Handy-Strahlung_ SAR

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Handy-Strahlung_ SAR
Handy-Strahlung/ SAR-Werte
Moderne Funknetze erfüllen zunehmend die wachsenden Bedürfnisse vieler Menschen nach Kommunikation. Mit
Hilfe hochfrequenter elektromagnetischer Felder werden nicht nur Telefonate, sondern auch Internetdaten, Musik,
Unterhaltung und andere Informationen übertragen.
Um eine flächendeckende Versorgung mit mobilen Funkanwendungen zu erreichen, werden die Gebiete in
sogenannte Funkzellen gegliedert, die jeweils von ortsfesten Funksendeanlagen versorgt werden. Diese
kommunizieren mit Hilfe elektromagnetischer Felder mit den mobilen Endgeräten in den Zellen (z.B. mit Handys).
Die abgestrahlte Leistung der Anlagen richtet sich u.a. nach der Größe der jeweiligen Funkzelle und der Anzahl der
Personen, die gleichzeitig telefonieren. Heute existiert vor allem in Städten eine gut ausgebaute Versorgung im
Mobilfunk mit kleinzelligen Netzen. Größere Übertragungskapazität erfordert die UMTS-Technik (Universal Mobile
Telecommunication System).
Die Intensität der hochfrequenten elektromagnetischen Felder im Alltag nimmt durch den rasanten flächendeckenden
Ausbau neuer Funksysteme zu. Damit gewinnen auch Strahlenschutz-Maßnahmen immer mehr an Bedeutung. Das
Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) befasst sich seit Beginn der Entwicklung intensiv mit diesem Thema. 1997
wurden in Deutschland Grenzwerte für ortsfeste Funksendeanlagen in der "Verordnung über elektromagnetische
Felder" auf der Grundlage des Bundesimmissionsschutzgesetzes (26. BImSchV) rechtlich verankert.
Die Grenzwerte greifen Empfehlungen der "Internationalen Kommission zum Schutz vor nichtionisierender Strahlung"
(ICNIRP) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf. Auch die Europäische Union stützte 1999 ihre
Ratsempfehlung auf die internationalen Empfehlungen (1999/519/EC). Zur Zeit gibt es bei Einhaltung der
Grenzwerte keine wissenschaftlichen Beweise für gesundheitsschädliche Wirkungen.
In einigen wissenschaftlichen Publikationen gibt es allerdings Hinweise auf biologische Wirkungen, die den
Gedanken der Vorsorge nahe legen. Nach allem, was bisher bekannt ist, ist ein eventuell vorhandenes
gesundheitliches Risiko zwar gering, könnte jedoch durch den flächendeckenden Einsatz neuer Funktechnik viele
Menschen betreffen.
Das BfS setzt sich aus diesem Grund für Maßnahmen ein, die eine Reduzierung eines möglichen Risikos bewirken
können. Geeignet sind Maßnahmen zur Verringerung der Intensität oder zur Verkürzung der Dauer der Exposition.
Auch weitere Forschung und umfassende Information zum Thema dienen der Vorsorge. Dort, wo sich viele
Menschen dauerhaft aufhalten, insbesondere in Schulen, Kindergärten, Krankenhäusern und ähnlichen
Einrichtungen, soll die Einwirkung durch hochfrequente elektromagnetische Felder ("Exposition") möglichst gering
sein. Entscheidend ist dafür nicht allein der Standort einer Funksendeanlage, sondern die tatsächliche Intensität der
Strahlung ("Exposition") für die Menschen.
Warum Vorsorge?
In der Öffentlichkeit wird kontrovers über weitere gesundheitsschädliche Effekte diskutiert. Aus einigen Publikationen
ergeben sich Hinweise auf Wirkungen der elektromagnetischen Felder des Mobilfunks, die nichtthermischer Art sind.
