und zu Standards in der Denkmalpflege. Im Sinne der Bewusstseinsbildung verpflich
tet sie sich, diese Inhalte in Fortbildungsveranstaltungen (z.B. Studentenworkshop) und Fachta
gungen der Öffentlichkeit zu vermiffeln. Darüber hinaus moderiert sie Positionen in der Denkmalpflege anhand aktueller oder sog. schwiehger Themen wie Architektur der 1950er Jahre oder Re
konstruktionen.
Aus dem Spektrum der Themen, mit denen sich die AG Fachliche Fragen der Denkmatpflege im
Jahr 201 3/14 befasste, ragen zwei heraus. „Integration und Erbe“ und „Barrierefreiheit am Denk
mal“. Beide sind von hoher gesellschaftlicher Bedeutung, beide werden das Nationalkomitee und
die Denkmalpflege in Zukunft immer wieder beschäftigen.
Zum Aufgabenfeld „Integration und Erbe“ veranstaltete die AG zunächst ein Expertengespräch
unmittelbar im Anschluss an die Komiteesitzung Ende Oktober 2013. Auf der Grundlage der Dis
kussion in drei Themenblöcken „Vielfalt des kulturellen Erbes in Deutschland“, „Religiös gepräg
tes Erbe“ und „Forschungsfragen und gesellschaftlicher Diskurs“ wurden Anregungen formuliert,
wie das DNK mit diesem schillernden, vielfältigen und sensiblen Problemfeld umgehen kann. Eine
Unterarbeitsgruppe der AG FF befasste sich daraufhin mit der Aufgabe, ausgewählte Punkte aus
dem allzu breiten Themenfeld zu vertiefen und zu konkretisieren. Ein Schwerpunkt soll zunächst
darin liegen, Denkmaleigentümer und -nutzer mit „Migrationshintergrund“ zu erreichen und deren
Dialog mit der Denkmalpflege vor Ort zu fördern.
—
—
„Barrierefreiheit am Denkmal“ war das Thema einer von der AG vorbereiteten Tagung des DNK in
Brandenburg a.d.H. im Juli 2014. Das Archäologische Landesmuseum im Paulikloster bot einen
ausgezeichneten Rahmen für Vorträge von Experten aus der Bundes-, Landes- und Lokalpolitik,
aus den einschlägigen Organisationen, aber auch von Experten aus Architektur und Denkmalpfle
ge. Beiträge aus dem europäischen Ausland erweiterten und differenzierten das Verständnis der
Probleme und der Möglichkeiten des Umgangs. In den anschließenden Diskussionen wurde das
Thema weiter vertieft. Eine Publikation der Beiträge und Ergebnisse ist geplant.
Aus den übrigen Aktivitäten der AG ist insbesondere der jährliche Studentenworkshop zu nennen,
der im September 2014 nunmehr zum 9. Mal stattfand. Das Thema „Burg Trips Vom Befund zum
Konzept“ beschäftigte eine Gruppe von Studierenden aus ganz Deutschland, die von Kollegen der
Universität Köln (Abt. Architekturgeschichte) und des LVR-Amtes für Denkmalpflege im Rheinland
betreut wurden.
—
Prof. Dr. Leo Schmidt
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Ansprechpartner der AG Fachliche Fragen:
Prof. Dr. Lee Schmidt (Vorsitzender), Brandenburgisch Technische Universität Cottbus, Lehr
stuhl Denkmalpflege, Postfach 10 1344,03013 Cottbus, Telefon 0355/ 693 083
Dr. Elisabeth Rüber-Schütte (stellv. Vorsitzende), Landesamt für Denkmalpflege und Archäolo
gie Sachsen-Anhalt Landesmuseum für Vorgeschichte-, Richard-Wagner-Straße 9, 06114 Halle,
Telefon 0345/ 29397-69
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Dipl.-lng. Martin Horsten, Stadtkonservator und Leiter der Denkmalschutzbehörde, Landeshaupt
stadt Wiesbaden, Der Magistrat Bauaufsichtsamt, Gustav-Stresemann-Ring 15, 65189 Wiesba
den, Telefon 0611/31-6923
-
Mitglieder der AG Fachliche Fragen:
Horst von Bassewitz (Hamburg), Dr.-lng. Nicoline-Maria Bauers (Berlin), Dr. Ralf Bleicher (Berlin),
Anita Eichhorn (Dresden), Prof. Dr.-lng. Birgit Franz (Hildesheim), Ursel Grigutsch (Weimar), Wolf
ram Günther (Leipzig), Dr. Uwe Koch (Potsdam), Christian Leonhardt (Kiel), Prof. Dr.-lng. Werner
Lorenz (Cottbus), Anke Michaelis-Winter (Berlin), Dr. Anna Maria Odenthal (Berlin), Dr. Michael
Paarniann (Kiel), Prof. Dr. Rosemarie Pohlack (Dresden), Dipl.-lng. Dr. Burghard Preusler (Fulda),
Prof. Dr-Ing. Christian Raabe (Aachen), Prof. Dr. Franz Schopper (Zossen-Wünsdorf), Dr. FranzJosef Talbot (Bonn), Katrin Tauber (Dresden), Dr. Stefan Winghart (Hannover)
20
AG Öffentlichkeitsarbeit
Die Arbeitsgruppe befasst sich mit allen Fragen der Bewusstseinsbildung im Bereich Denkmal
schutz und Denkmalpflege. Sie widmet sich einer allgemeinverständlichen Vermittlung des The
mas: Was bringt der Denkmalschutz der Gesellschaft? Warum ist er wichtig? Neben Veranstaltun
gen zur Öffentlichkeitsarbeit (Pressefahrt, Verleihung des Deutschen Preises für Denkmalschutz)
unterstützt die Arbeitsgruppe die Geschäftsstelle bei der Übersetzungsarbeit der inhaltlichen
Schwerpunkte durch Pressearbeit und bei der Fortbildung von Denkmalpflegern im Rahmen eines
Medientrainings.
