Zuhause tut gut. - KWG-Halle KreisWohnstätten Genossenschaft

Transcription

Zuhause tut gut. - KWG-Halle KreisWohnstätten Genossenschaft
Zuhause tut gut.
„Gut, wenn
man weiß,
wo man
zuhause ist.“
Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.
Wir machen den Weg frei.
Herzlichen Glückwunsch zum 75-jährigen Bestehen der KWG.
Auch unsere Mitglieder fühlen sich in der Genossenschaft am wohlsten.
www.vb-halle.de
3
Inhalt
Inhalt
Vorwort
Die KWG – 75 Jahre jung
5
6 – 7
Erfahrungen unserer Mieter
10 – 11
Interview: KWG-Aufsichtsratsvorsitzende Elke Hardieck
12 – 13
Glückwünsche aus dem Aufsichtsrat
16 – 17
Die Ziele der Gründerväter
18 – 19
Hartmanns Hof: Die Wiege der Haller Stadtentwicklung
20 – 21
Bauen und Wohnen in Halle
22 – 23
Übersicht der KWG-Mietwohnungen
26 – 27
Bauen und Wohnen in Steinhagen
28 – 29
Bauen und Wohnen in Werther
30 – 31
Bauen und Wohnen in Borgholzhausen
32
Die Wohnungsbau-Gesellschaft (WBG)
33
Köpfe und Zahlen
36 – 37
Die Haller Hochhäuser
38 – 39
Bauen und Wohnen in Versmold
40 – 41
Bildergalerie: Eigenheime und Geschäftshäuser
44 – 45
Betreutes Wohnen
46 – 47
Jahre der Modernisierung
50 – 51
Karl-Werner G. – Der virtuelle Hausmeister
53
Darum KWG – Wohnen mit Service
54 – 55
Interview: KWG-Vorstand Sven Eisele
58 – 59
Impressum
62
Zuhause tut gut.
92x135_4c_Luenstroth_mFotos:a
08.11.2010
12:45 Uhr
Seite 1
Planung kann mehr sein ...
Immer da, immer nah.
75 Jahre KWG.
Ihr Schutzengel-Team
gratuliert zum Jubiläum.
Dipl.-Ing.
Wolfgang Fritsche
Nadine Lünstroth
Architekt
Nils Lünstroth
Ihre Provinzial-Geschäftsstelle
Lünstroth & Lünstroth
Bahnhofstraße 36, 33790 Halle
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Sachverständiger für Schall- und Wärmeschutz
Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator
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Tel.: 0 52 03 91 78 78 · Fax: 0 52 03 91 65 64
[email protected]
Wir gratulieren
zu 75 Jahren erfolgreicher Arbeit
im sozialen Wohnungsbau
Wolfgang Stieghorst
Stefan Siemens
Jost Heidrich
Rechtsanwalt u. Notar
Rechtsanwalt
Rechtsanwalt
Fachanwalt für Miet- und
Wohnungseigentumsrecht
STIEGHORST & PARTNER
Rechtsanwälte | Fachanwälte | Notar
5
Vorwort
Vorwort von KWG-Vorstand Sven Eisele
75 Jahre: Für einen Menschen eine lange Zeit, für die Idee vom sicheren Wohnen nur ein Anfang
Den Blick nach vorne richten und bisher Geleistetes würdigen
Was ist wichtig, wenn man 75 Jahre
alt wird? Ein wehmütiger Blick zurück auf die jungen Jahre, Stolz auf
eben Erschaffenes oder ein mutvoller Blick in die Zukunft? Von allem
ein bisschen. Und noch viel mehr.
Zu allererst sind 75 Jahre KWG ein
Grund zum Dankesagen. Danke an
all die Menschen, die unsere Wohnungen zum ersten Mal bezogen,
sie über Jahre hinweg gepflegt haben und die vielleicht sogar heute
noch darin leben. Danke für das
Vertrauen.
Danke aber auch an alle, die gern
bei der KWG gewohnt haben, bis
der Mut zum Bau des eigenen Hauses reichte. Viele von ihnen haben
sich den Traum von eigenen vier
Wänden mit Hilfe der KWG oder
unserer ehemaligen Schwester, der
Wohnungsbau-Gesellschaft WBG,
erfüllt. Die Geschichte der WBG,
die ein Teil der KWG ist, lesen Sie
auf Seite 33.
Ein großes Dankeschön haben sich
auch alle verdient, die über Jahre,
Jahrzehnte oder ein ganzes Berufsleben lang ihre Ideen, ihre Zeit und
ihre Arbeit eingebracht haben. Jeder von Ihnen hat einen wichtigen
Beitrag geleistet – oder tut das noch
heute, mit Herz und Hand, mit Passion und Verstand.
tionierendes mit Verstand pflegen
oder Altes erneuern. Das erhält
nicht nur den Wert der Immobilien,
sondern ehrt auch die Arbeit der
Väter.
Danke auch an alle, die mitgebaut
haben oder mitbauen am großen
Projekt KWG: Ohne den Maurer, ohne den Zimmermann, ohne
Meister, Gesellen, Lehrlinge und
Handlanger hätte es wohl kein einziges Richtfest gegeben.
Ein weiterer Dank gilt Wirtschaft
und Politik: für Anstöße, Anregungen und vielfache Hilfen bei der
gestern wie heute und morgen
wichtigen Aufgabe, bezahlbaren
Wohnraum zu schaffen und vorzuhalten für Menschen, die ein Eigenheim nicht bauen können. Oder
nicht bauen wollen.
Die Arbeit von einst hat manchen
schon überdauert. Und immer wieder rücken Jüngere nach, die Funk-
Mit diesem Magazin möchten wir
an das Wachsen und Werden der
KWG erinnern, den Scheinwerfer
richten auf Mitglieder, Mieter und
alle Mit-Arbeiter im eigentlichen
Wortsinn. Und wir wollen einen
Blick nach vorne richten. Denn –
was sind schon 75 Jahre? Für einen
Menschen eine lange Zeit. Für die
Idee vom sicheren Wohnen ein Leben lang aber nurmehr ein Anfang,
eine Warmlaufzeit, ein gutes Fundament für die Zukunft.
Viel Freude beim Lesen wünscht
Ihr
Sven Eisele
Zuhause tut gut.
6/7
Porträt
Die KWG – 75 Jahre jung
Ein Aktivposten im Kreis Gütersloh
Die vielen Facetten der Kreiswohnstättengenossenschaft
Das Team der KWG vor der Geschäftsstelle der Kreiswohnstättengenossenschaft an der Haller Kättkenstraße.
75 Jahre, das sind drei Generationen,
ein Menschenleben lang. So lange
schon gibt es die Kreiswohnstättengenossenschaft Halle (Westf.).
Wer oder was ist die KWG? Vieles,
möchte man vorab sagen: aktuell
Heimat für mehr als 1.700 Familien, ehemalige Heimat für noch viele
mehr, die heute im eigenen Haus leben, die größte Vermieterin im Kreis
Gütersloh, eine erfolgreiche Genossenschaft, ein wichtiger Arbeitgeber
des heimischen Handwerks. Und
noch viel mehr. Dies ist ein Versuch
der Einsortierung – zum besseren
Verständnis.
Nicht mehr nur für Arbeiter
Am Anfang stand das Ziel, Wohnraum für Arbeiter zu schaffen.
Bonbonfabrikant Hugo Oberwelland saß aus gutem Grund mit am
Gründungstisch. Ihm wurde es
in Werther zu eng, im lippischen
Schötmar entstand 1938 das erste
Zweigwerk. Doch auch das reichte
bald nicht mehr: In Halle fand er
neuen Baugrund, errichtete zwischen 1945 und 1949 die Fabrik im
Grünen. Arbeiter gab es dank der
vielen Vertriebenen aus dem Osten mehr als genug, nur mit dem
Wohnraum sah es schlecht aus. An
der Mönchstraße baute die KWG
die ersten Wohnungen, im Hartmanns Wäldchen ging es dann im
ganz großen Stil los. Heute – 75
Jahre nach der Gründung – wohnen
längst nicht mehr nur Arbeiter oder
Vertriebene in den KWG-Wohnungen, sondern Menschen aller Altersgruppen und Schichten, die kein
eigenes Haus bauen können oder
keines bauen wollen – weil ihnen
andere Dinge wichtiger sind.
Größte Vermieterin im Kreis Gütersloh
Mit aktuell 1.715 Wohnungen in
den Städten Borgholzhausen, Halle,
Steinhagen, Versmold und Werther
ist die KWG die größte Gemeinwesenorientierte Vermieterin im Kreis
Gütersloh. Die hohe Zahl ist kein
Grund für Stolz, aber ein Grund zur
Wahl der KWG als Vermieterin: „Irgendwo ist immer eine Wohnung
frei, die zu meinen Bedürfnissen
passt.“
Zuhause für mehrere Tausend Menschen
Aber das sind nur Zahlen: Viel wichtiger ist, dass diese Wohnungen
der KWG zugleich das Zuhause für
mehrere Tausend Menschen sind
auch ein wichtiges Instrument der
Politik vor Ort, die Herausforderungen der gesellschaftlichen Veränderungen als Chance anzunehmen
und frühzeitig auf absehbare Veränderungen zu reagieren.
Gestalter der Zukunft
Vorstand im Jahr 2011: von links: Herbert Sieker (Prokurist), Sven Eisele (hauptamtlicher Vorstand), Heinrich Brameyer (nebenamtlicher Vorstand)
und waren. Darin wurden Fremde
zu Freunden, Paare zu Eltern, Kinder
wuchsen auf und zogen aus. Manch
einer kehrte später mit der eigenen
Familie in die Nachbarschaft zurück. Denn die KWG ist auch ein
besonders sicherer Ort, weil eine
Genossenschaft keine Kündigung
wegen Eigenbedarfs kennt. Andere Mieter haben in Sichtweite der
ersten Mietwohnung gebaut und
denken heute gern an die jungen
Jahre zurück. Den Mietern gehört
die Genossenschaft, deshalb dürfen
sie auch mitbestimmen, was passiert. Und jedes Mitglied hat in der
Mitgliederversammlung eine Stimme. Die Mitgliedschaft als solche
erfordert zwar Geld in Form eines
Genossenschaftsanteils, kostet aber
sonst nichts. Im Gegenteil: Auf die
Einlage gibt es Jahr für Jahr ein paar
Prozent Zinsen. Und zwar in der Regel mehr als auf dem Sparbuch.
Wichtiger Arbeit- und Auftraggeber
Ein großer Arbeitgeber war die KWG
nie – heute zählt das Team um Vorstand Sven Eisele gerade einmal 24
Kräfte – aber ein wichtiger Auftrag-
geber für heimische Handwerker
und Dienstleister. Mindestens 2,5
Millionen Euro der Mieteinnahmen
fließen Jahr für Jahr in Reparaturen,
Sanierungen oder Neubauten.
Aktiver Stadtgestalter
Wer wie die KWG in 75 Jahren fast
2.000 Wohnungen in den fünf Städten des ehemaligen Kreises Halle
gebaut hat, hat auch die Gestaltung
der Städte mit beeinflusst. Nicht
nur die Hochhäuser und unzählige Mehrfamilienhäuser in Steinhagen, Halle, Werther, Borgholzhausen und Versmold wurden von der
KWG errichtet, sondern zusammen
mit der WBG auch fast 3.000 individuelle Ein- und Mehrfamilienhäuser. Ersteres war damals kein Fehler,
Letzteres wird heute oft vergessen.
Für die Entwicklung der heimischen
Städte gilt die KWG zu Recht als
ein Aktivposten, auf den Politik und
Gesellschaft zählen kann: Zu jeder
Zeit war und ist die KWG ein starker Impulsgeber, baut mehr, wenn
die Nachfrage nach Wohnungen
steigt, bremst ab, wenn weniger
Menschen zuziehen, baut Seniorenwohnungen, wenn solche gerade
gefragt sind. Insofern ist die KWG
Nur dieser Name! Über den scheint
wirklich die Zeit hinweggegangen
zu sein. „Kreiswohnstättengenossenschaft“, das klingt nach Pickelhaube und Reichsmark. Auch, weil
der alte Kreis Halle seit fast 40 Jahren Teil eines neuen ist. Aber übersetzt man KWG analog ihrer Werbeaussage „Zuhause tut gut“ mit
„kann (es) wirklich gut“, dann bekommt man ein Gefühl dafür, dass
die Jugend von heute die Aufgabe, die die Großväter angefangen
haben, mit Herz und Hand in die
Zukunft führen.
„Zuhause tut gut!“, ist Motto und Anspruch der KWG.
Zuhause tut gut.
DANKE FÜR 75 JAHRE
Die KWG ist wichtig
für die Menschen
unserer Stadt.
auf Wohnen, Leben und Genießen mit der KWG.
Alles Gute zum 75. Geburtstag!
Warum in die Ferne
schweifen, wenn das
Gute liegt so nah –
Kreis Gütersloh
Damit die Rahmenbedingungen stimmen:
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06.01.2011 10:16:21 Uhr
10/11
Stimmen
Erfahrungen
unserer
Mieter
Auch für Vivians Modellpuppe
bietet die Wohnung genügend
Platz.
Martin Kanabaja (20) und Vivian Reinhold (20), Akazienweg 7 in Halle, Mieter seit 2010
„Die KWG hat uns wirklich
sehr bei der Wohnungssuche
geholfen. Wir sind wegen unserer Jobs von MecklenburgVorpommern nach OWL gekommen: Eigentlich sind wir
auf eine ganz andere KWGWohnung über das Internet
aufmerksam geworden. Doch
die Damen vom KWG-Mieterservice haben uns nach
einer persönlichen Beratung
eine noch viel schönere Wohnung rausgesucht.“
gewohnt. Doch als uns die
KWG vor über zehn Jahren
eine Wohnung in der ruhigeren Talstraße angeboten
hat, da haben wir nicht lange
überlegen müssen und gleich
zugesagt. Das Wohnhaus
wurde 1999 von der GenosSeit 20 Jahren zufriedene
senschaft neu erbaut und wir
KWG-Mieter: George-Aboagye
konnten als Erstmieter selbst
und Uta-Beate Dacosta auf
ihrem gemütlichen Balkon.
wählen, in welcher Wohnung
und Etage wir leben wollten.
Also haben wir uns für das
Uta-Beate Dacosta (49)
oberste Geschoss entschiemit George-Aboagye (54),
den, da Dachschrägen einfach
Talstraße 18 in Halle, mehr Gemütlichkeit schaffen.
Mieter seit 1989
Wir fühlen uns hier sehr wohl
„Unsere kleine Familie wohnt und möchten auch in Zukunft
schon seit über 20 Jahren in unsere schöne Wohnung, den
einem Haus der KWG. Frü- Balkon und die ruhige Wohnher haben wir am Sandkamp gegend genießen.“
Margarete Hoffmann (74),
Lärchenweg 3 in Versmold,
Mieterin seit 1967
„In den letzten 43 Jahren bin
ich dreimal umgezogen – jedes Mal in eine KWG-Wohnung, die zu meiner jeweiligen Lebenssituation passte.
Bereits als ich noch mit Mann
und Tochter im Kastanienweg
wohnte, hatten wir eine sehr
gute Hausgemeinschaft. Seit
1990 bin ich Witwe und lebe
in einer kleineren Wohnung
im Lärchenweg. Auch mit
meinen neuen Nachbarn verstehe ich mich bestens, denn
jeder ist für den anderen da.
Kürzlich wurde unsere Außenfassade komplett saniert.