So wurden bei Intensitäten, wie sie beim Telefonieren mit dem Handy zulässig sind, u.a. Effekte bei bestimmten
Schlafsituationen bzw. ungeklärte Reaktionszeit-Änderungen beobachtet. Eine gesundheitliche Gefährdung, die eine
Senkung der Grenzwerte rechtfertigen würde, lässt sich daraus aber derzeit nicht ableiten - wegen der
ungesicherten Datenlage, fehlender Reproduzierbarkeit von Studien oder der ungeklärten Dosis-WirkungsZusammenhänge. Sie rechtfertigen jedoch Vorsorgemaßnahmen und machen weitere Forschung auf diesem Gebiet
notwendig.
Wer prüft die Sendetürme?
Bei Funktürmen und Sendemasten ist der Betreiber für die Einhaltung der gesetzlichen Grenzwerte verantwortlich.
Er hat für jede einzelne Anlage eine Standortbescheinigung bei der Regulierungsbehörde für Telekommunikation
und Post (RegTP) zu beantragen. Anlagen mit 10 Watt Spitzenleistung und mehr dürfen nur dann in Betrieb
genommen werden, wenn die in Deutschland geltenden Grenzwerte eingehalten werden. Die RegTP weist für jeden
Standort einer Sendefunkanlage einen individuellen Sicherheitsabstand aus. In die Bestimmung des
Sicherheitsabstandes werden von der RegTP sowohl neu geplante Anlagen als auch bereits vorhandenen
Funkanwendungen sowie in der Umgebung befindliche Sender einbezogen.
Außerhalb des Sicherheitsabstandes sind gesundheitsschädliche Wirkungen durch hochfrequente Abstrahlungen
vom Funkturm nicht zu erwarten, auch nicht für Schwangere, Kranke und Kinder. Allgemein liegt der
Sicherheitsabstand bei reinen Mobilfunksendern (in Abstrahlrichtung der Antenne) in der Größenordnung von
wenigen Metern. Auch für UMTS-Frequenzen gibt es bereits gesetzliche Grenzwerte, deren Einhaltung von den
Betreibern dieser neuen Technologie in jedem Fall nachzuweisen ist.
Weitere Informationen zum Standortverfahren sind auf den Reg TP-Internetseiten erhältlich:
Internet: http://www.regtp.de.
ABC der Funksysteme
Übertragungssystem
D-Netz
seit 1992, erstmals
digitalisierte
Sprachsignale,die
Verbindung in einer
Funkzelle wird über
Zeit-schlitze
im
verwen-deten
Frequenz-kanal
identifiziert
E-Netz
seit 1994, ,ebenfalls
"Zeitschlitzverfahren".
UMTS
Aufbau
seit
2000;
multimediafähig,
Identifizierung
über
individuelle
Codes,
Nachricht wird beim
Sender verschlüsselt,
ist nur vom Empfänger
zu entschlüsseln
Richtfunk
Gesprächsvermittlung
und
Registrierung
zwischen
Basisstationen
und
Funknetzen
untereinander
DECT
(Digital
Enhanced
Cordless Telephone):
digitales System für
schnurlose Telefone
Bluetooth
FunkDatenübertragung bis
zu etwa 100 m (z.B.
drahtlose Verbindung
von
Drucker
oder
Tastatur
zum
PC,
drahtlose
Luftdrucküberwachung
in PKW-Reifen
Trägerfrequenz,
Standard
Bemerkungen
Basisstation
Mobiles
(Handy
890 bis 960 MHz/
"Global System for
Mobile
Communication"
(GSM)900Standard
Frequenzband von 0,2 MHz,
niederfrequent
gepulstes
HF-Signal
(217
Hz);
Servicedienste,
weltweite
Nutzung (Roaming).
10 W typisch 50 W
möglich,
Pulsung
unregelmäßig, abhängig
vom
Gesprächsaufkommen
Max.
