Georges Perec Bartlebooth`s Lebensplan

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Georges Perec Bartlebooth`s Lebensplan
Georges Perec
Bartlebooth’s Lebensplan
Georges Perecs opulenter Roman «Das Leben» erzählt im
Kunstkontext von einer Puzzleobsession und
einem ungewöhnlichem Lebensplan.
Lesung mit Matthias Peter | Musik: Daniel Pfister, Urs Gühr
Mi
Mo
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Sa
11. Jan ’12
06. Feb ’12
08. Feb ’12
11. Feb ’12
20 Uhr
20 Uhr
20 Uhr
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neinundaber
Kellerbühne
Kaffeehaus
Palais bleu
Lämmlisbrunnenstr. 4 ½, St.Gallen
St.Georgen-Strasse 3, St.Gallen
Linsebühlstrasse 77, St.Gallen
Kantonschulstrasse 6, Trogen
Eintritt frei | Kollekte
Georges Perec
Bartlebooth’s Lebensplan
Der französische Schriftsteller Georges Perec (1936–1982) zählt zu den wichtigsten Vertretern der
französischen Nachkriegsliteratur. Er gehörte zur Oulipo-Gruppe, der sogenannten «Ouvroir de
litterature potentielle»; «Werkstatt für potentielle Literatur», deren Mitglieder ihre Werke formalen
Zwängen unterwarfen und wurde mit zwei der wichtigsten französischen Literaturpreise
ausgezeichnet: Für seinen Erstling «Die Dinge. Eine Geschichte der Sechziger Jahre», erhielt er
1965 gleich den renommierten Prix Renaudot. Und 1978 wurde ihm sein Hauptwerk «Das Leben –
Gebrauchsanweisung» der Prix Médicis verliehen. Mit dem Schauspiel «Die Kartoffelkammer» hat
Georges Perec 1974 ein gleichermassen tiefsinnig philosophisches wie humorvolles Schauspiel
geschrieben, das sinnbildlich den allgemeinen Bedingungen des Menscheins und gleichzeitig der
Faszination des Mediums Theater nachspürt. Dieses Stück bringt die Kellerbühne St.Gallen im März
2012 als Eigenproduktion auf die Bühne und stellt im Vorfeld zur Inszenierung den Autor mittels
Lesungen aus seinem Hauptwerk «Das Leben – Gebrauchsanweisung» vor.
«Das Leben – Gebrauchsanweisung» ist ein vielschichtiger irritierender und faszinierender, vor
grotesken Geschichten geradezu strotzender üppiger Roman. Perec beschreibt darin nach einem
ausgeklügelten Plan 99 Räume in einem Wohnhaus und geht den dazugehörigen Geschichten nach.
Der Text weist eine strenge formale Konzeption auf: Zum einen ist die Reihenfolge der besprochenen
Räume nach dem Prinzip der Figur des Pferdes im Schachspiel so angeordnet, dass kein Raum
zweimal besetzt sein darf, zum anderen gehorcht die Auswahl der beschriebenen Objekte, der
erzählten Geschichten, ja sogar der Intertexte einem von der jüngeren Mathematik entwickelten
algorithmischen System, das für jedes Kapitel eine bestimmte Anzahl konstitutiver Elemente vorgibt.
Der Roman ist gleichsam ein «Bündel von Romanen», deren verschiedenen Erzählstränge das
Kaleidoskop einer modernen Comedie humaine bilden. Sie sind wie Fortsetzungsromane montiert
und lassen sich nach dem Prinzip eines Puzzles zusammensetzen.
Der wichtigste Handlungsstrang erzählt im Kunstkontext von einer Puzzleobsession und einem
ungewöhnlichem Lebensplan: Zehn Jahre lang macht sich Milliardär Bartlebooth der Kunst des
Aquarellierens vertraut. Zwanzig Jahre lang reist er durch die Welt und malt im Rhythmus von einem
Aquarell alle vierzehn Tage fünfhundert Seehäfen. Diese werden einem Puzzlemacher geschickt, der
sie in Puzzles zerlegt. Zwanzig Jahre lang fügt Bartlebooth, nach Hause zurückgekehrt, die Puzzles
wieder zusammen, lässt sie «ineinsbringen», von ihrer Unterlage ablösen und an den Ort
zurückbringen, an dem sie gemalt worden sind, wo man sie in eine Reinigungslösung legt, aus der
lediglich noch ein weisses Blatt Papier herauskommt. Auf dass von seinem Wirken, das ihn fünfzig
Jahre in Bewegung gehalten hat, keine Spur zurückbleibe. Doch das Projekt hat seine Tücken…
Regisseur und Schauspieler Matthias Peter bringt die aussergewöhnliche Geschichte von
«Bartlebooth’s Lebensplan» im Januar und Februar an verschiedenen Orten in und um St.Gallen zu
Gehör. Der Flötist Daniel Pfister und der Pianist Urs Gühr ergänzen und bereichern die
philosophische Persiflage auf den Kunstmarkt mit musikalischen Puzzleteilen.
Mi
Mo
Mi
Sa
11. Jan ’12
06. Feb ’12
08. Feb ’12
11. Feb ’12
20 Uhr
20 Uhr
20 Uhr
20 Uhr
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neinundaber, Lämmlisbrunnenstr. 4 ½, St.Gallen
Kellerbühne, St.Georgen-Strasse 3, St.Gallen
Kaffeehaus, Linsebühlstrasse 77, St.Gallen
Palais bleu, Kantonschulstrasse 6, Trogen
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Die Kartoffelkammer – Schauspiel von Georges Perec
Kellerbühne St.Gallen – Mi 7., Fr 9., Sa 10., Mi 14., Do 15., Fr 16., Sa 17. März 2012, 20 Uhr