Vor Baubeginn habe ich bei
der KWG angefragt, ob ich
nicht einen Balkon bekom-
Für einen Plausch ist immer Zeit:
ab sofort nimmt Margarete Hoffmann (links im Bild) die frischen
Brötchen, die ihre Nachbarin
für sie einkauft, über das neue
Balkongelände entgegen.
men könnte – den könnte
man ja quasi in einem Aufwasch anbauen. Und was soll
ich sagen: Bald hatte ich ein
Plätzchen an der Versmolder
Sonne. Schön, dass die KWG
auf meine Wünsche eingeht
und umsetzt, was eben möglich ist.“
Christel (75) und Horst
Heidbrede (77), Lortzingstraße 4 in Steinhagen, Mieter seit 1963
„Weihnachten 1963 wollten
wir unbedingt in unserem
neuen Heim feiern. Seitdem
sind wir die bisher ersten
und letzten Mieter derselben
Wohnung. Damals gab es
noch keine Heizkörper, alle
Wohnungen waren ja noch
mit Öfen ausgestattet. Also
haben wir Kohlebriketts in
und Asche aus der Wohnung
getragen. Unsere drei Kinder
sollten es ja im Winter schön
warm haben. Später gab es
dann eine Gasheizung, neue
Fenster und die Isolierung der
Yvonne Mbenga und Tochter
Indira (rechts) beim nachbarschaftlichen Austausch mit
Ursula Ottofülling (mitte) und
Minella und Damir Grgic.
Yvonne Mbenga, Finkenstraße 9 in Steinhagen, Mieterin
seit 2000
„Ich bin seit elf Jahren zufriedene Mieterin der KWG und
fühle mich in meiner Woh-
Aynur Ferah (36), Friseurgeschäft Engerstraße 15 in
Werther, Mieterin seit 2001
Für die Eheleute Heidbrede ist
ihre Wohnung ideal, um ihren
Ruhestand zu genießen: Christel
Heidbrede puzzelt für ihr Leben
gerne, ihr Mann hilft ihr dabei.
Außenfassade. Der MieterService der KWG hat uns stets
hervorragend dabei unterstützt, dass wir es in unserem
Zuhause schön hatten. Denn
ein Anruf genügte – und genügt immer noch – und die
KWG kümmert sich um unser
Anliegen. Das haben wir immer sehr geschätzt.“
nung sehr wohl. Meine beiden Töchter wachsen in einer
gut funktionierenden Nachbarschaft mit vielen Kindern heran, der Spielplatz ist
gleich um die Ecke und jeden
Dienstag kommt das Spielmobil der AWO auf unseren
Parkplatz. Und wenn es doch
mal irgendwo klemmt, hilft
die KWG schnell und zuverlässig.“
„Ich bin Friseurmeisterin und
betreibe die beiden traditionellen Haarstudios Holzkämper in Werther. Die kleinere Filiale befindet sich in
der Engerstraße 15, in einem
Wohnhaus der KWG. Die
Räumlichkeiten sind schon
ziemlich betagt, strahlen dabei aber einen ungeheuren
Charme aus. Die KWG hat
extra eine neue Kundentoilette einbauen und den Fußboden neu machen lassen,
als ich den Laden übernommen habe. Auch Rollstuhlfahrer und ältere Menschen
schätzen unseren Service, da
sie sich barrierefrei auf einer
Ebene bewegen können. Ich
möchte diese Filiale unbedingt erhalten und werde sie
deshalb zu unserem 10-jährigen Jubiläum in 2011 renovieren lassen. Denn unsere
Kunden sollen sich auch weiterhin wohlfühlen.“
Das Haarstudio Holzkämper besteht schon seit über 60 Jahren
in Werther. Als Aynur Ferah
(rechts) das Ladenlokal in 2001
übernahm, behielt sie den vor Ort
bekannten Namen bei.
Zuhause tut gut.
12/13
Interview
KWG-Aufsichtsratsvorsitzende Elke Hardieck
„Wir nehmen die Herausforderungen der
demografischen Entwicklung mutvoll an!“
Genossenschaft bleibt Vorreiter in einem von Einfamilienhäusern geprägten Markt
Oberstes Gremium der Genossenschaft KWG ist die Mitgliederversammlung. Sie bestellt einen Aufsichtsrat, der den Vorstand und die
Mitarbeiter bei ihrer Arbeit unterstützt und kontrolliert. Vorsitzende
des Aufsichtsrats, in dem derzeit
Mieter, Handwerker, Kreditinstitute, Bürgermeister und Politiker
vertreten sind, ist seit 2004 Elke
Hardieck (CDU). Die Kauffrau ist
stellvertretende Landrätin des Kreises Gütersloh. Und eine erfahrene
Kommunalpolitikerin. Das Interview mit ihr über Vergangenheit,
Bedeutung und Zukunft der KWG
führte Joachim Kummrow.
?
Welche Bedeutung hatte die
KWG für den Immobilienmarkt Altkreis Halle in den
zurückliegenden 75 Jahren?
Da sind zwei Dinge sehr wichtig:
Nach dem letzten Weltkrieg ging es
darum, möglichst schnell möglichst
viel Wohnraum für Flüchtlinge aus
dem Osten bereitzustellen. Später
galt das noch einmal für Gastarbeiter und ihre Familien, zuletzt für
eine große Welle Spätaussiedler aus
der russischen Konföderation. Zum
anderen fühlte sich die KWG zu
jeder Zeit verpflichtet, preiswerten
Wohnraum für sozial schwächere
Familien und Singles zu bieten. Hier
waren und sind wir ein wichtiger
Partner der Kommunen, die für diese Menschen eine Fürsorgepflicht
erfüllen.
?
Und wie wichtig ist die KWG
heute für den Immobilienmarkt vor Ort?
Wir bieten rund 5.000 Menschen
ein sicheres Zuhause und sind damit der Anbieter mit der größten
Zahl und der größten Auswahl an
Mietwohnungen. Wir sind ein eher
kleinerer Arbeitgeber, aber ein bedeutender Auftraggeber für das
heimische Handwerk. Und wir fühlen uns auch ein wenig als Vorreiter
und Korrektiv in einem von vielen
Eigenheimen und Mietobjekten
privater Anbieter geprägten Wohnungsmarkt.
?
Können Sie den letzten
Punkt konkretisieren?
Aus der laufenden Veränderung
der Bevölkerungsstruktur ergeben
sich immer wieder neue Herausforderungen: Nach dem letzten Krieg
waren es drei große Zuzugswellen.
Morgen wird uns der Markt neue
Herausforderungen stellen, die wir
mutvoll angehen werden.
?
?
Und was erwarten Sie
in Zukunft?
Künftig wird es für die Wirtschaft
noch schwerer werden, ausreichend
Auszubildende oder ausreichend
Fachkräfte zu gewinnen. Vielleicht
müssen wir Azubi-Wohnheime oder
sogar wieder Einfamilienhäuser für
junge Familien der Fachkräfte bauen, in die man erstmal zur Miete
Wie bewerten Sie die gesellschaftspolitische Bedeutung
der KWG?
Die KWG ist eine der Möglichkeiten
von Politik, viele Herausforderungen anzugehen, die die Entwicklung einer Gesellschaft und auch die
Verschiebungen im sozialen Gefüge
erwarten lassen. Das gilt für das
Zusammenleben von Alt und Jung,
für die Versorgung mit bezahlbarem Wohnraum, aber auch für die
Integration von Neubürgern, die in
den Altkreis ziehen. Denn ein gutes
Zuhause gehört zu den wichtigsten
Dingen für jeden von uns.
Was ist aktuell
besonders wichtig?
Unsere Gesellschaft wird immer älter. Und jeder will, solange es eben
geht, selbstbestimmt allein oder zu
zweit wohnen. Damit das möglich
wird, bauen wir seit Jahren barrierefreie Wohnungen und Appartements. Möglichst komfortabel,
citynah und mit der Möglichkeit,
Services zu nutzen. Hinzu kommt
die seit Jahren stark zunehmende
Zahl an Singles aller anderen Altersgruppen.
?
einziehen kann, bevor man sich
entscheiden kann, ob der Südhang
des Teutos der richtige Ort ist, um
sich niederzulassen.
?
Die KWG ist die mit weitem
Abstand größte Vermieterin
im Altkreis. Wie wichtig ist
man da noch als einzelner
Mieter?
Genau so wichtig wie in einem
Zweifamilienhaus, in dem auch der
Besitzer wohnt. Nur haben wir mehr
Möglichkeiten. Zum Beispiel, wenn
sich die Familiensituation verändert.
Kommen Kinder, bieten wir eine
größere Wohnung, ziehen die wieder aus, sucht unser Team im Mieterservice auf Wunsch im gleichen
Haus oder in der Nachbarschaft
eine kleinere, die besser passt. Diese
Flexibilität ist sicher einzigartig.
?
Wie muss ich mir die Mieter
der KWG vorstellen?
Unsere Mieter bilden mit rund
5.000 Menschen einen Querschnitt
durch die Gesamtbevölkerung
ab. Das Spektrum reicht von dem
„Ein gutes
Zuhause
gehört zu
den wichtigsten
Dingen für
jeden von uns.“
gerade 18-Jährigen, der seine erste Wohnung bezogen hat, bis zur
98-Jährigen, die nur wenig Hilfen
braucht, um weiterhin selbstbestimmt leben zu können. Nicht
wenige sind Erstbezieher, wohnen
schon ein Leben lang in derselben
Wohnung. Und vor allem: Die überwiegende Mehrzahl sind sehr angenehme Menschen, mit denen man
deutlich mehr Freude als Ärger hat.
?
Immobilienfonds bewegen
die Börse. Ist das Geschäftsmodell Genossenschaft heute
eigentlich noch aktuell?
Ja, ohne Frage. Es ist die einzige
Gesellschaftsform, die den Nutzen
über den Ertrag stellt. Hauptmerk-
male bei uns sind, dass ein Mitglied
ein Leben lang sicher wohnen kann,
wenn es das will. Und die Mieten
sind bezahlbar, weil die Genossenschaft nicht den maximal möglichen Gewinn erzielen will. Das ist
so gewollt. Und ich finde, es ist ein
Modell mit Zukunft, auch weil die
Stimme jedes Mitglieds gleich viel
Gewicht hat.
?
Auch wenn die großen Zuzugswellen abgeebbt sind,
sind Überalterung und Vereinzelung große Herausforderungen. Könnte man nicht
zum Beispiel in der Rechtsform einer Aktiengesellschaft
viel mehr und viel schneller
bewegen?
In Bezug auf Geld für den Bau neuer Wohnungen sicherlich. Dagegen
spricht aber, dass Einzelinteressen
einen zu großen Einfluss auf die Geschäftspolitik gewinnen könnten.
Was dann passiert, muss nicht mehr
am Gemeinwohl ausgerichtet sein.
Wir, die 1.700 Mietparteien und
auch die beteiligten Kommunen,
fühlen uns im Kleid Genossenschaft
auch nach 75 Jahren noch sehr, sehr
wohl.
Zuhause tut gut.
Wir machen uns für Sie stark!
Mit unseren Diensten bieten wir ein vielfältiges und
bedarfsorientiertes Angebot für die Menschen im
Kirchenkreis Halle
So sind wir den Hilfesuchenden ein
verlässlicher, vertrauensvoller und
langfristiger Partner.
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> Wohnen im Alter
Diakonie
Geschäftsstelle
Lettow-Vorbeck-Str. 11
33790 Halle
Tel.: 05201 184-21
Fax: 05201 184-23
Diakoniestation Borgholzhausen
Wellingholzhauser Straße 4
33829 Borgholzhausen
Te.: 05425 4100
Diakoniestation Halle
Bahnhofstraße 33a
33790 Halle
Tel.: 05201 9829
Spendenkonto
Kreissparkasse Halle
BLZ 480 515 80
Konto-Nr. 47 142
Diakoniestation Werther
Mühlenstraße 13
33824 Werther
Tel.: 05203 881106
Diakoniestation Versmold
Ravensberger Straße 41
33775 Versmold
Tel.: 05423 930186
Diakoniestation Steinhagen
Unteres Feld 6
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Tel.: 05204 80426
Diakonie
Halle
im
Kirchenkreis
e.V.
stark für andere
Daheim e.V. – den Menschen pflegen
Wir gratulieren der KWG ganz herzlich zu ihrem 75. Jubiläum. Vielen
Dank für die sehr gute langjährige
Zusammenarbeit.
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Den Menschen pflegen
Glückwunsch zum 75-Jährigen.
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Wir werden alles dafür tun, dass Sie es heute, morgen und übermorgen warm, hell und komfortabel haben.
TWO de
16/17
Stimmen
Glückwünsche aus
dem Aufsichtsrat
Rolf Buschmeier,
Mieter
Ein großer Vorteil der KWG
ist, dass sie eigene Handwerker für Reparaturen in den
Wohnungen hat und eine
Kündigung der Wohnung
wegen Eigenbedarfs nicht
möglich ist.
Klemens Keller,
Bürgermeister Borgholzhausen
Die KWG hat in den vergangenen 75 Jahren tausenden
Rolf Meise,
Menschen im Altkreis Halle
Zimmerermeister
Wohnraum zu fairen KondiFür die Zukunft wünsche ich tionen geboten. Preiswerte
der KWG, dass sie im Denken Wohnungen sind in einem Sound Handeln ein junges Un- zialstaat ein wertvolles Gut.
ternehmen bleibt, sich weiterhin gestärkt den aktuellen
Anforderungen des Wohnungsmarktes stellt und ihre
uneingeschränkte
gemeinnützige
Leistungsfähigkeit
pflegen und ausbauen kann.
Als verlässlicher Partner für
den sicheren und lebenslangen Lebensraum.
Gerold Momann,
Vorstandsvorsitzender
Stadtsparkasse Versmold
Die KWG hat aktiv dazu beigetragen, dass im Altkreis
Halle genügend günstiger
Wohnraum vorhanden ist.
Marion Weike,
Bürgermeisterin Werther
Die KWG hat Hervorragendes in unserer Stadt geleistet,
weil günstiger Wohnraum
auch heute noch unerlässlich ist. Durch ihre Genossenschaftsidee gibt sie den
Mieterinnen und Mietern die
Möglichkeit, selbst Einfluss
zu nehmen. Darum wünsche
ich mir für die Zukunft viele
Menschen, die gern das vielfältige Angebot nutzen.
Anne Rodenbrock-Wesselmann,
Bürgermeisterin Halle (Westf.)
Günstiger Wohnraum ist
auch heute noch schwer
zu finden. Wir Kommunen
des Nordkreises sind daher
dankbar für die tatkräftige
Unterstützung der KWG. Ich
wünsche der KWG für die
Zukunft stets eine glückliche
Hand bei allen Entscheidungen und vor allem stets solide Finanzen.
Hartwig Mathmann,
Vorstandsvorsitzender
Kreissparkasse Halle (Westf.)
Günstiger Wohnraum ist für
eine gesunde Stadtentwicklung wichtig, denn er sichert
Lebensqualität und gesellschaftliche Teilhabe für alle
Bevölkerungsgruppen.
Ich
wünsche der KWG für die
Zukunft viel Erfolg.
Sven-Georg Adenauer,
Landrat Kreis Gütersloh
Die KWG hat in den vergangenen 75 Jahren stets dafür
gesorgt, dass günstiger und
zugleich qualitativ guter
Wohnraum für viele Menschen im nördlichen Kreis
Gütersloh zur Verfügung
steht. Weiter so!
Jürgen Wolff,
Altbürgermeister Halle (Westf.)
Günstiger Wohnraum ist
auch heute noch besonders
wichtig und nachgefragt, da
finanzschwache
Personen
darauf angewiesen sind.
Fritz Holtkamp,
Altbürgermeister Versmold
Die KWG hat sehr viel investiert und dadurch viele Wohnungen auf den neuesten
Stand gebracht. Mein Motto
für die KWG lautet: Keiner
darf verloren gehen.
Renate Bölling,
Lehrerin
Die Genossenschaftsidee ist
nach wie vor aktuell und
richtig, denn gute und bezahlbare Wohnungen sind
vor allem für Familien wichtig. Ich wünsche der KWG
ein gutes Miteinander aller
Bewohner.
Zuhause tut gut.