Abstrahlleistung
(Spitzenwerte): begrenzt
auf 2 W, Autotelefon 8
W,
max.
mittlere
Leistung von Handys
0,25 W
1710
bis 1880
MHz / GSM-1800Standard
.
doppelte Frequenz
des D-Netzes
Zeitschlitz-Verfahren,
Frequenzband von 0,2 MHz,
Pulsung 217 Hz, Roaming,
Servicedienste
10 W typisch, Pulsung
unregelmäßig, abhängig
vom
Gesprächsaufkommen,
geringere
Leistung,
geringere
Reichweite,
engeres
Netz
von
Basisstationen als beim
D-Netz erforderlich
Max.
Abstrahlleistung
(Spitzenwert): begrenzt
auf
1
Watt, max.
mittlere Leistung 0,125
W
1900
bis 2170
MHz
(um
2
GHz)/UMTS
(Universal Mobile
Telecommunication
System),
EN301
908-6
Breitbandige
Übertragung
(Frequenzbänder
von 5
MHz),
daher
große
Übertragungsraten,
kein
Zeitschlitzverfahren
(nicht
gepulst), alle Verbindungen
laufen zeitgleich über den
gleichen Frequenzkanal
10 W bis 50 W typisch
Max.
Abstrahlleistung
(Spitzenwert): 1 Watt,
feinstufige
Leistungsregelung mit
unregelmäßigen
schnellen
Amplitudenschwankungen
bei
den
Endgeräten,
Begrenzung nötig
Mehrere
Frequenzen
GHz-Bereich
Keine
Standortbescheinigung erforderlich
Weniger als 10 W, auch
für TV genutzt
-
1800
bis 1900
MHz / DECT
Zeitschlitzverfahrengepulst
mit 100 Hz, zukünftig für
Datentransfer bzw. lokale
Vernetzung
von
ITSystemen
geringe
Sendeleistung,
typisch 0,25 W, max.
mittlere Leistg. 0,01W,
(geringe Reichweite bis
300m)
Basisstation
regelmäßig
Signale
Kontrollkanal
2,4 GHz
abwechselndes Senden von
Basisstation und Endgerät
("Zeitduplexverfahren"),
Pulsung (Sendedauer etwa
600 Mikrosekunden).
0,001 bis 0,1 W
-
im
Endgerät
sendet
neue
auf
Die Antenne am Handy – Strahlenquelle am Kopf
Mobilfunk-Endgeräte - sogenannte "Handys" - sind Quellen hochfrequenter elektromagnetischer Felder. Die
Antennen der Mobilfunkgeräte strahlen die benötigte HF-Energie ab und empfangen sie auch. Das
Strahlenschutzkonzept des Sicherheitsabstandes ist für Handys nicht brauchbar. Der Kopf befindet sich beim
Telefonieren in unmittelbarer Nähe zum Sender - der Handy-Antenne. Die international empfohlenen TeilkörperGrenzwerte der SAR (= Spezifische AbsorptionsRate) von 2 Watt pro Kilogramm (gemittelt über 10 g) müssen
deshalb unbedingt eingehalten werden - selbst dann, wenn sich das Gerät direkt am Ohr befindet.
Bei Handys im D-Netz dürfen Ausgangsleistungen bis zu 2 Watt (Spitzenleistung) nicht überschritten
werden, im E-Netz bis zu 1 Watt. Diese Werte sind auf Spitzenwerte während der Pulsung bezogen.
Datenbeispiel: Siemens S45
GSM Klasse: 4 (2 Watt).
Frequenzbereich: 880 - 960 MHz.
GSM Klasse: 1 (1 Watt).
Frequenzbereich: 1.710 - 1.880 MHz.
SAR-Wert: 0,95
Gewicht: 93 g.
Grösse: 109x46x20 mm
(69 ccm).
Betriebsspannung: 3,6 Volt.
Betriebstemp.: -10 °C bis 55 °C.
Standby-Zeit: bis zu 300 Std.
Gesprächszeit: bis zu 6 Std.
SIM-Karte: 1,8 Volt und 3 Volt.