Die Arbeitsgruppe war im Berichtszeitraum stärker gefragt denn je. Galt es doch, nicht nur Grund
sätzliches weiter zu denken, zu überarbeiten und umzusetzen, wie das DNK-Grundsatzpapier oder
die DNK-Leitsätze. Insbesondere hat sich die AG intensiv mit dem Thema „Europäisches Jahr des
kulturellen Erbes“ beschäftigt, das sie als ihr Schwerpunktthema in den nächsten Jahren publizis
tisch unterstützen und begleiten möchte.
Als besonderes Highlight entwickelte die AG Öffentlichkeitsarbeit unter dem Titel „Denkmal
Interventionen“ ein neues und ungewöhnliches Format, mit dem der 40. Jahrestag der Gründung
des DNK öffentlichkeitswirksam gefeiert worden ist. Führende Intellektuelle und Künstler unseres
Landes wagen den Blick von außen auf die Themen, die die Denkmalpflege zunehmend in einer
vernetzten Welt beschäftigt: Bewahrung und Identität, Bauen und Wohnen, Erinnerung und BürgerBeteiligung. An vier Abendveranstaltungen in München, Leipzig, Hamburg und Frankfurt am Main
diskutierten unter kundiger Gesprächsleitung des Journalisten Volker Panzer und der Architekturkri
tikerin Ira Mazzoni die Schriftstellerinnen und Schriftsteller Thea Dorn, Julia Franck, Juli Zeh und
Uwe Tellkamp, der Architekturkritiker Dieter Bartetzko, der Historiker Prof. Norbert Frei, der Maler
und Bildhauer Prof. Markus Lüpert, der Politologe Prof. Herfried Münkler sowie der Soziologe und
Zukunfisforscher Prof. Harald Welzer über Denkmalschutz als wesentlichen Bestandteil der kultu
rellen Identität unserer Gesellschaft. Bereits bei der ersten Veranstaltung zeigte sich, dass das
Format, auch dank der intensiven Arbeit der Geschäftsstelle des DNK, ein überdurchschnittlich
großes Publikum anlocken konnte. Im Schnitt sind rund 175 Personen gekommen, darunter auch
zahlreiche, für die Sache der Denkmalpflege wichtige Multiplikatoren aus Wissenschaft, Kultur und
Bürgerschaft. Das DNK hat mit dieser Reihe diskussionsfreudig unter Beweis stellen können, dass
man dem Thema Denkmalpflege durchaus auch einmal assoziationsreich, spielerisch und über den
Tellerrand der üblichen Fachveranstaltungen hinausweisend Geltung verschaffen kann und mit
sehr prominenten Gästen einen PR-Erfolg erzielen kann. Es ist zu überlegen, ob man dieses nun
eingeführte Interventions-Format künftig mit einer gezielten Veranstaltung pro Jahr fortführt.
Aus den Aktivitäten der AG Öffentlichkeitsarbeit ist weiter insbesondere die jährliche Pressefahrt
hervorzuheben, die im Juli 2014 in Sachsen-Anhalt rund um Halle und Dessau durchgeführt wurde.
21
Sie griff unter dem Titel »Energielandschaften. Von der Kulturlandschaft zur Technolandsehaft“ ein
brisantes und hochaktuelles Thema auf und fand ein erfreuliches öffentliches Echo.
Ein besonderes Markenzeichen der Öffentlichkeitsarbeit des DNK ist das Medientraining für Mitar
beiterinnen und Mitarbeitern in den Denkmalämtern. Insgesamt nahmen 15 Personen an dem Trai
ning teil, das wieder ausnahmslos als äußerst hilfreich und sehr erhellend beurteilt worden ist. Es
ist beabsichtigt, dieses erfolgreiche Medientraining fortzusetzen.
Die AG wird sich in den nächsten Monaten Zeit nehmen, um altbekannte Formate der Öffentlich
keitsarbeit zu überprüfen und gegebenenfalls Vorschläge zu ihrer Weiterentwicklung zu machen.
Sind zum Beispiel die Parlamentarischen Abende noch zeitgemäß? Wie könnten andere Formen
der Begegnung des DNK mit der Politik in Berlin aussehen? Wie kann man die Zusammenarbeit
mit der Presse intensivieren? Sind die Pressefahrten noch der richtige Rahmen, um die Öffentlich
keit auf wichtige Themen und Probleme der Denkmalpflege hinzuweisen? Wie müssen die Publika
tionen des DNK gestaltet sein und auf welchen Wegen müssen sie vertrieben werden, damit sie
auch das Interesse jüngerer Menschen finden?