18/19
Historie
Anfangsjahre der KWG
Die Ziele der Gründerväter
Am 2. April 1936 wird in der Gaststätte Windmöller der Grundstein der KWG gelegt
Die Anfänge der heutigen Kreiswohnstättengenossenschaft
Halle
(Westf.) eG gehen in das Jahr 1936
zurück. In einem Rundschreiben
vom 30. März 1936 forderte die
damalige
Nationalsozialistische
Deutsche Arbeiterpartei durch den
Kreisleiter Ernst Mierig die Vertreter
der Behörden, des Baugewerbes,
des Handwerks und der Industrie
im Kreis Halle i./Westf. auf, eine
Wohnungsbaugenossenschaft zu
gründen, um Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen zu fördern und Arbeitern die Möglichkeit zu geben, ein
Siedlungshaus zu erstellen.
Einladung mit Nachdruck
Mit Nachdruck wurden die Vertreter zu Donnerstag, den 2. April
1936, um 15 Uhr in die Gaststätte
„Windmöller“ in Halle eingeladen.
„Mit einer einfachen Ablehnung ist
es nicht getan. Die Bewegung erwartet, dass jeder sich hinter dieses
große Werk stellt“, schrieb Mierig.
So nahmen 35 Personen an der
Versammlung teil, die zunächst den
Ausführungen des Leiters des Gau-
Heimstättenamtes über Wesen,
Aufgaben und Ziele einer Genossenschaft zuhörten. Anschließend
wurde der Beschluss gefasst, eine
Baugenossenschaft zu gründen, die
die Bezeichnung „Kreis-Bau- und
Siedlungs-Genossenschaft für den
Kreis Halle in Westfalen e.G.m.b.H.“
erhielt. Dieser traten noch am gleichen Tage zwölf Mitglieder bei.
Oberwelland, Emil Leweke, Georg
Wefelmeyer und Erich Schluchtmann in den Vorstand gewählt.
Dessen erster Auftrag war es, die
Anmeldung der Genossenschaft
zum Genossenschaftsregister vorzunehmen. Deren Eintragung im
Genossenschaftsregister des Amtsgerichts wurde am 5. Juni 1936
vollzogen.
12 Männer der ersten Stunde
Die erste außerordentliche Generalversammlung nach der Gründung
der Genossenschaft fand dann am
1. September 1936, um 16 Uhr im
Sitzungssaal des Landratsamtes in
Halle statt. 36 Personen waren der
Einladung gefolgt. Laut Beschluss
der Generalversammlung wurde
der Fabrikant Hugo Oberwelland
aus Werther einstimmig zum Vorsitzenden des Vorstandes bestellt.
Außerdem wurde der § 22 der Satzung dahingehend geändert, dass
es jetzt heißen sollte: Der Aufsichtsrat besteht aus neun Personen, die
persönlich Mitglieder der Genossenschaft sein müssen.
Die Männer der ersten Stunde waren der Fabrikant Hugo Oberwelland aus Werther, Sparkassenleiter
Georg Wefelmeyer aus Halle, Kreisleiter Ernst Mierig aus Halle, Kreisbaumeister Erich Schluchtmann aus
Halle, Fabrikant Wilhelm Kleine
aus Peckeloh, Dachdeckermeister
Heinrich Peter aus Halle, Baumeister Franz Nolte aus Barnhausen,
Fabrikant Fritz Sessbrügger aus
Loxten, Landwirt Ernst Kienker aus
Brockhagen, der Haller Amtsbürgermeister Eduard Meyer zu Hoberge, Landrat Emil Leweke aus Halle
und Fabrikant Heinrich Knaust aus
Borgholzhausen. Es wurde weiter
beschlossen, einen sechsköpfigen
Aufsichtsrat zu bilden. Auf Vorschlag des Kreisleiters wurden Ernst
Mierig, Franz Nolte, Eduard Meyer
zu Hoberge, Heinrich Knaust, Ernst
Kienker und Fritz Sessbrügger einstimmig gewählt.
Oberwelland erster Vorstandsvorsitzender
In der Haller Gaststätte Windmöller
fand die Gründungsversammlung der
KWG statt.
Nachdem die ersten Schritte zur
Gründung der Kreis-Bau- und Siedlungs-Genossenschaft für den Kreis
Halle in Westfalen e.G.m.b.H. zügig und erfolgreich getan waren,
musste noch der Vorstand bestellt
werden. In der Aufsichtsratssitzung
vom 4. April 1936 wurden Hugo
Nachdem die Eintragung der Genossenschaft in das Amtsregister
erfolgt war, beantragte die Genossenschaft am 5. November 1936
die notwendige Anerkennung als
gemeinnütziges Unternehmen. Auf
Beschluss des Regierungspräsidenten in Minden vom 15. November
1937 wurde die Anerkennung der
Gemeinnützigkeit erteilt. Damit
waren sämtliche Auflagen erfüllt,
die nach Satzung für Baugenossenschaften vorgeschrieben sind.
Erste Bautätigkeiten in Halle und Werther
Nachdem die KWG nach ihrer
Gründung zunächst intensiv damit
beschäftigt war, neue Mitglieder für
Männer der ersten Stunde
Ernst
Mierig
Heinrich-Georg
Wefelmeyer
den Beitritt in die Genossenschaft zu
gewinnen, nahm sie im Jahr 1937
ihre eigentliche Aufgabe zu siedeln
und zu bauen wahr. Das erste Baugrundstück wurde am 9. Februar
1937 mit dem einstimmigen Beschluss des Aufsichtsrates und des
Vorstandes erworben. Es handelte
sich um das Grundstück Flur 2, Parzelle 1029/155 in Werther mit einer
Größe von 15.495 Quadratmetern,
das die Erben Eickhoff zum Preis
von 20.000 Reichsmark angeboten hatten. Einen Monat später, am
6. März 1937, wurden von den Erben des Kaufmanns Karl Heinrich
Brune die an der Mönchstraße in
Halle gelegenen Parzellen in Größe
von insgesamt 16.629 Quadratmetern zum Preis von 20.000 Reichsmark laut Notariatsvertrag erworben. Da die junge Genossenschaft
noch nicht über genügend Eigenkapital verfügte, mussten Ratenzahlungen vereinbart werden.
Südmersen gewinnt ersten
Architekten-Wettbewerb
Aufgrund der besseren Straßenverhältnisse wurde beschlossen,
zunächst in Halle zu bauen. Dazu
sollte der von den Erben Brune angekaufte Grundbesitz in 15
Bauplätze aufgeteilt werden. Um
eine möglichst gute Aufteilung der
Grundstücke zu erreichen, wurde
unter den freien Architekten des
Kreises Halle ein Wettbewerb aus-
Hugo
Oberwelland
Eduard
Meyer zu Hoberge
geschrieben, den der Haller August
Schlienkamp gewann. Ihm wurde
am 12. März 1938 die Bauleitung
für sämtliche zu errichtende Neubauten übertragen. In entsprechender Weise wie in Halle wurde auch
für Werther ein Wettbewerb ausgeschrieben, bei dem am 4. Oktober
1938 dem Architekten Karl Südmersen aus Werther einstimmig der
Auftrag erteilt wurde.
Genossen werden in der
Kreissparkasse beraten
Nicht nur der in der Gründungsversammlung festgelegte Zweck
„zu bauen und zu siedeln“ wurde
1937, ein Jahr nach der Gründung,
durch die Beschaffung und Weitergabe preiswerten und geeigneten
Baulands erfüllt. Auch die Zahl der
Genossen wuchs bis Ende des Geschäftsjahres von 12 auf 46, deren
Anteile zusammen 46.800 Reichsmark betrugen. Weil die KWG noch
nicht über eine eigene Geschäftsstelle verfügte, konnten sich die
Mitglieder einmal wöchentlich in
den Räumen der Kreissparkasse
Halle einfinden, um sich beraten zu
lassen.
Franz
Nolte
i
1 Schwein, 1 Ziege,
15 Hühner
Auszug aus der ArchitektenAusschreibung für die ersten
KWG-Häuser:
In Frage kommen nur Einfamilienhäuer (…), die für
sämtliche Volksgenossen jeglichen Berufsstandes ausreichen.
Die Bauten müssen Folgendes enthalten: 1 bis 3 Kellerräume, 1 Küche und 3 bis 4
Wohnräume. Bei Stallanbauten ist genügend Raum für
1 Schwein, 1 Ziege, 10 – 15
Hühner und 1 Futterraum
vorzusehen.
Die Entwürfe müssen Bauten
vorsehen, die schlüsselfertig
6.000, 8.000 und 10.000
Reichsmark kosten.
Ausstattung: Ofen- oder
Kachelofenheizung,
Badeeinrichtungen mit Kohlenbadeofen, elektrisches Licht
in allen Räumen, Wasserinstallation mit sämtlichen Armaturen, Innenanstrich gut,
aber in einfacher Ausführung.
Zuhause tut gut.
Ernst
Kienker
20/21
Historie
Hartmanns Hof
Die Wiege der Haller Stadtentwicklung
Erstes Großgelände ist noch heute fest im Stadtbild verankert
Die Entwicklung der Kreiswohnstättengenossenschaft ist eng mit
der Geschichte des Hartmanns Hofs
verbunden. Das 1556 erstmals erwähnte Gelände stand am 31. März
1942 als alleiniger Punkt auf der Tagesordnung, als der Vorstand über
den Ankauf des Erbhofes Hartmann,
Gartnisch Nr. 1, beriet. Teilnehmer
dieser wichtigen Sitzung waren die
Vorstandsmitglieder
Sparkassendirektor Georg Wefelmeyer und
Kreisbaurat Erich Schluchtmann sowie der stellvertretende Vorsitzende
des Aufsichtsrates, Eduard Meyer
zu Hoberge.
Erbhof Hartmann gut für
die Bebauung geeignet
Anhand der Hofkarte, des Stadtplanes und der Katasterauszüge wurde zunächst die Lage des Erbhofes
daraufhin geprüft, inwieweit sich
dieser zur Bebauung in der Stadt
Halle eignen würde. Der gesamte
Landbesitz des Hofes bestand aus
53 Hektar Wald- und Ackerland.
Der Landbesitz zog sich südlich der
Bahnlinie bis zum Hartmanns Wäldchen, westlich bis zum Güterbahnhof-Klingenhagen und nördlich bis
zur heutigen Kättkenstraße, um nur
einen Teil dieser Ländereien zu nen-
nen. Da die Beurteilung infolge der
weit verzweigten Lage des Hofes
günstig ausfiel, wurde beschlossen,
an die Besitzer des Erbhofes zwecks
Kaufverhandlungen heranzutreten.
Die Verhandlungen wurden dem
stellvertretenden Vorsitzenden des
Aufsichtsrates Eduard Meyer zu
Hoberge übertragen. In der Nacht
zum 1. April 1942 konnte eine Einigung erzielt werden. Als Kaufpreis
für den Hof mit allem Landbesitz
wurde verbindlich 390.000 Reichsmark vereinbart. Der notarielle Vertrag wurde noch am gleichen Tag
abgeschlossen.
Mutiger Schritt in schweren Zeiten
Die Erwerbung des „Hartmanns
Hof“ war ein mutiger Schritt in
schwerer und unsicherer Zeit.
Damit hatte die Genossenschaft
1942 eine solide Grundlage für die
spätere Weiterentwicklung und
städteplanerische Gestaltung und
Bautätigkeit in Halle geschaffen.
Mit diesem Erwerb wurden für
zukünftige Baumaßnahmen sonst
nicht zu realisierende Perspektiven
eröffnet.
Urzelle der Haller Stadtentwicklung:
Hartmanns Hof, Gartnisch Nr. 1.
Wohnraum für Vertriebene
und Bombengeschädigte
Wie richtig und wichtig der Ankauf
des Hartmanns Hof, Gartnisch Nr. 1,
gewesen war, zeigte sich nach dem
Krieg: Von allen Kreisen des Landes
Nordrhein-Westfalens musste der
Kreis Halle, der von Kriegsschäden
weitestgehend verschont geblieben
war, die größte Anzahl heimat- und
obdachloser Menschen aufnehmen.
Unzählige Bombengeschädigte, Evakuierte und Vertriebene waren ohne
Obdach. Es galt, diese Menschen
mit Wohnungen zu versorgen.
Konnte die Genossenschaft durch
die Abwertung der Reichsmark zunächst im Rahmen der sich selbst
gestellten Aufgaben nicht tätig werden, änderte sich die Situation mit
der Währungsreform grundlegend.
1950 setzte die große Bautätigkeit
für die Kreiswohnstättengenossenschaft ein.
Luftaufnahme des Baugebietes Hartmanns Kamp, das südlich der Bahnschienen im Haller Zentrum liegt.
Bauboom nach der Währungsreform
Im Vordergrund der Neubautätigkeit stand 1957 der Bau von 26 Reiheneigenheimen und elf freistehenden Eigenheimen am Hartmanns
Kamp. Die Straße „Hartmanns
Kamp“ wurde zur Erinnerung so
benannt, weil sie in unmittelbarer Nähe des alten Hartmanns Hof
liegt. Da es in der Stadt Halle noch
keine zentrale Wasserversorgung
gab, musste die Genossenschaft für
diesen Bereich eine eigene Wasserversorgungsanlage einrichten. Angeschlossen wurden 40 Eigenheime
und das Verwaltungsgebäude der
Kreiswohnstättengenossenschaft.
Bauboom: 1957 wurde am Hartmanns Kamp für 26 Reiheneigenheime und
11 Wohnhäuser ein großes Richtfest gefeiert.
Idylle: 1958 radelt ein einsamer Schornsteinfeger durch das nagelneue Wohngebiet am Hartmanns Kamp.
i
Gut zu wissen
Großzügige Grün- und Außenanlagen
Schwerpunkte der Stadterweiterung
waren u. a. die Straßen Hartmanns
Wäldchen, Ulmenweg, Künsebecker Weg, Akazienweg, in denen
vor allem 2- und 3-geschossige
Häuser mit einem großzügigen
Abstand voneinander gebaut wurden. Dadurch konnten auch die
gärtnerischen Außenanlagen mit
viel Grünflächen, Bäumen, Sträuchern und Wegen gestaltet werden.
Die Nähe zur Innenstadt und
öffentlichen Verkehrsmitteln ersparten den Bewohnern lange Wege.
Durch die Genossenschaft wurden
in diesem neuen Ortsteil 294 Mietwohnungen geschaffen.
Noch heute ist die Bedeutung des Hartmanns Hof
durch die Straßen Hartmanns
Wäldchen und Hartmanns
Kamp in Halle gegenwärtig.
Der Stammhof selbst wurde
gegen Ende des Krieges beim
Einzug der amerikanischen
Truppen durch Brandmunition vollkommen zerstört.
Zuhause tut gut.
22/23
Historie
Bauen und Wohnen in Halle
Gaspremiere in der Dürkopp-Siedlung
Kreisberufsschule erhält dank KWG eine neue Heimat
Nachdem die Gründung der KWG
in Halle und die Bedeutung des
Grundstücks Hartmanns Hof bereits
beschrieben wurden, drehen wir
den Scheinwerfer an dieser Stelle
auf die übrigen bedeutsamen Ereignisse, mit denen die KWG das
Leben in der Lindenstadt nachhaltig
beeinflusst hat.
Während der Kriegsjahre ging es für
die wenigen Genossenschaftsmitglieder, die nicht zum Wehrdienst
eingezogen waren, vor allem darum, Behelfsheime für die gebeutelte Bevölkerung zu schaffen. Als
Bauland konnte dafür das Gelände
am Schlammpatt zur Verfügung gestellt werden, für dessen Planung
und Ausführung der Haller Architekt Schlienkamp beauftragt wurde.