Damit wird verhindert, dass sich einzelne Teilbereiche des Körpergewebes "überwärmen"; besonders das Auge wird
geschützt, das zusätzliche Wärme schlecht abführen kann. Moderne Mobilfunkgeräte arbeiten mit möglichst geringer
Sendeleistung. Die Einstrahlung der HF-Energie in den Kopf hängt u.a. von der Bauform des Gerätes und der Art
der Benutzung ab: Vom Typ der Antenne und ihrer Position zum Kopf, von der verwendeten Frequenz und der
Ausgangsleistung. Um die Exposition bei modernen Mobilfunkendgeräten einschätzen zu können, hält das BfS eine
vergleichbare Kennzeichnung mit dem maximalen SAR-Wert auf dem Gerät für sinnvoll und verbraucherfreundlich.
Auswahl geeigneter Standorte
Das BfS hält eine umfassende Information der Verbraucherinnen und Verbraucher sowohl über die Aufstellung von
Sendeanlagen als auch über die Eigenschaften der Endgeräte für notwendig. Im Juli 2001 haben kommunale
Spitzenverbände und Mobilfunknetzbetreiber eine "Vereinbarung über den Informationsaustausch und die
Beteiligung der Kommunen beim Ausbau der Mobilfunknetze" getroffen. Ziel der Vereinbarung ist es, Konflikte bei
der Installation neuer Sendeanlagen zu vermeiden und einvernehmliche Regelungen zu treffen. Die Betreiber haben
sich verpflichtet, die Kommunen umfassend über das beabsichtigte Vorhaben und geplante Standorte zu informieren
und gegebenenfalls alternative Standorte zu akzeptieren.
Wie wichtig ist Abstand?
Mit jedem Meter Entfernung von der Funkquelle verringert sich die Exposition wesentlich, im freien Raum sinkt die
Intensität der Leistungsflussdichte quadratisch mit der Entfernung, d.h. sie verringert sich auf ein Viertel, wenn sich
der Abstand, verdoppelt. (In der Praxis ergeben sich durch reale Verhältnisse Abweichungen von dieser Rechnung beispielsweise durch Absorption oder Reflexion der Funkwellen an vorhandenen Objekten.)
Individuelle Vorsorge
Die elektromagnetischen Felder, die beim Telefonieren mit dem Handy auftreten, sind im Allgemeinen sehr viel
stärker als die Felder, denen man z.B. durch benachbarte Mobilfunk-Basisstationen ausgesetzt ist. Daher hält es
das BfS für wichtig, die Felder, denen die Nutzer von Handys ausgesetzt sind, möglichst gering zu halten. Ganz
besonders gilt dies für Kindern und Jugendliche, die sich noch in der Entwicklung befinden und gesundheitlich
empfindlicher reagieren.
Die persönliche Strahlenbelastung lässt sich oft einfach und wirkungsvoll verringern, ohne auf die Vorteile eines
Handys verzichten zu müssen. Konkrete Vorsorge kann im Einzelnen bedeuten:
• In Situationen, in denen genauso gut mit einem Festnetz wie mit einem Handy telefoniert werden kann, sollte
das Festnetz genutzt werden.
• die Dauer der Exposition verringern, also beispielsweise Telefonate per Handys kurz halten. Nicht benötigte
Handys können ausgeschaltet werden.
• Abstand halten: Wenn beim mobilen Telefonieren Head-Sets benutzt werden, verringert sich wegen des
größeren Abstandes zwischen Kopf und Antenne der SAR-Wert - und damit die Exposition- deutlich. Ähnliches
gilt beim Versenden von Short-Messages (SMS).
• Möglichst nicht bei schlechtem Empfang telefonieren: Die Leistung, mit der das Handy sendet, richtet sich nach
der Güte der Verbindung zur nächsten Basisstation. Autokarosserien verschlechtern z.B. die Verbindung für
Handys ohne Außenantenne, die Handys senden deshalb mit einer höheren Leistung.
• SAR-Werte der Handys beachten: Handys verwenden, bei denen der Kopf möglichst geringen Feldern
ausgesetzt ist, Maßstab dafür ist der SAR-Wert von 2 W/kg, der so weit wie möglich unterschritten werden
sollte. Eine entsprechende Kennzeichnung der Geräte ist von der Industrie geplant.
