Wirtschaftliche und andere Aktivitäten von Scientologen in Berlin

ABI INFO
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6. Oktober 2004
III / Dr.HL-se
Wirtschaftliche und andere Aktivitäten von Scientologen in Berlin
Scientologen wollen ihren Einfluß spürbar machen
Der Scientology-Gründer L. Ron Hubbard hat seinen Anhängern deutlich gesagt, was er von ihnen
erwartet:
»Erobern Sie, egal wie, die Schlüsselpositionen, die Position als Vorsitzende des Frauenverbandes,
als Personalchef einer Firme, als Leiter eines guten Orchesters, als Sekretärin des Direktors, als
Berater der Gewerkschaft - irgendeine Schlüsselposition. Verdienen Sie sich einen ordentlichen
Lebensunterhalt damit, fahren Sie einen guten Wagen, aber bringen Sie Ihre Aufgabe über die
Bühne, handhaben und verbessern Sie die Leute, denen Sie begegnen, und schaffen Sie eine
bessere Welt....
....Einige von uns werden Zentren in Gang halten, um Sie mit den benötigten Dienstleistungen zu
versorgen, und wir werden Ihnen Munition und Bücher liefern. Und all die anderen von uns
sollten lieber eine Invasion in jeden Aktivitätsbereich unternehmen, den es gibt, und zwar auf
einer hohen Erfolgsebene, und auf den Kommunikationslinien der Welt unseren Einfluß spürbar
machen«
Diesem Auftrag sind Mitglieder des »WISE - World Institute of Scientology Enterprises« in
besonderem Maß verpflichtet. Aufgabe von WISE-Mitgliedern ist es, die »Technologie« L. Ron
Hubbards in Wirtschaft und Verwaltung zu etablieren. Ein herausragendes Mitglied von WISE ist der in
Dettingen in Baden-Württemberg ansässige Martin Kolb. Sein Unternehmen, die »Martin Kolb
private Akademie für Management und Kommunikation GmbH« vermittelt als WISELizenznehmer Hubbards Lehre. Entsprechende Seminare werden angeboten in Dettingen, Stuttgart,
München und Berlin.
Warum die »private Akademie für Management und Kommunikation GmbH« auch in Berlin Kurse
anbietet, kann man nur vermuten. Vielleicht liegt der Grund darin, daß es in Berlin ein renommiertes
Bildungsunternehmen gibt, dessen Name sehr ähnlich ist, das aber weder mit der sogenannten privaten
Akademie von Martin Kolb noch mit Scientology etwas zu tun hat. In der Vergangenheit hat Kolb sogar
dieselbe Kurzbezeichnung für sein Seminargeschäft verwendet wie dieses Unternehmen.
Ein Berliner Unternehmer stellte seine Zeit und seine Arbeitskraft Scientology in anderer Weise zur
Verfügung:
Der Scientologe Mirko Otto ist mit seinem Auto im Januar 2003 auf der Autobahn so dicht an ein
anderes Fahrzeug herangefahren, daß die Insaßen dieses Fahrzeugs sich bedrängt und gefährdet fühlten.
Während dieses Fahrmanövers hat Mirko Otto die Insaßen des anderen Fahrzeugs fotografiert - nach
eigenen Angaben im Auftrag von Scientology. In dem anderen Fahrzeug saßen der Sektenbeauftragte der
evangelischen Kirche Thomas Gandow, dessen Frau und der Aussteiger und Scientology-Kritiker Gerald
Armstrong. Seit Jahren wird Gerald Armstrong von Scientology mit Prozessen verfolgt.
Armstrong hatte den Scientologen vor vielen Jahren eine schwere prozessuale Niederlage zugefügt:
In einem von der »Church of Scientology California« gegen Gerald Armstrong geführten Prozeß stellte
Paul G. Breckenridge jr., Richter am Superior Court des Staates Kalifornien für den Bezirk Los
Angeles in einem im Jahr 1984 erlassenen Memorandum in Bezug auf Scientology-Gründer L. Ron
Hubbard fest, die Beweisaufnahme zeige einen Mann, der ein pathologischer Lügner war, wenn es um
seine Vergangenheit, seinen Hintergrund und seine Leistungen ging.
ABI Info vom 6. Oktober 2004
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Dokumente belegten, so Richter Breckenridge, L. Ron Hubbards Egoismus, seine Habgier, seinen
Geiz, seine Gier nach Macht und seine Rachsucht und Agressivität gegen Menschen, die er für
unloyal oder feindlich hielt.
Der Scientology-Organisation warf Richter Breckenridge in diesem Memorandum vor, daß sie Personen,
die sie als Feinde ansieht, verängstigt und mißhandelt, sie sei schizophren und paranoid und in dieser
bizarren Kombination ein Spiegelbild ihres Gründers L. Ron Hubbard.
Der Immobilienmakler Mirko Otto, der sich im Dienste von Scientology zu einem gefährlichen Manöver
im Straßenverkehr gegen »Feinde« der Scientology-Organisation hinreißen ließ, weist in seinen
Webseiten auf seine Tätigkeit als von der Industrie- und Handelskammer zu Berlin öffentlich bestellter
und vereidigter Sachverständiger hin. Als Sachverständiger sei u.a. er am Landgericht Berlin, am
Kammergericht Berlin und am Oberlandesgericht Brandenburg tätig gewesen. Vor dem Amtsgericht
Brandenburg mußte er sich dagegen wegen des Vorwurfs der Nötigung im Straßenverkehr verantworten.
Das Verfahren wurde gegen Zahlung von 1.000,-- Euro eingestellt.
Sowohl der Name von Mirko Otto als auch der Name seines Partners Rene Stareczek tauchen im
Namensverzeichnis der Inhaber von Websiten bekennender Scientologen auf.
Die beiden Immobilienmakler sind auch Autoren des Buches »Die kleinen Worte der deutschen
Sprache: Ein Bedeutungswörterbuch ohne grammatische Begriffe und Erläuterungen«. Der Titel
des Buches läßt darauf schließen, daß dieses Buch Elemente aus den »Lerntechniken« L. Ron Hubbards
vermittelt. Mit seiner »Lerntechnik« versucht Hubbard über die Manipulation der Sprache die
Persönlichkeit des Verwenders zu manipulieren.
Zu den bekennenden Scientologen, die ihre Begeisterung für Scientology im Internet verbreiten, zählen
auch Viola und Peter Krebs. Viola Krebs empfiehlt den Besuchern ihrer Webseiten, die den Wunsch
haben, »Dinge im Leben zum Besseren zu verändern«, mit einem Buch von L. Ron Hubbard zu
beginnen.
Der gebürtige Stuttgarter Peter Krebs betreibt zusammen mit seiner Frau Viola die Firma Krebs
Immobilien mit Sitz am Seddiner See in Brandenburg.
AKTION BILDUNGSINFORMATION e.V.
Dr. Helga Lerchenmüller
(Abteilungsleiterin Recht)
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III / Dr.HL-se
Rechtliche Nachbemerkung
zur
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Dr. Helga Lerchenmüller
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