Grundstückstausch mit Folgen
In der Sitzung des Aufsichtsrates
20. Januar 1950 wurde der Antrag
des Kreises Halle auf Überlassung
eines Grundstückes zum Bau einer
Berufsschule an der Kättkenstraße
beraten. Die Genossenschaft erklärte sich bereit, dem Kreis Halle
ein Grundstück an der Kättkenstraße gegen ein gleich großes an
der gleichen Straße im Tausch zur
Verfügung zu stellen. Da mangels
endgültiger Planung noch nicht
zu übersehen war, welche Flächen
dem Kreis zusätzlich als Berufsschulgelände noch fehlten bzw. welche
Flächen als Grünflächen der Stadt
Halle zu überlassen waren, war
die Genossenschaft zudem bereit,
dem Kreis Halle ein weiteres Geländestück pachtweise zu überlassen.
Dürkopp-Siedlung erhält erste Gasheizung im Kreis
Am 20. September 1965 erhielt die
Firma „Dürkopp-Maschinenbaugesellschaft m.b.H. Bielefeld“ den
Bauschein zum Neubau von 48
Werkswohnungen in der Nähe ihres
Werkes in Künsebeck. Planung und
Ausführung dieser beachtlichen
Baumaßnahme hatte die Firma
Dürkopp der KWG übertragen.
Die ersten Haller Häuser mit Gasheizung: Dürkopp-Werkswohnungen in
Künsebeck.
Gebaut wurden drei Zwölffamilienhäuser und zwei Sechsfamilienhäuser mit insgesamt 48
Wohneinheiten. Der Entwurf sah
familienfreundliche
Wohnungen
von 90 Quadratmetern Größe mit
jeweils zwei Kinderzimmern vor.
Jede Wohnung hatte eine Gasetagenheizung und eine Gaswarmwasserheizung. Die 48 Wohnungen
in Künsebeck waren die ersten im
Kreis Halle (Westf.), die mit Gas beheizt wurden.
Hesselwiese wird zu einem Schmuckstück
Das Modell der Hesselwiese.
Eine weitere bedeutende Baumaßnahme wurde Ende der 70er Jahre
in Hesseln verwirklicht. Das von
1978 bis 1979 von der Genossenschaft erworbene Baugelände
Damme-Meyer-Wiebold bot laut
Bebauungsplan Platz für 44 freistehende Eigenheime und einen Kinderspielplatz. Für die individuellen
Planungs- und Bauwünsche stand
KWG-Architekt Joseph Siemens
den Bauherren bis zum Einzug in ihr
neues Heim zur Verfügung. Mit viel
Engagement und Fleiß in Form von
Selbsthilfe wurde der Ortsteil Hesseln mit schmucken Häusern und
schönen Gärten geschaffen.
Auch in der Haller Innenstadt wurde
zu dieser Zeit intensive Bauplanung
betrieben. Der Bebauungsplan
Nr. 10.1 erfasste in unmittelbarer
Nähe der Stadtmitte auch das an
die Oldendorfer Straße angrenzende Baugelände „Buskühl“, das die
KWG 1979 erworben hatte. In diesem Baugebiet waren freistehende
Häuser sowie ein Kinderspielplatz
vorgesehen. Der Verkauf dieser
Bauplätze lief schon wegen der bevorzugten und ruhigen Lage im Jahr
1980 gut an.
Stadtkernsanierung am Ronchin-Platz
Ein wichtiges Kapitel der Haller
Stadtkernsanierung wurde Ende
der 80er Jahre aufgeschlagen. Nach
Blick in die Oldendorfer Straße.
dem Abbruch der alten „Gaststätte Künsebeck“ in der Rosenstraße
19 wurde KWG-Architekt Joseph
Siemens von der Grundstückseigentümerin Anneliese Bremer beauftragt, am heutigen Ronchin-
Platz ein Büro- und Geschäftshaus
zu planen. Am 28. April 1987 war
der erste Spatenstich und die Bauarbeiten gingen so zügig voran,
dass am 24. Juli 1987 ein zünftiges
Richtfest nach altem westfälischem
Brauch gefeiert werden konnte. Zu
diesem Richtfest erschienen viele
Persönlichkeiten des öffentlichen
Lebens wie Bürgermeister Wilhelm
Bentlage, sein Stellvertreter Wilfried
Ruschhaupt, Stadtdirektor Dr. Elmar
Hälbig, Kreisbaudirektor Jens Kleen
und von der KWG die Vorstandsmitglieder Helmut Bismayer und
Wilhelm Junker. Im März 1988 wurde dann das „Eiscafé Ceotto“ eröffnet. In den Ladentrakt daneben zog
das „Fachgeschäft für Augenoptik
Böckstiegel“ ein. In der Kanzlei im
Obergeschoss konnten die Notare
und Rechtsanwälte Günter Bremer
und Wolfgang Stieghorst ihre Arbeit aufnehmen.
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26/27
Historie
Entwicklung der KWG in Zahlen
Übersicht KWG-Mietwohnungen
Stand: 31.12.2010
Halle (Westf.)
Adresse
Moltkestr. 15/17
Winnebrockstr. 15 – 19
Kättkenstr. 31, 33
Danzigerweg 2, Pommernweg 11
Maschweg 23
Hartmanns Wäldchen 13/15, 17/19
Hartmanns Wäldchen 11, 39
Hartmanns Wäldchen 21/23, 25/27
Mönchstr. 52, 54
Helmholtzstr. 12
Hartmanns Wäldchen 29/31
Klingenhagen 10
Helmholtzstr. 14
Klingenhagen 8
Hartmanns Wäldchen 78, 82, 86
Hartmanns Wäldchen 74
Hartmanns Wäldchen 80
Helmholtzstr. 16
Masurenweg 10
Masurenweg 2 – 8
Buchenweg 4, 6
Ulmenweg 9/11
Ulmenweg 13/15
Künsebecker Weg 15/17
Helmholtzstr. 13 Helmholtzstr. 11
Ulmenweg 5/7
Ulmenweg 6/8, Künseb. Weg 19/21
Schlammpatt 1
Schlammpatt 3
Ulmenweg 23/25
Ulmenweg 27/29
Postweg 1, 3
Ulmenweg 31/33
Künsebecker Weg 37, 39
Ulmenweg 35/37
Ulmenweg 19/21
Akazienweg 1, 3
Röntgenstr. 3
Sandkamp 13 – 21
Röntgenstr. 1
Samlandweg 40, 42
Schlesierweg 47 – 51
Baujahr Whg
1953
8
1956
18
1957
4
1957
9
1958
10
1959
27
1959
24
1959
27
1959
8
1959
4
1960
12
1960
3
1960
4
1961
4
1961
24
1961
8
1961
1
1962
4
1963
7
1963
16
1963
8
1964
12
1964
12
1964
24
1964
4
1964
4
1965
12
1965
24
1966
4
1966
4
1966
12
1966
12
1967
36
1967
24
1967
14
1969
14
1969
12
1970
8
1970
6
1974
30
1975
6
1978
16
1981
15
Akazienweg 5, 7
Bismarckstr. 7
Bismarckstr. 5
Bismarckstr. 3
Akazienweg 9
Hartmanns Wäldchen 51
Akazienweg 11
Oldendorfer Str. 2
Goebenstr. 27, 29
Berghof 2
Hauptstr. 142, Talstr. 18
Neumarkt 2 – 8
Steinhagen
Adresse
Fliederstr. 1
Ginsterstr. 2
Finkenstr. 13
Finkenstr. 15
Primelstr. 1
Danziger Str. 30
Danziger Str. 32
Finkenstr. 11
Finkenstr. 16
Ginsterstr. 1, Primelstr. 2
Finkenstr. 14
Goethestr. 9, 10
Mozartstr. 21/23
Lortzingstr. 4
Finkenstr. 12
Finkenstr. 9
Beethovenstr. 9/11
Lortzingstr. 2
Brombeerstr. 1 – 15
Finkenstr. 10
Schwalbenweg 1, 3
Industriestr. 3
Finkenstr. 7
Fröbelstr. 23
Finkenstr. 3
Taubenweg 6, 8
Fröbelstr. 19
Schumannstr. 1 – 7
1990
1993
1993
1993
1993
1994
1994
1996
1996
1997
1999
2002
12
6
6
6
8
15
8
8
16
5
15
47
Baujahr Whg
1955
8
1957
8
1959
4
1959
4
1959
7
1959
4
1959
4
1960
4
1960
4
1961
18
1962
4
1962
9
1963
15
1963
9
1964
4
1964
4
1964
15
1964
9
1964
48
1965
4
1965
14
1965
4
1966
4
1966
4
1967
4
1967
8
1967
4
1968
33
Schumannstr. 9 – 21
Meisenstr. 2, Schuhkamp 1
Brahmsstr. 14 – 22
Brahmsstr. 13 – 17
Brahmsstr. 7, 9, 11, 12
Mozartstr. 3, 5
Küstriner Str. 2, 4
Bertha-von-Suttner-Hof 2,
Himmelreich 16
Borgholzhausen
Adresse
Nicolaistr. 1
Nicolaistr. 3
Oststr. 11
Breslauer Weg 3
Unter der Horst 22 – 26
Auf der Horst 39
Auf der Horst 37
Sundernstr. 15
Versmold
Adresse
Virchowstr. 5, 7
Virchowstr. 9/11
Goethestr. 12/14
Goethestr. 16
Goethestr. 9
Bodelschwinghstr. 8/10
Bodelschwinghstr. 6
Bodelschwinghstr. 12
Sauerbruchstr. 2/4
Röntgenstr. 1/3
Eichenweg 1/2
Kastanienweg 7/9
Waldenburger Str. 1
Lärchenweg 1
Lärchenweg 3
Ackerstr. 10/12
Ackerstr. 14/16
Ackerstr. 18/20
Kastanienweg 18
1969
1970
1971
1973
1973
1975
1995
1999
53
12
51
16
24
48
18
19
Baujahr Whg
1959
4
1959
6
1960
4
1963
6
1965
18
1993
6
1994
6
1995
6
Albert-Schweitzer-Str. 49
Albert-Schweitzer-Str. 18
Werther (Westf.)
Adresse
Engerstr. 11 - 25
Breslauerstr. 1, 2
Breslauerstr. 15/17
Waldenburger Str. 1, 3
Waldenburger Str. 5, 7
Waldenburger Str. 9, 11
Schlesierweg 5, 2
Schlesierweg 15, 17
Schlesierweg 23, 4
Ziegelstr. 2
Schlesierweg 19
Schlesierweg 21
Weststr. 44
Schlesierweg 6
Astrid-Lindgren-Weg 23, 24
Engerstr. 5 – 9
Mühlenstr. 13 – 19
Mühlenstr. 21
1993
1993
6
6
Baujahr Whg
1952
18
1959
12
1959
8
1960
8
1961
8
1962
12
1964
12
1964
16
1965
12
1965
6
1965
6
1967
6
1969
20
1993
9
1996
16
2000
9
2006
37
2007
12
Baujahr Whg
1959
12
1959
12
1960
12
1960
9
1961
9
1963
8
1963
4
1963
4
1964
16
1964
16
1966
12
1966
12
1967
18
1967
6
1967
6
1970
12
1970
18
1972
21
1982
6
Zuhause tut gut.
28/29
Historie
Bauen und Wohnen in Steinhagen
Anfänge in der Abendt-Siedlung
Neubau an der Küstriner Straße beendet 20-jährige Baupause
Die Anfänge der Bautätigkeiten der
KWG in der Gemeinde Steinhagen
reichen ins Jahr 1951 zurück. Im
März 1951 erwarb die Genossenschaft in Brockhagen ein Siedlungsgelände in der Größe von 23.966
Quadratmetern. Da es in Brockhagen zu dieser Zeit eine größere
Flüchtlingssiedlergruppe gab, konnten von diesem Bauland 14 Grundstücke zum Preis von 2,00 DM/m²
an Siedler verkauft werden. Einer
dieser Siedler war H. Abendt, der
sich sehr um diese Siedlung verdient gemacht hat und bis heute im
Volksmund als Namensgeber für die
„Abendt-Siedlung“ gilt.
Individuelle Wohnwünsche
in Amshausen erfüllt
Zwei Jahre später kaufte die Genossenschaft dann in Amshausen vom
Hof Bücker eine Baulandfläche in
der Größe von 84.544 m² zu einem
Preis von 91.045 DM (1,07 DM/
m²). Dieses Bauland war bestimmt
zum Bau von Eigenheimen. Für die
so genannte „Bücker-Siedlung“ beauftragte die Genossenschaft das
örtliche Architekturbüro von Alfred Bendig mit der Planung und
Ausführung der Eigenheime. Der
Architekt sah seine Aufgabe darin,
die Wohnhäuser nach individuellen
Wünschen und finanziellen Möglichkeiten eines jeden Bauherren zu
planen. Die Möglichkeit, in Amshausen ein eigenes Heim bauen zu
können, fand bei vielen Bauwilligen
großen Anklang und Zustimmung.
In der Zeit von 1956 bis Anfang der
60er Jahre wurden von der Genossenschaft in der Bücker-Siedlung
insgesamt 55 Eigenheime betreut
und fertig gestellt.
Eines der ersten großen Mehrfamilienhäuser: Brahmstraße im Jahr 1971.
Die Bücker-Siedlung in Amshausen war eines der ersten KWG-Projekte in
Steinhagen.
Die Wohnanlage im Bertha-von-Suttner-Hof aus dem Jahr 1999 ist der jüngste
KWG-Neubau in Steinhagen.
Die Zeit der großen Mehrfamilienhäuser
In Steinhagen konnten die ersten
Wohnungen der Kreiswohnstättengenossenschaft in der Fliederstraße 1 am 15. August 1955 bezogen
werden. Es folgten mehrere kleine
Wohnhäuser, ehe in den 60er und
70er Jahren die großen Mehrfamilienhäuser in der Brombeerstraße, Schumannstraße, Brahmsstraße und Mozartstraße gebaut
wurden. Der Bezug der 48 Wohneinheiten in der Mozartsraße 3 und
5 am 1. Dezember 1975 markierte
dann das vorläufige Ende der Bautätigkeiten der KWG in Steinhagen.
Erst 20 Jahre später, am 16. De-
zember 1994, konnte die Genossenschaft im Wohngebiet Küstriner
Straße wieder ein Richtfest feiern.
Hier waren 18 Wohneinheiten entstanden, um den immer noch großen Wohnraumbedarf in Steinhagen zu decken.
Bertha-von-Suttner-Hof
bisher jüngster Neubau
Das jüngste Kapitel der KWG-Bautätigkeiten im „Schnapsdorf“ bildet
die Wohnanlage im Bertha-vonSuttner-Hof 2, die im Jahr 1999
fertig gestellt wurde. Im Jahr 2000
wurden die 51 Genossenschaftswohnungen in der Brahmsstraße
14 – 22 umfangreich modernisiert.
Das Richtfest in der Küstriner Straße
beendete 1994 eine fast 20-jährige
Baupause im „Schnapsdorf“.
Zuhause tut gut.
30/31
Historie
Bauen und Wohnen in Werther
Auf der Höhe seiner Zeit: Der Wertherberg
Mehrfamilienhaus am Marktplatz war 1952 erste größere Baumaßnahme der KWG
Der Wertherberg galt zu seiner Zeit als Vorzeigemodell für den modernen Siedlungsbau.
Die Stadt Werther spielt in der Geschichte der KWG eine herausragende Rolle. Hier wurde mit dem
Eickhoff-Gelände im Jahr 1937
nicht nur eines der ersten Baugrundstücke überhaupt erworben,
sondern auch eine der ersten größeren Baumaßnahmen im Kreis Halle nach dem Krieg durchgeführt.
Große Wohnungsnot nach dem Krieg
„Werther will Baulustigen helfen“,
titelte die Westfalen Zeitung vom
6. Januar 1949 und bezog sich auf
den im Dezember gewählten Ausschuss zur Bildung einer „Wohnungsbaugemeinschaft“, der Vertreter aller Bevölkerungskreise und
der drei Parteien (CDU, FDP, SPD)
angehörten. Ziel der Stadt Werther
war es, in Zusammenarbeit mit der
Kreiswohnstättengenossenschaft
und der Gewerkschaft die überaus
große Wohnungsnot nach dem
Krieg zu beheben. Die Währungsumstellung sorgte jedoch zunächst
dafür, dass die Stadt Werther nicht
mehr in der Lage war, größere
städtische Bauvorhaben zu planen.