Wechselwirkungen mit elektronischen Geräten
Bereits deutlich unterhalb der Schwelle für gesundheitliche Wirkungen können empfindliche elektronische Geräte auf
die gepulste hochfrequente Strahlung von Mobiltelefonen reagieren. Störungen elektronischer Geräte treten auf,
wenn die Geräte schlecht entstört sind oder spezielle Wellenlängenbereiche gezielt verstärken. Das ist zwar
unangenehm - beispielsweise beim Fernsehempfang - hat aber mit direkten gesundheitsschädlichen Wirkungen in
der Regel nichts zu tun.
Kritisch können indirekte Wirkungen auf die Gesundheit sein - insbesondere wenn elektronische Körperhilfen
betroffen sind:
• Herzschrittmacher
Die meisten Herzschrittmacher lassen sich von Mobiltelefonen nicht aus dem Takt bringen. Störungen sind
dennoch nicht in jedem Einzelfall und in jeder Situation auszuschließen. Um sie zu vermeiden, sollten
empfangsbereite Mobiltelefone nicht in unmittelbarer Nähe des Implantats am Oberkörper getragen werden.
• Hörgeräte
Die Pulsfrequenz beim Mobilfunk von 217 Hz wird von manchen Hörgeräteträgern als "Brummen"
wahrgenommen. Ein größerer Abstand zur Funkquelle oder vorübergehendes Abschalten des Geräts vermeidet
diese Störgeräusche.
• Medizintechnische Geräte
Auf ausreichenden Abstand zu empfindlicher medizintechnischer Elektronik ist zu achten - insbesondere in
Intensivstationen und Operationssälen. Die Störfeldstärke einiger medizintechnischer Geräte wird noch im
Abstand einiger Meter erreicht. Mobilfunk-Verbote in Krankenhäusern sind daher einzuhalten.
• Flugzeuge
Um Beeinflussungen der Bordelektronik zu vermeiden, sollte das Mobiltelefon während des Fluges
ausgeschaltet bleiben. Den Anweisungen des Flugpersonals ist Folge zu leisten.
• Autos
Die Benutzung von Handys ohne Freisprecheinrichtung während des Autofahrens ist verboten.
Strahlenschutzkriterien für ein Mobiltelefon-Ökolabel
Bei der Nutzung von Mobiltelefonen tritt im Kopf eine Absorption hochfrequenter elektromagnetischer Felder auf, die
durch die sogenannte spezifische Absorptionsrate (SAR), einem Maß für den auf die Gewebemasse bezogenen
Leistungsumsatz (W/kg), quantifiziert wird. Die Begrenzung dieser Absorptionsrate ist ein international weitgehend
akzeptiertes Strahlenschutzkriterium im Bereich hochfrequenter elektromagnetischer Felder.
Zur Festlegung des Grenzwertes wird in Deutschland eine Empfehlung der Strahlenschutzkommission
zugrundegelegt, die als Obergrenze einen Wert von 2 W/kg gemittelt über jeweils 10 g nennt. Diese Empfehlung
basiert auf einer Leitlinie der Internationalen Kommission zum Schutz vor Nichtionisierender Strahlung (ICNIRP), der
sich auch der Rat der Europäischen Gemeinschaft angeschlossen hat.
Gemäß einer internen Vereinbarung einiger Gerätehersteller sollen seit Ende 2001 die nach diesen Normen
ermittelten SAR-Werte in den Gebrauchsanleitungen der Mobiltelefone aufgenommen werden. Trotz dieser
Kennzeichnung ist ein Ökolabel nicht entbehrlich, da die Kennzeichnung allein nicht aussagt, ob das Gerät als
strahlungsarm eingestuft wird.
