Ebenfalls von Frank Schätzing im Hörverlag erschienen

Transcription

Ebenfalls von Frank Schätzing im Hörverlag erschienen
Ebenfalls von Frank Schätzing im Hörverlag erschienen:
Nachrichten aus einem
unbekannten Universum
Inszenierte Lesung
Limit
Gekürzte Lesung
Tod und Teufel
Hörspiel
Audio-CD: ISBN 978-3-86717-532-6
mp3-CD: ISBN 978-3-86717-580-7
ISBN 978-3-86717-321-6
ISBN 978-3-86717-636-1
Mordshunger
Lesung mit Musik
Der Puppenspieler
Vollständige Lesung
Ein Zeichen der Liebe
Vollständige Lesung
ISBN 978-3-86717-474-9
ISBN 978-3-86717-473-2
ISBN 978-3-86717-233-2
2/3
Hörspielbearbeitung: Frank Schätzing
Regie und Musik: Loy Wesselburg / Frank Schätzing
CD 1
Laufzeit ca. 76 Minuten
CD 3
Laufzeit ca. 78 Minuten
CD 5
Laufzeit ca. 70 Minuten
CD 7
Laufzeit ca. 70 Minuten
CD 9
Laufzeit ca. 68 Minuten
CD 2
Laufzeit ca. 73 Minuten
CD 4
Laufzeit ca. 76 Minuten
CD 6
Laufzeit ca. 73 Minuten
Aufnahme und Mischung: Niklas Richter
Schnitt: Niklas Richter, Dario Albiez, Michael Beneken
Sound-Design: Nico Rebscher, Dario Albiez, Niklas Richter, Loy Wesselburg
Geräusche: Dieter Hebben
Produktion: Loy Production Köln im Auftrag des Hörverlags 2004
Fotografie: Paul Schmitz, Köln
CD 8
Laufzeit ca. 73 Minuten
CD 10
Laufzeit ca. 66 Minuten
Um Ihnen den Wiedereinstieg zu erleichtern,
haben wir ca. alle fünf Minuten einen Track gesetzt.
Der Hörverlag
© 2004 Verlag Kiepenheuer & Witsch GmbH & Co.KG, Köln
P
© + Der Hörverlag GmbH, München 2004/2006
Alle Urheber- und Leistungsschutzrechte vorbehalten. Kein Verleih! Keine unerlaubte Vervielfältigung,
Vermietung, Aufführung, Sendung! • 10 CD • STEREO • Gesamtlaufzeit ca. 723 Minuten
Der Hörverlag 2004 • ISBN 978-3-89940-821-8
Horror im Kinderbecken
26. Juni 2004. Wir sind nass, müde und hungrig. Seit Anfang April verfilmen
wir nun den Schwarm. Nein, nicht fürs Kino. Für die Ohren.
Im Verlauf eines denkwürdigen Frühstücks – Claudia Baumhöver vom
Hörverlag, Loy Wesselburg und ich – hatten wir beschlossen, den Schwarm auf
10 CDs als Hörspiel rauszubringen. 10 CDs! Das klang nach viel. Ich begab
mich an die Kürzungen, überschlug, wie viele von den silbernen Dingern man
eigentlich brauchen würde, um das Buch komplett vorzulesen, und kam auf 45!
Vorübergehend wurde mir schwarz vor Augen. Ich musste mein Buch auf ein
knappes Viertel runterkürzen! Und das war erst der Anfang eines Abenteuers,
von dem ich noch nicht weiß, wo es heute, am 26. Juni, enden wird.
Es ist nun mal so: Das Gehör folgt eher der Dramaturgie von Spielfilmen als der
des gedruckten Worts, und Filme sind kürzer als Bücher. Beim Lesen hat man
tausend Stimmen im Kopf, ein Vorleser hingegen hat nur eine, und die kann
schnell ermüden. Also arbeiten wir mit zwei Dutzend Stimmen, Topbesetzung,
versteht sich, mit Soundeffekten und Musik, und aus dem 1000-Seiten-Wälzer ist
ein handliches Hollywood-Drehbuch geworden, eine völlig neue Fassung.
10.00 Uhr, „Loy Production.“ Studioräume. Besprechung mit der sechsköpfigen
Crew und drei Kannen lebensgefährlich starkem Kaffee. Loy rüstet sich zum
Rendezvous mit Samantha Crowe, um der Dame ein musikalisches Thema auf
den Leib zu komponieren, Nico wird vom Sounddesignplatz geräuschvoll in
3000 Meter Tiefe tauchen, ich starte den Tag mit Sprachregie. Schnitt, Mischen,
jeder geht auf Posten, und die MS „Loy Production“ sticht einmal mehr in See.
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10.30 Uhr. Jack Nicholson kommt, gleichzeitig mit Dustin Hoffman und
Anthony Hopkins. Sie alle betreten das Studio in Gestalt ihrer deutschen
Stimme. Joachim Kerzel sieht keinem der drei ähnlich, klingt aber so. Sigur
Johanson wird lebendig mit dem Timbre millionenschwerer Gagen und diverser
Oskars, während ihm Loy einen gigantischen Tsunami auf den Hals hetzt. Herr
über tausend Sounddateien, türmt er 30 Meter hohe Wellen aufeinander, in
deren Dröhnen Jack Nicholson „Zum Helikopter!“ schreien muss. Oder war‘s
Anthony Hopkins? Toningenieur Niklas, 1. Offizier für Sprachaufnahmen,
meint, Harvey Keitel rausgehört zu haben. Ach ja. Den spricht Kerzel auch.