Auch für das Ziel, allen Bauinteressenten Gelegenheit zu geben, sich
selbst ein Eigenheim zu schaffen,
konnte durch Mangel an Geldern
und Bauland nicht verwirklicht werden.
Hier konnte die Kreiswohnstättengenossenschaft der Stadt Werther
und ihren Wohnungssuchenden
helfen. Als Erstes beantragte die Genossenschaft eine Baugenehmigung
für ein Mehrfamilien-Miethaus auf
dem Grundstück „Marktplatz“.
Die Planung übernahm Kreisbaumeister Erich Schluchtmann vom
Kreisbauamt Halle. Mit dem Bauschein vom 21. Januar 1952 wurde
der KWG dann die Genehmigung
zum Neubau eines 18-FamilienHauses erteilt. Die Wohnungen
waren 58 Quadratmeter groß
und verfügten über Wohnzimmer,
Schlafzimmer, Küche, Bad und Kellerraum. Im Erdgeschoss waren zudem fünf Ladengeschäfte geplant.
Dieses Mehrfamilien-Miethaus war
die erste größere Baumaßnahme
die von der KWG im Kreis Halle er-
stellt wurde. Die Mieter konnten am
1. November 1952 ihre Wohnungen beziehen.
Baugelände Overbeck bietet
Vertriebenen neue Heimat
Im August 1956 beteiligte sich die
Wohnungsbau-Gesellschaft für den
Kreis Halle (Westf.) GmbH (WBG)
auf Antrag der Stadt Werther am Ankauf des Baugeländes „Overbeck“.
Nachdem für dieses Baugebiet ein
Bebauungsplan des Kreisbauamtes
Halle (Westf.) vorlag, beauftragte die Gesellschaft den Architekten Heinrich Lotte aus Werther mit
dem Neubau von zwei Sechsfamilienwohnhäusern auf dem Grundstück Breslauer Straße 1 und 2. Die
Genehmigung wurde mit Bauschein
vom 19. Februar 1958 vom Kreisbauamt Halle (Westf.) erteilt. Am
1. Februar 1959 konnten die Wohnungen bezogen werden. Von
1960 bis 1993 wurden in diesem Baugebiet zwischen Breslauer
Straße, Waldenburger Straße und
Schlesierweg insgesamt 124 Wohnungen bezogen. Hier fanden viele
Menschen eine neue Heimat. Die
Straßennamen sollten sie immer an
ihre verlorene Heimat in Schlesien
erinnern.
Das bis heute bekannteste Bauvorhaben der KWG in Werther wurde
1963 geplant: Der Wertherberg.
Weil die für eine Wohnbebauung
ausgewiesenen Bauflächen inzwischen ausgenutzt waren, erwarb die
Stadt Werther ein etwa 100 Hektar
großes, unter Landschaftsschutz
stehendes Gelände am Nordhang
des Teutoburger Waldes, auf dem
der neue Stadtteil entstehen sollte.
Schweizer gewinnen Ideenwettbewerb
Im Einvernehmen mit den zuständigen Behörden forderte die sehr
aufgeschlossene
Stadtvertretung
von Werther verschiedene Planer
zu einem Ideenwettbewerb auf, bei
dem eine gute städtebauliche Lösung gefunden werden sollte, die
allen neuzeitlichen Erkenntnissen
gerecht würde und das reizvolle
Landschaftsbild bewahren sollte.
Von den eingereichten Plänen wurde der von Arbeitsgemeinschaft
„Atelier 5“ aus Bern im Juni 1964
von der Stadtvertretung einstimmig
gebilligt. Mit dem Bauschein des
Kreisbauamtes Halle (Westf.) vom
15. Dezember 1965 wurde dem
Bauvorhaben „Wertherberg“ dann
die Baugenehmigung für 36 Reiheneigenheime erteilt. Nach einer
nicht immer problemlosen Bauzeit
und notwendiger Abstellung von
Baumängeln konnten 1967 alle Eigentümer in ihr Haus einziehen.
Im April 1994 erwarb die KWG
von der Stadt Werther im Neubaugebiet
Speckfeld-Schlingweg
ein Baugrundstück in Größe von
2.293 Quadratmetern. Die Architekten Berief, Drees und Partner aus
Bielefeld wurden mit der Planung
von „Wohnungen in zukunftsweisenden Bauvorhaben“ beauftragt.
Die Baugenehmigung zum Neubau von 16 Wohnungen, davon
acht Altenwohnungen, wurde am
27. Januar 1995 vom Bauordnungsamt Gütersloh erteilt. Die
neuen Wohnungen, geplant nach
den Aspekten von ökologischem,
umweltschonendem und energieeffizientem Bauen, konnten am
1. November 1996 den Bewohnern
übergeben werden.
Eines der jüngsten KWG-Bauprojekte in Werther ist das Wohn- und
Geschäftshaus Enger Straße 5 – 9.
Die Haller Architekten Heinz und
Anke Nollkämper planten neun
Wohnungen mit insgesamt 731,09
Quadratmetern und Gewerbeflächen mit 292,55 Quadratmetern.
Am 1. Januar 1998 konnten die
Wohnungen bezogen werden und
am 1. Januar 2000 die Geschäfte.
Wohn- und Geschäftshaus an der Engerstraße.
Zuhause tut gut.
32/33
Historie
Bauen und Wohnen in Borgholzhausen
Bauen für die NATO
Wohnhäuser für niederländische Soldaten
möglich, einheimische Baufirmen
und Handwerker. Am 1. August
1965 konnten die Wohnungen den
Angehörigen der niederländischen
Streitkräfte übergeben werden.
Unter den Borgholzhausener Bürgern hieß diese Reihensiedlung, der
im Jahr 1966 sogar der inzwischen
verstorbene Prinz Bernhard der Niederlande einen Besuch abstattete,
schnell Klein-Holland.
Wohnraum für die stationierten Soldaten: Unter der Horst 26.
Die Geschichte der KWG in Borgholzhausen ist eng mit dem Kalten
Krieg und der Stationierung der
niederländischen und amerikanischen NATO-Truppen verbunden.
Als zu Beginn des Jahres 1960 die
ersten Gerüchte aufkommen, dass
die NATO ausgerechnet in Borgholzhausen nach einem passenden
Gelände für eine Raketenstation
sucht, können das die wenigsten
Menschen glauben. Doch schon
zwei Jahre später, im Sommer 1962,
beginnen trotz Protesten des Stadtrats wegen der Ortsnähe die Bauarbeiten am Raketenstandort an der
Sundernstraße, dessen Richtfest am
30. November des gleichen Jahres
gefeiert wird.
Während die eigentliche Raketenstellung schon fertig gestellt war,
gab es für die niederländischen
Soldaten dieser Stellung noch nicht
einmal Unterkünfte. So mussten der
junge Oberfeldwebel Ben Pol und
sein Stellvertreter Feldwebel Smit
in Borgholzhausen erst einmal Klinken putzen gehen, um eine Bleibe
zu finden. Ein Jahr später, am 26.
November 1963, erhielt die KWG
von der Oberfinanzdirektion Münster den Auftrag, zur Wohnungsfürsorge des Bundes für die in der
Bundesrepublik Deutschland stationierten Angehörigen der niederländischen Streitkräfte in Borgholzhausen Wohnungen zu schaffen.
Bis in die 80er Jahre lebten die niederländischen Soldaten in Borgholzhausen. Erst der so genannte
Friedensmarsch, der Tausende von
Demonstranten nach Pium führte, brachte die ersten Anzeichen
für ein Ende des hiesigen NATOStützpunktes. Ein Jahr später kamen dann die Anzeichen über den
Abzug der Raketen ans Licht, die
sich schließlich bewahrheiteten und
am 1. Juli 1983 in der Räumung
des Geländes mündeten. Nach dem
Abzug der Streitkräfte erwarb die
KWG die nun frei gewordenen 20
Reiheneigenheime und verkaufte diese an interessierte Borgholzhausener Bürger.
Klein-Holland wird
zur Heimat der Soldaten
Die Technische Abteilung unter
Bauingenieur Krallmann plante in
der Straße Unter der Horst daraufhin 38 Wohneinheiten in der Form
von 20 Einfamilien-Reiheneigenheimen in 2-geschossiger Bauweise und drei Wohnhäuser mit 18
Wohneinheiten in 3-geschossiger
Bauweise. Die Bauaufträge für diese Neubauten erhielten, soweit wie
Borgholzhausen, Auf der Horst 37+39,
12 Wohnungseinheiten.
i
Die Wohnungsbau-
Gesellschaft für den Kreis Halle (Westf.)
Am 4. September 1952 wurde im Haller Hotel Hollmann die
„Wohnungsbau-Gesellschaft für
den Kreis Halle (Westf.) G.m.b.H.
in Halle (Westf.)“ gegründet. Für
einen relativ kleinen Kreis wie Halle (Westf.) erschien ein zweites
Wohnungsunternehmen neben
der KWG zunächst ungewöhnlich. Die Motive für die Gründung
der neuen Gesellschaft waren
primär in der Kapitalbeschaffung
zu sehen. Zudem sollte der Kreis
Halle (Westf.) mit den Ämtern
Borgholzhausen, Halle, Versmold
und Werther mit den vielen kleinen Gemeinden durch die Gründung einer GmbH größere Einflussmöglichkeit erhalten. Hatte
der Kreis bei einer GesellschafterVersammlung der KWG nur eine
Stimme, war ihm in der WBG die
Mehrheit sicher.
Laut Gesellschaftervertrag gehören der Gesellschaft 76 Gesellschafter an. Diese waren der Kreis
Halle (Westf.), die Städte und
Gemeinden des Kreises, Vertreter aus der Industrie, Bauunternehmer, Handwerker und Vertreter aus Handel und Gewerbe.
Die Kapitalbeteiligung betrug
300.000,00 DM.
In den ersten Aufsichtsrat der
WBG wurden Landrat Heinrich
Wolf, Halle, Oberkreisdirektor
Treviranus, Halle, Bürgermeister Franz Vollmer, Steinhagen,
Wilhelm Uffmann, Barnhausen,
Wolfgang Eymer, Bockhorst,
Amtsdirektor Wilhelm Ellerbrake,
Werther, Dr. Justus Meyer-Hermann, Bokel, Wilhelm Diekmann,
Versmold, und Heinrich Müller,
Amshausen, gewählt.
Am 12. September 1952 bestimmte der Aufsichtsrat der
Wohnungsbau-Gesellschaft dann
Oberkreisdirektor Treviranus zum
1. Vorsitzenden, sein Stellvertreter wurde Wolfgang Eymer.
Sparkassendirektor Georg Wefelmeyer, Halle, Hermann Franssen,
Bielefeld, und Kreisbaurat Erich
Schluchtmann, Halle, wurden
am 26. September 1952 zu Geschäftsführern bestellt.
Im August 1962 konnte die Wohnungsbau-Gesellschaft für den
Kreis Halle (Westf.) auf ihr zehnjähriges Bestehen zurückblicken.
„Wir können mit Befriedigung
feststellen, dass die Gesellschaft
in erheblichem Umfang zur Beseitigung der Wohnungsnot in
unserem Landkreis beigetragen
hat und sich insbesondere in der
Durchführung staatlicher Sozialprogramme im Wohnungsbau
(Äußere und innere Umsiedlung,
Unterbringung von SBZ-Flüchtlingen und Beseitigung von Notunterkünften) bewährt hat. Wenn
auch die größte Wohnungsnot in
unserem Kreise beseitigt ist, so
gibt es dennoch viele Wohnungssuchende. Es muss die Aufgabe
einer gemeinnützigen und kommunalen Wohnungsbau-Gesellschaft sein, hier helfend einzugreifen. Die Schwierigkeiten auf dem
Baumarkt, insbesondere die Überlastung des Bauhandwerks, sind
bekannt. Dennoch wird unsere
Gesellschaft gemeinsam mit der
ihr in Verwaltungsgemeinschaft
arbeitenden
Kreiswohnstätten-
genossenschaft Halle (Westf.)
eGmbH bemüht bleiben, trotz
aller bestehenden Schwierigkeiten auch dem letzten Bürger des
Landkreises Halle (Westf.) eine
gesunde und preiswerte Wohnung zur Verfügung zu stellen“,
sagte Oberkreisdirektor Treviranus anlässlich des Jubiläums.
Auch in den folgenden Jahren
leistete die WBG in Kooperation
mit der KWG gute Arbeit. Die
WBG hat durch ihre Unternehmensstruktur und die KWG durch
großen Landbesitz, mit Ausschöpfung der öffentlichen Förderungsprogramme, eine große soziale
Leistung zur Eigentumsbildung erbracht, die vielen Flüchtlingen und
kinderreichen Familien mit geringen Einkommen eine Heimstätte
schaffte. Ingesamt hat die WBG in
ihrer 28-jährigen Geschichte 675
Mietwohnung und 2.972 Betreuungs-Wohneinheiten erstellt.
Dennoch wurde die WBG zum
31. Dezember 1979 aufgelöst und
das Vermögen auf die KWG übertragen. Denn letztendlich musste
man feststellen, dass WBG und
KWG als Unternehmen mit verschiedenen Rechtsformen durch
spezifizierte Verwaltungsarbeiten
bei den Bilanzen, Geschäftsberichten und Aufsichtsratsorganen
sowie besonders im Rechnungswesen unproduktive Arbeiten und
Kosten verursachten.
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Fakten
KWG-Köpfe
Aufsichtsräte und Vorstandsmitglieder
Liesel Fronemann-Keminer erste Frau im Aufsichtsrat
KWG-Aufsichtsrat im Jahr 2011 – von links: Anne Rodenbrock-Wesselmann (Bürgermeisterin, Halle), Hartwig Mathmann
(Vorstandsvorsitzender Kreissparkasse, Halle), Fritz Holtkamp (Bürgermeister a. D., Versmold), Renate Bölling (Lehrerin,
Halle, stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende), Sven-Georg Adenauer (Landrat), Klemens Keller (Bürgermeister, Borgholzhausen), Elke-Maria Hardieck (Kauffrau, Halle, Aufsichtsratsvorsitzende), Rolf Meise (Zimmerermeister, Steinhagen),
Rolf Buschmeier, (Rentner, Halle), Marion Weike (Bürgermeisterin, Werther), Gerold Momann (Vorstandsvorsitzender
Stadtsparkasse, Versmold), Jürgen Wolff (Bürgermeister a. D., Halle).