Messverfahren
Im Herbst 2001 wurde auf europäischer Ebene (CENELEC) sowohl eine Grundnorm (EN 50361) zur Messung der
spezifischen Absorptionsrate in Bezug auf die Sicherheit von Personen in elektromagnetischen Feldern von
Mobiltelefonen, als auch eine Produktnorm (EN 50360) zum Nachweis der Übereinstimmung von Mobiltelefonen mit
den Basisgrenzwerten hinsichtlich der Sicherheit von Personen in elektromagnetischen Feldern verabschiedet. Diese
Normen können de facto als internationale Standards betrachtet werden, da sie, gemäß einer Absprache zwischen
CENELEC und IEC, von der IEC übernommen werden. Zudem sind sie von den Herstellern akzeptiert.
SAR-Werte der auf dem deutschen Markt aktuell verfügbaren Handy-Modelle
Das Bundesamt für Strahlenschutz führt in regelmäßigen Abständen eine Erhebung der SAR-Werte von
marktüblichen Handys durch. Die letzte Erhebung von September 2002 umfasst insgesamt 162 Gerätetypen von 14
verschiedenen Herstellern. Für 125 Handys konnte ein standardisierter SAR Wert ermittelt werden. In der
nachfolgenden Tabelle sind die verschiedenen Gerätetypen und die vorliegenden SAR-Angaben aufgelistet. Von
den Herstellern wird grundsätzlich der maximale SAR-Wert angegeben. Bei Geräten, die in verschiedenen
Frequenzbändern betrieben werden können (z.B. D- oder E-Netz), wird keine entsprechende Zuordnung der SARWerte vorgenommen. Nach dieser Erhebung bewegen sich die SAR-Werte der aus dem Markt befindlichen Handys
zwischen etwa 0,3 W/kg und 1,7 W/kg.
Aus der Tabelle lässt sich erkennen, dass mit der Begrenzung auf einen SAR-Wert bis 0,6 W/kg ca. 18% der
derzeit auf dem deutschen Markt befindlichen Handys mit dem Umweltzeichen "Blauer Engel" ausgezeichnet
werden könnten, wobei der Aspekt der umwelt- und recyclingfreundlichen Produktion nicht berücksichtigt ist.
Nr.
Hersteller
Typ
SAR [W/kg]
1
Alcatel
302
1,0
2
303
1,0
3
311
0,6
4
501
0,71
5
511
0,30
6
512
0,3
7
701
0,77
nicht mehr produziert
8
715
9
One touch club db
1,25
nicht mehr produziert
10
One touch easy db
1,25
nicht mehr produziert
11
One touch view C / view db @
1,35
nicht mehr produziert
12
One touch max db
1,25
nicht mehr produziert
ESC!
1,0
13
Benefon
14
Q
15
Track
16
Twin
Bemerkung
nicht mehr produziert
1,0
läuft aus
17
LG
LG 600
:
18
Motorola
A 008
1,02
19
Accompli 009
0,38
20
C 331
0,55
21
C 332
0,55
22
C 333
0,55
23
L 7189
0,83
24
M 3888
0,815
25
P 7389
1,07
26
P 7389e
1,07
27
P 7389i
0,95
28
P 8088
0,43
29
T 180
0,64
30
T 190
0,92
31
T 191
1,01
32
T 192
0,88
33
T 205
0,93
34
T 2288
0,62
35
T 250
0,80
36
T 260
0,95
37
T 280
0,93
38
T 280i
0,96
39
T 8088
0,445
40
Timeport L7089
0,75
41
V 50
1,19
42
V.60g
0,52
43
V 66
1,17
44
V.66i
1,17
45
V.70
0,96
46
V 2288
0,82
47
V 3688
1,19
48
V 3690
1,19
49