Werner von Bergen
Ansprechpartner der AG Öffentlichkeitsarbeit:
Werner von Bergen (Vorsitzender), Zweites Deutsches Fernsehen, Zentralredaktion Kultur und
Wissenschaft, Postfach 4040, 55100 Mainz
Telefon 06131/70 12345
Dr. Katrin Bek (stellv. Vorsitzende), Pressesprecherin, Landesamt für Denkmalpfiege Hessen,
Schloss Biebrich/ Wesfflügel, 65203 Wiesbaden, Telefon 0611/6906-174
Mitglieder der AG Öffentlichkeitsarbeit:
Dr. Inge Gotzmann (Bonn), Jan Gympel (Berlin), Claudia Henne (Berlin), Dr. Uwe Koch (Potsdam),
Matthias Konegen (Düsseldorf), Dr. Helmut-Eberhard Paulus (Rudolstadt), Dr. Irene Plein (Stutt
gart), Dr. Hans-Jürgen Rach (Berlin), Prof. Dr. Ingrid Scheurmann (Bonn), Wolfgang Schlesener
(Bonn), Dr. Regina Smolnik (Dresden), Dr. Jürgen Tietz (Berlin), Dr. Christoph Timm (Pforzheim)
22
AG Recht und Steuerfragen
Die Arbeitsgruppe Recht und Steuerfragen widmet sich sämtlichen Fragen zu Denkmalschutz und
Denkmalpflege im engeren wie im weiteren Verständnis. Im Bereich des DNK ist sie diejenige Ar
beitsgruppe, welche neben sämtlichen Ministerien und Senatsverwaltungen auch alle Denkmal
fachämter der Länder, Verbände und Institutionen sowie weitere Denkmalrechtsexpertinnen und
experten vereinigt.
-
Das Spektrum der Themen, die von der AGRS im vergangenen Jahr bearbeitet worden sind, um
fasst regelmäßig Themen von hoher geselischafticher Bedeutung. Zentrale Aufmerksamkeit liegt
dabei auf der denkmalrechtlichen Begleitung, Prüfung und Erörterung der aktuellen teilweisen oder
vollständigen Novellierungen der Landes-Denkmalschutzgesetze sowie denkmalrechtlicher Ausfüh
rungsbestimmungen (Bayern, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz,
Sachsen, Schleswig-Holstein, Thüringen). Das DNK gab regelmäßig über die AGRS eine Stellung
nahme zum jeweiligen Normgebungsverfahren ab. Traditionell begleitet die AGRS natürlich den
Vollzug insbesondere der einkommensteuerlichen Gwndlagenbescheinigungsverfahren, allen vo
ran das seit geraumer Zeit zwischen Bund und Ländern laufende Novellierungsverfahren zu den
Muster-Bescheinigungsrichtlinien zu § 7h EStG, § 71, lOf, llb EStG und § lOg EStG. Eine hoffent
lich abschließende Bund-Länder-Arbeitsgwppensitzung wurde am 30. September bis 1. Oktober
2014 in Berlin abgehalten.
Auch die Erhebung von Grundsteuer steht in Deutschland seit langem in der Kritik. Insbesondere
wird der Bezug auf die Einheitswerte“ kritisiert, dass sie nach wie vor die Wertverhältnisse vom 1.
Januar 1964 (bzw. vom 1. Januar 1935 in den neuen Ländern) zu Grunde legen. Hinsichtlich der
Grunderwerbsteuer wird von der AGRS vorgeschlagen, dass in Anlehnung an die Voraussetzungen
für die Steuerbefreiung nach § 13 Abs. 1 Nr. 2 ErbStG wenigstens bei verlustbehafteten Denkmä
lern eine Befreiung von der Grunderwerbsteuer erreichen zu können. Schwieriger dürfte es hinge
gen bei solchen Denkmälem sein, mit denen Einnahmenüberschüsse erzielt werden.
Die Bedeutung von Baudenkmälern im Zusammenhang mit dem demographischen Wandel und
dem Leerstand baulicher Anlagen wird zunehmend auch rechtlich relevant. In besonderer Weise
aktuell zeigt sich dies bei der Bewertung und Verkehrsermiftlung von Grundstücken mit Denkmä
lern sowie bei Problemen vieler Baudenkmaleigentümer, eine Brandversicherung zu angemesse
nen Konditionen abschließen zu können. Das Thema der Barrierefreiheit auch in Denkmälern wur
de vom DNK unter maßgeblicher Mitwirkung der AGRS u. a. an den Tagungen in Leipzig 2013 in
Brandenburg an der Havel 2014 umfassend aufbereitet.
Von wesentlicher Bedeutung sind unverändert die Europäische Vernetzung im Bereich des archäo
logischen und baulichen kulturellen Erbes als auch die nationale Verknüpfung administrativer wie
denkmalfachlicher Expertise. Die Arbeit insbesondere des vom DNK besetzten European Heritage
23
Legal Fowms (EHLF) sowie des Comit& de NormalisaUon (CEN)fC 346 „Erhaltung des Kulturellen
Erbes“ nehmen breiten Raum ein. Die dort geleistete Arbeit hinsichtlich der europäischen rechfli
chen wie technischen Normgebungsverfahren ist für die Bundesrepublik Deutschland und die im
Kern betroffenen sechzehn Länder von besonderer Bedeutung. Für die amtlichen Denkmalpflege
institute der EWR-Mitgliedstaaten einschließlich der Denkmalbehörden in Deutschland ist es
durch die Arbeit des EHLF, insbesondere die laufend aktuell kommentierten Übersichten über die
Roadmaps und die Öffentlichen Konsultationen der EU Kommission sichergestellt, diese Road
maps, Konsultationen und Kommentierungen zu verfolgen und zu nutzen, um in Wahrnehmung der
eigenen Aufgaben rechtzeitig Einfluss nehmen zu können. Insbesondere im Bereich der Umwelt
verträglichkeitsprüfung müssen Denkmalschutz und Denkmalpflege bei der Umsetzung der am 16.