Aufsichtsratsvorsitzende von 1936 – 2011
Ernst Mierig
02. April 1936 – Sept. 1941
Eduard Meyer zu Hoberge
19. Sept. 1941 – Juni 1946
Heinrich Wolf 18. Juni 1946 – 29. Juli 1973
Hermann Wibbing
Juli 1973 – Mai 1979
Fritz Ostmeyer 14. Mai 1979 – 1989
Liesel Fronemann-Keminer
28. Nov. 1990 – 25. Nov. 2004
Elke Hardieck seit 25. Nov. 2004
Vorstandsmitglieder von 1936 – 2011
Hugo Oberwelland
5. Juni 1936 – 30. Juni 1937
Emil Leweke
5. Juni 1936 – 8. Dezember 1942
Georg Wefelmeyer
5. Juni 1936 – 28. Juni 1946
6. September 1951 – 19. Mai 1978
Erich Schluchtmann
5. Juni 1936 – 15. Dezember 1943
Herr Eiter
30. Juni 1937 – 3. Januar 1939
Wilhelm Twelmeier
8. Dezember 1942 – 6. Sept. 1951
Hugo Rieke
14. Mai 1943 – 15. Mai 1968
Heinrich Bille 28. Juni 1946 – 12. Februar 1952
Dr. Justus Meyer-Hermann
12. Februar 1952 – 15. März 1957
Alfred Berger
15. März 1957 – 9. Januar 1976
Heinrich Jung 19. Mai 1968 – 16. Februar 1981
Heinrich Westmeyer
6. Okt. 1976 – 21. August 1991
Helmut Bismayer
19. Mai 1978 – 7. Februar 1990
Wilhelm Junker
16. Februar 1981 – 21. Dez. 2005
Joseph Siemens
5. August 1981 – 31. Dez. 2006
Sven Eisele
seit 1. Januar 2006
Heinrich Brameyer
seit 1. Januar 2007
Prokuristen von 1977 – 2011
Hans-Heinrich Krallmann
13. Mai 1977 – 12. Juli 1988
Helmut Bismayer
29. Juli 1977 – 19. Mai 1978
(danach Vorstand)
Wilhelm Junker
15. November 1978 – 16. Februar
1981 (danach Vorstand)
Herbert Sieker seit 12. Juli 1988
KWG in Zahlen
Kontinuierlich gewachsen
Anzahl
Anzahl
2010
46.273.757
2.775.845
52.567.175
8.407.421
1.715
2.274
2005
41.499.730
2.789.099
49.401.610
7.600.704
1.665
2.332
2000
38.217.203
2.147.652
43.412.183
6.617.756
1.627
2.407
1995
33.877.431
1.835.263
42.300.697
6.017.007
1.628
2.420
1990
25.366.973
1.632.595
30.961.674
4.579.247
1.514
2.397
1985
27.858.677
1.497.892
34.256.175
4.367.423
1.551
2.327
1980
26.729.412
1.442.713
36.092.514
3.856.456
1.556
2.347
1975
18.681.850
819.571
21.675.358
1.748.876
883
2.152
1970
8.634.795
637.147
12.820.574
802.712
640
1.639
1965
3.975.824
369.482
6.684.447
283.345
402
1.085
1960
1.987.743
179.997
3.509.884
95.177
215
587
1955
406.565
81.994
1.797.414
43.303
52
103
Mitglieder
vorläufig
Unsatzerlöse Hausbew.
Euro
Bilanzsumme
Euro
Geschäftsguthaben
Euro
Buchwert Mietgebäude
Euro
Mietwohnungen
Große Schritte in den Gründerjahren
WBG
zu
KWG
38/39
Historie
Die Haller Hochhäuser
Von ganz oben nach ganz unten
Die Geschichte des Haller Sandkamp
Wer in war, trug Schlaghosen, Plateauschuhe und die Haare lang. In
den ersten Farbfernsehern liefen
„Dalli Dalli“ (mit Hans Rosenthal),
„Der große Preis“ (mit Wim, Wum
und Wendelin) oder „Am laufenden Band“ (mit Rudi Carrell): Die
frühen 70er Jahre waren in ganz
Deutschland geprägt von einem
ungebremsten Fortschrittsglauben.
Moderne Technik hielt Einzug in die
Neubauten. Und Häuser schossen
in die Höhe. Jede Stadt, die etwas
auf sich hielt, baute mindestens ein
Hochhaus. In Halle waren des derer
gleich zwei: Am Sandkamp 25 und
27, geplant und gebaut von der
KWG.
Attraktiver Wohnraum für wenig Geld
Die Hochhäuser von Halle: sechs
und acht Stockwerke hoch, Aufzug, Müllabwurfschacht, Haustüröffner mit Gegensprechanlage,
fließend Warm- und Kaltwasser,
eine Erdgas-Zentralheizung, eine
Gästetoilette und bis zu zwei Balkone. Die 86 Wohnungen waren
im Mai 1973 – nach eben zwei
Jahren Bauzeit – das Attraktivste,
was man in Halle für relativ kleines Geld mieten konnte. Dazu ein
weiter Blick über den Teuto oder
die münsterländische Parklandschaft. Hier sollten Alt und Jung,
Singles und Großfamilien friedlichfröhlich miteinander leben.
Stolz auf das Wohnen der Zukunft
Zu den ersten Mietern zählte
auch eine junge Familie aus Halle, die zuvor mit ihren drei Kindern beengt in einem feuchten
Fachwerkhaus am Kirchplatz gewohnt hatte. Für sie war der Umzug in eine 80-QuadratmeterWohnung mit drei Schlafzimmern
im obersten Stockwerk des neuen
Hochhauses ein Quantensprung:
„Wir waren stolz darauf, das Wohnen der Zukunft als Erste miterleben zu dürfen.“ Die Gäste staunten Bauklötze, die Kinder spielten
draußen, während Mutti aus dem
Küchenfenster herabsehen konnte,
auf den beiden Balkonen war sogar
ein Mini-Zoo erlaubt. Die Gemeinschaft auf den Fluren der ersten
Jahre empfanden alle als Bereicherung, die Nähe zur Grundschule
auch. Zweimal in der Woche kam
ein Lebensmittelwagen vorbei, einmal der Fischwagen.
Doch die jungen Familien zogen
nach und nach aus – mit stark
wachsendem Einkommen war es
immer mehr Paaren möglich, ein
eigenes Haus zu bauen. Singles
und Alte blieben, Gastarbeiter und
sozial schwache Familien rückten
nach. Eben fünf Jahre nach dem
Bau entwickelte sich am Sandkamp
ein multikulturelles, aber nicht immer einfaches Miteinander. So half
auch das große Hausfest des Jahres
1983 nicht mehr, das Klima zu verbessern. Die sozialen Unterschiede
waren zu groß.
KWG zieht nach 23 Jahren
die Reißleine
1996, 23 Jahre nach dem Bau, zog
die KWG einen Schlussstrich, verkaufte die beiden Hochhäuser an
externe Investoren. Die extrem hohen Instandhaltungskosten sorgten
dafür, dass Geld für Modernisierung
und Energieeinsparung in anderen
Objekten fehlte – der Verkauf als
Reißleine. Heute ist die Eigentümergemeinschaft zerfasert, Halles einzige Hochhäuser stehen leer, Strom,
Gas und Wasser sind abgestellt, 86
Mietwohnungen sind vernagelt.
Und viele Haller warten darauf,
dass sich eine Lösung findet, wie
die Hochhäuser – einst Sinnbilder
ungebremsten Fortschrittsglaubens
– morgen aus dem Stadtbild getilgt
werden können.
In New York, Taipeh und Abu Dhabi sind Hochhauswohnungen noch
heute gefragt – auf dem Land nicht
mehr. Hätte man das vor 38 Jahren
schon gewusst, man hätte diese
Häuser in Halle sicher nicht gebaut.
Aber im Nachhinein ist man ja immer klüger…
Egoismus statt Flower-
Power-Multikulti
Zehn Jahre später war der Charme
des Neuen, des Innovativen, des
Wohnens der Zukunft endgültig verflogen. Aus Flower-PowerMultikulti wurde Egoismus. Aus
alltäglichem Ärger zwischen den
Mietparteien entstanden Streit und
Vandalismus, ein ausgebranntes
Auto auf dem Parkdeck war viele
Jahre Mahnmal der Probleme.
Zuhause tut gut.
40/41
Historie
Bauen und Wohnen in Versmold
Innovation aus Schweden: Die ersten Fertighäuser
Alte Landwehr als Grundlage für neuen Wohnraum
Alte Landwehr mit einer Fläche von
30.000 Quadratmetern erwerben.
Dieses Gelände bildete die Grundlage, dass die KWG ab dem Jahr 1963
nun auch in Versmold Wohnungen
schaffen konnte. Eine der ersten
Baumaßnahmen war der Neubau
von 16 Kleinsiedlungen in der Bodelschwinghstraße, in denen das
heimatvertriebene Landvolk nach
schwerer Zeit ein neues Zuhause
finden konnte.
86 neue Wohneinheiten an
der Waldenburger Straße
Reihenhäuser am Lärchenweg.
Der Aufsichtsrat der KWG beschloss
am 20. Januar 1950, in der Gemarkung Hesselteich ein Grundstück
in der Größe von 14.578 Quadratmetern zum Preis von 13.000,–
DM von der Gemeinde anzukaufen
– unter der Bedingung, dass die
Rücksprache des Vorstandes mit der
Gemeindevertretung ergibt, dass
genügend Baulustige vorhanden
sind und auch Ortsfremde bauen
können. Das war offensichtlich der
Fall, denn bis Oktober 1951 wurden schon sechs Grundstücke für
1,– DM/m² verkauft.
30.000 Quadratmeter Baufläche erworben
1958 konnte die Kreiswohnstättengenossenschaft in Versmold
dann das Siedlungsgelände Stahl-
Zuvor waren bereits in der Virchowstraße und Goethestraße die ersten
57 Wohneinheiten gebaut worden,
mit deren Bezug 1959 bzw. 1960
die Wohnbautätigkeit in Versmold
begann. In den 60er Jahren folgten
dann zahlreiche weitere Bauprojekte, bei denen in der Röntgenstraße,
Sauerbruchstraße, im Kastanienweg, Eichenweg, Lärchenweg und
in der Waldenburger Straße insgesamt 86 neue Wohneinheiten entstanden. Das 4-geschossige Wohnhaus an der Waldenburger Straße
war bis dahin das höchste Gebäude,
das von der KWG errichtet wurde.
Es gilt daher auch als Vorläufer der
Hochhäuser am Haller Sandkamp,
auf die in diesem Magazin an gesonderter Stelle eingegangen wird.
In den 70er Jahren bildeten die
Baumaßnahmen an der Ackerstraße
den Schwerpunkt. Hier entstanden
69 Wohneinheiten in direkter Nachbarschaft. Das jüngste Bauprojekt
in Versmold war das Haus AlbertSchweitzer-Straße 49 im Jahr 1993.
Laster aus Göteborg sorgen für Aufsehen
Das Mehrfamiliemnhaus an der Waldenburger Straße war das bis dahin größte
Wohnhaus der KWG.
Das mit Abstand ungewöhnlichste
Bauprojekt der KWG in Versmold
wurde in den 60er Jahren am Buchenweg realisiert. Bis heute erinnern sich viele Versmolder an die
großen LKWs aus dem schwedischen Göteborg, die damals die
ersten Fertighäuser der Region anlieferten. Holzhäuser als kompletten
Bausatz hatte man bis dahin noch
nicht gesehen und die alten Fotos
von riesigen Stapeln mit Holzplatten, die von den Bauherren in Eigenleistung zu kompletten Häusern
montiert wurden, muten abenteuerlich an. „Die Fertighäuser waren
für die Bauherren so interessant,
weil sie durch Eigenleistungen viel
Geld sparen konnten“, erinnert sich
der Architekt Heribert Schwanitz,
der für die KWG die Bauleitung des
Projektes innehatte. Entdeckt hatten die Versmolder Bauherren die
schwedischen Fertighäuser in einer
Ausstellung in Quickborn und waren anschließend mit ihren Bauwünschen an die Stadtverwaltung herangetreten.
Fertigbau ein Abenteuer für alle Beteiligten
Diese übergab die Herausforderung
Fertighaus an die KWG, wo man
sich auch erstmal in die neue Materie einarbeiten musste. Noch heute
erinnert sich Heribert Schwanitz an
die für heutige Verhältnisse abenteuerlichen Montagen. „Die Häuser wurden komplett mit Heizung
angeliefert. Die Kupferrohre waren
dabei einfach auf Spulen aufgewickelt und wurden anschließend
einfach abgerollt, passend gebogen
und an die Heizkörper angeschlossen. Das war schon verrückt.“ Weil
sich die Bauherren jedoch nur nach
Feierabend und an den Wochenenden um die Montage ihrer Häuser
kümmern konnten, zogen sich die
Bauzeiten in die Länge. Und auch
Die ersten Fertighäuser in Versmold entstanden am Buchenweg. Die LKW lieferten
das Baumaterial aus Schweden an.
optisch erinnerten die ersten Versmolder Fertighäuser im Rohbaustadium laut Schwanitz eher an Kasernen als an gemütliche Eigenheime.
Erst eine Verblendung mit Eternitplatten oder Klinkersteinen sorgte
für Besserung.
Buchenweg blieben das einzige
KWG-Projekt dieser Art – stehen
sie bis heute für den Mut der KWG,
sich auch neuen architektonischen
Herausforderungen zu stellen.
Auch wenn sich der Fertigbau anschließend im Altkreis nicht durchsetzen konnte – die Häuser am
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Historie
Aus Mietern wurden Eigentümer
Eigenheime und Geschäftshäuser
Wirtschaftswunder sorgt für Bauboom in den 50er und 60er Jahren
In ihren ersten Jahren hat die KWG
fast ausschließlich Mietwohnungen
gebaut. Das änderte sich Anfang
1959. Mit dem Wirtschaftswunder
in Deutschland meldeten sich immer
mehr Bauherren, die ein Eigenheim
für ihre Familien bauen wollten.
Diesen Bauwilligen konnten KWG
und WBG bei der Beschaffung von
Bauplätzen, der Neubauplanung
und der Bauausführung helfen. Die
Finanzierungsabteilung der KWG
unterrichtete die Bauherren zudem
über Darlehen und mögliche NRWLandesmittel und stellte auch die
nötigen Anträge.
Borgholzhausen, An der Masch
Viele Menschen aus dem Altkreis
Halle nahmen diese Unterstützung
dankend an und so entstanden in
den kommenden Jahren zahlreiche
Wohn- und auch Geschäftshäuser,
die bis heute das Erscheinungsbild
unserer Städte prägen. Nachfolgend zeigen wir beispielhaft einige
dieser Immobilien.
Brockhagen, Am Landbach
Halle, Alleestraße
Halle, Osningstraße
Halle-Hesseln, Hesselwiese
Halle, Dentallabor Heckenweg
Halle, Maschweg
Halle, Ostpreußenweg
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Historie
Betreutes Wohnen
Am Neumarkt in neue Dimensionen vorgestoßen
Die Projekte in Halle und Werther sind bis heute eine Erfolgsgeschichte
Der demografische Wandel sorgt
dafür, dass der Bedarf an Wohnraum für ältere Menschen zunehmend größer wird. Der Begriff „betreutes Wohnen“ ist seit Beginn des
neuen Jahrtausends in aller Munde
und die KWG war einer der ersten
Anbieter im Altkreis, die diese Entwicklung frühzeitig erkannt hat. Die
Projekte am Haller Neumarkt und
in der Wertheraner Mühlenstraße
zählen bis heute zu den Vorzeigeprojekten im seniorengerechten
Wohnungsbau.
So wenig Hilfe wie möglich,
so viel Betreuung wie nötig
„So wenig Hilfe wie möglich, so viel
Betreuung wie nötig.“ – Unter diesem Motto wurde am 1. Juli 2002
die erste betreute Wohnanlage der
KWG am Haller Neumarkt eröffnet.
Sie ist mit einer Bausumme von 6,7
Millionen Euro bis heute das größte Bauvorhaben in der Geschichte
der KWG. Das im November 2000
von der Stadt Halle (Westf.) erworbene 6.630 Quadratmeter große
und zentrale Grundstück am Haller
Neumarkt wurde vom Haller Architekturbüro Heinz und Anke Nollkämper geplant und in nur 15-monatiger Bauzeit bezugsfertig erstellt.
Bis heute ist das betreute Wohnen
am Neumarkt eine Erfolgsgeschichte: Zufriedene Bewohnerinnen und
Bewohner und eine Vollauslastung
der 46 Wohnungen, die zwischen
48 und 70 Quadratmeter groß sind,
sprechen für sich. Alle Wohnungen
sind über einen Fahrstuhl oder über
das Treppenhaus erreichbar, alle
sind rollstuhlgerecht und schwellenlos ausgestattet. Die Zwei-ZimmerWohnungen haben Rollläden und
einen strapazierfähigen Teppichboden, es sind Anschlüsse für Waschmaschinen, Fernseher und Telefon
vorhanden. Haustüren und Laubengangtüren lassen sich elektrisch öffnen, in jedem Haus befindet sind ein
medizinisches Wannenbad, für auswärtige Besucher steht ein Gästeappartement zur Verfügung und in
einem Gemeinschaftshaus befindet
sich ein kleiner Saal nebst Küche,
in dem Feiern abgehalten werden
oder Veranstaltungen stattfinden.