14.00 Uhr. Ich schlage vor, in Kanada ein Päuschen einzulegen, weil‘s da
ruhiger ist: nur ein Gespräch, in dessen Verlauf eine Tür auf- und zugeht. Für
die Tür kommt der Geräuschemacher, und er hat wahrhaftig eine Tür dabei!
30 cm hoch, mit einer Klinke und quietschenden Scharnieren ausgestattet,
verdankt sie ihre Existenz einzig dem Zweck, so lange auf und zugemacht zu
werden, bis uns der Sound gefällt. Nach einer Stunde quietschen auch unsere
Ohren. Der Mann bläst ein Kinderplanschbecken auf. Wozu bloß? Ich verziehe mich auf leisen Sohlen nach nebenan und komponiere ein beschauliches
Hörnerthema für Vancouver Island und Leon Anawak. Gerade mische ich
Flöten und Walgesänge hinein, als Loy erscheint und sagt, wir müssten alle
sterben.
Zum Sterben gehen wir in den Aufnahmeraum, postieren uns um die Mikros
und schreien, was das Zeug hält, weil sich drehbuchgemäß ein Buckelwal auf
uns zu stürzen hat. Es kracht und scheppert. Eine unserer Heldinnen soll von
einem Orca unter Wasser gezogen und böse gebissen werden, infolgedessen sie
das Leben lässt. Je authentischer, je lieber. Der Geräuschemacher weist stumm
und nicht ohne ein genüssliches Funkeln in den Augen auf das volle Planschbecken, und unsere Sprecherin geht baden. Auch wir anderen sind aufgefordert,
in dem fatalen Becken ums Überleben zu kämpfen, tun es effektvoll und um uns
schlagend, und der Geräuschemacher ist zufrieden.
18.30 Uhr. Loy muss schleunigst ins Hirn von General Judith Li, die einem
imperialistischen Wahn verfallen ist und meinen sonst so sanftmütigen Freund
zu abgrundbösen Klängen inspiriert, passend zu Frauke „Li“ Poolmans
maliziösem Charme. Jack Nicholson, Harvey Keitel, Sir Anthony Hopkins
und Dustin Hoffman sind klugerweise einen trinken gegangen und mussten
darum nicht ins Becken. Ich frage mich, was passieren würde, wenn die alle
im selben Film mitspielten, als Niklas mich dazu verdonnert, meinen Jack
Vanderbilt neu zu sprechen. Der Mann sei Amerikaner. Niklas hat meinen
rheinischen Singsang rausgehört und konstatiert, der Weltuntergang sei keine
Rosenmontagssitzung. Wo er Recht hat, hat er Recht.
22.00 Uhr. Etliche Schlachten geschlagen. Noch allerdings steht Loy und mir
der schlimmste Kampf bevor. Das Duell gegen Manfred Zapatka, unseren
Erzähler. Der hat eine wunderbare Charakterstimme mit einem ganz eigenen
Rhythmus, zu dem unglücklicherweise kein anderer Rhythmus passen will. Wir
wollen aber, dass er zu Musik liest! Die halbe Nacht versuchen wir Zapatka mit
allen möglichen Beats auszutricksen und kommen erst am frühen Morgen auf
die glorreiche Idee, es mit Streicherteppichen zu versuchen. Bingo!
02.45 Uhr. Aus winzigkleinen Augen blinzeln wir uns zu. Irgendwas vergessen?
Bestimmt. Na, morgen ist auch noch ein Tag. Da müssen wir Killerkrabben auf
New York loslassen. Wir sind nass, müde und hungrig. Aber glücklich!
Frank Schätzing
Sprecher
Erzähler Manfred Zapatka
Judith Li Frauke Poolman
Samantha Crowe Mechthild Großmann
Sigur Johanson Joachim Kerzel
Leon Anawak Stefan Gebelhoff
Karen Weaver Ulrike C. Tscharre
Jack Greywolf Thomas Balou Martin
Alicia Delaware Silke Haupt
Gerhard
Bormann Matthias Leja
Tina Lund Sabina Valkieser
Mick Rubin Ralph Morgenstern
Salomon Peak Klaus Nierhoff
Jack Vanderbilt Frank Schätzing
Sue Oliviera Claudia Mischke
Susan Stringer Freya Trampert
Tom Shoemaker Thomas Friebe
sowie Volker Büdts, Axel Gottschick, Wolfgang Lüchtrath, Volker Risch,
Volker Wolf, Simone Standl u. v. a.