April 2014 novellierten UVP-Richtlinie bis 16. Mai 2017 berücksichtigt werden. In diesem Zusam
menhang hat die AGRS einen Beschlussvorschlag für das DNK zu einem Klagerecht für Denkmalverbände erarbeitet. Es ist sinnvoll, die bisherige, mit dem Vorsitzenden der AGRS besetzte Re
präsentanz des DNK im EHLF mit einem weiteren Mitglied der AGRS aus der Hierarchieebene der
Ministerien bzw. Senatsverwaltungen zu ergänzen, um auch so die Vernetzung und Effektivität der
denkmalpflegerischen wie —schutzrechthchen Arbeit in Deutschland wesentlich zu erhöhen. Nötig
ist ferner eine fachlich kompetente, die gesamte amtliche Denkmalpflege in Deutschland abde
ckende Vertretung im CEN/TC 346. Es wird daher angeregt, aus den Denkmalfachämtern und/
oder aus dem Kreis der sonstigen Experten ein oder mehrere DNK-Vertreter zu entsenden, um die
Arbeit des Deutschen Spiegelausschuss zu CEN/TC 346 begleiten, die notwendige Vernetzung in
der amtlichen deutschen Denkmalpflege herzustellen und die fristgerechte Einbringung deren Ex
pertise sicherzustellen.
—
—
Auf Beschluss des Komitees von 2013 wird die AGRS vom 15. mit 17. Juli 2015 die DNK-Tagung
„Denkmalpflege und Recht“ im LWL-Landeshaus in Münster in Westfalen durchführen. Die vom
DNK in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) und der Westfäli
schen Wilhelms-Universität (WWU) Münster konzipierte und organisierte Veranstaltung wird einen
fachlich-integralen Austausch über aktuelle wie grundlegende denkmalrechtliche Fragestellungen
von Denkmalpflege und Recht sowie bau- und bodendenkmalpflegehsche Anliegen herbeiführen.
Was ist dem Investor an finanzieller Belastung, was ist dem Denkmal an Veränderungen zumut
bar? Welche Rolle spielen Europa- und völkerrechtliche Vorgaben? Welche Konsequenzen erge
ben sich für die Entwicklung des Denkmalrechts aus dem demographischen Wandel und der Ener
giewende? Wie sind bei Bodendenkmälern das Forschungs- und das Erhaltungsinteresse in admi
nistrativen Abwägungsentscheidungen zu gewichten? In fünf Themenblöcken werden Grundsatzvorträge und Kurzreferate zu Themen aus der Praxis (case studies) gehalten, aber auch moderierte
Diskussionen geführt. Die thematische Gliederung wird die brandaktuellen Fragen in Denkmalpfle
ge, Denkmalschutz und Denkmalrecht aufgreifen und in die Breite tragen. Die Tagung richtet sich
an interessierte Bürger ebenso wie an Jurisfinnen und Juristen aus Behörden und Verbänden,
Richter und Rechtsanwälte, Boden- und Baudenkmalpfleger. Die Publikation der Referate ist in
einem Tagungsband vorgesehen, der zum 30. September 2016 fertig gestellt sein soll.
Wolfgang Karl Göhner
24
Ansprechpartner der AG Recht und Steuerfrapen:
RD Wolfgang Karl Göhner (Vorsitzender), Bayerisches Landesamt für Denkmalpfiege, Justitiar,
Hofgraben4, 80539 München, Tel.: 089/ 21 14—214
LVR Dr. Dimitrij Davydov M. A. (SW. Vorsitzender), LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen, Justitiar und Leiter Stabsstelle Rechtsangelegenheiten, Freiherr-vom-SteinPlatz 1,48147 Münster, Tel.: 0251/591 —4050
Andreas Flügel (SW. Vorsitzender), Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie SachsenAnhalt Landesmuseum für Vorgeschichte—, Justitiar und Leiter der Abteilung D Verwaltung,
Kleine Stein-Straße 7, 06108 Halle an der Saale, Tel.: 0345/5247—564
—
—
Stefan Groeger (sW. Vorsitzender), Thüringisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäolo
gie, Leiter, Humboldt Straße 11, 99423 Weimar, Tel.: 03643/818-313
MR a. D. Prof. Dr. Ernst-Rainer Hänes (Ehrenvorsitzender), Max-Planck-Straße 3,55124 Mainz,
Tel.:06131/474377
Mitglieder der AG Recht und Steuerfragen:
Peter Arend (Schiffweiler), Lars Patrick Augath (Hannover), RD Dr. iur. Karl-Ludwig Backsmann
(Bonn), Dipl. rer. pol. Raimund Bartella (Köln), Dr-Ing. Nicoline-Maria Bauers (Berlin), Prof. Dr.