Ein hauptamtlicher Hausmeister garantiert reibungslose Abläufe.
Die wichtigsten Leitsätze der KWG
im betreuten Wohnen lauten
„Selbst gestaltetes Leben mit eigener Haushaltsführung bis ins hohe
Alter“, „Vermeidung von Ausgrenzung und sozialer Isolation“ und
„Vermeidung von Unterbringung
in Alten- oder Pflegeheimen“. Um
diese Ziele realisieren zu können,
wird viel geboten. So sind in der
Gesamtmiete für die jeweiligen
Wohnungen auch so genannte Betreuungskosten, die einen 24-Stunden-Notruf, eine Sprechstunde im
Büro des Pflegepartners „Daheim
e. V.“ sowie verschiedene Aktivitätsangebote enthalten. Zusätzlich
gibt es Unterstützung bei Arztbesuchen oder Reinigungshilfen.
Auch in Werther herrscht
eine große Nachfrage
Nachdem sich das Projekt „betreutes Wohnen“ in Halle als großer
Erfolg erwiesen hatte, beschlossen
Vorstand und Aufsichtsrat der KWG
am 15. Juni 2004 einstimmig, auf
dem Gelände des ehemaligen Krankenhauses in Werther an der Mühlenstraße weitere Wohneinheiten
für „betreutes Wohnen“ zu bauen.
Zunächst wurden 36 Wohneinheiten in drei Häusern geplant, bei
großer Nachfrage sollten auch 48
Wohnungen gebaut werden. Hinzu
kam noch ein Haus für die Diakonie-Sozialstation, in dem zwei weitere Wohnungen und ein Gemeinschaftsraum zur Verfügung gestellt
werden sollten.
Das Architekturbüro Nollkämper
aus Halle wurde erneut mit der
Planung und Ausführung beauftragt. Im Dezember 2004 konnte
die Architektin Anke Nollkämper
im evangelischen Gemeindehaus
Werther die Pläne und ein Modell
der Anlage vorstellen. Baubeginn
war im März 2005, Richtfest wurde am 20. Oktober 2005 gefeiert.
Am 1. Juni 2006 konnten dann
die ersten Bewohner das Haus Nr.
15 beziehen, zwei Wochen später
Auf dem ehemaligen Krankenhausgelände in Werther entstand das zweite Projekt
„betreutes Wohnen“.
Vorstoß in neue Dimensionen: Das Projekt „Betreutes Wohnen am Neumarkt“ war das bis dahin größte und teuerste in der
Geschichte der KWG.
erfolgte der Bezug von Haus Nr.
17 und der Diakonie, am 1. Juli der
Bezug von Haus Nr. 19. Das später
gebaute Haus Nr. 21 konnte am 15.
Mai 2007 bezogen werden. Heute
verfügt die attraktive Wohnanlage
im Herzen von Werther über 48
Wohnungen mit einer Wohnfläche
zwischen 47 und 70 Quadratmetern
und einem Gemeinschaftsraum, der
für gemeinsame Aktivitäten, aber
auch für Feiern von den Bewohnern
genutzt werden kann.
Wichtiger Partner beim betreuten
Wohnprojekt in Werther ist die Diakonie, die in der Anlage eine Station
unterhält. Neben Pflegeleistungen
bietet die Diakonie den Bewohnern
zahlreiche Serviceleistungen wie
Fahrdienste zu Arztbesuchen an, die
von vielen Bewohnern gerne in Anspruch genommen werden. Beson-
ders gut kommen die gemeinsamen
Essensangebote im Gemeinschaftsraum an, die von Frühstücksbuffet
bis zum Mittagessen reichen.
Auch am Klingenhagen wird
ohne Barrieren gebaut
Wie groß der Wunsch nach einem
selbstbestimmten und weitestgehend selbständigen Wohnen im Alter ist, belegen die teilweise langen
Wartelisten für die Wohnungen in
Halle und Werther. Da trifft es sich
gut, dass die KWG pünktlich zum
Jubiläumsjahr am Haller Klingenhagen ein weiteres Bauprojekt abschließt, das die Nachfrage an barrierefreiem Wohnraum befriedigt.
In unmittelbarer Nachbarschaft
zu Bahnhof und Busbahnhof sind
drei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 22 komplett barrierefreien
Mietwohnungen für Singles und
Senioren entstanden. Eines dieser
Mehrfamilienhäuser wird dabei von
der Stiftung Bethel übernommen
und soll Menschen mit Behinderungen ein selbstbestimmtes Leben
ermöglichen. Die beiden anderen
Häuser im Besitz der KWG werden zwar nicht an eine Betreuung
gebunden, können von Mietern
aber auf Wunsch durch unterstützende Dienstleistungen wie Einkaufsservice, Notruf oder medizinischer Service ergänzt werden. Eine
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Status
KWG saniert ihren Altbaubestand seit 2000
Millionen für die Modernisierung
Energiesanierung hilft Mietern, Monat für Monat zu sparen
energetische Sanierung des Altbestandes das wichtigste Projekt im
Hause KWG. Den Anstoß gaben
deutlich steigende Energiekosten
und auch schärfere gesetzliche Vorgaben für die Immobilienwirtschaft.
Rund acht Mio. Euro flossen seit
2001 in die Erneuerung von „Dach
& Fach“, wie die Experten sagen.
Hierbei geht es um eine Wärmedämmung von Dach und Fassade,
aber auch um neue Fenster.
Sanierungsmarathon mit Augenmaß: Seit 2000 wird kräftig modernisiert.
Wer eine Mietwohnung besitzt,
muss regelmäßig investieren, damit die Immobilie konkurrenzfähig
bleibt. Nichts anderes gilt für den,
der mehr als 1.700 Mietwohnungen besitzt. Als größte Vermieterin
im Norden des Kreises Gütersloh
beschäftigt sich die KWG seit der
Jahrtausendwende mit kaum etwas anderem. Rund zwei Drittel
des viele Millionen Euro teuren Sanierungsmarathons ist mittlerweile
geschafft. Zeit für eine Zwischenbilanz.
dringend Wohnraum. Wenige Jahre später, als viele Tausend Vertriebene aus dem Osten Deutschlands
hier eine neue Heimat suchten,
wurde noch viel mehr benötigt. Die
KWG baute, baute, baute: 63 Prozent aller heute betreuten Wohnungen sind in den 50er oder 60er Jahren entstanden, weitere 20 Prozent
in den Jahren zwischen 1970 und
1979.
Ganz zu Anfang lohnt ein Blick in
die Satzung der Genossenschaft.
Die verpflichtet Vorstand und Mitarbeiter, „vorrangig die Mitglieder
mit gutem, sicherem und sozial verantwortbarem Wohnraum zu versorgen“.
Die Achtziger des letzten Jahrhunderts waren ruhig, die wenigen in
diesen Jahren entstandenen Wohnungen machen gerade einmal
1,3 Prozent des heutigen Bestandes aus. Mit Beginn der 90er Jahre wurde noch einmal viel gebaut.
Jede siebte Wohnung des aktuellen
Bestandes ist jünger als 19 Jahre.
Seit der Jahrtausendwende ist die
Als die KWG 1936 gegründet wurde, brauchten die Städte im Altkreis
Jede siebte Wohnung ist
jünger als 19 Jahre
Von den 1.000 Wohnungen, die die
KWG bis 2015 energetisch sanieren
will, sind mehr als zwei Drittel schon
fertig. Weitere 300 Wohnungen
stehen noch auf dem Sanierungsplan. Wenn alles gut läuft, will man
bis Ende 2015 diese große Aufgabe erledigen können. Viele Häuser
bekamen erstmalig auch Balkone.
Dazu Sven Eisele, seit 2006 hauptamtlicher Vorstand der KWG: „Die
Ansprüche an eine gute Wohnung
haben sich in den letzten 50 Jahren
stark verändert. Während man früher auf Grabeland achtete, auf dem
die Genossenschaftsmitglieder ihre
Kartoffeln und ihr Gemüse anbauen konnten, sind heute Balkone von
besonderer Wichtigkeit.“
Diese Erkenntnis zeigt, dass sich
auch die kommunale Wohnungswirtschaft den Gesetzen des Mark-
ein rechnerischer Mittelwert, denn
nicht jeder Mieter konnte die Einsparpotenziale auch voll ausschöpfen. Dazu Sven Eisele: „Innerhalb
eines Hauses beträgt der Unterschied zwischen dem niedrigsten
und dem höchsten Verbrauch 60
Prozent.“
Ziel soll in spätestens zehn
Jahren erreicht sein
Musterbeispiel für modernisierten Wohnraum: Hartmanns Wäldchen in Halle.
tes nicht entziehen kann: Die Erwartungshaltung potenzieller Mieter
spielt sich immer irgendwo im Dreieck zwischen den Eckpunkten Lage
in der Stadt, Kaltmiete und Nebenkosten sowie Ausstattung und Komfort ab. Während die KWG-Wohnungen in Bezug auf die Lage in der
Regel überzeugen (weil sie dereinst
am Rand der Ortskerne entstanden und heute mehr oder weniger
mittendrin liegen) und auch bei der
Miete gut mithalten können, müssen die KWG-Verantwortlichen die
Stichworte Nebenkosten und Kom-
fort im Auge behalten. Dipl.-Ing.
Heinrich Brameyer ist nicht nur vereidigter Bausachverständiger und
Energieberater, er ist auch nebenamtliches Vorstandsmitglied bei der
KWG. Er erklärt, dass das Thema
Komfort die härteste Nuss ist: „Wir
sanieren Bäder, Küchen, die Stromanlage und die Fußböden. Doch
das ist nur nach und nach möglich,
wenn Mieterwechsel anstehen.“
Auf die Komfortsanierung ganzer
Häuser hat man bislang bewusst
verzichtet. Brameyer: „Da müssten
alle Mieter für den Zeitraum der Sanierung ihrer Wohnung umziehen.
Das mögen wir unseren Mitgliedern
nicht zumuten.“
Die besonders sparsamen Mieter
schaffen es, 20 Prozent unter den
Durchschnitt zu kommen, andere,
die gerne bei offenem Fenster die
Heizung aufgedreht lassen, liegen
bis zu 40 Prozent über dem Mittelwert. Diese Erfahrung zeigt, dass
die energetische Sanierung allein
noch keine Kosten senken hilft. Brameyer: „Technisch können wir den
Wärmebedarf deutlich reduzieren,
aber die Mieter müssen auch mitspielen, wenn sie davon profitieren
wollen.“
In spätestens zehn Jahren soll der
Prozess der energetischen Erneuerung abgeschlossen sein. Am Ende
wird es ein Wohnungsbestand sein,
um den viele private Vermieter älterer Häuser im Altkreis die KWG
beneiden werden: Gute Lagen,
bezahlbare Mieten und niedrige
Nebenkosten sichern geringe Leerstandsquoten. Denn die liegen heute schon bei der KWG im niedrigen
einstelligen Bereich.
Bei den Nebenkosten haben die Sanierer – unterstützt von bis zu 20
heimischen Handwerksbetrieben –
bisher viel erreicht: Während sich
zwischen 1992 und 2008 die Heizkosten in unsanierten Altbauten
verdoppelten, wurden die KWGMieter in den bereits sanierten
Objekten nur mit einem Plus von
23 Prozent belastet. Das ist jedoch
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Service
Karl-Werner G.
Der Kümmerer
Der virtuelle Hausmeister der KWG ist ein Sinnbild für Service
Er hat eine dicke Nase, trägt eine
Latzhose und erinnert auf den
ersten Blick ein wenig an das HBMännchen. Anstatt vor Wut in die
Luft zu gehen, kümmert sich KarlWerner G. lieber geduldig um seine
Mieter. Der virtuelle Hausmeister ist
nicht nur ein junges Maskottchen
mit hohem Wiedererkennungswert,
sondern steht zugleich als Sinnbild
für die oberste Maxime der KWG,
den Mitgliedern mehr Service zu
bieten.
niedrig ist, erhält Karl-Werner G.
Unterstützung von seinen Kollegen,
den echten Hausmeistern der KWG.
Sie achten auf erste Anzeichen von
Feuchteschäden durch falsches Lüften, installieren und erklären Messgeräte, die Alarm geben, sobald die
Luft in den Wohnungen zu feucht
oder zu trocken wird.
Wertvolle Tipps zum richtigen Energiesparen
Heute prangt die Figur des KarlWerner G. auf fast jedem Firmenwagen der KWG. Entwickelt wurde
sie vor nicht allzu langer Zeit für die
Energiesparbroschüre „Werfen Sie
Ihr Geld nicht zum Fenster raus“. In
vier Sprachen – Deutsch, Russisch,
Türkisch und Englisch – beschreibt
sie die zwölf wertvollsten Sparmaßnahmen im Haushalt, die eine
Ersparnis bis zu 500 Euro im Jahr
bringen können.
So munter-fröhlich der virtuelle
Hausmeister in der Broschüre daherkommt, so ernst ist sein Anliegen.
Denn längst nicht alle Mieter gehen
bewusst mit dem Thema Energiekosten um. Dramatik bekommt das
Thema dann, wenn Mieter abhängig sind von einem Betriebskostenzuschuss aus der Staatskasse. Denn
die haben Obergrenzen, die sich
nach der Personenzahl im Haushalt richtet. Liegen die tatsächlichen
Kosten darüber, findet der Mieter
auf seiner Jahresabrechnung eine
Nachforderung. Kann er diese nicht
zahlen, bleibt die Genossenschaft
auf den Kosten sitzen. Überall dort,
wo der Energieverbrauch eines
Haushalts zu hoch oder auffallend
Dank des Messgeräts
können die Mieter dann
selbstständig nachregeln,
mehr lüften oder mehr
heizen. Im Einzelfall
erhalten die Mieter
sogar das Angebot,
kostenlos vom Wissen
einer Energieberaterin
zu profitieren.
Weil der richtige Umgang
mit Energie nicht nur gut
für den Geldbeutel und die
Umwelt ist, sondern auch
ein wichtiger Beitrag zum
gesunden Wohnen, wird
die KWG auch in Zukunft an mehr
Service und einer aktiven Information für die Mieter festhalten. KarlWerner G. wird es freuen.
Zuhause tut gut.
54/55
Status
Die Folgen der demografischen Entwicklung
In Zukunft braucht das Wohnen mehr Service
Zusätzliche Dienstleistungen sollen Mietern das Leben erleichtern
Die demografische Entwicklung
stellt alle Vermieter vor eine große
Herausforderung: Mit zunehmenden Alter der Mieter wird es ihnen
immer schwerer fallen, notwendige Aufgaben zu erledigen. Selbst
scheinbar Einfaches wie das Herausstellen der Mülltonne wird zum
Problem, wenn die Beweglichkeit
eingeschränkt ist. Die Kreiswohnstättengenossenschaft geht als
größte Vermieterin im Norden des
Kreises Gütersloh die Herausforderung aktiv an und arbeitet gerade
an der Weiterentwicklung ihres Servicekonzepts.
Mehr Service als viele andere Vermieter
Die KWG bietet ihren Mietern
schon heute mehr Service als viele
andere Vermieter: Ein Anruf in der
Zentrale reicht, wenn’s mal irgendwo klemmt. Von dort wird einer
der drei mobilen Hausmeister rausgeschickt, um nachzuschauen und
um das Problem möglichst gleich zu
lösen. Ob eine defekte Glühbirne,
ob ein loser Fenstergriff oder eine
verstopfte Toilette – die Hausmeister bekommen dank großer Erfahrung und Werkzeug im Serviceauto
viele Probleme schnell in den Griff.
