Erfolgreich im Elektrohandwerk (3)
Transcription
Erfolgreich im Elektrohandwerk (3)
BETRIEBSFÜHRUNG Erfolgreich im Elektrohandwerk (3) Ziele Setzen und erreichen Vor wenigen Wochen wurde der Deutsche Unternehmerpreis Elektrohandwerk an drei erfolgreiche Unternehmer verliehen. Doch natürlich gibt es davon noch sehr viel mehr im Land. Wir stellen in den folgenden Ausgaben von »de« diejenigen Unternehmer vor, die sich für die Endrunde des Wettbewerbs qualifizieren konnten. Sie alle sind erfolgreich im Elektrohandwerk tätig und haben eine hervorragende Unternehmerpreis-Bewerbung eingereicht. Auf einen Blick Erfolgreiche Elektrohandwerker haben sich für den Deutschen Unternehmerpreis Elektrohandwerk 2014 beworben und haben bei Erfüllung der Kriterien die Endrunde des Wettbewerbs erreicht Ein hohes Qualitätsbewusstsein und die transparente Unternehmensführung sind wichtige Merkmale, welche die Arbeit aller erfolgreichen Elektrohandwerksbetriebe auszeichnen Fortsetzung aus »de« 11.2014, S. 70 J Quelle: Roland Lüders ung, dynamisch und vernetzt – so lässt sich das Wirken von Elektromeister Marcel Reinecke aus Simmerath kurz und prägnant beschreiben (Bild 1). Der Einzelunternehmer hat sich auf Nischenmärkte spezialisiert und beherrscht hier eine Vielzahl von innovativen Technologien. Er arbeitet in einem festen Team von Mitarbeitern, die sämtliche Arbeiten anhand von Checklisten auf einem hohen Qualitätsniveau umsetzen. Ein hoher Bild 2: Thomas Haus (rechts) und sein Kaufmännischer Leiter Sebastian Pfüger haben die Kennzahlen im Griff und achten auf die Rentabilität 66 Quelle: Roland Lüders Bild 1: Marcel Reinecke bringt sein Fachwissen mit ausgefallenen Akquiseideen in erstklassige Märkte und begeistert anspruchsvolle Kunden Qualitätsstandard ist M. Reinecke besonders wichtig, da er zu 100% für Privatkunden arbeitet und die meisten davon im gehobenen Marktsegment angesiedelt sind. Werden die Aufträge etwas größer, nutzt Reincke ein Netzwerk von verlässlichen Nachunternehmern oder Kooperationspartnern um seine Aufträge zu erfüllen. So errichtet sein Team u.a. gemeinsam mit einem Dachdecker Photovoltaikanlagen für einen großen Lebensmittel-Discounter. An Ausschreibungen beteiligt sich Reinicke grundsätzlich nicht. Er bietet seinen Kunden das Besondere an und begeistert mit Multiroomsystemen, Lichttechnik und Gebäudeautomation. Der junge Elektromeister ist Mitglied der Elektroinnung Aachen und findet es wichtig, dass sich die Branche auch in Zukunft aktiv vernetzt und für ihre Interessen kämpft. Neue Kunden verlangen neue Wege. So bietet M. Reinecke sein Know-how in hochwertiger Elektroinstallation auch auf Bootsmessen an und er arbeitet mit einem Illuminationskünstler zusammen, um seine Lichtkompentenz bei interessierten Kunden ins Gespräch zu bringen. Als Folge davon gibt es auch schon mal exotische Aufträge zu realisieren, u.a eine Villa in Moskau oder ein Projekt in Abu Dhabi. Mit seiner Bewerbung für den Deutschen Unternehmerpreis Elektrohandwerk hat Reinecke die Jury sehr beeindruckt. Das Erreichen des Endrunde ist für ihn auch ein stückweit Motivation, seinen Weg fortzusetzen und mit exzellentem Fachwissen, vor allem in der Gebäudeautomation, erstklassige Kunden zu gewinnen und zu halten. Dabei wird er auch in Zukunft deutschlandweit aktiv sein und wenn es sein muss auch draüber hinaus. Bodenständig zum Erfolg Die Heimatverbundenheit merkt man Thomas Haus schon nach wenigen Gesprächsminuten an. Als erfolgreicher Elektrohandwerksunternehmer ist er heute Sponsor des Fußballvereins, wo er noch bis vor wenigen Jahren selbst aktiv war. Er ist in seinem Heimatort Gau-Algesheim sehr bekannt und eide 12.2014 nen guten Ruf gilt es permanent zu untermauern. Als sich der Elektromeister vor 15 Jahren als Einzelunternehmer in einer alten Metzgerei im Stadtzentrum niederließ, hatte er klare Ziele: Mit hochwertiger Qualitätsarbeit und exzellentem Service Kunden gewinnen und langfristig halten. Mit diesem Ansatz ist sein Unternehmen nachhaltig gewachsen. Während die ersten fünf Jahre noch im Nebenerwerb verliefen, folgte 2008 bereits ein Neubau und der Umzug ins Gewerbegebiet. Hier führt er heute einen erfolgreichen Elek trohandwerksbetrieb mit 16 Mitarbeitern. Gemeinsam mit seinem Kaufmännischen Leiter Sebastian