Josef Baulig (SchifMeiler), Dr. Christoph Bazil (Wien), Dr.-lng. Michael Bednorz (Schwerin), MR
Stefan Biermann (Erfurt), Markus Brohm (Berlin), WP StB Dipl-Kfm. Gerhard Bruckmeier (Mün
chen), MRin Dr. Elsa Brunner (Wien), MR Dr. Reinhard Dietrich (Wiesbaden), Bernd Düsterdiek
(Bonn), Dr. Christian Eiden (Essen), RDin Petra Engelbrecht (Hannover), Ltd. RD a. D. Kurt Frein
(Mainz), Tonia Gersdorf (Zossen-Wünsdorf), Dr. Christoph Grünewald (Münster), RD AndreasMichael Hall (Esslingen am Neckar), Leona Hardenbicker (Bonn), Astrid Herzog (Erfurt), Gregor
Hitzfeld (Benn), Ingeborg Christine Hoffstadt (Mainz), RD Philipp Holzheid (Brüssel), Stadtkonser
vator BD Dipl.-lng. Martin Horsten (Wiesbaden), Arnd Hüneke (Hannover), Dr.-lng. Roswitha Kaiser
(Wiesbaden), ORRin Hanne Kielhot (Mainz), Matthias Konegen (Düsseldorf), DipI.-Verw. Werner
Krämer (Essen), Doris Kröpelin (Schwerin), KRK Eckhard Laufer (Wiesbaden), Dr. Johanna Leiss
ner (Brüssel), Dr. Stefan Mieth (Potsdam), Dr. Christian A. Möller (Koblenz), RD Dr. Klaus Molitoris
(München), Dr. Kathhn Nessel (Mainz), Susanne Nolte (Magdeburg), Dr. Terje M. Nypan (Oslo),
MR Dr. Thomas Otten (Düsseldorf), Dr. Michael Paarmann (Kiel), Gotthard Penk (Magdeburg),
MMag. Dr. iur. Erika Pieler (Wien), Jürgen Plaggenborg (Dresden), Dr. Holger Rescher (Bonn),
Prof. Dr. Michael Maria Rind (Münster), MRin Dr. phil. Birgitta Ringbeck (Berlin), Dr. phil. Hartmut
Ritschel (Dresden), MR Peter Rothemund (Stuttgart), OKR Detlef Rückert (Berlin), Sebastian
Schade (Hannover), ORR Dr. Bernhard Schneider (Berlin), Dr. Daniela Schrader (Köln), Prof. Dipl.25
Ing. Architekt Ltd. BD i. R. Karl Reinhard Seehausen (Kassel), LK Prof. Dr. Georg Skalecki (Bre
men), Sophie Sonntag (Hamburg), ORR Dr. jur. Jörg Spennemann (München), MR Dr. Johannes
Stemmler (Berlin, +)‘ Dr. Dagmar Tille (Berlin), Ltd. RD Jan Nikolaus Vjebrock (Wiesbaden), Dr.
Christina Wiener (Kiel), Antonia Wirth (Mainz)
26
Deutscher Preis für Denkmalschutz 2014
Der Deutsche Preis für Denkmalschutz wurde 1977 vom Deutschen Nationalkomitee für Denkmal
schutz gestiftet und erstmals 1978 im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung vergeben. Der Deut
sche Preis für Denkmalschutz ist auf diesem Gebiet die höchste Auszeichnung in der Bundesre
publik Deutschland.
Mit dem Preis zeichnet das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz Persönlichkeiten und
Personengruppen aus, die durch ihre Initiative in selbstloser Weise einen wichtigen Beitrag zur
Erhaltung und Rettung von Gebäuden, Ensembles, Altstadtkernen, Dörfern und archäologischen
Denkmälern geleistet haben. Darüber hinaus wird er auch an Vertreter von Presse, Hörfunk und
Fernsehen vergeben, die beispielhaft auf die Probleme des Denkmalschutzes aufmerksam ge
macht haben. Seit 2012 vedeiht das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz auch den Inter
netpreis.
Der Deutsche Preis für Denkmalschutz wird in der Regel jährlich verliehen und besteht in der
Vergabe
•
des Karl-Friedrich-Schinkel-Ringes,
•
der Silbernen Halbkugel,
•
des Journalistenpreises,
•
des lnternetpreises.
Die Leistungen der Preisträger werden in Urkunden gewürdigt.
Der Karl-Friedrich-Schinkel-Ring und die Silberne Halbkugel sind in erster Linie für Persönlichkeiten
und Gruppen bestimmt, die sich in besonderem Maße für die Erhaltung des baulichen Erbes einge
setzt haben.
Der Journalistenpreis soll vorbildliche Berichterstattung über Schutz und Pflege von Kulturdenkma
len ehren und dazu ermutigen, auch künftig weiter für die Verbreitung des Denkmalschutzgedan
kens zu wirken.
Der lnternetpreis wird für innovative und qualitativ herausragende Web-Angebote vergeben, die
verständlich, aktuell, kritisch, solide und verlässlich die Fragestellungen des Denkmalschutzes be
gleiten.
Der Ring, mit dem das Deutsche NaUonalkomitee für Denkmalschutz die Preisträger ehrt, ist nach
Karl-Friedrich-Schinkel benannt, weil er als größter deutscher Architekt des 19. Jahrhunderts zu
27
gleich auch als Begründer der staatlichen Denkmalpflege angesehen werden kann. Als einer der
ersten erkannte er die Verpflichtung zur Erhaltung des baulichen Erbes als geschichtliche Quelle.
Auf seine Initiative ist es zurückzuführen, dass nach seinem Tode am 1. Juli 1843 durch Kabinettsorder der Konservator für Baudenkmäler in Preußen eingesetzt wurde. Dem Vorbild Preußens folg
ten bald auch die anderen deutschen Staaten.
Der Karl-Friedrich-Schinkel-Ring ist 2013 im Jubiläumsjahr des
Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz neu gestaltet
worden. Eine öffentliche Ausschreibung sollte besonders auch
jüngere Menschen in Designhochschulen und Ausbildungsstät
ten ansprechen, um damit der Bedeutung der nachfolgenden
Generation für die Denkmalpflege Ausdruck zu geben. Aus
50 Einsendungen wurde von der Jury der Entwurf von
Lisa Eckardt ausgewählt, Graveurin in Ausbildung an der staatlichen Zeichenakademie Hanau. Der
von ihr geschaffene Ring mit goldener Ringschiene hat ein aufliegendes Schriftband mit dem
Schriftzug „Eine Zukunft für unsere Vergangenheit‘, das einen Bergkristall mit dem eingravierten
Profilporträt von Karl Friedrich Schinkel trägt.