Geht es allein nicht, wird einer der
heimischen Handwerker dazugerufen. Die Hausmeister kümmern sich
täglich um die Immobilien, kontrollieren Heizungen und Fahrstühle,
tauschen Leuchten in den Treppenhäusern aus, überwachen Reparaturarbeiten. Vor dem Winter liefern
sie sogar an alle Mietshäuser Streumaterial aus und kontrollieren die
Vollständigkeit des Schneeräumgeräts. Denn Schneeräumen gehört
wie Treppenhausputzen und Müll
an die Straße stellen noch zu den
Mieterpflichten.
Service erwünscht: Wenn tägliche Pflichten nicht mehr leicht von der Hand gehen,
sind viele Mieter auf Unterstützung angewiesen.
Wie lange noch, wird sich zeigen:
„Mit zunehmendem Alter wird
es für viele unserer Mieter immer
schwerer, die üblichen Aufgaben zu
erfüllen“, weiß Lothar Breiter, Leiter
der Technischen Abteilung bei der
KWG. In manchen Häusern stellen
schon heute jüngere Nachbarn die
Mülltonne mit an die Straße, in anderen ist bereits mehr Hilfe gefragt.
Die erste Herausforderung für den
Vermieter besteht darin, dass Mieterpflichten zugleich Mieterrechte
sind. Breiter: „Wir können niemanden zwingen, für eine Putzfrau, einen Mülltonnenservice oder einen
Schneeräumdienst zu zahlen, wenn
er das noch selbst erledigen will.“
Wenn es bei den ersten Mietern eines Hauses klemmt, sind Gespräche
hilfreich, oft auch Überzeugungsarbeit gefragt.
Erstmalig Mieterreisen im
Angebot der KWG
„Mehr Service ist nicht zum Nulltarif zu haben, ist aber auch nicht
so teuer, wie viele fürchten“, weiß
Breiter. Eine breite Akzeptanz dafür,
für mehr Dienstleistungen rund ums
Wohnen monatlich einen kleinen
Obolus zu entrichten, will erst noch
erarbeitet sein. Vorstellbar ist Vieles: Schon heute lassen sich Mieter
Tag für Tag ein warmes Mittagessen
bringen, andere nutzen bereits den
Bringdienst der Apotheke oder den
Lieferservice des Kaufmanns um die
Ecke. Und auch Pflegedienste kommen bei Bedarf ins Haus. Würde
man den Einkauf zusammenlegen,
könnte manches für den Einzelnen
noch etwas billiger werden. Selbst
gegen das Alleinsein vieler Senioren ist ein Kraut gewachsen: „Wir
werden aus Anlass des Jubiläums
erstmalig Mieterreisen anbieten“,
so KWG-Vorstand Sven Eisele. Das
sind Tagesfahrten mit dem Bus, zu
der die KWG-Mieter sogar Freunde und Bekannte einladen können.
Einige der Ziele sind speziell für
Senioren entwickelt worden: Zum
Beispiel die Rundfahrt durch den
Altkreis, bei der ein Reiseleiter erklärt, was sich in den letzten Jahren
alles getan hat. Oder ein Besuch im
Kinocafé in Spenge oder im Gartenschaupark in Rietberg.
Stadt für Stadt zusammengetragen
werden. Gearbeitet wird zudem an
weiteren Dienstleistungen für die
KWG-Mieter. Der Nutzen liegt dabei auf der Hand: Wer sich rechtzeitig helfen lässt, kann länger in den
eigenen vier Wänden bleiben.
Ein Leben lang sicher in der eigenen Wohnung
„Wir meinen das sehr ernst, dass
unsere Mieter ein Leben lang in ihren Wohnungen sicher leben können. Deshalb werden wir alles daran setzen, dass der Zeitpunkt eines
Umzugs ins Altenheim so lange wie
möglich nach hinten verschoben
werden kann“, verspricht Eisele.
Welche internen und externen Services die KWG-Mieter heute schon
nutzen können, soll demnächst
Immer zur Stelle: Die mobilen Hausmeister der KWG helfen schnell und kompetent.
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Interview
KWG-Vorstand Sven Eisele
„Wir werden nach der Modernisierung einen
hochattraktiven Wohnungsbestand haben!“
Große Sanierungsphase ist schon zu zwei Dritteln geschafft
Die Verantwortung für die Wohnungsbaugenossenschaft
KWG
ruht auf den Schultern von einem
24-köpfigen Team festangestellter
Mitarbeiter. Chef ist Immobilienkaufmann und Betriebswirt Sven
Eisele. Der 45-Jährige ist seit 2006
hauptamtlicher Vorstand. Er führt
die Geschäfte und bereitet die
Beschlüsse des Aufsichtsrats vor.
Dabei muss er die Vergangenheit
kennen und die Zukunft fest im
Blick haben. Nach Zielen, Erfolgen
und Visionen fragte ihn Joachim
Kummrow.
?
Schaut man sich im Altkreis
einmal offenen Auges um,
dann hat die KWG manches
Stadtbild mitgeprägt, durch
besondere Bauten wie am
Eingang von Werther oder
dem Haller Neumarkt. Oder
durch große Siedlungen. Wie
fühlt sich das an?
Stimmt, die Väter und Mütter der
KWG trugen und tragen eine Mitverantwortung für die Entwicklung
der Stadtbilder, wobei wir unsere
Gebäude stets in enger Zusammenarbeit mit den Experten in den Rathäusern entwickelt haben und dies
auch zukünftig tun werden. Gute
Gelegenheit, dafür Danke zu sagen.
?
Die KWG hat die Hochhäuser
am Sandkamp in Halle oder
an der Mozartstraße in Steinhagen gebaut. War das ein
Fehler?
Aus heutiger Sicht ist man geneigt,
ja zu sagen. Aus damaliger Sicht
war es die richtige Antwort auf die
Bedürfnisse des Wohnungsmarktes
und ein hochattraktives Zuhause für
viele, die in beengten oder unkom-
fortablen Altbauwohnungen lebten.
Das darf man nicht vergessen. Leider sind Steine und Beton ebenso
langlebig wie unflexibel. Zumindest
verändern sich die Erwartungen der
Menschen schneller, als man einen
Wohnungsbestand anpassen kann.
?
Wie meinen Sie das?
Die Bedürfnisse unserer Mieter haben sich seit 1950 stark verändert.
Damals wurde noch jedes Haus mit
großem Garten und Stall gebaut,
damit die Menschen sich selbst versorgen konnten. Später waren vor
allem große, helle Wohnungen mit
Balkon gewünscht. Als die Menschen mehr verdienten, wollte jeder
ein eigenes Haus bauen. Zur Miete wohnen war zumindest bei uns
auf dem Land in den 70er und 80er
Jahren tendenziell weniger gefragt.
?
Sie meinen, die Erwartungen
der Mieter steigen, die gebauten Häuser bleiben aber,
wie sie sind?
Genau. Jede Immobilie kommt irgendwann in die Jahre. Und zwar
immer dann, wenn sie aufgrund des
Schnitts oder der Ausstattung nicht
mehr als modern oder zeitgemäß
gilt. Dem kann man nur gegensteuern, wenn man frühzeitig modernisiert und Wohnraum stets attraktiv hält. Diesem Streben sind aber
enge technische Grenzen gesetzt.
So kann man zwar aus einem alten
Stall einen neuen Anbau machen,
aber aus vielen kleinen viele große
Räume – das geht leider nicht.
?
1.700 Wohnungen – wie
muss ich mir die Strukturen
des KWG-Bestands vorstellen?
Fast zwei Drittel aller heute betreuten Wohnungen sind den 50er und
60er Jahren entstanden. Das sind
die, die wir heute vorrangig sanieren. Weitere 20 Prozent baute man
zwischen 1970 und 1979. Die 80er
Jahre waren ruhig, aus dieser Zeit
stammen gerade einmal 1,3 Prozent des heutigen Bestands. Anfang
der 90er Jahre wurde dann wieder
mehr gebaut. Jede siebte Wohnung
ist heute jünger als 20 Jahre.
?
Momentan entstehen zwei
Mehrfamilienhäuser für Senioren und Behinderte am Haller Bahnhof. Sonst ist es auf
dem Neubausektor doch eher
still, oder?
Das hat einen guten Grund: Seit der
Jahrtausendwende ist die Sanierung
des Altbestandes wichtigstes Projekt der KWG. Rund 50 Wohnungen pro Jahr bekamen neue Bäder,
Küchen und Böden und eine neue
Stromversorgung, dazu neue Fenster, neue Fassaden- und Dachdämmung oder sogar erstmalig Balkone.
?
Wie weit sind Sie bisher gekommen?
Von den 1.000 Wohnungen, die wir
bis 2015 energetisch sanieren wollen, sind mehr als zwei Drittel schon
geschafft – dank toller Mieter, die
die anstrengende Bauphase tapfer mitgetragen haben, dank vieler
heimischer Handwerksbetriebe und
dank eines starken Technikteams intern. Weitere 300 Wohnungen stehen noch auf dem Sanierungsplan.
Wenn alles gut läuft, werden wir bis
Ende 2015 diese große Aufgabe erledigen können.
„Gute Lagen,
bezahlbare
Mieten und
niedrige Nebenkosten werden
uns viele zufriedene Mieter
und geringe
Leerstandskosten sichern.“
?
Und dann?
Wir gehen davon aus, dass wir einen hochattraktiven Wohnungsbestand haben, wenn wir mit diesem
Programm durch sind: Gute Lagen,
bezahlbare Mieten und niedrige
Nebenkosten werden uns viele zufriedene Mieter und geringe Leerstandskosten sichern.
?
Dann sind Ihre Baumanager
arbeitslos?
Die Aufgabe der laufenden Modernisierung bleibt uns auf Dauer:
Wir werden auch in Zukunft rund
1,5 bis 2,5 Mio. Euro pro Jahr in
den Wohnungsbestand investieren
müssen. Aber wir werden auch über
Neubauten nachdenken. Mit ganz
viel Augenmaß, mit ausreichend
Eigenkapital und auf den richtigen
Grundstücken.
?
Ist die Mietwohnung bei uns
auf dem Land nicht eher ein
Auslaufmodell?
Im Gegenteil, die Familien sind
längst nicht mehr so fest gefügt
wie früher. Nur noch selten findet
man mehrere Generationen unter
einem Dach, die Zahl der Scheidungen nimmt weiter zu, immer mehr
Menschen wollen oder müssen alleine leben. Schon in den letzten
Jahren war der Bedarf höher, als der
private Wohnungsmarkt abdecken
konnte. Wir wollen nicht nur weiter
bauen, wir werden es tun müssen,
um auch künftig alle Wohnbedürfnisse so gut es eben geht erfüllen zu
können. Und wir werden verstärkt
darüber nachdenken müssen, wie
wir es unseren Mitgliedern künftig
erleichtern, so lange wie möglich in
den eigenen vier Wänden wohnen
bleiben zu können. Aber das ist ein
anderes Thema.
?
Also ist das 75-jährige Jubiläum nur ein Haltepunkt auf einem niemals endenden Weg?
Ja, schön ausgedrückt. Die Aufgabe, allen Menschen ein sicheres Zuhause zu geben, bleibt. Auch wenn
sie sich in vielen Details verändern
wird. Aber das zu gestalten machte ja nicht nur unseren Vorgängern
und uns viel Arbeit, sondern auch
ganz viel Freude.
Zuhause tut gut.
Wir gratulieren zum 75-jährigen Jubiläum!
WSM
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0 54 25 - 32 4
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Bundesstraße 9
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Herzlichen
Glückwunsch
zum Jubiläum
Ab 1. November 2010 bekommen
Sie unseren Winterrabatt!
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Jahnstraße 26
33803 Steinhagen
Telefon 0 52 04 / 46 89 · Fax 0 52 04 / 80 04 85
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Impressum
Danke
Die Kreiswohnstättengenossenschaft
Halle (Westf.) eG bedankt sich bei
allen Beteiligten, die an dieser Jubiläumsbroschüre anlässlich des 75.
Geburtstages mitgearbeitet haben.
Allen voran gilt unser Dank unserem ehemaligen Vorstandsmitglied
Joseph Siemens, dessen akribische
Aufzeichnungen der Geschichte der
KWG die Grundlage dieses Magazins bilden. Ohne seine gesammelten Text- und Bilddokumente und
seine aufgeschriebenen Erinnerungen wären viele wichtige Details
aus der Geschichte der KWG wohl
für immer im Verborgenen geblieben. Allen, die noch mehr über unseren historischen Hintergrund und
unsere Entwicklung wissen wollen,
sei die frisch erschienene „Chronik
der
Kreiswohnstättengenossenschaft. 1936 – 2011“ von Joseph
Siemens empfohlen, die seit einigen
75 Jahre KWG:
1936 – 2011
Herausgeberin:
Kreiswohnstättengenossenschaft
Halle (Westf.) eG
Kättkenstraße 33
33790 Halle (Westf.)
Telefon 05201 8157-0
Fax 05201 8157-30
www.kwg-halle.de
Tagen druckfrisch in unserer Zentrale an der Haller Kättkenstraße ausliegt und zum Preis von 9,50 Euro
erworben werden kann.
Ein herzliches Dankeschön gilt auch
unseren Mietern, die sich gerne
bereiterklärt haben, unseren Fotografen ihre Wohnungstür zu öffnen
und dieses Magazin mit interessanten Geschichten bereichert haben.
Auch den Vertretern aus Politik und
Wirtschaft sei an dieser Stelle noch
einmal für ihre Unterstützung bei
unserer Umfrage gedankt. Weitere
wertvolle Hilfe haben wir von den
heimischen Tageszeitungen Haller
Kreisblatt und Westfalen-Blatt erhalten, die uns Einblick in ihre Archive gewährt haben und uns mit
Bildmaterial versorgt haben.
nehmen, dieses Magazin mit ihren
Anzeigen zu bereichern. Ohne ihre
Unterstützung wäre die Finanzierung eines solchen Projektes kaum
möglich gewesen. Dafür noch einmal herzlichen Dank.
Last but not least bedanken wir
uns beim Haller KonText-Kontor,
das uns bei der Umsetzung dieses
Magazins und des gesamten KWGJubiläums mit Rat und Tat begleitet
hat und auch für die grafische und
redaktionelle Umsetzung dieses
Magazins verantwortlich zeichnet.
Allen Beteiligten gilt unser herzlicher Dank.
Sven Eisele (Vorstand)
Begeistert hat uns auch die große
Bereitschaft der heimischen Unter-
Elke-Maria Hardieck
(Aufsichtsratvorsitzende)
V.i.S.d.P.:
Sven Eisele
Geschäftsführer
Kreiswohnstättengenossenschaft
Halle (Westf.) eG
Auflage:
2.000 Stück
Redaktion:
KonText – Kontor für Marketing
und Öffentlichkeitsarbeit GmbH
Albert-Schweitzer-Str. 3
33790 Halle (Westf.)
www.kontext.info
Fotoquellen:
Haller Kreisblatt, Westfalen-Blatt,
Freie Presse, Joseph Siemens, KWG
Unser Engagement.
Gut für die Menschen.
Gut für die Region.
 Kreissparkasse
Halle (Westf.)
 Stadtsparkasse
Versmold
Wir übernehmen Verantwortung. Seit unserer Gründung ist dies ein fester Bestandteil unserer Unternehmensgrundsätze.
Darüber hinaus engagieren wir uns für eine funktionierende Wirtschaft, für das soziale und kulturelle Leben, für die Bildung
und den Sport. Dadurch eröffnen wir vielen Menschen die Chance auf Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Mit unseren
Geschäftsstellen in Borgholzhausen, Halle, Steinhagen, Versmold und Werther sind wir die stärksten Finanzdienstleister der
Region. Weitere Informationen finden Sie auch im Internet unter www.kskhalle.de und www.stadtsparkasse-versmold.de
www.kwg-halle.de

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