Musiker
Sopran
Bassflöte
Saxophon
Uillean Pipes,
Tin Whistle
Gitarre
Keyboards, Programming,
Barbara Mertin
Michael Niesemann
Nico Rebscher
Uwe A.O. Heinlein
Loy Wesselburg/Frank Schätzing
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Frank Schätzing
geboren 1957 in Köln, Studium der
Kommunikation, Creative Director in der
internationalen Agentur Networks, Mitbegründer
der Kölner Werbeagentur INTEVI, Musiker
und Musikproduzent, debütierte 1995 mit dem
historischen Roman Tod und Teufel. Nach einer Reihe
von Krimis und Kurzgeschichten folgte 2000 – von
der Presse hochgelobt – der Politthriller Lautlos. Der
Schwarm, Schätzings fünfter Roman, wurde
u. a. nach England, Spanien, Italien, Brasilien und
in die USA verkauft. Die Filmrechte gingen an
Uma Thurman und die deutschen Produzenten Ica
und Michael Souvignier; die Drehbuchadaption
schreibt Oscarpreisträger Ted Tally (Das Schweigen
der Lämmer). 2006 landete Schätzing mit Nachrichten
aus einem unbekannten Universum und 2009 mit Limit
erneut Bestsellererfolge. Frank Schätzing, 2002 mit
dem KölnLiteraturpreis ausgezeichnet, lebt und
arbeitet in Köln.
Loy Wesselburg
geboren 1960 in Miltenberg am Main,
Studium an der Musikhochschule Köln.
1998 bis 2000 Projektaufenthalte u. a.
in Los Angeles. Heute hat er in Köln seine eigene
Musikproduktion „Loy Production“ und komponiert Filmmusik für TV-Serien wie „Tatort“,
Kinofilme wie „Die Sieger“ (Regie: Dominik Graf,
1994) und Fernsehfilme, so z. B. „Schicksalsspiel“
(Regie: Bernd Schadewald, 1993).
Als Soundregisseur berät er Sender wie den
WDR und Disney-Skandinavien und konzipiert
akustische Sendedesigns. So erhielten über 20
TV-Sendungen in den letzten zwei Jahren eine
Titelmusik aus seiner Feder.
Loy Wesselburg erhielt bedeutende Awards und
Preise und ist als Dozent für Filmmusik und
Sounddesign an Medienhochschulen tätig.
8/9
Manfred Zapatka
geboren 1942 in Bremen, erhielt seine
Ausbildung an der Westfälischen
Schauspielschule. Ab 1965 hatte er zunächst
Engagements in Freiburg und Essen, dann u. a.
am Württembergischen Staatstheater in Stuttgart,
an den Münchner Kammerspielen und an der
Schaubühne Berlin.
Bekannt wurde Manfred Zapatka durch zahlreiche Fernsehserien und Filme, wie z.B. „Tatort“,
„Der Alte“ oder „Rivalen der Rennbahn“, die
Fernsehdokumentation „Todesspiel“ (1997) von
Heinrich Breloer oder Romuald Karmakars Film
„Das Himmler-Projekt“ (2000).
Mit Karmakar arbeitete er auch in dem Hörspiel
„Das Warheads-Oratorium” (BR 1997).
Weiterhin wirkte er unter anderem in dem
Hörspiel „Rosa – Die Akte Rosa Peham“ (BR/
WDR 2001; erschienen bei intermedium records)
sowie in „Der Steppenwolf“ von Hermann Hesse
mit, das im Hörverlag erschienen ist.
Seine Interpretation von Homers „Ilias“ in
der Übersetzung von Raoul Schrott (HR/
Deutschlandfunk 2008) wurde als bestes Hörspiel
2008 gefeiert.
10/11
joachim Kerzel
1941 in Oberschlesien geboren, erhielt seine
Ausbildung an der Hochschule für Musik und
Theater in Hannover. Nach ersten großen
Theaterrollen Ende der sechziger Jahre folgten
bald auch erste TV-Auftritte.
Der Schauspieler und Regisseur Joachim Kerzel
ist aber auch ein gefragter Synchronsprecher,
der Hollywoodgrößen wie Jack Nicholson,
Anthony Hopkins, Dustin Hoffman,
Harvey Keitel, Dennis Hopper, Jean Paul
Belmondo oder Bill Cosby seine Stimme leiht.
Joachim Kerzel wurde im November 2003
mit dem „Deutschen Preis für Synchron“
ausgezeichnet.
Mechthild Großmann
Schauspielerin, wurde 1948 in Münster geboren.
Sie stand bereits unter anderem auf der Bühne
des Staatstheaters Stuttgart, des Schauspielhauses
Bochum und des Schauspiels Köln und arbeitet seit 30 Jahren mit Pina Bausch zusammen.
Sie ist auch seit 1979 zunehmend im deutschen
Fernsehen und Kino zu sehen, so beispielsweise 1979 in Rainer Werner Fassbinders „Berlin
Alexanderplatz“ oder in „Nirgendwo in Afrika“
(2001, Regie: Caroline Link). Nach Gastauftritten
in Fernsehserien wie „Rosa Roth“ oder „Adelheid
und ihre Mörder“ ist sie seit 2002 als Staats­
anwältin Wilhelmine Klemm fester Bestandteil des
„Tatort“ Münster.
Mechthild Großmann wohnt derzeit in Hamburg.
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