Die massive Silberne Halbkugel von Professor Fritz Koenig,
Landshut, zeigt auf der Schnittfläche einen Kranz von leicht
abstrahierten Baukörpern: Sakral- und Profanbauten werden in
einer geschlossenen Reihe sichtbar und versinnbildlichen das
umfassende Aufgabengebiet des Denkmalschutzes und der
Denkmalpflege. Die Halbkugel trägt die Aufschrift „Deutscher
Preis für Denkmalschutz“ mit der jeweiligen Jahreszahl.
28
Den KarI-Friedrich-Schinkel-Ring erhält in diesem Jahr:
Michael Bräuer, Rostock (Mecklenburg-Vorjjommern)
für seine großen Verdienste um die Denkmalpflege und vor allem die denkmalpflegerisch orientierte
Stadterneuerung. Er ist mit großer Sachkenntnis und Passion einer der Väter der Städtebaulichen
Denkmalpflege, so dass ihm mit beachtlichem Erfolg gelungen ist, dem städtebau-lichen Denkmal
schutz in Deutschland mehr Beachtung zu verschaffen. Michael Bräuer beherrscht gleichermaßen
die Kunst der VermJWung und Moderation, um das Anliegen der Denkmalerhaltung in Stadtentwick
lungs- und Stadterneuerungsprozesse miteinzubringen. So fungiert er sowohl als Berater bei Fra
gen nach Erhaltung und Erneuerung des historischen Bestandes als auch aTs Begleiter des zustän
digen Bundesministeriums, der Länder und Kommunen bei der Umsetzung des Städtebauförder
programmes Städtebaulicher Denkmalschutz“, da er ehrenamUicher Vorsitzender der fachlich un
terstützenden Expertengruppe seit über 20 Jahren ist.
Silberne Halbkugeln erhalten in diesem Jahr:
Archäologisches Spessart-Proiekt e. V., Aschaffenburg (Bayern)
für seinen ganzheitlichen, fachlich herausragenden und über 16 Jahre anhaltenden ehrenamtlichen
Einsatz. Der Verein hat in einzigartiger Weise zur Bewusstseinsbildung und Identifikation der Bür
ger wie der Fachwelt für die Region Spessart als Standort zahlreicher Bodendenkmäler und als
historische Kulturlandschaft beigetragen. Die Vereinsmitglieder fördern dieses Kulturbewusstsein
auch durch ihre vielfältigen Aktivitäten im Zusammenhang mit der touristischen Erschließung der
Region durch Kultur-, Rad- und Wanderwege und dies stets mit einem hohen Maß an Professiona
lität.
Bauhütte und Förderverein an St. Katharinen e. V., Hamburg
für sein unermüdliches Engagement und seinen vorbildlichen Einsatz zur Rettung der Kirche St.
Katharinen aus dem Jahre 1250. Nur durch sein besonderes Einfühlungsvermögen in den histori
schen Kirchenraum und der respektvollen Akzeptanz gegenüber dem Wiederautbau nach dem
Krieg, war diese für Hamburg umfassendste Baumaßnahme se Kriegsende zu bewältigen. Einer
seits gelang es dem Verein, die anspruchsvolle Finanzierung sicherzustellen und andererseits die
bautechnischen Herausforderungen bei der denkmalgerechten Beseitigung der Bauschäden zu
meistern. So konnte durch den vorbildlichen Einsatz des Fördervereins die ursprüngliche Sanie
wngszeit sogar von 10 auf 5 Jahre reduziert werden.
Heinz-Dieter Freese, Sassenburg (Niedersachsen)
für sein beispielloses, ehrenamtliches Engagement vor allem auf dem Teilgebiet der Luftbildarchäo
Iogie in Niedersachsen, für die er sich seit über 20 Jahren begeistert und äußerst kompetent ein
setzt. Er organisiert die Befliegung der niedersächsischen Fundlandschaften und betreut das von
ihm aufgebaute Netzwerk eines weitgefächerten Kreises von Piloten, die die Luftbilderkundung
29
ebenfalls ehrenamtlich durchführen. Herr Freese ist gleichsam Mittler und Vermittler zwischen
staatlicher, kommunaler und ehrenamtlicher Archäologie, Organisator und treibende Kraft dieser
Gruppe. Die professionelle Qualität seiner Arbeit genießt überregionale Anerkennung und wird
auch in das Fachinformationssystem des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege
(GIS) übernommen.
Eisenbahnfreunde Richard Hartmann“ Chemnitz e. V. (Sachsen)
für ihre vorbildliche Sorge um den Erhalt, den teilweisen Wiederaufbau und die Vermittlung eines
schwierig umzunutzenden, technischen Denkmals Rangierbahnhof Chemnitz-Hilbersdorf von
europäischem Rang. Der Verein erwarb sogar (mit eingeworbenen Mitteln) 2010 die für eine muse
ale Nutzung notwendigen Teilflächen sowie die mittlerweile verwahrlosten Bauten des einst bedeu
tenden Eisenbahn-Güterverkehrsknoten Sachsens und setzte sie mit hohem persönlichen Einsatz
instand. So ist es nun wieder möglich, im Schaubetrieb die Funktionsweise der in Europa einmali
gen Seilablaufanlage originalgetreu vorführen zu können.