V 8088
0,76
DB 4100
0,89
51
DB 7000
0,988
52
N 21i
0,988
CardPhone
2.0
54
3210
0,63
55
3310
0,96
56
3330
0,96
57
3410
0,81
58
3510
0,66
59
5110
0,63
60
5210
0,62
61
5510
0,74
62
6210
0,72
63
6250
64
6310
0,81
65
6310i
0,82
66
6510
0,81
67
7650
68
8210
69
8310
0,82
70
8850
0,43
71
8890
72
8910
50
53
NEC
Nokia
0,52
nicht mehr produziert
73
9210 Communicator
0,34
74
9210i Communicator
0,34
EB-GD 35
0,856
76
EB-GD 52
---
77
EB-GD 67
0,505
78
EB-GD 75
0,669
79
EB-GD 76
0,669
80
EB-GD 92
0,59
nicht mehr produziert
81
EB-GD 93
0,720
nicht mehr produziert
82
EB-GD 95
0,839
83
EB-GD 96
0,759
75
84
Panasonic
Philips
Azalis 238
nicht mehr produziert
nicht mehr produziert
85
Azalis 288
0,97
86
Fisio 820
0,586
87
Fisio 620
0,970
88
Ozeo 8@8
89
Savvy
90
Savvy Vogue
nicht mehr produziert
91
Xenium 9@9
nicht mehr produziert
92
Sagem
nicht mehr produziert
0,55
MW 3020
0,93
MW 3040
1,19
SGH-A100
0,69
95
SGH-A300
0,76
96
SGH-A400
97
SGH-A500
98
SGH-N100
99
SGH-N400
100
SGH-N500
101
SGH-N620
102
SGH-Q100
103
SGH-Q200
104
SGH-R210
105
SGH-S100
106
SGH-T100
93
94
107
Samsung
Sendo
D 800
0,73
S 200
1,00
C 35i
1,12
110
C 45
0,93
111
M 35i
0,85
112
M 50
1,01
113
ME 45
1,01
114
MT 50
0,98
115
S 25
0,91
116
S 35i
0,85
117
S 40
0,48
118
S 45
0,95
108
109
Siemens
nicht mehr produziert
nicht mehr produziert
119
S 45i
0,95
120
SL 42
0,89
121
SL 45
0,89
122
SL 45i
0,89
A 1018s
0,76
124
A 2618s
0,54
125
A 2628s
nicht mehr produziert
126
CMD-J5
nicht mehr produziert
127
CMD-J70
0,86
128
CMD-MZ5
0,88
nicht mehr produziert
129
CMD-Z5
0,84
nicht mehr produziert
130
CMD-Z7
0,77
131
R 310s
0,69
nicht mehr produziert
132
R 320s (stand.)
0,94
nicht mehr produziert
133
R 320s (extra)
0,80
nicht mehr produziert
134
R 380e
nicht mehr produziert
135
R 520m
nicht mehr produziert
136
R 600
0,89
137
T 20e
1,09
nicht mehr produziert
138
T 20s
0,84
nicht mehr produziert
139
T 28s (stand.)
1,7
nicht mehr produziert
140
T 28s (extra)
0,9
nicht mehr produziert
141
T 28World
142
T 29s
1,18
nicht mehr produziert
143
T 39m
0,90
läuft aus
144
T 65
0,98
145
T 66
0,85
146
T 68
0,49
147
T 68i/ie
0,38
123
148
Sony-Ericsson
Trium / Mitsubishi
nicht mehr produziert
nicht mehr produziert
Aria
nicht mehr produziert
149
Aria-@
nicht mehr produziert
150
Astral
nicht mehr produziert
151
Cosma-@
nicht mehr produziert
152
Eclipse
153
Geo
nicht mehr produziert
154
Geo-@
nicht mehr produziert
155
Geo-GPRS
nicht mehr produziert
156
Mars
0,994
157
Mondo
0,738
158
Mystral
0,941
159
Neptune
0,713
160
Odyssey
0,941
161
Sirius
0,748
162
Trium 110
0,746
Watt pro Kilogramm
W/kg:
0,825
Quelle:
Alle Angaben von akkreditierten Messlabors (gemäß EN 50361) bzw. den jeweiligen
Geräteherstellern
Quelle: Bundesamt für Strahlenschutz, Salzgitter, http://www.bfs.de/