Pflüger (Bild 2) hat Haus die betriebswirtschaftlichen Kennzahlen im Griff. So werden u.a. Aufträge täglich abgerechnet und die monatlichen Umsatzziele wöchentlich überwacht. Das Führen mit Zahlen wird ergänzt durch ein faires Verhältnis zu den Mitarbeitern. Eine lückenlose Dokumentation sorgt für eine leistungsrechte Entlohung und Überstunden werden ausbezahlt. Größter Kunde ist eine Wohnungsgesellschaft, da kommt dem Projektmanagement eine wichtige Rolle zu. Eine Vielzahl von kleineren Gewerbekunden stellen jedoch auch Herausforderungen kleinteiliger Art. Hier gilt es durch Organisation und klare Prozesse den Durchblick und die Rentabilität im Auge zu behalten. Wichtig ist für Haus die Berufsausbildung. Jeder Azubi absolviert vor Ausbildungsbeginn ein Praktikum von mindestens zwei Wochen. Ist einer junger Mensch dann im Team, wird er umfassend unterstützt. So ermöglicht T. Haus seinen Azubis beispielsweise eine intensive Prüfungsvorbereitung. Dafür wurde ein eigener Raum im Unternehmen geschaffen und eine spezielle Schulung gebucht. Auch an die Nachfolge wird bereits gedacht. Der Sohn des Elektromeisters beginnt demnächst mit der Meisterausbildung. Quelle: Roland Lüders BETRIEBSFÜHRUNG Bild 3: Werner Henkel und sein Team empfangen Kunden im eigenen Ladgeschäft mit viel Sympatie und einem breiten Angebot Die ehrliche Art, sein Unternehmen zum Erfolg zu führen, war für die Jury ein wesentliches Kriterium, Thomas Haus in die Endrunde des Wettbewerbs zu schicken. Damit gehört er 2014 zu den besten Elektrohandwerksbetrieben Deutschlands. Sympatisch und kompetent Als Zugereister hat man es oft nicht einfach und in Ostfriesland gilt dieses Motto wohl erst recht. Aber trotzdem hat Werner Henkel den Umzug vom Ruhrgebiet nach Krummhörn bei Emden nie bereut. Als er 2006 in die kleine Stadt in Ostfriesland zog und einen Elektrohandwerksbetrieb mit Ladengeschäft übernahm, hatte Elektromeister Henkel klare Vorstellungen von seinen Zielen. Er wollte sein Geschäft auf eine breite Grundlage stellen, um Abhängigkeiten von einzelnen Kunden oder Marktsegmenten zu vermeiden. Schließlich war er davor bereits zehn Jahre im Ruhrgebiet als Elektromeister selbständig und hatte entsprechende Erfahrungen gesammelt. So hat er sich manchmal auch gegen schnelles Wachstum entschieden, um Infos Preisverleihung Der Deutsche Unternehmerpreis Elektrohandwerk 2014 wurde am 31. März 2014 auf der Messe Light + Building in Frankfurt am Main durch die Redaktion »de« verliehen. Kontakt Die Redaktion »de« erreichen Sie telefonisch unter (089) 21 83 - 89 81. Weitere Informationen und Kontaktmöglichkeiten finden Sie unter: www.elektro.net/upe Sponsoren Der Deutsche Unternehmerpreis Elektrohandwerk 2014 wird unterstützt von die Zukunft der neuen Firma nicht zu gefährden. Früh hat er beispielsweise Photovoltaikanlagen errichtet und rüstet heute Anlagen mit Solarstromspeicher aus. Aber er hat sich nie ganz und gar dem PV-Boom verschrieben. Der gesunde Mix und ein hohes Qualitäts- und Servicelevel zeichnen das Unternehmen Henkel Elektrotechnik heute aus. Als e-masters-Fachbetrieb nutzt er natürlich die vielfältigen Möglichkeiten seiner Marketingkooperation, um sein Ladengeschäft modern und ansprechend zu gestalten. Wer sein Geschäft betritt, wird dann auch sympatisch und vor allem von jungen und engagierten Mitarbeitern empfangen (Bild 3). Der Nachwuchs liegt Werner Henkel sehr am Herzen. Stolz ist er darauf, dass er mit Merle auch eine junge Frau unter seinen Azubis hat, die den Beruf des Elektronikers für Gebäude- und Energietechnik erlernt. Der Elektrohandwerksbetrieb mit seinen neun Mitarbeiter arbeitet profitabel und zukunftsorientiert. Dass die Zahlen stimmen und die Prozesse immer wieder optimiert werden, dabei hilft auch die Branchensoftware »Powerbird«, die Henkel seit Jahren im Einsatz hat. Aktuelle Wachstumsfelder sind neben Energiespartechnik die Video- und Sicherheitstechnik. Viele Ferienhausbesitzer, die ein Domizil in Ostfriesland haben, wollen dieses sichern und investieren in entsprechende Anlagen. Dass die Sicherheit auch aus der Ferne überwacht werden kann, dafür sorgt Werner Henkel mit der Anbindung an KNX und andere Smart-Home-Systeme. Autor Dipl.-Kommunikationswirt Roland Lüders Redaktion »de« www.elektro.net 67