Nerein Rettung Schloss Blankenburg e. V.“, (Sachsen-Anhalt)
für sein langjähriges und ehrenamtliches Engagement, zur kontinuierlichen Bestandssicherung,
Sanierung und Nutzung des Großen Schlosses Blankenburg als herausragendes Kulturdenkmal
von überregionaler Bedeutung und Wahrzeichen der Stadt Blankenburg. Es ist der Initiative des
Vereins mit zahlreichen kulturellen Aktivitäten und zum Teil selbstschuldnerischer Bürgschaften von
Vereinsmitgliedern zu verdanken, dass bereits umfangreiche Schäden an der Bausubstanz, durch
zuvor unterlassene Bauunterhaltung und Sanierungsstau aus vier Jahrzehnten, behoben werden
konnten. Ziel ist es, die mehrflügelige Gebäudegruppe nachhaltig als wirtschaftlich eigenständiges
und unabhängiges Kulturdenkmal zu erhalten.
Den Journalistenpreis erhalten in diesem Jahr:
Silke Klose-KlaUe, Autorin, Hessischer Rundfunk
für ihren inhaltlich sehr gut aufbereiteten, anschaulich vermittelnden und fllmtechnisch herausra
genden Beitrag zu den HistoHschen Gasthäusern in Hessen Genießen im Denkmal“. Frau Klose
KlaUe zeigt, wie schön und verführerisch Denkmalschutz im Fernsehen sein kann und verschweigt
dabei nicht, dass denkmalgeschützte Bauten mitunter auch reichlich Sorgen bereiten. Nicht zuletzt
durch die qualifizierten Anregungen dieses Films, wurde eines der gezeigten Objekte anschließend
unter Denkmalschutz gestellt. Dieser Film veranschaulicht sehr deutlich, dass wir eine Heimat und
zugleich Verortung für Erinnerungen brauchen.
-
Helge Draft, Autor, Westdeutscher Rundfunk (Nordrhein-Westfalen)
für seinen klar strukturierten und vielschichtigen Beitrag, in dem er eine nicht alltägliche, aber
gleichwohl für den Denkmalschutz weitreichende Debatte beleuchtet: die Unterschutzstellung einer
kompletten Altstadt, wie hier 2014 in der Stadt Zons per Denkmalbereichssatzung geschehen. In
30
seinem filmisch spannenden Beitrag gibt er nicht nur Einblick in das Leben und Bauen am Rhein im
Mittelalter, sondern zeigt vielmehr auch die aus der Unterschutzstellung der Altstadt resultierenden
Folgewirkungen für die von der Maßnahme betroffenen Gebäudeeigentümer auf. Dabei belegt er
an konkreten Beispielen, was Wohnen in einem Denkmal“ bedeutet, lässt hierbei Sorgen, Wün
sche und auch Gefühle der Bewohner in 0-Tönen klar zum Ausdruck kommen und zeigt auf, dass
‚Alte Mauern“ und die heutigen Ansprüche an das Leben und Wohnen durchaus vereinbar sind.
Michaela Gericke, Autorin, Rundfunk Berlin-Brandenburg
für ihre inhaltlich differenzierte, journalistisch kunstvoll Arbeit, mit der sie aufgrund der besonderen
Machart des facettenreichen Features zur Zukunft des Berliner Teufeisberges die Hörerinnen und
Hörer vom ersten Ton an in den Bann zieht. Dramaturgisch virtuos und akustisch abwechslungs
reich legt Michaela Gehcke die Schichten der Geschichte frei und destilliert aus der Gemengelage
unterschiedlicher Wünsche und Ansprüche die zentralen, für den Denkmalschutz wichtigen und
zukunftsweisenden Fragen: Wie gehen wir mit den Zeugnissen des Kalten Krieges um, mit Orten
und Gebäuden, die weder schön noch gut, sondern historisch und architektonisch eher unbequem
sind? So entsteht ein Feature, das gleichermaßen nachdenklich macht wie unterhält.
Carsten Müller, Freier Journalist, Eschenburg (Hessen)
für seine inhaltlich überzeugenden, schlüssigen und allgemeinverständlichen Texte, in denen er
äußerst engagiert und journalistisch anspruchsvoll die Spannungsfelder und die Anforderungen
vermittelt, denen sich Denkmalpflege stellen muss. Dank seiner gründlichen Recherche, bei der er
Probleme und Klischees schonungslos hinterfragt, gelingt es ihm, äußerst komplexe Themen so
aufzubereiten, dass sie substanziell wertvoll sind und obendrein unterhaltsam dem Leser dargebo
ten werden, sodass sie Freude beim Lesen wecken und zu qualifizierten Diskussionen anregen.
Der lnternetpreis wurde in 2014 nicht vergeben.
31
FunktionsOrganigramm
des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz
Mitgliederversammlung
(3GO)
—+
Präsidium
(3GO).
/
Obeflraung dc,
Iauenden GeSe&IIO
c
Geschäftsstelle
(5GO)
0
1
=
z
1
Arbeitsgruppen
(6GO)
fÄä
kaTpfi
nicgUmwelt
AG Fachliche Fragen
Öffentlichkeitsarbeit
AG Recht und Steuerfragen
32
Büro der Präsidentin
(5GO)
r
Exekutivkomitee
(3GO)
Geschäftsordnung (Stand: 27. Oktober2014)
§1
Das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz setzt sich als interdisziplinärer Interessensver
band für eine nachhaltige Integration und Bewahrung des kulturellen Erbes ein. Es bildet auf Bun
desebene eine Plattform für die aufgrund der verfassungsrechtlichen AufgabenverteUung im We
sentlichen föderal geprägte Denkmalpflege auf Landesebene. Als fachliches und politisches
Gremium ist es Schnittstelle zwischen Fachebene, Regierungen und Verwaltungen.
—
—
§2
Mitglieder
(1) Mitglieder des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz sind Vertreter/innen von
Körperschaften, Organisationen, Einrichtungen und Verbänden sowie Einzelpersönlichkei
ten, die mit Aufgaben zur Umsetzung von Denkmalschutz und Denkmalpflege befasst sind.
(2) Für Mitglieder, die von Körperschaften, Organisationen, Einrichtungen und Verbänden ent
sandt sind, können ständige Vertreter/innen benannt werden. Eine Stimmübertragung ist
möglich.
(3) Die Mitgliedschaft endet, wenn gegenüber dem/der Präsidentenrin schriftlich die Mitarbeit
im Komitee aufgekündigt wird oder wenn das Mitglied aus der Funktion, in der es berufen
wurde, ausscheidet. Der/die Präsident/in benennt und verabschiedet die Mitglieder offiziell.
§3
Organe
(1) Organe des Komitees sind:
die Mitgliederversammlung,
das Präsidium.
(2) Dem Präsidium des Komitees sollen angehören
ein/e der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepub
lik Deutschland angehörende/r und von ihr für 3 Jahre entsandte/r Landesminis
ter/in als Präsident/in
als Vizepräsidenten
der/die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und ein/e der
Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik
Deutschland angehörende/r und von ihr zu entsendende/r Landesminister/in. Prä
sident/in und Vizepräsident/in (Vertreter der KMK) sollen im Abstand von drei Jah
ren zwischen den Ländergruppen wechseln.
Zwei Mitglieder des Deutschen Bundestages, die Präsidenten/innen der kommuna
len Spitzenverbände, ein/e für den Denkmalschutz zuständige/r, nicht der Ständi
gen Konferenz der Kultusminister der Länder angehörende/r Landesminister/in.
Zur Vorbereitung und Unterstützung seiner Arbeit kann das Präsidium ein Exekutivkomitee
berufen.
—
—
—
—
—
33
§4
Aufgaben der Organe
(1) Die Mitgliederversammiung tritt mindestens einmal im Jahr zusammen. Sie entscheidet
über die Leitlinien für die Arbeit, insbesondere über das Arbeitsprogramm und den Haus
halt mit der einfachen Mehrheit. Über die Aufnahme neuer Mitglieder entscheidet sie mit
einer Mehrheit von % der anwesenden Mitglieder.
(2) Das Präsidium leitet die Arbeit des Komitees. Der/die Präsident/in vertritt das Komitee.
(3) Das Präsidium kann die Führung der laufenden Geschäfte der Geschäftsstelle übertragen.
Insoweit vertritt die Geschäftsstelle das Komitee gegenüber Dritten.
§5
Geschäftsstelle
Die Geschäftsstelle des Komitees wird bei dem/der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur
und Medien geführt, das Büro des/der Präsidenten/in an dessen Amtssitz.
§6
Arbeitsgruppen
Das Präsidium kann Arbeitsgruppen einsetzen und auflösen. Der/die Präsident/in benennt und
verabschiedet deren Mitglieder offiziell.
§7
Sachverständige
Zu den Sitzungen der Mitgliederversammlung, des Exekutivkomitees und der Arbeitsgruppen kön
nen Sachverständige hinzugezogen werden; es können auch schriftliche Stellungnahmen von
Sachverständigen eingeholt werden. Über die Gewährung von Vergütungen entscheidet das Präsi
dium.
§8
Finanzierung
(1) Die Arbeit des Komitees wird aus öffentlichen und privaten Beiträgen finanziert. Die Ein
bringung von Sachleistungen ist möglich.
(2) Verpflichtungen dürfen nur eingegangen werden, soweit zu ihrer Erfüllung Mittel zur Verfü
gung stehen.
§9
Änderung der Geschäftsordnung, Auflösung des Komitees
Über Änderungen der Geschäftsordnung und die Auflösung des Komitees entscheidet die Mitgile
derversammlung mit einer Mehrheit von % der Mitglieder
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Veröffentlichungen
Karnau, Oliver: Für ein Europäisches Jahr des Kulturellen Erbes.
In: ICOMOS DE Mitgliederrundbrief 2/2014, 6
Sie haben Großes vor? Großflächige Angebote in historischen Zentren. [Faltblatt] Bonn 2014
Leitfaden zur Fortbildung “Energieberater für Baudenkmale und sonstige besonders erhaltenswerte
Bausubstanz im Sinne des § 24 EnEV“. 2. Aufl., Bonn 2014
Karnau, Oliver Stärkung des bürgerschafthichen Engagements durch das Deutsche Nationalkomi
tee für Denkmalschutz. In: Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement in der Denkmalpflege.
Dokumentation zum 16. Kölner Gespräch zu Architektur und Denkmalpflege in Köln, 27. Mai 2013.
o.O. 2013, 43-52
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Impressum
Herausgegeben vom Deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz, Bonn 2014
Redaktion: Oliver Karnau.
Für die namentlich gekennzeichneten Beiträge zeichnen die Autoren verantwortlich.
Titelfotos (von Ii. nach re):
DNK-Tagung Barrierefrei im Denkmal“ in Brandenburg am 8J9. Juli2014;
•
Foto: © Martin Schmidt! LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen
Journalisten bei der DNK-Pressefahrt Energielandschaften“ in Sachsen-Anhalt
•
am 1 Juli 2014; Foto: © A. Härentrup, Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie
Sachsen-Anhalt
Prof. Markus Lüpertz bei der DNK-Denkmalintervention in Leipzig
•
am 5. Februar 2014; Foto: © Tobias Hase! DNK
Studierende beim DNK-Studentenworkshop auf Burg Tdps Geilenkirchen;
•
September 2014; Foto: © Jessica Blank! LVR-Amt für Denkmalpfiege im Rheinland
Druck: Druckerei Statistlsches Bundesamt, Zweigstelle Bonn
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